[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Revolverschneidpresse entsprechend dem Oberbegriff
des Anspruchs 1.
[0002] Revolverschneidpressen sind an sich bekannte Werkzeugsysteme zur trennenden Bearbeitung
großflächiger bzw. tafelartiger Werkstücke. Sie sind im allgemeinen mit einer Werkstückpositioniereinrichtung,
beispielsweise einem Koordinatentisch ausgerüstet, mittels welchem das zu bearbeitende
Werkstück relativ zu einer Arbeitsstation positioniert wird, in welcher nach Maßgabe
eines in einer CNC-Steuerung geladenen Programmes die Werkstückbearbeitung faktisch
automatisiert abläuft.
[0003] Wesensmerkmal von Revolverschneidpressen sind obere und untere, um eine gemeinsame
Achse motorisch drehbar gelagerte und in diskreten Winkelstellungen arretierbare Revolverteller,
die im peripheren Bereich mit einer Vielzahl von Werkzeugsätzen bestückt sind, wobei
das in dem oberen Revolverteller geladene Oberwerkzeug im allgemeinen zumindest aus
einem Stempel sowie einem Abstreifer und das im unteren Revolverteller geladene Unterwerkzeug
zumindest aus einer Matrize besteht. Ober- und Unterwerkzeug sind stets aufeinander
abgestimmt und es sind jeweils einzelne komplette Werkzeugsätze, bestehend aus einem
Ober- und einem Unterwerkzeug durch Drehung der Revolverteller gemeinsam in die Arbeitsstation
überführbar. Da Ober- und Unterwerkzeug stets gemeinsam zum Einsatz kommen, ist ein
synchronisierter Antrieb der oberen und unteren Revolverteller erforderlich.
[0004] In der Arbeitsstation wirkt ein Pressenstößel mittels eines mechanischen oder hydraulischen
Antriebs auf das Oberwerkzeug ein, welches nach Maßgabe des genannten Arbeitsprogrammes
durch vorherige Drehung der Revolverteller in die Arbeitsstation überführt worden
ist.
[0005] Ein Vorteil derartiger Maschinensysteme besteht darin, daß nach Maßgabe des in den
Revolvertellern geladenen Werkzeugreservoirs in das zu bearbeitende Werkstück Durchbrüche
beliebiger Gestalt und an beliebigen Stellen einbringbar sind, so daß sich der Betrieb
derartiger Maschinen im Einsatz äußerst flexibel und rationell gestaltet.
[0006] Eine praktisch technische Beschränkung besteht jedoch darin, daß die Anzahl der in
den Revolvertellern für eine trennende Bearbeitung in Bereitschaft gehaltenen Werkzeugsätze
begrenzt ist. Zur Behebung dieses Mangels können jedoch die Revolverteller mit Hinblick
auf den Platzbedarf der Maschine nicht beliebig vergrößert werden. Dem steht auch
das hiermit zusammenhängende Maschinengewicht sowie das, mit zunehmendem Durchmesser
stark zunehmende Massenträgheitsmoment der Revolverteller entgegen, welches für einen
Austausch des in der Arbeitsstation befindlichen Werkzeugsatzes den Einsatz von mit
zunehmendem Durchmesser der Revolverteller hinsichtlich ihrer installierten Leistung
überproportional verstärkten Antrieben erforderlich macht, um die, für einen Werkzeugwechsel
in der Arbeitsstation erforderlichen Wechselzeiten trotz Erhöhung der Revolvertellerdurchmesser
in Grenzen zu halten.
[0007] Zur Erhöhung des für eine trennende Bearbeitung zur Verfügung stehenden Werkzeugreservoirs
sind bereits unterschiedliche konstruktive Lösungen bekannt geworden.
[0008] So ist aus der DE 22 64 851 B2 eine Revolverstanzpresse bekannt, deren Werkzeugsätze
in Abhängigkeit von deren absoluten Abmessungen auf unterschiedlichen zueinander und
zu der gemeinsamen Achse der übereinander angeordneten Revolverteller konzentrischen
Teilkreisen angeordnet sind. In der Arbeitsstation ist zu diesem Zweck ein zur unmittelbaren
Stanzkraftübertragung auf das Oberwerkzeug bestimmter Schlagbolzen mittels einer am
Maschinengestell der Presse angebrachten, druckmittelbetätigbaren Antriebseinrichtung
radial nach Maßgabe der Teilkreise verschiebbar angeordnet, so daß in Abhängigkeit
von der radialen Position des Schlagbolzens unterschiedliche Werkzeugsätze in der
Arbeitsstation zum Einsatz kommen. Zwar wird bei dieser bekannten Revolverstanzpresse
entsprechend der Zahl der Teilkreise eine Erhöhung des Werkzeugreservoirs erreicht
- es ist dies jedoch mit einem erhöhten, durch die Notwendigkeit der motorischen Verschiebbarkeit
des Schlagbolzens bedingten Konstruktionsaufwand verbunden.
[0009] Häufig besteht ein Bedürfnis, die Werkzeugsätze einer Revolverstanzpresse um ihre
jeweilige Längsachse drehbar in den entsprechenden Aufnahmen der Revolverteller anzuordnen,
um diese nach Maßgabe vorgebbarer Drehwinkelstellungen gegenüber dem zu bearbeitenden
Werkstück zum Einsatz zu bringen. Eine solche Revolverschneidpresse ist aus der DE
31 10 221 C2 bekannt. Diese zeigt Werkzeugsätze, die in ihren Aufnahmen unter Mitwirkung
eines, an dem Maschinengestell fest angebrachten Antriebsmotors sowie zwischengeordneter,
unter anderem eine Kupplungs- und Bremseinheit umfassender Getriebeelemente um ihre
Längsachse drehbar sind. Die genannten Getriebeelemente befinden sich jeweils oberhalb
des oberen und unterhalb des unteren Revolvertellers und ermöglichen ein Ankuppeln
jeweils eines Werkzeugsatzes an einen der beiden, jeweils dem oberen bzw. dem unteren
Revolverteller zugeordneten Antriebsmotoren. Diese Druckschrift offenbart im übrigen
Werkzeugsätze, die entlang unterschiedlicher Teilkreise eines Revolvertellers angeordnet
sind, wobei jedoch das Problem der individuellen Stanzkraftübertragung auf Werkzeugsätze,
die sich auf unterschiedlichen Teilkreisen befinden, nicht angesprochen wird.
