[0001] Die Erfindung liegt auf dem Gebiete der Herstellung von Druckprodukten und betrifft
ein Verfahren gemäss dem Oberbegriff des ersten Patentanspruchs. Das Verfahren dient
zur Herstellung von mehrblättrigen, aus gefalzten Bogen bestehenden Druckprodukten.
Die Erfindung betrifft ferner ein Zwischen- oder Teilprodukt des genannten Verfahrens.
[0002] Druckprodukte, die aus einer Mehrzahl von gefalzten Bogen bestehen, werden beispielsweise
im Tiefdruck hergestellt, indem die bedruckte Papierbahn längsgeschnitten wird, indem
die geschnittenen Teilbahnen übereinandergeführt werden, indem die übereinandergeführten
Teilbahnen quer geschnitten werden zu Gruppen von aufeinanderliegenden Bogen und indem
die Gruppen von aufeinanderliegenden Bogen quer gefalzt werden. Die derart entstehenden
Gruppen von ineinander gefalzten Bogen (Tabloide) werden dann üblicherweise in der
Falzlinie geheftet oder mit anderen Methoden miteinander verbunden und werden gegebenenfalls
abschliessend an bis zu drei Kanten beschnitten.
[0003] Zur Herstellung von umfangreichen derartigen Druckprodukten werden üblicherweise
wie oben beschrieben Teilprodukte hergestellt, die aus einer kleineren Anzahl von
Bogen bestehen. Eine Mehrzahl derartiger Teilprodukte wird dann durch Sammeln vor
oder nach dem Falzen oder durch Einstecken oder Zusammentragen nach dem Falzen zammengebracht
und dann zu einem fertigen Produkt geheftet oder verleimt und gegebenenfalls beschnitten.
Die Herstellung über Teilprodukte erlaubt gegenüber der direkten Herstellung von umfangreicheren
Produkten eine höhere Druckleistung und sie erleichtert das Einbringen von Zusatzprodukten
(eingeklebte Karten, Musterbeutel etc.) und/oder das Aufbringen von Zusatzdrucken
(individualisierte Angaben wie Adressen etc.) auf Innenseiten des fertigen Produktes.
[0004] Die Herstellung über Teilprodukte bringt aber auch den Nachteil mit sich, dass mehr
Schritte notwendig sind, insbesondere Schritte, in denen Gruppen von lose aufeinander
liegenden oder Gruppen von lose ineinander gefalteten Bogen (Teilprodukte) manipuliert
werden müssen. Während diesen Schritten müssen die Teilprodukte sehr sorgfältig geführt
werden oder die Bogen innerhalb der Gruppen müssen immer wieder ausgerichtet werden,
insbesondere dann, wenn die Bogen aus Papieren bestehen, die leicht aufeinander rutschen.
[0005] Ferner müssen für das Sammeln oder Einstecken nach dem Falten mindestens ein Teil
der Gruppen von lose ineinander gefalteten Bogen genau mittig geöffnet werden. Dafür
wird üblicherweise durch aussermittiges Falzen der Bogen ein Vorfalz erstellt, der
das Öffnen zwar bedeutend erleichtert oder erst möglich macht, der aber am fertigen
Produkt durch Schneiden entfernt werden muss, was eine beträchtlich vergrösserte Abfallmenge
bedeutet.
[0006] Um die Manipulation und das Öffnen der genannten Teilprodukte zu erleichtern, wird
beispielsweise in der Publikation DE-2910964 vorgeschlagen, die aus lose ineinander
gefalzten Bogen bestehenden Teilprodukte zu stabilisieren und das mittige Öffnen derselben
zu erleichtern, indem entlang mindestens einer der quer zum Falz stehenden Kanten
der Bogen eine Lochreihe gestanzt oder die Kanten geschlitzt und deformiert werden,
um damit einen wenn auch leichten Zusammenhalt der Bogen zu bewirken. Ein derartig
behandelter Kantenbereich betrifft aber wie der Vorfalz alle Bogen und muss vom fertigen
Produkt weggeschnitten werden, da er aus ästhetischen Gründen an einem fertigen Produkt
wohl kaum tolerierbar ist.
[0007] Eine weiteres, bekanntes Mittel zur Stabilisierung der Teilprodukte, die aus lose
aufeinanderliegenden oder lose ineinander gefalteten Bogen bestehen, ist eine elektrostatische
Aufladung des Papiers, derart, dass die Papierlagen aneinander kleben. Dies bringt
für die Stabilisierung der Lagen aufeinander Vorteile, kann aber in folgenden Verarbeitungsschritten,
beispielsweise, wenn die Teilprodukte geöffnet werden müssen, Schwierigkeiten bereiten.
