[0001] Die Erfindung liegt auf dem Gebiete der Hörgeräte und betrifft eine Membran gemäss
dem Oberbegriff des unabhängigen Patentanspruchs. Die Membran bildet die Mantelfläche
eines Hörgerätes, das die Form eines unregelmässigen Kegelstumpfes oder Zylinders
aufweist und dient im wesentlichen zur flexiblen Begrenzung eines Giesshohlraumes,
in dem für die Anpassung des Gerätes an einen individuellen Gehörgang ein Körper gegossen
wird.
[0002] Es sind verschiedentlich Hörgeräte beschrieben worden, die durch Giessen eines Körpers
in einem individuellen Gehörgang oder in einem Modell eines solchen Gehörgangs für
eine bestimmte Person individualisiert werden. Wenn das Giessen eines solchen Körpers
im wesentlichen der letzte Herstellungsschritt und einfach, das heisst ohne komplizierte
Hilfsmittel, durchführbar ist, kann ein derartiges Hörgerät in einem generellen, das
heisst noch nicht an einen individuellen Gehörgang angepassten Zustand an Hörberater
ausgeliefert werden. Der Hörberater kann dann das Gerät an den Gehörgang der Person
anpassen, das heisst den Körper giessen, und das fertige Gerät eigentlich nach einer
einzigen Sitzung an diese Person zum Tragen abgeben.
[0003] Eine derart einfache Individualisierung eines Hörgerätes bedingt vor allem, dass
möglichst alle der Hörfunktion dienenden Bestandteile (Mikrophon und/oder Empfangsspule,
Verstärkerchip und Lautsprecher) im generellen Hörgerät bereits eingebaut sind und
dass dieses generelle Hörgerät einen Giesshohlraum aufweist, in dem der individuelle
Körper gegossen werden kann derart, dass der Körper nach dem Giessen nicht nachbearbeitet
werden muss.
[0004] Eine Anpassung an einen individuellen Gehörgang ist wichtig für teilweise im Gehörgang
getragene Hörgeräte ("In-The-Canal-Geräte" oder ITC-Geräte) und insbesondere für ganz
im Gehörgang getragene Hörgeräte ("Completely-In-the-Canal-Geräte" oder CIC-Geräte).
Derartige Geräte haben im wesentlichen die Form eines unregelmässigen Kegelstumpfes
oder Zylinders mit einer gegen das Ohrinnere gerichteten, inneren Stirnfläche, einer
gegen aussen gerichteten, äusseren Stirnfläche und einer Mantelfläche, wobei lediglich
die Mantelfläche mit dem Gehörgang in Berührung kommt und daher nur diese Mantelfläche
an die Form eines individuellen Gehörganges angepasst sein muss.
[0005] Hörgeräte, die die Bedingungen einer einfachen Individualisierbarkeit erfüllen, sind
beispielsweise beschrieben in der Publikation EP-629101 und in einer Parallelanmeldung
zur vorliegenden Anmeldung (Sweizer Anmeldung Nr. 1859/96). Die in beiden Fällen beschriebenen
Hörgeräte weisen in ihrem generellen Zustand eine die äussere Stirnfläche definierende
Frontplatte mit einer Batterieöffnung auf und weitere mindestens zum Teil tragende
Elemente, durch die insbesondere der Lautsprecher in einer relativ zur Frontplatte
definierten Position, das heisst, mindestens in einem festen Abstand zu dieser, gehalten
wird, derart, dass diese weiteren Elemente und/oder die Ausgangsseite des Lautsprechers
im wesentlichen die innere Stirnfläche des Gerätes darstellen. Als Mantelfläche weisen
die Geräte eine im wesentlichen schlauchförmige, dehnbare Membran auf, die rund um
die äussere Stirnfläche (Frontplatte) und rund um die innere Stirnfläche (gebildet
durch Lautsprecher und/oder weitere Elemente) derart befestigt ist, dass sie zusammen
mit Frontplatte und Lautsprecher und/oder weiteren Elementen im Bereich der inneren
Stirnseite einen dichten Giesshohlraum bildet, der durch eine Eingiessöffnung im Bereiche
der Frontplatte mit einer Giessmasse ausgiessbar ist. Das generelle Gerät wird für
das Giessen des Körpers im Gehörgang des potentiellen Trägers oder in einem entsprechenden
Modell positioniert. Die Membran legt sich beim Giessen des Körpers eng an die Gehörgangwand
an, sodass der gegossene Körper des derart individualisierten Gerätes genau an den
Gehörgang angepasst ist und auf seiner Mantelfläche die Membran trägt.
