(19)
(11) EP 0 814 212 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
29.12.1997  Patentblatt  1997/52

(21) Anmeldenummer: 97109611.0

(22) Anmeldetag:  13.06.1997
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)6E04B 1/24, E04B 1/342
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV RO SI

(30) Priorität: 20.06.1996 DE 19624633

(71) Anmelder: Langer geb. Layher, Ruth
D-74363 Güglingen (DE)

(72) Erfinder:
  • Langer geb. Layher, Ruth
    D-74363 Güglingen (DE)

(74) Vertreter: Clemens, Gerhard, Dr.-Ing. et al
Patentanwaltskanzlei, Müller, Clemens & Hach, Lerchenstrasse 56
74074 Heilbronn
74074 Heilbronn (DE)

   


(54) Tragrahmenvorrichtung


(57) Eine Tragrahmenvorrichtung (10.1, 10.2, 10.3) für hallenartige Gebäude, wie Fahrbahn-, Lagerplatz-, Garagen-, Montageplatzüberdachungen, Zelte, Einhausungen oder dgl. mit zumindest einer Stieleinheit und einer Riegeleinheit, ist dadurch gekennzeichnet, daß eine erste Tragrahmeneinrichtung (12.1) vorhanden ist, bei der sowohl die Stieleinheit als auch die Riegeleinheit jeweils zumindest aus einem aus dem Gerüstbau bekannten, standardisierten Stielelement (14) gebildet wird, und der biegesteife Anschluß von Stiel- und Riegeleinheit als vorgefertigte Verbindungsstieleinheit (16) ausgebildet ist, die jeweils über Verbindungsmittel an die Stielelemente (14) angeschlossen ist.




Beschreibung

TECHNISCHES GEBIET



[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Tragrahmenvorrichtung für hallenartige Gebäude, wie Fahrbahn-, Lagerplatz-, Garagen-, Montageplatzüberdachungen, Zelte, Einhausungen oder dgl. mit zumindest einer Stieleinheit und einer Riegeleinheit.

STAND DER TECHNIK



[0002] Für die Konstruktion derartiger Gebäude sind vielfältige Tragrahmenausbildungen bekannt. Derartige Vorrichtungen werden vielfältig eingesetzt. Sie dienen zum Errichten von Überdachungen von Baustellen, beispielsweise beim Restaurieren vorhandener Gebäude oder beim Winterbau, zum schnellen Errichten von Hallen für den Schutz von Lagergut oder Fahrzeugen, für Versammlungen oder dgl.

[0003] Die als Dachbinder ausgebildete Riegeleinheit wird hierbei häufig mit der Stieleinheit biegefest verbunden, damit eine relativ hohe Tragfähigkeit erzielt werden kann. In der Regel wird auf die auf den Dachbindern befestigten Dachpfetten die Dachhaut aufgebracht. Diese besteht entweder aus einzelnen, nachträglichaufzubringenden, sich überlappenden Wellblechtafeln oder Trapezprofilen oder zumindest aus Planen, die im Randbereich geeigneterweise miteinander oder mit der Tragstruktur verbunden werden.

[0004] Bei einer bekannten Methode zur Errichtung derartiger Gebäude werden die Dachbinder, die als Gitterträger ausgebildet sind, am Boden errichtet und mit querlaufenden, vertikal stehenden Rahmen verbunden.Dann wird auf ein solches Dachelement aus zwei querverbundenen Dachbindern die sich über die ganze Dachbreite beider Seiten erstreckende Plane angelegt. Danach werden derartige Elemente mit geeignetem Hubmittel angehoben und auf die Stützen feldweise nebeneinander gesetzt. An jeder Stoßstelle werden zwei Gitterträger benötigt. Die Montage ist somit relativ aufwendig und materialintensiv.

[0005] In der deutschen Patentanmeldung P 35 42 610.1 ist ein Schnell-Montage-Hallendach beschrieben, das mit relativ geringem Material- und Montageaufwand erstellt werden kann. Es handelt sich hierbei um ein sogenanntes Kassettendach, das als kostengünstige und lohnsparende Überdachung vor Wetterschutz und Interimshallen eingesetzt wird. Die Lagerung des Daches kann beispielsweise auf vorhandenen Gebäudebauteilen oder separat erstellten Gerüst erfolgen.

