[0001] Die Erfindung betrifft einen Rangierwagenheber zum Anheben von Fahrzeugen, Arbeitsmaschinen
oder dergleichen mit einem die anzuhebende Last aufnehmenden, schwenkbaren Hebearm
und einem die Reaktionskraft aufnehmenden und auf eine Unterlage übertragenden Fahrwerk,
das zwei parallele Achsen mit nicht lenkbaren Laufrädern aufweist.
[0002] Rangierwagenheber werden in zunehmendem Maße für Reparaturen an Arbeitsmaschinen,
wie Traktoren, Mähdreschern, Baumaschinen u.ä. eingesetzt. Die vielfältige Verwendungsmöglichkeit
bei unterschiedlichster Gestaltung der Arbeitsmaschinen ist ein Grund für die Beliebtheit
von Rangierwagenhebern. Durch die Tendenz zu immer größeren Arbeitsmaschinen nehmen
die Anforderungen an Rangierwagenheber hinsichtlich Hubhöhe und Hubleistung ständig
zu. Wegen ihrer besonderen Eignung zur Verfahrbarkeit unter Last werden Rangierwagenheber
auch gerne zu Reparaturen verwendet, bei denen einzelne Baugruppen von in Blockbauweise
gebauten Arbeitsmaschinen getrennt werden müssen.
[0003] Eine wesentliche Komponente von Rangierwagenhebern ist das Fahrwerk. Dieses soll
nicht nur ein leichtes Rangieren ermöglichen, sondern hat vor allem auch die Aufgabe,
die Verlagerung des Lastangriffspunktes, die durch die Schwenkbewegung des Hebearms
einerseits und die Neigungsänderung der Last andererseits bedingt ist, durch eine
Fahrbewegung des Rangierwagenhebers senkrecht zur Kippachse der Last auszugleichen.
Wird diese Fahrbewegung behindert, oder wird die Bewegungsrichtung senkrecht zur Kippachse
der Last nicht eingehalten, so führt dies zu einem Verspannen oder Verklemmen zwischen
Rangierwagenheber und Last. Hierdurch kann der Rangierwagenheber verformt oder beschädigt
werden und es kann auch dazu kommen, daß der Auflageteller des Hebearms abrutscht
und dadurch einen Schaden oder Unfall verursacht. Beim Trennen von Baugruppen und
in noch erhöhtem Maße bei ihrem Wiederzusammenfügen, ist ein exaktes Einhalten der
Fahrtrichtung in der gemeinsamen Längsachse der Baugruppen notwendig, um ein Verecken
oder Klemmen an den Paßflächen zu vermeiden. Es besteht daher das Bedürfnis, das Fahrwerk
eines Rangierwagenhebers so zu gestalten, daß der Rangierwagenheber die beim Anheben
der Last erforderliche Fahrbewegung auch bei ungünstigen Bodenverhältnissen ungehindert
ausführen kann und daß hierbei wie auch beim Auseinander- oder Zusammenfahren von
Baugruppen die durch vorherige Ausrichtung vorgegebene Bewegungsrichtung der Last
beibehalten wird. Zur Erfüllung dieser Bedürfnisse sind Rangierwagenheber mit nicht
lenkbaren Laufrädern vorteilhaft.
[0004] Aus der DE 295 17 674 U1 ist ein Rangierwagenheber in Scherenbauweise bekannt, der
einen die anzuhebende Last aufnehmenden Hebearm und einen die Hubkraft übertragenden
Kraftarm aufweist, die zwischen ihren Enden durch ein Drehgelenk miteinander verbunden
sind und jeweils an einem Ende nicht lenkbare Laufräder haben. Die Größe der Laufräder
ist hierbei so bemessen, daß ein leichtes Bewegen des Rangierwagenhebers möglich ist.
Das Fahrwerk dieses bekannten Rangierwagenhebers eignet sich somit zur Erfüllung der
genannten Bedürfnisse, es hat jedoch den Nachteil, daß das Rangieren und die Fahrt
zur Gebrauchsstelle erheblich erschwert sind, da die Räder nicht lenkbar sind.