[0006] An eine die Mantelfläche eines Hörgerätes bildende Membran müssen verschiedenste
Anforderungen gestellt werden:
- Die Membran muss derart dehnbar sein, dass sie sich beim Giessen des Körpers faltenlos
und sehr eng an die Gehörgangwand (oder an die Wand eines entsprechenden Modells)
anlegt.
- Die Membran muss als Kontaktelement des Hörgerätes mit der Haut des Gehörganges für
einen dauernden, engen Hautkontakt geeignet, das heisst in einem hohen Grad hautkompatibel
sein.
- Die Membran muss eine genügende mechanische Festigkeit aufweisen, damit das generelle
Gerät (mit leerem Giesshohlraum, d.h. ohne Körper) problemlos hergestellt und sicher
handhabbar ist.
- Die Membran muss einfach an anderen Bestandteilen des Hörgerätes befestigbar sein.
[0007] Ferner zeigt es sich, dass Membranen, die derart porös sind, dass sie für Luft durchlässig,
für eine Giessmasse zum Giessen des Körper jedoch undurchlässig sind, nicht nur beim
Giessen des Formkörpers sondern auch bezüglich Tragkomfort Vorteile aufweisen.
[0008] Zur Befestigung der Membran an der Frontplatte und im Bereiche der inneren Stirnfläche
am Lautsprecher und/oder an tragenden Elementen des Gerätes sind Spannelemente (Fixierringe
oder mit entsprechenden Öffnungen versehene Schliesselemente, die sich über die ganzen
Stirnflächen erstrecken) vorgeschlagen worden oder direktes Verkleben oder Verschweissen
der Membran mit der Frontplatte und mit tragenden Elementen im Bereiche der inneren
Stirnfläche. Es zeigt sich nun, dass insbesondere für CIC-Geräte, die extrem klein
sind, die Befestigung der beschriebenen Membranen mit den beschriebenen Befestigungsmitteln
und Befestigungsverfahren ein eher schwierig durchzuführender und aufwendiger Arbeitsschritt
ist. Der Grund dafür liegt in der Empfindlichkeit der sehr dünnen (ca. 0,2 mm) Membran
und in der Kleinheit der separaten Befestigungsmittel.
[0009] Es ist nun die Aufgabe der Erfindung, eine Membran für ein ITC-Hörgerät oder ein
CIC-Hörgerät zu schaffen, die einfacher an anderen Teilen des Gerätes befestigbar
ist als entsprechende Membranen gemäss dem Stande der Technik.
[0010] Diese Aufgabe wird gelöst durch die Membran wie sie durch die Patentansprüche definiert
ist.
[0011] Die erfindungsgemässe Membran macht sich die Tatsache zunutze, dass die Kraft, die
notwendig ist, um ein Material zu dehnen, bzw. die elastische Kraft, die das gedehnte
Material ausüben kann, nicht nur von den Materialeigenschaften sondern auch von der
Dicke (Wandstärke) des Materials abhängig ist. Die erfindungsgemässe Membran weist
dementsprechend Bereiche verschiedener Wandstärke als Bereiche für verschiedene Funktionen
auf. Bereiche mit höherer Wandstärke (höhere elastische Kraft) dienen insbesondere
als elastische Befestigungsmittel; Bereiche mit kleinerer Wandstärke (kleinerer Widerstand
gegen Dehnung) dienen insbesondere als dehnbare Giesshohlraum-Begrenzung. Zusätzlich
können auch weitere Bereiche mit weiteren Wandstärken für weitere Funktionen vorgesehen
werden.