DARSTELLUNG DER ERFINDUNG



[0006] Der vorliegenden Erfindung liegt, ausgehend von dem genannten Stand der Technik, die Aufgabe bzw. das technische Problem zugrunde, eine Tragrahmenvorrichtung für hallenartige Gebäude der eingangs genannten Art anzugeben, die wirtschaftlich erstellt werden können, eine einfache und schnelle Montage gewährleistet, die einen universellen Einsatzbereich hinsichtlich ihrer Abmessungen und Tragfähigkeit ermöglicht und bei der eine dichte Beplanung der Halle mit geringem Aufwand möglich ist.

[0007] Die erfindungsgemäße Tragrahmenvorrichtung ist durch die Merkmale des unabhängigen Anspruchs 1 gegeben. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der erfindungsgemäßen Tragrahmenvorrichtung sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.

[0008] Die erfindungsgemäße Tragarmvorrichtung zeichnet sich erfindungsgemäß dadurch aus, daß eine erste Tragrahmeneinrichtung vorhanden ist, bei der sowohl die Stieleinheit als auch die Riegeleinheit jeweils zumindest aus einem aus dem Gerüstbau bekannten, standardisierten Stielelement gebildet wird, und der biegesteife Anschluß von Stiel- und Riegeleinheit als vorgefertigte Verbindungsstieleinheit ausgebildet ist, die jeweils über Verbindungsmittel an die Stielelemente angeschlossen ist.

[0009] Erfindungsgemäß ist erkannt worden, daß durch die Verwendung von aus dem Gerüstbau bekannten, standardisierten Serienteilen mit möglichst wenig Zusatzbauteilen eine Tragrahmenerstellung und damit die Erstellung eines hallenartigen Gebäudes möglich ist, bei der die aus dem Gerüstbau bekannten Vorteile der einfachen und universellen Anschließmöglichkeiten und schnellen Montage bzw. Demontage auch bei Rahmenkonstruktionen umgesetzt werden kann. Das Gerüststielelement bildet somit die Modulgrundeinheit der Rahmenkonstruktion, da es sowohl im Stielbereich als auch im Riegelbereich eingesetzt wird.

[0010] Eine besonders bevorzugte Ausgestaltung zeichnet sich dadurch aus, daß zumindest eine weitere innerhalb und/oder außerhalb der ersten Tragrahmeneinrichtung im wesentlichen in Rahmenebene angeordnete weitere Tragrahmeneinrichtung mit im wesentlichen parallelen Verlauf der Stiel- bzw. Riegeleinheit vorhanden ist und die weitere/n Tragrahmeneinrichtung/en über Verbindungsrahmenelemente statisch tragend an die erste oder eine weitere Tragrahmeneinrichtung angeschlossen sind. Durch die Hinzunahme statisch wirksamer weiterer Tragrahmeneinrichtungen sind variable Einsatzmöglichkeiten hinsichtlich erforderlicher Traglast bzw. erforderlicher Spannweiten in einfacher Art und Weise umsetzbar. Dadurch wird der Einsatz von mit derartigen Tragrahmenvorrichtungen erstellter hallenartige Gebäude auch in Gebieten mit erhöhter Schneelast möglich.

[0011] Eine besonders vorteilhafte Ausführungsvariante zeichnet sich dadurch aus, daß eine weitere Tragrahmeneinrichtung als äußere und/oder innere Tragrahmeneinrichtung ausgebildet ist und ein Kederschienenprofil zum Anschließen von mit Kederleisten versehenen Planen aufweist. Der Einsatz der aus der P 43 36 016.5 bekannten Kederschienentechnik ermöglicht eine dichte Beplanung mit deutlich weniger Aufwand. Gleichzeitig wird das Kederschienenprofil als Tragprofil, statisch verbunden mit der ersten Tragrahmeneinrichtung, eingesetzt, was die Erstellung von Hallen mit einer zuverlässigen Wetterschutz, das heißt eine dichte Einhausung problemlos ermöglicht. Es wird eine durchgängig dichte Bekleidung der Dach- und Wandflächen der Halle erreicht. Ferner wird der Einsatz von konfektionierten Planen von der Rolle möglich, was kapitalbindende und unübersichtliche Vorhaltung verschiedener Zuschnitte und zeitaufwenige Montage erspart.

[0012] Aus Gründen der Standardisierung ist es besonders vorteilhaft eine weitere innere Tragrahmeneinrichtung für eine Vorrichtung mit erhöhter Tragfähigkeit vorzusehen, die im wesentlichen dieselbe Tragstruktur wie die erste Tragrahmeneinrichtung besitzt. Dadurch kann ein Modulsystem mit unterschiedlichsten Spannweiten oder Traglasten entwickelt werden.

