[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein entsprechendes Verfahren zum gesteuerten
stufenweisen Reduzieren des einer Brennerdüse eines gasbetriebenen Koch- oder Backgerätes
über eine Gaszuleitung zugeführten Gasstromes Q.
[0002] Gebräuchliche Koch- oder Backgeräte, beispielsweise Gasherde, Gaskochfelder, Gaskochmulden
oder Gasbacköfen, weisen eine oder mehrere Brenner auf, in denen das Gas mit Luftsauerstoff
vermengt und verbrannt wird. Die Gaszufuhr zu dem Brenner erfolgt über eine Gaszuleitung,
die von einem Gasleitungsnetz, einem Gastank oder einer Gasflasche mit Gas versorgt
wird. Bei einem Stadtgas-Leitungsnetz beträgt der Einspeisungsdruck ca. 8 mbar; er
unterliegt jedoch Schwankungen und kann bis auf 4 mbar sinken. Bei mit Campinggas
betriebenen Koch- und Backgeräten beträgt der Einspeisungsdruck ca. 50 mbar.
[0003] Die Brenner weisen eine Brennerdüse auf, die beim Anschluß des Brenners an die Gaszuleitung
den maßgeblichen, den ausströmenden Gasstrom begrenzenden Strömungswiderstand bildet
und somit die maximale Heizleistung des Brenners bestimmt. Der Strömungswiderstand
in der Gaszuleitung kann demgegenüber in aller Regel vernachlässigt werden. Die maximale
Heizleistung des Brenners muß jedoch beim praktischen Gebrauch durch den Benutzer
auf die momentan benötigte Heizleistung reduziert werden. Das Reduzieren der Heizleistung
muß also mit Hilfe eines geeigneten Steuerelements jederzeit, in einfacher Weise und
auf einen Wert möglichst nahe an der gewünschten bzw. benötigten Heizleistung durchführbar
sein.
[0004] Zum Reduzieren der Heizleistung des Brenners werden nach dem Stand der Technik konventionelle
kontinuierliche Steuerventile verwendet. Durch teilweises Schließen des Ventils wird
der Gasstrom gedrosselt und dabei die gewünschte Gasdurchflußmenge und somit die gewünschte
Heizleistung eingestellt. In den meisten Fällen erfolgt die Einstellung der Ventile
von Hand. Die Einstellgenauigkeit der Ventile ist relativ gering. Ferner zeigen derartige
proportionale Ventile auch eine Hysterese im Regelverhalten, so daß die Durchflußmenge
nicht nur von der Stellung des Ventils bzw. der Anzeige auf dem zugehörigen Einstellknopf
abhängt, sondern auch davon in welcher Richtung das Ventil zum Einstellen der gewünschten
Durchflußmenge betätigt (d.h. geöffnet oder geschlossen) wird und wie lang der vorausgehende
Verstellweg ist.
[0005] Aus diesem Grund orientiert sich der Bediener in aller Regel nicht an der dem Ventil
zugeordneten Skala, sondern verändert die Stellung des Ventils so lange, bis die gewünschte
Heizleistung, die er anhand der Größe der Flamme oder des Koch- oder Backverhaltens
der Speisen beurteilen kann, erreicht ist. Durch die Einbeziehung der diese Skalenabweichungen
ausgleichenden Bedienungsperson in die Steuerung der Heizleistung kann hingenommen
werden, daß die Einstellgenauigkeit und Reproduzierbarkeit des Gasstromes sehr gering
sind und somit die Flammengröße und die Heizleistung bei derselben Einstellung des
Reglers bzw. der Skala erheblich verschieden sein können.
[0006] In Anwendungsfällen, in denen eine automatische bzw. motorische Einstellung des Gasstromes
gewünscht wird, ist es bekannt, zur Einstellung der Ventile Schrittmotoren zu verwenden,
die von einer Steuerschaltung angesteuert werden. Diese Lösung ist jedoch technisch
sehr aufwendig und kostenintensiv. Auch hierbei tritt das Problem auf, daß die zur
Verfügung stehenden oder verwendeten proportionalen Ventile ein Hystereseverhalten
zeigen, so daß bei Ansteuerung einer bestimmten Ventilstellung mittels des Schrittmotors
je nach Ansteuerrichtung und Ansteuerweglänge differierende Gasströme resultieren.
Somit werden auch in diesen Fällen in den jeweiligen Einstellungen keine in reproduzierbarer
Weise zugeordneten Heizleistungen erzielt.
[0007] Aus dem Dokument DE 4225789 A1 ist eine Meß- und Prüfvorrichtung zum einmaligen Einstellen
und Abgleichen eines Gasheizgerätes bekannt, in der zwei hintereinander geschaltete
Gasdruckregler, eine speicherprogrammierbare Steuerung mit den für die jeweiligen
Abgleichfälle erforderlichen Arbeitskennlinien und vier Druckmeßgeräte vorgesehen
sind. Ferner ist eine Anzahl paralleler Zweigleitungen vorgesehen, die jeweils aus
einer Serienschaltung eines Magnetventils und einer Referenzdüse bestehen. Zum Einstellen
des Gasdurchsatzes für die Justage des Gasheizgerätes wird jeweils nur eine der Zweigleitungen
geöffnet; nur in Ausnahmefällen wird durch wahlweises Parallelschalten mehrerer Düsen
ein bestimmter Gasdurchsatz erzielt. Diese bekannte Vorrichtung ist technisch sehr
aufwendig, so daß sie sich zwar im Rahmen der Fertigungskontrolle zum Abgleichen einer
einstellbaren Drossel bzw. eines justierbaren Gasgerät-Druckreglers eines Gasheizgerätes
eignet, nicht jedoch für die permanente Verstellung der Heizleistung eines gasbetriebenen
Koch- oder Backgerätes durch den Benutzer.
[0008] Aus der Patentschrift US-4,585,161 ist ein Gebläsebrenner bekannt, bei dem mittels
zwei kontinuierlich regelbarer Steuerventile und eines Balancereglers die Menge und
das Verhältnis von Gas und Verbrennungsluft gesteuert werden. Zu dem regelbaren Steuerventil
in der Gaszuführung ist ein weiteres, regelbares Hilfsventil parallelgeschaltet. Mittels
einer Steuereinrichtung werden die Öffnungsgrade des Gasventils und des Hilfsventils
zur Erzielung eines konstanten Gasdurchsatzes geregelt. Hierfür sind Sensoren zur
Messung der Gasdurchflußraten erforderlich.
[0009] Aus dem Dokument CH-303445 ist ein regulierbarer Gasbrenner eines Gasherds bekannt,
bei dem mittels mehrerer nebeneinander liegender, schaltbarer Düsen ein und dasselbe
Mischrohr des Gasbrenners gespeist wird. Die einzelnen Düsen werden durch einen gemeinsamen
Hahn ein- und ausgeschaltet, wobei die Zwischenstufen durch eine Drosselung mittels
einer jeweils den einzelnen Düsen vorgeschalteten Querschnittsverengung realisiert
werden.