[0012] Das heisst mit anderen Worten, dass in der erfindungsgemässen Membran Befestigungsmittel
direkt integriert sind, woraus im wesentlichen zwei Vorteile erwachsen: erstens ist
die Befestigungsposition der Membran genau definiert und unabhängig vom einzelnen
Verlauf des Befestigungsvorganges, und zweitens fällt ein weiterer, separat zu handhabender
Teil (Spannring) weg. Diese zwei Vorteile führen zu einer beträchtlichen Vereinfachung
des Befestigungsvorganges und zu einem einheitlicheren Resultat.
[0013] Die erfindungsgemässe Membran wird vorteilhafterweise beispielsweise aus einem Silikonkunststoff
in einem Spritzgussverfahren hergestellt, wobei die Befestigungsmittel als Bereiche
mit einer grösseren Wandstärke mitgegossen werden.
[0014] Vorteilhafte Materialien für die erfindungsgemässe Membran sind zum Beispiel thermoplastische
Elastomere oder hochdehnfähige Silikon-Kunststoffe (z.B. Zwei-Komponenten-Silikone)
mit einer Dehnfähigkeit von über 500% und einer Shore-A-Härte von weniger als 40.
[0015] Beispielhafte Ausführungsformen der erfindungsgemässen Membran werden anhand der
folgenden Figuren im Detail beschrieben. Dabei zeigen:
- Figuren 1 und 2
- schematische Schnitte (parallel zur Achse des Gerätes) durch ein beispielhaftes Hörgerät
mit einer erfindungsgemässen Membran in generellem Zustand (Figur 1), das heisst vor
dem Giessen des Körpers, und in individualisiertem Zustand, das heisst nach dem Giessen
des Körpers;
- Figur 3
- eine beispielhafte Ausführungsform der erfindungsgemässen Membran als Schnitt parallel
zur Achse;
- Figur 4
- eine beispielhafte Befestigung einer erfindungsgemässen Membran an einer Frontplatte
oder einem tragenden Element im Bereiche der inneren Stirnfläche (im Schnitt parallel
zur Achse);
- Figur 5
- eine beispielhafte Befestigung einer erfindungsgemässen Membran am Lautsprecher eines
Hörgerätes (im Schnitt parallel zur Achse);
- Figur 6
- beispielhafte Befestigungsmittel einer erfindungsgemässen Membran am Lautsprecher
eines Hörgerätes, die auch einen Ausgang für einen Ventkanal aufweisen (quer zur Achse
geschnitten, Schnittlinie VI-VI in Figur 3);
- Figur 7
- weitere Befestigungsmittel wie Figur 6.
[0016] Figuren 1 und 2 zeigen als schematische Schnitte parallel zur Achse ein Beispiel eines Hörgerätes,
das durch Giessen eines Körpers in einem Gehörgang oder einem Gehörgangmodell individualisiert,
das heisst an einen individuellen Gehörgang angepasst wird. Für das Giessen des Körpers
ist eine die Mantelfläche des Gerätes bildende Membran vorgesehen. Das Hörgerät ist
in seinem generellen Zustand (Figur 1), das heisst vor dem Giessen des Körpers, und
in seinem individualisierten Zustand (Figur 2), das heisst nach dem Giessen des Körpers,
dargestellt. Das dargestellte Hörgerät ist ein CIC-Gerät. Das Gerät selber ist Gegenstand
einer Parallelanmeldung zur vorliegenden Anmeldung (Schweizer Anmeldung Nr. 1859/96)
und wird aus diesem Grunde hier nicht im Detail beschrieben. Die erfindungsgemässe
Membran ist nicht nur an einem Hörgerät, wie es in den Figuren 1 und 2 dargestellt
ist, anwendbar, sondern auch an anderen Hörgeräten, die durch Ausgiessen eines Giesshohlraumes
individualisiert werden, beispielsweise also auch an einem Hörgerät, wie es in der
Publikation EP-629101 beschrieben ist.
