(57) Die Erfindung betrifft eine Barriere für den Einsatz zur Behinderung bzw. Vermeidung
von Luftkonvektion in Bauteile und Emission von Schadstoffen aus Bauteilen, aus Nachbarräumen,
dem Erdreich oder Grundwasser in Räume von Gebäuden, zum Einsatz beim Neubau, der
Sanierung von Altbauten und während Umbaumaßnahmen zum Schutz von aus frisch behandelten
Bauteilen austretenden Lösungsmitteln. Die Barriere soll in der Lage sein unter verschiedenen
Bedingungen, variabel im Einsatz, einen Schutz des Inneren von Räumen gegen den negativen
Einfluß der Luftkonvektion und gegen eventuell auftretende Schadstoffemissionen zu
sichern. Hierfür wird vorteilhaft die Barriere in Form einer Folie, die auch auf einem
Trägermaterial aufgebracht sein kann, ausgebildet. Das hierfür eingesetzte Material,
bevorzugt ein Polyamid, soll aber auch eine gewisse Durchlässigkeit für Wasserdampf
haben.
[0001] Die Erfindung betrifft eine Barriere für den Einsatz zur Behinderung bzw. Vermeidung
von Luftkonvektion in Bauteile und Emission von Schadstoffen aus Bauteilen, aus Nachbarräumen,
dem Erdreich oder Grundwasser in Räume von Gebäuden, zum Einsatz beim Neubau, der
Sanierung von Altbauten und während Umbaumaßnahmen zum Schutz von aus frisch behandelten
Bauteilen austretenden Lösungsmitteln.
[0002] Es ist bisher bekannt und auch weit verbreitet üblich Maßnahmen an Gebäuden vorzusehen,
die die Diffusion von Wasserdampf reduzieren, um die jeweiligen Bauteile insbesondere
vor den durch Tauwasseranfall hervorrufbaren Feuchteschäden zu schützen.
[0003] Probleme treten aber auch durch Luftströmungen auf, die einen sehr hohen Anteil an
Feuchtigkeit in das ungeschützte Bauteil einbringen können, der sogar höher als die
Feuchtigkeitsmenge, die durch Wasserdampfdiffusion eindringt, sein kann.
[0004] Ein anderes Problem, daR bei bisher bekannten Ausführungen nicht oder nur unzulänglich
berücksichtigt wird, ist das Eindringen von Schadstoffen, die insbesondere gasförmig
in Räume eindringen und zu Gesundheitsschäden führen können. Solche Schadstoffe können
z.B. in verwendeten Holzschutzmitteln, anderen Anstrichstoffen enthalten sein oder
auch Monomere aus Dämmplatten aus Kunststoffen sein, die in ungeschützte Räume eindiffundieren
können. Ebenso können organische Lösungsmittel aus angrenzenden Arbeitsräumen in ungeschützte
Aufenthaltsräume eindiffundieren. Das gleiche gilt für eine Fassadenbehandlung mit
Hydrophobierungsmitteln und Festigern. Außerdem können Schadstoffe (z.B. Radon) aus
dem Untergrund konvektiv oder durch Diffusion in Räume eindringen.
[0005] Ausgehend hiervon, ist es Aufgabe der Erfindung, eine Barriere zu schaffen, die in
der Lage ist, unter verschiedenen Bedingungen, variabel im Einsatz, einen Schutz des
Inneren von Räumen gegen den negativen Einfluß der Luftkonvektion und gegen eventuell
auftretende Schadstoffemissionen zu sichern.
[0006] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch die im Patentanspruch 1 genannten Merkmale
gelöst. Weiterbildungen und Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich bei Verwendung
der in den untergeordneten Ansprüchen genannten Merkmale.
[0007] Die erfindungsgemäß zu verwendende Barriere wird bevorzugt in Form einer Folie, die
auch auf einem Trägermaterial aufgebracht sein kann, ausgebildet. Das hierfür eingesetzte
Material, bevorzugt ein Polyamid, soll aber auch eine gewisse Durchlässigkeit für
Wasserdampf haben.
[0008] Dies führt dazu, daß die Austrocknung von Bauteilen insbesondere beim Neubau oder
unmittelbar nach Sanierung bzw. Umbau ermöglicht wird.
[0009] Mit dem Einsatz der erfindungsgemäßen Barriere kann neben dem Schutz der Bauteile
vor der durch Luftkonvektion eintragbaren Feuchtigkeit auch günstig Einfluß auf das
Wohlbefinden in entsprechend geschützten Räumen genommen werden.
[0010] Die Erfindung kann neben den bereits bei den Nachteilen des Standes der Technik genannten
Einsatzzwecken auch bei Dächern oder Holzständerkonstruktionen verwendet werden und
dort besonders dem negativen Einfluß der Luftkonvektion und übermäßiger Dampfdiffusion
entgegenwirken.
