[0001] Die Erfindung betrifft einen Wärmetauscher zur Brauchwasserbereitung gemäß den Merkmalen
im Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Durch die EP 0 178 351 B1 zählt ein Wärmetauscher zur Bereitstellung von Brauchwasser
zum Stand der Technik. Hier ist eine Rohrwendel, durch die das Brauchwasser geführt
wird, in einem zylindrischen Behälter um einen inneren Einsatz angeordnet, wobei die
Rohrwendel zwischen dem Einsatz und der Behälterwandung eingebracht ist. Das Heizwasser
fließt durch den Behälter. Durch den Kontakt mit der Rohrwendel findet die Übertragung
der Wärmeenergie auf das Brauchwasser statt.
[0003] Bei der Auslegung eines Wärmetauschers ist man grundsätzlich bestrebt, eine möglichst
hohe Tauscherleistung bei anwendungstechnisch sinnvollem Bauvolumen zu erreichen.
Dem bekannten Wärmetauscher haftet hier jedoch der Nachteil an, daß zur Erreichung
einer geforderten Tauscherleistung, und zwar unter Berücksichtigung einer vertretbaren
Behälterlänge, der Durchmesser der Rohrwendel entsprechend groß bemessen werden muß.
Dies führt insgesamt zu einer vergleichsweise großen Rohrlänge. Bedingt durch den
dann größeren Ringquerschnitt der Rohrwendel ergibt sich auch eine geringere Strömungsgeschwindigkeit,
was zu einem schlechten Wärmeübergang führt.
[0004] Nachteilig ist weiterhin, daß das Heizwasser den Behälter vom Eintritt zum Austritt
hin nur gleichlaufend in Längsrichtung durchströmt. Der Wärmeaustausch kann so nur
während eines vergleichsweise kurzen Zeitraums stattfinden.
[0005] Der Erfindung liegt daher ausgehend vom Stand der Technik die Aufgabe zugrunde, einen
Wärmetauscher zu schaffen, der bei anwendungstechnisch günstigem Bauvolumen einen
verbesserten Wärmeaustausch gewährleistet und damit energiesparend arbeitet.
[0006] Die Lösung dieser Aufgabe besteht nach der Erfindung in den im kennzeichnenden Teil
des Anspruchs 1 aufgeführten Merkmalen.
[0007] Kernpunkt der Erfindung bildet die Maßnahme, die Rohrwendel in einer umfangsseitig
des Einsatzes verlaufenden schraubenlinienförmigen Nut anzuordnen und das Heizwasser
durch die Nut zu führen.
[0008] Die Rohrwendel stützt sich in der Nut ab. Dies ermöglicht eine sehr kompakte und
stabile Bauweise des Wärmetauschers. Der Kontaktweg zwischen den Tauschermedien Heizwasser
und Brauchwasser ist bei dem erfindungsgemäßen Wärmetauscher um ein Vielfaches höher
als bei solchen Bauarten, bei denen das Heizwasser den Wärmetauscher nur longitudinal
von einem Ende zum anderen durchströmt. Folglich ist auch die Kontaktzeit zwischen
den Tauschermedien bauartbedingt sehr hoch. Durch den intensiven Wärmeübergang kann
die Länge der Rohrwendel deutlich kürzer ausgelegt werden. Dementsprechend ist dann
auch eine wesentliche Verkleinerung des Durchmessers der Rohrwendel möglich. Praktische
Vergleiche haben ergeben, daß das Bauvolumen des erfindungsgemäßen Wärmetauschers
bei vergleichbarer Leistung zu einem Wärmetauscher herkömmlicher Bauart um etwa die
Hälfte reduziert werden kann.
[0009] Die Einbaulage des erfindungsgemäßen Wärmetauschers ist unabhängig von der Durchführrichtung
des Brauch- bzw. Heizwassers. Der Wärmetauscher kann daher hinsichtlich seiner Längsachse
sowohl vertikal als auch horizontal angeordnet werden.
[0010] Grundsätzlich ist es möglich, die Nut für die Rohrwendel in einer gesonderten Hülse
unterzubringen, welche über den zentralen Einsatz geschoben wird. Die Nut kann auch
am Außenumfang des Behälters ausgebildet werden.
