[0001] Die Erfindung betrifft ein pulverkraftbetriebenes Bolzensetzgerät nach dem Oberbegriff
des Anspruchs 1.
[0002] Aus EP 0 346 275 B1 ist ein derartiges Setzgerät bekannt, dessen Treibkolben beim
Vorlauf durch eine Kugelbremse gebremst wird, die die Rückführung des Treibkolbens
in seine Ausgangsstellung jedoch nicht beeinträchtigt. Hierzu ist eine radial zum
Treibkolben hin offene Ausnehmung vorgesehen, deren Axialerstreckung in bezug auf
die Kolbenachse den Durchmesser der Bremskugel übersteigt und von einem radial zum
Treibkolben hin wirkenden Federring beaufschlagt ist, der an seinem Innenumfang eine
Abstützfläche für die Bremskugel aufweist, die in einem spitzen, sich entgegen der
Eintreibrichtung öffnenden Winkel geneigt ist, so daß die Bremskugel beim Vorlauf
des Treibkolbens den Federring spannt und dabei am eintreibrichtungsseitigen Ende
der Ausnehmung zur Anlage kommen soll, jedoch den Rücklauf des Treibkolbens nicht
bremsen soll. Ein derartiger Federring bereitet, da er nach seiner Vergütung aufgeschnitten
werden muß, um als Federring wirken zu können, Probleme, da er sich infolge des Aufschneidens
nicht gut kontrollierbar spreizt, zumal er keine gleichmäßige Stärke aufweist. Jedoch
wirken sich bereits kleine Toleranzabweichungen insbesonder dahingehend aus, daß auch
beim Rücklauf des Treibkolbens auf diesen Bremskräfte einwirken. Dies ist insbesondere
bei einem repetierenden Bolzensetzgerät nachteilig für eine sichere Rückführung des
Treibkolbens in seine Ausgangsstellung.
[0003] Aufgabe der Erfindung ist es, ein pulverkraftbetriebenes Bolzensetzgerät nach dem
Oberbegriff des Anspruchs 1 zu schaffen, bei dem beim Rücklauf der Frei lauf des Treibkolben
bei einfacher Konstruktion sicher erzielt wird.
[0004] Diese Aufgabe wird entsprechend dem kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 gelöst.
[0005] Weitere Ausgestaltungen der Erfindung sind der nachfolgenden Beschreibung und den
Unteransprüchen zu entnehmen.
[0006] Die Erfindung wird nachstehend anhand eines in den beigefügten Abbildungen dargestellten
Ausführungsbeispiels näher erläutert.
Fig. 1 zeigt ausschnittweise ein pulverkraftbetriebenes Bolzensetzgerät im Axialschnitt.
Fig. 2 zeigt einen Schnitt längs der Linie II-II von Fig. 1.
Fig. 3 zeigt vergrößert einen Ausschnitt aus Fig. 1.
[0007] Das ausschnittweise dargestellte pulverkraftbetriebene Bolzensetzgerät umfaßt ein
Gehäuse 1, das mündungsseitig mit einer hülsenförmigen Bolzenführung 2 zur Aufnahme
von zu setzenden Bolzen versehen ist. Die Bolzenführung 2 stützt sich an der mündungsabgewandten
Seite mit einem Flansch 3 innerhalb des Gehäuses 1 ab.
[0008] Das Eintreiben der Bolzen, die in die Durchtrittsbohrung 4 der Bolzenführung 2 eingesetzt
werden, erfolgt mittels eines Treibkolbens 5, der von einer Kolbenführung (nicht dargestellt)
aufgenommen wird. Die Bolzenführung 2 kann mit der Kolbenführung verbunden sein.
[0009] An der Bolzenführung 2 ist ein Aufnahmering 6 etwa mittels eines Spannstiftes befestigt
ist. Der Aufnahmering 6 nimmt zwei halbringfömige Fortsätze 7 der Bolzenführung 2
auf, die zwei hierzwischen angeordnete, als Blattfedern ausgebildete Federn 8 abstützen.