[0017] Das dargestellte Hörgerät weist als der Hörfunktion dienende Elemente beispielsweise
ein Mikrophon 10, einen Verstärkerchip 11 und einen Lautsprecher 12 und eine Frontplatte
13 mit einer Battetrieöffnung oder mit einem Batteriefach auf, wobei die Frontplatte
13 im wesentlichen die äussere Stirnfläche und die Ausgangsseite des Lautsprechers
12 im wesentlichen die innere Stirnfläche des Gerätes darstellen.
[0018] Figur 1 stellt das Gerät in seinem generellen Zustand dar. Eine Membran 14 erstreckt sich
im wesentlichen schlauchförmig von der äusseren zur inneren Stirnfläche und stellt
die Mantelfläche des Gerätes dar. Die Membran begrenzt einen Giesshohlraum 15, der
beispielsweise durch eine Eingiessöffnung in einer Giessschablone 16 mit einer Giessmasse
ausgiessbar ist. Die Giessschablone 16 ist in der Batterieöffnung der Frontplatte
13 positioniert und dient primär dazu, zwischen zu giessendem Körper und Frontplatte
ein Batteriefach freizuhalten. Ferner weist das generelle Hörgerät ein vorläufiges
Tragelement 18 auf, das an der äusseren und an der inneren Stirnfläche aus dem Gerät
ragt und aus diesem nach dem Giessen des Körpers entfernt wird.
[0019] Es zeigt sich, dass das Gerät in seinem generellen Zustand nicht unbedingt ein sich
axial durch das Gerät erstreckendes, tragendes Element braucht. Es genügt auch, durch
ein flexibles, den Abstnd zwischen der inneren und der äusseren Stirnseite limitierendes
Element, das ebenfalls nach dem Giessen des Körpers entfernt werden kann.
[0020] Figur 2 stellt das gleiche Gerät dar wie Figur 1 aber in seinem individualisierten Zustand,
das heisst nach dem Giessen des Körpers. Das individualisierte Gerät unterscheidet
sich vom generellen durch den Körper 20, durch das Fehlen des vorläufigen Tragelementes
(bzw. des längenbeschränkenden Elements), durch dessen Entfernung ein Ventkanal 21
durch das Gerät entstanden ist, und durch die die Giessschablone ersetzende Batterie
19 und den Batteriedeckel 22. Die Membran 14 bildet im wesentlichen immer noch die
Mantelfläche des Gerätes und liegt eng am Körper 20 an.
[0021] Figur 3 zeigt eine beispielhafte Ausführungsform der erfindungsgemässen Membran 14 im Schnitt
parallel zur Achse. Die Membran ist im wesentlichen schlauchförmig und weist eine
äussere Offnung 30 und eine innere Öffnung 31 auf. Rund um die beiden Öffnungen sind
äussere Befestigungsmittel 32 und innere Befestigungsmittel 33 angeordnet, die im
wesentlichen die Form von Verdickungen also von Bereichen haben, in denen die Wandstärke
grösser ist als in einem zentralen Bereich 34 der Membran. In dem dargestellten Beispiel
sind die äusseren Befestigungsmittel 32 als elastischer Ring ausgebildet, der zur
Befestigung der Membran an einer Frontplatte beispielsweise in einer entsprechenden
Nut dieser Frontplatte positioniert wird, in der er in vorteilhafterweise etwas gespanntem
Zustand liegt. Die inneren Befestigungsmittel 33 haben die Form eines innen gestuften
Schlauches, dessen innere Öffnung auf einen Lautsprecher abgestimmt ist, derart, dass
ein in dieser Öffnung postionierter Lautsprecher den Schlauch elastisch dehnt und
dadurch festgehalten wird.