[0011] Als Material für die Barriere, das die gewünschten Eigenschaften aufweist, kann beispielsweise
ein Polyamid 6, ein Polyamid 4 oder Polyamid 3 oder 12 sowie Mischpolyamide, wie sie
insbesondere aus Biederbick, K.: "Kunststoffe - kurz und bündig", Vogel-Verlag, Würzburg
bekannt sind, verwendet werden. Diese Polyamide werden als Folien eingesetzt und weisen
die geforderten Eigenschaften in bezug auf den Wasserdampfdiffusionswiderstand, Schutz
gegen Luftkonvektion und Schadstoffemission immanent auf. Außerdem verfügen sie über
die im Einsatz in Gebäuden erforderlichen Festigkeiten, so daß sie ohne zusätzlichen
Aufwand einsetzbar sind.
[0012] Sie können jedoch auch auf geeignete Trägermaterialien aufgebracht werden. Die Trägermaterialien
weisen dabei bevorzugt einen geringen Wasserdampfdiffusionswiderstand auf und die
geforderten Eigenschaften der erfindungsgemäßen Barriere werden im wesentlichen von
der Beschichtung bewirkt.
[0013] Als Materialien für den bzw. die Träger können beispielsweise, Folien aus Kunstfaserspinngeweben
oder Bauplatten für den Innenausbau eingesetzt werden.
[0014] Das Barrierematerial für die Folie kann dabei einseitig auf das Trägermaterial, aber
auch in besonderen Fällen zwischen zwei Trägermaterialschichten sandwichartig aufgenommen
werden. Im letzten Fall wird das Beschichtungsmaterial von beiden Seiten wirksam gegen
mechanischen Angriff geschützt und kann dadurch über einen langen Zeitraum die gewünschten
Eigenschaften garantieren. Es können auch mehrere solcher Schichtaufbauten übereinandergelegt
eingesetzt werden.
[0015] Im Falle der einseitigen Beschichtung des Trägermaterials kann diese auf der Seite
aufgebracht werden, auf der kein oder nur ein geringer Schutz gegen mechanische Beeinflussung
erforderlich ist. Die Anbringung der erfindungsgemäßen Barriere kann in diesem Fall
so erfolgen, daß das schützende Trägermaterial zur dem Raum zugewandten oder zur dem
Raum abgewandten Seite zeigt. Dies wird insbesondere bei Bauplatten für den Innenausbau
der Fall sein.
[0016] Es kann auch günstig sein, die Polyamidfolie einseitig zumindest teilweise mit einem
Haftvermittler zu versehen, so daß eine Befestigung an Wänden bzw. Platten auf einfache
Art und Weise erfolgen kann, ohne daß zusätzliche Befestigungsmittel verwendet werden
müssen, die eventuell die Polyamidfolie punktuell verletzen und dort Möglichkeiten
für das Eindringen von Schadstoffen entstehen.
[0017] Ein bandförmige Ausbildung der Polyamidfolie ist besonders für den Einsatz zur Abdichtung
von Fugenbereichen günstig, wobei auch eine solche bandförmige Polyamidfolie mit Haftvermittler
beschichtet sein kann. Ein solches Folienband kann entlang einer Fuge angeordnet sein
und diesen besonders kritischen Bereich abdichten.
[0018] Nachfolgend soll die Erfindung beispielhaft erläutert werden.
[0019] Dabei wird die erfindungsgemäße Barriere allein aus einer Folie, die aus Polyamid
6 besteht, gebildet. Die Foliendicke liegt bevorzugt in einem Bereich von 10 bis 500
µm, ganz besonders günstig bei einer Dicke von 50 µm. Versuche mit einer Foliendicke
von 50 µm haben unter Meßbedingungen nach DIN 52650 im trockenen Bereich bei einer
mittleren relativen Feuchte von etwa 30 % einen Wasserdampfdiffusionswiderstand (s
d-Wert) von 4,5 m und im feuchten Bereich bei einer mittleren relativen Feuchte von
ca. 70 % einen Wasserdampfdiffusionswiderstand (s
d-Wert) von 0,5 m einer diffusionsäquivalenten Luftschichtdicke ergeben.
1. Barriere zur Behinderung von Luftkonvektion und Emission von Schadstoffen in Räume
von Gebäuden,
dadurch gekennzeichnet,
daß raumseitig eine Polyamidfolie angeordnet ist.
2. Barriere nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Polyamidfolie eine Dicke
von 10 bis 500 µm aufweist.
3. Barriere nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Polyamidfolie eine Dicke
von 50 µm hat.
4. Barriere nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Polyamidfolie
wasserdampfdurchlässig ist.
5. Barriere nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Folie aus
Polyamid 3, 4, 6 oder 12 bzw. einem Mischpolyamid besteht.
6. Barriere nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Polyamidfolie
mit einem Trägermaterial verstärkt ist.
7. Barriere nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Polyamidfolie
einseitig zumindest teilweise mit einem Haftvermittler beschichtet ist.
8. Barriere nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Polyamidfolie
bandförmig ausgebildet ist.