[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Erregersystem für eine Antenne mit einem parabelförmig
gebogenen Reflektor und einem dielektrischen Strahler, der am Ende eines der Führung
elektromagnetischer Wellen dienenden, zentral im Reflektor angeordneten Hohlleiters
angebracht ist und eine metallisierte, als Subreflektor ausgebildete Endfläche hat
(DE 29 38 187 A1).
[0002] Derartige Antennen werden wegen des Subreflektors als auch "Cassegrain"-Antennen
bezeichnet. Sie werden beispielsweise für Rundfunk-, Fernseh-, Telefon- und Datenübertragung
eingesetzt. Antennen nach der eingangs erwähnten DE 29 38 187 Al sind konstruktiv
relativ einfach aufgebaut, da der als "Erreger" dienende Strahler mit Subreflektor
vom zentral am Reflektor befestigten Hohlleiter getragen wird. Zur richtigen Bemessung
des ebenso wie der Reflektor kreisrunden Strahlers ist dabei i. w. nur ε
r die relative Dielektrizitätszahl ε
r des eingesetzten dielektrischen Materials zu berücksichtigen. Das aus der DE 29 38
187 Al bekannte Erregersystem ist für Parabolantennen mit einem kreisrunden, als Rotationsparaboloid
geformten Reflektor einsetzbar.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das eingangs geschilderte Erregersystem
so weiterzubilden, daß es auch für Sektorantennen einseitzbar ist, deren Reflektor
nicht kreisrund ist.
[0004] Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst,
- daß der Reflektor zur Bildung einer Sektorantenne als rechteckiger Streifen ausgebildet
ist, der in Richtung seiner großen Achse parabelförmig gebogen ist,
- daß die Endfläche des Strahlers vier Teilflächen aufweist, die paarweise gleich geformt
und aufeinander bezüglich der Mittelachse des Hohlleiters gegenüberliegenden Seiten
so angeordnet sind, daß die Flächen der beiden Paare etwa rechtwinklig zueinander
verlaufen und
- daß die beiden in Richtung der großen Achse des Reflektors weisenden Teilflächen des
Strahlers groß sind im Verhältnis zu den beiden quer dazu angeordneten Teilflächen.
[0005] Mit diesem Aufbau ist es aufeinfache Weise möglich, eine Sektorantenne mit dem an
sich bekannten und vorteilhaften Erregersystem mit einem von einem zentralen Hohlleiter
getragenen dielektrischen Strahler auszurüsten. Aufwendige Sonderaufbauten für das
Erregersystem, wie sie beispielsweise im DE-Buch "Taschenbuch der Hochfrequenztechnik"
von Meinke/Gundlach,
5. Auflage, Springer-Verlag, 1992, Seiten N51 und N52 beschrieben sind, können dadurch
vermieden werden. Die vollständige Ausleuchtung des Reflektors mit maximalem Gewinn
ist dabei durch eine von der geometrischen Gestaltung und Anordnung des Reflektors
abweichende geometrische Gestaltung des Strahlers erreicht. Die als Subreflektor dienende
Endfläche ist durch die unterschiedlich großen, aber paarweise gleichen Teilflächen
in Umlaufrichtung unsymmetrisch gestaltet. Damit ist die durch die DE 29 38 187 Al
bekannte geometrische Kongruenz von Reflektor und Strahler bei diesem Erregersystem
gezielt nicht gegeben.
[0006] Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung gehen aus den Unteransprüchen hervor.
[0007] Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes sind in den Zeichnungen dargestellt.
[0008] Es zeigen:
Fig. 1 in schematischer Ansicht eine Seitenansicht einer Sektorantenne mit einem Erregersystem
nach der Erfindung.
Fig. 2 eine Frontansicht der Sektorantenne.
Fig. 3 das Erregersystem in vergrößerter Darstellung.
Fig. 4 einen Schnitt durch Fig. 3 längs der Linie IV - IV.
Fig 5 eine gegenüber Fig. 4 abgewandelte Ausführungsform des Strahlers.
Fig. 6 eine Draufsicht auf einen Strahler nach Fig. 5.
[0009] Die in den Fig. 1 und 2 dargestellte Sektorantenne weist einen Reflektor 1 auf, der
als rechteckiger Streifen ausgeführt ist. Er ist in Richtung seiner großen Achse A
parabelförmig gebogen. Zentral im Reflektor 1 ist ein Erregersystem angeordnet, das
aus einem Hohlleiter 2 und einem dielektrischen Strahler 3 besteht. Der Strahler 3
hat an seinem freien Ende eine als Subreflektor dienende metallisierte Endfläche 4
(Fig. 3). Über den Hohlleiter 2 zugeführte elektromagnetische Wellen werden dadurch
in Richtung der in Fig. 1 eingezeichneten Pfeile zum Reflektor 1 umgelenkt und von
demselben in dem eingestellten Sektor abgestrahlt. Für empfangene Wellen gilt der
entgegengesetzte Weg. Derartige Sektorantennen werden beispielsweise im Mobilfunk
zur Ausleuchtung eines vorgegebenen Bereichs (Sektors) eingesetzt.
[0010] Der Reflektor 1 kann durch zwei seitlich angebrachte Wände 5 und 6 abgeschlossen
sein, die sich parallel zur Achse des Hohlleiters 2 erstrecken und bis zu den beiden
Enden des Reflektors 1 reichen. Sie dienen zur Bedämpfung der Nebenzipfel der Sektorantenne.