[0005] Es sind weiterhin Rangierwagenheber der sogenannten Schwenkarmbauweise bekannt, bei
denen der schwenkbare Hebearm an einem von einem starren Rahmen gebildeten Fahrgestell
angebracht ist, das nahe dem Lastaufnahmeelement nicht lenkbare Laufräder und in der
Nähe der Pump- und Rangierstange zwei Lenkrollen hat. Rangierwagenheber dieser Bauweise
lassen sich zwar leichter rangieren und fahren, sie haben jedoch den Nachteil, daß
beim Hubvorgang wegen der Instabilität der Lenkrollen und ihrer Neigung zum Versperren
der Rangierwagenheber schon bei geringen Hindernissen oder Unebenheiten auf dem Fahrweg
die vorgegebene Fahrtrichtung verläßt, so daß die Bedienungsperson immer wieder gezwungen
ist, den Hubvorgang zu unterbrechen und Maßnahmen zur Einhaltung der erforderlichen
Laufrichtung zu ergreifen. Hierbei kommt erschwerend hinzu, daß die Lenkrollen aus
konstruktiven Gründen einen vergleichsweise kleinen Durchmesser haben, so daß ihre
Rollbewegung durch kleine Unebenheiten und Hindernisse in stärkerem Maße behindert
wird, zumal sie mit bis zu 50% der Hublast belastet sein können. Die Möglichkeit der
Lenkrollen, sich gegenseitig zu versperren, was vor allem bei Veränderung der Bewegungsrichtung
leicht eintreten kann, ist wegen der dadurch bedingten Abweichung von der zwingend
notwendigen Bewegungsrichtung besonders hinderlich beim Zusammen- oder Auseinanderfahren
von angehobenen Baugruppen einer Arbeitsmaschine.
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Rangierwagenheber der eingangs genannten
Art zu schaffen, der die aufgezeigten Nachteile vermeidet und der sich einerseits
leicht fahren und rangieren läßt und sich andererseits durch einen geringen Rollwiderstand
und die genaue Einhaltung einer vorgegebenen Bewegungsrichtung beim Anheben einer
Last auszeichnet.
[0007] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß zusätzlich zu den an zwei
parallelen Achsen angeordneten, nicht lenkbaren Laufrädern wenigstens ein lenkbares
Rangierrad, z.B. eine Lenkrolle, vorgesehen ist, dessen Lauffläche sich bei unbelastetem
und/oder vollständig abgesenktem Hebearm soweit unterhalb der Aufstellebene der Laufräder
befindet, daß die Laufräder einer Achse keinen Bodenkontakt haben, und durch Anheben
oder Belasten des Hebearms nach oben in oder über die Aufstellebene der Laufräder
bewegbar ist, so daß die Laufräder beider Achsen Bodenkontakt erhalten.
[0008] Bei dem erfindungsgemaßen Rangierwagenheber sind für zwei unterschiedliche Betriebszustände
verschiedene Laufwerke vorgesehen. Für die Fahrbewegung und Lastaufnahme beim Anheben
und Tragen einer Last sind nicht lenkbare Laufräder vorgesehen, die einen großen Durchmesser
und eine breite Lauffläche haben können. Der Fahr- und Rangiervorgang wird dagegen
mit einem oder auch zwei lenkbaren Rangierrädern bewerkstelligt, die anstelle der
Laufräder einer Achse wirksam sind und mit den Laufrädern der anderen Achse zusammenwirken
und die verhältnismäßig leicht und klein ausgebildet sein können, da sie nur das Gewicht
des Rangierwagenhebers zu tragen haben. Beim Einsetzten des Hubvorgangs werden die
Rangierräder durch geeignete Mittel angehoben, so daß sich die Last ganz oder teilweise
auf die Laufräder verlagert und diese für die Fahrbewegung beim Anheben einer Last
und beim Bewegen einer angehobenen Last maßgebend sind.
[0009] Eine besonders vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung läßt sich in Verbindung mit
einem Rangierwagenheber in Scherenbauweise erreichen, indem das lenkbare Rangierrad
zwischen den Laufrädern an der Unterseite eines Hebelarms gelagert ist. Da sich beim
Hub die Hebelarme eines Scherenhebers aufrichten, wird das an einem Hebelarm gelagerte
Rangierrad automatisch angehoben, ohne daß es hierzu zusätzlicher Einrichtungen bedarf.
Besonders günstig ist es hierbei, wenn sich das Rangierrad an dem der Rangierstange
zugekehrten Hebelarm in geringem Abstand vom Schwerpunkt des Rangierwagenhebers befindet.
Auf diese Weise ist es möglich, mit umgelegter Rangierstange den Rangierwagenheber
auf dem Rangierrad so weit zu kippen, daß die Laufräder an beiden Achsen ihren Bodenkontakt
verlieren, wodurch eine Drehung des Rangierwagenhebers und damit eine Ausrichtung
quer zur Laufrichtung der Laufräder ermöglicht wird.
