[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Bearbeitung einer mit
einem Muster bedruckten oder anderweitig mit optisch erkennbaren Mustern versehenen
Warenbahn, wobei die Warenbahn aus textilen Materialien, insbesondere Geweben, Gewirken
oder Gestricken besteht und wobei das Muster durch eine Vielzahl in einer Längsrichtung
der Warenbahn nacheinander wiederholt angeordneter Mustereinheiten gebildet wird.
[0002] Derartige Verfahren und Vorrichtungen sind bereits bekannt. Beispielsweise ist eine
Verzugskorrekturvorrichtung und ein entsprechendes Verfahren bekannt, bei dem die
Lage der Kett- und Schußfäden optisch erfaßt wird und in einer anschließenden Korrektureinrichtung,
insbesondere einer Richtmaschine, dieser Verzug aufgrund der optisch erfaßten Fehllage
von Kett- und Schußfäden korrigiert wird.
[0003] Oftmals ist aber eine Verzugskorrektur rein nach der Lage der Kett- und Schußfäden
nicht möglich bzw. nicht sinnvoll, vielmehr ist der von aufgedruckten oder anderweitig
auf der Warenbahn erkennbaren Mustern ausgehende optische Eindruck zu berücksichtigen.
Die Warenbahn kann beispielsweise die Druckmaschine mit perfekt aufgedrucktem Muster
verlassen haben. Trotzdem ist in solchen Fällen oftmals der Schußfadenverlauf unter
dem aufgedruckten Muster nicht gerade sondern mehr oder weniger verzogen. Wenn eine
solche Ware mit einer herkömmlichen Verzugskorrektureinrichtung behandelt wird, kann
das ursprünglich perfekt aufgebrachte Muster verzogen werden und der optische Gesamteindruck
leiden.
[0004] Weiterhin wird oftmals bedruckte Rohware über weite Strecken in Form von Warenbahnen
transportiert bevor sie in irgendeiner Form weiterverarbeitet wird. Auch beim Transport
oder innerhalb der Weiterverarbeitung kann die Warenbahn bzw. das Muster verzogen
werden, so daß ein mustergerechtes Richten notwendig wird. Das Richten verzogener,
mit Mustern bedruckter oder anderweitig mit Mustern versehener Warenbahnen, war bislang
nur manuell möglich. Dies erfordert aber einen hohen personellen Aufwand. Die Produktionsgeschwindigkeit
ist aufgrund des manuellen Richtens zwangsläufig gering.
[0005] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung liegt darin, eine schnellere, zuverlässigere
und kostengünstigere Bearbeitung einer mit einem Muster versehenen Warenbahn zu ermöglichen.
[0006] Diese Aufgabe wird in verfahrenstechnischer Hinsicht durch die Merkmale des Patentanspruches
1 und in vorrichtungstechnischer Hinsicht durch die Merkmale des Patentanspruchs 16
gelöst.
[0007] Vorteilhafte Weiterbildungen sind in den Unteransprüchen angegeben.
[0008] Ein Kerngedanke der vorliegenden Erfindung liegt darin, durch eine Bilderfassungsvorrichtung
das auf der Warenbahn erkennbare Muster aufzunehmen und in einer Bildverarbeitungseinrichtung
unter Erzeugung von Steuersignalen zu verarbeiten, wobei die anschließende Bearbeitung
der Warenbahn unter Berücksichtigung der in der Bildverarbeitungseinrichtung erzeugten
Steuersignale erfolgt. Das Muster kann beispielsweise ein Farbmuster sein oder auf
Helligkeitsunterschieden beruhen. Die Warenbahn kann auf unterschiedlichste Weise
mit dem Muster versehen sein. Ein Muster kann durch Bedrucken erzeugt sein. Das Muster
kann auch eingewebt sein oder wie bei Gardinen und Spitzen zustandekommen.
