[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Stapelgreifer nach dem Oberbegriff des Patentanspruches
1.
[0002] Derartige Stapelgreifer sind bekannt und dienen dazu, Stapel von Druckprodukten mit
Hilfe eines Roboterarms zu palettieren. Hierbei ist der Stapelgreifer am Ende eines
Roboterarms angebracht und übernimmt den Stapel von einer Zuführvorrichtung, um den
Stapel anschließend auf einer Palette abzulegen.
[0003] Bei den Stapelgreifern der eingangs genannten Art ist unterhalb der Stapelauflage
ein Fallschacht angeordnet, der in etwa die Höhe eines kompletten Stapels aufweist.
Durch diesen dünnwandigen Fallschacht lassen sich zwar die einzelnen Stapel mit sehr
geringem gegenseitigen Abstand auf der Palette ablegen. Da jedoch die Stapelauflage
um eine horizontale Achse verschwenkt wird, um den Stapel freizugeben und da der Stapel
dann innerhalb des Fallschachtes relativ weit fällt, ist ein ordnungsgemäßes Ablegen
des Stapels nicht immer möglich, ohne die ordnungsgemäße Form des Stapels zu zerstören.
[0004] Es ist deshalb das der vorliegenden Erfindung zugrundeliegende Problem (Aufgabe),
einen Stapelgreifer der eingangs genannten Art derart weiterzubilden, daß die Produktstapel
absolut formstabil palettiert werden können.
[0005] Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt durch die Merkmale des Anspruchs 1 und insbesondere
dadurch, daß die Stapelauflage im Bereich des unteren Endes der Führung angeordnet
ist und daß die Stapelauflage durch eine Horizontalbewegung aus dem und in den Stapelaufnahmeraum
bewegbar ist.
[0006] Durch die erfindungsgemäße Lösung fällt der Stapel innerhalb des Stapelgreifers überhaupt
nicht mehr um einen bestimmten Weg, da die Stapelauflage im Bereich des unteren Endes
der Führung angeordnet ist. Da die Stapelauflage durch eine Horizontalbewegung aus
dem Stapelaufnahmeraum bewegbar ist, läßt sich diese unter dem Stapel "wegziehen",
wobei der Stapel noch von der Führung allseitig gehalten wird. Somit gleitet die Unterseite
des Stapels lediglich von der Führung, führt jedoch keine Fallbewegung durch.
[0007] Der erfindungsgemäße Stapelgreifer baut sehr kompakt, da die Höhe des Stapelgreifers
in etwa der maximalen Stapelhöhe entspricht. Außerdem ist der Betrieb des erfindungsgemäßen
Stapelgreifers sehr geräuscharm, da keine Klappen oder Finger vorhanden sind, die
mit sehr hoher Geschwindigkeit gegen einen Anschlag geklappt werden müßten, um einen
Fallweg freizugeben.
[0008] Vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung sind in der Beschreibung, den Zeichnungen
und den Unteransprüchen beschrieben.
[0009] So kann die Stapelauflage als Auflageelement zumindest einen Stellzylinder, vorzugsweise
einen Teleskopzylinder aufweisen. Durch Verwendung eines derartigen Zylinders läßt
sich die Stapelauflage aus dem Stapelaufnahmeraum vollständig entfernen, ohne daß
diese dann weit in den Raum hineinsteht. Dies ist deshalb von besonderem Vorteil,
da der Arbeitsbereich des Roboters stets möglichst klein gehalten werden soll. Durch
Verwendung eines Teleskopzylinders kann jedoch verhindert werden, daß bei geöffneter
Stapelauflage Teile von der Außenseite des Stapelgreifers vorstehen, so daß der Arbeitsbereich
des Roboters so klein wie möglich beibehalten werden kann.
[0010] Nach einer weiteren Ausbildung der Erfindung weist die Stapelauflage zumindest ein
flexibles Auflageband auf. Durch diese Ausführungsform ist erstmals eine bandartige
Auflage in einem Stapelgreifer geschaffen, die sich von der Unterseite des Stapels
"abrollen" läßt, ohne daß eine Relativbewegung zwischen der Stapelauflage und dem
untersten Produkt des Stapels stattfindet. Hierdurch läßt sich die Stapelauflage ohne
jede Reibung aus dem Stapelaufnahmeraum entfernen, wodurch der Stapel absolut formstabil
bleibt. Diese Stapelauflage kann durch einen Teleskopzylinder oder auch durch eine
Schubkette in den Aufnahmeraum bewegt werden. Eine derartige Schubkette ist aus einzelnen
Gliedern zusammengesetzt und läßt sich aus der Geradenform in nur einer Richtung krümmen.