[0008] Die Erfindung stellt sich nun die Aufgabe, ein Verfahren zur Herstellung von mehrblättrigen,
aus ineinander gefalteten Bogen bestehenden Druckprodukten aufzuzeigen, durch welches
Verfahren die Schwierigkeiten beim Manipulieren von Gruppen loser Bogen und beim Öffnen
derartiger, gefalzter Gruppen entscheidend reduziert werden.
[0009] Diese Aufgabe wird gelöst durch das Verfahren, wie es durch die Patentansprüche definiert
ist.
[0010] Die zentrale Idee des erfindungsgemässen Verfahrens besteht darin, die Zwischen-
oder Teilprodukte in Form von ungefalteten Gruppen loser Bogen zu modifizieren, dadurch
dass die beiden äussersten Bogen einer derartigen Gruppe durch einen gefalzten Aussenbogen
ersetzt werden, wobei die Falzkante des Aussenbogens quer zur Falzlinie verläuft,
entlang der die Bogengruppe dann gefaltet wird, und wobei die inneren Bogen der Gruppe
mit einer Kante am inneren Falzbereich des Aussenbogens anliegen.
[0011] Die Bogengruppe als Zwischen- oder Teilprodukt im erfindungsgemässen Verfahren ist
also nicht mehr eine Gruppe von lose ineinander gefalzten Bogen sondern ein Aussenbogen
mit einem ersten Falz, in dem eine Mehrzahl von Innenbogen liegen, wobei Aussen- und
Innenbogen durch einen zweiten Falz quer zum ersten Falz des Aussenbogens gefalzt
sind. Ein derartiges Produkt hat bezüglich Stabilität und Öffnungscharakteristik die
Vorteile eines Zweifalzes, nicht aber dessen Nachteile bezüglich Falzecke und unregelmässiger
Dicke und es ist, wie weiter unten gezeigt werden soll, durch einfache Modifikation
der bekannten Herstellungsverfahren herstellbar.
[0012] Das Zwischen- oder Teilprodukt mit dem zweifach gefalzten Aussenbogen wird in genau
derselben Art weiterverarbeitet, wie die bekannten Gruppen loser, ineinander gefalzter
Bogen, d.h. es werden beispielsweise mehrere derartige Teilprodukte gesammelt oder
ineinander eingesteckt und dann die Bogen entlang der Falzlinie geheftet oder die
Teilprodukte (mit oder ohne Verbindung der Bogen) werden zusammengetragen und dann
im Rückenbereich miteinander verbunden. Nach dem Verbinden der Bogen eines Zwischenproduktes
oder einer Mehrzahl von Teilprodukten muss mindestens der Bereich des ersten Falzes
des Aussenbogens weggeschnitten werden. Der dadurch anfallende Abfall ist, verglichen
mit dem durch einen Vorfalz erzeugten Abfall, gering, denn dieses Beschneiden betrifft
nur den Aussenbogen.
[0013] Wenn auch die inneren Bogen, beispielsweise an drei Kanten beschnitten werden sollen,
wie dies auch nach dem Stande der Technik aus ästhetischen Gründen vielfach gemacht
wird, stellt das Wegschneiden des Faltbereiches des Aussenbogens keinen zusätzlichen
Verfahrensschritt dar. Da durch die erhöhte Stabilität des Zwischen- oder Teilproduktes
die Innenbogen bedeutend weniger gegeneinander verschoben werden als dies in Verfahren
gemäss dem Stande der Technik der Fall ist, kann für ein Beschneiden der Innenbogen
der Randabschnitt minimal ausgelegt werden, was den anfallenden Abfall weiter reduziert.
[0014] Das erfindungsgemässe Verfahren bringt wie bereits erwähnt neben der erhöhten Stabilität
der Bogengruppen das vereinfachte Öffnen dieser Gruppen als Vorteil mit sich, das
heisst, es eignet sich insbesondere für die Herstellung über Teilprodukte, wobei die
Teilprodukte beim Zusammenfügen geöffnet werden (z.B. Sammeln oder Einstecken nach
dem Falten). Das mittige Öffnen der beschriebenen Zwischen- oder Teilprodukte ist
problemlos und erfordert auch keine hohe Falzpräzision. Dies im Gegensatz zum Öffnen
mit Hilfe eines Vorfalzes, das bei erhöhten Streuungen in der Position des Faltes
(Breite des Vorfalzes) zu Makulatur und sogar zu Produktionsstörungen führen kann.