[0010] Schließlich ist aus der DE 37 20 777 C2 eine weitere Revolverschneidpresse bekannt,
die entlang eines Teilkreises mit einer Vielzahl von als Werkzeugaufnahmen fungierenden
Bohrungen versehen ist, deren Achsen sich parallel zu Achse der Revolverteller erstrecken.
Ein Teil dieser Bohrungen dient zur unmittelbaren Aufnahme von Werkzeugsätzen, wohingegen
der andere Teil - es handelt sich bei diesem um Bohrungen eines größeren Durchmessers
- zur Aufnahme von Einsatztellern eingerichtet ist, die ihrerseits im peripheren Bereich
mehrere vollständige Werkzeugsätze enthalten. Die Achsen der Werkzeugsätze erstrecken
sich gleichermaßen wie die Achsen der Einsatzteller parallel zur gemeinsamen Achse
der Revolverteller. Die Einsatzteller sind als global zylindrische Körper ausgebildet,
die mittels einer umlaufenden Verzahnung an den, jeweils aus der Oberseite des oberen
Revolvertellers bzw. der Unterseite des unteren Revolvertellers herausragenden Abschnitten
mit am Maschinengestell der Presse angebrachten Antriebseinrichtungen kuppelbar sind.
Die Einsatzteller sind in diskrete Winkelstellungen bezüglich ihrer Achse überführbar.
Durch gezielte Drehung der Revolverteller um ihre Achse sind in der Arbeitsstation
wahlweise entweder einzelne Einsatzteller oder einzelne der in den übrigen Werkzeugaufnahmen
enthaltenen Werkzeugsätze mit dem Stößel des Stanzantriebs kuppelbar. Außerhalb der
Arbeitsstation werden die Einsatzteller und die genannten übrigen Werkzeugsätze durch
einen Haltering in einer vorgegebenen Höhenposition gehalten. Dieser Haltering weist
in der Arbeitsstation eine Ausnehmung auf, die an die Abmessungen des Stößels angepaßt
ist, so daß aufgrund dieser Ausnehmung in der Arbeitsstation sowohl die Einsatzteller
als auch die genannten übrigen Werkzeugsätze unmittelbar durch den Stößel gehalten
und vertikal zwecks Übertragung der Stanzkraft bewegbar sind. Jedem Einsatzteller
ist ein an dem Revolverteller angebrachter Haltering zugeordnet, der wiederum in der
Arbeitsstation eine Ausnehmung aufweist. In Verbindung mit einer dementsprechend angepaßten
geometrischen Gestaltung des Stößels ist auf diese Weise sichergestellt, daß bei niedergehendem
Stößel lediglich ein, sich in der Arbeitsposition befindlicher Werkzeugsatz des Einsatztellers
betätigt wird, wohingegen die übrigen Werkzeugsätze dieses Einsatztellers in ihrer
Ursprungsposition verharren.
[0011] Es ist die Aufgabe der Erfindung, eine gattungsgemäße Revolverschneidpresse mit Hinblick
auf einen größeren Werkzeugbestand bei einfacher Werkzeugwechselmöglichkeit in der
Arbeitsstation in konstruktiv einfacher Weise auszugestalten. Gelöst ist diese Aufgabe
bei einer solchen Revolverschneidpresse durch die Merkmale des Kennzeichnungs teils
des Anspruchs 1.
[0012] Erfindungsgemäß sind die Revolverteller mit unterschiedlichen Werkzeugaufnahmen entlang
unterschiedlicher Teilkreise ausgerüstet, nämlich mit solchen Werkzeugaufnahmen, die
zur Aufnahme der eingangs genannten Einsatzteller und mit solchen Werkzeugaufnahmen,
die zur unmittelbaren Aufnahme von Werkzeugsätzen bestimmt sind. Das Nebeneinander
von Einsatztellern und herkömmlichen Werkzeugsätzen, die auf unterschiedlichen Teilkreisen
der Revolverteller angeordnet sind, ist ohne Durchmessererhöhung des Revolvertellers
bereits mit einer Erhöhung des Werkzeugbestands verbunden, der für eine trennende
Bearbeitung zur Verfügung steht.
