[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft für die thermische Übertragung einer Schicht geeignete
Medien I enthaltend
a) eine Trägerschicht II,
b) darauf eine Schicht III, enthaltend
1) 75 bis 90 Gew.-% eines Polymerisats IV mit einem Erweichungspunkt zwischen 100°C
und 160°C und
2) 10 bis 25 Gew.-% eines Polymerisats V mit einem Erweichungspunkt von mindestens
90°C
und
c) eine ein Polymerisat VII enthaltende Schicht VI.
[0002] Ferner betrifft sie solche Medien, die in der Schicht VI ein insbesondere ferromagnetisches
Pigment VIII enthalten, solche Medien, die auf der Schicht VI eine weitere Schicht
IX enthalten, welche eine als Kleber geeignete Verbindung X enthält, die Verwendung
solcher Medien zur Übertragung von Schichten III und VI auf eine Substrat XII, schichtförmige
Medien XI, die ein Substrat XII enthalten und durch Umsetzung eines Mediums I mit
einem Substrat XII erhalten werden können sowie ein Verfahren zur Herstellung von
Medien XI.
[0003] Medien zur thermischen Übertragung von auf einem Trägermaterial aufgebrachten Schichten
auf ein Empfängermaterial sind allgemein bekannt.
[0004] Zur Übertragung dieser Schichten wird die Schichtseite eines entsprechenden Mediums
mit einem Empfängermaterial in Kontakt gebracht und die Schicht durch Wärmeeinwirkung
von dem Trägermaterial auf das Empfängermaterial übertragen. Um die Abtrennung der
Schicht von dem Trägermaterial zu erleichtern, wird üblicherweise eine Trennschicht
zwischen dem Trägermaterial und der zu übertragenden Schicht eingefügt.
[0005] In EP-A 658 444 ist ein Medium beschrieben, das eine Trägerschicht, darauf aufgebracht
eine Trennschicht, die mindestens 50 Gew.-% eines Polyethylenwachses mit einem Schmelzpunkt
von mindestens 100
0C enthält, und darauf eine weitere hitzeschmelzbare Schicht, die einen Farbstoff und
ein Bindemittel enthält, wobei das Bindemittel zu mindestens 50 Gew.-% aus Carnauba-Wachs
besteht, enthält.
[0006] Unter Carnauba-Wachs versteht man bekanntermaßen, beispielsweise gemäß: Römpp Chemie
Lexikon, 9.Aufl., Georg Thieme Verlag, Stuttgart - New York, 1989, Seite 594, ein
Pflanzenwachs mit einem Schmelzpunkt zwischen 83°C und 86°C.
[0007] Derartige Medien weisen aber auf der Seite der zu übertragenden Schicht keine befriedigende
Abriebfestigkeit auf. Außerdem führen Vermischungen der Komponenten der Trennschicht
mit den Komponenten der zu übertragenden Schicht während des thermischen Übertragungsvorgangs
zu unbefriedigenden Ergebnissen auf dem Empfängermaterial. Zudem ist es mit den beschriebenen
Medien nicht möglich, eine bei der Herstellung der zu übertragenden Schicht erfolgte
Ausrichtung von Pigmenten, wie dies insbesondere im Falle von Pigmenten mit anisotropen
Eigenschaften, insbesondere ferromagnetischen Pigmenten, erwünscht ist, während der
Übertragung der Schicht beizubehalten.
[0008] Der Erfindung lagen Medien zur thermischen Übertragung von auf einem Trägermaterial
aufgebrachten Schichten auf ein Empfängermaterial als Aufgabe zugrunde, mit denen
sich die beschriebenen Nachteile auf technisch einfache und wirtschaftliche Weise
lösen lassen.
[0009] Demgemäß wurden die eingangs definierten Medien gefunden.
