[0001] Die Erfindung betrifft einen lagestabilen Gleiskörper sowie die Verwendung von Betonfertigteilen
für diesen Gleiskörper.
[0002] Aus der deutschen Zeitschrift "Eisenbahningenieur" Tetzlaff-Verlag, Hamburg, 1995,
Seiten 26 - 30 sind unterschiedliche Formen von festen Fahrbahnen als Oberbaukonstruktionen
dargestellt, bei denen die Schwellen in einer festen Tragschicht verankert sind. Diese
Verankerung bildet sowohl in Gleislängsrichtung als auch in Gleisquerrichtung einen
Verschiebewiderstand, für den aus Querschwellen und Schienen bestehenden Gleisrost.
Auf Grund der festen Tragschicht sind die erforderlichen Einsenkungen der Schiene
nur im Schienenauflager auf der Schwelle durch Einfügen entsprechend elastischer Kunststoffteile
realisierbar. In der Regel sind die Schienen selbst ebenfalls mittels Stahlfedern
elastisch auf den Querschwellen fixiert.
Das Einbringen der Ankerteile in die Tragschicht bereitet bei der Herstellung eines
derartigen Gleiskörper meist erhebliche oder aufwendige Herstellprobleme.
[0003] Es ist daher schon vorgeschlagen worden, auf fester Tragplatte den Querverschiebewiderstand
der Schwelle durch einen Querkraftsockel aus Asphalt zu erhöhen, wobei entweder Zwei-Block-Schwellen
zu verwenden sind, oder die Schwelle in ihrem Mittelbereich an der Sohle für den Formschluß
mit dem Querkraftsockel eine Ausnehmung erhält.
[0004] Für Betonschwellen ist in den deutschen Patentschriften 39 01 347 bzw. 43 28 668
vorgeschlagen worden, die Betonschwellen in einer Betonwanne zu plazieren und dann
die Fächer zwischen den Schwellen mit Beton auszufüllen oder die Betonschwellen in
den frischen Ortbeton einzupressen.
[0005] Gemäß der DE-A 43 40 440 kann vor dem Ausgießen der Fächer die Schwelle temporär
mittels eines Polyurethanklebers auf der Tragschicht befestigt werden, bevor anschließend
der Beton in den Schwellenflächern nivelliert wird.
Eine Demontage derartiger in Ortbeton formschlüssig vergossener Schwellen ist z.B.
bei Entgleisungen oder Streckenumbauten mit der vorherigen Zerstörung des kompletten
Gleiskörpers verbunden.
[0006] Alternativ ist mit der EP-A 0 663 470 und der DE-A 44 23 542 schon vorgeschlagen
worden, eine feste Tragschicht aus Beton bzw. Asphalt herzurichten und nach Plazierung
des Querschwellen bzw. des Gleisrostes auf einer ersten Schotterschicht anschließend
die Schwellenfächer mit Schotter auszufüllen und diesen Schotter durch Mörtelsuspensionen
oder eine Zement/Sand-Mischung als starren Körper zu verfestigen.
Eine derartige Bauartmischform zwischen Schotter und fester Tragschicht ist naturgegeben
nachgiebig, da der Schotter nur auf einigen 100 Schotterspitzen die Querschwelle trägt
und sich im Verlaufe der Betriebsbelastung abarbeitet. Dies hat zur Folge, daß das
Gleis in längeren Abständen nachgerichtet werden muß, obwohl die Schwellenfächer zu
einer primären Lagestabilisierung des Gleisrostes beitragen. Ein Recycling dieser
Mischung aus Mörtel und Schotter scheint derzeit nur unter Schwierigkeiten möglich.