[0010] Bei Rangierwagenhebern in Schwenkarmbauweise kann nach einem weiteren Vorschlag der
Erfindung zwischen dem Fahrwerk und dem lenkbaren Rangierrad eine Feder angeordnet
sein, deren Federkraft etwas größer ist als die Belastung des Rangierrads durch das
Gewicht des Rangierwagenhebers. Wird mit dem Rangierwagenheber eine größere Last angehoben,
so wird durch die zusätzliche Belastung die Federkraft überwunden, so daß sich der
Rangierwagenheber auf die zuvor angehobenen Laufräder absenken kann und diese die
Stütz- und Fahrfunktion übernehmen. Erfindungsgemäß kann die Feder eine Blattfeder
sein, die parallel zu den Achsen der Laufräder an dem Fahrgestell des Rangierwagenhebers
befestigt ist und an deren federnden Enden beiderseits des Fahrgestells jeweils ein
lenkbares Rangierrad abgestützt ist.
[0011] Nach einem weiteren Vorschlag der Erfindung kann bei einem Rangierwagenheber in Schwenkarmbauweise
vorgesehene sein, daß die lenkbaren Rangierräder durch eine vertikal bewegliche Aufhängung
mit dem Rahmen verbunden sind und durch eine mechanische Betätigungseinrichtung absenkbar
oder anhebbar sind. Die mechanische Betätigungseinrichtung kann hierbei mit der Hubvorrichtung,
beispielsweise dem Hubzylinder derart gekuppelt sein, daß durch eine Bewegung des
Hebearms aus der unteren Endstellung die Rangierräder angehoben und bei Rückkehr des
Hebearms in die untere Endstellung abgesenkt werden. Auf einfache Weise kann dies
dadurch erreicht werden, daß die Aufhängung der Rangierräder an einem Ende eines zweiarmigen
in seiner Mitte an dem Rahmen gelagerten Hebels befestigt ist, dessen anderes Ende
mit Hilfe des Hebearms bewegbar ist.
[0012] Nach einem weiteren Vorschlag der Erfindung kann bei einem Rangierwagenheber der
eingangs genannten Art vorgesehen sein, daß zwischen den nicht lenkbaren Laufrädern
eine dritte, zu den Achsen der Laufräder parallele Achse mit zwei Rangierrädern vorgesehen
ist, deren Lauffläche sich bei unbelastetem und/oder vollständig abgesenktem Hebearm
soweit unterhalb der Aufstellebene der Laufräder befindet, daß die Laufräder einer
Achse keinen Bodenkontakt haben und deren Lauffläche durch Anheben oder Belasten des
Hebearms nach oben in oder über die Aufstellebene der Laufräder bewegbar ist, so daß
die Laufräder beider Achsen Bodenkontakt erhalten und daß die dritte Achse unter dem
Schwerpunkt oder in einem solchen Abstand von dem Schwerpunkt des Rangierwagenhebers
angeordnet ist, daß mit Hilfe einer Rangierstange der Rangierwagenheber um die dritte
Achse soweit kippbar ist, daß alle Laufräder keinen Bodenkontakt haben.
[0013] Bei der vorgenannten Ausgestaltung der Erfindung wird auf lenkbare Rangierräder verzichtet
und es werden stattdessen nicht lenkbare Rangierräder in einer solchen Anordnung vorgesehen,
daß der Rangierwagenheber entweder ausschließlich auf den Rangierrädern, d.h. nur
auf einer Achse, gefahren und rangiert werden kann, wobei mit Hilfe der Rangierstange
der Rangierwagenheber so gehalten wird, daß die Laufräder an den beiden anderen Achsen
den Boden nicht berühren, oder daß der Rangierwagenheber mit Hilfe der Rangierräder
und den Laufrädern einer Achse gefahren werden kann, wobei mit Hilfe der Rangierstange,
beispielsweise durch Niederdrücken derselben, zum Lenken und Rangieren die Laufräder
der beteiligten Achse jeweils durch eine Kippbewegung des Rangierwagenhebers angehoben
werden. Diese Ausgestaltung hat den Vorteil, daß die Rangierräder leicht und groß
ausgeführt werden können, wodurch ein besonders leichter Lauf erreicht wird und das
Fahren des Rangierwagenhebers auf nicht ganz ebenem oder nicht ausreichend tragfähigem
Untergrund erleichtert wird. Beim Anheben einer Last können die Rangierräder auf eine
der bereits zuvor beschriebenen Weisen angehoben oder hochgedrückt werden. Beispielsweise
kann vorgesehen sein, daß die dritte Achse gegen Überwindung einer Federkraft hochdrückbar
oder elastisch verformbar ist.