[0013] Erfindungsgemäß ist ferner der Stanzantrieb durch ein Schlagstück gekennzeichnet,
welches entlang eines Kreises drehbar gelagert ist. Das Schlagstück kann in definierten
Winkelstellungen positionierbar sein, die zumindest mit der Maßgabe gewählt sind,
daß in der Arbeitsstation wahlweise ein einzelner Werkzeugsatz eines Einsatztellers
oder ein in die Arbeitsstation überführter sonstiger Werkzeugsatz mit dem Schlagstück
kuppelbar ist. Die Einsatzteller sind in ihren Aufnahmen motorisch drehbar und zumindest
in solche Winkelstellungen nach Maßgabe eines CNC-Programms überführbar, daß ferner
die Möglichkeit besteht, durch definierte Drehung des einzelnen Einsatztellers, wobei
naturgemäß die Einsatzteller der oberen und unteren Revolverteller synchron drehbar
sein müssen, auch unterschiedliche Werkzeugsätze zweier übereinander angeordnete Einsatzteller
in die Arbeitsposition bzw. Stanzposition zu überführen. Es kann hiernach beispielsweise
ein Teilkreis vorgesehen sein, entlang welchem die genannten Einsatzteller angeordnet
sind und zwei Teilkreise radial innerhalb sowie radial außerhalb des erstgenannten
Teilkreises, entlang welchem Werkzeugaufnahmen angeordnet sind, die zur unmittelbaren
Aufnahme von Werkzeugsätzen bestimmt sind. Entsprechend den absoluten Größenverhältnissen
der Einsatzteller können jedoch auch drei und mehr Teilkreise vorgesehen sein, entlang
welchen einzelne Werkzeugsätze unmittelbar in einzelne Werkzeugaufnahmen eingesetzt
sind. Schließlich können auch entlang einzelner Teilkreise sowohl Einsatzteller als
auch Werkzeugaufnahmen zur unmittelbaren Aufnahme von Werkzeugsätzen vorgesehen sein.
[0014] Erfindungsgemäß steht das Schlagstück in der inaktiven bzw. Rückzugsposition nicht
mit den Werkzeugsätzen eines Einsatztellers in Verbindung. Es ist das Schlagstück
jedoch außer in der genannten Rückzugsposition zumindest auch in einer solchen, in
Richtung der Stanzkraftübertragung verschobenen Position positionierbar, in welcher
der in diesem Fall durch das Schlagstück beaufschlagte Werkzeugsatz eines oberen Einsatztellers
um ein definiertes Maß in Richtung der Stanzkraftübertragung verschoben ist. Diese
Maßnahme bringt folgenden Vorteil bzw. folgende Arbeitsweise zur Verstellung der Drehwinkelposition
des Schlagstücks mit sich:
[0015] Es wird zunächst das Schlagstück in die, den oberen Werkzeugsatz eines, sich in der
Arbeitsstation befindlichen Einsatztellers um ein definiertes Maß in Richtung der
Stanzkraftübertragung verschiebende Zwischenposition überführt und anschließend die
Drehwinkelposition des Schlagstücks entriegelt. Im Anschluß hieran wird der dem Einsatzteller
zugeordnete Antrieb aktiviert und der Einsatzteller um seine Achse bei feststehendem
Revolverteller um ein definiertes Maß gedreht. Diese Drehung hat aufgrund der Zwischenposition
des Schlagstücks eine Mitnahmewirkung zur Folge, die die übrigen, sich in der Rückzugsposition
befindlichen Werkzeugsätze des Einsatztellers auf das Schlagstück ausüben, so daß
mittels einer Drehung des Einsatztellers auch das Schlagstück in eine andere Drehwinkelposition
bezüglich der ihm zugeordneten Achse überführt werden kann. Die Drehung erfolgt mit
der Maßgabe, daß das Schlagstück in eine solche radiale Position bezüglich des oberen
Revolvertellers gebracht wird, in der es mit den Werkzeugsätzen anderer Teilkreise
in Wechselwirkung treten kann. Diese Maßnahme des Anspruchs 4 bringt somit den wesentlichen
Vorteil mit sich, daß die radiale Wirkungsposition des Stanzantriebs verändert werden
kann, ohne daß für diese Veränderung - wie bei dem eingangs dargelegten Stand der
Technik - ein separater Antrieb erforderlich wird. Es wird vielmehr in konstruktiv
einfacher Weise von den ohnehin vorhandenen Antriebseinrichtungen Gebrauch gemacht,
so daß die Antriebseinrichtung des Einsatztellers gleichzeitig als Antriebseinrichtung
zur Veränderung der radialen Position des Schlagstücks benutzt wird.
[0016] Das Schlagstück kann in diskreten Winkelstellungen um die Achse, um die es drehbar
ist, arretierbar sein. Es kann jedoch das Schlagstück hinsichtlich der Achse des Stanzstößels
auch in beliebigen Winkelstellungen positionierbar sein. Erreicht wird auf letzterem
Wege, daß ein Werkzeugsatz gegenüber dem Werkstück in beliebigen Drehwinkelpositionen
hinsichtlich seiner Achse zum Einsatz gebracht werden kann. Da das Schlagstück entsprechend
der Bewegung des Einsatztellers mitgeführt wird, ist in jeder Drehwinkelposition eine
einwandfreie Stanzkraftübertragung möglich. Die übergeordnete Steuerung der Revolverschneidpresse
kann auch in diesem Fall dazu benutzt werden, eine Positioniereinrichtung des Werkstücks
entsprechend dem, mit einer Drehung des Einsatztellers verbundenen Wechsel der Stanzposition
nachzuführen.
[0017] Entsprechend obiger Zweckbestimmung kann das Schlagstück gemäß den Merkmalen des
Anspruchs 3 in einer, der Zahl der zur unmittelbaren Aufnahme von Werkzeugsätzen bestimmten
Teilkreise entsprechenden Zahl an Winkelstellungen arretierbar sein.
[0018] Die Merkmale der Ansprüche 4 und 5 sind auf die weitere Ausgestaltung der Verbindung
des Schlagstücks mit dem Stanzantrieb gerichtet. Wesentlich ist hiernach ein Kopfteil,
welches das Bindeglied zwischen dem Stößel des Stanzantriebs und dem Schlagstück bildet,
wobei dieses Kopfteil lösbar mit dem Stößel in Verbindung steht. Das Kopfteil kann
nach Maßgabe der Zahl der diskreten Winkelpositionen, in denen das Schlagstück arretierbar
ist, umfangsseitig mit Nuten versehen sein, die mit einer am Maschinengestell der
Schneidpresse befindlichen Verriegelungseinrichtung in Wirkverbindung stehen. Diese
Verriegelungseinrichtung ist mit einem elektrisch oder druckmittelbetätigbaren Verriegelungsbolzen
ausgerüstet, der seinerseits zum Zusammenwirken mit den genannten Nuten eingerichtet
und ausgestaltet ist. Das Kopfteil kann jedoch auch mit dem Stößel in fester Verbindung
stehen und zusammen mit diesem als Einheit drehbar sein.
