[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Abstandhalter für Schalungen gemäss Oberbegriff
des Patentanspruches 1.
[0002] Bei der Erstellung von Betonwänden werden bekanntlich Abstandhalter zwischen den
beidseitigen Schalungen angeordnet und die Schalungen mittels die Abstandhalter durchsetzende
Gewindespindeln zusammengehalten. Nach der Erstellung der Betonwand werden die Schalungen
entfernt und die Gewindestangen, die die Abstandhalter durchsetzen, herausgezogen.
Die so verbleibenden Durchgangslöcher müssen nachträglich verschlossen werden.
[0003] Es sind auch Systeme bekannt, die mit in der Betonwand verbleibenden Schraubbolzen
ausgestattet sind und endseitige Auflagekonen aufweisen. Solche, hier nicht interessierende
Systeme, sind beispielsweise aus den EP-A-0'288'583 und EP-A-0'346'466 bekannt.
[0004] Die hier interessierenden Abstandhalter für Schalungen sind solche, die ein die zu
erstellende Betonwand durchsetzendes Distanzrohr aufweisen, welches in der erstellten
Betonwand verbleibt. Ein solcher Abstandhalter für Schalungen mit einem Distanzrohr
ist beispielsweise aus der DE-A-34 33 575 bekannt. Der hier dargestellte Abstandhalter
besteht lediglich aus einem als Distanzrohr dienenden Hüllrohr, in dem ein Kunststoffzapfen
mit einem Kern aus vorzugsweise faserverstärktem Zement eingeschlagen wird.
[0005] Ein den Oberbegriff des Patentanspruchs bildender Abstandhalter für Schalungen ist
aus der AT-A-371 877 bekannt. Es handelt sich hierbei um einen Abstandhalter für Schalungen
mit einer Abdeckung, umfassend ein in der Betonwand verbleibendes Distanzrohr mit
mindestens an der äusseren Sichtseite einer Betonwand an der Schalung zum Anliegen
kommenden Auflagekonus und einer Abdeckung zum Verschliessen der Oeffnung in der Betonwand.
Der Auflagekonus und das Distanzrohr sind zusammensteckbar ausgestaltet. Hierbei umgreift
der Auflagekonus das Distanzrohr endseitig. Der Auflagekonus ist vorzugsweise aus
Kunststoff gefertigt und weist zur Verankerung in der Wand nach aussen gerichtete
radiale und axiale Rippen auf. Der Auflagekonus ist hohl und weist eine definierte
innere Oeffnung auf, die dem Aussenmass einer nachträglich einsetzbaren Abdeckung
entspricht.
[0006] Für viele Anwendungen, die nicht im Sichtbereich sind oder bei denen die Betonwand
nachträglich mit einem Verputz abgedeckt wird, eignet sich diese Lösung. Für reine
Sichtbetonwände vermag jedoch diese Lösung aus verschiedenen Gründen, insbesondere
aus ästhetischen Gründen, nicht zu überzeugen. Sowohl der Auflagekonus, wie auch die
Abdeckung in Form eines in den Konus einpressbaren Zapfens, sind aus Kunststoff und
setzen sich optisch gegenüber der Sichtbetonwand stark ab. Auch als dekoratives Element
mit entsprechender Farbgebung ist dieser Abstandhalter wenig geeignet, da sich bei
einer Sichtbetonwand der Kunststoff unter Einfluss der UV-Strahlung verfärbt und trübe
wird.
[0007] Ein weiteres Problem besteht darin, dass die Auflagekonen unter dem Druck der Gewindespindeln,
welche die Schalungen zusammenhalten, oftmals leicht deformiert werden. Dabei wird
insbesondere das Innenmass des Konuses oft geringfügig verändert, was bereits dazu
führt, dass die zapfenförmige Abdeckung nicht mehr in den Auflagekonus eingedrückt
werden kann.
[0008] Aufgrund dieser Erkenntnisse ist es die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen
Abstandhalter zu schaffen, der ästhetisch überzeugt und bei dem die obenerwähnten
Probleme nicht mehr oder in erheblich geringerem Masse auftreten können.
[0009] Diese Aufgabe löst die Erfindung mittels eines Abstandhalters für Schalungen mit
den Merkmalen des Patentanspruches 1.
[0010] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungsformen gehen aus den abhängigen Patentansprüchen
hervor und deren Bedeutung wird in der nachfolgenden Beschreibung dargelegt.
