[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines im wesentlichen nikotinfreien
Tabakaromaöls gemäß den Ansprüchen 1 und 14 sowie ein im wesentlichen nikotinfreies
Tabakaromaöl gemäß Anspruch 27.
[0002] Die Extraktion von Tabakalkaloiden, insbesondere die Extraktion von Nikotin aus Tabak
gehört bereits seit langem zum Stand der Technik. Insbesondere existieren auch Verfahren
zur Gewinnung von nikotinfreien Tabaken durch Hochdruckextraktion mit Lösungsmitteln
im flüssigen und überkritischen Zustand, wie CO
2, N
2O, SF
6 und CHF
3 , da diese Lösungsmittel bzgl. des Nikotins selektiver sind als herkömmliche Lösungsmittel
(vgl. GB-PS-1357645).
[0003] Die DE-PS-20 43 537 beschreibt ein Verfahren zum Extrahieren von Nikotin aus Tabak
mit Kohlendioxid. Bei diesem Verfahren wird der Tabak zunächst mit Wasser angefeuchtet,
um die Löslichkeit des Nikotins zu erhöhen. Das Nikotin wird mit Kohlendioxid im überkritischen
Zustand extrahiert und entweder durch Abscheidung oder über Sorbenzien entfernt.
[0004] In der DE-A-21 42 205 wird ein dreistufiges Verfahren zur Gewinnung von Tabaken mit
niedrigem Nikotingehalt durch Extraktion mit überkritischem Kohlendioxid eingesetzt,
da sich neben dem Nikotin im überkritischen Kohlendioxid auch Aromastoffe lösen. Bei
diesem Verfahren werden zunächst die Aromastoffe mit trockenem Kohlendioxid aus dem
Tabak extrahiert und in einem Behälter abgeschieden. In einer zweiten Verfahrensstufe
wird mit feuchtem Kohlendioxid ein großer Anteil des vorhandenen Nikotins aus dem
Tabak extrahiert. In einem dritten Verfahrensschritt werden die extrahierten Aromastoffe
wieder mit überkritischem Kohlendioxid aufgenommen und auf den Tabak gebracht.
[0005] In der DE-PS-33 34 736 wird der Einsatz eines Gemisches von Stickstoff und Kohlendioxid
zur Nikotinextraktion aus Tabak beschrieben. Das Verfahren beruht darauf, daß ein
Gemisch aus Kohlendioxid und Stickstoff ein selektives Lösungsmittel für Nikotin darstellt.
[0006] In der DE-A-28 44 781 ist ein Verfahren beschrieben, bei dem das Lösungsvermögen
von Kohlendioxid für Nikotin durch den Zusatz von Ethanol erhöht wird.
[0007] Die DE-PS-40 02 784 beschreibt ein Verfahren zur Extraktion von Tabakalkaloiden,
bei dem zunächst eine 2-3 wertige organische Säure mit insgesamt 2 - 6 Kohlenstoffatomen
in dem überkritischen Kohlendioxid gelöst wird. Die organische Säure erhöht das Lösungsvermögen
von Nikotin. Das gelöste Nikotin wird dann über ein Adsorbens (Aktivkohle oder Zeolithe)
abgeschieden. Das Lösungsmittel Kohlendioxid wird wieder erneut mit der organischen
Säure beladen und zur Extraktion durch den Tabak geleitet.
[0008] Ein ähnliches Verfahren wird in der EP-A-0 280 817 beschrieben. Bei diesem Verfahren
wird das Nikotin zusammen mit Aromakomponenten aus dem Tabak mit Extraktionsmitteln
z.B. Kohlendioxid gelöst. Das Nikotin wird aus dem Extrakt entfernt, indem man die
Lösung durch einen Behälter strömen läßt, der eine nicht flüchtige Säure bzw. deren
Salz enthält. Die nichtflüchtige Säure ist zur Bindung auf ein Trägermaterial fixiert.
[0009] Bei den genannten Verfahren handelt es sich ausschließlich um Verfahren zur Herstellung
von nikotinarmen Tabaken. Diese Verfahren haben den Nachteil, daß sich neben dem Nikotin
auch Aromakomponenten in den verwendeten Lösungsmitteln lösen und diese Komponenten
dem Tabak zurückgeführt werden müssen, damit der Tabak weitgehend sein Aroma behält.
Da eine quantitative Aromarückführung während der genannten Verfahren nicht möglich
ist, verliert der Tabak immer etwas von seinem Aroma. Schon aus diesem Grund wäre
eine direkte Gewinnung von Tabakaroma in Form eines Öles von Vorteil. Zudem sind Aromaöle
allgemein sehr leicht für die Herstellung von Kompositionen zu handhaben und damit
für die Aromatisierung von Tabakwaren, sowie in der Parfumindustrie bzw. kosmetischen
Industrie von großem Interesse.