[0010] Als Trägerschicht II lassen sich die üblichen starren oder flexiblen Trägermaterialien,
insbesondere Folien, verwenden, die eine zur thermischen Übertragung einer aufgebrachten
Schicht ausreichende Wärmeleitfähigkeit und thermische Stabilität aufweisen, vorzugsweise
aus Polyester wie Polyethylennaphthalat, Polyarylate und insbesondere Polyethylenterephthalat,
aus Polycarbonat, aus Polyamiden, aus Aramiden sowie Mischungen solcher Verbindungen
oder aus Papier wie Kondensatorpapier. Ein Medium I kann eine Trägerschichten II aus
mehreren Trägermaterialschichten oder vorzugsweise einer Trägermaterialschicht enthalten.
Die Stärke einer Trägerschicht II sollte im allgemeinen 8 bis 75 µm, vorzugsweise
12 bis 38 µm, insbesondere 20 bis 26 µm betragen.
[0011] Die Trägerschicht kann auf der der Schicht III entgegengesetzten Fläche eine ein
Gleitmittel enthaltende Schicht aufweisen. Als Gleitmittel kommen insbesondere Polymere
in Betracht, die eine zur thermischen Übertragung einer Schicht ausreichende thermische
Wärmeleitfähigkeit und Stabilität aufweisen, beispielsweise Silikone, fluorhaltige
Polymere wie Polyvinylfluorid und Polyvinylidendifluorid, Celluloseester wie Cellulosenitrate,
Celluloseacetate, Celluloseacetopropionate, Celluloseacetobutyrate, Polymere, die
mit solchen Polymeren modifiziert sind, wie Silikon-modifizierte Urethane und Silikon-modifizierte
Acrylate, sowie Mischungen solcher Gleitmittel.
[0012] Zur Herstellung der ein Gleitmittel enthaltenden Schicht kann man ein Gleitmittel
und gegebenenfalls Zusatzstoffe oder Bindemittel lösungsmittelfrei oder vorzugsweise
in Gegenwart eines organischen Verdünnungsmittels in an sich bekannter Weise auf die
Trägerschicht auftragen. Die weitere Verarbeitung kann wie üblich erfolgen, z.B. durch
Entfernen des Lösungsmittels und, falls ein vernetzbares Bindemittel eingesetzt wird,
Aushärten des Bindemittels mit anschließendem Kalandrieren.
[0013] Als Verdünnungsmittel können wie üblich Wasser, Ether wie Tetrahydrofuran oder Dioxan,
Ketone wie Methylethylketon oder Cyclohexanon, Ester wie Ethylacetat oder Kohlenwasserstoffe
wie Alkane oder Aromaten oder Mischungen solcher Verbindungen eingesetzt werden.
[0014] Als Bindemittel kommen bekanntermaßen Polyurethane, Polyacrylate, Polymethacrylate,
Polyacrylamid, Vinylpolymere wie Polystyrol, Polyvinylchlorid, Polyvinylacetat, Polyvinylpropionat
und Polyacrylnitril, cellulosehaltige Bindemittel wie Celluloseester, insbesondere
Cellulosenitrate, Celluloseacetate, Celluloseacetopropionat und Celluloseacetobutyrat,
Phenoxyharze und Epoxyharze in Betracht.
[0015] Als Zusatzstoffe finden bekanntermaßen Füllstoffe wie anorganische und organische
Pigmente, z.B. Aluminiumoxid, Siliziumdioxid, Titandioxid, Ruß, Polyethylen, Polypropylen,
Kreidungsinhibitoren, z.B. Antimonoxid, thixotrope Substanzen, z.B. amorphe Kieselsäure,
Anwendung.
[0016] Erfindungsgemäß enthält die Schicht III 75 bis 90 Gew.-%, vorzugsweise 80 bis 85
Gew.-%, bezogen auf die Schicht III ein Polymerisat IV mit einem Schmelzpunkt oder
Erweichungspunkt von 100°C bis 160°C, vorzugsweise 100°C bis 120°C, und 10 bis 25
Gew.-%, vorzugsweise 15 bis 20 Gew.-%, bezogen auf die Schicht III ein Polymerisat
V mit einem Schmelzpunkt oder Erweichungspunkt von mindestens 90°C, vorzugsweise mindestens
100°C.
[0017] Als Monomere, aus welchen die Polymerisate IV größtenteils aufgebaut sind, kommen
in erster Linie olefinisch ungesättigte Kohlenwasserstoffe wie Ethylen und Propylen
in Betracht.