[0015] Ferner kann die erste Falzkante des Aussenbogens als Ausrichtekante für die Innenbogen
ausgenützt werden und zwar nicht nur an den einzelnen Zwischen- oder Teilprodukten,
sondern bereits in einer Strangphase (siehe Figuren 1 und 2). Solange bzw. sobald
die Zwischen- oder Teilprodukte derart orientiert sind, dass mindestens eine Komponente
der Schwerkraft gegen diese Falzkante gerichtet ist, werden die Innenbogen entlang
dieser Kante ausgerichtet sein bzw. ausgerichtet werden.
[0016] Ein weiterer Vorteil des Zwischen- oder Teilproduktes des erfindungsgemässen Verfahrens
gegenüber dem bekannten Tabloid ist seine durch den ersten Falz des Aussenbogens erhöhte
Stabilität, die die Handhabung generell erleichtert.
[0017] Das erfindungsgemässe Verfahren soll anhand der folgenden Figuren im Detail erläutert
werden. Dabei zeigen:
- Figuren 1 und 2
- zwei beispielhafte Varianten zur Herstellung von Zwischenoder Teilprodukten mit einem
gefalzten Aussenbogen und darin liegenden Innenbogen;
- Figur 3
- eine beispielhafte Variante zur Weiterverarbeitung einer Mehrzahl von Teilprodukten
gemäss Figur 1 oder 2 zu einem vielblättrigen Druckprodukt, das aus einer Vielzahl
von ineinander gefalteten Bogen besteht.
[0018] Figur 1 zeigt eine beispielhafte Variante zur Herstellung des Zwischen- oder Teilproduktes
durch das sich das erfindungsgemässe Verfahren im wesentlichen von bekannten Verfahren
zur Herstellung gleicher Produkte unterscheidet. Es wird dabei von einer beidseitig
bedruckten Papierbahn 1 ausgegangen, auf deren Breite beispielsweise sieben Druckstränge
bedruckt sind in der Art, wie dies vom Tiefdruck bekannt ist.
[0019] Die ganze Bahn 1 wird beispielsweise mittels einer Schnittregisterwalze (schematisch
dargestellt durch fünf kleine Scheren) längs zerschnitten in fünf Innenbogen-Bahnen
11.1 bis 11.5 und eine Aussenbogen-Bahn 12, wobei die Innenbogen-Bahnen alle gleich
breit sind und die Aussenbogen-Bahn 12 breiter ist als die Innenbogen-Bahnen 11.1
bis 11.5, beispielsweise, wie dargestellt, im wesentlichen doppelt so breit.
[0020] Die Bahnen werden dann über Wendestangen 13 derart gewendet, dass sie übereinander
zu liegen kommen, d. h. dass die Längskanten 14 und 15 der Innenbogen-Bahnen 11.1
bis 11.5 übereinander liegen und dass die eine Längskante der Aussenbogen-Bahn (16)
die entsprechenden, aufeinanderliegenden Längskanten 15 der Innenbogen-Bahnen überragt.
Wenn die Aussenbogen-Bahn 12 wie dargestellt im wesentlichen doppel so breit ist wie
die Innenbogen-Bahnen, wird die Aussenbogen-Bahn derart angeordnet, dass ihre eine
Kante auf den Kanten 14 der Innenbogen-Bahnen liegt und die anderen Innenbogenkanten
15 im wesentlichen mittig auf der Aussenbogen-Bahn liegen. Aus dem Schnitt A-A ist
deutlich ersichtlich, wie die Bahnen übereinander positioniert sind.
[0021] Dann wird beispielsweise in einem Falztrichter (nicht dargestellt) der die Innenbogenkanten
15 überragende Teil der Aussenbogen-Bahn 12 um die aufeinanderliegenden Innenbogen-Bahnen
gefaltet, derart, dass beispielsweise die beiden Kanten der Aussenbogen-Bahn 12 auf
den Kanten 14 der Innenbogen-Bahnen 11.1 bis 11.5 positioniert ist und die Innenbogen-Bahnen
zwischen den beiden gegeneinander gefalteten Teilen der Aussenbogen-Bahn 12 liegen.