[0007] Aus der DE-A 38 09 466 ist ein Oberbau für feste Fahrbahnen bekannt, bei dem auf
einem Erdplanum verlegte Tragplatten aus Beton oder Asphalt mit einer Ausgleichschicht
aus Asphaltbeton versehen, der Gleisrost aufgelegt wird. Die Schwellen sollen dabei
mit einer Vergußmasse auf Bitumen- und/oder Kunststoffbasis mit der Tragplatte verklebt
werden. Bei bestimmten Bauformen, z.B. in Tunneln sollen die Schwellenfächer mit Asphalt
bis etwa zur halben Schwellenhöhe verfüllt werden. Zur Ersparnis von teurem Asphalt
wurde schon vorgeschlagen, die Schwellenfächer zunächst mit balkenartigen Betonfertigteilen
entsprechend der Schwellenlänge zu füllen. Die Spalte zwischen den Schwellen und den
Fertigbetonteilen sind mit einer Vergußmasse, z.B. Asphalt auszugießen. Probleme bereiten
dabei die relativ dünnen Fugen aus Asphalt, die den Witterungsbedingungen entsprechend
verspröden oder erweichen können. Dies hat zur Folge, daß die Fugen durch Eissprengung
erweitert werden und das Gesamtsystem nicht mehr die erwünschte Wirkung zeigt.
[0008] Aus der DE-A 38 10 700 ist ein weiterer Oberbau bekannt, bei dem auf einer Fundamentplatte
der Gleisrost aufgelegt und dann aufgespindelt wird. Anschließend werden in die Schwellenfächer
Betonteile von Schwellenenden her eingefädelt, die in Draufsicht T-förmig sind und
deren Achslänge größer ist, als die Länge der Schwellen. Die T-förmigen Fertigbetonteile
liegen dann mit ihrem einen Ende bündig mit den Stirnseiten der benachbarten Schwellen
mit dem T-Querschenkel überdecken sie je nach dessen Länge die benachbart liegenden
Schwellenfächer ganz oder wenigstens zum Teil. Zwischen den Schwellen und den eingefügten
Fertigbetonteilen ergeben sich Fugen, die anschließend mit einer Verbundmasse ausgegossen
werden, wobei diese Verbundmasse auch unter die Schwellen eingebracht werden soll.
Nach dem Einbringen der Betonfertigteile und der Verbundmasse werden die Spindeln
wieder entfernt. Das Verlegeverfahren für die Betonfertigteile und das Spindeln sind
relativ aufwendig und daher teuer. In der Praxis hat sich das Verfahren nicht durchsetzen
können.
[0009] Es ist ein gattungsgemäßer Gleiskörper aus der EP-A 0 546 380 bekannt, bei dem ein
aus Querschwellen und Schienen bestehender Gleisrost auf einer ebenen Tragschicht
unter Zwischenfügung einer elastischen Zwischenschicht verlegt wird. Die Schwellen
- offensichtlich aus Beton - sind im Querschnitt gleichmäßig trapezförmig gestaltet.
Zwischen die, über die Schiene hinausragenden, Schwellenenden sind Zwischenkörper
mit trapezförmigem Querschnitt angeordnet, wobei außenseitig in der Fuge zwischen
den Schwellenenden und den Zwischenkörpern Keile aus elastischem Material, vorzugsweise
Polyurethan plaziert werden, bevor die Zwischenkörper eingesetzt werden. Anschließend
werden die Zwischenkörper mit Hilfe einer Schraube auf der festen Tragplatte verschraubt
und so die Schwellen mit Kraftwirkung über die elastischen Kunststoffkeile gegen die
Tragplatte gezogen. Der Gleiskörper hat also durch die Zwischenkörper indirekt Formschluß
mit der Tragplatte. Die Einfügung der Zwischenkörper und deren Trennung zur Schwelle
hin mittels der Kunststoffkeile reduziert die auf die Schwelle übertragenden Körperschallschwingungen
und entkoppelt sie zugleich von der Tragplatte.
Damit Niederschlagswasser aus der Gleismitte abfließen kann, dürfen die Keile nicht
bis auf die Tragplatte reichen und die Befestigung der Zwischenkörper erfordert letztlich
einen Arbeitsgang.
