[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung gemäß dem Oberbegriff des Hauptanspruches.
[0002] Bei der Verlegung von Fliesen für Industrieböden werden die Fliesen üblicherweise
auf den noch nicht erweichten Estrich verlegt und anschließend eingerüttelt, wodurch
erreicht wird, daß der Estrich etwa bis zur halben Höhe der Fliesenhöhe in die Fugen
zwischen den Fliesen eintritt. Die obere offene Nut zwischen den Fliesen wird dann
mit Kunststoff versiegelt.
[0003] Aus der gattungsbildenden DE 34 11 882 A1 ist eine Vorrichtung zum Verlegen von Fliesen
oder Platten bekanntgeworden, die u. a. einen Heberahmen mit zwei Handgriffen aufweist
und mit einer entsprechenden Anzahl von Vakuumsaugern ausgerüstet ist, welche mit
einem Druckluftgerät in Verbindung stehen. Die Vakuumsauger sind dabei an dem Heberahmen
einzeln angeordnet, d. h. jeder einzelnen Fliese oder Platte ist ein einzelner Vakuumsauger
zugeordnet. Eine solche Anordnung hat sich in der Praxis nicht bewehrt, da die Platten
von den einzelnen Vakuumsaugern nicht streng horizontal ausgerichtet gehalten werden,
sondern kippen können, wodurch die Verlegung der Fliesenplatten schwierig wird.
[0004] Ein Bestreben dieser Anordnung war aber, das Verlegen der Fliesen auf großen Flächen
zu erleichtern, so daß die bisher erforderliche hohe körperliche Belastung vermieden
wird.
[0005] Die bekannte Einrichtung weist daher weiterhin ein fahrbares Gestell auf, das den
Heberahmen über einen Galgen od. dgl. mit Gewichtsausgleich heb- und schwenkbar trägt.
Bei der bekannten Anordnung ist das fahrbare Gestell mit normalen Laufrädern ausgerüstet
und kann daher bei in Estrich verlegten Fliesen nicht eingesetzt werden, da sich die
Fliesen ungewünscht eindrücken würden in dem Bereich, in dem sie von Laufrädern belastet
sind, während in einem anderen Bereich die Fliesen die ursprüngliche Höhenlage besitzen
würden.
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die gattungsbildende Einrichtung dahingehend
zu verbessern, daß insbesondere bei großflächigen Industrieböden und in Estrich verlegten
Fliesen das maschinelle Verlegen der Fliesen möglich wird.
[0007] Diese der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe wird durch die Lehre des Hauptanspruches
gelöst.
[0008] Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen erläutert.
[0009] Mit anderen Worten ausgedrückt wird vorgeschlagen, daß anstelle der einzelnen zum
Stand der Technik gehörenden Vakuumsauger eine starre tragfähige Platte eingesetzt
wird, an deren Oberseite Bohrungen zum Anschluß der Vakuumschlauchleitungen vorgesehen
sind, während die Platte an der Unterseite mit einem elastisch nachgiebigen Werkstoff
beschichtet wird, vorzugsweise einem sogenannten Moosgummi, d. h. also Schaumstoff
mit geschlossenen Mikrozellen, der auf der Basis von Natur- oder Synthesekautschuk
hergestellt wird.
[0010] Die aufgezogene, elastisch nachgiebige Werkstoffschsicht wird dann im Bereich der
Anschlußbohrungen für die Vakuumschläuche ausgestanzt, so daß auch in dieser elastisch
nachgiebigen Werkstoffschicht Saugöffnungen gebildet werden. Die Saugöffnungen sind
dabei größer als die Bohrung für den Gewindeanschluß der Saugschläuche.
[0011] Bei dieser bekannten Anordnung ist es erforderlich, daß für jede Fliesenart und für
jedes Verlegemuster eine eigene Tragplatte vorgesehen wird. Sind die Fliesen an der
Oberseite mit rutschfesten Aufrauhungen, Rippen od. dgl. versehen, drücken sich diese
in das elastisch nachgiebige Moosgummi ein, stören also die Haftung der Fliese an
der Unterseite der Tragplatte nicht.