[0022] In dieser Anordnung werden die Bahnen 11.1 bis 11.5 und 12 quer zerschnitten (Schnittlinie
20) nach immer zwei Druckseiten und die dabei entstehenden Gruppen von durch einen
gefalzten Aussenbogen (erster Falz 34) umgebene Mehrzahl von ungefalzten Innenbogen
wird dann mittig quer gefalzt (Falzlinie 21 zwischen den beiden Druckseiten). Die
Vorteile des erfindungsgemässen Verfahrens wirken bereits auf die Bahnen vor dem Querschneiden,
indem diese ohne aufwendige Führungen oder andere Hilfsmittel durch die Wirkung der
gefalteten Aussenbogen-Bahn wenig gegeneinander rutschen. Insbesondere werden sie
aber wirksam, wenn zwischen dem Querschneiden und dem Falten die noch nicht gefalteten
Zwischen- oder Teilprodukte beschleunigt werden müssen, wobei wiederum dank der Wirkung
des gefalteten Aussenbogens die Bogen eines Zwischen- oder Teilproduktes nicht oder
mindestens nur sehr wenig gegeneinander verschoben werden können.
[0023] Durch die oben beschriebenen Verfahrensschritte entsteht das Zwischen- oder Teilprodukt
30 des erfindungsgemässen Verfahrens, das aus einem zweifach gefalzten Aussenbogen
31 und einer Mehrzahl von einfach gefalzten Innenbogen 32 besteht und von dessen vier
Kanten eine durch den zweiten Falz (Querfalz) 33 und eine quer zum zweiten Falz stehende
Kante durch die beiden Teile des ersten Falzes 34 gebildet wird.
[0024] Das dargestellt Zwischen- bzw. Teilprodukt 30 wird je nach Weiterverarbeitung ein
fertiges Produkt mit 28 Druckseiten ergeben bzw. 28 Seiten eines umfangreicheren Produktes
bilden.
[0025] Figur 2 stellt eine weitere, beispielhafte Variante zur Herstellung des Zwischen- oder Teilproduktes
des erfindungsgemässen Verfahrens dar. Die Variante unterscheidet sich von der Variante
gemäss Figur 1 in der Positionierung der Innenbogen-Bahnen 11.1 bis 11.5 relativ zur
Aussenbogen-Bahn 12 und im Falzvorgang, in dem die Aussenbogen-Bahn 12 um die Innenbogen-Bahnen
gefaltet wird. In der Figur 2 sind dieselben Bezugsziffern benützt wie in der Figur
1.
[0026] Gemäss Figur 2 sind die Wendestangen 13 derart angeordnet, dass die Innenbogenbahnen
11.1 bis 11.5 abwechslungsweise auf dem in der Figur linken Teil der Aussenbogenbahn
12 (11.1, 11.3, 11.5) oder auf dem rechten Teil der Aussenbogenbahn 12 (11.2, 11.4)
positioniert werden. Dies ist ersichtlich aus dem Schnitt A-A. Dann werden beispielsweise
in einem Falztrichter die Bahnen miteinander derart umgelenkt, dass alle Innenbogen-Bahnen
11.1 bis 11.5 aufeinander zu liegen kommen und die Aussenbogen-Bahn 12 um die Innenbogen-Bahnen
gefaltet wird (Schnitt B-B). Der Vorteil dieser Variante gegenüber der Variante gemäss
Figur 1 besteht darin, dass der Faltvorgang symmetrischer ist und aus diesem Grunde
problemlos mit einem bekannten Falttrichter durchführbar ist.
[0027] Auch für die Variante gemäss Figur 2 ist es nicht zwingend, dass die Aussenbogen-Bahn
12 im wesentlichen doppelt so breit ist wie die Innenbogen-Bahnen; sie kann auch beispielsweise
gleich breit sein, wird aber beispielsweise derart positioniert, dass ihre Mittellinie
zwischen den in der Figur rechts und den in der Figur links angeordneten Innenbogen-Bahnen
liegt.
[0028] Das nach der Variante gemäss Figur 2 hergestellte Zwischen- oder Teilprodukt 30 unterscheidet
sich von demjenigen, das nach der Variante gemäss Figur 1 hergestellt ist, lediglich
durch die Reihenfolge der Innenbogen.