Zur weiteren Verbesserung der Bedämpfung der Nebenzipfel können die Innenseiten der
Wände 5 und 6 mit Absorbermaterial 7 beschichtet sein.
[0011] Das Erregersystem besteht - wie bereits erwähnt - aus dem Hohlleiter 2 und dem von
demselben getragenen dielektrischen Strahler 3. Der dielektrische Körper des Strahlers
3 hat dazu einen in den Hohlleiter 2 hineinragenden, nicht mit dargestellten Befestigungsteil.
Die in Fig. 3 verdickt eingezeichnete Endfläche 4 des Strahlers 3 ist so geformt,
daß die oben geschilderten Abstrahleigenschaften erreicht werden.
[0012] Im vorliegenden Fall weist der Strahler 3 vier Teilflächen auf, die paarweise gleich
geformt und aufeinander bezüglich der Mittelachse des Hohlleiters 2 gegenüber liegenden
Seiten angeordnet sind. Ein Strahler 3 mit einer rechteckigen Endfläche geht aus Fig.
4 hervor. Die Endfläche 4 ist in vier Teilflächen 8 und 9 einerseits sowie 10 und
1 1 andererseits unterteilt, die paarweise gleich groß sind und einander bezüglich
der Achse des Hohlleiters 2 gegenüber liegen. Die Teilflächen 8 und 9 erstrecken sich
im wesentlichen rechtwinklig zur großen Achse A des Reflektors 1 bzw. der Sektorantenne.
Die Teilflächen 10 und 11 des Strahlers 3 sind i. w. rechtwinklig zu den Teilflächen
8 und 9 angeordnet. Sie begrenzen den dielektrischen Körper des Strahlers 3 damit
an zwei Seiten, die etwa rechtwinklig zu den Seiten des dielektrischen Körpers liegen,
in denen sich die Teilflächen 8 und 9 befinden.
[0013] Die Teilflächen 8 und 9 erstrecken sich bei der Ausführungsform des Strahlers 3 nach
den Fig. 3 und 4 - wie bereits erwähnt - hauptsächlich rechtwinklig zur großen Achse
A der Sektorantenne. Ihre Flächen sind außerdem groß im Verhältnis zu den Flächen
der beiden anderen Teilflächen 10 und 11. Abstrahlung und Empfang von elektromagnetischen
Wellen erfolgen dadurch hauptsächlich in Richtung der großen Achse A der Reflektorantenne.
[0014] Die Endfläche 4 des Strahlers 3 kann gemäß Fig. 5 auch oval sein. Die Form der Teilflächen
8 und 9 bzw. 10 und 11 ist entsprechend verändert. Das gilt bei allen geometrischen
Gestaltungen der Endfläche 4. In allen Fällen sind die Teilflächen 8 und 9 immer groß
im Verhältnis zu den Teilflächen 10 und 11.
[0015] Zur Verbesserung des Reflexionsverhaltens des Erregersystems kann vor dem Metallisieren
zentral in der Endfläche 4 des dielektrischen Strahlers 3 eine symmetrisch zur Achse
des Hohlleiters 2 liegende Vertiefung 12 angebracht werden. Beim Metallisieren wird
dann auch in der Vertiefung 12 eine Metallschicht erzeugt. Eine solche, symmetrisch
zur Achse des Hohlleiters 2 liegende Vertiefung 12 geht beispielsweise aus Fig. 6
hervor.
1. Erregersystem für eine Antenne mit einem parabelförmig gebogenen Reflektor und einem
dielektrischen Strahler, der am Ende eines der Führung elektromagnetischer Wellen
dienenden, zentral im Reflektor angeordneten Hohlleiters angebracht ist und eine metallisierte,
als Subreflektor ausgebildete Endfläche hat,
dadurch gekennzeichnet,
- daß der Reflektor (1) zur Bildung einer Sektorantenne als rechteckiger Streifen
ausgebildet ist, der in Richtung seiner großen Achse (A) parabelförmig gebogen ist,
- daß die Endfläche (4) des Strahlers (3) vier Teilflächen (8,9,10,11) aufweist, die
paarweise gleich geformt und auf einander bezüglich der Mittelachse des Hohlleiters
(2) gegenüberliegenden Seiten so angeordnet sind, daß die Flächen der beiden Paare
etwa rechtwinklig zueinander verlaufen und
- daß die beiden in Richtung der großen Achse (A) des Reflektors (1) weisenden Teilflächen
(8,9) des Strahlers (3) groß sind im Verhältnis zu den beiden quer dazu angeordneten
Teilflächen (10,11).
2. Erregersystem nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
- daß die Endfläche (4) des Strahlers (3) im wesentlichen rechteckig ist und
- daß die beiden in Richtung der großen Achse (A) des Reflektors (1) weisenden Teilflächen
(8,9) sich im wesentlichen rechtwinklig zur großen Achse (A) des Reflektors (1) erstrecken.
3. Erregersystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Endfläche (4) des Strahlers (3) im wesentlichen oval ist.
4. Erregersystem nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß in der Endfläche (4) des Strahlers (3) eine zentrale, symmetrisch zur Achse
des Hohlleiters (2) liegende Vertiefung (12) angebracht ist.
5. Erregersystem nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß an den beiden langen, parabelförmig verlaufenden Längskanten des Reflektors
(1) je eine Wand (5,6) angebracht ist, die parallel zur Achse des Hohlleiters (2)
verläuft und den Reflektor (1) bis zu seinen beiden Enden seitlich abschließt.
6. Erregersystem nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß an den Innenseiten der Wände (5,6) Absorbermaterial (7) angebracht ist.