[0014] Um zu erreichen, daß die Lauffläche der lenkbaren und vor allem der nicht lenkbaren
Rangierräder bei einer Belastung des erfindungsgemäßen Rangierwagenhebers in die Aufstellebene
der Laufräder bewegbar ist, kann nach einem weiteren vorteilhaften Vorschlag der Erfindung
vorgesehen sein, daß die Rangierräder oder ihre Laufflächen in radialer Richtung um
das erforderliche Maß elastisch verformbar sind. Vorzugsweise weisen die Rangierräder
Luft- oder Elastikreifen auf, deren elastische Verformbarkeit an die jeweiligen Erfordernisse
angepaßt ist. Besondere konstruktive Maßnahmen zur Sicherstellung, daß es nicht zu
einer Überlastung kommt, sind nicht erforderlich, da durch die definierte Elastizität
der Reifen gewährleistet ist, daß vor dem Erreichen der Tragfähigkeitsgrenze die lastaufnehmenden
Laufräder Bodenkontakt haben.
[0015] Ist bei dem Rangierwagenheber ein Absenken des Hebearms in die untere Endstellung
erforderlich, um die Lauffläche der Lenkrolle oder die Laufflächen der Rangierräder
in eine Position unterhalb der Aufstellebene der Laufräder zu bringen, so muß der
Hebearm nach einer Rangierbewegung des Rangierwagenhebers jeweils aus der unteren
Endstellung wieder in die Hubhöhe gebracht werden, in der sich die anzuhebende Last
befindet. Bei Rangierwagenhebern, die für größere Hubhöhen vorgesehen sind, ist dies
zeitaufwendig und anstrengend, auch wenn ein Fußhebel zum Hochpumpen des Hebearms
in die Lastaufnahmeposition vorgesehen ist. Um diesen Nachteil zu beseitigen und das
Hochfahren des Hebearms in die Lastaufnahmeposition zu beschleunigen und zu erleichtern,
kann nach einem weiteren Vorschlag der Erfindung vorgesehen sein, daß parallel zu
einer Handpumpe eine motorisch angetriebene Pumpe über ein selbstsperrendes Auslaßventil
an den Hubzylinder zum Bewegen des Hebearms angeschlossen ist, wobei die Förderhöhe
der Pumpe auf einen niedrigen, zur Überwindung des Leerhubs des Hebearms ausreichenden
Druck begrenzt ist und daß zum Betrieb der Pumpe eine Bereitschaftssteuerung vorgesehen
ist, bei der die Verbindung des Antriebsmotors der Pumpe mit einer Energiequelle vom
Niederhalten eines Hebels oder einer Drucktaste abhängig ist. Durch diese Weiterbildung
des erfindungsgemäßen Rangierwagenhebers kann der Hebearm beispielsweise mit Hilfe
elektrischer oder pneumatischer Energie schnell und mühelos aus der unteren Endstellung
in die jeweilige Lastaufnahmeposition gebracht werden. Wird ein elektrischer Antriebsmotor
verwendet, so kann es sich entweder um einen Gleichstrommotor handeln, der durch entsprechende
Schaltung für die in Kraftfahrzeugen üblichen Betriebsspannungen von 12 und 24 Volt
geeignet ist, oder um einen an die übliche Netzspannung anschließbaren Wechselstrommotor.
[0016] Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert,
die in der Zeichnung dargestellt istsind. Es zeigen
- Figur 1
- eine Seitenansicht eines erfindungsgemäßen Rangierwagenhebers in Scherenbauweise,
- Figur 2
- einen Längsschnitt eines erfindungsgemäßen Rangierwagenhebers in Schwenkarmbauweise
und
- Figur 3
- eine Seitenansicht eines Rangierwagenhebers mit drei Achsen und elastischen Rangierrädern.
[0017] Der in Figur 1 dargestellte Rangierwagenheber besteht aus einem Hebearm 1 und einem
Kraftarm 2, die scherenartig durch ein Drehgelenk 3 miteinander verbunden sind. Das
Drehgelenk 3 wird durch einen Zapfen gebildet, der durch Bohrungen im Hebearm 1 und
im Kraftarm 2 hindurchgesteckt ist. Der Hebearm 1 weist zwei im Abstand voneinander
angeordnete, parallele Wangen 4, 5 auf, die an ihrem einen Ende durch ein Lastaufnahmeelement
6 und an ihrem anderen Ende durch einen Achszapfen 7 sowie in der Mitte durch den
Zapfen des Drehlagers 3 verbunden sind. Auf den einander abgekehrten Außenseiten der
Wangen 4, 5 sind auf dem Achszapfen 7 zwei Räder 8 drehbar gelagert.