[0018] Als weitere Comonomere kommen für den Aufbau der Polymerisate IV bis zu 20, vorzugsweise
0 bis 5 mol-% solcher Monomerer in Betracht, durch welche die mechanischen, thermischen
und chemischen Eigenschaften der Polymerisate, die nur aus den genannten Monomeren
aufgebaut sind, abgewandelt aber nicht wesentlich geändert werden.
[0019] Derartige Comonomere sind beispielsweise olefinisch ungesättigte aromatische Kohlenwasserstoffe
wie Styrol und a-Methylstyrol, ungesättigte Nitrile wie Acrylnitril und Methacrylnitril,
halogenierte Olefine wie Vinylchlorid, Vinylalkoholderivate wie Vinylacetat sowie
insbesondere Monoester von α,β-ungesättigten Carbonsäuren der Formel

in der R
1, R
2, und R
3 Wasserstoff oder C
1-C
4-Alkylreste darstellen können, wobei Acrylsäure und Methacrylsäure bevorzugt sind,
sowie Gemische verschiedener solcher Carbonsäuren mit C
9-C
25-Alkanolen wie Nonanol, Stearylalkohol und Laurylalkohol, bevorzugt mit C
1-C
8-Alkanolen, insbesondere Methanol und n-Butanol, oder mehrwertigen Alkoholen wie Ethandiol,
Propan-1,2-diol, Propan-1,3-diol, den Butandiolen, Glycerin sowie Gemischen dieser
Alkohole.
[0020] Besonders geeignete Polymerisate IV sind Wachse, insbesondere Polyolefinwachse wie
Polyethylenwachse, die nichtmodifiziert oder nach bekannten Methoden wie Oxidation
modifiziert werden können.
[0021] Als Polymerisate IV können eine Verbindung oder homogene oder inhomogene Mischungen
mehrerer Verbindungen eingesetzt werden.
[0022] Die Polymerisate IV können in der Schicht III mit einem Polymerisat V homogen oder
vorzugsweise inhomogen vermischt vorliegen. Im Falle einer inhomogenen Vermischung
können die Polymerisate IV in verschiedenen geometrischen Formen, wie nadelförmig,
flächig, vorzugsweise kugelförmig, vorliegen. Unter einem kugelförmigen Körper wird
dabei ein solcher verstanden, für dessen Abstand des äußersten Punktes P der Umhüllungskurve
vom geometrischen Mittelpunkt des Körpers bezüglich des durchschnittlichen Abstands
A aller Punkte der Umhüllungskurve vom geometrischen Mittelpunkt des Körpers gilt:

vorzugsweise

[0023] Als Polymerisat V kommen in erster Linie Polyurethane, Polyacrylate, Polymethacrylate,
Polyacrylamid, Vinylpolymere wie Polystyrol, Polyvinylchlorid, Polyvinylacetat, Polyvinylpropionat
und Polyacrylnitril, cellulosehaltige Bindemittel wie Celluloseester, insbesondere
Cellulosenitrate, Celluloseacetate, Celluloseacetopropionat und Celluloseacetobutyrat,
und insbesondere Phenoxyharze und Epoxyharze, wie sie beispielsweise durch Umsetzung
von Bisphenol A mit Epichlorhydrin erhältlich und unter dem Namen PKHH (Firma Union
Carbide Corporation) oder Pheno Tohto YP-50S (Firma Tohto Kasei Co. Ltd.) kommerziell
verfügbar sind, sowie Mischungen solcher Verbindungen in Betracht.
[0024] Die Polymerisate V können reaktionsfähige funktionelle Gruppen enthalten, wie Aminogruppen,
vorzugsweise primäre und sekundäre Aminogruppen, Mercaptogruppen, Säuregruppen, Isocyanatgruppen
oder insbesondere Hydroxylgruppen sowie mehrere verschiedene solcher Gruppen.
[0025] Die Medien I können eine Schicht III oder mehrere wie zwei oder drei gleiche oder
unterschiedliche Schichten III enthalten.