[0010] Aus dem Dokument FR-911.892 ist ein Gasregler bekannt, der eine Folge von Öffnungen
mit unterschiedlichen Durchmessern aufweist, von denen bei einer gewünschten Heizstufe
jeweils genau eine für das Durchströmen des Gases geöffnet wird.
[0011] Der Erfindung liegt unter Berücksichtigung dieses Standes der Technik die Aufgabe
zugrunde, eine Vorrichtung und ein Verfahren zum gesteuerten Reduzieren des einer
Brennerdüse eines gasbetriebenen Koch- oder Backgerätes über eine Gaszuleitung zugeführten
Gasstromes Q zu schaffen, mittels derer der Gasstrom durch den Benutzer des Gerätes
in mit hoher Genauigkeit reproduzierbaren Stufen einstellbar ist. Nach weiteren Aspekten
ist wünschenswert, daß das Verfahren und die Vorrichtung technisch unaufwendig realisierbar,
einfach bedienbar und langlebig sind sowie zuverlässig arbeiten.
[0012] Die Erfindung geht von der Überlegung aus, eine Anzahl von Drosselelementen vorzusehen,
mittels derer ein durch die Brennerdüse und den Anschlußdruck gegebener, maximaler
Gasstrom in definierter Weise reproduzierbar stufenweise reduziert werden kann. Zum
Ein- und Ausschalten der Funktion der jeweiligen Drosselelemente sind Schaltelemente
vorzusehen, die den Gasstrom durch das jeweilige Drosselelement ein- und ausschalten
können. Durch die Kombination bestimmter ein- und ausgeschalteter Schaltelemente kann
dann eine definierte Reduktion des Gasstromes durchgeführt werden oder, wenn alle
Drosselelemente geöffnet sind, der maximale Gasstrom erzielt werden.
[0013] Die erfindungsgemäße Idee läßt sich auf zweierlei Weise praktisch umsetzen, nämlich
durch eine Parallelschaltung oder durch eine Reihenschaltung von Drosselelementen.
[0014] Zur Lösung der obengenannten Aufgabe bei einem Verfahren und einer Vorrichtung der
eingangs bezeichneten Art wird nach einem ersten Aspekt der Erfindung vorgeschlagen,
daß die Gaszuleitung in eine Anzahl n parallel geschalteter Teilgasleitungen verzweigt
wird, mittels derer der Brennerdüse jeweils ein Teilgasstrom Q
k mit k = 1,2,3, ...,n zuführbar ist, wobei die Teilgasleitungen jeweils ein Steuerorgan
aufweisen, das jeweils auf seiner Gaseingangsseite mit der Gaszuleitung und auf der
Gasausgangsseite mit der Brennerdüse verbunden ist. Die Steuerorgane umfassen jeweils
ein Schaltelement zum Ein- und Ausschalten des sie durchströmenden Teilgasstromes
Q
k und ein Drosselelement zum Drosseln des sie durchströmenden Teilgasstromes Q
k, wobei die Schaltelemente wahlweise, je nach der gewählten Heizleistung, ein- und
ausschaltbar sind.
[0015] Durch die erfindungsgemäße Aufspaltung des Gasstromes in mehrere Teilgasströme, die
einzeln ein- und ausschaltbar sind, ist es möglich, der Brennerdüse den Gasstrom in
Abstufungen, die den jeweiligen Kombinationen geöffneter und geschlossener Schaltelemente
entsprechen, zuzuführen. Ein Teilgasstrom ist dabei derjenige Gasstrom, der der Brennerdüse
durch die jeweilige Teilgasleitung zugeführt wird, wenn deren Schaltelement geöffnet
ist. Der gesamte der Brennerdüse zugeführte Gasstrom ergibt sich aus der Summe der
Teilgasströme. Auf diese Weise ist es möglich, Abstufungen in dem Gasstrom zu realisieren,
die durch Ein- und Ausschalten von Schaltelementen bzw. Teilgasströmen reproduzierbar
eingestellt werden.
[0016] Nach einem anderen Aspekt der Erfindung wird bei einem Verfahren und einer Vorrichtung
der eingangs bezeichneten Art vorgeschlagen, daß der Gasstrom Q eine Anzahl n in Reihe
in die Gaszuleitung geschalteter Steuerorgane durchläuft, die jeweils ein Drosselelement
zum Drosseln des sie durchströmenden Gasstromes und ein dem Drosselelement parallel
geschaltetes Schaltelement zum Ein- und Ausschalten eines Bypasses zu dem Drosselelement
aufweisen, und die Schaltelemente wahlweise, je nach der gewünschten Heizleistung,
ein- und ausgeschaltet werden. Natürlich sind auch Mischformen möglich, bei denen
Drosselelemente sowohl parallel als auch in Reihe geschaltet sind.
[0017] Die Steuerorgane können prinzipiell die Funktion des Schaltelementes und die des
Drosselelementes in einer Baugruppe realisieren, beispielsweise in Form eines elektromagnetisch
betätigten binären Drosselventiles, das eine Schließ- und eine Drosselstellung aufweist.
In diesem Fall umfassen die Steuerorgane je ein Schaltelement und ein Drosselelement
in dem Sinne, daß sie diese Elemente in einem einzelnen Steuerelement gleichzeitig
realisieren.
[0018] Im allgemeinen wird es jedoch vorteilhafter sein, die Schaltelemente und die Drosselelemente
in getrennten Bauteilen zu realisieren, um eine hohe Reproduzierbarkeit des eingestellten
Gasstroms bzw. eine kostengünstige Ausführungsform zu realisieren. Durch die Trennung
der Steuerorgane in ein Schaltelement und ein separates Drosselement ist es möglich,
in Abhängigkeit von Eignung, Kosten, Genauigkeit, Sicherheit etc. für die jeweilige
Funktion besonders geeignete Bauteile zu verwenden.
[0019] Die Schaltelemente werden einzeln von Hand, mittels einer jeweiligen Steuereinrichtung
oder vorteilhaft mittels einer gemeinsamen Steuereinrichtung ein- und ausgeschaltet.
Im allgemeinsten Fall ist dabei eine Anzahl n von Steuereinrichtungen vorzusehen,
mit denen jedes Schaltelement individuell ein- und ausgeschaltet werden kann. Zur
Vereinfachung der Bedienung ist es jedoch besonders vorteilhaft, für die Schaltelemente
einer Brennerdüse eine einzige, gemeinsame Steuereinrichtung vorzusehen, die jeweils
verschiedene Schaltstufen aufweist, denen die durch die Kombination der Teilgasströme
entsprechenden Abstufungen des Gasstromes zugeordnet sind. Durch Einstellen der Steuereinrichtung,
beispielsweise des zugehörigen Reglers bzw. durch Betätigung der entsprechenden Stufentaste,
wird eine bestimmte Schaltstufe angewählt, und die Steuereinheit kombiniert die entsprechenden
Schaltelemente und Teilgasströme zur Erzeugung des vorgewählten, der Brennerdüse zuzuführenden
Gasstromes.
