[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Identifikation von Behältertypen, insbesondere
Flaschentypen, in einer Abfolge von verschiedenartigen Behältern, bzw. Flaschen. Ferner
betrifft die Erfindung eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens.
[0002] Es ist bekannt, Behälter aufgrund ihrer Form zu sortieren, z.B. bei Flaschensortieranlagen
für rücklaufende Mehrwegflaschen, bei welchen nicht zulässige Flaschenformen bzw.
Flaschentypen von zulässigen Flaschenformen bzw. -typen unterschieden werden müssen.
Bei der Sortierung sollen also z.B. solche Flaschentypen erkannt und voneinander unterschieden
werden, die für die weitere Behandlung (Waschen, Wiederbefüllen) brauchbar sind und
solche, die aus dem Flaschenstrom auszuleiten sind und nicht wiederbefüllt werden,
da sie nicht zu denjenigen Flaschentypen gehören, die von ihrer Form dem Füllgut zugehörig
sind.
[0003] Bekannt ist es, zu einer solchen Sortierung aufgrund der Flaschenform eine IR-Zeilenkamera
mit Auswertelektronik oder eine CCD-Kamera mit mehr oder weniger komplexen Bildverarbeitungsverfahren
einzusetzen. Diese Vorrichtungen sind indes kompliziert und kostspielig.
[0004] Es besteht daher die Aufgabe, eine billige und robuste Flaschenform-Erkennung zu
schaffen, die ferner platzsparend aufgebaut werden kann und sich dank ihres einfachen
Aufbaues auch gut zur Nachrüstung bestehender Behälterbehandlungsapparate eignet.
[0005] Diese Aufgabe wird bei einem Verfahren der eingangs genannten Art durch die kennzeichnenden
Merkmale des Anspruchs 1 gelöst bzw. bei einer Vorrichtung durch die Merkmale des
Anspruchs 5.
[0006] Die erfindungsgemässe Lösung mit an der Behälterflasche reflektiertem Lichtstrahl
ermöglicht einen einfachen, nur einseitig vom Behälter angeordneten Aufbau im Gegensatz
zu Systemen, die mit Transmission von Licht durch den Behälter arbeiten. Es kann eine
kostengünstige konstant leuchtende einfache Lichtquelle verwendet werden, im Gegensatz
zu den bei Kamerasystemen benötigten Leuchtschirmen und Blitzlichtquellen. Als Sensoren
genügen billige, platzsparende, lichtempfindliche Standard-Bauteile im Gegensatz zu
Spezialkameras.
[0007] Die Formunterschiede zwischen zulässigen Behältertypen und nicht zulässigen Typen
können sehr klein sein. Durch die Reflexion bzw. Ablenkung des Lichtstrahles können
auch sehr kleine Formunterschiede auf einfache Weise messbar sein.
[0008] Im folgenden werden Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der Zeichnungen näher
erläutert. Dabei zeigt
Figur 1 schematisch eine erste Anordnung zur Erläuterung des Verfahrens;
Figur 2 eine Tabelle zur Erläuterung der Auswertung der Sensorsignale; und
Figur 3 eine weitere Anordnung zur Erläuterung des Verfahrens.
[0009] Figur 1 zeigt grobschematisch einen Teil einer Vorrichtung anhand welcher das Verfahren
erläutert werden kann. Dabei ist ein Behälter 1, welcher in dem gezeigten Beispiel
eine Kunststoff-Flasche ist, in einer Förderanlage gezeigt. In dem Beispiel ist die
Fördereinrichtung eine bekannte Karussellfördereinrichtung. Diese weist eine der Vielzahl
von Fördertaschen 15 auf, in welcher die Behälter stehen. In dem gezeigten Beispiel
ist an einem statischen Element 2 eine Lichtquelle 5 angeordnet, welche einen Lichtstrahl
6 im Winkel α zur Horizontalen in Richtung auf den Behälter aussendet. Die Lichtquelle
5 kann z.B. von einem Laser oder von einer Leuchtdiode gebildet sein. Ebenfalls an
dem statischen Element 2 sind zwei lichtempfindliche Sensoren 10 und 11 angeordnet,
welche z.B. von Fotodioden gebildet werden. Die elektrischen Ausgangssignale der Sensoren
werden an eine nur als Block 12 dargestellte Auswerteinrichtung abgegeben, welche
aufgrund der Sensorsignale feststellt, um welchen Behältertyp es sich jeweils handelt,
wie nachfolgend noch beschrieben wird. Vorzugsweise sind die Lichtquelle 5 und die
Sensoren 10 und 11 an einem gemeinsamen Träger 13 angeordnet, welcher höhenverstellbar
angeordnet ist, z.B. mit einer Höhenverstellungsgenauigkeit von ± 0,5 mm, damit das
von der Lichtquelle und den Sensoren gebildete Messystem an die zu erkennenden Behälter
angepasst werden kann. Vorzugsweise ist weiter ein nicht dargestellter Sensor vorhanden,
welcher feststellt, ob sich der Behälter in einer vorgegebenen Soll-Lage befindet.