[0026] Erfindungsgemäß enthält die Schicht VI bis 100 Gew.-% bezogen auf die Schicht VI
ein Polymerisat VII.
[0027] Als Polymerisat VII kommen in erster Linie Polyacrylate, Polymethacrylate, Polyacrylamid,
Vinylpolymere wie Polystyrol, Polyvinylchlorid, Polyvinylacetat, Polyvinylpropionat
und Polyacrylnitril, cellulosehaltige Bindemittel wie Celluloseester, insbesondere
Cellulosenitrate, Celluloseacetate, Celluloseacetopropionat und Celluloseacetobutyrat,
Phenoxyharze und Epoxyharze, insbesondere Polyurethane wie sie beispielsweise durch
Umsetzung von mehrwertigen hochmolekularen Alkoholen, beispielsweise hydroxylgruppenhaltigen
Polyestern, oder mehrwertigen niedermolekularen Alkoholen, sowie von Verbindungen
mit gegenüber Isocyanaten reaktiven Aminogruppen anstelle der Hydroxylgruppen der
genannten Alkohole, mit mehrwertigen Isocyanaten erhältlich sind sowie Mischungen
solcher Verbindungen in Betracht. Solche Polyurethane sind beispielsweise in: Ullmann's
Encyclopedia of Industrial Chemistry, 5. Ed., Vol. 21, VCH Verlagsgesellschaft GmbH,
Weinheim, 1992, Seite 665-716 beschrieben.
[0028] Die Polymerisate VII können reaktionsfähige funktionelle Gruppen enthalten, wie Hydroxylgruppen,
Aminogruppen, vorzugsweise primäre und sekundäre Aminogruppen, Mercaptogruppen, Säuregruppen
oder insbesondere Isocyanatgruppen sowie mehrere verschiedene solcher Gruppen.
[0029] Besonders vorteilhaft sind solche Medien I, in denen die Polymerisate V funktionelle
Gruppen enthalten, die mit in den Polymerisaten VII enthaltenen funktionellen Gruppen
reagieren können wie insbesondere primäre oder sekundäre Aminogruppen oder Hydroxylgruppen
des Polymerisats VII mit Isocyanatgruppen des Polymerisats V oder vorzugsweise insbesondere
primäre oder sekundäre Aminogruppen oder Hydroxylgruppen des Polymerisats V mit Isocyanatgruppen
des Polymerisats VII.
[0030] Die Schicht VI kann organische oder anorganische Pigmente wie Farbpigmente oder insbesondere
ferromagnetische Pigmente sowie Mischungen solcher Pigmente enthalten.
[0031] Als magnetische Pigmente kommen die üblichen oxidischen Pigmente wie γ-Fe
2O
3, γ-Fe
3O
4 und CrO
2 oder metallischen Pigmente wie Fe, Co und Ni in Betracht. Diese Pigmente können,
wie allgemein bekannt ist, weitere chemische Elemente oder Verbindungen wie Aluminium,
Silizium oder Bor enthalten.
[0032] Besonders vorteilhaft sind dabei Pigmente, die im wesentlichen aus Fe-Al, Fe-Si,
Fe-Al-Si, Fe-B, Fe-Si-B, Fe-Al-B oder Fe-Al-B-Si bestehen, wobei die Gesamtmenge an
solchen weiteren Elementen oder Verbindungen vorzugsweise zwischen 0,5 Gew.-% und
20 Gew.-%, bezogen auf Fe betragen sollte.
[0033] Die Medien I können eine Schicht VI oder mehrere wie zwei oder drei gleiche oder
unterschiedliche Schichten VI enthalten.
[0034] Auf die Schicht VI kann vorteilhaft eine weitere Schicht IX aufgebracht werden, die
eine als Kleber geeignete Verbindung X enthält vorzugsweise in einer Bindemittelmatrix
XIII.
[0035] Die Glasübergangstemperatur der Verbindung X sollte dabei vorteilhaft kleiner als
die Schmelz temperatur der Matrix XIII, vorzugsweise um 1 bis 100°C, insbesondere
5 bis 30°C, und höher als die Glasübergangstemperatur der Matrix XIII sein, wobei
die Verbindung X insbesondere eine Tack-Freiheit (Klebefreiheit) von mindestens 60°C
aufweisen sollte.