Wird eine solche Schubkette ohne bandartige Auflage als Auflageelement eingesetzt,
so kann der Stapel auf einer solchen Schubkette oder mehreren Schubketten abgelegt
werden. Beim Herausbewegen der Schubkette aus dem Stapelaufnahmeraum wird diese um
jeweils eine Umlenkrolle oder eine Gleitführung mit horizontaler Achse umgelenkt und
außerhalb des Stapelaufnahmeraums vertikal nach oben bewegt. Hierdurch läßt sich,
wie auch bei einem Stellzylinder, die Stapelauflage unter dem Stapel wegziehen, so
daß dieser von der Auflage gleitet, jedoch nicht fällt.
[0011] Besonders vorteilhaft ist es, wenn das Auflageband um eine Umlenkrolle oder eine
Gleitführung geführt ist, wobei das obere Trum des Auflagebandes zwischen der Umlenkrolle
und einem Haltepunkt außerhalb des Stapelaufnahmeraumes gespannt ist. Gleichzeitig
ist das untere Trum des Auflagebandes zum Herausbewegen der Stapelauflage aus dem
Stapelaufnahmeraum herausziehbar. Bei dieser Ausführungsform wird das Auflageband
aus dem Stapelaufnahmeraum entfernt, indem das freie Ende des unteren Trums aus dem
Stapelaufnahmeraum gezogen wird. Hierdurch verschiebt sich die verschiebbare Umlenkrolle
und rollt das obere Trum des Auflagebandes von der Unterseite des Stapels ab, wobei
jedoch keine Relativbewegung zwischen dem Auflageband und der Stapelunterseite stattfindet.
Besonders vorteilhaft ist es, wenn das freie Ende des unteren Trums an einem vorzugsweise
kolbenstangenlosen Hubzylinder befestigt ist, der parallel zu der Führung verfahrbar
ist. Diese Ausführungsform sorgt für einen kompakten Aufbau, da der kolbenstangenlose
Hubzylinder parallel zu einer Schiene der Führung verlaufen kann und somit ebenfalls
nicht weit in den Raum vorsteht. Gleichzeitig kann die Führungsschiene als Befestigung
für den Hubzylinder verwendet werden.
[0012] Eine besonders vorteilhafte Ausbildung der Erfindung ist dann gegeben, wenn der Haltepunkt
des oberen Trums des Auflagebandes bei Herausziehen des unteren Trums um einen vorbestimmten
Weg entgegen der Bewegungsrichtung der Stapelauflage verschiebbar ist. Beim Entfernen
der Stapelauflage, d.h. des von dem Auflageband umgebenen Stellzylinders führt der
Stapel zwar keine Fallbewegung durch. Jedoch ergibt sich an der Unterseite des Stapels
ein gewisser Höhenversatz, wenn die Stapelauflage aus dem Stapelaufnahmeraum herausgezogen
wird. Dieser Höhenversatz führt dazu, daß sich an derjenigen Seite des Stapels, von
der sich die Stapelaufnahme wegbewegt, ein gewisser Versatz auftritt, d.h. die Produkte
liegen dort mit ihren Kanten nicht exakt übereinander. Durch die oben beschriebene
Ausführungsform kann jedoch das obere Trum des Auflagebandes bei Herausziehen des
unteren Trums um einen vorbestimmten Weg, nämlich um den Versatz, entgegen der Bewegungsrichtung
der Stapelauflage verschoben werden, wodurch sich der untere Stapelbereich, der nicht
ganz fluchtend ausgerichtet ist, zusammen mit dem oberen Trum entgegen der Bewegungsrichtung
der Stapelauflage verschiebt. Hierdurch wird der untere Stapelbereich wieder ordnungsgemäß
so ausgerichtet, daß die Außenkanten des Stapels vertikale Flächen bilden. Die verschiebbare
Befestigung des Haltepunktes des oberen Trums läßt sich beispielsweise durch eine
gefederte Befestigung des Haltepunktes erzielen. Der Haltepunkt kann jedoch auch gesteuert
zu einem bestimmten Zeitpunkt um den vorbestimmten Weg verschoben werden, wobei sich
der Zeitpunkt so wählen läßt, daß der entstehende Versatz optimal kompensiert wird,
beispielsweise etwa in der Mitte der Auszugsbewegung der Stapelauflage.