[0011] In der Zeichnung sind einige Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes vereinfacht
dargestellt und nachfolgend ausführlich beschrieben. Es zeigt:
- Figur 1
- einen Vertikalschnitt und eine Aufsicht vom distanzrohrseitigen Ende auf einen Zapfen
mit einer Abdeckung;
- Figur 2
- eine erstellte Betonwand mit einem erfindungsgemässen Abstandhalter im Vertikalschnitt
und
- Figur 3
- eine Seitenansicht eines Schalungsbrettes mit einem daran befestigten Auflagekonus,
der aus der erstellten Betonwand gemäss der Figur 2 entfernt worden ist;
- Figur 4
- einen vertikalen Teilschnitt durch eine Betonwand nach Entfernung des Auflagekonuses
mit eingesetztem Zapfen mit integrierter Abdeckung;
- Figur 5
- ein Detail einer Variante eines solchen Zapfens im nicht eingebauten Zustand a) und
im eingebauten Zustand b) wiederum als Teilschnitt dargestellt, und letztlich
- Figur 6
- einen einsetzbaren Zapfen mit einer Aufnahme für eine Abdeckung, in Seitenansicht
und teilweise im Schnitt.
[0012] Zur Erläuterung des erfindungsgemässen Abstandhalters wird vorerst auf die Figuren
2 und 3 Bezug genommen. In der Figur 2 ist die fertig erstellte Betonwand B im Schnitt
dargestellt. Vom eigentlichen Distanzhalter verbleibt lediglich das Distanzrohr 1
in der Betonwand B. Bei der Entfernung der Schalung S werden auch die Auflagekonen
2 entfernt. Sind die Auflagekonen mit der Schalung S direkt verbunden, wie dies in
der Ausführung gemäss der Figur 3 der Fall ist, so lassen sie sich direkt aus dem
Distanzrohr 1 beziehungsweise der Betonwand B herausziehen. Der Auflagekonus 2, der
nachfolgend noch genauer beschrieben wird, dient somit als Formstück und in der Wand
verbleibt eine Oeffnung 3 entsprechend der Aussenform des Auflagekonuses 2. Ein einsetzbarer
Zapfen 4, der bis in das Distanzrohr 1 hineinreicht, wird danach eingepresst. Der
einsetzbare Zapfen 4 ist mit der Abdeckung 5 verbunden. Die Abdeckung verschliesst
formgenau die Oeffnung 3, welche mit dem Auflagekonus als Formteil in der Betonwand
gebildet worden ist.
[0013] Der Auflagekonus 2 wird vorteilhafterweise aus Kunststoff gefertigt und weist eine
glatte Aussenfläche ohne Hintergriffe und Ausnehmungen auf. Der Auflagekonus 2 besteht
aus dem eigentlichen Konuskörper 20, an dessen Basis ein ringförmiger Kragen 21 angeformt
ist. Dieser Kragen 21 definiert die Form und Grösse der eigentlichen Abdeckung 5.
Auf der Deckfläche 22 des Konus' 20 ist ein zylindrischer Zapfen 23 aufgesetzt, dessen
Durchmesser dem Innendurchmesser des Distanzrohres 1 entspricht. Der Durchmesser der
Deckfläche 22 ist grösser als der Durchmesser des zylindrischen Zapfens 23 und entspricht
mindestens annähernd dem Aussendurchmesser des Distanzrohres 1. So verbleibt von der
Deckfläche 22 des Konuskörpers 20 lediglich eine konzentrisch um den zylindrischen
Zapfen 23 verlaufende ringförmige Schulter 24.
[0014] Ein derartig gestalteter Auflagekonus 2 lässt sich beidseitig in das Distanzrohr
1 einsetzen und kann so auf dem Bau angeliefert werden. Dank dem ringförmigen Kragen
21 lässt sich der Auflagekonus 2 auch problemlos auf einer Schalung S befestigen.
Vorzugsweise erfolgt dies, indem man den Auflagekonus 2 auf die Schalung S aufnagelt.
Entsprechend kann der ringförmige Kragen 21 Durchführungslöcher für die Nägel aufweisen.