[0009] In einer bevorzugten Ausbildung arbeitet das Verfahren ohne vorher eingegebene Musterdaten
(eingescannte Vorlage, bzw. Vergleichsreferenz). Das Muster wird als solches aufgrund
der bei jeder einzelnen Aufnahme untersuchten Kriterien und der daraus gebildeten
Parameter erkannt. Untersuchte Kriterien können beispielsweise sein: Linienelemente,
Kanten und/oder Farbgrenzen.
[0010] Es muß nicht zwischen zwei aufeinanderfolgenden Aufnahmen verglichen werden. Bei
dem bevorzugten Verfahren wird das Muster in einer Aufnahme erfaßt und die Abweichung
erkannt. Dies funktioniert selbst dann, wenn in der Aufnahme weniger als eine Mustereinheit
zu sehen ist.
[0011] In einer alternativen Ausgestaltung werden die einzelnen Bildsignale mit in einem
vorhergehenden Schritt bereitgestellten Informationen über das zu erkennende Muster
verglichen. Zweckmäßigerweise werden diese Informationen, beispielsweise eine eingescannte
Vorlage der Mustereinheit oder die in geeigneter Skalierung eingegebene Längeninformation
des Rapportes der Bildverarbeitungseinrichtung zugeführt, dort abgespeichert und bei
der Bildverarbeitung berücksichtigt.
[0012] In einer Weiterbildung dieser alternativen Ausgestaltung werden die im vorhergehenden
Schritt gespeicherten Informationen mit den aufgenommenen Bildsignalen verglichen.
Aus dem Vergleich wird ein Vergleichssignal gewonnen, das in Form des bereits erwähnten
Steuersignals der Bearbeitungssteuereinrichtung zugeführt wird. Die Bearbeitungsprozedur,
insbesondere das Richten erfolgt dann unter Berücksichtigung des Vergleichssignals.
[0013] Bei beiden alternativen Ausgestaltungen ist aber auch prinzipiell ein Vergleich aus
einer fortlaufenden Bilderfassung der in Längsrichtung der Warenbahn angeordneten
Mustereinheiten denkbar. Dabei wird die Information eines aufgenommenen Bildes mit
den Informationen eines oder einer Vielzahl vorher aufgenommener Bilder verglichen.
Das Vergleichssignal umfaßt dabei beispielsweise eine über die Breite der Warenbahn
sich verändernde Größe oder Abweichung, insbesondere ein Schräg-, Bogen- oder Wellenverzug.
Die Korrektureinrichtung wird dann unter Berücksichtigung des Vergleichssignals zur
Korrektur des Schräg-, Bogen- oder Wellenverzuges eingestellt oder geregelt.
[0014] Es läßt sich durch fortlaufende Bilderfassung und/oder durch Vergleich mit zuvor
abgespeicherter Information ein Vergleichssignal gewinnen, welches die Größe des Musters
in Quer- und/oder Längsrichtung der Warenbahn umfaßt. Unter Berücksichtigung dieses
Vergleichssignals kann die Korrektureinrichtung derart eingestellt oder geregelt werden,
daß die Warenbahn, insbesondere die entsprechende Mustereinheit in Längs- und/oder
Querrichtung entsprechend gedehnt oder gekrumpft wird.
[0015] Vorteilhafterweise erkennt die Bildverarbeitungseinrichtung aus den aufgenommenen
Bildsignalen Länge oder Rapport bzw. Durchlaufzeit einer Mustereinheit auf der Warenbahn,
wobei dies durch Vergleich von mehreren Bildsignalen verschiedener Mustereinheiten
oder durch Vergleich mit einer in einem vorhergehenden Schritt gespeicherten Längeninformation,
beispielsweise der Länge der Mustereinheit auf der Druckform, geschehen kann.
[0016] Vorzugsweise ist zur Erkennung des Rapportes jedoch eine weitere Bilderfassungsvorrichtung
vorgesehen. Zu Zwecken der Rapporterkennung genügt es, daß die Bilderfassungsvorrichtung
einen Bildausschnitt beleuchtet, der sich nur über einen Bruchteil der Breite der
Warenbahn erstreckt.