[0012] Um nunmehr die Tragplatte zum Einsatz bringen zu können, ist es erforderlich, daß
das Trägerfahrzeug auf den bereits verlegten, aber noch nicht eingerüttelten Fliesen
verfahren muß. Um hier keine Beschädigung der Verlegung der Fliesen zu erreichen,
wird gemäß der Erfindung vorgeschlagen, daß das Trägerfahrzeug als Raupenfahrzeug
ausgebildet ist, dessen Raupen großflächig gestaltet sind, d. h. im wesentlichen reichen
die Raupen über die gesamte Unterseite des Trägerfahrzeuges und sind außerdem an ihrer
Oberseite eben ausgebildet, so daß eine sehr gleichmäßige Druckverteilung des Gewichtes
des Trägerfahrzeuges auf die bereits verlegten Fliesen erreicht wird. Wie die Praxis
gezeigt hat, drücken sich die Fliesen nicht in den Estrich ein, sondern das Eindrücken
der Fliesen in den Estrich erfolgt erst durch die nachfolgende Einrüttelmaschine.
[0013] Das Trägerfahrzeug kann dabei die Vakuumpumpe, die Antriebsmittel für das Trägerfahrzeug
usw. tragen, ohne daß dadurch eine zu hohe Belastung der verlegten Fliesen erfolgt.
[0014] Die zu verlegenden Fliesen werden an einer Vorbereitungsstelle in dem zu verlegenden
Muster aufgelegt und dann anschließend die Tragplatte über diese Fliesen geführt.
Durch Absenken der Tragplatte gelangen nunmehr die Saugöffnungen in der elastisch
nachgiebigen Werkstoffschicht auf die Oberseite der Fliesen, und wenn nunmehr über
die Vakuumpumpe in der Verteilerleitung und den Anschlußschläuchen ein Vakuum erzeugt
wird, werden die Fliesen fest an der Unterseite der Tragplatte angelegt. Nunmehr kann
das Trägerfahrzeug die Tragplatte in den Bereich der zu verlegenden Fliesen transportieren,
dort absenken und durch Aufheben des Vakuums werden die Fliesen von der Unterseite
der Tragplatte freigegeben und auf den Estrich aufgelegt.
[0015] Nach Verlegen der Fliesen werden dann diese in an sich bekannter Weise in den Estrich
eingerüttelt.
[0016] Die Form der Tragplatte, die Anzahl der Anschlußschläuche und die Größe der Saugnäpfe
richtet sich nach der Art und Form der Fliesen und nach dem Verlegemuster.
[0017] Während im voraufgehenden stets die Erfindung anhand von Fliesen erläutert wurde,
ist es selbstverständlich, daß die erfindungsgemäße Einrichtung auch für Bodenplatten,
Pflasterplatten und Pflastersteine eingesetzt werden kann.
[0018] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnungen erläutert.
Die Zeichnungen zeigen dabei in
- Fig. 1
- schaubildlich die Anordnung eines Trägerfahrzeuges mit von diesem Fahrzeug getragener
Tragplatte, in
- Fig. 2
- in größerem Maßstab eine Tragplatte von oben gesehen, in
- Fig- 3
- eine Ansicht von unten auf eine andere Tragplatte, in
- Fig. 4
- eine Ansicht von oben und von der Seite auf die Tragplatte gemäß Fig. 3 und in
- Fig. 5
- einen Schnitt gemäß der Linie 5 - 5 in Fig. 3.