[0010] Ein erster Ansatz zur Lösung dieses technischen Problems wird in der DE-A- 32 18
760 der vorliegenden Anmelderin beschrieben. Insbesondere wird in dieser Druckschrift
ein Verfahren zur Gewinnung von klarem Tabakaromaöl offenbart. Ausgehend von einem
mit organischen Lösungsmitteln erhaltenen Primärextrakt wird bei diesem Verfahren
das Aroma durch Extraktion mit Kohlendioxid gewonnen. Die aus dem Tabak gelösten Stoffe
werden unterkritisch in einem Behälter abgeschieden. Das im Abscheidebehälter gewonnene
Produkt wird durch Filtration von Harzen und Wachsen befreit, wodurch ein klares Tabakaromaöl
gewonnen wird. Dieses Tabakaromaöl des Standes der Technik hat zwar einen verminderten
Nikotingehalt, der jedoch immer noch bei etwa 10 Gew. % bis 50 Gew. % Restnikotin
liegt. Das Tabakaromaöl des Standes der Technik ist in wäßrigen Lösungen nahezu unlöslich.
[0011] Diese immer noch relativ hohen Nikotinkonzentrationen in den Tabakaromaölen des Standes
der Technik sind aufgrund der Giftigkeit des Nikotins unerwünscht und verhindern den
Einsatz dieser Tabakaromaöle für Kompositionen, zur Herstellung kosmetischer Produkte
und Produkte der Parfumindustrie.
[0012] Auch zum Aromatisieren von Tabakprodukten ist das Hinzufügen von höheren Nikotinkonzentrationen
neuerdings unerwünscht, zudem sind die mit Nikotin kontaminierten Aromaöle luftempfindlich
und daher nicht sehr gut lagerfähig und schwer anwendbar.
[0013] Ausgehend von diesem Stand der Technik ist es daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung
ein im wesentlichen nikotinfreies Tabakaromaöl sowie ein Verfahren zu dessen Herstellung
zur Verfügung zu stellen.
[0014] Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt verfahrenstechnisch durch die kennzeichnenden Merkmale
der Ansprüche 1 und 14.
[0015] Bezüglich eines Produktes erfolgt die Lösung dieser Aufgabe durch die kennzeichnenden
Merkmale des Anspruchs 27.
[0016] Das erfindungsgemäße Produkt stellt ein klares Tabakaromaöl dar, welches im wesentlichen
von Nikotin befreit ist, sonst aber die vollen aromatischen Eigenschaften des extrahierten
Tabaks aufweist.
[0017] Für die Zwecke der vorliegenden Erfindung soll unter dem Begriff "im wesentlichen
nikotinfrei" ein Produkt verstanden werden, welches weniger als ca. 0.1 Gew. % Restnikotin
enthält, aber sonst die vollen aromatischen Eigenschaften eines Tabakaromaöls aufweist.
[0018] Ein besonderer Vorteil der erfindungsgemäßen Tabakaromaöle liegt darin begründet,
daß sie unter Luftzutritt lagerstabil sind und auch bei ihrer Anwendung in großer
Verteilung an der Luft stabil bleiben.
[0019] Die Unteransprüche stellen bevorzugte Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung
dar.
[0020] Weitere Vorteile und Merkmale der vorliegenden Erfindung ergeben sich durch die Beschreibung
von Ausführungsbeispielen sowie anhand der Zeichnung.
[0021] Es zeigt:
- Fig. 1
- eine schematische Darstellung einer Vorrichtung zur Durchführung des erfindunghsgemäßen
Verfahrens gemäß Anspruch 1; und
- Fig. 2
- eine schematische Darstellung einer Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens gemäß Anspruch 14.