[0013] Es kann auch vorteilhaft sein, innen oder außen zusätzliche Tragrahmeneinrichtungen statisch anzuschließen, die eine vorgefertigte Stieleinheit und eine vorgefertigte Riegeleinheit besitzen, wobei hinsichtlich einer besonders montagegerechten Ausführungsvariante die Rahmenverbindungselemente für die Tragrahmeneinrichtung in einem vorgegebenem Rastermaß an der Stieleinheit bzw. Riegeleinheit befestigt sind. Bei letzterer Ausführungsvariante kann es vorteilhaft sein, die Verbindungsstieleinheit einstückig an die Stieleinheit bzw. Riegeleinheit anzuschließen, d. h. die Stieleinheit bzw. die Riegeleinheit als ein durchgängiges Profil auszubilden. Dies ist insbesondere dann möglich, wenn die geforderten Hallenabmessungen nicht allzu groß sind.

[0014] Eine besonders bevorzugte Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Tragrahmenvorrichtung ist dadurch gekennzeichnet, daß das bekannte, standardisierte Stielelement der Tragrahmenvorrichtung in einem vorgegebenen Rastermaß Anschlußeinheiten, insbesondere mit Ausnehmungen versehene Rosetten besitzt, an die die Verbindungsrahmenelemente mit entsprechenden Anschlußeinheiten, insbesondere Keilschloßeinheiten angeschlossen werden können.

[0015] Ein derartiges Stielelement ist in der deutschen Patentschrift 24 49 124 beschrieben. Durch den Einsatz dieses Stielelementes sowohl für den Riegel als auch für den Stiel der Rahmentrageinrichtung werden auch für den Hallenbau die vielfältigen und einfach montier- bzw. demontierbaren Anschlußmöglichkeiten aus dem Gerüstbau erschlossen. Mit der in der Praxis unter dem Stichwort "Allroundgerüst" bekannten Anschlußtechnik läßt sich eine besonders hohe Anpassungsfähigkeit erzielen. Bis zu acht Anschlüsse im rechten, stumpfen oder spritzen Winkel pro Rosette ist möglich. Dabei liegen die Anschlüsse alle auf einer Ebene, die Krafteinleitung erfolgt mehr oder minder zentrisch und die Verkeilung erfolgt kraft- und formflüssig. Die vorgegebenen Anschlußpunkte, die übersichtlichen Bauteile und die unkompliziert schnelle Keilverbindung zwischen den Tragrahmeneinrichtungen untereinander und den Anschlüssen der Längsstäbe und Verbandstäbe gewährleisten eine einfache schnelle und damit lohnsparende Montage bzw. Demontage. Das Keilschloß verhindert schon in der Montagephase jedes Aushängen der angeschlossenen Bauelemente.

[0016] Die Ausbildung der Verbindungsrahmeneinheiten ist abhängig von den Anschlußmöglichkeiten der jeweils anzuschließenden Tragrahmeneinrichtung. So kommen Verbindungsrahmeneinheiten zum Einsatz, die zwei gegenüberliegende Anschlußbereiche aufweisen, die jeweils als Keilschloßeinheit ausgebildet ist. Es ist jedoch für den Fall des Anschlußes einer Tragrahmeneinrichtung mit Kederschienenprofil vorteilhaft, einen Anschlußbereich als Nutensteineinheit auszubilden, so daß ein einfacher Anschluß der aus dem Kederschienenprofil gebildeten Tragrahmeneinheit an die aus den Stielelementen und Verbindungsstieleinheiten gebildete Trageinheit möglich ist. Eine weitere Verbindungsrahmeneinheit ist derart ausgebildet, daß sie zumindest eine Rohrkupplungseinheit neben der Keilschloßeinheit aufweist, so daß zusätzliche Stäbe, beispielsweise zum Befestigen einer Torplane oder dergleichen problemlos angeschlossen werden können.

[0017] Eine Verbindungsrahmeneinheit, die bevorzugt im Bereich der Traufe als Abstandseinheit eingesetzt wird, ist als Profilstab mit jeweils endseitig vorhandener Rohrkupplungseinheit ausgebildet.

[0018] Erfindungsgemäß ist erkannt worden, daß durch wenige zusätzliche Bauteile unter Verwendung standardisierter Gerüststielelemente eine Tragrahmenvorrichtung für eine Halle montiert werden kann, die eine andere Funktion als ein Gerüst erfüllt. Darüberhinaus werden sämtliche Bauteile, die zusätzlich zu den Gerüststielen hinzukommen, sei es nun die Verwendung von Stieleinheiten oder die zusätzlichen Tragrahmeneinrichtungen als statisch tragend eingesetzt. Da die Gerüststielelemente in einem vorgegebenen Modellsystem auf dem Markt sind, können durch Einsatz weniger Sonderbauteile Hallen mit variablen Maßen problemlos erstellt werden. Somit erschließt sich für Gerüststiele ein weiteres großes Anwendungsfeld.