[0020] Um bei erfindungsgemäß parallel geschalteten Drosselelementen eine große Anzahl an
Abstufungen des Gasstromes zu realisieren, ist es von Vorteil, wenn die Strömungswiderstände
der n Steuerorgane, insbesondere der Drosselelemente, derart bemessen sind, daß mindestens
zwei Teilgasströme Q
k voneinander verschieden sind. Die maximale Anzahl möglicher Abstufungen läßt sich
vorteilhafterweise dadurch erreichen, daß alle Strömungswiderstände bzw. Teilgasströme
Q
k verschieden sind, da sich in diesem Fall die größte Anzahl sich unterscheidender
Summen an Teilgasströmen bilden läßt. Diese maximale Anzahl an Abstufungen beträgt
2
n. Wenn alle Schaltelemente geschlossen sind, ist der Gasstrom ausgeschaltet. Wenn
alle Schaltelemente geöffnet sind, fließt der maximale Gasstrom Q
max. Zwischen diesen beiden Endwerten liegen die (2
n-2) weiteren Abstufungen. In der Regel wird bei der Mehrzahl der Abstufungen, d.h.
bei mindestens 0,5 · 2
n = 2
n-1, zumindest bei mehr als 0,25 · 2
n = 2
n-2 Abstufungen mehr als ein Teilgasstrom Q
k geöffnet sein. Der Wert von Q
max ist, bedingt durch die Drosselelemente, gegebenenfalls etwas geringer als der theoretische,
allein durch die Brennerdüse bedingte Maximalwert. Diese Abweichung kann erforderlichenfalls
durch eine andere, angepaßte oder anders eingestellte Brennerdüse kompensiert werden.
[0021] Für die praktische Anwendung der Erfindung wird nach einem besonders vorteilhaften
Merkmal vorgeschlagen, daß die Strömungswiderstände der n Steuerorgane so bemessen
sind, daß die n Teilgasströme Q
k mit k = 1,2,3, ...,n im wesentlichen eine Folge mit den Werten

bilden. Dabei bezeichnet Q
max den sich bei Öffnung aller n Schaltelemente einstellenden maximalen, der Brennerdüse
zugeführten Gasstrom Q. Auf diese Weise lassen sich durch Summenbildung von Teilgasströmen
m = 1,2,3, ...,2
n verschiedene Gasströme Q
m einstellen, die im wesentlichen die Werte

annehmen. In diesem Fall ist der gesamte Steuerbereich des Gasstromes von 0 bis Q
max gleichmäßig abgestuft, wobei der Abstand von Stufe zu Stufe

beträgt. Mit anderen Worten ausgedrückt liegen die Abstufungen des eingestellten
Gasstromes gleichmäßig zwischen 0 und dem Maximalwert, wodurch insbesondere bei manueller
Betätigung der Gasregelung eine übersichtliche und einfache Einstellung der Heizleistung
möglich ist.
[0022] Die Anzahl n der Teilgasleitungen beträgt mindestens zwei. Mit zwei Teilgasleitungen
lassen sich maximal 2
2 = 4 Abstufungen des Gasstromes realisieren. Da eine Stufe die Ausstellung und eine
Stufe die Maximalstellung ist, verbleiben nur zwei mögliche Zwischenwerte. Dies kann
beispielsweise bei Gasgrillgeräten ausreichend sein, wird aber in der Regel bei gasbetriebenen
Kochgeräten nicht den Anforderungen an eine ausreichend feine Dosierung der Heizleistung
genügen.
[0023] Nach einem ersten bevorzugten Merkmal wird daher vorgeschlagen, daß die Anzahl n
der Teilgasleitungen n = 3 beträgt, so daß insgesamt 2
3 = 8 Stufen mit den Teilgasströmen, die vorzugsweise im wesentlichen die Werte Q
max·1/7, Q
max·2/7 und Q
max·4/7 aufweisen, eingestellt werden können. Die mittels dieser Teilgasströme einstellbaren
relativen, auf Q
max bezogenen Abstufungen nehmen dann die Werte 0, 1/7, 2/7, 3/7, 4/7, 5/7, 6/7 und 7/7
an.
[0024] Nach einem zweiten bevorzugten Merkmal wird vorgeschlagen, daß die Anzahl n der Teilgasleitungen
n = 4 beträgt. Dabei weisen vorzugsweise die Teilgasströme im wesentlichen die Werte
Q
max·1/15, Q
max·2/15, Q
max·4/15 und Q
max·8/15 auf. Die damit einstellbaren 2
4 = 16 Abstufungen haben die Werte 0, 1/15, 2/15, 3/15, 4/15, ..., 14/15, 15/15.
[0025] Mit n = 3 bzw. n = 4 Teilgasleitungen kann somit eine feine Dosierung des Gasstromes
und Steuerung der Heizleistung erfolgen. Die Abstufung kann durch Erhöhung der Anzahl
der Teilgasleitungen noch verfeinert werden, wobei in praktischen Anwendungsfällen
in der Regel die damit erzielbare feinere Einstellmöglichkeit nicht in einem vertretbaren
Verhältnis zu dem technischen Aufwand stehen wird. Insbesondere bei Brennern mit sehr
hoher maximaler Heizleistung kann aber eine sehr feine Abstufung wünschenswert sein,
die sich mit der Erfindung über den gesamten Bereich einfach und reproduzierbar erzielen
läßt.
[0026] Es liegt auf der Hand, daß aufgrund von Fertigungstoleranzen und technischen Ungenauigkeiten
der Bauteile die Teilgasströme Q
k oft nicht exakt die gemäß den oben genannten Formeln angegebenen Abstufungen einnehmen,
sondern in gewissen Toleranzbereichen davon abweichen können. In praktischen Anwendungen
wird es im allgemeinen hinnehmbar sein, wenn die maximale Abweichung der Teilgasströme
Q
k von der exakten Abstufung weniger als ± 20%, vorzugsweise weniger als ± 15%, bevorzugt
weniger als ± 10% und besonders bevorzugt weniger als ± 5% beträgt.
[0027] Um sowohl bei Reihen- als auch bei Parallelschaltung von Drosselelementen eine für
den praktischen Gebrauch möglichst überschaubare, einfache und sichere Betätigungsmöglichkeit
zu schaffen, wird vorgeschlagen, daß die Steuereinrichtung für die n Schaltelemente
eine ganzzahlige Anzahl i diskreter Schaltstellungen aufweist, denen jeweils eine
Kombination der Offen- und Geschlossenstellungen der n Schaltelemente zugeordnet ist.