[0011] Eine besonders vorteilhafte Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Grundgedankens ist
in den Merkmalen des Anspruchs 2 zu sehen. Danach ist die Nut am Außenumfang des Einsatzes
ausgeformt. In diese Nutenstruktur wird die Rohrwendel eingedreht. Eine derart vormontierte
Einheit kann dann komplett in Axialrichtung in den Behälter geschoben werden. Diese
Vorgehensweise ist rationell, läßt sich fertigungstechnisch gut automatisieren und
gewährleistet eine einwandfreie exakte Montage der Rohrwendel im Einsatz.
[0012] Nach den Merkmalen des Anspruchs 3 kontaktiert der genutete Einsatz mit seiner äußeren
Oberfläche die Innenwand des Behälters mediendicht.
[0013] Auf diese Weise wird das Heizwasser gezwungen, exakt in Längsrichtung der Rohrwendel,
das heißt parallel zu dieser zu strömen. Daraus ergibt sich ein langer Kontaktzeitraum
des Heizwassers mit der das Brauchwasser führenden Rohrwendel und damit ein intensiver
Wärmeübergang. Der Wirkungsgrad eines erfindungsgemäßen Wärmetauschers ist daher entsprechend
hoch.
[0014] Als besonders zweckmäßig ist die im Anspruch 4 charakterisierte Ausbildung anzusehen,
wonach sich die Flanken der Nut in Richtung auf die Innenwand lippenartig verjüngen.
[0015] Der Außendurchmesser des Einsatzes ist dann geringfügig größer bemessen als der Innendurchmesser
des Behälters, so daß sich die Enden der Flanken beim Einschieben des Einsatzes in
den Behälter leicht umbiegen. Nach dem Einschieben liegen die Enden dann dichtlippenartig
an der Behälterwand an.
[0016] Zur Unterstützung einer guten Lageorientierung und Halterung der Rohrwendel im Einsatz
sind nach Anspruch 5 Fixierungselemente in der Nut vorgesehen.
[0017] Auch wenn unterschiedliche Ausführungsformen der Fixierungselemente denkbar sind,
ist eine für die Praxis besonders vorteilhafte Lösung darin zu sehen, die Fixierungselemente
als Wulste an den Flanken der Nut auszubilden (Anspruch 6). Diese Ausführungsform
ist ohne wesentlichen fertigungstechnischen Mehraufwand zu realisieren und gewährleistet
einen einwandfreien Ringraum für die Durchführung des Heizwassers.
[0018] Obwohl der zentrale Einsatz aus allen geeigneten Materialien hergestellt sein kann,
besteht eine besonders vorteilhafte Ausführungsform in den Merkmalen des Anspruchs
7. Danach besteht der Einsatz aus einem thermoplastischen Kunststoff. Demzufolge zeichnet
sich der Einsatz bei robuster und korrosionsunempfindlicher Bauweise durch ein verhältnismäßig
geringes Gewicht aus.
[0019] Nach den Merkmalen des Anspruchs 8 weist der Einsatz einen inneren Kanal auf.
[0020] Praktisch bietet es sich an, den Einsatz hohlzylindrisch auszubilden. Die Wandung
des Einsatzes kann dabei verhältnismäßig dünn ausgelegt werden. Neben der damit verbundenen
weiteren Gewichtsersparnis kann der innere Kanal zur Führung des Heizwassers und/oder
von Rohrleitungsabschnitten benutzt werden.
[0021] Auf diese Weise kann eine Ausführung realisiert werden, bei der das Heizwasser durch
den inneren Kanal auf die dein Eintritt gegenüberliegende Seite des Wärmetauschers
geführt, hier umgelenkt und durch den Ringraum zwischen der Rohrwendel und der Nut
zurückgeführt wird. Die Anschlüsse des Wärmetauschers, und zwar sowohl für das Brauchwasser
als auch für das Heizwasser, liegen dann alle auf einer Seite des Wärmetauschers.