[0019] Die den Einsatztellern zur Veränderung ihrer Drehwinkelposition zugeordneten Antriebseinrichtungen
können entsprechend den Merkmalen des Anspruchs 6 zur Ausführung von Drehbewegungen
sowohl nach Maßgabe der diskreten Winkelpositionen des Schlagstücks als auch zur definierten
Drehung der Einsatzteller in der Arbeitsstation zwecks Überführung unterschiedlicher
Werkzeugsätze des einzelnen Revolvertellers in die Arbeitsposition eingerichtet sein.
Praktisch stehen die den Einsatztellern zugeordneten Antriebseinrichtungen und die
den Revolvertellern zugeordneten Antriebe mit einer auch den Stanzantrieb sowie eine
Werkstückpositioniereinrichtung koordinierenden übergeordneten Steuerung in Wirkverbindung,
über welche die Bewegungen dieser einzelnen Komponenten nach Maßgabe eines CNC-Programms
ausgeführt werden.
[0020] Eine Drehung des Schlagstücks um die Achse des Stanzstößels wird erfindungsgemäß
beispielsweise dazu genutzt, um die auf unterschiedlichen Teilkreisen der Revolverteller
untergebrachten Werkzeugsätze mit dem Schlagstück betätigen zu können. Nun ist mit
dem Wechsel des Teilkreises stets auch ein Wechsel der Stanzposition verbunden, so
daß entsprechend den Merkmalen des Anspruchs 7 die dem Werkstück zugeordnete Positioniereinrichtung,
z.B. ein Koordinatentisch unter Mitwirkung einer übergeordneten Steuerung zur dementsprechenden
Nachführung des Werkstücks eingerichtet ist. Der Stanzvorgang kann auf diesem Wege
trotz des Übergangs von einem ersten auf einen zweiten Teilkreis an der Stelle des
Werkstücks fortgesetst werden, welche der Stanzposition des ersten Teilkreises entsprochen
hat.
[0021] Die erfindungsgemäße Drehung des Einsatztellers unter Mitnahme des Schlagstücks kann
jedoch auch dazu benutzt werden, die Drehwinkelstellung des Werkzeugsatzes bezüglich
seiner Längsachse zu verändern. Auch in diesem Fall kann mittels der übergeordneten
Steuerung der mit der Drehung des Einsatztellers in Verbindung stehende Wechsel der
Stanzposition durch entsprechende Nachführung einer Positioniereinrichtung des Werkstücks
ausgeglichen werden. In diesem Fall kann die Drehwinkelposition des Stanzwerkzeugs
mittels der den Einsatztellern zugeordneten Antriebseinrichtungen festgelegt werden.
[0022] Die den Werkzeugsätzen der Einsatzteller zugeordneten Stanzpositionen können sich
entsprechend den Merkmalen des Anspruchs 8 jeweils auf den Teilkreisen der Revolverteller
befinden, entlang welchen auch die übrigen, zur unmittelbaren Betätigung durch das
Schlagstück bestimmten Werkzeugsätze angeordnet sind. Diese Verteilung der Stanzposition
ist jedoch nicht notwendig.
[0023] Jeweils zwei übereinander angeordnete Einsatzteller sind stets paarweise synchron
um ihre gemeinsame Achse drehbar.
[0024] Man erkennt aus obigen Ausführungen, daß erfindungsgemäß die, den Einsatztellern
zugeordneten Antriebe eine Mehrfachfunktion erfüllen. Sie dienen der Drehung der Einsatzteller
um deren Achsen, der Drehung des Schlagstücks um die Achse des Stanzstößels und sie
werden darüber hinaus zur Drehung der Werkzeugsätze um deren jeweils eigene Achsen
benutzt, um die Werkzeuge unter unterschiedlichen Drehwinkelpositionen einzusetzen.
[0025] Die Erfindung wird im folgenden unter Bezugnahme auf das in den Zeichnungen schematisch
wiedergegebene Ausführungsbeispiel näher erläutert werden. Es zeigen:
Fig. 1 zwei übereinander angeordnete Revolverteller einer Schneidpresse im Axialschnitt;
Fig. 2 eine Draufsicht auf die Revolverteller entsprechend entsprechend einer Ebene
II-II der Fig. 1.
[0026] Mit 1, 2 ist jeweils ein oberer und ein unterer, um eine gemeinsame Achse 3 motorisch
drehbar gelagerter Revolverteller bezeichnet, der im peripheren Bereich in einer im
folgenden noch näher zu beschreibenden Weise mit einer Vielzahl von Stanzwerkzeugsätzen
bestückt ist. Die Lagerung der Revolverteller 1, 2 erfolgt innerhalb des zeichnerisch
nicht dargestellten, global C-förmigen Maschinengestells einer Schneidpresse, der
ein zeichnerisch ebenfalls nicht dargestellter Koordinatentisch zur Positionierung
des flächen- bzw. tafelartigen Werkstücks zugeordnet ist.
[0027] Das genannte Maschinengestell dient unter anderem auch in an sich bekannter Weise
der Unterbringung eines Stanzantriebs 4, von dem schematisch ein Stanzstößel 5 wiedergegeben
ist.