Die Steuereinrichtung kann beispielsweise ein Dreh- oder Stufenschalter, ein Steuerpult
mit Tasten, die den jeweiligen Schaltstellungen zugeordnet sind, oder bevorzugt auch
ein "Touch-Control-Panel", ein durch bloße Berührung betätigbarer Schalter sein. Der
Benutzer braucht sich in diesem Fall nicht um die individuelle Steuerung der einzelnen
Schaltelemente zu kümmern, da die Steuereinrichtung die gewählte Schaltstufe selbsttätig
in vorgegebener Weise in die entsprechende Kombination geöffneter und geschlossener
Schaltemente umsetzt.
[0028] Es kann vorteilhaft sein, wenn die Anzahl i der Schaltstellungen der Steuereinrichtung
kleiner ist als die Anzahl der mit den Schaltelementen realisierbaren verschiedenen
Abstufungen des Gasstromes, beispielsweise, wenn nicht alle Abstufungen für den praktischen
Gebrauch notwendig sind. So kann es zum Beispiel wünschenswert sein, im Bereich der
Fortkochstufe eine feine Abstufung, in den anderen Bereichen jedoch eine grobere Abstufung
vorzusehen, um die Gesamtzahl der einstellbaren Stufen in praktisch vernünftigen Grenzen
zu halten.
[0029] Für eine einfache, überschaubare Bedienung ist es von Vorteil, wenn den Kombinationen
der Offen- und Geschlossenstellungen der n Schaltelemente eine Folge von n = 1,2,3,...,i
aufeinanderfolgenden Schaltstellungen S
m der Steuereinrichtung derart zugeordnet ist, daß die sich in der jeweiligen Schaltstellung
S
m aus der Summe der Teilgasströme Q
k zusammengesetzten, der Brennerdüse zugeführten Gasströme Q
m eine aufsteigende oder absteigende Folge bilden. In diesem Fall wird durch Erhöhen
oder Erniedrigen der Schaltstellung die jeweils nächstliegende höhere oder niedrigere
Heizstufe eingestellt, also eine monotone Verstellmöglichkeit erreicht.
[0030] Nach einem bevorzugten Merkmal wird vorgeschlagen, daß die Anzahl i der Schaltstellungen
der Steuereinrichtung 2
n beträgt, wobei den Schaltstellungen jeweils genau eine der möglichen Kombinationen
der Offen- und Geschlossenstellungen der n Schaltelemente zugeordnet ist. In diesem
Fall ist die maximal mögliche Anzahl von Abstufungen zu realisieren. Besonders vorteilhaft
ist dabei, wenn die Folge von m = 1,2,3,...,2
n aufeinanderfolgenden Schaltstellungen S
m der Steuereinrichtung den Kombinationen der Offen- und Geschlossenstellungen der
n Schaltelemente derart zugeordnet ist, daß die der Brennerdüse zugeführten Gasströme
Q
m, die sich bei Parallelschaltung in der jeweiligen Schaltstellung S
m aus der Summe der Teilgasströme Q
k zusammensetzen, eine aufsteigende oder absteigende Folge bilden, die im wesentlichen
die Werte

annimmt. Hierbei werden gleichmäßige Abstufungen der Heizleistung mittels der Steuereinrichtung
für aufeinanderfolgende Schaltstellungen realisiert, wie sie der Benutzer von elektronisch
ansteuerbaren Elektroherden und Elektrokochfeldern kennt. Bei einer Reihenschaltung
von Drosselelementen wird es ebenfalls zweckmäßig sein, daß die schaltbaren Gasströme
Q
m eine aufsteigende oder absteigende Folge bilden. Die vorstehend genannte Forderung
hinsichtlich einer gleichmäßigen Abstufung der einstellbaren Heizleistungen wird dabei
jedoch in der Regel nur schwer erfüllbar sein.
[0031] Auch hierbei gilt, daß sich aus technischen Gründen eine gewisse, auf Toleranzen
beruhende Abweichung des eingestellten Gasstromes von dem Sollwert ergibt, die jedoch
unter praktischen Bedingungen hingenommen werden kann. Demzufolge wird nach einem
weiteren vorteilhaften Merkmal vorgeschlagen, daß die maximale Abweichung der den
Schaltstellungen S
m zugeordneten Summen Q
m der Teilgasströme Q
k von der exakten Abstufung weniger als ± 20%, vorzugsweise weniger als ± 15%, bevorzugt
weniger als ± 10% und besonders bevorzugt weniger als ± 5% beträgt.
[0032] Die Schaltelemente können prinzipiell in beliebiger Weise betätigt werden, beispielsweise
mechanisch, pneumatisch oder hydraulisch. Nach einem besonders bevorzugten Merkmal
wird vorgeschlagen, daß mindestens ein Schaltelement, bevorzugt alle Schaltelemente
elektrisch betätigbar sind.
[0033] Die Schaltelemente können in einer vorteilhaften Ausbildung binäre Magnetschaltventile
sein, die eine Offen- und eine Geschlossenstellung aufweisen. Solche Magnetschaltventile
sind bekannt und erfüllen die an sie zu stellenden sicherheitstechnischen Anforderungen.
Bei solchen Magnetschaltventilen ist es, wie allgemein bei elektrisch betätigbaren
Schaltelementen, nach einem zusätzlichen Merkmal von Vorteil, wenn das beim Schaltvorgang
auftretende Klacken verhindert oder gedämpft wird. Zu diesem Zweck kann das elektrische
Steuersignal beim Öffnen und/oder Schließen des Schaltelementes, zumindest im Bereich
des Schaltpunktes, flankengesteuert werden, so daß der Schaltvorgang nicht abrupt
abläuft. Vorteilhafterweise ist daher eine elektrische Schaltung zum allmählichen
Erhöhen und/oder Verringern des elektrischen Steuerstromes vorgesehen.
[0034] Für eine hohe Lebensdauer und Betriebssicherheit der erfindungsgemäßen Vorrichtung
ist es von Vorteil, daß die Schaltelemente nur wenige Schaltspiele durchführen, nämlich
nur dann, wenn die Einstellung des Gasstromes Q geändert wird. Sie unterliegen daher,
wenn überhaupt, nur einem sehr langfristigen Verschleiß.
[0035] In aufwendigeren Ausführungsformen kann der Strömungswiderstand der Drosselelemente
werksseitig oder gegebenenfalls durch den Benutzer einstellbar sein. Hierfür kommen
zum Beispiel einstellbare Drosselventile in Frage, die eine Kalibriermöglichkeit zum
Einstellen und Justieren ihres Drosselwiderstands auf einen gewünschten Wert aufweisen.