[0029] Wie bereits erwähnt, stellen die Figuren 1 und 2 lediglich beispielhafte Varianten
zur Herstellung des Zwischen- oder Teilproduktes 30 dar. Weitere Varianten zum dargestellten
Herstellungsverfahren bestehen beispielsweise darin,
- dass die Aussenbogen-Bahn weniger als doppelt so breit ist wie die Innenbogen-Bahnen
und dass sie derart relativ zu den Innenbogen-Bahnen positioniert und gefaltet wird,
dass nur eine oder keine ihrer Kanten auf die Längskanten der Innenbogen-Bahnen zu
liegen kommt (siehe Teilprodukt 30' in der Figur 2);
- dass die Innenbogen-Bahnen verschieden breit sind;
- dass die Innenbogen-Bahnen und gegebenenfalls auch die Aussenbogen-Bahn durch Zusammenführen
der bedruckten Papierbahnen mehrerer Druckwerke mehrlagig, beispielsweise zweilagig
sind;
- dass Aussenbogen-Bahn und Innenbogen-Bahnen von verschiedenen Papierbahnen hergestellt
werden;
- dass die Aussenbogen erst nach dem Querschneiden der Stränge um die Innenbogen gefaltet
werden;
- dass das noch nicht quer gefalzte Zwischen- oder Teilprodukt hergestellt wird durch
Einstecken von ungefalzten Innenbogen in einen gefalzten Aussenbogen.
[0030] Figur 3 zeigt eine beispielhafte Weiterverarbeitung von zwei Teilprodukten 30 und 30', die
beide beispielsweise nach einem oben beschriebenen Herstellungsverfahren hergestellt
sind. Beide der Teilprodukte bestehen aus einem doppelt gefalzten Aussenbogen 31 bzw.
31' und einer Mehrzahl von im wesentlichen gleich grossen, einfach gefalzten Innenbogen
32. Der Aussenbogen 31 ist im wesentlichen doppelt so breit wie die Innenbogen 32
(genau: um die Dicke der aufeinanderliegenden Innenbogen breiter als doppelt so breit),
sodass er in dem Teilprodukt 30 die beiden mittleren Seiten und die vorderste und
die hinterste Seite bildet. Der Aussenbogen 31' ist weniger als doppelt so breit wie
die Innenbogen 32 und deckt die Aussenflächen des Teilproduktes 30' nur teilweise.
[0031] Für die Weiterverarbeitung wird das Teilprodukt 30' in das Teilprodukt 30 eingesteckt
(von-aussen-nach-innen-Methode) oder das Teilprodukt 30 auf das Teilprodukt 30' gesammelt
(von-innen-nach-aussen-Methode), wobei in beiden Fällen Teilprodukte mittig geöffnet
werden müssen. Es entsteht dabei das Sammel- bzw. Einsteckprodukt 40, das sich von
einem entsprechenden, nach dem Stande der Technik hergestellten derartigen Produkt
durch die ersten Falzkanten 34 und 34' der beiden Aussenbogen 31 und 31' unterscheidet.
Das Sammel- oder Einsteckprodukt 40 wird nun beispielsweise durch den Querfalz 33/33'
geheftet.
[0032] Das fertige Druckprodukt entsteht durch Beschneiden mindestens derjenigen Kante,
die durch die ersten Falze 34 und 34' der Aussenbogen 31 und 31' gebildet wird. Es
ist vorteilhaft aber nicht zwingend, dass diese Falzkanten 34 und 34' der Aussenbogen
31 und 31' der Teilprodukte 30 und 30' alle auf derselben Produktekante angeordnet
sind, wie das für das Produkt 40 in der Figur 3 dargestellt ist.
[0033] Der Aussenbogen 31' ergibt im fertigen Produkt 50 zwei Seiten 51 und 51', die sich
nicht über die ganze Rückenhöhe erstrecken. In einem Magazin können derartige Seiten
für spezielle Werbeeffekte vorteilhaft ausgenützt werden.