[0022] Der zentrale Bereich 34 der Membran wird beim Giessen des Körpers gedehnt. Zur Vergleichmässigung
dieser Dehnung kann dieser Bereich 34 ein Muster von weiteren Bereichen mit einer
erhöhten Wandstärke aufweisen, wobei aber die Wandstärke in diesen Bereichen bedeutend
kleiner ist als in den Bereichen der Befestigungsmittel. Ein derartiges Muster besteht
beispielsweise aus gegen innen gerichteten, linienförmigen Verdickungen 35, die sich
um den Umfang der schlauchförmigen Membran erstrecken.
[0023] Durch ein derartiges Muster von Verdickungen können unvorteilhafte Effekte, die durch
Schwachstellen in der Membran erzeugt werden, verhindert werden. Weist eine Membran
ohne derartige Verdickungen eine Schwachstelle auf, wird sie im Anfangsstadium des
Giessens durch den entstehenden Druck nur an dieser Stelle gedehnt, wodurch diese
Stelle weiter geschwächt und noch weiter gedehnt wird. Es können sich derart sehr
unerwünschte Buckel bilden. Da die Verdickungen des genannten Musters eine höhere
Wandstärke aufweisen, hat eine entsprechende Schwachstelle einen bedeutend kleineren
Einfluss auf ihre Dehnbarkeit, sodass ein Muster derartiger Verdickungen die genannten,
unerwünschten Effekte verhindert.
[0024] Wenn Verdickungen, wie sie in der Figur 3 als sich in Form von Ringen um den inneren
Unfang der Membran erstreckende Rippen dargestellt sind, sich auf der Membraninnenseite
in axialer Richtung erstrecken und entsprechend dimensioniert sind, können sie neben
der die Ausdehnung der Membran vergleichmässigenden Wirkung als weitere Funktion auch
die Längenbeschränkung des Hörgerätes übernehmen. Diese Funktion ist sehr wichtig,
da unbedingt zu verhindern ist, dass das Hörgerät sich während dem Giessens des Körpers
durch eine entsprechende Längsdehnung der Membran verlängert und dadurch an das Trommelfell
stösst. Wenn die Längenbeschränkung absolut zuverlässig von der Membran übernommen
werden kann, kann nicht nur wie weiter oben erwähnt auf das vorläufige Tragelement
sondern auch auf ein axsial verlaufendes längenbeschränkendes Element verzichtet werden.
[0025] Typische Wandstärken für eine schlauchförmige Membran, wie sie in der Figur 3 dargestellt
ist, sind beispielsweise:
- zentraler Bereich: 0,1 bis 0,3 mm
- äussere Befestigungsmittel: ≥ 0,5 mm
- innere Befestigungsmittel: ≥ 0,5 mm
- Muster von Verdickungen im zentralen Bereich: 0,2 bis 0,5 mm (ca. um Faktor 2 grösser
als übrige Wanddicke des zentralen Bereiches).
[0026] Weitere Ausführungsformen der erfindungsgemässen Membran, die aus der in der Figur
3 dargestellten Ausführungsform ableitbar sind, weisen beispielsweise nur im Bereiche
der äusseren Öffnung Befestigungsmittel auf, während der Bereich der inneren Öffnung
beispielsweise durch Verkleben oder Verschweissen an weiteren Elementen des Hörgeräts
befestigt wird. Es können im Bereiche der inneren Öffnung auch Befestigungsmittel
vorgesehen sein, die, wie die dargestellten äusseren Befestigungsmittel, einen Befestigungsring
darstellen, der in einer Nut entsprechender innerer Tragelemente des Gerätes positioniert
wird. Die äusseren und/oder inneren Befestigungsmittel können auch anstatt durch Formschluss
(Ring in Nut) ohne oder mit elastischer Dehnung durch Stoffschluss (Verkleben oder
Verschweissen) an anderen, entsprechend geformten Bestandteilen des Hörgerätes befestigt
sein.
[0027] Figur 4 zeigt in einem grösseren Massstab die äusseren Befestigungsmittel der Membran gemäss
Figur 3. Es sind Teile der Frontplatte 13, des Körpers 20 und der Membran 14, insbesondere
die äusseren Befestigungsmittel 32 und der zentrale Bereich 34 sichtbar. Aus der Figur
ist ersichtlich, dass durch entsprechende Formung der Verdickung zwischen Membran
14 und Frontplatte 13 eine sehr kontinuierliche Form erzeugt werden kann.