[0017] Vorteilhafterweise wird die gewonnene Längeninformation selbst bei der nachfolgenden
Bilderfassung genutzt. Durch die gewonnene Längeninformation läßt sich beispielsweise
der Bildausschnitt, der zum Messen des Rapportes oder zum Messen des Verzuges zweckmäßig
ist, einstellen.
[0018] In einer vorteilhaften Ausgestaltung wird die gewonnene Längeninformation an die
Bearbeitungssteuereinrichtung weitergegeben, so daß ein Bearbeiten der Warenbahn unter
Berücksichtigung der Längeninformation rapportgetreu durchgeführt werden kann.
[0019] Insbesondere kann mittels der gewonnenen Längeninformation auch eine Dehnung oder
Krumpfung der Warenbahn, insbesondere in einer Korrektureinrichtung gesteuert oder
geregelt werden. Ebenso läßt sich über die gewonnene Längeninformation die Voreilung
automatisch einstellen oder regeln. Dies entlastet das Bedienpersonal und steigert
die Geschwindigkeit.
[0020] Zweckmäßig ist es weiterhin, der Bildverarbeitungseinrichtung ein Geschwindigkeitssignal
der Warenbahn zuzuführen und dieses bei der Bildverarbeitung zu berücksichtigen. Ein
solches Geschwindigkeitssignal läßt sich an der Fördereinrichtung der Warenbahn ohne
weiteres abgreifen.
[0021] In einer bevorzugten Ausgestaltung werden die Bildsignale zur Verzugs- und Rapportmessung
unabhängig voneinander beispielsweise durch mindestens zwei separate Bilderfassungsvorrichtungen
oder zeitlich nacheinander in zwei Zeitfenstern aufgenommen.
[0022] In einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung werden die Bildsignale bei laufender
Warenbahn vorzugsweise in Laufrichtung nach der Bearbeitungseinrichtung, insbesondere
Korrektureinrichtung aufgenommen.
[0023] Da jedoch erst mit Verzögerung auf einen Musterverzug reagiert werden kann, sollte
die Entfernung zwischen Korrektureinrichtung und Bilderfassungsvorrichtung möglichst
gering sein.
[0024] Durch zwei Bilderfassungsvorrichtungen sowohl am Ein- als auch am Auslauf der Bearbeitungseinrichtung
bzw. Korrektureinrichtung sowie durch eine geeignete Verknüpfung der jeweils von ihnen
gelieferten Bildsignale läßt sich eine ausgewogene Regelung erreichen.
[0025] Die Erfindung wird nachstehend auch hinsichtlich weiterer Merkmale und Vorteile anhand
der Beschreibung von Ausführungsbeispielen und unter Bezugnahme auf die beiliegenden
Zeichnungen näher erläutert. Hierbei zeigen:
- Fig. 1
- ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Vorrichtung in schematischer Darstellung;
- Fig. 2
- eine skizzenhafte Darstellung eines mehrere Mustereinheiten umfassenden Ausschnitts
aus einer Warenbahn;
- Fig. 3
- eine Prinzipskizze zur Veranschaulichung des erfindungsgemäßen Verfahrens.
[0026] In Fig. 1 ist eine Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung schematisch
veranschaulicht. Eine Warenbahn 11 ist in strichpunktierter Linie von links nach rechts
laufend dargestellt. Die Warenbahn 11 durchläuft eine Bearbeitungseinrichtung bzw.
Korrektureinrichtung 19, insbesondere einen Spannrahmen sowie daran anschließend eine
weitere Bearbeitungseinrichtung 20. Die Korrektureinrichtung 19 weist einen Einlauf
31 und einen Auslauf 32 auf, wobei der Einlauf 31 in Laufrichtung der Warenbahn 11
betrachtet vor und der Auslauf 32 nach der Korrektureinrichtung 19 angeordnet ist.
[0027] Einlaufseitig sind zwei separate Bilderfassungsvorrichtungen 13 und 13' vorgesehen.
Auslaufseitig sind ebenfalls zwei Bilderfassungsvorrichtungen 24 und 24' vorgesehen.