Dies kann dann von Vorteil sein, wenn es auf die Erzielung einer hohen Genauigkeit
der Abstufungen bzw. der eingestellten Teilgasströme ankommt, die dann durch genaue
Einstellung und genauen Abgleich der Drosselelemente realisierbar ist. Nach einem
bevorzugten, für die üblichen in der Praxis zu stellenden Genauigkeitsanforderungen
ausreichenden Merkmal wird vorgeschlagen, daß ein, mehrere oder bevorzugt alle Drosselelemente
einen fest vorgegebenen Strömungswiderstand aufweisen. Die Drosselelemente können
beispielsweise als Kapillare, Kapillarrohr, Düse oder Rohrverengung realisiert sein.
Diese Ausführungsformen sind mit zufriedenstellender Genauigkeit kostengünstig zu
verwirklichen.
[0036] Die Vorteile einer Vorrichtung und eines Verfahrens nach dieser Erfindung gegenüber
dem Stand der Technik bestehen darin, daß mittels bekannter und handelsüblicher Bauteile
eine gewünschte, abgestufte Reduzierung der Gasdurchflußmenge einer Brennerdüse in
einem sehr hohen Ausmaß reproduzierbar realisiert werden kann, so daß bei der jeweiligen
Einstellung der zugeordneten Steuereinrichtung zuverlässig dieselbe Heizleistung erzielt
wird. Die Ansteuerung der Vorrichtung durch Steuerelemente kann mit einer unaufwendigen,
handelsübliche Bauteile verwendenden Steuereinrichtung erfolgen. Ein weiterer Vorteil
ist darin zu sehen, daß die Erfindung auch ausschließlich mit binären Schaltelementen,
d.h. ohne Proportionalventile ausführbar ist.
[0037] Es ist anzumerken, daß durch die Erfindung Druckschwankungen in der Gaszuleitung
nicht ausgeglichen werden und sich demzufolge auch auf die Heizleistung auswirken.
Die Erfindung löst insoweit nicht das Problem, absolut betrachtet reproduzierbare
Gasströme und Heizleistungen zu realisieren, sondern löst das Problem, einen vorgegebenen
maximalen Gasstrom in reproduzierbarer Weise auf kleinere Werte abzustufen. Wenn sich
der maximale Gasstrom, bedingt durch Netzdruckschwankungen, ändert, werden auch die
reduzierten, abgestuften Gasströme sich dementsprechend ändern. Die Reproduzierbarkeit
der Einstellung bleibt dabei jedoch erhalten. Im Hinblick darauf, daß Netzdruckschwankungen
sich nur in geringem Maße auf die Heizleistung auswirken, nur allmählich erfolgen
und die dadurch bedingten Änderungen der Heizleistung auch bei den konventionell verwendeten
Hahnventilen in Kauf genommen werden, stellt die Erfindung eine erhebliche Verbesserung
gegenüber dem Stand der Technik zur reproduzierbaren, gesteuerten Reduktion des Gasstromes
dar. Erforderlichenfalls kann die erfindungsgemäße Vorrichtung auch mit einer Vorrichtung,
die Schwankungen des Gasdruckes in der Gaszuleitung kompensiert oder reduziert, kombiniert
werden.
[0038] Die folgenden Ausführungsbeispiele der Erfindung lassen weitere vorteilhafte Merkmale
und Besonderheiten erkennen, die anhand der schematischen Darstellungen in den Zeichnungen
im folgenden näher beschrieben und erläutert werden.
[0039] Es zeigen:
- Fig. 1
- Eine schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Vorrichtung mit vier Teilgasleitungen,
- Fig. 2
- eine Schaltmatrix einer Steuereinrichtung zu Fig. 1,
- Fig. 3
- eine Schaltmatrix einer Steuereinrichtung mit 10 Schaltstellungen,
- Fig. 4
- eine Schaltmatrix einer Steuereinrichtung mit 14 Schaltstellungen, und
- Fig. 5
- eine schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Vorrichtung mit drei in Reihe
geschalteten Drosselelementen mit Bypass.
[0040] Fig. 1 zeigt eine von einem Gasleitungsnetz, einem Gastank oder einer Gasflasche
versorgte Gaszuleitung 1 für die erfindungsgemäß gesteuerte Zufuhr von Gas zu einer
Brennerdüse 3, die Bestandteil eines Brenners 2 ist, der z.B. in einen Gasherd oder
einen Gasbackofen eingebaut werden kann. Nicht dargestellt sind die für gasbetriebene
Koch- und Backgeräte üblichen Sicherheitselemente (Thermoelement und zugehöriges Magnetventil),
die beim Erlöschen der Flamme den Gasstrom unterbrechen.
[0041] Die Gaszuleitung 1 verzweigt in vier parallel geschaltete Teilgasleitungen 10, 20,
30, 40, die sich anschließend wieder zu einer mit der Brennerdüse 3 verbundenen Brennerzuleitung
5 vereinen. Die Teilgasleitungen 10, 20, 30, 40 weisen jeweils ein Steuerorgan zur
Steuerung der Teilgasströme Q
1, Q
2, Q
3, Q
4 auf. Die Steuerorgane umfassen je ein Schaltelement 11, 21, 31, 41 und ein Drosselelement
12, 22, 32, 42. In der dargestellten bevorzugten Ausführungsform sind alle vier Schaltelemente
elektrisch betätigbare binäre Magnetschaltventile, die eine Offen- und eine Geschlossenstellung
aufweisen, so daß ein Teilgasstrom Q
k entweder ein- oder ausgeschaltet sein kann. Das unabhängig voneinander erfolgende
Öffnen und Schließen der Magnetschaltventile 11, 21, 31, 41 wird von einer Steuereinrichtung
4 gesteuert.
[0042] Die Drosselelemente 12, 22, 32, 42 sind Kapillaren, die einen fest vorgegebenen Strömungswiderstand
aufweisen und dazu dienen, den jeweiligen Teilgasstrom Q
k auf einen Bruchteil des zugeführten maximalen Gasstromes Q
max zu reduzieren. Die Kapillare 12 drosselt zum Beispiel den Teilgasstrom Q
1 so, daß er nur noch 1/15 des maximalen Gasstromes beträgt, wenn das Magnetschaltventil
11 geöffnet ist. Durch den geringeren Strömungswiderstand der Kapillare 22 wird der
Teilgasstrom Q
2 bei geöffnetem Magnetschaltventil 21 auf 2/15 des maximalen Gasstromes reduziert.
Die Kapillaren 32 bzw. 42 dagegen verringern die Teilgasströme Q
3 bzw. Q
4 bei Öffnung der Magnetschaltventile 32 bzw. 42 lediglich auf 4/15 bzw. 8/15 des maximalen
Gasstromes.