[0036] Geeignete Verbindungen X und Systeme aus einer Verbindung X und einer Matrix XIII
sind beispielsweise in der Deutschen Patentanmeldung P19531313.5 beschrieben.
[0037] Die zur Erzielung der gewünschten Haftung der thermisch übertragenen Schicht des
Mediums I auf dem Empfängersubstrat XII erforderliche Menge der Verbindung X in der
Schicht IX kann dabei durch einige einfache Vorversuche leicht ermittelt werden, wobei
die Menge der Verbindung X nicht allein von der Verbindung X, sondern in hohem Umfang
von der Beschaffenheit des Empfängersubstrats XII abhängt.
[0038] Als Substrat XII können vorteilhaft Karton, Polyethylen, Polyethylenterephthalat,
vorzugsweise Papier, Polyvinylchlorid oder Polypropylen eingesetzt werden.
[0039] Die Medien I können eine Schicht IX oder mehrere wie zwei oder drei gleiche oder
unterschiedliche Schichten IX enthalten.
[0040] Zur Herstellung der Medien I kann zunächst zur Ausbildung einer Schicht III auf die
Trägerschicht II eine Mischung enthaltend ein Polymerisat IV, ein Polymerisat V und
ein flüssiges Verdünnungsmittel gegebenenfalls mit weiteren Zusatzstoffen wie einem
Dispergierhilfsmittel in an sich bekannter Weise aufgetragen werden.
[0041] Als flüssige Verdünnungsmittel können wie üblich Wasser, Ether wie Tetrahydrofuran
oder Dioxan, Ketone wie Methylethylketon oder Cyclohexanon, Ester wie Ethylacetat
oder Kohlenwasserstoffe wie Alkane oder Aromaten oder Mischungen solcher Verbindungen
eingesetzt werden.
[0042] Als Dispergierhilfsmittel können in üblicher Weise kationische, nichtionische oder
vorzugsweise anionische Tenside verwendet werden, wie Carboxylate, Sulfonate, Phosphonate
von Kohlenwasserstoffen, insbesondere Alkyl- oder Arylverbindungen.
[0043] Zur Ausbildung einer Schicht VI kann eine Mischung enthaltend ein Polymerisat VII,
und ein flüssiges Verdünnungsmittel gegebenenfalls mit Pigmenten VIII sowie weiteren
Zusatzstoffen wie Dispergierhilfsmitteln, Gleitmitteln oder Verlaufshilfsmitteln auf
eine Schicht III aufgetragen werden.
[0044] Als flüssige Verdünnungsmittel können wie üblich Wasser, Ether wie Tetrahydrofuran
oder Dioxan, Ketone wie Methylethylketon oder Cyclohexanon, Ester wie Ethylacetat
oder Kohlenwasserstoffe wie Alkane oder Aromaten oder Mischungen solcher Verbindungen
eingesetzt werden.
[0045] Als Dispergierhilfsmittel können in üblicher Weise kationische, nichtionische oder
vorzugsweise anionische Tenside verwendet werden, wie Carboxylate, Sulfonate, Phosphonate
von Kohlenwasserstoffen, insbesondere Alkyl- oder Arylverbindungen.
[0046] Zur Ausbildung einer Schicht IX kann eine Mischung enthaltend eine Verbindung X,
ein flüssiges Verdünnungsmittel gegebenenfalls mit weiteren Zusatzstoffen wie Füllstoffen
auf eine Schicht VII aufgetragen werden.
[0047] Als flüssige Verdünnungsmittel können wie üblich Wasser, Ether wie Tetrahydrofuran
oder Dioxan, Ketone wie Methylethylketon oder Cyclohexanon, Ester wie Ethylacetat
oder Kohlenwasserstoffe wie Alkane oder Aromaten oder Mischungen solcher Verbindungen
eingesetzt werden.
[0048] Als Füllstoffe kommen wie üblich anorganische oder organische Pigmente in Betracht,
z.B. Aluminiumoxid, Siliciumoxid, Ruß, Polyethylen und Polypropylen.