Die Bilderfassungsvorrichtungen 13, 13', 24, 24' liefern Bildsignale 14 (vgl. Fig.
3) an die Bildverarbeitungseinrichtung 15. Sie sind zweckmäßigerweise als CCD-Kameras,
insbesondere CCD-Farbkameras ausgebildet.
[0028] Obwohl es theoretisch möglich ist, Musterverzug und Rapport mit nur einer CCD-Kamera
zu erkennen, sind die folgenden Kombinationsmöglichkeiten zweckmäßig:
- Druckmuster-Richten mit einer Kamera wahlweise am Ein- oder Auslauf der Korrektureinrichtung,
insbesondere des Spannrahmens;
- Druckmuster-Richten mit zwei CCD-Kameras, wobei die beiden CCD-Kameras am Ein- und
Auslauf angeordnet sind;
- Rapportmessen mit einer CCD-Kamera wahlweise am Ein- oder Auslauf;
- Rapportmessen mit zwei Kameras, wobei die beiden Kameras am Ein- und Auslauf angeordnet
sind.
[0029] Die in Fig. 1 gezeigte Ausführungsform stellt den Vollausbau dar, bei dem zwei Bilderfassungsvorrichtungen
13, 24 für das Druckmuster-Richten (Einlauf/Auslauf) und zwei Bilderfassungsvorrichtungen
13', 24' für die Rapportmessung (Einlauf/Auslauf) vorgesehen sind.
[0030] In der nachfolgenden Betrachtung sollen die Bilderfassungsvorrichtungen 13 und 24
für das Druckmuster-Richten und die Bilderfassungsvorrichtungen 13' und 24' für die
Rapportmessung vorgesehen sein. Wie bereits in Fig. 1 angedeutet können die für die
Rapportmessung vorgesehenen Bilderfassungsvorrichtungen 13' und 24' einen Bildausschnitt
30 aufweisen, der von einem Bildausschnitt 33 der für das Druckmuster-Richten vorgesehenen
Bilderfassungsvorrichtung 13 oder 24 verschieden ist.
[0031] Es ist zweckmäßig, daß der Bildausschnitt 33 zur Rapportmessung einen schmalen Streifen
in Längsrichtung der Warenbahn beleuchtet, wobei der Streifen in Längsrichtung der
Warenbahn vorzugsweise länger als ein angenommener Rapport sein sollte. Bei einer
handelsüblichen Kamera ist natürlich ein gewisser rechteckiger Aufnahmebereich vorgegeben,
so daß der von der Kamera beleuchtete Streifen der Warenbahn 11 nicht beliebig schmal
gemacht werden kann.
[0032] Der Bildausschnitt 33 der zur Verzugsmessung vorgesehenen Bilderfassungsvorrichtung
13 dagegen kann einen beliebigen zweckmäßigen Ausschnitt des Musters beleuchten, wobei
dieser Ausschnitt aber die gesamte Breite der Warenbahn überdecken sollte. Es versteht
sich von selbst, daß bei Aufnahme von Bildsignalen durch die Bilderfassungsvorrichtungen
13, 13', 24, 24' die Warenbahn glatt laufen muß. Wenn es allein um die Verzugskorrektur
geht, ist das erfindungsgemäße Verfahren auch bei Warenbahnen anwendbar, welche mit
einem endlosen Muster versehen sind.
[0033] Wie bereits aus Fig. 1 erkennbar, steht die Bildverarbeitungseinrichtung 15 mit einer
Bearbeitungssteuereinrichtung 18 in Verbindung. Die Bearbeitungssteuereinrichtung
18 steuert sowohl die Bearbeitungseinrichtung bzw. Korrektureinrichtung 19 als auch
die weitere Bearbeitungseinrichtung 20. Die Bearbeitungssteuereinrichtung 18 kann
selbstverständlich mit der Bildverarbeitungseinrichtung 15 eine gemeinsame Datenverarbeitungseinrichtung
bilden.