[0010] Aus der DE 40 41 237 A1 sind vorgefertigte Betonfertigteile z.B. aus Einkorn-Material
zur Verwendung als Gegengewichte zu Abhebekräften, welche auf Schwellen wirken, bekannt,
wobei die Betonteile auf die Schwellen zwischen den Schienen und die Schwellenköpfe
aufgelegt werden können. Diese Gegengewichte können auch eine schalldämmende Oberflächenstruktur
haben.
Schallabsorbierende Platten aus Haufwerkbeton mit oberflächlicher Riffenstruktur,
hergestellt als vorgefertigte Betonteile, die schienenaußenseitig auf den Schwellenküpfen
plazierbar sind, offenbart die DE 38 27 547 A1. Gemäß der DE 31 34 473 A1 sollen Betonfertigteile
aus Einkornbeton zur Schalldämmung mit Profilierungen auf der Oberfläche und zur Wasserabfuhr
an der Unterseite versehen sein. Diese vorgefertigten Bauteile werden in die Schwellenfächer
plaziert und gegen Lageänderung gesichert mit der Unterkonstruktion aus Stahlbeton
verbunden, z.B. durch Vergießen mit Beton, Kunstharzmörtel, dauerelastischem Kunststoff
oder dergleichen.
[0011] Ein nicht gelöstes Problem bleiben die Luftschallschwingungen, die vom schwächsten
Schienenteil, dem Steg, herrühren.
Für den Schallschutz bei festen Fahrbahnen sind eine Reihe von Systemen veröffentlicht
worden. Aus der deutschen Zeitschrift "ETR Eisenbahntechnische Rundschau" , Hestra-Verlag,
Darmstadt, 1995, Heft 7/8, Seite 559-565 sowie aus den DE-Offenlegungsschriften 44
17 402 und 44 37 826 sind Schallabsorberelemente bekannt für feste Fahrbahnen, welche
aus Haufwerksbeton, zementgebundenem Blähton oder kunstharzgebundenem Schaumglas,
gegebenenfalls mit einer Umhüllung, bestehen. Diese Absorberelemente stehen neben
den Schwellen oder liegen auf diesen auf, zwischen den Schienen und/oder auf den Schwellenköpfen.
Schienenseitig können diese Absorberelemente auch mit Wulsten versehen sein, wie sie
insbesondere aus den DE-Gebrauchsmusterschriften 295 13 062 und 295 15 497 bekannt
sind. Diese Wülste können sich bis unterhalb der Schienenoberkante in Gleismitte erstrecken
oder die Schienenoberkante auch überragen.
Nicht offenbart sind Systeme, die neben der Luftschalldämmung oder der Körperschalldämmung
auch zur Versteifung des Gleiskörpers beitragen.
[0012] Aus der DE 38 24 577 A1 ist außerdem die Verwendung von PUR-Schaum als schalldämpfende
Beschichtung einer Schiene bekannt.
[0013] Von daher liegt der Erfindung das Problem zugrunde ein lagestabiles Gleisrost vorzuschlagen,
dessen Herstellung möglichst einfach ist, unter Verzicht auf Verklammerungen mit der
festen Tragplatte unter dem Gleisrost. Ein zweites Ziel ist bei derartigen festen
Fahrbahnen, welche vom Prinzip her eine höhere Schallabstrahlung haben als Gleise
im Schotterbett, die Lärmemission zu verringern.
[0014] Das Problem wird erfindungsgemäß durch einen Gleiskörper gemäß Anspruch 1 und die
Verwendung entsprechender Bauteile gemäß Anspruch 4 gelöst. Weiterbildungen der Erfindung
sind in den Unteransprüchen erfaßt.