[0028] Mit dem Stanzstößel 5 gekuppelt ist ein bezüglich der Achse 6 rotationssymmetrisches
und um diese drehbares Kopfteil 7, aus dessen planer Unterseite, und zwar exzentrisch
bezüglich der Achse 6 ein Schlagstück 8 herausragt, welches zur Übertragung der Stanzkraft
auf das Werkzeug des oberen Revolvertellers bestimmt und ausgestaltet ist.
[0029] Mit 9, 10 sind jeweils umfangsseitige Verzahnungen des oberen sowie des unteren Revolvertellers
1, 2 bezeichnet, über welche diese um definierte Winkelschritte um die gemeinsame
Achse 3 drehbar sind. Auf eine Darstellung des zugehörigen Antriebssystems ist jedoch
verzichtet worden.
[0030] Jeder Revolverteller 1, 2 ist darüber hinaus mit einer Reihe von in Umfangsrichtung
gleichmäßig verteilten Arretierungsbohrungen 11, 12 versehen, die mit zeichnerisch
nicht dargestellten, vorzugsweise druckmittelbetätigbaren Arretierungsbolzen zusammenwirken.
Durch Aktivierung dieser Arretierungsbolzen können die Revolverteller 1, 2 somit in
definierten Winkelstellungen bezüglich der Achse 3 fixiert werden.
[0031] Der obere Revolverteller 1 ist - wie insbesondere auch die Fig. 2 zeigt - entlang
eines ersten Teilkreises 13 mit einem oder mehreren Einsatztellern 14 ausgerüstet.
Jeder Einsatzteller 14 ist als global zylindrischer Körper ausgebildet, der innerhalb
der Struktur des oberen Revolvertellers um seine, sich parallel zu der Achse 3 erstreckende
Achse 15 drehbar gelagert ist. Der eingangs genannte Stanzantrieb 4 ist relativ zu
den genannten Einsatztellern 14 derart angeordnet, daß dessen Achse 6 den genannten
Teilkreis 13 schneidet.
[0032] Jeder Einsatzteller 14 ist umfangssseitig, und zwar an seinem, aus der Oberseite
des oberen Revolvertellers 1 herausragenden Ende mit einer umfangsseitigen Verzahnung
16 ausgerüstet, die mit einem zeichnerisch nicht dargestellten Antrieb kuppelbar ist,
und zwar derart, daß der Einsatzteller 14 um definierte Winkelschritte um seine Achse
15 drehbar ist.
[0033] Es ist ferner jeder Einsatzteller 14 umfangsseitig mit mehreren, hier fünf vollständigen
Werkzeugsätzen 17 ausgerüstet, bei denen es sich um ein herkömmliches Stanzwerkzeug,
hier das Oberwerkzeug handelt.
[0034] Die Werkzeugsätze 17 sind entlang eines Teilkreises um die Achse 15 plaziert, und
zwar derart, daß sich ein Werkzeugsatz 17 in einer Arbeitsposition befindet, d.h.
in einer solchen Position, in welcher seine Stößelplatte 18 von dem Schlagstück 8
erfaßbar ist und zwecks Durchführung eines Stanzvorgangs vertikal, d.h. in Richtung
der Pfeile 19 bewegbar ist. Die Werkzeugsätze 17 sind in dem gezeigten Ausführungsbeispiel
derart ausgebildet bzw. angeordnet, daß sie im unbeaufschlagten Zustand unter Federkraft
in einer Rückzugsposition gehalten werden.
[0035] In ähnlicher Weise ist der untere Revolverteller 2 ebenfalls mit einem oder mehreren
Einsatztellern 20 bestückt, die als scheibenartige Bauteile ausgebildet und um Achsen
21, die sich parallel zu der Achse 3 erstrecken, drehbar gelagert sind. Die Einsatzteller
20 führen entsprechend im peripheren Bereich fünf vollständige Werkzeugsätze 22, wobei
es sich um das jeweilige Unterwerkzeug handelt. Jedem Werkzeugsatz 22 ist ein, in
den zentralen Hohlraum des Einsatztellers 20 einmündender Abfallschacht 23 zugeordnet,
über den der nach jedem Stanzvorgang anfallende Stanzabfall in definierter Weise einer
Entsorgung zugeführt werden kann. Naturgemäß können jedoch in einem Einsatzteller
auch mehr oder weniger als fünf Werkzeugsätze aufgenommen sein.
[0036] Die Werkzeugsätze 22 eines unteren Einsatztellers 20, befinden sich - in einer Draufsicht
gesehen - sämtlich auf einem Teilkreis um die Achse 21, der dem Teilkreis der Werkzeugsätze
17 des korrespondierenden oberen Einsatztellers 14 um die Achse 15 entspricht.
[0037] Jeder Einsatzteller 20 steht in drehschlüssiger Verbindung mit einer gleichachsigen
Drehbuchse 20', die in dem unteren Revolverteller 2 gelagert ist.
[0038] Mit 24 ist eine Verzahnung der genannten Drehbuchse 20' bezeichnet, die sich an deren,
aus der Unterseite des unteren Revolvertellers 2 herausragenden Ende befindet und
in gleicher Weise wie die Verzahnung 16 des/der Einsatzteller 14 des oberen Revolvertellers
1 mit einem zeichnerisch nicht dargestellten Antrieb kuppelbar ist. Wesentlich ist,
daß die Einsatzteller 14, 20 der beiden Revolverteller 1, 2 - in der Draufsicht gesehen
- entlang gemeinsamer Teilkreise 14 um die Achse 3 angeordnet sind.