[0018] Der Kraftarm 2 ist zwischen den Wangen 4 des Hebearms 1 angeordnet. Er ist als Kastenträger
ausgebildet und weist an seinem dem Lastaufnahmeelement 6 benachbarten Ende eine Achse
9 mit zwei darauf gelagerten Rädern 10 auf. An dem anderen Ende des Kraftarms 2 ist
in einem Schwenklager 11 das Ende der Kolbenstange 12 eines Hubzylinders 13 gelagert.
Das Gehäuse 14 des Hubzylinders 13 ist an seinem Boden mit einem zentralen Lagerauge
auf einem Lagerzapfen 15 schwenkbar gelagert, der in der Nähe des Achszapfens 7 in
Bohrungen in den Wangen 4, 5 befestigt ist. Auf dem Lagerzapfen 15 ist weiterhin ein
Steuerblock 16 gelagert. Der Steuerblock 16 weist hierzu zwei Lageraugen auf, die
beiderseits des Lagerauges des Hubzylinders 13 angeordnet sind. Mit seinem Gehäuseboden
liegt der Steuerblock 16 auf dem Achszapfen 7 auf und ist dadurch in Richtung der
auf ihn einwirkenden äußeren Kräfte drehfest gehalten. Der Steuerblock 16 enthält
in üblicher Weise ein Druckmittelreservoir, eine Ventileinrichtung und Pumpen, die
mit Hilfe eines Fußhebels 17 für Schnellhub und einer Stange 18 für Krafthub betätigbar
sind. Mit dem Hubzylinder 13 ist der Steuerblock 16 durch eine nicht dargestellte
Druckleitung verbunden.
[0019] Unterhalb des Hubzylinders 13 ist an den Wangen 4, 5 eine Platte 19 befestigt, die
den Zwischenraum zwischen den Wangen 4, 5 überbrückt. An der Unterseite der Platte
19 ist das Drehlager 20 einer um 370° schwenkbaren Lenkrolle 21 angebracht. Die Anordnung
und Bauhöhe der Lenkrolle 21 ist dabei so bemessen, daß in der in der Zeichnung dargestellten
unteren Endstellung des Hebearms 1 die Räder 8 vom Boden abgehoben sind, so daß der
Rangierwagenheber nur mit Hilfe der Lenkrolle 21 und der Räder 10 gefahren und rangiert
werden kann. Der Abstand zwischen dem Boden und den Rädern 8 kann hierbei vergleichsweise
klein bemessen sein, da es beim Fahren des Hebers kaum störend ist, wenn durch Unebenheiten
des Bodens bedingt, die Räder 8 gelegentlich Bodenkontakt bekommen. Die Anordnung
der Lenkrolle 21 bietet daneben die Möglichkeit, das mit den Rädern 10 versehene Ende
des Rangierwagenhebers anzuheben und quer zur Laufrichtung der Räder 10 zu Positionieren.
Hierzu wird die Stange 10 entgegen dem Uhrzeigersinn bis in eine nahezu waagrechte
Stellung geschwenkt, in der der Schwenkwinkel der Stange 18 durch einen Anschlag begrenzt
ist. Drückt man anschließend in dieser Stellung die Stange 18 weiter nach unten, so
kippt der Rangierwagenheber um die Achse der Lenkrolle 21, wodurch die Räder 10 vom
Boden abgehoben werden.
[0020] Ist die Lenkrolle 21 so nahe am Schwerpunkt des Rangierwagenhebers angeordnet, daß
der Hebearm 1 nicht von allein in die untere Endstellung gelangt, so können parallel
zum Hubzylinder 13 an dem Schwenklager 11 und dem Lagerzapfen 15 Zugfedern eingehängt
sein, die den Hebearm 1 in die untere Endstellung ziehen.
[0021] Wird mit dem beschriebenen Rangierwagenheber eine Last angehoben, so gelangen durch
die damit verbundene Drehung des Hebearms 1 bereits nach kurzem Hub die Räder 8 in
Kontakt mit dem Boden, während die Lenkrolle 21 vom Boden abgehoben und mit dem sich
aufrichtenden Hebearm 1 nach oben bewegt wird. Während des Hubvorgangs wird somit
die erforderliche Laufbewegung des Rangierwagenhebers und die Abstützung der aus der
Hubkraft resultierenden Reaktionskräfte von den nicht lenkbaren Rädern 8, 10 übernommen,
wodurch eine leichtgängige und richtungsstabile Führung des Rangierwagenhebers gewährleistet
ist. Entsprechend kann die ausschließlich für das Fahren und Rangieren des Rangierwagenhebers
vorgesehene Lenkrolle 21 verhältnismäßig leicht und kostengünstig ausgeführt und auch
die Verwendung einer einzigen Lenkrolle ausreichend sein. Grundsätzlich ist es jedoch
auch denkbar anstelle einer einzigen, mittig angeordneten Lenkrolle auf beiden Seiten
des Hebearms 1 jeweils eine Lenkrolle oder jeweils ein nicht lenkbares Rangierrad
vorzusehen.