[0019] Mit der vorliegenden Erfindung werden unter anderem die Vorteile des Allroundsystems und des Kederschienensystems vorteilhaft an einer Tragrahmenvorrichtung und damit einem hallenartigen Gebäude umgesetzt. Nachfolgend eine Liste beispielhafter Vorteile:

1. Schnelle Montage bzw. Demontage,

2. leichte Einzelteile,

3. Einsatz lichtdurchlässiger Planen problemlos möglich,

4. Schneelasttragfähigkeit von beispielsweise 0,75 kN (Kilo Newton) pro m2 (Quadratmeter) möglich,

5. Dichte Beplanung,

6. Verwendung von Planen ohne Stoß,

7. Spannweite, Länge und Höhe sind variabel,

8. Konstruktion ist ohne Fachpersonal aufzubauen,

9. Verfahrbarkeit ist unter Einsatz von Lenkrollen gewährleistet,

10. alle wesentlichen Bauteile sind tragend,

11. herstellbar in Stahl und/oder Aluminium,

12. universelle Einsatzbereiche, z. B. Fahrbahnüberdachung, Lagerplatzüberdachung, Festzelt und vieles mehr.



[0020] Weitere Ausführungsformen und Vorteile der Erfindung ergeben sich durch die in den Ansprüchen ferner aufgeführten Merkmale sowie durch die nachstehend angegebenen Ausführungsbeispiele. Die Merkmale der Ansprüche können in beliebiger Weise miteinander kombiniert werden, insoweit sie sich nicht offensichtlich gegenseitig ausschließen.

KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNG



[0021] Die Erfindung sowie vorteilhafte Ausführungsformen und Weiterbildungen derselben werden im folgenden anhand der in der Zeichnung dargestellten Beispiele näher beschrieben und erläutert. Die der Beschreibung und der Zeichnung zu entnehmenden Merkmale können einzeln für sich oder zu mehreren in beliebiger Kombination erfindungsgemäß angewandt werden. Es zeigen:

KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNG



[0022] 
Fig. 1
schematische Anschicht einer Tragrahmenvorrichtung mit einer Tragrahmeneinrichtung mit Stielelementen und Verbindungsstieleinheiten,
Fig. 2
schematische Ansicht einer Tragvorrichtung mit einer inneren Tragrahmeneinrichtung mit Stielelementen und Verbindungsstieleinheiten und äußerer Tragrahmeneinrichtung mit Kederschienenprofil,
Fig. 3
schematische Ansicht einer Tragvorrichtung mit einer ersten Tragrahmeneinrichtung mit Stielelementen und Verbindungsstieleinheiten, einer äußeren Tragrahmeneinrichtung mit Kederschienenprofil und einer inneren Tragrahmeneinrichtung mit Stieleinheit und Riegeleinheit,
Fig. 4
schematische Längsansicht einer Halle mit Tragrahmenvorrichtungen gemäß Fig. 3,
Fig. 5
schematische Draufsicht der Halle mit die Tragrahmenvorrichtungen gemäß Fig. 3,
Fig. 6
schematische Detailansicht der Tragrahmenvorrichtung gemäß Fig. 3 im Firstbereich,
Fig. 7
schematische Ansicht der Tragrahmenvorrichtung im Traufbereich,
Fig. 8
schematische Detaillängswandansicht des Verbindungsknotens eines Stielelements mit Längsstäben und einem Diagonalstab,
Fig. 9
schematische Schnittdarstellung des Knotenpunkts gemäß Fig. 8 entlang Schnittlinie A-A,
Fig. 10
schematische Schnittdarstellung gemäß Fig. 21 entlang Schnittlinie B-B,
Fig. 11
schematische Ansicht einer Stieleinheit mit Verbindungsrahmenelementen,
Fig. 12
schematische Ansicht einer Verbindungsstieleinheit im Firstbereich,
Fig. 13
schematische Ansicht eines Verbindungsstieleinheit im Traufbereich,
Fig. 14
schematische Ansicht, (um 90° gedreht) einer Riegeleinheit mit Verbindungsrahmenelementen,
Fig. 15
schematische Ansichteines Verbindungsrahmenelements mit einer Keilschloßeinheit und zwei Rohrkupplungseinheiten,
Fig. 16
schematische Draufsicht auf das Verbindungsrahmenelement gemäß Fig. 15,
Fig. 17
schematischer Schnitt durch ein als Kedernprofil ausgebildetes Stielelement mit detailweiser Darstellung eines eingesetzten Verbindungsrahmenelements mit Nutensteineinheit,
Fig. 18
schematische Ansicht eines Verbindungsrahmenelements mit einer Keilschloßeinheit und einer Nutensteineinheit,
Fig. 19
schematische Schnittdarstellung gemäß Fig. 18 entlang Schnittführung C-C,
Fig. 20
schematische Ansicht eines Verbindungsrahmenelements mit einer Keilschloßeinheit und einer drehbar angeschlossenen Rohrkupplungseinheit und
Fig. 21
schematische Ansicht eines Stielelements.