[0015] Die Erfindung geht von der Idee aus, daß alle Arbeiten, die einen nachträglichen
Verbund zwischen den Querschwellen und der Asphalttragschicht realisieren, vermieden
werden können, wenn das Gleisrost in sich stabil genug ist. Dazu werden wie üblich
zunächst ein fester Untergrund, z.B. eine hydraulisch gebundene Tragschicht auf einem
Erdplanum, gegebenenfalls mit Entwässerungsmatte hergestellt und darauf mindestens
eine Betontragplatte angeordnet oder eine entsprechende Asphalttragschicht vergossen.
In alternativen Ausführungsformen können auch Betontragplatten als Fertigteilplatten
oder Ortbeton in geringer Dicke kombiniert mit einem Asphaltbeton oder eine Asphaltausgleichsschicht
als feste Tragplatte ausgebildet sein. Dabei kommt es nicht darauf an, ob diese Tragplatte
bewehrt oder unbewehrt ist. Auf eine derartige ebene Tragplatte, die vorzugsweise
mit einer Genauigkeit von +/- 2 mm Höhenniveau hergestellt wird, können wie üblich
Querschwellen, hier vorzugsweise Betonquerschwellen, positioniert und anschließend
die Schienen darauf fixiert werden oder es werden vormontierte Gleisjoche auf der
Tragplatte abgelegt und zu einem Endlosstrang durch Verschweißen der Schienen verbunden.
Im Idealfall ist die Tragplatte so eben und die Toleranz der Schwellen so gering,
daß keine weitere Justierarbeit erforderlich ist. In der Praxis ist jedoch zu mindestens
die Schiene seitlich auszurichten und in der Regel auch eine Nivellierung der Schiene
durch entsprechendes Unterfüttern der Schienenauflagerung vorzunehmen. Nach dem Grobjustieren,
d.h. auf bereits provisorisch befahrbarem Gleis werden im Schwellenmittenbereich Zwischenkörper
plaziert, die im Herstellerwerk der Schwellenfachbreite und der gegebenenfalls geschwungenen
oder sonstwie abweichenden, z.B. taillierten Schwellenform angepaßt sind. Unter Berücksichtigung
der Toleranzen der Betonschwellen und Zwischenkörper, sowie deren tatsächlicher Lage
auf dem festen Untergrund bilden mehr oder weniger breite Fugen zwischen dem Zwischenkörper
und der Gleisrichtung benachbarten Außenseiten der Schwellen aus. Diese Fugen werden
im abschließenden Arbeitsgang ausgeschäumt. Bei Bedarf können die Verlegefolgen von
Schwellen und Zwischenkörpern auch geändert und zunächst einige oder alle Zwischenkörper
plaziert werden.
[0016] Als Schaum kann dabei handelsüblicher Montageschaum, z.B. Polyurethanschaum Verwendung
finden, wie er in der Bautechnik, z.B. beim Einsetzen von Türen oder Fenstern im Hochbau
ständig Verwendung findet. Bei einer Fugendicke von 3 cm und einer Fugenlänge von
15 dm reicht eine handelsübliche Flasche von 3/4 l aus, um etwa 50 Zwischenkörper
in den Schwellenfächern zu fixieren. Dabei ist unterstellt, daß die Zwischenkörper
den Bereich der Schienenbefestigung nicht überdecken, sondern diesen Teil des Schwellenfaches
frei lassen, um mit gleisüblichen Baumaschinen die Schienenlagerung kontrollieren
und gegebenenfalls demontieren zu können.
[0017] In einer bevorzugten Ausführungsform ist ein derartiger Zwischenkörper aus einem
Stück hergestellt worden, wobei er in Gleismitte entsprechend der Schwellendicke geformt
ist und zur Schiene hin ansteigt bis auf Niveau von etwa 5 bis 40 mm unterhalb Schienenoberkante.