[0043] Die Kapillaren 12, 22, 32, 42 sind den jeweiligen Magnetschaltventilen 11, 21, 31,
41 in der Strömungsrichtung des Gases nachgeschaltet. Diese Anordung hat zum einen
sicherheitstechnische Vorteile, da im Vergleich zu einer umgekehrten Anordnung in
der Geschlossenstellung eines Magnetschaltventils 11, 21, 31, bzw. 41 weniger Bauteile
unter Gasdruck stehen. Zum anderen ist vorteilhaft, daß die Zeit, die bis zum Erreichen
des vollen Teilgasstromes beim Öffnen eines Magnetschaltventils 11, 21, 31, bzw. 41
verstreicht, kleiner ist als bei umgekehrter Anordnung.
[0044] Der der Brennerdüse 3 zugeführte Gasstrom Q
m ergibt sich aus der Summe der eingeschalteten Teilgasströme Q
1 bis Q
4. Sind beispielsweise nur die Magnetschaltventile 11 und 31 geöffnet, setzt sich der
der Brennerdüse 3 zugeführte Gasstrom Q
m nur aus den Teilgasströmen Q
1 und Q
3 zusammen.
[0045] In dem dargestellten Ausführungsbeispiel sind die Strömungswiderstände der Kapillaren
12, 22, 32, 42 mit 1/15, 2/15, 4/15 bzw. 8/15 gemäß der allgemeinen Formel

so bemessen, daß 16 verschiedene Gasströme Q
m der Brennerdüse 3 zugeführt werden können. Dies entspricht der mit vier Teilgasströmen
Q
k maximal erreichbaren Anzahl von Abstufungen (2
n), wobei der gesamte Bereich des Gasstromes von 0 bis Q
max in diesem Fall gleichmäßig abgestuft ist. Jede Stufe beträgt 1/15 des maximalen Gasstromes
Q
max.
[0046] Für die möglichst einfache, überschaubare und sichere Bedienung des Brenners 2 durch
den Benutzer weist die Steuereinheit 4, die das Öffnen und Schließen der Magnetschaltventile
11, 21, 31, 41 bei der Regulierung des Gasstromes und damit der Heizleistung koordiniert,
16 Schaltstellungen S
m auf. Dabei entspricht jeder dieser Schaltstellungen jeweils genau eine der möglichen
Kombinationen der Offen- und Geschlossenstellungen der vier Magnetschaltventile 11,
21, 31, 41. Im dargestellten Beispiel ist die Steuereinheit ein "Touch-Control-Panel",
dessen durch bloßes Berühren betätigbare 16 Schalter jeweils einer der Kombinationen
zugeordnet sind. Auf diese Weise ist es möglich, daß die Steuereinrichtung 4 die durch
den Benutzer gewählte Schaltstellung selbständig in vorgegebener Weise in die entsprechende
Kombination geöffneter und geschlosener Magnetventile 11, 21, 31, 41 umsetzt und dadurch
den gewünschten, der Brennerdüse 3 zugeführten Gasstrom Q
m erzeugt.
[0047] In Fig. 2 wird die Funktionsweise der in Fig. 1 dargestellten Steuereinrichtung 4
mit 16 Schaltstellungen S
m für die Steuerung von vier unterschiedlichen Teilgasströmen Q
1 bis Q
4 mit den Werten Qmax · 1/15, Q
max · 2/15, Q
max · 4/15 und Q
max · 8/15 anhand einer Schaltmatrix näher erläutert. In der Schaltmatrix sind den 16
maximal möglichen Schaltstellungen S
m der Steuereinrichtung 4, die jeweils einer Stufe des gleichmäßig zwischen 0 und Q
max abgestuften Gasstromes Q
m entsprechen, jeweils eine entsprechende Kombination geöffneter und geschlossener
Ventile 11, 21, 31, 41 zugeordnet. In der Matrix bedeutet eine 0, daß das entsprechende
Magnetventil 11, 21, 31, 41 geschlossen ist, der Teilgasstrom Q
1, Q
2, Q
3, Q
4 also ausgeschaltet ist. Bei 1 ist das Magnetschaltventil 11, 21, 31, 41 geöffnet,
der Teilgasstrom Q
1, Q
2, Q
3, Q
4 eingeschaltet.
[0048] Wenn beispielsweise der Benutzer durch Berühren den Schalter 6 des in Fig. 1 dargestellten
Touch-Control-Panels 4 betätigt, wählt er die Schaltstellung S
7 an, die einem Gasstrom Q
6 von 6/15 des maximalen Gasstromes Q
max entspricht. Diese Schaltstufe wird von der Steuereinheit 4 durch Öffnen der Magnetschaltventile
21 und 31 und Schließen der Magnetschaltventile 11 und 41 verwirklicht, so daß der
der Brennerdüse 3 zugeführte Gasstrom Q
6 aus der Summe der Teilgasströme Q
2 und Q
3 besteht.
[0049] Erfindungsgemäß ist es jedoch nicht immer notwendig, daß alle Teilgasströme verschieden
sind. Insbesondere wenn es nicht erforderlich ist, die mit der jeweiligen Zahl an
Teilgasströmen maximal mögliche Anzahl an Abstufungen zu realisieren, können einzelne
Teilgasströme gleich bemessen sein. Dies hat z.B. den Vorteil, daß die Anzahl an unterschiedlichen,
lagerseitig vorrätig zu haltenden Bauteilen reduziert wird.
[0050] Herkömmliche gasbetriebene Koch- und Backgeräte weisen in der Regel neun Kochstufen
(insgesamt zehn Schaltstufen) auf. Diese Anzahl an Kochstufen läßt sich erfindungsgemäß
beispielsweise durch folgende, jeweils auf Q
max bezogene vier Teilgasströme verwirklichen: 1/9, 1/9, 2/9, 5/9. Andere Möglichkeiten
sind die Teilgasströme 1/9, 2/9, 2/9, 4/9 oder 1/9, 1/9, 3/9, 4/9.
[0051] Fig. 3 zeigt beispielhaft eine Schaltmatrix einer Steuereinrichtung 4 für eine erfindungsgemäße
Ausführungform mit vier Teilgasströmen Q
1 bis Q
4, in der zwei Teilgasströme gleich sind (1/9, 1/9, 2/9, 5/9). Die Schaltmatrix setzt
auch in diesem Fall die durch den Benutzer ausgewählte Schaltstellung S
m über eine Kombination von offenen (1) und geschlossenen (0) Magnetschaltventilen
11, 21, 31, 41 in einen der Schaltstellung entsprechenden, der Brennerdüse 3 zugeführten
Gasstrom Q
m, der sich aus der Summe der jeweiligen Teilgasströme Q
k ergibt, um. Auf diese Weise läßt sich die bei herkömmlichen gasbetriebenen Koch-
und Backgeräten übliche Anzahl von neun Kochstufen vorteilhaft verwirklichen.