[0022] Figur 2 zeigt ein Ausführungsbeispiel eines Rangierwagenhebers in Schwenkarmbauweise.
Die Zeichnung zeigt einen Längsschnitt durch den Rahmen 22 des Rangierwagenhebers,
der gleichzeitig als Fahrgestell dient. In dem Rahmen 22 ist ein Hebearm 23 auf einer
Achse 24 schwenkbar gelagert. Der Hebearm 23 trägt an seinem Ende einen Auflageteller
25 für die anzuhebende Last. Der Auflageteller 25 ist durch ein Drehgelenk 26 mit
dem Hebearm 23 verbunden und wird in üblicher Weise durch ein Gestänge 27 horizontal
ausgerichtet. Der Rahmen 22 besteht aus zwei parallelen Wangen 28, die durch mehrere
Stege 29, die Achse 24 und zwei Achsbolzen 30, 31 fest miteinander verbunden sind.
Die Achsbolzen 30, 31 sind durch Bohrungen in den Wangen 28 hindurchgesteckt und bilden
mit ihren beiden auf den Außenseiten des Rahmens 22 hervorstehenden Enden Achslager
für nicht lenkbare Laufräder 32, 33. Der Achsbolzen 30 dient darüberhinaus als Widerlager
für einen nicht dargestellten hydraulischen Hubzylinder, dessen Kolbenstange auf einem
Lagerbolzen 34 des Hebearms 23 gelagert ist und über diesen die hydraulische Hubkraft
auf den Hebearm 23 überträgt.
[0023] Zusätzlich zu den Laufrädern 32, 33 sind an dem Rahmen 22 zwei Lenkrollen 35 angebracht.
Die Lenkrollen 35 befinden sich zwischen den Laufräder 32, 33 auf der Außenseite des
Rahmens 22 und sind mit ihrem Schwenklager jeweils am Ende eines senkrecht zur Außenfläche
der Wangen 28 angeordneten Arms 36 befestigt. Jeder Arm 36 wird an seinem anderen
Ende von einer Hebelplatte 37 getragen, die an der Wange 28 anliegt und an einem Bolzen
38 befestigt ist, der in einer Bohrung in der Wange 28 gelagert ist und sich durch
die Wange 28 hindurch erstreckt. Auf der Innenseite der Wange 28 ist der Bolzen 38
drehfest mit einem Nockenhebel 39 verbunden, die in der dargestellten untersten Endstellung
des Hebearms 23 auf dem Lagerbolzen 34 aufliegt.
[0024] Durch die beschriebene Anordnung, die in spiegelbildlicher Ausgestaltung auf beiden
Seiten des Rahmens 22 vorgesehen ist, werden die Lenkrollen 35 bei abgesenktem Hebearm
in der die der Zeichnung dargestellten Position gehalten. Das Fahren und Rangieren
des Rangierwagenhebers kann daher in üblicher Weise mit Hilfe der Lenkrollen 35 und
der Laufräder 33 erfolgen. Wird der Hebearm zum Anheben einer Last gemäß Darstellung
entgegen dem Uhrzeigersinn gedreht, so bewegt sich der Lagerbolzen 34 in Richtung
des strichpunktierten Kreisbogens nach unten und ermöglicht dadurch eine Drehung des
Nockenhebels 39, des Bolzens 38 und der Hebelplatte 37 im Uhrzeigersinn. Durch die
Drehung der Hebelplatte 37 bewegen sich die Lenkrollen 35 in Bezug auf den Rahmen
22 nach oben und der Rahmen 22 senkt sich dementsprechend so weit, bis die Laufräder
32 auf dem Boden aufstehen. Ist dieser Zustand erreicht, so hat die weitere Hubbewegung
des Hebearms 23 auf die Stellung der Lenkrollen 35 keinen Einfluß mehr, da sich der
Lagerbolzen 34 von dem Nockenhebel 39 entfernt. Die Lenkrollen 35 stehen nur noch
lose auf dem Boden auf und sind an der Abstützung der Hubkraft nicht mehr beteiligt
und können daher mangels ausreichendem Kraftschluß den Lauf des Rangierwagenhebers
während des Hubvorgangs nicht stören. Selbst wenn die Lenkrollen 35 an ein Hindernis
gelangen, können sie durch eine Schwenkbewegung der Hebelplatte 37 nach oben ausweichen,
da der Nockenhebel 39 dann frei beweglich ist. Kehrt der Hebearm 23 nach Beendigung
einer Hubarbeit in die untere Endstellung zurück, so werden durch den Lagerbolzen
34 die Lenkrollen 35 wieder in die in der Zeichnung dargestellte Position gedrückt
und das die Laufräder 32 tragende Ende des Rangierwagenhebers wird entsprechend angehoben.