[0013] Besonders vorteilhaft ist es, wenn das Auflageband um eine Umlenkrolle geführt ist,
die am freien Ende des Stellzylinders oder der Schubkette angeordnet ist. In diesem
Fall liegt der Stapel zwar auf dem Stellzylinder oder der Schubkette auf, berührt
jedoch nur das dazwischenliegende Auflageband. Bei Zurückziehen des Stellzylinders
oder der Schubkette rollt das Auflageband dann von der Unterseite des Stapels reibungsfrei
ab. Das Gewicht des Stapels wird jedoch stets von dem Stellzylinder oder der Schubkette
getragen.
[0014] Nach einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform ist innerhalb des Stapelaufnahmeraums
zumindest ein Niederhalter vorgesehen, der gegen die Oberseite des Stapels anstellbar
ist. Hierdurch wird dafür gesorgt, daß bei der (sehr schnellen) Bewegung des Roboterarms
keine Verformung des Stapels auftritt und daß sich keine Produkte, beispielsweise
Einzelblätter, von der Oberseite des Stapels lösen. Insbesondere wenn die allseitige
Führung nicht geschlossen ist, sondern beispielsweise durch Eckschienen gebildet ist,
verbleibt zwischen diesen Eckschienen ein Luftraum, der unter Umständen die zu oberst
liegenden Produkte bei einer schnellen Bewegung aufwirbelt. Besonders vorteilhaft
ist es dabei, wenn der Niederhalter innerhalb des gesamten Stapelaufnahmeraumes vertikal
verstellbar ist, da dann auch bei variierender Stapelhöhe oder bei Stapeln, die aus
nur wenigen Produkten bestehen, ein Niederhalten möglich ist. Auch ist es vorteilhaft,
wenn der Niederhalter, von oben gesehen, über der Stapelauflage angeordnet ist. In
diesem Fall verläuft die Kraft, die der Niederhalter ausübt, genau senkrecht zu der
Stapelauflage, so daß sich der Stapel nicht durchbiegt sondern zwischen dem Niederhalter
und der Stapelauflage eingespannt ist.
[0015] Durch den innerhalb des Stapelaufnahmeraumes vertikal verfahrbaren Niederhalter ergibt
sich eine besonders vorteilhafte Verfahrensweise, da in diesem Fall der Niederhalter
auch dann noch auf den abgelegten Stapel drücken kann, wenn der Stapelgreifer bereits
angehoben wird. Der Niederhalter wird also gegenläufig zur Stapelgreiferbewegung nach
unten gefahren und übt so lange einen Druck auf den Stapel aus, bis der Niederhalter
seinen unteren Endanschlag erreicht hat. Hierdurch wird der Stapel als kompaktes Paket
zusammengehalten, bis der Stapelgreifer vollständig von dem Stapel nach oben abgehoben
ist. Eine etwaige Reibung zwischen den Produkten und der Führung wirkt sich somit
nicht negativ auf die Stapelausrichtung aus. Auch hat ein eventueller Luftzug, der
durch das Hochfahren des Stapelgreifers verursacht wird, keinen Einfluß auf die Ausrichtung
des Stapels.
[0016] Nach einer besonders vorteilhaften Ausführungsform kann ein Signalgeber vorgesehen
sein, der am unteren Endpunkt des Niederhalters angeordnet ist. Durch einen solchen
Signalgeber läßt sich durch den Niederhalter, der beim Abheben des Stapelgreifers
seinen unteren Endpunkt erreicht hat, ein Signal erzeugen, das beispielsweise unter
Zuhilfenahme der Robotersteuerung einen Höhenmeßwert erzeugt. Somit läßt sich nach
jedem Ablegen des Stapels die genaue Stapelhöhe ermitteln, indem aus der Robotersteuerung
der jeweilige Höhenwert ausgelesen wird, wenn der Signalgeber anspricht. Dies stellt,
verglichen zu Ultraschallsensoren o. dgl., eine wesentlich zuverlässigere Lösung dar.