[0039] Wie insbesondere die Fig. 2 zeigt, ist der obere Revolverteller 1 - analoges gilt
für den unteren Revolverteller 2 - entlang zweier weiterer Teilkreise 25, 26 um die
Achse 3 mit einer Vielzahl von untereinander gleichen Aufnahmen für weitere obere
Werkzeugsätze 17

versehen. Die genannten Teilkreise 25, 26 verlaufen radial innerhalb des Teilkreises
14 sowie radial außerhalb desselben, wobei die radiale Anordnung der Teilkreise 14,
25, 26 in einer unter anderem von der Anordnung des Schlagstücks 8 relativ zu der
Achse 6 abhängigen Weise vorgenommen ist.
[0040] Wie eingangs bereits dargelegt, ist das Kopfteil 7 des Stanzantriebs 4 um die dortige
Achse 6 drehbar gelagert. Zur Fixierung der in der Zeichnung dargestellten Drehwinkelstellung,
bei welcher sich das Schlagstück 8 in einer bezüglich der Achse 3 radial äußersten
Position befindet, ist das Kopfteil 7 umfangsseitig mit einer Nut 27 versehen, in
welche der Verriegelungsbolzen 28 eines beispielsweise druckmittelbetätigbaren Verriegelungsantriebs
29 eingreift. Eine wesensgleiche Nut 27

befindet sich in der Außenseite des Kopfteils 7 in einer, der Nut 27 diametral gegenüberliegenden
Position. In dem gezeigten Ausführungsbeispiel entspricht der bezüglich der Achse
3 radiale Mittenabstand der Positionen des Schlagstücks 8 zwischen der in Fig. 1 gezeigten
Position und der um 180° bezüglich der Achse 6 verdrehten Position dem - wiederum
bezüglich der Achse 3 - entsprechenden radialen Mittenabstand der Werkzeugsätze 17

. Hierbei stimmt die radial äußere Position des Schlagstücks 8 mit der Arbeitsposition
hinsichtlich des radial äußeren, in dem Einsatzteller 14 aufgenommenen Werkzeugsatzes
17 überein.
[0041] In analoger Weise ist der untere Revolverteller 2 mit einer entsprechenden Anzahl
von Werkzeugsätzen 22

entlang der genannten Teilkreise 25, 26 versehen, die nach Art eines Unterwerkzeugs
ausgebildet sind.. Mit 30 sind wiederum Abfallschächte bezeichnet, die den unteren
Revolverteller 2 durchdringen und zur geordneten Entsorgung von Stanzabfällen dienen.
[0042] In der zeichnerischen Darstellung sind die Größenabmessungen der Werkzeugsätze 17,
22 bzw. 17

, 22

derart wiedergegeben, daß diese in etwa eine gleiche Größe aufweisen. Tatsächlich
können insbesondere die, sich außerhalb der Einsatzteller befindlichen Werkzeugsätze
bedeutend größer bemessen sein als erstgenannte.
[0043] Vor obigen Hintergrund ergeben sich folgende Möglichkeiten für einen Wechsel des
in der Arbeitsstation in der Stanzpresse zum Einsatz kommenden Werkzeugsatzes:
[0044] Handelt es sich ausgehend von der zeichnerischen Darstellung um die Überführung eines,
in einem der Einsatzteller befindlichen Werkzeugsatzes in die Arbeitsposition, kann
dies dadurch erreicht werden, daß nach Entriegelung der Revolverteller 1, 2 im Bereich
der Verriegelungsbohrungen 11, 12 das entsprechende Paar von Einsatztellern in die
Arbeitsposition unterhalb des Stanzantriebs 4 verfahren wird, wobei die Drehwinkelposition
der Revolverteller 1, 2 anschließend wieder über die Verriegelungsbohrungen 11, 12
verriegelt wird. Anschließend wird durch Drehung der Einsatzteller 14, 20 unter Mitwirkung
der Verzahnungen 16, 24 der jeweils gewünschte Werkzeugsatz in die Arbeitsposition
unterhalb des Schlagstücks 8 verfahren, so daß anschließend der Stanzvorgang durchgeführt
werden kann.
[0045] Wie eingangs bereits erwähnt, ist die in der Zeichnung dargestellte radial äußere
Position des Schlagstücks 8 derart angelegt, daß in dieser Stellung auch jeder Werkzeugsatz
des äußeren Teilkreises 26 erfaßbar ist. Handelt es sich bei dem zum Einsatz zu bringenden
Werkzeugsatz somit um einen solchen, der in einer Position entlang des Teilkreises
26 angeordnet ist, werden lediglich die Revolverteller 1, 2 in der oben beschriebenen
Weise in eine solche Drehwinkelposition verfahren, in der der jeweilige Werkzeugsatz
sich nunmehr unterhalb des Schlagstücks 8 befindet, so daß anschließend der Stanzvorgang
durchgeführt werden kann.
[0046] Handelt es sich hingegen um einen Werkzeugsatz, der sich in einer Position des inneren
Teilkreises 25 befindet, wird zunächst in der in Fig. 1 gezeigten Position mittels
des Stanzantriebs 4 ein Teilhub in vertikaler, d.h. in Richtung auf den oberen Revolverteller
1 hin in eine Zwischenposition ausgeführt. Anschließend wird durch Ansteuerung des
Verriegelungsantriebs 29 der Eingriffszustand des Verriegelungsbolzens 28 in der Nut
27 gelöst. Es schließt sich eine Drehung des Einsatztellers 14 unter Mitwirkung dessen
Verzahnung 16 an, welche zur Folge hat, daß sich die seitlich neben dem beaufschlagten
Werkzeugsatz 17 befindlichen Werkzeugsätze seitlich an das Schlagstück 8 anlegen und
auf dieses und damit auf das Kopfteil 7 eine Drehbewegung übertragen. Diese, somit
über den Einsatzteller 14 eingebrachte Drehbewegung wird in diesem Fall auf einen
Drehwinkel von 180° Grad begrenzt, so daß anschließend die Nut 27

mit dem Verriegelungsbolzen 28 durch entsprechende Ansteuerung des Verriegelungsantriebs
29 in Eingriff bringbar ist, wobei sich jedoch das Schlagstück nunmehr auf einer,
hinsichtlich der Achse 3 radial inneren Position befindet, in welcher es zur Beaufschlagung
der, entlang des inneren Teilkreises 25 befindlichen Werkzeugsätze geeignet ist. Anschließend
wird das Schlagstück 8 mittels des Stanzantriebs 4 in seine Rückzugsposition überführt,
so daß nach Lösen der Arretierungen der Revolverteller 1, 2 der gewünschte Werkzeugsatz
in die nunmehrige Arbeitsposition unterhalb des Schlagstücks 8 überführt werden kann.