WEGE ZUM AUSFÜHREN DER ERFINDUNG



[0023] Eine Tragrahmenvorrichtung 10.1 für eine Halle besteht aus einer ersten Tragrahmeneinrichtung 12.1, die im Stielbereich und Riegelbereich Stielelemente 14.1 aufweist. Der Stielbereich wird jeweils durch ein Stielelement 14.1 gebildet. Den biegefesten Anschluß zum Stielelement 14.1 des Riegels bildet eine Verbindungsstieleinheit 16.1 im Traufbereich. Die Stielelemente 14.1 des Riegelbereiches laufen geneigt auf den Firstbereich zu, wobei die biegefeste Verbindung der Stielelemente 14.1 des Riegels im Firstbereich mittels einer Verbindungsstieleinheit 18.1 gewährleistet wird.

[0024] Die Stielelemente 14.1 sind als standardisierte Gerüstbaustiele ausgebildet, welche auf dem Markt unter der Bezeichnung "Allroundgerüst" bekannt sind. Diese Stielelemente bzw. deren Anschlußtechnik ist in der deutschen Patentschrift P 24 49 124.5 ausführlich beschrieben.

[0025] Die Verbindungsstieleinheiten 16.1, 18.1 sind in den Fig. 12 und 13 schematisch dargestellt. Die Darstellung des Stielelements 14 ist Fig. 10 und 21 zu entnehmen. Das Stielelement 14 weist in einem vorgebbaren Rasterachsmaß kreisscheibenförmige Rosetten 40 auf, die um jeweils 90° versetzt angeordnete, diagonal zur Längsachse 41 verlaufende Ausnehmungen 42.1 bzw. 42.2 besitzen. Die Stielelemente 14 sind als Rohrprofile ausgebildet. Diese Rosette 40 bildet einen Knotenpunkt, in dem unterschiedlichste Bau- bzw. Verbindungselemente mittels einer bekannten Keilkopftechnik angeschlossen werden können.

[0026] Die entsprechend dem Traufvorlauf gebogene Verbindungsstieleinheit 16.1 ist als Rohrprofil ausgebildet, an dessen freien Ende jeweils ein Rohrverbinder 44 bereichsweise eingepreßt ist. Auf diesen Rohrverbinder 44 werden bei der Montage jeweils die Stielelemente 14.1 des Stielbereiches und Riegelbereiches aufgesteckt. Die Verbindungsstieleinheit 18.1 im Firstbereich ist entsprechend der Dachneigung mittig gebogen. Der Außendurchmesser entspricht im wesentlichen den Innendurchmesser der Stielelemente 14.1, so daß diese bereichsweise bei der Montage auf die Verbindungsstieleinheit 18.1 aufgeschoben werden können. Die Arretierung erfolgt über nicht näher dargestellte Schraubmittel.

[0027] Die Lagerung der Trageinrichtung 12.1 erfolgt jeweils über eine am Stielelement 14.1 unterseitig angeschlossene Normalspindel 24. Falls eine Verfahrbarkeit der Konstruktion gewünscht wird, können auch Lenkrollen angeschlossen werden.

[0028] Die Tragrahmenvorrichtung 10.2 gemäß Fig. 2 unterscheidet sich von der in Fig. 1 dargestellten Tragrahmenvorrichtung 10.1 dadurch, daß zusätzlich außenseitig, im wesentlichen parallel zur ersten Tragrahmeneinrichtung 12.1 und in deren Ebene verlaufend eine zweite Tragrahmeneinrichtung 12.2 statisch mitwirkend an die erste Tragrahmeneinrichtung 12.1 angeschlossen ist. Die gleichen Bauteile tragen das gleiche Bezugszeichen und werden nicht nochmals erläutert.

[0029] Die Tragrahmeneinrichtung 12.2 weist ein Kederschienenprofil zum Anschluß an Planen mit Keder auf. Derartige Kederschienenprofile sind in der deutschen Patentanmeldung P 41 36 016.5 ausführlich beschrieben.