In Gleismitte sollte die Dicke des Zwischenkörpers sogar noch etwas unterhalb der
entsprechenden Schwellendicke liegen, so daß zum einen ein elektrischer Leiter auf
den Schwellen plaziert werden kann und zum anderen problemlos auch eine Schiene für
die spätere Montage im Gleismittenbereich abgelegt werden kann, ohne den Zwischenkörper
zu beschädigen oder zu belasten und so in die ausgeschäumte Fuge unzulässige Traglasten
einzubringen. Der zur Schienenseite hin angeformte Wust sollte die Schienenoberkante
nicht überragen, damit bei herabfallenden Oberleitungen ein Erdschluß zur Schiene
möglich ist. Auch für das Schneeräumen muß zur Gleismitte hin die Schienenoberkante
frei bleiben, damit der Schneeflug angesetzt werden kann. Ein derartiger Wulst zur
Schienenseite hin vermag eine Schallemission von dem Schienensteg, der Hauptlärmquelle,
zu reflektieren oder bei geeigneter Materialwahl teilweise zu absorbieren. Als Material
für den Zwischenkörper wird vorzugsweise Einkornbeton, der grobporig und wasserdurchlässig
ist, verwendet. Es können jedoch auch andere - für sich bekannte - Materialien benutzt
werden für die erfindungsgemäßen Zwischenkörper.
[0018] Ein derart versteifter Gleisrost, insbesondere wenn Querschwellen aus Beton und Zwischenkörper
aus Beton verwendet werden, hat ein Gesamtgewicht, welches zu einem derart hohen Reibwert
führt, daß eine Querverschiebung des Gleisrostes allein durch die Reibkräfte unmöglich
erscheint. Der Reibwert kann durch unter der Sohle der Schwelle und/oder des Zwischenkörpers
anzuordnende elastische, weiche Kunststoffteile erhöht werden. Durch den verformbaren
Kunststoff wird zudem eine satte Auflage und eine schalltechnische Entkopplung zur
Tragschicht erreicht. Da die Schwelle und der Zwischenkörper gleichermaßen auf der
festen Tragschicht aufliegen und durch die Ausschäumung der Fuge elastisch miteinander
verbunden sind, ist unter Betriebsbelastung auch keine Differenzbewegung hinsichtlich
des Einsenkens zu erwarten. Eventuelle Torsionen im Millimeter - Bereich können von
dem elastischen Schaum mühelos aufgefangen werden. Zugleich gibt es zwischen diesen
beiden Baukörpern eine schalltechnische Entkopplung, so daß gegebenenfalls in die
Schwellen eingetragene Schwingungen nicht auf den Zwischenkörper übertragen werden
können. In Ergänzung dieses Systems können auch vor den Schwellen köpfen weitere,
die Schwellenfächer und teils oder ganz die Schwellenenden überbrückende und die Schwellenenden
überdeckende Formkörper aus dem selben Material, wie die Zwischenkörper angeordnet
werden, in dem diese ebenfalls zwischen den Schwellen auf der Asphalttragschicht plaziert
werden. Die schwellenfachseitigen Fugen oder bei Bedarf sämtliche Fugen am Schwellenende
können ebenfalls mit dem zuvor genannten Schaum ausgespritzt werden. Selbst wenn noch
Torsionskräfte, d.h. ein unterschiedliches Längsverschieben der einen Schiene zur
anderen Schiene mit entsprechender Mitnahme der Schwellen zu befürchten sein sollte,
ist deren Bewegungsspielraum durch den Formschluß der Formkörper zu den Schwellenköpfen
ausgeschlossen.