[0049] Die Schichten können vor dem Auftragen der jeweils folgenden Schicht im wesentlichen
getrocknet und gegebenenfalls in an sich bekannter Weise nachbehandelt wie kalandriert
werden. Ebenso können die Schichten ohne wesentlichen Trocknungsschritt in an sich
bekannter Weise, beispielsweise nach dem Naß-in-Naß-Verfahren, aufeinander aufgetragen
werden.
[0050] Enthält die Schicht VI ferromagnetische Pigmente, so empfiehlt sich zur Verwendung
der Schicht als magnetischer Auf zeichnungsträger eine Orientierung der Pigmente in
einem starken Magnetfeld.
[0051] Die Medien I können zur Herstellung von schichtförmigen Medien XI, die ein Substrat
XII enthalten, verwendet werden, wobei die Medien XI in an sich bekannter Weise erhältlich
sind durch Umsetzung eines Mediums I mit einem Substrat XII derart, daß man ein Medium
I mit einem Substrat XII bei Temperaturen von I und XII von 80°C bis 180°C, vorzugsweise
100°C bis 150°C, und unter einem Druck von 1 bis 12 bar, vorzugsweise 3 bis 8 bar,
in Kontakt bringt, wobei sich die Schichten III und VI zwischen der Schicht II und
dem Substrat XII befinden, wodurch sich im allgemeinen Kontaktzeiten von 0,2 Sekunden
bis 5 Minuten ergeben.
Beispiel
[0052] In den Beispielen beziehen sich die Angaben in Teilen auf Gewichtsteile, sofern nichts
anderes angegeben ist.
Herstellung eines Mediums I
[0053]
1) Auftragung einer Schicht III auf eine Trägerschicht II
Eine Mischung aus 150 Teilen eines mikronisierten, kugelförmigen Polyethylenwachses
mit einem Schmelzbereich von 110 bis 115°C, 90 Teilen eines Phenoxyharzes mit 6 Gew.-%
sekundärer Hydroxylgruppen, 10,2 Teilen eines Dispergierhilfsmittels eines Fettalkoholphosphorsäureesters,
1380 Teilen Tetrahydrofuran (THF) und 1380 Teilen Dioxan wurden in einer Rührwerksmühle
mit Keramikkugeln mit einem Durchmesser von 1,0 bis 1,5 mm 6 Stunden dispergiert,
die Dispersion mit 1000 Teilen THF und 1000 Teilen Dioxan verdünnt und durch ein Filter
mit einer Porenweite von 10 µm filtriert.
Anschließend wurde mit einer Rasterwalze eine 24 µm dicke Polyethylenterephthalatfolie
mit der Dispersion beschichtet und die Beschichtung bei 80°C getrocknet. Die Dicke
der Schicht III betrug 0,5 µm.
2) Auftragung einer Schicht VI
a) Herstellung der Dispersion gemäß EP-A 281 873, Beispiel 2
In eine Stahlkugelmühle von 6 l Rauminhalt, gefüllt mit 8 kg Stahlkugeln eines Durchmessers
von 4 bis 6 mm wurden 900 g eines ferromagnetischen Chromdioxidpigments mit einer
mittleren Teilchengröße von 0,5 µm und einem Verhältnis von Länge zu Dicke von 4:1
bis 9:1 und einer Koerzitivkraft von 40,0 kA/m und einer spezifischen Oberfläche von
20 m2/g zusammen mit 30,3 g einer 12,5 %-igen Lösung eines Polyurethans aus 6600 Teilen
eines Polyesterdiols aus Adipinsäure und 1,4-Butandiol (Molekulargewicht Zahlenmittel
ca. 1000), 778 Teilen 1,4-Butandiol, 42 Teilen Trimethylolpropan und 43 Teilen 4,4'-Diphenylmethylendiisocyanat
in THF, 81 g einer 20 %-igen Lösung eines Polyvinylformals, bestehend aus 82 % Vinylformal,
12 % Vinylacetat- und 6 % Vinylalkoholeinheiten, in THF, 13,5 g Zinkstearat, 4,5 g
Stearylamid, 4,5 g N-Talgfett-1,3-diaminodioleat, 457 g THF und 457 g Dioxan eingefüllt
und 72 Stunden dispergiert. Dann wurden weitere 818 g der genannten Polyurethanlösung
und 219 g der genannten Polyvinylformallösung zugesetzt und weitere 24 Stunden dispergiert.