Zwischen den Fortsätzen 7 befindet sich eine sich in Axialrichtung der Bolzenführung
2 erstreckende, schlitzförmige Ausnehmung 9. Die Ausnehmung 9 besitzt einen mittleren
etwas verengten Bereich, so daß Schultern 10 gebildet werden, die zum Abstützen von
zwei gegenüber von einer mittleren Durchtrittsöffnung 11 für den Treibkolben 5 (die
mit der Durchtrittsbohrung 4 fluchtet) in der Ausnehmung 9 aufgenommenen Bremskugeln
12 derart dienen, daß die Bremskugeln 12 in den Bereich der Durchtrittsöffnung 11
ragen können.
[0010] Die beiden Fortsätze 7 sind mit einer umlaufenden Nut 13 benachbart zum Flansch 3
versehen. Die Nut 13 nimmt zwei Halbschalen 14 auf, die in der Nut 13 um etwa 90°
versetzt zu den beiden Fortsätzen 7 angeordnet und radial beweglich sind. Die Halbschalen
14 sind mittels der Federn 8 radial einwärts vorgespannt und beaufschlagen die Bremskugeln
12, so daß die Bremskugeln 12, die in den Bereich der Nut 13 hineinragen, in unbelastetem
Zustand auch in den Bereich der Durchtrittsöffnung 11 ragen.
[0011] Die Federn 8 stützen sich im Bereich der Nut 13 seitlich im Aufnahmering 6 ab und
erstrecken sich mit einem Mittelschenkei in Axialrichtung bis in den mündungsabgewandten
Bereich der Ausnehmung 9 zwischen den Fortsätzen 7.
[0012] Die Halbschalen 14 erweitern sich innenseitig zum Treibkolben 5, d.h. zur mündungsabgewandten
Seite hin spitzwinklig konisch und bilden so Schrägflächen 15 für die Bremskugeln
12.
[0013] Auf der mündungsabgewandten Seite des Aufnahmerings 6 ist eine Abdeckscheibe 16 angeordnet,
die den im Aufnahmering 6 befindlichen Freilauf einschließt und eine zentrale Durchtrittsöffnung
17 für den Treibkolben 5 aufweist. Die Abdeckscheibe 16 dient als Anschlag für die
Bremskugeln 12 an der mündungsabgewandten Seite, während der Flansch 3 als Anschlag
für die Bremskugeln 11 an der mündungszugewandten Seite dient.
[0014] Die axiale Länge der Ausnehmung 9 zwischen Flansch 3 und Abdeckscheibe 16 ist derart,
daß in der Ausgangsstellung die Bremskugeln 12 nicht mit den Schrägflächen 15 der
Halbschalen 14 derart in Eingriff stehen, daß die Federn 8 gespannt würden. Vielmehr
können sich die Bremskugeln 12 infolge entsprechenden Spiels in Axialrichtung frei
bewegen, wenn der Treibkolben 5 nicht in den Kugelfreilauf eingreift, vgl. Fig. 3.
Erst durch das Eingreifen des Treibkolbens 5 in den Kugelfreilauf werden die Bremskugeln
12 radial nach außen gedrückt, wodurch die Bremswirkung in Eintreibrichtung erzielt
wird.
[0015] Der Treibkolben 5 kann hierbei in seiner Ausgangsstellung vor den Bremskugeln 12
enden (wie dargestellt) oder zwischen diese ragen.
[0016] Beim Vorlauf des Treibkolbens 5 werden die Bremskugeln 12 in Richtung zur Mündung
durch diesen mitgenommen und bewegen sich dadurch entlang der Schrägflächen 15, wodurch
die Halbschaler 14 radial voneinander weg bewegt werden. Hierdurch werden die Federn
8 entsprechend beaufschlagt und gespannt und der Vorlauf des Treibkolbens 5 gebremst.
