[0001] Die Erfindung betrifft eine Sicherheitsvorrichtung mit mindestens einem in einem
zu überwachenden Raum angeordneten Gassensor, der beim Auftreten von Brenngas im Raum
die Unterbindung der Zufuhr des Brenngases und der Stromversorgung für einen zu versorgenden
Komplex veranlaßt, wobei der Gassensorbetrieb bei Stromausfall von einer elektrischen
Batterie aufrechterhalten wird.
[0002] Eine derartige Sicherheitsvorrichtung ist durch die DE-A1-32 08 553 bekannt. Bei
der dort beschriebenen Gassicherungsvorrichtung ist vom Gassensor ein Kabel zum Gashaupthahn
geführt, dem ein Stellmotor beigeordnet ist, der beim Auftreten von Brenngas im zu
überwachenden Raum von einer elektrischen Batterie über einen Gassensorkontakt und
das Kabel mit Strom versorgt wird und dabei den Gashaupthahn schließt; gleichzeitig
wird die Hauptstromleitung außer Betrieb gesetzt. Auf diese Weise wird verhindert,
daß der zu verosorgende Komplex, beispielsweise ein Wohnhaus, weiter mit Brenngas
und Strom versorgt wird, so daß einer Explosion vorgebeugt wird. Weiterhin ist durch
die DE-U1-89 13 816 ein eigensicherer Gasmelder für Wohnhäuser bekannt, bei dem Gasmeldesensoren
sich in einem Raum befinden, in dem austretendes Gas sich wahrscheinlich zuerst ansammelt.
Die Gasmeldesensoren sind eigensicher ausgebildet, während ein den Versorgungsanteil
umfassender Geräteteil des Gasmelders nicht eigensicher ausgeführt ist und sich in
einem anderen Raum als die Gassensoren befindet. Bei Stromausfall des öffentlichen
Netzes übernimmt ein Akku den Weiterbetrieb des Gasmelders.
[0003] Ferner ist durch die DE-A1-38 03 892 eine Gaswarnanlage bekannt, bei der eine Reihe
von Drucksensoren, die jeweils den Gasdruck, die Temperatur und die Menge des aus
einer Gasflasche abgegebenen Brenngases messen, an ein Zentralmodul angeschlossen
sind, das in Abhängigkeit von Störungen der gemessenen Werte einen Alarm akustisch
oder visuell gibt und die die Unterbindung der Gasabgabe der Gasflaschen veranlaßt.
[0004] Die Ausbildung von Gassensoren ist allgemein bekannt, wie beispielsweise dem Aufsatz
"Sensortechnik"von Gerhard Wiegleb, erschienen im Franzis Elektronik-Fachbuch, 1986,
Kap.5, S.93-111, zu entnehmen ist. Die dort beschriebenen Gassensoren können unter
anderem jeweils Kohlenwasserstoffen, Kohlenmonoxid oder Sauerstoff feststellen.
[0005] Die Sensoren der bekannten Sicherheitsvorrichtungen sprechen nur auf Kohlenwasserstoffgase,
nämlich Erdgas, Methan oder Propan, an.
[0006] Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, eine Sicherheitsvorrichtung der eingangs
genannten Art zu schaffen, deren Funktion am Meßort des Gassensors erweitert ist.
Ferner soll es möglich sein, eine absichtliche Manipulation am Ort des Gassensors,
beispielsweise das Verstopfen der Luftzuführöffnung des Gassensorgehäuses, festzustellen.
[0007] Diese Aufgabe wird mit den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Die
Sicherheitsvorrichtung reagiert dadurch sehr empfindlich auf gefährliche Luftzusammensetzungen.
[0008] Eine weitere Ausbildung der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß die Signale
der Sensoren zu den die Unterbindung der Zufuhr des Brenngases und der Stromversorgung
bewirkenden Mitteln kabellos, vorzugsweise durch Funk, erfolgt. Dadurch kann die Sicherheitsvorrichtung
mit minimalem Aufwand, ohne Mauerarbeiten zum Verlegen von Leitungen, installiert
werden.
[0009] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung schematisch dargestellt
und wird im folgenden näher erläutert. Es zeigen:
Fig.1 eine Sicherheitsvorrichtung mit einem Gerät, das an die Netzspannung angeschlossen
ist und den Gaszufluß steuert,
Fig.2 eine Sicherheitsvorrichtung nach Fig.1 mit einer wiederaufladbaren Batterie
(Niederspannung),
Fig.3 und 4, jeweils eine Sicherheitsvorrichtung mit zwei in Reihe geschalteten Detektoren
und
Fig.5 eine räumliche Anordnung der Sensoren in einem Detektor.