Auch lassen sich die einzelnen ermittelten Höhenmeßwerte für eine Lage mitteln, wobei
dieser Mittelwert zum Ansteuern für die darauffolgende Stapellage herangezogen wird.
Vorzugsweise sind zwei Niederhalter vorgesehen, die jeweils mit einem Signalgeber
zusammenwirken. Hierdurch läßt sich durch Mittelwertbildung eine gute Höhenmessung
erzielen.
[0017] Schließlich kann die Führung des Stapelaufnahmeraumes mit fluchtenden Aussparungen
versehen sein, die das Entfernen einer Zuführvorrichtung aus dem Stapelaufnahmeraum
ermöglichen. Hierdurch lassen sich auch Produkte mit sehr kleinem Format von dem Stapelgreifer
transportieren, da die allseitige Führung an das Produkt angestellt werden kann und
trotzdem ein Entfernen der Zuführrichtung aus dem Stapelaufnahmeraum möglich ist.
[0018] Nachfolgend wird die Erfindung rein beispielhaft anhand einer vorteilhaften Ausführungsform
und unter Bezugnahme auf die beigefügte Zeichnung beschrieben.
[0019] Die Figur zeigt eine perspektivische Ansicht eines Stapelgreifers gemäß der Erfindung.
[0020] Der erfindungsgemäße Stapelgreifer besteht aus einem Oberteil 10, an dessen Oberseite
ein Kreisflansch 12 angebracht ist, um den Stapelgreifer an einem Roboterarm zu befestigen.
An dem Oberteil 10 sind insgesamt vier Führungen 14, 16, 18, 20 angebracht, die den
Stapel allseitig führen. Die Führungen sind jeweils als im Querschnitt L-förmige Schienen
ausgebildet, die sich vertikal von dem Oberteil 10 erstrecken und die den Stapel an
seinen vier Ecken führen. Hierdurch wird einerseits eine gute Führung erzielt, andererseits
die Reibung zwischen Stapel und Führung verringert. Die Führungsschienen 14, 16, 18,
20, die einen nach unten offenen Stapelaufnahmeraum 22 bilden, sind in dem Oberteil
10 jeweils parallel verschiebbar befestigt, so daß einerseits eine Formatverstellung
erfolgen kann und andererseits der Stapelaufnahmeraum zum Einführen eines Stapels
erweitert und nach Einführen eines Stapels verringert werden kann. Die Verschiebung
der Führungsschienen erfolgt dabei durch Parallelführungen, die nicht näher gezeigt
sind.
[0021] Am unteren Ende der Führungsschienen befindet sich eine Stapelauflage 24, 26, auf
welcher der (nicht dargestellte) Stapel mit seiner gesamten Länge bzw. Breite eben
aufliegt. Die ebene Auflage des Stapels ist dabei wichtig, da bei einer beispielsweise
gekrümmten Lagerung des Stapels innerhalb des Stapelgreifers keine formstabile Entladung
des Stapels möglich ist.
[0022] Die Hauptbestandteile der Auflagen 24 und 26 sind jeweils Teleskopzylinder 28, 30,
an deren vorderem Ende mittels einer Halterung eine Umlenkrolle 32, 34 befestigt ist,
die um eine horizontale und zum Teleskopzylinder senkrecht verlaufende Achse drehbar
ist. Die Teleskopzylinder 28, 30 sind dabei so angeordnet, daß sich die an ihrem vorderen
Ende befestigten Umlenkrollen 32, 34 außerhalb des Stapelaufnahmeraumes 22 befinden,
wenn die Zylinder vollständig eingefahren sind. Zwar ist in der Figur jeweils nur
ein Teleskopzylinder 28, 30 zu erkennen, jedoch sind in der Praxis jeweils zwei parallel
nebeneinander liegende Teleskopzylinder vorgesehen, an deren vorderen Ende jeweils
eine Führungsrolle 32, 34 befestigt ist.