[0047] Bei der Drehung des oberen Einsatztellers 14 erfolgt eine dementsprechende winkelgleiche
Drehung auch des unteren Einsatztellers 20.
[0048] Man erkennt aus obigen Ausführungen, daß in der erfindungsgemäßen Verteilung der
Werkzeugsätze auf Einsatzteller einerseits und entlang unterschiedlicher Teilkreise
um die gemeinsame Achse der Revolverteller andererseits ein beträchtlicher Werkzeugbestand
insbesondere unterschiedlicher Werkzeuggrößen für eine Stanzbearbeitung zur Verfügung
gestellt werden kann, wobei trotz der genannten unterschiedlichen Teilkreise kein
besonderer Konstruktionsaufwand hinsichtlich der Verschiebung bzw. Anpassung des Antriebssystems
erforderlich wird.
[0049] Der Betrieb der einzelnen Antriebseinrichtungen einer Revolverschneidpresse wird
stets durch eine übergeordnete Steuerung koordiniert. Nachdem der Übergang des Schlagstücks
8 von dem einen Teilkreis auf den anderen Teilkreis mit einem Wechsel der Stanzposition
verbunden ist, kann die Steuerung zur entsprechenden Nachführung einer das Werkstück
haltenden Positioniereinrichtung, z.B. einem Koordinatentisch benutzt werden, so daß
trotz des Übergangs auf einen anderen Teilkreis der Revolverteller der Stanzvorgang
im Bedarfsfall an der Stelle des Werkstücks fortgesetzt werden kann, an welcher er
vor dem Wechsel des Teilkreises unterbrochen worden ist.
[0050] Die Werkzeugsätze 17, 22 werden entsprechend ihrer Umfangsprofilierung ggf. unter
unterschiedlichen Drehwinkeln bezüglich ihrer Längsachsen eingesetzt. Die oben beschriebene
Drehung des Schlagstücks 8 um die Achse 6 ist stets mit einer Drehung des Werkzeugsatzes
17, 22 verbunden, der zur Durchführung der Drehung des Schlagstücks 8 in der oben
dargelegten Weise mit einem Teilhub beaufschlagt ist. Nach Arretierung in der, dem
anderen Teilkreis gemäß Fig. 1 zugeordneten Arretierungsposition des Kopfteils 7 ist
der genannte Werkzeugsatz bezüglich seiner Längsachse ebenfalls um einen entsprechenden
Winkel gedreht. Dieser Umstand kann ebenfalls in Verbindung mit einer übergeordneten
Steuerung dazu benutzt werden, die, den Einsatztellern 14, 20, insbesondere den Verzahnungen
16, 24 zugeordneten Antriebe zur Drehung des Werkzeugsatzes 17, 22 um dessen Längsachse
zu verwenden, wobei im Bedarfsfall mittels der Steuerung das Werkstück eine an die
neue Stanzposition angepaßte Positionierung erfährt, so daß der Stanzvorgang trotz
Wechsel der Stanzposition an der Stelle fortgesetzt werden kann, an welcher er unterbrochen
worden ist.
[0051] Im Fall der Nutzung der den Einsatztellern zugeordneten Antriebseinrichtungen zur
Drehung der Werkzeugsätze um ihre Längsachse findet vorzugsweise keine Arretierung
des Kopfteils statt, so daß eine bestimmte Drehwinkelposition des Einsatztellers und
damit auch des Werkzeugsatzes lediglich mittels einer dementsprechenden Aussteuerung
der Antriebseinrichtungen festgelegt wird.
Mittels der genannten übergeordneten Steuerung kann auch im letztgenannten Fall aufgrund
des einfachen geometrischen Zusammenhangs eine an den Wechsel der Stanzposition angepaßte
Nachführung des Werkstücks durch entsprechende Aussteuerung dessen Positioniereinrichtung
erfolgen.
[0052] Erfindungsgemäß können die Antriebe der Einsatzteller 14, 20 somit nicht nur zur
Drehung des Schlagstücks 8 und damit zum Wechsel eines Teilkreises sondern auch zur
Drehung eines Werkzeugsatzes um seine eigene Achse benutzt werden.