Reicht das Gewicht des Hebearms hierzu nicht aus, so kann zusätzlich eine Rückholfeder
vorgesehen werden.
[0025] Figur 3 zeigt einen Rangierwagenheber in Schwenkarmbauweise mit einem Rahmen 40,
der an beiden Enden Achsen 41, 42 mit nicht lenkbaren Laufrädern 43, 44 aufweist.
Zwischen dem Schwerpunkt S und der Achse 41 ist in der Nähe des Schwerpunkts S eine
dritte Achse 45 angeordnet, auf der beiderseits des Rahmens 40 Rangierräder 46 gelagert
sind. Die Lauffläche der Rangierräder 46 wird von Luftreifen 47 gebildet, deren Durchmesser
so groß bemessen ist, daß die Räder 43 einen Abstand vom Boden haben. Wird der Hebearm
50 des Rangierwagenhebers mit einer Kraft P belastet, so werden die Luftreifen 47
soweit elastisch verformt, bis die Laufräder 43 ebenfalls Bodenkontakt haben. Die
Belastung der Rangierräder 46 ist hierbei durch den Druck in den Luftreifen 47 so
einstellbar, daß die Grenze ihrer Tragfähigkeit nicht überschritten wird.
[0026] Zum Fahren ohne Last wird die Rangierstange 48 in Richtung des Pfeils 49 bis zu einem
Anschlag nach unten bewegt. Soll die Fahrtrichtung geändert werden, so können durch
leichten Druck auf die Rangierstange 48 die Laufräder 44 angehoben und in die gewünschte
Richtung bewegt werden.
1. Rangierwagenheber zum Anheben von Fahrzeugen, Arbeitsmaschinen oder dergleichen mit
einem die anzuhebende Last aufnehmenden, schwenkbaren Hebearm und einem die Reaktionskraft
aufnehmenden und auf eine Unterlage übertragenden Fahrwerk, das zwei parallele Achsen
mit nicht lenkbaren Laufrädern aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß zusätzlich zu den nicht lenkbaren Laufrädern wenigstens ein lenkbares Rangierrad,
z.B. eine Lenkrolle, vorgesehen ist, dessen Lauffläche sich bei unbelastetem und/oder
vollständig abgesenktem Hebearm soweit unterhalb der Aufstellebene der Laufräder befindet,
daß die Laufräder einer Achse keinen Bodenkontakt haben und durch Anheben oder Belasten
des Hebearms nach oben in oder über die Aufstellebene der Laufräder bewegbar ist,
so daß die Laufräder beider Achsen Bodenkontakt erhalten.
2. Rangierwagenheber zum Anheben von Fahrzeugen, Arbeitsmaschinen oder dergleichen mit
einem die anzuhebende Last aufnehmenden, schwenkbaren Hebearm und einem die Reaktionskraft
aufnehmenden und auf eine Unterlage übertragenden Fahrwerk, das zwei parallele Achsen
mit nicht lenkbaren Laufrädern aufweist und das mittels einer Rangierstange bewegbar
ist, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen den nicht lenkbaren Laufrädern (43, 44)
eine dritte zu den Achsen (41, 42) der Laufräder (43, 44) parallele Achse (45) mit
einem oder zwei Rangierrädern (46) vorgesehen ist, deren Lauffläche sich bei unbelastetem
und/oder vollständig abgesenktem Hebearm soweit unterhalb der Aufstellebene der Laufräder
(43, 44) befindet, daß die Laufräder (43, 44) einer Achse keinen Bodenkontakt haben,
und durch Anheben oder Belasten des Hebearms nach oben in oder über die Aufstellebene
der Laufräder (43, 44) bewegbar ist, so daß die Laufräder (43, 44) beider Achsen Bodenkontakt
erhalten und daß die dritte Achse (45) unter dem Schwerpunkt (S) oder in einem solchen
Abstand von dem Schwerpunkt (S) des Rangierwagenhebers angeordnet ist, daß mit Hilfe
der Rangierstange (48) der Rangierwagenheber um die dritte Achse (45) soweit kippbar
ist, daß die Laufräder (43, 44) keinen Bodenkontakt haben.