[0010] Die Sicherheitsvorrichtung nach Fig.1 (Detektorsystem) besteht aus drei voneinander
völlig unabhängigen Sensoren 10. Jeder dieser drei Sensoren reagiert nur auf ein Gas.
Der erste Sensor 10/1 reagiert auf Sauerstoff. Sinkt der gemessene Wert geringfügig
unter den normalen Wert, der in der Luft vorhanden ist (20,9%), wird Alarm ausgelöst.
Der zweite Sensor 10/2 reagiert auf Erdgas/Propangas.
[0011] Bei einer Gesamtkonzentration, die höher als 0,5 oder 1% liegt, wird Alarm ausgelöst.
Der dritte Sensor 10/3 reagiert auf Kohlenmonoxid. Übersteigt der CO-Wert die Konzentration
von 100 ppm, wird Alarm ausgelöst. Die Schwellwerte, bei denen der Alarm ausgelöst
wird, können je nach Gesetztesbestimmungen für Sicherheitsanlagen modifiziert werden.
Das oben beschriebene Detektorsystem beinhaltet Sensoren, die nach dem aktuellen Stand
der Technik schon bekannt sind. Ein Aspekt des tragenden Gedankens der Erfindung besteht
also darin, daß die drei Sensoren in einem einzigen Detektorsystem untergebracht sind.
Wird durch einen der drei Sensoren Alarm ausgelöst, so erfolgt eine Unterbrechung
des Stromnetzes bzw. Hauptschalters 12 und der Gaszufuhr in Leitung 14 durch ein Magnetventil
16, und zwar für das ganze Gebäude. Die Übersendung des Signals vom Sensor zum Hauptschalter
12 und/oder dem Magnetventil 16 kann per Kabel oder kabellos, z.B. per Funk, erfolgen.
Besonders vorteilhaft ist es, die Steuerungssignale per Funk zu senden, wodurch eine
zusätzliche und aufwendige Kabellegung nicht mehr erforderlich ist. Die Unterbrechung
der Netzspannung bewirkt das Schließen des Magnetventils, so daß die gesamte Gaszufuhr
unterbrochen wird.
CO-Sensor
[0012] Bei jedem Verbrennungsprozeß entsteht Kohlenmonoxid. Tritt eine solche Situation
ein, so wird Alarm ausgelöst und die Strom- und Gaszufuhr werden unterbrochen, und
zwar lange bevor eine gefährliche Konzentration von Kohlenmonoxid entstehen kann.
O2-Sensor
[0013] Der Sauerstoffsensor hat die Aufgabe, die Strom- und Gaszufuhr zu unterbinden, wenn
ein Brand ausgebrochen ist oder wenn jemand die gesamte Anlage gezielt außer Betrieb
setzen möchte (Selbstmörder).
[0014] Wird nämlich die Öffnung, durch welche die Umgebungsluft in das Detektorsystem eintritt
und an die Sensoren geführt wird, geschlossen, z.B. mittels eines Klebebandes, so
mißt der Sensor einen niedrigeren Sauerstoffgehalt, wodurch Alarm ausgelöst und die
Strom- und Gaszufuhr unterbrochen werden.
Methan-/Propansensor
[0015] Dieser Sensor reagiert nur auf Methan-/Propan. Wenn also aus irgendeinem Grund unverbranntes
Gas in den Raum strömt, z.B. Leck in einer Leitung oder offener Gashahn, so wird ein
Alarm ausgelöst und die gesamte Strom- und Gaszufuhr wird unterbrochen. Dies ist möglich,
weil in diesem Fall das Magnetventil nicht mehr direkt an den elektrischen Strom angeschlossen
ist, sondern an die Batterie des Detektors. Das Magnetventil wird auch im Falle eines
Stromausfalls (220 V) wegen eines Defekts am Stromnetz von der im Detektor eingebauten
Batterie (18) im geöffneten Zustand gehalten. Die Detektoren steuern das Magnetventil,
wodurch die Gaszufuhr unterbrochen wird. Darüberhinaus können die Detektoren mit optischen
und akustischen Signalanlagen ausgerüstet sein. Die beiden unterschiedlichen Informationen
(optische und/oder akustische) werden durch den elektrischen Strom des beschriebenen
Systems aufrechterhalten. Eine nähere Beschreibung der einzelnen Detektoren erübrigt
sich, da hier vorteilhafterweise bekannte und bewerte Detektoren verwendet werden
können.