[0019] In den Zeichnungen ist mit 1 ein Trägerfahrzeug bezeichnet, das mit Raupen 2 ausgerüstet
ist, die möglichst großflächig und an ihrer Oberseite eben gestaltet sind. Wie die
Zeichnung zeigt, reichen die Raupen 2 fast über die gesamte Breite des Fahrzeuges
1, so daß dadurch der Flächendruck erheblich verringert wird. Das Trägerfahrzeug 1
trägt eine Vakuumpumpe 3 und weitere motorische Einrichtungen, beispielsweise zum
Vorbewegen des Fahrzeuges und zur Bewegung eines vom Trägerfahrzeug 1 getragenen Tragarmes
4. Vom Trägerfahrzeug 1 führt eine Verbindungsleitung 5 zu einer vom Trägerfahrzeug
1 getragenen Tragplatte 6 und die Verbindungsleitung 5 mündet in einer Verteilerleitung
7, an die Verteilerschläuche 8 anschließen, an die wiederum Anschlußschläuche bei
dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 2 angeschlossen sind. Die Anschlußschläuche 9 führen
zu an der Unterseite der Tragplatte 6 angeordneten Saugöffnungen 10, die vorzugsweise
in einem dichten, aber elastisch nachgiebigen Werkstoff ausgeführt sind. Vorzugsweise
wird hier Moosgummi eingesetzt, d. h. ein Schaumstoff mit geschlossenen Mikrozellen
auf der Basis von Natur- oder Synthesekautschuk.
[0020] Die Anschlußschläuche 9 sind bei der in Fig. 2 dargestellten Ausführungsform an Querverteilern
11 angeordnet.
[0021] Die Fig. 3 zeigt eine Tragplatte 6 von unten, d. h. eine Ansicht auf die auf der
Tragplatte 6 angeordnete, elastisch nachgiebige Werkstoffschicht 14. Wie Fig. 5 zeigt,
besteht die eigentliche Tragplatte 6 aus einer Metallplatte, vorzugsweise Aluminium,
und die elastisch nachgiebige Werkstoffschicht 14 aus einem Moosgummi. Weiterhin ist
in Fig. 5 die unterhalb der Saugöffnung 10 festgehaltene Fliese 12 dargestellt. Fluchtend
mit der Saugöffnung 10 in der elastisch nachgiebigen Schicht 14 sind Bohrungen 15
vorgesehen, die dem Anschluß der Anschlußschläuche 9 dienen, wobei aber der Durchmesser
der Bohrung 15 kleiner ist als der Durchmesser der Saugöffnung 10.
[0022] Fig. 4 zeigt eine Draufsicht und Seitenansicht auf die Tragplatte 6 gemäß Fig. 3
und es ist die Verteilerleitung 7 erkennbar sowie ein Anschluß 16 für die Verbindungsleitung
5. An die Verteilerleitung 7 schließen die Anschlußschläuche 9 an, die zu den in Fig.
4 erkennbaren Bohrungen 15 auf der metallischen Tragplatte 6 führen.
1. Vorrichtung zum Verlegen von Fliesen (12) oder Platten auf Böden mit einem Tragrahmen,
einer der Anzahl der zu tragenden Fliesen (12) entsprechenden Anzahl von Saugöffnungen
(10) an dem Tragrahmen und einem Trägerfahrzeug (1), das über einen Tragarm (4) den
Tragrahmen heb- und senkbar sowie drehbar trägt, dadurch gekennzeichnet, daß der Tragrahmen als ebene Tragplatte (6) ausgebildet ist, an deren Oberseite
Anschlußschläuche (9) an in der Tragplatte (6) vorgesehene Bohrungen (14) münden und
die Unterseite der Tragplatte (6) über ihre ganze Länge und Breite mit einer elastisch-nachgiebigen
Werkstoffschicht beschichtet ist, in die mit den Bohrungen (14) fluchtende Saugöffnungen
(10) eingearbeitet sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Durchmesser der Saugöffnungen (10) größer als der Durchmesser der Bohrungen
(15) ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die elastisch-nachgiebige Werkstoffschicht aus geschlossenporigem Schaumstoff
auf der Basis von Natur- oder Synthesekautschuk besteht.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Trägerfahrzeug (1) als Raupenfahrzeug ausgebildet ist, dessen Raupen (2)
großflächig und an der Oberseite eben ausgebildet sind.