[0034] In Fig. 2 ist skizzenhaft eine Draufsicht auf einen Ausschnitt der bereits erwähnten
Warenbahn 11 gezeigt. Die Warenbahn 11 ist mit einem Muster bedruckt, wobei das Muster
aus einer Vielzahl in Längsrichtung der Warenbahn angeordneter Mustereinheiten 23
gebildet wird. Mit Bezugszeichen 25 ist die Länge (Rapport) einer Mustereinheit gekennzeichnet.
Weiterhin sind strichliert die bereits genannten Bildausschnitte 30 und 33 veranschaulicht.
Zu erkennen ist, daß sich der bei der Verzugsmessung erfaßte Bildausschnitt 30 über
die gesamte Breite der Warenbahn 11 erstreckt, wohingegen sich der Bildausschnitt
33 zur Rapportmessung über die Länge eines Rapportes erstreckt.
[0035] In Fig. 3 ist der Ablauf des erfindungsgemäßen Verfahrens noch einmal skizzenhaft
veranschaulicht. Die Bilderfassungsvorrichtungen 13, 13', 24, 24' liefern Bildsignale
14, die in der Bildverarbeitungseinrichtung 15 verarbeitet werden. Der Bildverarbeitungseinrichtung
15 können neben den Bildsignalen noch Informationen 21 über das Muster zugeführt werden.
Auch kann der Bildverarbeitungseinrichtung ein Fördergeschwindigkeitssignal 26 der
Warenbahn zugeführt werden. In der Bildverarbeitungseinrichtung 15 können die aufgenommenen
Bilder bzw. Bildsignale mit früheren Bildern und/oder Informationen über das Muster
ggf. unter Einbeziehung des Förderergeschwindigkeitssignals 26 verglichen werden.
Die Bildverarbeitungseinrichtung 15 ist aber auch in der Lage, die Musterlage ohne
vorherige Information direkt aus einer Aufnahme heraus zu erfassen.
[0036] Die Bildverarbeitungseinrichtung 15 erzeugt Steuersignale 29, die an die Bearbeitungssteuereinrichtung
18 weitergeleitet werden. Die Bearbeitungssteuereinrichtung 18 steuert daraufhin die
nachfolgende Bearbeitungsprozedur, insbesondere ein Richten 16 in der Korrektureinrichtung
19 und/oder eine Bearbeitungsprozedur 17 in der weiteren Bearbeitungseinrichtung 20.
[0037] Das erfindungsgemäße Verfahren bzw. die erfindungsgemäße Vorrichtung vermeidet Ausschuß
durch schiefen Druck oder durch Verschnitt, steigert die Qualität und erspart Reklamationen.
Neben der Entlastung des Personals ergibt sich auch eine Erhöhung der Produktionsgeschwindigkeit.
Das Verfahren ist grundsätzlich für alle bahnförmig vorliegenden Waren geeignet, die
ein regelmäßig wiederholtes Muster aufweisen. Typische Anwendungen finden sich bei
Stoffdruck, Spitze, Gardinen und Teppichen.