[0030] Ein schematischer Querschnitt des Kederschienenprofils ist in Fig. 17 dargestellt.

[0031] In Fig. 2 sind zwei Varianten der einzelnen Bauteile der zweiten Tragrahmeneinrichtung 12.2 dargestellt. In einer ersten Variante ist das Kederschienenprofil an den Stellen I, II und III gestoßen. Dadurch entstehen ähnlich wie bei der ersten Trageinrichtung gemäß Fig. 1 gerade Stielelemente 14.2, die sowohl im Stielbereich als auch im Riegelbereich eingesetzt werden können. Im Traufbereich ist jeweils ein Verbindungsstielelement 16.2 mit entsprechender Krümmung angeordnet. Im Firstbereich ist ebenfalls ein Verbindungsstielelement 18.2 mit entsprechender Krümmung angeordnet. Die Verbindungsstielelemente 16.2, 18.2 weisen ebenfalls ein Kederschienenprofil auf.

[0032] In einer alternativen Ausführungsvariante ist das Kederschienenprofil entweder nur an der Stelle II oder an der Stelle I gestoßen, so daß die Stielelemente mit entsprechend vorhandener Krümmung zu montieren sind, was insbesondere bei relativ kleinen Rahmenabmessungen zur Reduzierung der Anzahl der Bauelemente sinnvoll ist.

[0033] Über weiter unten näher dargestellte Verbindungsrahmenelemente 30 ist die zweite Tragrahmeneinrichtung 12.2 mit der ersten Tragrahmeneinrichtung 12.1 statisch wirksam verbunden, und zwar an den Stellen, an denen die Stielelemente 14.1 Rosetten 40 besitzen.

[0034] Die in Fig. 3 dargestellte Tragrahmenvorrichtung 10.3 unterscheidet sich von der Tragrahmenvorrichtung 10.2 gemäß Fig. 2 dadurch, daß innerhalb der ersten Tragrahmeneinrichtung 12.1 eine dritte Tragrahmeneinrichtung 12.3 angeordnet ist, die im wesentlichen in der Rahmenebene der ersten Tragrahmeneinrichtung 12.1 angeordnet ist und zwei Stieleinheiten 20 und eine Riegeleinheit 22 besitzt, die im wesentlichen parallel zur Tragrahmeneinrichtung 12.1 verlaufen. Die Stieleinheit 20 und die Riegeleinheit 22 sind in den Fig. 11 und 14 dargestellt. Sie besitzen Verbindungsrahmenelemente 32, die entsprechend dem Achsrastermaß der Rosetten 40 der Stielelemente 14.1 an die Stieleinheit 20 bzw. 22 angeflanscht sind. Die Verbindungsrahmenelemente 32 weisen jeweils eine Keilschloßeinheit 50 auf, mittels derer der Anschluß an die Rosetten 40 bei Montage des Rahmens jeweils erfolgt. Die dritte Tragrahmeneinrichtung 12.3 ist somit ebenso statisch tragend mit der ersten Tragrahmeneinrichtung 12.1 verbunden, so daß eine Rahmenvorrichtung mit hoher Tragfähigkeit erreicht wird.

[0035] Im unteren Traufbereich ist ein im wesentlichen horizontal verlaufender Querstab 64 an die dritte Tragrahmeneinrichtung 12.3 angeschlossen, der dazu dient, um ggf. im Innern des Gebäudes benötigte Raumteilbauteile oder dgl. anschließen zu können. Parallel zum Querstab 64 ist oberhalb der Tragrahmenvorrichtung 10.3 über parallel zum Stielbereich verlaufende Vertikalstäbe 68 ein weiterer Querstab 66 angeschlossen, der für Zwecke einer öffenbaren Torplane eingesetzt wird.

[0036] An einer Rückwand ist über die gesamte Breite verlaufend ein Diagonalkreuz 82 bestehend aus Stahlseilen mit Spannschloß zur Stabilisierung des Gebäudes vorhanden. In dem Ausführungsbeispiel gemäß den Fig. 4 und 5 wird eine Halle durch insgesamt 5 Tragrahmenvorrichtungen 10.3 gebildet. Die Tragrahmenvorrichtung 10.3 sind über Längsstäbe 62 miteinander verbunden, die an den jeweiligen Anschlußstellen der Rosetten 40 mittels Keilschloßeinheiten 50 befestigt sind. Im linken Rahmenfeld sind gemäß Fig. 4 im unteren Bereich zwei Windverbanddiagonale 60 angeordnet. Darüber schließt sich ein Feld mit Spannseildiagonalen 61 an. Im Dachbereich wiederum befinden sich zwei Felder, die im wesentlichen vom Traufbereich bis zum Firstbereich verlaufen und durch eine Windverbanddiagonale 63 ausgesteift werden.