[0019] Diese Formkörper können - wie für sich bekannt bei publizierten Schallabsorberelementen,
schienenseitig ebenfalls mit einem Wulst versehen sein, der sich vorzugsweise bis
über die Steghöhe der Schiene erstreckt. Mit Hilfe dieser Wulste kann dannl eine Schallabstrahlung
des Schienensteges und auch teilweise der Kontaktfläche Rad/Schienenoberkante reflektiert
oder absorbiert werden. An der von der Schiene abgekehrten Seite kann der Formkörper
entsprechend der Dammlage abfallend gestaltet sein. Die zwischen den Schwellenköpfen
liegenden Formkörper haben in gleicher Weise wie die Zwischenkörper, einen um die
Schienenlagerbreite versetzten Abstand zur Schiene, um auch hier maschinell Montage-
oder Demontagearbeiten an der Schienenbefestigung vornehmen zu können. Die Formkörper
haben an ihrer Stoßfuge zum benachbarten Formkörper eine abgewinkelte Kontur, so daß
von der Schiene her nach außen sich ein dreieckförmiger Spalt bildet. Diese Anordnung
hat zwei Vorteile, zum einen läßt sich ein derartiges Formteil leicht ausschalen und
zum anderen sind diese Formteile ebenfalls für verschiedene Kurvenradien, innenseitig
des Gleisbogens, verwendbar, ohne daß die Körperform angepaßt werden muß. Ein Anpassung
der Zwischenkörper an den Radius ist nicht separat erforderlich, da die Fugenbreite
in gewissen Grenzen variieren kann; Spaltbreiten von 5 mm bis 100 mm sind durch den
Polyurethanschaum problemlos zu überbrücken.
[0020] Sowohl die Zwischenkörper als auch die Formkörper können an Ihren Aufstandsflächen
mit Dränagekanälen versehen sein, für eine Abfuhr von Niederschlagswässern aus dem
Gleis. Derartige Niederschlagswässer können einmal beidseits der Schiene auf die Oberfläche
der festen Tragschicht gelangen und andererseits aus dem Mittelbereich des einstückigen
Zwischenkörpers abgeführt werden, indem etwa in Gleisachse die Fuge zwischen Schwelle
und Zwischenkörper nicht vollständig ausgefüllt oder dort ein Dränageelement eingeschäumt
wird.
Anstelle eines vorzugsweise einstückigen Zwischenkörpers kann natürlich auch ein zwei-
oder mehrstückiger Zwischenkörper mit Trennfuge beispielsweise in Gleismitte in die
Schwellenfächer plaziert werden. Dann kann diese Fuge zur Abfuhr von Oberflächenwässern
genutzt werden. Auch kann der Wulst vom Zwischenkörper her sich seitlich über Teile
der Schwellenoberfläche erstrecken.
[0021] In gleicher Weise kann auch eine differierende Länge der Formkörper gewählt werden,
so daß sich mehr oder weniger Zwischenfugen, des als Endloswulst aufgereihten Formkörperstranges
außenseitig der Schienen ergibt. Die Formkörper können zwei Schwellenfächer überdecken
oder auch nur ein Schwellenfach und vorzugsweise im Bereich der Mitte des Schwellen
kopfes ihre Stoßfuge bilden.
Der Formkörper kann genau wie der Zwischenkörper aus haufwerksartigem Beton oder ähnlichen
schalltechnisch günstigem Material gefertigt sein. Zumindest teilweise z.B. im Wulstbereich
kann auch Material nach Art einer zementgebundenen Holzfaserplatte Verwendung finden.
[0022] An Hand einer Zeichnung soll die Erfindung näher erläutert werden.Es zeigen:
- Fig. 1
- eine Draufsicht auf ein erfindungsgemäßes Gleisrost nach Teilfertigstellung;
- Fig. 2
- einen Querschnitt durch ein erfindungsgemäßes komplettes Gleisrost.
[0023] In Fig. 1 ist auf einer festen Tragschicht 1 ein Gleisrost aus Schwellen 2 und Schienen
3 mit Schwellenfächern 6 fertig justiert. In die mittleren Schwellenfächer 61 sind
zwischen die Schwellen 2 Zwischenkörper 4 eingefügt worden, mit Abstand 43 zu den
Schienen.