Bezugszeichenliste
[0038]
- 11)
- Warenbahn
- 13, 13')
- Bilderfassungsvorrichtung
- 14)
- Bildsignale
- 15)
- Bildverarbeitungseinrichtung
- 16)
- Bearbeitungsprozedur, Richten
- 17)
- Bearbeitungsprozedur
- 18)
- Bearbeitungssteuereinrichtung
- 19)
- Bearbeitungseinrichtung, Korrektureinrichtung
- 20)
- Bearbeitungseinrichtung
- 21)
- Informationen (über Muster)
- 23)
- Mustereinheit
- 24, 24')
- weitere Bilderfassungsvorrichtungen
- 25)
- Längeninformation, Rapport
- 26)
- Förderergeschwindigkeitssignal
- 29)
- Steuersignal
- 30)
- Bildausschnitt
- 31)
- Einlauf
- 32)
- Auslauf
- 33)
- Bildausschnitt
1. Verfahren zur Bearbeitung einer mit einem Muster bedruckten oder anderweitig mit optisch
erkennbaren Mustern versehenen Warenbahn (11), wobei die Warenbahn (11) aus textilen
Materialien, insbesondere Geweben, Gewirken oder Gestricken besteht und wobei das
Muster durch eine Vielzahl in einer Längsrichtung zur Warenbahn nacheinander wiederholt
angeordneter Mustereinheiten (23) gebildet wird,
dadurch gekennzeichnet,
- daß das auf der Warenbahn (11) erkennbare Muster durch eine Bilderfassungsvorrichtung
(13, 13') aufgenommen wird und Bildsignale (14) erzeugt werden;
- daß die Bildsignale (14) einer Bildverarbeitungseinrichtung (15) zugeführt und dort
unter Erzeugung von Steuersignalen (29) verarbeitet werden; und
- daß eine anschließende Bearbeitungsprozedur (16, 17), insbesondere eine Verzugskorrektur
(Richten) oder ein Rapport-entsprechendes Bearbeiten der Warenbahn (11) entsprechend
den Steuersignalen (29) eingestellt oder geregelt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß Informationen (21) über das zu erkennende Muster ohne vorherige Eingabe von Musterdaten
allein aus den Bildsignalen (14) einer oder mehrerer Aufnahmen der Warenbahn (11),
beispielsweise durch das Auswerten von Linienelementen, Kanten und/oder Farbgrenzen
gewonnen wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß diese Informationen auch mit einem Bildausschnitt (30, 33) gewonnen werden können,
der genau eine Mustereinheit (23), mehrere Mustereinheiten (23) oder einen Bruchteil
einer Mustereinheit (23) abdeckt.
4. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß in einem vorhergehenden Schritt Informationen (21) über das zu erkennende Muster
der Bildverarbeitungseinrichtung (15) zugeführt, dort abgespeichert und bei der Bildverarbeitung
berücksichtigt werden.
5. Verfahren nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, daß
- die im vorhergehenden Schritt gespeicherten Informationen (21) mit den Bildsignalen
(14) verglichen werden;
- aus dem Vergleich ein Vergleichssignal (22) gewonnen wird; und
- die Bearbeitungsprozedur (16, 17) unter Berücksichtigung des Vergleichssignals (22)
erfolgt.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß die entsprechend den Steuersignalen (29) eingestellte oder geregelte Bearbeitungsprozedur
ein Ausrichten (16) der bedruckten Warenbahn (11) im Einklang mit dem aufgenommenen
Muster umfaßt, wobei das Ausrichten (16) in einer Korrektureinrichtung (19), wie etwa
einem Spannrahmen oder einer Richtmaschine vorgenommen wird.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
- aus einer fortlaufenden Bilderfassung durch die Bildverarbeitungseinrichtung (15)
und/oder durch Vergleich mit zuvor abgespeicherter Information (21) ein Signal, insbesondere
ein Vergleichssignal gewonnen wird, welches beispielsweise eine über die Breite der
Warenbahn sich verändernde Größe oder Abweichung, insbesondere ein Schräg-, Bogen-
oder Wellenverzug umfaßt; und
- die Korrektureinrichtung (19) unter Berücksichtigung des Signals zur Korrektur des
Schräg-, Bogen- oder Wellenverzuges eingestellt oder geregelt wird.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
- aus einer fortlaufenden Bilderfassung durch Bildverarbeitungseinrichtung (15) und/oder
durch Vergleich mit zuvor abgespeicherter Information (21) ein Signal, insbesondere
ein Vergleichssignal gewonnen wird, welches die Größe des Musters in Quer- und/oder
Längsrichtung der Warenbahn umfaßt; und
- die Korrektureinrichtung (19) zum Spannen der Warenbahn in Längs- und/oder Querrichtung
zur Einstellung und/oder Regelung der Quer- und/oder Längsspannung der Warenbahn (11)
eingestellt oder geregelt wird.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß
- die Bildverarbeitungseinrichtung (15) die Länge oder den Rapport bzw. die Durchlaufzeit
einer Mustereinheit (23) auf der Warenbahn (11) selbständig, insbesondere in einer
fortlaufenden Bilderfassung erkennt und daraus eine Längeninformation (25) gewinnt;
- wobei zu diesem Zweck vorzugsweise eine zusätzliche Bilderfassungsvorrichtung (24)
vorgesehen ist.