1. Verfahren zur Herstellung von Druckprodukten (50), die aus einer Mehrzahl von ineinander
gefalzten Bogen bestehen, dadurch gekennzeichnet, dass aus einem einfach gefalzten Aussenbogen (31) mit einem ersten Falz (34) und
einer Mehrzahl von in diesem einfach gefalzten Aussenbogen (31) liegenden Innenbogen
(32) durch Erstellung eines zweiten Falzes (33) quer zum ersten Falz (34) des Aussenbogens
(31) ein Zwischen- bzw. Teilprodukt (30) hergestellt wird, dass Innen- und Aussenbogen
(31, 32) des Zwischen- oder Teilproduktes (30) im Bereiche des zweiten Falzes (33)
miteinander verbunden werden und dass dann der Bereich des ersten Falzes (34) des
Aussenbogens (31) abgeschnitten wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass eine Mehrzahl von Teilprodukten (30, 30') nach dem Erstellen des zweiten Falzes
(33, 33') und vor dem Verbinden der Aussen- und Innenbogen (31, 32) aufeinander gesammelt,
ineinander eingesteckt oder zusammengetragen werden.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass Aussen- und Innenbogen (31, 32) eines Zwischenproduktes (30) oder einer Mehrzahl
von Teilprodukten (30) durch Heften miteinander verbunden werden.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass zur Herstellung der Zwischen- bzw. Teilprodukte (30) eine Mehrzahl von bedruckten
Innenbogen-Bahnen (11.1 bis 11.5) derart übereinander geführt werden, dass mindestens
ihre einen Kanten (15) übereinander liegen, dass eine Aussenbogen-Bahn (12) derart
geführt wird, dass sie aussen an den Innenbogen-Bahnen (11.1 bis 11.5) liegt und dass
sie die übereinanderliegenden Kanten (15) der Innenbogen-Bahnen (11.1 bis 11.5) überragt,
dass der überragende Teil der Aussenbogen-Bahn (12) um die übereinanderliegenden Kanten
(15) der Innenbogen-Bahnen (11.1 bis 11.5) gefalzt wird und dass die Bahnen (11.1
bis 11.5, 12) dann zusammen quer geschnitten werden.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass zur Herstellung der Zwischen- bzw. Teilprodukte (30) eine Mehrzahl von bedruckten
Innenbogen-Bahnen (11.1 bis 11.5) derart geführt werden, dass sie zwei nebeneinander
positionierte Gruppen von übereinanderliegenden Innenbogen-Bahnen bilden, dass eine
Aussenbogen-Bahn (12) derart geführt wird, dass sie aussen an den Gruppen von Innenbogen-Bahnen
(11.1 bis 11.5) liegt und den Zwischenraum zwischen den beiden Gruppen von Innenbogen-Bahnen
überspannt, dass die Anordnung der Innenbogen-Bahnen und der Aussenbogen-Bahn derart
gefaltet wird, dass die beiden Gruppen von Innenbogen-Bahnen aufeinander zu liegen
kommen und die Aussenbogen-Bahn (12) um die Innenbogen-Bahnen (11.1 bis 11.5) gefaltet
ist, und dass die Bahnen (11.1 bis 11.5, 12) dann zusammen quer geschnitten werden.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die aufeinander positionierten Bahnen (11.1 bis 11.5 und 12) zuerst quer geschnitten
werden und dann zur Erstellung des ersten Falzes (34) gefaltet werden.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Innenbogen-Bahnen (11.1 bis 11.5) und/oder die Aussenbogen-Bahn (12) aus
einer Mehrzahl von Papierlagen bestehen.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Zwischen- oder Teilprodukte (30) erstellt werden dadurch dass ungefaltete
Innenbogen (32) in einen einfach gefalteten Aussenbogen (31) eingesteckt werden und
dass das Einsteckprodukt dann quer zum Aussenbogenfalz gefaltet wird.
9. Zwischen- oder Teilprodukt (30, 30') des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis
8 zur Herstellung von mehrblättrigen, aus einer Mehrzahl von ineinander gefalteten
Bogen bestehenden Druckprodukten (50), dadurch gekennzeichnet, dass es aus einem Aussenbogen (31, 31') mit einem ersten Falz (34, 34') und einer
Mehrzahl von Innenbogen (32), die mit einer ihrer Kanten (15) im wesentlichen innen
am ersten Falz (34, 34') des Aussenbogens (31, 31') anliegen, besteht und dass es
quer zum ersten Falz (34, 34') einen zweiten Falz (33, 33') aufweist.
10. Zwischen- oder Teilprodukt nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Innenbogen (32) alle dasselbe Format haben und dass sie durch den zweiten
Falz (33, 33') mittig gefaltet sind.
11. Zwischen- oder Teilprodukt nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Aussenbogen (31) im wesentlichen doppelt so breit ist wie die Innenbogen
(31) und dass er durch den ersten und den zweiten Falz (34, 33) zweifach mittig gefalzt
ist.
12. Zwischen- oder Teilprodukt nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Aussenbogen (31') weniger als doppelt so breit ist wie die Innenbogen (32)
und dass er derart gefaltet wird, dass der eine seiner Faltteile oder keiner seiner
Faltteile die Breite der Innenbogen (32) aufweist.