[0023] Die Stapelauflagen 24, 26 weisen neben den Teleskopzylindern 28, 30 als weiteres
Auflageelement ein flexibles Auflageband 36, 38 auf, das jeweils um eine Umlenkrolle
32, 34 geführt ist. Das freie Ende des jeweiligen oberen Trums ist dabei an einem
Haltepunkt außerhalb des Stapelaufnahmeraumes 22 befestigt. Das untere Trum 37, 39
der Auflagebänder ist an der Unterseite der Teleskopzylinder 28, 30 aus dem Stapelaufnahmeraum
22 herausgeführt und um zwei weitere Umlenkrollen 40, 42 bzw. 44, 46 geführt. Das
freie Ende des unteren Trums ist schließlich an einer Halterung 48, 50 ortsfest fixiert.
[0024] Die Umlenkrollen 40, 44 sind jeweils ortsfest an den zugehörigen Führungen 18, 20
gelagert. Die Umlenkrollen 42, 46 sind jedoch an einem kolbenstangenlosen Zylinder
52, 54 befestigt, der parallel zu den zugehörigen Führungsschienen 18, 20 verläuft
und an diesen befestigt ist. Durch eine vertikale Aufwärtsbewegung der Schlitten 51,
53 wird somit das untere Trum 37, 39 der Auflagebänder 36, 38 aus dem Stapelaufnahmeraum
22 entfernt, sofern gleichzeitig die Teleskopzylinder 28, 30 (beispielsweise durch
Entlüften) eingefahren werden. Gleichzeitig rollt das obere Trum der Auflagebänder
36, 38 von der Unterseite des Stapels ab, d.h. der Stapel gleitet innerhalb des Stapelaufnahmeraums
von den Auflagen 24 und 26. Wenn sich die Schlitten 51, 53 an ihrem oberen Endpunkt
befinden, sind die Teleskopzylinder 28, 30 vollständig eingefahren und sowohl die
Auflagebänder 36, 38 wie auch die Umlenkrollen 32, 34 befinden sich außerhalb des
Stapelaufnahmeraumes. Die Stapelauflagen 24 und 26 sind dann unter dem Stapel herausgezogen
worden, d.h. der Stapel liegt eben auf seiner Unterlage auf.
[0025] An den Führungsschienen 18 und 20 ist ferner jeweils ein Niederhalter 56, 58 angeordnet,
der stabförmig ausgebildet und so nach außen gebogen ist, daß die Anlage möglichst
nahe an den Rändern des Stapels erfolgt. Hierdurch wird ein seitliches Auffächern
des Stapels verhindert. Jeder Niederhalter ist dabei an einem Schlitten 60 befestigt,
der mittels eines Linearzylinders innerhalb des Stapelaufnahmeraumes 22 parallel zu
der jeweiligen Führungsschiene 18, 20 auf und ab verfahren werden kann.
[0026] Am unteren Ende jeder Führungsschiene 14, 16, 18 und 20 ist jeweils eine Aussparung
62 vorgesehen, wobei jeweils zwei Aussparungen miteinander fluchten. Diese Aussparungen
ermöglichen es, daß eine Vorrichtung, die den Stapel zuführt, auch dann aus dem Stapelgreifer
herausgezogen werden kann, wenn ein sehr kleines Format eingestellt ist. Bei größeren
Formaten können die Aussparungen auch verschlossen werden, damit diese nicht stören.
[0027] Nachfolgend wird die Funktionsweise des erfindungsgemäßen Stapelgreifers beschrieben.
[0028] Um einen Stapel auf einer Palette an der gewünschten Position abladen zu können,
wird der an einem (nicht dargestellten) Roboterarm befestigte Stapelgreifer in dem
Bereich einer Zuführvorrichtung geschwenkt, die den Stapel (z.B. mit einem oberseitigen
und einem unterseitigen Greifer) "heranreicht". Der erfindungsgemäße Stapelgreifer
wird dabei so vor der Zuführvorrichtung plaziert, daß der herangereichte Stapel quer
zu den Stapelauflagen 24, 26 in den Stapelaufnahmeraum 22 eingeführt werden kann.