10. Verfahren nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet, daß die Längeninformation (25) selbst wieder bei der nachfolgenden Bilderfassung,
insbesondere zur Festlegung eines Bildausschnittes (30) genutzt wird.
11. Verfahren nach Anspruch 7 oder 8,
dadurch gekennzeichnet, daß die Längeninformation (25) an eine Bearbeitungssteuereinrichtung (18) weitergegeben
wird, wobei die Bearbeitungssteuereinrichtung (18) ein Rapport-entsprechendes Bearbeiten
der Warenbahn (11), insbesondere die Voreilung oder das Schneiden der Warenbahn einstellt
oder regelt.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, daß aus der Längeninformation (25) ein Rapport des Musters festgestellt und anhand
des Rapportes eine Dehnung oder Krumpfung der Warenbahn (11) geregelt wird.
13. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß aus einer Warenfördereinrichtung, insbesondere einem Spannrahmen ein Förderergeschwindigkeitssignal
(26) gewonnen wird, das der Bildverarbeitungseinrichtung (15) zugeführt und bei der
Bildverarbeitung berücksichtigt wird.
14. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Bildsignale (14) zum Richten (16) und Rapport-entsprechendes Bearbeiten (17)
unabhängig oder durch separate Bilderfassungsvorrichtungen voneinander aufgenommen
werden.
15. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Bildsignale (14) bei laufender Warenbahn (11), vorzugsweise in Laufrichtung
nach der Korrektureinrichtung (19), insbesondere der Richtmaschine aufgenommen werden.
16. Vorrichtung zur Bearbeitung einer mit einem Muster bedruckten oder anderweitig mit
optisch erkennbaren Mustern versehenen Warenbahn (11), wobei die Warenbahn (11) aus
textilen Materialien, insbesondere Geweben, Gewirken oder Gestricken besteht und wobei
das Muster durch eine Vielzahl in einer Längsrichtung zur Warenbahn nacheinander wiederholt
angeordneter Mustereinheiten (23) gebildet wird,
dadurch gekennzeichnet, daß die Vorrichtung folgendes aufweist:
- eine Bilderfassungsvorrichtung (13, 13'), die das auf der Warenbahn (11) erkennbare
Muster aufnimmt und Bildsignale erzeugt;
- eine Bildverarbeitungseinrichtung (15), der Bilsignale (14) zugeführt werden und
in der die Bildsignale (14) unter Erzeugung von Steuersignalen (29) verarbeitet werden;
und
- eine Bearbeitungssteuereinrichtung (18), in der eine anschließende Bearbeitungsprozedur
(16, 17), insbesondere eine Verzugskorrektur (Richten) oder ein Rapportentsprechendes
Bearbeiten der Warenbahn (11) entsprechend den Steuersignalen (29) eingestellt oder
geregelt wird.
17. Vorrichtung nach Anspruch 16,
dadurch gekennzeichnet, daß die Bildverarbeitungseinrichtung (15) mit der Bearbeitungseinrichtung (18) in
Verbindung steht.
18. Vorrichtung nach Anspruch 16 oder 17,
dadurch gekennzeichnet, daß in Laufrichtung der Warenbahn (11) vor und/oder nach der Bearbeitungseinrichtung
(19, 20), insbesondere an deren Ein- (31) und/oder Auslauf (32) jeweils eine oder
zwei Bilderfassungsvorrichtungen (13, 13', 24, 24') vorgesehen sind.
19. Vorrichtung nach Anspruch 18,
dadurch gekennzeichnet, daß zwei Bilderfassungsvorrichtungen (13, 13', 24, 24') jeweils am Ein- und/oder
Auslauf (31, 32) vorgesehen sind, wobei die beiden am Ein- und/oder Auslauf vorgesehenen
Bilderfassungsvorrichtungen einen unterschiedlichen Bildausschnitt (30) des Musters
aufnehmen.