[0052] Es kann gegebenenfalls auch vorteilhaft sein, daß der der Brennerdüse 3 zugeführte
Gasstrom Q
m im Kochbereich (der bei neun Kochstufen im allgemeinen bei Stufe vier liegt) mittels
Zwischenstufen feiner regulierbar ist, um in diesem Bereich die Heizleistung fein
dosiert einzustellen. Um die in Fig. 3 beschriebene erfindungsgemäße Ausführungsform
für neun Kochstufen unter diesem Gesichtspunkt zu verbessern, kann zusätzlich ein
fünftes Magnetschaltventil 51 mit dem dazugehörigen gedrosselten fünften Teilgasstrom
(1/2) · (1/9) = 1/18 = (0,5)/9 vorgesehen sein. Fig. 4 zeigt eine Schaltmatrix einer
Schalteinrichtung 4 für eine derartige erfindungsgemäße Ausführungsform. Es ist zu
erkennen, daß die Kombinationen der Offen- und Geschlossenstellungen der Magnetschaltventile
11, 21, 31, 41 denen der entsprechenden Magnetschaltventile von Fig. 3 entsprechen.
Lediglich im Kochbereich zwischen 2/9 und 6/9 des maximalen Gasstromes Q
max, entsprechend den Kochstufen 2-6, sind durch den Benutzer Zwischenkochstufen 2,5/3,5/4,5/5,5
anwählbar, die dadurch verwirklicht werden, daß von der Steuereinheit 4 zu der aus
Fig. 3 bekannten Kombination von offenen und geschlossenen Magnetschaltventilen über
das Magnetschaltventil 51 ein Teilgasstrom Q
5 mit dem Wert (0,5)/9 zusätzlich hinzugeschaltet wird.
[0053] Es ist anzumerken, daß bei dieser Ausführungsform die maximale Summe der Teilgasströme
rein rechnerisch (9,5)/9 beträgt, also größer als Q
max ist, wenn alle Magnetschaltventile 11, 21, 31, 41, 51 geöffnet sind. Der sich tatsächlich
bei Öffnung aller Magnetschaltventile einstellende Gasstrom Q
max wird natürlich nicht größer sein als der maximale, durch den Strömungswiderstand
der Brennerdüse 3 vorgegebene Gasstrom Q
max, da die erfindungsgemäße Vorrichtung den Gasstrom definiert reduziert, aber nicht
vergrößert.
[0054] Bei der Ausführungsform gemäß Fig. 5 sind drei Drosselelemente 15, 25 und 35 in Reihe
in die Gaszuleitung 1 geschaltet. Die Drosselwiderstände der einzelnen Drosselelemente
sind vorzugsweise verschieden. Sie können beispielsweise so bemessen sein, daß der
der Brennerdüse 3 des Brenners 2 über die Brennerzuleitung 5 zugeführte Gasstrom durch
Einschalten jeweils eines Drosselelements auf 3/4 oder 1/2 oder 1/4 reduziert wird.
Beim Einschalten von zwei oder drei Drosselelementen wird der Gasstrom auf einen durch
das Produkt der vorstehend genannten Anteile gegebenen Teil des maximalen Gasstromes
reduziert.
[0055] Zum Ein- und Ausschalten der jeweiligen Drosselelemente sind diesen jeweils Schaltelemente
14, 24 und 34 parallel geschaltet. Beim Öffnen eines Schaltelements fließt der Gasstrom
ungehindert durch das als Bypass 16, 26, 36 wirkende Schaltelement, so daß das zugeordnete
Drosselelement den Gasstrom nicht reduziert. Beispielsweise ist beim Öffnen des Schaltelements
24 die Drosselung durch das Drosselelement 25 außer Funktion und der Gasstrom wird,
sofern die Drosselelemente 14 und 34 geschlossen sind, nur durch die Drosselelemente
15 und 35 gedrosselt.
[0056] Die Schaltelemente 14, 24 und 34 werden von einer gemeinsamen Steuereinrichtung 4
gesteuert, mittels der die gewünschte Heizleistung einstellbar ist. Zum Ausschalten
des Gasstroms ist ein zusätzliches, in die Brennerzuleitung 5 oder vorzugsweise die
Gaszuleitung 1 eingesetzes Schaltventil, das nicht dargestellt ist, erforderlich.
Hierzu kann beispielsweise das zur Überwachung des Erlöschens der Flamme vorhandene
Magnetventil verwendet werden.
1. Vorrichtung zum gesteuerten stufenweisen Reduzieren des einer Brennerdüse (3) eines
gasbetriebenen Koch- oder Backgerätes über eine Gaszuleitung (1) zugeführten Gasstromes
Q,
dadurch gekennzeichnet, daß
sie eine Verzweigung der Gaszuleitung (1) in eine Anzahl n parallel geschalteter Teilgasleitungen
(10,20,30,40) aufweist, mittels derer der Brennerdüse (3) jeweils ein Teilgasstrom
Qk mit k = 1,2,3,...,n zuführbar ist, und die jeweils ein Steuerorgan aufweisen,
die Steuerorgane jeweils auf ihrer Gaseingangsseite mit der Gaszuleitung (1) und auf
ihrer Gasausgangsseite mit der Brennerdüse (3) verbunden sind und jeweils ein Schaltelement
(11,21,31,41) zum Ein- und Ausschalten des sie durchströmenden Teilgasstromes Qk und ein Drosselelement (12,22,32,42) zum Drosseln des sie durchströmenden Teilgasstromes
Qk umfassen und
die Schaltelemente (11,21,31,41) wahlweise, je nach der gewählten Heizleistung, ein-
und ausschaltbar sind.
2. Vorrichtung zum gesteuerten stufenweisen Reduzieren des einer Brennerdüse (3) eines
gasbetriebenen Koch- oder Backgerätes über eine Gaszuleitung (1) zugeführten Gasstromes
Q,
dadurch gekennzeichnet, daß sie eine Anzahl n Steuerorgane aufweist, die in Reihe in die Gaszuleitung (1)
geschaltet sind, und die Steuerorgane jeweils ein Drosselelement (15,25,35) zum Drosseln
des sie durchströmenden Gasstromes und ein dem Drosselelement (15,25,35) parallel
geschaltetes Schaltelement (14,24,34) zum Ein- und Ausschalten eines Bypasses (16,26,36)
zu dem Drosselement (15,25,35) aufweisen, und die Schaltelemente (14,24,34) wahlweise,
je nach der gewählten Heizleistung, ein- und ausschaltbar sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Strömungswiderstände der n Steuerorgane, insbesondere der Drosselelemente
(12,22,32,42), derart bemessen sind, daß mindestens zwei Teilgasströme Qk voneinander verschieden sind.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die Strömungswiderstände der n Steuerorgane so bemessen sind, daß die n Teilgasströme
Q
k mit k = 1,2,3,...,n im wesentlichen eine Folge mit den Werten

bilden, wobei Q
max den sich bei Öffnung aller n Schaltelemente (11,21,31,41) einstellenden maximalen,
der Brennerdüse (3) zugeführten Gasstrom Q bezeichnet.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Anzahl n der Teilgasleitungen (10,20,30,40) n = 4 beträgt und die Teilgasströme
Qk im wesentlichen die Werte Qmax·1/15, Qmax·2.15, Qmax·4/15 und Qmax·8/15 aufweisen.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Anzahl n der Teilgasleitungen (10,20,30,40) n = 3 beträgt und die Teilgasströme
Qk im wesentlichen die Werte Qmax·1/7, Qmax·2/7 und Qmax·4/7 aufweisen.
7. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die maximale Abweichung der Teilgasströme Qk von der exakten Abstufung weniger als ± 20%, vorzugsweise weniger als ± 15%, bevorzugt
weniger als ± 10% und besonders bevorzugt weniger als ± 5% beträgt.
8. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Drosselelemente (12,22,32,42) den Schaltelementen (11,21,31,41) in der Strömungsrichtung
des Gases nachgeschaltet sind.
9. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Schaltelemente (11,21,31,41; 14,24,34) mittels einer gemeinsamen Steuereinrichtung
(4) ein- und ausschaltbar sind.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuereinrichtung (4) eine ganzzahlige Anzahl i diskreter Schaltstellungen
aufweist, denen jeweils eine Kombination der Offen- und Geschlossenstellungen der
n Schaltelemente (11,21,31,41;14,24,34) zugeordnet ist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Anzahl i der Schaltstellungen der Steuereinrichtungen (4) 2n beträgt, wobei den Schaltstellungen jeweils genau eine der möglichen Kombinationen
der Offen- und Geschlossenstellungen der n Schaltelemente (11,21,31,41;14,24,34) zugeordnet
ist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet, daß die Kombinationen der Offen- und Geschlossenstellungen der n Schaltelemente (11,21,31,41;14,24,34)
einer Folge von m = 1,2,3,...,2
n aufeinanderfolgenden Schaltstellungen S
m der Steuereinrichtung (4) derart zugeordnet ist, daß die der Brennerdüse (3) zugeführten
Gasströme Q
m eine aufsteigende oder absteigende Folge bilden, die im wesentlichen die Werte

annimmt.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die maximale Abweichung der Gasströme Qm von der exakten Abstufung weniger als ± 20%, vorzugsweise weniger als ± 15%, bevorzugt
weniger als ± 10% und besonders bevorzugt weniger als ± 5% beträgt.
14. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens ein Schaltelement (11,21,31,41;14,24,34) als binäres Magnetschaltventil
ausgebildet ist.
15. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß sie eine elektrische Schaltung zum allmählichen Erhöhen und/oder Verringern des
elektrischen Steuerstromes des Schaltelementes (11,21,31,41;14,24,34) aufweist.
16. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens eines der Drosselelemente (12,22,32,42;15,25,35) einen fest vorgegebenen
Strömungswiderstand aufweist.
17. Vorrichtung nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß das Drosselelement (12,22,32,42;15,25,35) als Kapillare, Kapillarrohr, Düse oder
Rohrverengung ausgebildet ist.
18. Koch- oder Backgerät, insbesondere Gasherd, Gaskochfeld, Gaskochmulde oder Gasbackofen,
dadurch gekennzeichnet, daß es eine Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 17 aufweist.
19. Verfahren zum gesteuerten stufenweisen Reduzieren des einer Brennerdüse (3) eines
gasbetriebenen Koch- oder Backgerätes über eine Gaszuleitung (1) zugeführten Gasstromes
Q,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Gasstrom Q in eine Anzahl n parallel geschalteter Teilgasströme Qk mit k = 1,2,3,...,n aufgeteilt wird, die jeweils mittels eines Steuerorgans beeinflußt
werden,
die Steuerorgane jeweils auf ihrer Gaseingangsseite mit der Gaszuleitung (1) und auf
ihrer Gasausgangsseite mit der Brennerdüse (3) verbunden sind und jeweils ein Schaltelement
(11,21,31,41), mittels dessen der sie durchströmende Teilgasstrom Qk ein- und ausgeschaltet wird und ein Drosselelement (12,22,32,42) mittels dessen der
sie durchströmende Teilgasstrom Qk gedrosselt wird, umfassen und
die Schaltelemente (11,21,31,41) wahlweise, je nach der gewählten Heizleistung, ein-
und ausgeschaltet werden.
20. Verfahren zum gesteuerten stufenweisen Reduzieren des einer Brennerdüse (3) eines
gasbetriebenen Koch- oder Backgerätes über eine Gaszuleitung (1) zugeführten Gasstromes
Q,
dadurch gekennzeichnet, daß der Gasstrom Q eine Anzahl n in Reihe in die Gaszuleitung (1) geschalteter Steuerorgane
durchläuft, jeweils ein Drosselelement (15,25,35) zum Drosseln des sie durchströmenden
Gasstromes und ein dem Drosselelement (15,25,35) parallel geschaltetes Schaltelement
(14,24,34) zum Ein- und Ausschalten eines Bypasses (16,26,36) zu dem Drosselelement
(15,25,35) aufweisen, und die Schaltelemente (14,24,34) wahlweise, je nach der gewählten
Heizleistung, ein- und ausgeschaltet werden.
21. Verfahren nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, daß der Gasstrom Q in mindestens zwei voneinander verschiedene Teilgasströme Qk aufgeteilt wird.
22. Verfahren nach Anspruch 21,
dadurch gekennzeichnet, daß der Gasstrom Q in eine Anzahl n Teilgasströme Q
k mit k = 1,2,3,...,n aufgeteilt wird, die im wesentlichen eine Folge mit den Werten

bilden, wobei Q
max den sich bei Öffnung aller n Schaltelemente (11,21,31,41) einstellenden maximalen,
der Brennerdüse (3) zugeführten Gasstrom Q bezeichnet.
23. Verfahren nach Anspruch 22, dadurch gekennzeichnet, daß die Teilgasströme Qk von der exakten Abstufung weniger als ± 20%, vorzugsweise weniger als ± 15%, bevorzugt
weniger als ± 10% und besonders bevorzugt weniger als ± 5% abweichen.
24. Verfahren nach Anspruch 19 oder 20, dadurch gekennzeichnet, daß die n Schaltelemente (11,21,31,41; 14,24,34) mittels einer gemeinsamen Steuereinrichtung
(4) ein- und ausgeschaltet werden.
25. Verfahren nach Anspruch 19 oder 20, dadurch gekennzeichnet, daß die n Schaltelemente (11,21,31,41) von einer Steuereinrichtung (4) gesteuert
werden, die eine ganzzahlige Anzahl i diskrete Schaltstellungen aufweist, die jeweils
einer Kombination der Offen- und Geschlossenstellungen der n Schaltelemente (11,21,31,41)
zugeordnet ist.