Für die Messung ist es nämlich wichtig, dass der Behälter in einer korrekten Sollposition
gehalten wird. Dazu können auch spezielle mechanische Mittel, wie spezielle Festhalter
14,15,16 oder andere Mittel vorgesehen sein, welche hier, da grundsätzlich bekannt,
nicht näher beschrieben werden. Die Erkennung der Behälterform erfolgt nun dadurch,
dass der Lichtstrahl 6 auf die Behälterwandung auftrifft und dort reflektiert wird.
Bei einer bestimmten Behälterform ergibt sich dadurch eine Reflexion des Lichtstrahls
auf den Sensor 11, wie das für die in der Zeichnung angedeutete Behälterform 1' durch
den Lichtstrahl 7 dargestellt ist. Bei einer anderen Behälterform, die in der Zeichnung
als 1'' angedeutet ist, erfolgt bereits früher ein Auftreffen des Lichtstrahls 6 auf
die Behälterwandung, was eine Reflexion des Lichtstrahles als Lichtstrahl 8 zum Sensor
10 ergibt. Bei anderen Flaschenformen, ergibt sich eine Reflexion des Lichtstrahls,
welche auf keinen der beiden Sensoren trifft oder allenfalls sogar bei beiden Sensoren
gleichzeitig ein Signal ergibt. Im Bereich des Lichtstrahls 6 kann ebenfalls eine
Führung 17 für den Behälter vorgesehen sein, welche z.B. eine Oeffnung 18 für den
Lichtstrahl aufweist.
[0010] Figur 2 zeigt in Tabellenform die Ausgangssignale der Sensoren 10 bzw. 11 und die
daraus zu gewinnende Information über, die Form bzw. über den Flaschentyp. Die Sensorsignale
sind dabei in der Tabelle als 1 und 0 dargestellt, wobei 1 bedeutet, dass der Sensor
den Lichtstrahl empfängt und 0 bedeutet, dass der Sensor den Lichtstrahl nicht empfängt.
Demzufolge ist beim Empfang des Lichtstrahles durch den Sensor 10 gemäss dem Lichtstrahlverlauf
8 in Figur 1 diejenige Flaschenform 1'' vorhanden, die dem Flaschentyp X entspricht.
Der Sensor 11 ergibt dabei das Ausgangssignal 0. Empfängt der Sensor 11 den Lichtstrahl
7, so entspricht das einem Sensorsignal 1 des Sensors 11 und einem Sensorsignal 0
des Sensors 10, was das Vorhandensein des Flaschentyps Y bedeutet, der in der Figur
1 mit seiner Form 1' dargestellt ist. Die anderen Ausgangssignalmöglichkeiten der
Sensoren, bei denen beide Sensoren eine 1 als Ausgangssignal liefern oder bei dem
beide Sensoren eine 0 als Ausgangssignal liefern, bedeuten, dass ein anderer, nicht
gewünschter Flaschentyp vorliegt. Nach der Messung können also die gewünschten Flaschentypen
X, Y und Fremdflaschen aufgrund des entsprechenden Ausgangssignals der Auswerteeinrichtung
12 sortiert werden.