[0028] Zwischen äusserem Befestigungsmittel 32 in Form einer Randverdickung und dem dünnen,
zentralen Bereich der Membran ist ein kontinuierlicher Übergangsbereich 36 vorgesehen.
Dieser erhöht die Stabilität der Membran in diesem Übergangsbereich und erhöht die
Festigkeit einer Verbindung zwischen Frontplatte 13 und Körper 20, wenn dieser aus
einem Material gegossen wird, das während dem Giessen mit dem Membranmaterial eine
stabile Verbindung eingeht, beispielsweise durch Verankerung der Giessmasse in Poren
der Membran oder durch eine adhäsiv/chemische Verbindung zwischen Giessmasse und Membran.
[0029] Figur 5 zeigt eine weitere Ausführungsform von inneren Befestigungsmitteln 33 integriert
in eine Membran 14. Es sind der Lautsprecher 12 und Teile der Membran 14, insbesondere
die inneren Befestigungsmittel 33 und der zentrale Bereich 34 sichtbar. Ferner ist
eine perforierte Schutzkappe 37 gezeigt, die mit Hilfe eines Schnappverschlusses formschlüssig
auf dem äussersten Rand der Befestigungsmittel 32 aufsitzt, welcher Rand als Formschlussmittel
39 ausgebildet ist. Die Schutzkappe 37 hat die Funktion, den Lautsprecherausgang vor
Verschmutzung durch Cerumen zu schützen. Die eigentlichen Befestigungsmittel 32 haben
die Form eines elastischen Schlauches, der vorteilhafterweise eine Stufe 38 aufweist.
Der Schlauch und die Stufe sind derart dimensioniert, dass der Lautsprecher bis auf
die Stufe einführbar ist, wobei der Schlauch derart gedehnt wird, dass der Lautsprecher
durch die elastische Kraft des gedehnten Schlauches in dieser Position gehalten wird.
[0030] Wie bereits weiter oben erwähnt, wird die erfindungsgemässe Membran vorteilhafterweise
in einem Spritzguss-Verfahren hergestellt. In einem derartigen Verfahren ist es auch
möglich, beschränkt verschiedene Materialien aneinander zu giessen, derart, dass zwischen
den verschiedenen Materialien sehr stabile Fliessnähte entstehen. Es ist nun möglich,
insbesondere im Bereich von inneren Befestigungsmitteln, wie sie in der Figur 5 dargestellt
sind, beispielsweise für die Formschlussmittel 39 ein leicht härteres Material einzusetzen
als für den Rest der Membran.
[0031] Ein beispielhaftes Materialpaar für die Herstellung der Befestigungsmittel 33 und
der Formschlussmittel 39 ist das folgende:
- Membran und Befestigungsmittel: thermoplastische Elastomere oder hochdehnfähige Silikone
- Formschlussmittel: Plyamid
[0032] Figuren 6 und 7 zeigen noch Schnitte quer zur Achse (Schnittlinie VI-VI in Figur 3) durch beispielhafte
Ausführungsformen von inneren Befestigungsmitteln wie sie für das Hörgerät gemäss
Figuren 1 und 2 notwendig sind. Das Hörgerät gemäss Figuren 1 und 2 hat in seinem
generellen Zustand ein beide Stirnflächen überragendes, vorläufiges Tragelement (18
in Figur 1) oder ein entsprechendes, flexibles Längenbeschränkungsmittel, welche beide
nach dem Giessen des Körpers aus dem Gerät herausgezogen werden. Tragelement oder
Längenbeschränkungselement brauchen an beiden Stirnseiten Öffnungen, welche Öffnungen
im individualisierten Bereich die Öffnungen des Ventkanals darstellen. Die Befestigungsmittel
gemäss Figuren 6 und 7 weisen zusätzlich zu ihren der Funktion der Befestigung der
Membran am Lautsprecher (innere Stirnfläche) dienenden Merkmalen auch die innere Öffnung
des Ventkanals auf.