[0017] Hierdurch wird ferner sicher erreicht, daß der Rücklauf des Treibkolbens 5 ungebremst
ist, so daß insbesondere bei einem repetierenden Bolzensetzgerät das automatische
Erreichen der Ausgangsstellung durch den Treibkolben 5 nicht durch hierauf durch Bremskugeln
12 ausgeübte Bremskräfte beeinträchtigt wird.
[0018] Anstelle von Blattfedern 8 können auch Schraubenfedern oder Elastomereinsätze verwendet
werden, die auf die Halbschalen 14 einwirken. Die umlaufende Nut 13 kann auch entfallen
und stattdessen die Ausnehmung 9 an deren Stelle verbreitert sein, um an der radial
äußeren Seite der Bremskugeln 12 jeweils einen plattenförmigen Einsatz 14 mit entsprechender
Schrägfläche 15 aufzunehmen, die jeweils von einem Elastomereinsatz oder einer Schraubenfeder,
der bzw. die sich im Aufnahmering 6 abstützt, federbeaufschlagt sind.
[0019] Für die Einsätze 14 benötigt man keinen Federstahl, da diese nicht selbst federnd
sind, sondern nur radial beweglich angeordnet sein müssen und jeweils von einer eigenen
Feder 8 beaufschlagt werden, so daß die entsprechenden Toleranzen bei der Fertigung
ohne weiteres eingehalten werden können, um ein störungsfreies Arbeiten des Bolzensetzgeräts
insoweit zu gewährleisten.
[0020] Die Fortsätze 7, die die Bolzenführung 2 fortsetzen, können einstückig, wie dargestellt,
einstückig mit der Bolzenführung 2 oder auch getrennt hiervon ausgebildet sein. In
letzterem Fall können sie beispielsweise direkt oder indirekt über den Aufnahmering
6 an der Bolzenführung 2 befestigt sein.
1. Pulverkraftbetriebenes Bolzensetzgerät mit einer Bolzenführung (2), die eine Durchtrittsbohrung
(4) für einen pulverkraftbeaufschlagbaren Treibkolben (5) aufweist, wobei eine Kugelbremse
für den Treibkolben (5), die für den Rücklauf des Treibkolbens (5) als Freilauf ausgebildet
ist, vorgesehen ist, die eine zum Treibkolben (5) hin radial offene Ausnehmung (9)
mit zwei darin aufgenommenen, am Treibkolben (5) anliegenden, federbeaufschlagten
Bremskugeln (12) umfaßt, die zwischen zwei axialen Anschlägen (3, 16) mit maximaler
und minimaler Federbeaufschlagung längs einer zum Treibkolben (5) hin spitzwinklig
konisch sich erweiternder Schrägfläche (15) beweglich sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Bremskugeln (12) zwischen zwei jeweils mit der Schrägfläche (15) versehenen
Einsätzen (14) in der Ausnehmung (9) eingeschlossen sind, wobei die Einsätze (14)
durch jeweils eine Feder (8) in Radialrichtung beaufschlagt sind, wobei die Federn
(8) außenseitig durch einen Aufnahmering (6) abgestützt sind.
2. Bolzensetzgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Federn (8) Blattfedern
sind.
3. Bolzensetzgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Federn (8) Elastomerblöcke
sind.
4. Bolzensetzgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
Einsätze (14) in einer umlaufenden Nut (13) angeordnet und als in Radialrichtung beweglich
angeordnete Halbschalen ausgebildet sind.
5. Bolzensetzgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die
Ausnehmung (9) zwischen zwei halbringförmigen Fortsätzen (7) angeordnet ist, die der
Aufnahmering (6) aufnimmt.
6. Bolzensetzgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die
Ausnehmung (9) benachbart zu ihrer Durchtrittsöffnung (11) für den Treibkolben (5)
sich in Axialrichtung erstreckende Schultern (10) zum Begrenzen des Eintauchwegs der
Bremskugeln (12) in den Bereich der Durchtrittsöffnung (11) aufweist.