Da die Führungsschienen 14, 16 und 18, 20 so ausreichend beabstandet sind, daß der
Stapel zwischen diesen hindurchgeführt werden kann, läßt sich der Stapel berührungslos
in den Stapelaufnahmeraum hineinführen. Nach Stillstand der Zuführvorrichtung werden
die Führungen 14, 16, 18 und 20 angestellt, so daß diese den Stapel allseitig umgeben
und berühren. Hierauf kann die Zuführvorrichtung aus dem Stapelgreifer herausgezogen
werden, so daß der Stapel mit seiner Unterseite auf den Auflagen 24 und 26 zu liegen
kommt. In Abhängigkeit von der der Geschwindigkeit des Roboters kann jedoch der Stapelgreifer
auch von oben auf den herangereichten Stapel abgesenkt werden.
[0029] Nach Verschwenken des Roboterarms an die gewünschte Stelle auf der Palette wird der
Stapelgreifer mit einem geringen Abstand zu der Auflagefläche positioniert, damit
zwischen dem sich bewegenden unteren Trum der Auflagebänder 36, 38 und der Auflagefläche
keine Berührung stattfindet. Anschließend werden die Teleskopzylinder 28 und 30 entlüftet
und gleichzeitig werden die Hubzylinder 52, 54 synchron betätigt, so daß sich die
Schlitten 51 und 53 nach oben bewegen. Durch diese Bewegung wird das untere Trum 37,
39 der Auflagebänder 36, 38 an der Unterseite der Stellzylinder 28, 30 aus dem Stapelaufnahmeraum
herausgezogen, wobei sich gleichzeitig die Stellzylinder 28 und 30 verkürzen. Bei
diesem Vorgang wird das obere Trum der Auflagebänder von der Unterseite des Stapels
abgerollt, so daß der Stapel von den Auflagen 24 und 26 gleitet, jedoch nicht fällt.
[0030] Ungefähr in der Mitte des Hubes der Teleskopzylinder 28 und 30 wird der jeweilige
Haltepunkt des oberen Trums der Auflagebänder um einen vorbestimmten Weg entgegen
der Einzugsrichtung der Teleskopzylinder 28, 30 bewegt. Hierdurch bewegen sich die
untersten Produkte des Stapels gegen die Schienen 14, 16, die in diesem Fall als Anschläge
dienen, wodurch die korrekte Ausrichtung des Stapels sichergestellt ist.
[0031] Nach Ende der Aufwärtsbewegung der Hubzylinder 52, 54 bzw. der Rückzugsbewegung der
Teleskopzylinder 28, 30 ist jedes Auflageband 36, 38 aus dem Stapelaufnahmeraum 22
entfernt und der Stapel liegt auf seiner Unterlage ordnungsgemäß ausgerichtet auf.
Hierauf wird der Stapelgreifer nach oben angehoben, während die Niederhalter gegenläufig
nach unten bewegt werden und noch auf die Oberseite des Stapels drükken. Wenn die
Niederhalter 56, 58 ihre untere Endstellung erreicht haben, betätigen diese einen
Signalgeber und der Höhenpositionswert wird aus der Robotersteuerung ausgelesen. Unmittelbar
danach hebt der Stapelgreifer vollständig von dem Stapel ab und wird in Richtung der
Übergabevorrichtung bewegt, so daß der Zyklus von neuem beginnen kann.
[0032] Sofern eine unterschiedliche Formatverstellung erforderlich ist, werden die Führungsschienen
14, 16, 18 und 20 entsprechend verstellt. Werden beispielsweise Produktstapel gefördert,
die eine geringere Breite besitzen, so werden die Führungsschienen 14, 16 und 18,
20 aufeinander zu bewegt und in dieser Stellung arrettiert. Um den Maximalhub der
Teleskopzylinder 28 und 30 bei unterschiedlichen Formaten entsprechend zu begrenzen,
kann jeder Schlitten 51, 53 mittels eines Handhebels 64, 66 an einer zugehörigen Führungsstange
68, 70 verstellt werden, so daß das Auflageband 36, 38 gespannt ist.
[0033] Nach einer alternativen Ausführungsform ist ein Anschlag vorgesehen, der den Maximalhub
der Hubzylinder 52, 54 bzw. der Schubkette begrenzt. Vorteilhafterweise ist dieser
Anschlag über eine Seilumlenkung mit der Format- verstellung verbunden, wodurch auf
konstruktive einfache Weise der Maximalhub der Auflage je nach eingestelltem Format
begrenzt wird.