[0033] In beiden Figuren 6 und 7 zeigen die wiederum schlauchförmigen Befestigungsmittel
33, die gemäss ihrer Doppelfunktion eine erste Öffnung 40 für den Lautsprecher und
eine zweite Öffnung 41 für den Ventkanal bzw. für das vorläufige Tragelement oder
Längenbeschränkungslement aufweisen. In der Figur 6 ist die zweite Öffnung 41 als
separate Öffnung vorgesehen, in der Figur 7 als Ausbuchtung der ersten Öffnung 40.
In beiden Fällen kann in der zweiten Öffnung 41 eine Hülse vorgesehen sein, wobei
die Hülse im Falle gemäss Figur 7 vorteilhafterweise am Lautsprecher zusätzlich befestigt
ist, beispielsweise durch Verklebung.
1. Im wesentlichen schlauchförmige, dehnbare Membran (14) mit einer äusseren Öffnung
(30) und einer inneren Öffnung (31) für ein Hörgerät, das die Form eines unregelmässigen
Kegelstumpfes oder Zylinders mit einer äusseren Stirnfläche, einer inneren Stirnfläche
und einer Mantelfläche aufweist und das durch Giessen eines Körpers (20) individualisierbar
ist, wobei die Membran (14) rund um die beiden Stirnflächen an weiteren Bestandteilen
des Gerätes (13, 12) befestigt ist und die Mantelfläche des Gerätes bildet, dadurch gekennzeichnet dass die Membran (14) Bereiche verschiedener Wandstärke aufweist.
2. Membran nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass sie zur Befestigung an Bestandteilen des Hörgerätes mindestens im Bereiche
ihrer äusseren Öffnung (30, 31) Befestigungsmittel (32) in Form einer sich um die
Öffnung (30, 31) erstreckenden, ringförmigen Verdickung aufweist.
3. Membran nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass sie zur Befestigung an einem Lautsprecher (12) des Hörgerätes im Bereich ihrer
inneren Öffnung (31) Befestigungsmittel (33) in Form einer schlauchförmigen Verdickung
aufweist.
4. Membran nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass sie zur Positionierung des Lautsprechers (12) auf der Innenseite der schlauchförmigen
Verdickung eine Stufe (38) aufweist.
5. Membran nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass der äusserste Bereich der schlauchförmigen Verdickung zur Befestigung einer
Schutzkappe (37) als Formschlussmittel (39) ausgebildet ist.
6. Membran nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Formschlussmittel (39) aus einem weniger dehnbaren Material besteht als
der Rest der Membran.
7. Membran nach einem der Ansprüche 3 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die schlauchförmige Verdickung neben einer ersten Öffnung (40) für den Lautsprecher
(12) eine zweite Öffnung (41) für einen Ventkanal aufweist.
8. Membran nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Öffnung (41) eine Ausbuchtung der ersten Öffnung (41) ist.
9. Membran nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass sie in einem zentralen Bereich ein Muster von Verdickungen aufweist.
10. Membran nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Verdickungen linienförmig sind und sich um den inneren Umfang der Membran
erstrecken.
11. Membran nach Anspuch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Verdickungen sich in axialer Richtung erstrecken und der Längenbeschränkung
der Membran in axiler Richtung dienen.
12. Membran nach einem der Ansprüche 9 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die linienförmigen Verdickungen eine Wandstärke aufweisen, die etwa zwei mal
so gross ist wie die Wandstärke der Membran zwischen den Verdickungen.
13. Membran nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass sie aus einem thermoplastischen Elastomeren oder aus einem hochdehnfähigen
Silikon-Kunststoff besteht.
14. Membran nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass sie an ihren dünnsten Stellen eine Wandstärke von 0,1 bis 0,3 mm hat.
15. Membran nach Anspruch 13 oder 14, dadurch gekennzeichnet, dass sie durch ein Spritzgussverfahren aus einem oder mehreren Materialien hergestellt
ist.