[0015] Da der Auflagekonus 2 lediglich als Formteil dient und nach der Erstellung der Betonwand
B keine weitere Funktion mehr übernimmt, kann er auch als wiederverwendbares Teil
gestaltet sein. Als wiederverwendbares Teil kann er besonders formfest und stabil
gefertigt werden und somit äusserst dickwandig oder gar als voller Körper gefertigt
werden. Ein solcher Auflagekonus ist besonders formstabil und wird auch unter hohen
Druck nicht verformt. Entsprechend ist die Oeffnung 3 auch immer formgenau.
[0016] Die Gestaltung des einsetzbaren Zapfens 4 kann unterschiedlich sein. Eine erste Ausführungsform
ist in den Figuren 1 und 2 ersichtlich. Die hier dargestellte Variante besteht im
wesentlichen aus einem hohlzylindrischen Körper 40, der hier durch eine endständige
Zwischenwand 41 abgeschlossen ist. Die Zwischenwand 41 wird von einem Gewindeloch
42 durchsetzt, in das eine Gewindestange 43 eingeschraubt ist. Die Gewindestange 43
ist einseitig durch eine Abplattung 44 zu einer Art Plättchen verbreitert, auf dem
die eigentliche Abdeckung 5 aufgeschweisst ist. Der hohlzylindrische Zapfenkörper
40 ist vorzugsweise aus Kunststoff gefertigt und im Bereich, der in das Distanzrohr
1 hineinragt, mit umlaufenden Rückhalterippen 45 versehen. Die Abdeckung 5 wird man
vorzugsweise aus einer nichtkorrodierenden Metallplatte fertigen. Zur Vermeidung der
Korrosion kann die Metallplatte und die Gewindestange beispielsweise aus rostfreiem
Stahl oder anderen, nichtkorrodierenden Metallegierungen bestehen. Die Korrosion kann
aber auch durch entsprechende galvanische Beschichtung unterbunden werden. Die Aussenfläche
der Abdeckung 5 kann zusätzlich mit einer entsprechend der gewünschten ästehtischen
Wirkung farblich gestalteten Beschichtung versehen sein. Vorzugsweise kommt hier ein
Kunstharzlack oder eine Emaillierung in Frage. Nicht ausgeschlossen ist jedoch auch
ein Aufkleben eines mineralischen Plättchens, beispielsweise aus Marmor oder Granit.
[0017] Da eine Sichtbetonwand nicht unbedingt vollständig eben ist, sondern gewisse Unebenheiten
aufweist, ist es sinnvoll, auf der Rückseite der Abdeckung 5 eine gummielastische
Scheibe 46 zur Dichtung vorzusehen. Die gummielastische Scheibe 46 kann auf der Abdeckung
5 rückseitig aufgeklebt sein oder zwischen dem hohlzylindrischen Zapfenkörper 40 und
der Abdeckung 5 lediglich eingeklemmt werden beim Zusammenschrauben des hohlzylindrischen
Zapfenkörpers 40 auf der Gewindestange 43.
[0018] In den Figuren 4 bis 6 ist eine Variante des einsetzbaren Zapfens 4 dargestellt.
Auch dieser einsetzbare Zapfen 4 weist einen holhlzylindischen Zapfenkörper 40 mit
einer endständigen Zwischenwand 41 auf. Der Zapfenkörper 40 ist aussen wiederum mit
radial abstehenden Rückhalterippen 45 versehen zur kraftschlüssigen Halterung des
Zapfens im Distanzrohr 1. Auch dieser einsetzbare Zapfen 4 ist aus Kunststoff gefertigt.
Im Gegensatz zur vorher beschriebenen Ausführung weist er jedoch keine fest über eine
Gewindestange mit dem Zapfenkörper 40 verbundene Abdeckung auf. Vielmehr ist hier
der Zapfenkörper 40 mit einer Aufnahme 50 verbunden. Im dargestellten Beispiel ist
die Aufnahme 50 einstückig mit dem hohlzylindrischen Zapfenkörper 40 gefertigt. Die
dichtende Zwischenwand 41 kann dabei von der Rückseite entfernt soweit nach innen
verschoben angeordnet sein, dass der hohlzylindrische Zapfenkörper 40 auf der anderen
Endseite verschlossen ist. In diesem Fall bildet die Aufnahme 50 zusammen mit der
Zwischenwand 41 eine Art Teller 51. Dieser Teller 51 weist einen umlaufenden, aufstehenden
Rand 52 auf, so dass in der Aufnahme 50 mindestens annähernd passgenau eine Abdeckung
5 in Form einer losen Platte 53 eingelegt werden kann. In der einfachsten Form gemäss
der Figur 6 kann am aufstehenden Rand 52 eine radial nach innen gerichtete Haltelippe
54 vorgesehen sein. Auf diese Weise lässt sich die Abdeckung 5 als lose Platte 53
in die Aufnahme 50 einfach eindrücken.