[0037] Der Anschluß einer Diagonalen 60 und von Längsstäben 62 an die Rosette 40 der Stieleinheit 14 ist in den Fig. 8 und 9 schematisch dargestellt. Er erfolgt über beispielsweise aus der P 24 49 112.5 bekannte Keilschloßeinheiten mit einem einschlagbaren Keil 51. Weitere Anschlußmöglichkeiten von Bauteilen sind in Fig. 9 beispielhaft als Pfeil P angegeben.

[0038] In den Fig. 15 und 16 ist schematisch ein Verbindungsrahmenelement 34 zwischen der ersten Tragrahmeneinrichtung 12.1 und der dritten Tragrahmeneinrichtung 12.3 dargestellt, das gleichzeitig zur Stoßdeckung der Stieleinheit 20 und der Riegeleinheit 22 der dritten Tragrahmeneinrichtung 10.3 dient. Zum Anschluß an die erste Tragrahmeneinrichtung 12.1 dient die bekannte Keilschloßeinheit 50. Diese ist über eine Profileinheit 59 an eine Grundplatte 58 angeschlossen, an der zwei beabstandet zueinander vorhandene Rohrkupplungseinheiten 54 befestigt sind, mittels derer das Profil der Stieleinheit 20 bzw. Riegeleinheit 22 geklemmt werden können. In Fig. 15 ist die Augenschraube 55 mit Bundmutter nicht dargestellt.

[0039] In Fig. 18 ist ein Verbindungsrahmenelement 30 dargestellt, das die Verbindung zwischen der ersten Tragrahmeneinrichtung 12.1 und der zweiten Tragrahmeneinrichtung 12.2 herstellt. Die erste Tragrahmeneinrichtung 10.1 ist in bekannter Art und Weise mittels einer Keilschloßeinheit 50 angeschlossen. Über eine Profileinheit 53 ist eine Grundplatte 70 vorhanden, die jeweils zwei in Achsrichtung der Stielelemente der zweiten Tragrahmeneinrichtung 12.2 verlaufenden Langlöcher 72 aufweist.

[0040] Die Grundplatte 70 wird an dem Kederschienenprofil der Stielelemente 14.2 der zweiten Tragrahmeneinrichtung 12.2 mittels Nutensteinen 74 klemmend angeschlossen. Ein Detail des Anschlusses ist in Fig. 17 dargestellt. Hierzu werden die Nutensteine 74 jeweils durch die Langlochausnehmungen 72 in das Innere der Nut 76 des Kederschienenprofils eingeführt, um 90° gedreht und mittels einer Mutter 78 angezogen, wodurch die Grundplatte 70 an dem Kederschienenprofil verspannt wird. In Fig. 17 ist ebenfalls zu erkennen, daß das Kederschienenprofil der Stielelemente 14.2 der zweiten Tragrahmeneinrichtung 12.2 zwei teilkreisförmige Ausnehmungen besitzt, in die die Kederleiste einer Plane jeweils eingebracht werden kann, so daß insgesamt eine dichte Beplanung problemlos umgesetzt werden kann.

[0041] Fig. 20 zeigt schematisch ein Verbindungsrahmenelement 38, das im einen Anschlußbereich eine Keilschloßeinheit 50 mit Keil 51 zum Anschluß an die Rosette 40 eines Stielelements 14 besitzt und eine im gegenüberliegenden Anschlußbereich drehbar angeschlossene Rohrkupplungseinheit 54, womit an die Stielelemente 14 Rohre mit einer vorgebbaren Neigung angeschlossen werden können.

[0042] Der Traufbereich und der Firstbereich der dritten Tragrahmenvorrichtung 10.3 sind in den Fig. 6 und 7 schematisch dargestellt. Gemäß Fig. 7 ist im Traufbereich ein Verbindungsrahmenelement 36, das als Distanzelement ausgebildet ist, im wesentlichen diagonal zwischen der ersten Tragrahmeneinrichtung 12.1 und der dritten Tragrahmeneinrichtung 12.3 vorhanden, wobei der Anschluß der Profilstäbe (Stielelemente) der Tragrahmeneinrichtungen mittels Rohrkupplungseinheiten 54 erfolgt, wobei zwischen den Rohrkupplungseinheiten 54 ein Profilstab 56 angeordnet ist.