[0022] Die Erfindung ist nachfolgend anhand von in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispielen
näher beschrieben. Es zeigen:
- Figur 1
- eine Ausführungsform eines Wärmetauschers im vertikalen Längsschnitt;
- Figur 2
- in vergrößerter Darstellung den Ausschnitt II der Figur 1;
- Figur 3
- in vergrößerter Darstellung den Ausschnitt III der Figur 2;
- Figur 4
- in vergrößerter Darstellung den Ausschnitt IV der Figur 2 und
- Figur 5
- ebenfalls im vertikalen Längsschnitt eine weitere Ausführungsform eines Wärmetauschers.
[0023] In der Figur 1 ist mit 1 ein Wärmetauscher zur Brauchwasserbereitung veranschaulicht.
Mit dem Pfeilen BW ist die Führung des Brauchwassers und mit den Pfeilen HW die Führung
des Heizwassers gekennzeichnet.
[0024] Der Wärmetauscher 1 umfaßt im wesentlichen einen Behälter 2 mit einem inneren zentralen
Einsatz 3, um den eine aus einem Rohr 4 gebildete Rohrwendel 5 geführt ist. Der Einsatz
3 besteht aus einem vernetzten Polyethylen.
[0025] Am Außenumfang 6 des Einsatzes 3 ist eine schraubenlinienförmige Nut 7 ausgeformt.
In die Nut 7 ist die Rohrwendel 5 eingedreht. Die vormontierte Einheit aus Einsatz
3 und Rohrwendel 5 ist in den Behälter 2 geschoben, wobei der Einsatz 3 mit seiner
äußeren Oberfläche 8 die Innenwand 9 des Behälters 2 mediendicht kontaktiert. Auf
diese Weise wird ein Ringraum 10 zwischen der Rohrwendel 5 und der Nut 7 gebildet.
[0026] Das Brauchwasser BW tritt über den Einlaß 11 in die Rohrwendel 5 ein, durchströmt
diese und wird über den Rohrabschnitt 12 und den Auslaß 13 wieder abgezogen. Gleichzeitig
strömt Heizwasser HW über einen Einlaß 14 in einen inneren Kanal 15 des hohlzylindrisch
ausgebildeten Einsatzes 3. Auf der dem Einlaß 14 gegenüberliegenden Endseite 16 wird
das Heizwasser HW umgelenkt und tritt in die Nut 7 bzw. den Ringraum 10 ein. Das Heizwasser
HW durchströmt dann den Ringraum 10 aufwärts schraubenlinienförmig bis zum Heizwasserauslaß
17. Auf diese Weise ist ein langer Kontaktzeitraum des Heizwassers HW mit der das
Brauchwasser BW führende Rohrwendel 5 gegeben, so daß ein intensiver Wärmeübergang
stattfindet.
[0027] Wie insbesondere die Figuren 2 und 3 zeigen, verfügt die Nut 7 über Flanken 18, 19,
welche sich in Richtung auf die Innenwand 9 des Behälters 2 lippenartig verjüngen.
Der Außendurchmesser des Einsatzes 3 ist so bemessen, daß sich die Enden 20 der Flanken
18, 19 beim Einschieben des Einsatzes 3 in den Behälter 2 leicht umbiegen, wie dies
Figur 3 zeigt. Die Enden 20 liegen dann dicht an der Innenwand 9 an. Damit ist eine
Zwangsführung des Heizwassers HW durch den Ringraum 10 zwischen der Rohrwendel 5 und
der Nut 7 gewährleistet.
[0028] Aus der Figur 4 ist ersichtlich, daß in der Nut 7 Fixierungselemente 21 für die Rohrwendel
5 angeordnet sind. Diese werden von aus an den Flanken 18, 19 vorgesehenen Wulsten
22, 23 gebildet. Die Wulste 22, 23 sorgen für einen korrekten Abstand und die Lageorientierung
der Rohrwendel 5 in der Nut 7.
[0029] Die in der Figur 5 dargestellte Ausführungsform eines Wärmetauschers 24 umfaßt wiederum
einen Behälter 25, einen inneren zentralen Einsatz 26 und eine Rohrwendel 27. Der
Einsatz 26 wird von einem Hohlzylinder 28 aus einem thermoplastischen Kunststoff gebildet,
an dessen Außenumfang 29 eine schraubenlinienförmige Nut 30 ausgebildet ist. In der
Nut 30 ist die Rohrwendel 27 geführt.