[0011] Figur 3 zeigt grobschematisch eine weitere Ausführungsform des Verfahrens bzw. der
Vorrichtung. Dabei ist ein Behälter 20 dargestellt, der sich ebenfalls auf einem Förderkarussell
oder auf einer linearen Förderanlage befinden kann, auf den ein aufgefächerter, breiter
Lichtstrahl 21 oder ein bandförmiges Bündel von Lichtstrahlen gerichtet wird. Anstelle
der beiden Sensoren 10 und 11 ist eine Vielzahl von aneinandergereihten Sensoren,
z.B. ein Fotodiodenarray vorgesehen, auf welches die Vielzahl der Lichtstrahlen 21
aufgrund der Formgebung des Behälters 20 je nach Behältertyp auf verschiedene Art
und Weise reflektiert werden. Die Signale der Fotodiodenreihe 22 werden an eine Auswerteinrichtung
23 abgegeben, in welcher aufgrund der Verteilung der reflektierten Lichtstrahlen auf
die verschiedenen Fotosensoren auf die jeweilige Flaschenform geschlossen wird. Die
Auswerteinrichtung 23 kann dabei eine Art Spektraldarstellung zur Auswertung verwenden,
bei der, wie in der Figur im Kasten 23 angedeutet, auf einer horizontalen Geraden
die einzelnen Fotodetektoren aufgetragen sind und in senkrechter Darstellung die jeweils
empfangene Lichtintensität dargestellt ist. Für jede Flaschenform ergibt sich dadurch
ein charakteristisches Spektrum und die Auswertung kann durch eine Mustererkennung
dieser Spektren erfolgen. Auf diese Weise lassen sich in differenzierter Weise mehr
Flaschenformen erfassen und unterscheiden als mit den beiden Sensoren 10 und 11 von
Figur 1.
1. Verfahren zur Identifikation von Behältertypen, insbesondere Flaschentypen, in einer
Abfolge von verschiedenartigen Behältern, bzw. Flaschen, dadurch gekennzeichnet, dass
der Behälter (1;20) mit mindestens einem Lichtstrahl (6;21) an mindestens einer Stelle
beaufschlagt wird, deren Lage im Raum für die zu erkennenden Behältertypen unterschiedlich
ist, und dass mindestens zwei lichtempfindliche Sensoren (10,11;22) vorgesehen sind,
welche je nach Behältertyp den am Behälter reflektierten Lichtstrahl (7,8) empfangen
oder nicht, und dass die Sensorausgangssignale zur Erkennung des jeweiligen Behältertyps
ausgewertet werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass ein aufgefächerter Lichtstrahl
(21) und eine Vielzahl von Sensoren (22) verwendet werden.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausgangssignale der Vielzahl
von Sensoren als Spektrum ausgewertet werden.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Behälter
auf einer Förderanlage (2,3) an einem feststehenden Sender (5) für den Lichtstrahl
und feststehenden Sensoren (10,11;22) vorbeigefördert werden, wobei Mittel (3,14,15,16)
vorgesehen sind, die die genaue Einhaltung der Soll-Lage der Behälter auf der Förderanlage
kontrollieren.
5. Vorrichtung zur Identifikation von Behältertypen, insbesondere Flaschentypen, in einer
Abfolge von verschiedenartigen Behältern, insbesondere Flaschen, dadurch gekennzeichnet,
dass mindestens eine Lichtquelle (5) zur Erzeugung mindestens eines Lichtstrahles
(6; 21) vorgesehen ist, mit welchem der Behälter (1;20) an mindestens einer Stelle
beaufschlagt wird, deren Lage im Raum für die zu erkennenden Behältertypen unterschiedlich
ist, und dass mindestens zwei lichtempfindliche Sensoren (10,11;22) vorgesehen sind,
welche je nach Behältertyp den am Behälter reflektierten Lichtstrahl (7,8) empfangen
oder nicht, und dass eine mit den Sensoren verbundene Auswerteinrichtung vorgesehen
ist, welche die Sensorausgangssignale zur Erkennung des jeweiligen Behältertyps auswertet.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Lichtquelle zur Erzeugung
eines aufgefächerten Lichtstrahles (21) eingerichtet ist und dass eine Vielzahl von
Sensoren (22) vorgesehen sind.
7. Vorrichtung nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass eine Fördereinrichtung
(2,3) für die Behälter vorgesehen ist, welche die Behälter an der feststehenden Lichtquelle
(5) und den feststehenden Sensoren (10,11;22) vorbeibewegt.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Fördereinrichtung eine
Karussellfördereinrichtung ist und dass die Lichtquelle und die Sensoren an einem
statischen Element (2) des Karussells angeordnet sind.
9. Vorrichtung nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass Mittel (3,14,15,16)
vorgesehen sind, um die Soll-Lage der Behälter auf der Fördereinrichtung zu gewährleisten.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Lichtquelle
und die Sensoren auf einem gemeinsamen, relativ zum Behälter höheneinstellbaren Träger
(13) angeordnet sind.