Zwischen den Zwischenkörpern 4 aus Einkornbeton, die als einstückige Betonfertigteile
zur Baustelle geliefert werden und den Schwellen 2 verbleiben Fugen 44 - 47, wobei
auf jeder Seite des Zwischenkörpers eine Fuge 44, 46 durch einen Dränagekanal 48,
der sich von der Oberfläche des Zwischenkörpers bis zur Tragschicht 1 erstreckt geteilt
ist. In gleicher Weise ist die andere Fugenseite 45, 47 durch einen Dränagekanal 49
unterbrochen. Diese Fugen werden nach Plazierung der Zwischenkörper auf der Tragschicht
mittels Bauschaum verfüllt, wozu eine Zeit von etwa 1 min je Teilfuge benötigt wird.
Nach einigen Stunden ist die Fugenmasse vollständig ausgehärtet und das Gleisrost
voll befahrbar.
[0024] In Ergänzung der Zwischenkörper sind in den außenseitigen Schwellenfächern 62 zwischen
den Schwellenköpfen 21 ebenfalls Formkörper 5 plaziert, die zwei Schwellenfächer 62
überbrücken und jeweils in Mitte eines Schwellenkopfes 21 eine Fuge 55 bilden. Der
Abstand 54 der Formkörper von der Schiene ermöglicht auch hier ein maschinelles Bearbeiten
der Schienenbefestigung. Der Formkörper 5 mit seinen seitlichen schrägen Kanten 53
bildet um die Schwellenköpfe 21 seitlich zu den Schwellenfächern hin die Fugen 58,
59 und oberhalb der Schwellenköpfe 21 eine sich bis vor den Schwellenkopf erstreckende
Fuge 57. Mindestens die von der Schienenseite her zugänglichen Fugen 58 und 59 werden
anschließend ausgeschäumt. Erforderlichenfalls kann auch von der Schwellenoberseite
her die Fuge 57 ausgeschäumt werden.
[0025] Figur 2 zeigt eine generell mit 1 bezeichnete Asphalttragschicht und deren Aufbau.
Auf einem Erdplanung 16 ist unter Zwischenfügung einer Dränagematte 15 eine hydraulisch
gebundene Tragschicht 14 aufgebracht, auf der eine erste Betonplatte 13 in Vorortbeton
erstellt wurde. Auf einer Asphalttragschicht 11 oberhalb der Betonplatte 13 liegt
dann das aus den Schwellen 2 und Schienen 3 gebildete Gleisrost auf. Zwischenkörper
4 mit ihrem Mittelteil 41 und ihrem schienenseitigen Wulst 42 sind jeweils zwischen
zwei benachbarten Schwellen 2 (Fig.1) plaziert. Der Mitteilteil 41 des Zwischenkörpers
4 hat eine Höhe, die unter der des mittleren Teiles 22 der Schwelle 2 liegt. Der Zwischenkörper
4 läßt den Bereich der Schienenbefestigung 33 frei und sein schienenseitiger Wulst
42 liegt einige Millimeter unterhalb der Schienenoberkante 31 und des etwas höheren
Lichtraumprofiles L, hier strichliniert eingezeichnet. Oberhalb der Schwellenköpfe
21 ist eine Überdeckung durch den Wulst 51 des Formkörpers 5 zu erkennen, der punktiert
eingezeichnet ist. Der Formkörper 5 läßt ebenfalls die Schienenbefestigung 33 frei,
ist aber so hoch gestaltet, daß er gerade das Lichtraumprofil L ausfüllt und damit
eine Schallemission von Steg 32 der Schiene 3 bzw. durch den Rad/Schiene-Kontakt an
der Schienenoberkante 31 absorbiert oder reflektiert. Dazu kann der Wulst beidseits
der Schiene auch mit einem offenen Hallraum ausgestattet sein, der den durch die Formkörper
und Zwischenkörper gebildeten Hallraum unter der Schiene ergänzt. Dadurch wird auch
eine UV-Bestrahlung der Ashaltoberfläche an dieser Stelle durch Beschattung minimiert.
Der Formkörper 5 liegt nicht auf dem Schwellenende 21 auf, sondern stützt sich direkt
auf der Asphalttragschicht oder einer äquivalenten Schicht 1 ab. Hangseitig, d.h.
an der der Schiene abgekehrten Seite ist der Formkörper 5 mit seiner Schulter 52 der
Hangkontur 12 angepaßt. Anfallende Niederschläge werden so auf den ebenfalls Gefälle
G aufweisenden Unterbau abgeleitet.