1. Revolverschneidpresse mit zwei, mit Abstand übereinander angeordneten, um eine gemeinsame
Achse (3) drehbar gelagerten Revolvertellern (1,2), entlang deren peripherer Bereiche
eine Vielzahl von im wesentlichen als Bohrungen ausgebildeter Werkzeugaufnahmen angeordnet
ist, die teilweise zum unmittelbaren Einsetzen eines Werkzeugsatzes (17' ,22') und
teilweise zum Einsetzen eines Einsatztellers (14,20) eingerichtet sind, wobei jeder
Einsatzteller (14,20) im peripheren Bereich mit Bohrungen zur Aufnahme jeweils eines
Werkzeugsatzes (17,22) versehen und motorisch um seine Achse (15,21), die sich parallel
zu der Achse (3) der Revolverteller (1,2) erstreckt, drehbar gelagert ist, wobei die
Revolverteller (1,2) motorisch um ihre Achse (3) drehbar und in diskreten Winkelstellungen
arretierbar sind und wobei jeder Werkzeugsatz (17,17',22,22') in einer Arbeitsstation
mit einem der unmittelbaren Stanzkraftübertragung dienenden, in Richtung der Stanzkraftübertragung
und in Gegenrichtung hierzu beweglich gehaltenen, mit einem Stanzantrieb (4) in Wirkverbindung
stehenden Schlagstück (8) kuppelbar ist,
dadurch gekennzeichnet,
- daß zumindest die, zur unmittelbaren Aufnahme von Werkzeugsätzen (17' ,22') bestimmten
Werkzeugaufnahmen auf unterschiedlichen Teilkreisen (25,26) um die genannte Achse
(3) angeordnet sind,
- daß das Schlagstück (8) um eine sich parallel zu der Achse (3) der Revolverteller
(1,2) erstreckende Achse (6) drehbar gehalten und in definierten Winkelstellungen
um die Achse (6) arretierbar ist,
- daß der Radius des Kreises (13), entlang welchem das Schlagstück (8) um die Achse
(6) drehbar gehalten ist, mit der Maßgabe gewählt ist, daß in der Arbeitsstation wahlweise
die entlang unterschiedlicher Teilkreise (25,26) angeordneten einzelnen Werkzeugsätze
(17',22') oder die in dem/den Einsatztellern (14,20) gehaltenen Werkzeugsätze (17,22)
mit dem Schlagstück (8) kuppelbar sind und
- daß das Schlagstück (8) in Richtung der Stanzkraftübertragung zumindest in einer
Rückzugsposition oberhalb des jeweils in der Arbeitsstation befindlichen Werkzeugsatzes
(17,22) und einer Zwischenposition, in welcher der in der Arbeitsstation befindliche
Werkzeugsatz (17,22) eines oberen Einsatztellers (14) um ein definiertes Maß in Richtung
der Stanzkraftübertragung verschoben ist, positionierbar ist.
2. Revolverschneidpresse nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
- daß die Einsatzteller (14,20) einerseits und die zur unmittelbaren Aufnahme von
Werkzeugsätzen (17',22') bestimmten Werkzeugaufnahmen andererseits auf unterschiedlichen
Teilkreisen (13,25,26) um die genannte Achse (3) angeordnet sind.
3. Revolverschneidpresse nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
- daß die Zahl der diskreten Winkelstellungen, in denen das Schlagstück (8) arretierbar
ist, nach Maßgabe der Zahl der Teilkreise (25,26) gewählt ist, entlang welchen sich
die zur unmittelbaren Aufnahme von Werkzeugsätzen (17',22') bestimmten Werkzeugaufnahmen
befinden.
4. Revolverschneidpresse nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
- daß das Schlagstück (8) an einem mit dem Stößel (5) des Stanzantriebs (4) lösbar
in Verbindung stehenden Kopfteil (7) angeordnet ist,
- daß das Kopfteil (7) als global zylindrischer, sich in Richtung der Achse (6) erstreckender
Grundkörper ausgebildet ist, der im Umfangsbereich mit einer, der Zahl der diskreten
Winkelstellungen, unter denen das Schlagstück (8) arretierbar ist, entsprechenden
Zahl Nuten (27,27') versehen ist und
- daß an dem Maschinengestell der Revolverschneidpresse ein elektrisch oder druckmittelbetätigbarer,
zwischen einer Ver- und einer Entriegelungsstellung bewegbarer, mit den Nuten (27,27')
in Eingriff bringbarer Verriegelungsbolzen (28) gelagert ist.
5. Revolverschneidpresse nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
- daß das Kopfteil (7) mit dem Stößel (5) des Stanzantriebs (4) in fester Verbindung
steht und
- daß der Stößel (5) um die Achse (6) drehbar gehalten ist.
6. Revolverschneidpresse nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
- daß die Einsatzteller (14,20) an ihren, teilweise aus der Oberseite des oberen Revolvertellers
(1) sowie aus der Unterseite des unteren Revolvertellers (2) herausragenden Abschnitten
außenseitig mit umlaufenden Verzahnungen (16,24) versehen sind oder zumindest mit
solchen Verzahnungen in Verbindung stehen,
- daß diese Verzahnungen (16,24) mit am Maschinengestell der Revolverschneidpresse
angebrachten Antriebseinrichtungen kuppelbar sind und
- daß diese Antriebseinrichtungen zur Ausführung von Drehbewegungen sowohl nach Maßgabe
der Winkelstellungen des Schlagstücks (8) als auch der Werkzeugaufnahmen der Einsatzteller
(14,20) eingerichtet sind, um beliebig wählbare Werkzeugsätze des Einsatztellers (17',22')
in die Arbeitsposition zu überführen.
7. Revolverschneidpresse nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
- daß eine, dem zu bearbeitenden Werkstück zugeordnete Positioniereinrichtung unter
Mitwirkung einer den Betrieb der Revolverschneidpresse und der Positioniereinrichtung
koordinierenden Steuerung entsprechend dem, mit einer Drehung des Schlagstücks (8)
beim Übergang von dem einen Teilkreis auf den anderen Teilkreis verbundenen Wechsel
der Stanzposition nachführbar ausgebildet ist.
8. Revolverschneidpresse nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
- daß die den Einsatztellern (14,20) zugeordneten Stanzpositionen aus den zur unmittelbaren
Unterbringung von Werkzeugsätzen (17',22') dienenden Teilkreisen (25,26) angeordnet
sind.