3. Rangierwagenheber nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das lenkbare Rangierrad
auf der einer Rangierstange zugekehrten Seite in der Nähe des Schwerpunkts des Rangierwagenhebers
angeordnet ist und durch Niederdrücken der Rangierstange der Rangierwagenheber um
die Achse des Rangierrads derart kippbar ist, daß die Laufräder keinen Bodenkontakt
haben.
4. Rangierwagenheber in Scherenbauweise nach einem der Ansprüche 1 bis 3 mit einem die
anzuhebende Last aufnehmenden Hebearm und einem die Hubkraft übertragenden Kraftarm,
wobei der Hebearm und der Kraftarm zwischen ihren Enden durch ein Drehgelenk miteinander
verbunden sind und jeweils an einem Ende Laufräder haben und wobei der Hebearm an
seinem anderen Ende ein Lastaufnahmeelement aufweist und das andere Ende des Kraftarms
mit Hilfe eines Hubzylinders gegenüber dem Hebearm bewegbar ist, dadurch gekennzeichnet,
daß wenigstens ein Rangierrad (21) an der Unterseite eines Hebelarms des Hebearms
(1) oder des Kraftarms (2) gelagert ist.
5. Rangierwagenheber nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Rangierrad (21)
an dem der Rangierstange zugekehrten Hebelarm des Hebearms (1) gelagert ist.
6. Rangierwagenheber nach einem der Ansprüche 1 bis 3 mit einem durch einen starren Rahmen
gebildeten Fahrgestell, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem Fahrgestell und dem
lenkbaren Rangierrad eine Feder angeordnet ist, deren Federkraft etwas größer ist
als die Belastung des Rangierrads durch das Gewicht des Rangierwagenhebers.
7. Rangierwagenheber nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Feder eine Blattfeder
ist, die parallel zu den Achsen der Laufräder an dem Fahrgestell des Rangierwagenhebers
befestigt ist und an deren federnden Enden beiderseits des Fahrgestells jeweils ein
lenkbares Rangierrad abgestützt ist.
8. Rangierwagenheber nach einem der Ansprüche 1 bis 3 mit einem durch einen starren Rahmen
gebildeten Fahrgestell, dadurch gekennzeichnet, daß das lenkbare Rangierrad (35) bzw.
die dritte Achse durch eine vertikal bewegliche Aufhängung (36 bis 39) mit dem Rahmen
(22) des Fahrgestells verbunden ist und durch eine mechanische Betätigungseinrichtung
in eine abgesenkte bzw. angehobene Stellung bewegbar ist.
9. Rangierwagenheber nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die mechanische Betätigungseinrichtung
mit der Hubvorrichtung derart kuppelbar ist, daß durch eine Bewegung des Hebearms
(23) aus der unteren Endstellung das Rangierrad (35) angehoben und bei Rückkehr des
Hebearms (23) in die untere Endstellung abgesenkt wird.
10. Rangierwagenheber nach einem der vorhergehenden Ansprüche 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet,
daß die Aufhängung des Rangierrads an einem Ende (37) eines zweiarmigen, in seiner
Mitte an dem Rahmen (22) gelagerten Hebels (37 bis 39) befestigt ist, dessen anderes
Ende (39) mit Hilfe des Hebearms (23) bewegbar ist.
11. Rangierwagenheber nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das
Rangierrad (46) oder seine Lauffläche (47) in radialer Richtung durch Belasten des
Hebearms derart elastisch verformbar ist, daß seine Bodenberührungsfläche in die Aufstellebene
der Laufräder (43, 44) bewegbar ist.
12. Rangierwagenheber nach einem der vorhergehenden Ansprüche dadurch gekennzeichnet,
daß parallel zu einer Handpumpe eine motorisch angetriebene Pumpe über ein selbstsperrendes
Auslaßventil an den Hubzylinder zum Bewegen des Hebearms angeschlossen ist, wobei
die Förderhöhe der Pumpe auf einen niedrigen, zur Überwindung des Leerhubs des Hebearms
ausreichenden Druck begrenzt ist und daß zum Betrieb der Pumpe eine Bereitschaftssteuerung
vorgesehen ist, bei der die Verbindung des Antriebsmotors der Pumpe mit einer Energiequelle
vom Niederhalten eines Hebels oder einer Drucktaste abhängig ist.