Die hier nicht zu erkennenden Fugen zwischen den Schwellen und dem Zwischenkörper
bzw. dem Formkörper sind alle mit Polyurethan ausgefüllt. Um ein Kippen oder Abrutschen
zu verhindern, kann bei Bedarf der Formkörper auch mit einem geeigneten Verbinder
an der Schwelle befestigt sein.
1. Lagestabiler Gleiskörper mit auf einer ebenen, festen Tragschicht verlegten Querschwellen
und darauf elastisch gelagerten und fixierten Schienen, bei dem in von den Querschwellen
gebildeten Fächern Zwischenkörper aus Betonfertigteilen liegen und die Querschwellen
von den Zwischenkörpern durch Einfügen eines elastischen Materials schalltechnisch
entkoppelt sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Querschwellen entlang ihrer Längsachse
eine variierende Breite aufweisen, ein oder mehrere Zwischenkörper (4), die werksseitig
zuvor mit einer den benachbarten Schwellen (2), in horizontaler Richtung orthogonal
zur Schiene (3), komplementär angepaßten Kontur hergestellt wurden, in den Fächern
(61) zwischen den und mit Abstand (43) zu den Schienen (3) plaziert , sowohl Schwellen
(2) als auch Zwischenkörper (4) ohne Formschluß mit der Tragschicht (1) lose verlegt
und von den Schwellen (2) und den Zwischenkörpern gebildete Fugen (44 - 47) mit einem
schäumbaren Kunststoff ausgeschäumt sind.
2. Gleiskörper nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Fugen (44 - 47) im Bereich
der Gleismitte (M) unter Auslassung eines vertikalen Dränagekanales (48) ausgeschäumt
sind.
3. Gleiskörper nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß zusätzlich zu den
Zwischenkörpern (4) vor den Enden (21) der Querschwellen (2) mit Abstand (54) zu den
Schienen (3) mindestens ein Fach (62) vollständig und benachbarte Enden (21) der Querschwellen
teils überdeckende oder überbrückende Formkörper (5) plaziert sind, die die Enden
(21) der Querschwellen umschließen und mindestens die so
mit den Enden im Schwellenfach (62) gebildeten Fugen (58, 59) ausgeschäumt sind.
4. Verwendung von Betonfertigteilen zur Herstellung eines lagestabilen Gleiskörpers nach
einem der Ansprüche 1 bis 3, als Zwischenkörper (4) wobei diese in Gleismitte (M)
niedriger als die benachbarten Schwellenteile (22) und zur Seite der Schiene (3) hin
wulstartig geformt sind, wobei der Wulst (42) sich bis einige Millimeter unterhalb
der Oberkante (31) der Schiene (3) erhebt.
5. Verwendung von Betonfertigteilen zur Herstellung eines lagestabilen Gleiskörpers nach
Anspruch 3 als Formkörper (5), der zur Seite der Schiene (3) einen parallel zur Schiene
verlaufenden Wulst (51) aufweist, der sich bis oberhalb des Steges (31) der Schiene
(3) erhebt.
6. Verwendung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Formkörper jeweils zwei
Schwellenfächer (62) vollständig und die daran anschließende Schwelle (2) halb überdeckt.
7. Verwendung nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Betonfertigteile
(4, 5) mindestens an ihrer Unterseite Dränagekanäle aufweisen.
8. Verwendung nach einem der Ansprüche 4 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Betonfertigteile
(4,5) aus wasserdurchlässigem, porigem Beton, vorzugsweise Einkornbeton bestehen.
9. Verwendung nach einem der Ansprüche 4 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Betonfertigteile
(4,5) aus wasserdurchlässigem, porigem Beton, vorzugsweise Einkornbeton bestehen.