[0030] Die dargestellte Einbaulage des Wärmetauschers 24 ist waagerecht.
[0031] Wie in der Figur 5 weiter zu erkennen ist, verfügt der Wärmetauscher 24 über einen
Heizwassereinlaß 31 und einen Heizwasserauslaß 32, welche an den gegenüberliegenden
Endseiten 33 bzw. 34 des Wärmetauschers 24 liegen. Das Brauchwasser BW wird über den
Einlaß 35 zugeführt und durch den Rohrabschnitt 36 zunächst bis zur Endseite 34 geleitet,
bevor es durch die Rohrwendel 27 zum Auslaß 37 fließt. In Gegenrichtung zum Brauchwasser
BW wird das Heizwasser HW der schraubenlinienförmigen Nut 30 folgend bis zum Heizwasserauslaß
32 geführt, wo es den Wärmetauscher 24 verläßt.
[0032] Der Kontaktweg für die Übertragung der Wärmeenergie vom Heizwasser HW auf das durch
die Rohrwendel 27 fließende Brauchwasser BW ist damit ausreichend lang, so daß ein
intensiver Wärmeaustausch stattfindet.
Bezugszeichenaufstellung
[0033]
- 1
- - Wärmetauscher
- 2
- - Behälter
- 3
- - Einsatz
- 4
- - Rohr
- 5
- - Rohrwendel
- 6
- - Außenumfang v. 3
- 7
- - Nut
- 8
- - Oberfläche v. 3
- 9
- - Innenwand v. 2
- 10
- - Ringraum
- 11
- - Einlaß v. 5
- 12
- - Rohrabschnitt
- 13
- - Auslaß
- 14
- - Heizwassereinlaß
- 15
- - innerer Kanal v. 3
- 16
- - Endseite v. 1
- 17
- - Heizwasserauslaß
- 18
- - Flanke v. 7
- 19
- - Flanke v. 7
- 20
- - Ende
- 21
- - Fixierungselemente
- 22
- - Wulst
- 23
- - Wulst
- 24
- - Wärmetauscher
- 25
- - Behälter
- 26
- - Einsatz
- 27
- - Rohrwendel
- 28
- - Hohlzylinder
- 29
- - Außenumfang v. 26
- 30
- - Nut
- 31
- - Heizwassereinlaß
- 32
- - Heizwasserauslaß
- 33
- - Endseite v. 24
- 34
- - Endseite v. 24
- 35
- - Einlaß
- 36
- - Rohrabschnitt
- 37
- - Auslaß
- BW
- - Brauchwasser
- HW
- - Heizwasser
1. Wärmetauscher zur Brauchwasserbereitung, bei welchem eine Rohrwendel (5, 27) zur Führung
von Brauchwasser in einem Behälter (2, 25) um einen zentralen Einsatz (3, 26) angeordnet
und der Behälter (2, 25) mit Heizwasser beaufschlagbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Rohrwendel (5, 27) in einer umfangsseitig des Einsatzes (3, 26) verlaufenden
schraubenlinienförmigen Nut (7, 30) angeordnet und das Heizwasser in der Nut (7, 30)
geführt ist.
2. Wärmetauscher nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Nut (7, 30) am Außenumfang (6, 29) des Einsatzes (3, 26) ausgeformt ist.
3. Wärmetauscher nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der genutete Einsatz (3) mit seiner äußeren Oberfläche (8) die Innenwand (9)
des Behälters (3) mediendicht kontaktiert.
4. Wärmetauscher nach einem der Ansprüche 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Flanken (18, 19) der Nut (7) in Richtung auf die Innenwand (9) sich lippenartig
verjüngend auslaufen.
5. Wärmetauscher nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß in der Nut (7) Fixierungselemente (21) für die Rohrwendel (5) angeordnet sind.
6. Wärmetauscher nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Fixierungselemente (21) aus an den Flanken (18, 19) vorgesehenen Wulsten
(22, 23) gebildet sind.
7. Wärmetauscher nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Einsatz (3, 26) aus einem thermoplastischen Kunststoff besteht.
8. Wärmetauscher nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Einsatz (3) einen inneren Kanal (15) aufweist.