1. Stapelgreifer, insbesondere für ungebundene Druckprodukte, mit
- einem nach unten offenen Stapelaufnahmeraum (22),
- einer Führung (14, 16, 18, 20), an allen vier Seiten des Stapelaufnahmeraumes, und
- einer Stapelauflage (24, 26), auf welcher der Stapel eben und im wesentlichen mit
seiner gesamten Länge und/oder Breite aufliegt,
dadurch gekennzeichnet, daß
- die Stapelauflage (24, 26) im Bereich des unteren Endes der Führung (14, 16, 18,
20) angeordnet ist, und
- die Stapelauflage (24, 26) durch eine Horizontalbewegung aus dem und in den Stapelaufnahmeraum
(22) bewegbar ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Stapelauflage (24, 26) zumindest einen Stellzylinder, vorzugsweise einen Teleskopzylinder
(28, 30), oder zumindest eine Schubkette aufweist.
3. Vorrichtung nach zumindest einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Stapelauflage (24, 26) zumindest ein flexibles Auflageband (36, 38) aufweist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Auflageband (36, 38) um eine verschiebbare Umlenkrolle (32, 34) oder eine
Gleitführung geführt ist, und daß zum Herausbewegen der Stapelauflage (24, 26) das
untere Trum (37, 39) aus dem Stapelaufnahmeraum (22) herausziehbar ist, während das
obere Trum zwischen der Umlenkrolle (32, 34) und einem Haltepunkt außerhalb des Stapelaufnahmeraumes
(22) gespannt ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß das freie Ende des unteren Trums (37, 39) an einem vorzugsweise kolbenstangenlosen
Hubzylinder (52, 54) oder einer Schubkette befestigt ist, der bzw. die parallel zu
der Führung (18, 20) verfahrbar ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 4 oder 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Haltepunkt des oberen Trums bei Herausziehen des unteren Trums (37, 39) um
einen vorbestimmten Weg entgegen der Bewegungsrichtung der Stapelauflage (24, 26)
verschiebbar ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 2 und 3 oder 4 - 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Auflageband (36, 38) um eine Umlenkrolle (32, 34) oder eine Gleitführung geführt
ist, die am freien Ende des Stellzylinders (28, 30) oder der Schubkette angeordnet
ist.
8. Vorrichtung nach zumindest einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß innerhalb des Stapelaufnahmeraumes (22) zumindest ein Niederhalter (56, 58) vorgesehen
ist, der gegen die Oberseite des Stapels anstellbar ist und der vorzugsweise innerhalb
des gesamten Stapelaufnahmeraumes (22) vertikal verstellbar ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß mindestens ein Signalgeber vorgesehen ist, der am unteren Endpunkt des Niederhalters
(56, 58) angeordnet ist.
10. Vorrichtung nach zumindest einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Führung (14, 16, 18, 20) mit fluchtenden Aussparungen (62) versehen ist, die
das Entfernen einer Zuführvorrichtung aus dem Stapelaufnahmeraum (22) ermöglichen.
11. Vorrichtung nach zumindest einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß insgesamt vier Führungen vorgesehen sind, die über eine Formatverstellung gemeinsam
verstellbar sind, und daß an die Formatverstellung ein verschiebbarer Anschlag gekoppelt
ist, der die Horizontalbewegung der Stapelauflage (24, 26) entsprechend dem eingestellten
Format begrenzt.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Anschlag über eine Seilumlenkung mit der Formatverstellung verbunden ist.
13. Verfahren zum Palettieren mit einem Stapelgreifer nach zumindest einem der Ansprüche
8 - 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Niederhalter (56, 58) nach unten verschoben wird, während der Stapelgreifer
nach oben angehoben wird, so daß ein Druck auf die Oberseite des Stapels ausgeübt
wird, vorzugsweise bis der Niederhalter (56, 58) seinen unteren Endpunkt erreicht
hat.
14. Verfahren nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Niederhalter (56, 58) an seinem unteren Endpunkt einen Signalgeber auslöst,
der vorzugsweise mittels der Robotersteuerung einen Höhenmeßwert erzeugt.