Danach wurde die Dispersion unter Druck durch ein Filter mit einer Porenweite von
5 µm filtriert. Nach der Filtration wurden unter kräftigem Rühren pro kg Dispersion
17 g einer 50 %-igen Lösung eines Triisocyanats aus 3 mol Toluylendiisocyanat und
1 mol Trimethylolpropan zugegeben.
b) Beschichtung
Auf die gemäß Schritt (1) erhaltene Schicht III wurde die Dispersion mittels eines
Linealgießers aufgetragen. Die beschichtete Folie wurde nach Durchlaufen eines Magnetfeldes
zur Ausrichtung der ferromagnetischen Pigmente bei Temperaturen zwischen 50 und 90°C
getrocknet. Nach der Trocknung wurde die Schicht durch Hindurchziehen zwischen beheizten
Walzen verdichtet und geglättet, so daß die Dicke der Schicht VI 10 µm betrug.
3) Auftragung einer Schicht IX
a) Herstellung der Emulsion
Zu einer Mischung aus 20,75 kg Aceton und 20,75 Kg Methylethylketon (MEK) wurden unter
heftigem Rühren in ein Rührgefäß mit einem Volumen von 150 l nacheinander eine Lösung
von 9,6 kg Epoxidharz Epikote 1700 (Firma Shell) mit einer Glasübergangstemperatur
Tg=70°C und einer Schmelztemperatur Tm=117°C in 11,2 kg Aceton und 11,2 kg MEK, eine Lösung von 2,55 kg eines hydroxylgruppenhaltigen,
hochkristallinen Polyesterurethans mit Tg=35°C und Tm=110°C in 7,22 kg Aceton und 7,22 kg MEK und eine Lösung von 2,85 kg eines amorphen
Standard-Polystyrol-Granulats mit Tg=95°C und einem weiten kautschukelastischen Bereich von 105°C bis mindestens 180°C
in 3,32 kg Aceton und 3,32 kg MEK gegeben.
Es wurde eine Emulsion erhalten, welche das Polystyrol in Kugelform mit einem Teilchendurchmesser
von 4 bis 6 µm enthielt.
b) Beschichtung
Auf die gemäß Schritt (2) erhaltene Schicht VI wurde die Emulsion mittels eines Linealgießers
aufgetragen. Die beschichtete Folie wurde bei 70°C getrocknet und rollenförmig aufgewickelt.
Die Dicke der Schicht IX betrug 4 µm.
4) Herstellung des Mediums XI
Das in den Schritten 1 bis 3 erhaltene Medium I und eine flexible, nichtmagnetische
Bahn XII aus Papier wurden synchron von je einer Abwickelrolle so abgerollt und in
Kontakt gebracht, daß die Schicht IX die Papierbahn berührte. Mit Hilfe einer auf
170°C geheizten, rotierenden Stahlwalze, die mit einem Druck von 5 kg/cm auf die unbeschichtete
Seite der Schicht II des Mediums I gepreßt wurde, so daß I und XII eine Temperatur
von 120 bis 140°C aufwiesen, wurde die Beschichtung der Schicht II bei einer Lineargeschwindigkeit
von 150 m/s auf die Papierbahn übertragen. Die verbleibende Schicht II des Mediums
I sowie das Medium XI wurden anschließend jeweils rollenförmig aufgewickelt.
Die erfindungsgemäßen Medien I weisen eine hervorragendes Transferverhalten, insbesondere
bei hohen Übertragungsgeschwindigkeiten, auf.
Die erfindungsgemäßen Medien XI weisen eine hohe Verschleißfestigkeit, gute Abriebfestigkeit
sowie hervorragende magnetische Eigenschaften, wie Aufzeichnungs- und Speichereigenschaften,
unter Vermeidung von Pegeleinbrüchen auf.