Ansprüche

1. Tragrahmenvorrichtung (10.1, 10.2, 10.3) fürhallenartige Gebäude, wie Fahrbahn-, Lagerplatz-, Garagen-, Montageplatzüberdachungen, Zelte, Einhausungen oder dgl. mit zumindest einer Stieleinheit und einer Riegeleinheit,
dadurch gekennzeichnet, daß

- eine erste Tragrahmeneinrichtung (12.1) vorhanden ist, bei der sowohl die Stieleinheit als auch die Riegeleinheit jeweils zumindest aus einem aus dem Gerüstbau bekannten, standardisierten Stielelement (14) gebildet wird, und

- der biegesteife Anschluß von Stiel- und Riegeleinheit alsvorgefertigte Verbindungsstieleinheit (16) ausgebildet ist, die jeweils über Verbindungsmittel an die Stielelemente (14) angeschlossen ist.


 
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
zumindest eine weitere innerhalb und/oder außerhalb der ersten Tragrahmeneinrichtung (12.1) im wesentlichen in Rahmenebene angeordnete weitere Tragrahmeneinrichtung (12.2, 12.3) mit im wesentlichen parallelen Verlauf der Stiel- bzw. Riegeleinheit vorhanden ist und die weitere/n Tragrahmeneinrichtung/en (12.2, 12.3) über Verbindungsrahmenelemente (30; 32; 34) statisch tragend an die erste oder zusätzlich weitere Tragrahmeneinrichtung angeschlossen sind.
 
3. Vorrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
eine weitere Tragrahmeneinrichtung (12.2) als äußere oder innere Tragrahmeneinrichtung ausgebildet ist und ein Kederschienenprofil zum Anschließen von mit Kederleisten versehenen Planen aufweist.
 
4. Vorrichtung nach Anspruch 2 und/oder 3,
dadurch gekennzeichnet, daß
eine weitere Tragrahmeneinrichtung als innere Tragrahmeneinrichtung ausgebildet ist und im wesentlichen dieselbe Tragstruktur wie die erste Tragrahmeneinrichtung besitzt.
 
5. Vorrichtung nach Anspruch 2 und/oder 3,
dadurch gekennzeichnet, daß
eine weitere, innen oder außen angeordnete Tragrahmeneinrichtung (12.3) zumindest eine Stieleinheit (20) und eine mit der Stieleinheit verbindbare Riegeleinheit (22) aufweist.
 
6. Vorrichtung nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Verbindungsrahmenelemente (32) für die Tragrahmeneinrichtungen (12.1, 12.3) in einem vorgegebenen Rastermaß an der Stieleinheit (20) bzw. Riegeleinheit (22) befestigt sind.
 
7. Vorrichtung nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Verbindungsstieleinheiten (18.3) einstückig mit der Stieleinheit (20) bzw. Riegeleinheit (22) sind.
 
8. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
das bekannte, standardisierte Stielelement (14.1) der Tragrahmenvorrichtung (12.1) in einem vorgegebenen Rastermaß Anschlußeinheiten, insbesondere mit Ausnehmungen (42) versehene Rosetten (40) besitzt, an die die Verbindungsrahmenelemente (30, 32, 34, 38) mit entsprechenden Anschlußeinheiten, insbesondere Keilschloßeinheiten (50) angeschlossen werden können.
 
9. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1, 2, 4 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Stielelemente (14.1) oder die Stieleinheiten (20) und/oder Riegeleinheiten (22) der Tragrahmeneinrichtung (12.1; 12.3) als Rohrprofile ausgebildet sind.
 
10. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Stielelemente (14.1) auf Fahr- oder Lenkrollen gelagert sind.
 
11. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 2 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, daß
ein Anschlußbereich einer Verbindungsrahmeneinheit (30; 32; 34) als Keilschloßeinheit (50) und der gegenüberliegende Anschlußbereich als weitere Keilschoßeinheit (50) oder Nutensteineinheit (52) oder als eine oder zwei Rohrkupplungseinheiten (54) ausgebildet sind.
 
12. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche 2 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, daß
beide gegenüberliegende Anschlußbereiche einer Verbindungsrahmeneinheit (36) als zwei mit einem Profilstab (56) verbundene Rohrkupplungseinheiten (54) ausgebildet sind.
 
13. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Verbindungsstieleinheiten (16.1, 16.2; 18.1, 18.2) im Trauf- und/oder Firstbereich der Tragrahmenvorrichtung (10.1, 10.2, 10.3) des hallenartigen Gebäude angeordnet sind.
 
14. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Verbindungsstieleinheiten (16, 18) als gebogene Profileinheiten ausgebildet sind.
 




Zeichnung