[0016] Selbstverständlich wäre es auch möglich, weitere Detektoren, die auf andere Informationen,
z.B. Explosion, reagieren, einzubauen. Die Wahl von Sensoren ergibt sich jedoch aus
der Tatsache, daß die drei Gase typisch für solche Sachverhalte sind, also eine explosionsartige
(tödliche) Mischung bilden, die bei Entzündung explodiert und schnelle und akute Vergiftungen
hervorrufen kann. Für den industriellen Gebrauch kann die Vorrichtung mit derzeit
bekannten und üblichen Produktionstechniken sowohl für Sensoren als auch für Elektroventile
bestückt werden.
[0017] In diesem Zusammenhang beugt das System auch Bränden vor. Vorrichtungen mit dem vorgeschlagenen
System können mit einer großen Anzahl von Detektoren ausgerüstet sein, einem für jeden
Raum im Gefahrbereich, die mit dem Hauptdetektor verbunden werden, der als einziger
die verschiedenen Steuerungen mit allen seinen Funktionen erfüllt. Es handelt sich
dabei um eine subsidiäre Anwendung, da ihre Realisierung den Gebrauch eine im Bereich
der Elektrotechnik schon bekannte Technologie voraussetzt. Die Gehäuse der Geräte,
in denen die Sensoren und andere Vorrichtungen untergebracht sind, sind allgemein
bekannt, und ihre Form beeinflußt nicht das Anwendungsprinzip.
[0018] Das äußere Gehäuse kann aus Metall oder Kunststoff bestehen und die Form eines dreidimensionalen
Parallelepipedon haben, und zwar mit einer geeigneten Aussparung für den Durchlaß
der besagten flüchtigen Elemente und mit einer besonderen Anordnung der Sensoren im
Inneren des Gehäuses. Es ist ferner möglich, das System in verschiedenen Wohnungen
eines Gebäudes mit einer einzigen Stromquelle unterzubringen (Batterie oder dergleichen),
die nicht von der normalen Stromversorgung abhängig ist.
[0019] In Fig.5 ist eine Anordnung von Sensoren in einem Gehäuse 20 gezeigt, das in Form
eines kubischen Parallelepipedons ausgebildet ist, aber auch in Form einer Halbkugel
ausgebildet werden kann und mit einer zentralen Öffnung 21 versehen ist. Es sind weitere
Sensoren (Bewegungsmelder) 10/1', 10/2', 10/2'', 10/3' vorgesehen. Diese Sensoren
sind in der Mitte des Gehäuses 20 so aufgehängt, daß die durch die Öffnung 21 in das
Gehäuse 20 eintretende Raumluft sie unmittelbar erreicht. Eine absichtliche, böswillige
Verstopfung der Öffnung 21 wird vom Sensor 10/1 festgestellt.
1. Sicherheitsvorrichtung mit mindestens einem in einem zu überwachenden Raum angeordneten
Gassensor, der beim Auftreten von Brenngas im Raum die Unterbindung der Zufuhr des
Brenngases und der Stromversorgung für einen zu versorgenden Komplex veranlaßt, wobei
der Gassensorbetrieb bei Stromausfall von einer elektrischen Batterie aufrechterhalten
wird, dadurch gekennzeichnet, daß dem Gassensor (10/2) zwei weitere Sensoren örtlich
beigeordnet sind, von denen der eine (10/1) den Sauerstoffanteil und der andere (10/3)
den Kohlenmonoxidanteil der Raumluft feststellt.
2. Sicherheitsvorrichtung nach Anpruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Signale von
den Sensoren zu den die Unterbindung der Zufuhr des Gases und der Stromversorgung
bewirkenden Mitteln (16,12) kabellos, vorzugsweise durch Funk, übertragen werden.
3. Sicherheitsvorrichtung nach einem der Anprüche 1 oder 2, gekennzeichnet durch Bewegungsmelder
(10/1', 10/2', 10/2'', 10/3'), durch die Bewegungen im Bereich der Anlage registrierbar
sind.