[0019] In einer bevorzugten Ausführungsform gemäss der Figur 5 ist die Aufnahme 50 zweiteilig
gestaltet. Der Teller 51 der Aufnahme 50 ist wiederum mit einem aufstehenden Rand
52 versehen, jedoch ist hier ein loser Haltering 55 vorhanden, der über den aufstehenden
Rand 52 gedrückt werden kann und hierauf formschlüssig gehalten wird mittels einer
Kerbe 56 in der Aussenfläche des aufstehenden Randes und einer formschlüssig in diese
Kerbe passenden Verriegelungsrippe 57 am Haltering 55. Auch hier lässt sich wiederum
eine Abdeckung 5 in der Form einer Platte aus beliebigem Material einlegen. Auf der
Rückseite des Tellers 51 der Aufnahme 50 ist eine umlaufende Dichtlippe 58 vorgesehen,
die im nicht eingebauten Zustand schräg von der tellerförmigen Fläche der Aufnahme
50 absteht und im eingebauten Zustand auf der kragenförmigen Ausnehmung 30 der Oeffnung
3 dichtend aufliegt.
1. Abstandhalter für Schalungen mit einer Abdeckung, umfassend ein in der Betonwand verbleibendes
Distanzrohr (1) mit mindestens an der äusseren Sichtseite einer Betonwand an der Schalung
zum Anliegen kommendem Auflagekonus (2) und einer Abdeckung (5) zum Verschliessen
einer Oeffnung (3) in der Betonwand (B), dadurch gekennzeichnet, dass der Auflagekonus
(2) mit dem Distanzrohr (1) lösbar verbunden ist und als aus der Betonwand herausnehmbares
Formstück ausgestaltet ist, dessen Aussendurchmesser mindestens dem Aussendurchmesser
eines in das Distanzrohr (1) nach Entfernung des Auflagekonuses (2) einsetzbaren Zapfens
(4) entspricht, an dem mittel- oder unmittelbar die Abdeckung (5) gehalten ist.
2. Abstandhalter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Auflagekonus (2) mit
der für die Erstellung der Betonwand benötigten Schalung verbindbar ist.
3. Abstandhalter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Auflagekonus (2) einen
form- und/oder kraftschlüssig in das Distanzrohr passenden Zapfen (23) aufweist.
4. Abstandhalter nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Auflagekonus (2) einen
auf der Schalung zur Erstellung der Betonwand (B) aufliegenden ringförmigen Kragen
(21) aufweist.
5. Abstandhalter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der in das Distanzrohr
einschiebbare Zapfen (4) aus Kunststoff ist und mit radial verlaufenden Rückhalterippen
(45) versehen ist.
6. Abstandhalter nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Zapfen ein zentrisches
Gewindeloch (42) aufweist und die Abdeckung (5) eine Platte mit Gewindestange (43)
umfasst, die in das Gewindeloch (42) des Zapfens (4) einschraubbar ist.
7. Abstandhalter nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Abdeckung (5) eine
nichtkorrodierende Metallplatte ist, die mit der Gewindestange (43) verbunden ist.
8. Abstandhalter nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass unter der Abdeckung (5)
eine dichtende, gummielastische Scheibe (46) angeordnet ist.
9. Abstandhalter nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der einsetzbare Zapfen
(4) mit einer Aufnahme (50) zur Halterung der Abdeckung (5) versehen ist.
10. Abstandhalter nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufnahme (50) einstückig
mit dem einsetzbaren Zapfen (4) verbunden ist und mindestens eine nach innen ragende,
zur Halterung der Abdeckung (5) dienende Haltelippe (54) aufweist.
11. Abstandhalter nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufnahme (50) ein
mit dem einsetzbaren Zapfen (4) einstückig verbundener Teller (51) mit aufstehendem
Rand (52) ist, der die darin einlegbare Abdeckung (5) aufnimmt und mit einem über
den aufstehenden Rand (52) stülpbaren Haltering (55) fixierbar ist.
12. Abstandhalter nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufnahme (50) telleförmig
(51) ist und an der Rückseite eine umlaufende Dichtlippe (58) aufweist.