[0022] Überraschenderweise wurde gefunden, daß das direkte Behandeln von bereits gewonnenen,
mit Nikotin kontaminierten klaren Tabakaromaölen oder Tabakaroma-Rohölen mit einer
wäßrigen, sauren Phase zu einem Tabakaromaöl mit einem Nikotingehalt unter ca. 0.1
Gew. % führt, obwohl die Ölphase und die wäßrige Phase ineinander völlig unlöslich
sind. Das zu entnikotinisierende Tabakaromaöl wird beispielseise etwa mit der 1 bis
2 fachen Masse Wasser versetzt, in der eine 2-3 wertige organische Säure mit insgesamt
2-6 Kohlenstoffatomen oder die entsprechenden Alkalisalze gelöst sind. Zum Ansäuern
der Wasserphase können aber auch anorganische Säuren eingesetzt werden. Als besonders
vorteilhaft hat sich Citronensäure-Monohydrat (Lebensmittelqualität) in der wäßrigen
Lösung erwiesen. Diese Säure ist kostengünstig, gesundheitlich unbedenklich und darf
gemäß der Verordnung über Tabakerzeugnisse Tabak zugesetzt werden. Vor der Behandlung
des Tabakaromaöls wird die entsprechende organische Säure bzw. deren Alkalisalze in
Wasser gelöst. In der Regel wird entsprechend des Nikotingehaltes im Tabakaromaöl
die ein- bis zweifache Säuremenge (Mol) im Vergleich zu der vorhandenen Nikotinmenge
(Mol) im Tabakaromaöl im Wasser gelöst. Die ineinander nicht mischbaren Phasen werden
durch intensives Rühren oder Schütteln emulgiert. Der Emulsionsvorgang wird in der
Regel durch 10- bis 20-stündiges, intensives Rühren oder Schütteln aufrecht erhalten.
Die Aufrechterhaltung der Emulsion dient zum einen der Bildung des entsprechenden
Nikotinsalzes und zum anderen dem Übergang des gebildeten Nikotinsalzes von der organischen
in die wäßrige Phase. Nach dem Emulgieren werden die Phasen wieder voneinander getrennt.
[0023] Überraschenderweise wurde gefunden, daß die sonst sehr lange, über ein bis zwei Wochen
benötigte Zeit zur vollständigen Trennung der mit Nikotinsalz behafteten wäßrigen
Phase und der Ölphase durch Behandlung mit Ultraschall, beispielsweise auf nur unter
fünf Stunden verkürzt werden kann. Zusätzliches Erwärmen der Emulsion und Zugabe von
Natriumchlorid begünstigt dabei den Trennvorgang, so daß eine vollständige Phasentrennung
bereits nach kurzer Zeit, beispielsweise unter drei Stunden erzielt werden kann.
[0024] Für das Emulgieren und für die Trennung wird ein spezieller zylinderförmiger Emulsions-Phasenseparator
1 mit einem Aufsatz 2 eingesetzt (Fig. 1). Der Aufsatz erlaubt es, den Rührer 3 nach
dem Emulgieren durch einen Ultraschallschwingkopf 4 zu ersetzen, sodaß das emulgierte
System für die Phasentrennung im gleichen Gefäß bleiben kann. Der zylinderförmige
Emulsions-Phasenseparator 1 ist mit einem Heizmantel 5, der durch einen Thermostaten
6 versorgt wird, ausgestattet. Der Thermostat kann über die Hähne 7+8 hinzugeschaltet
oder abgekoppelt werden.
[0025] Nach der Phasentrennung kann die untere, wäßrige Phase über einen Hahn 9 abgelassen
werden. Das fertige Produkt bleibt im Separator 1 zurück und kann direkt abgefüllt
werden. Der Rührstab ist mit mehreren übereinanderliegenden Rührelementen ausgestattet,
sodaß die Bildung einer optimalen Emulsion gewährleistet ist. Kurz vor Abschalten
des Rührers wird gegebenenfalls Natriumchlorid zu der Emulsion zugegeben. Nach dem
Emulgieren wird der Rührer durch den Ultraschallschwingkopf 4, welcher die Phasentrennung
wesentlich beschleunigt, ersetzt. Die Hähne 7+8 werden geöffnet, und der Emulsions-Phasenseparator
1 wird über den Thermostaten 6 beheizt. Der stabförmige Schallwandler 4 wird mit einer
bei etwa 20-100 kHz liegenden optimalen Frequenz betrieben. Der speziell eingesetzte
Ultraschallschwingkopf wird dauernd oder in Intervallen, allein oder gleichzeitig
zur Hauptfrequenz mit mindestens einer weiteren Frequenz betrieben und gewährleistet
dadurch, die zwischen den Schwingungsbäuchen liegenden Totschallzonen zu vermeiden.
Nach wenigen Minuten ist die Phasentrennung vollständig, und die untere mit Nikotinsalz
kontaminierte wäßrige Phase kann über Hahn 9 abgelassen werden. Das mit dieser Methode
erhaltene Aromaöl besitzt einen Nikotingehalt von nur noch 0.1 Gew. % bis 0.01 Gew.
%. Ein eventuell vorhandener geringer Restwassergehalt bezogen auf das Gewicht des
Aromaöls kann entfernt werden. Als Produkt wird ein klares Tabakaromaöl mit einem
Nikotingehalt von unter 0.1 Gew.- % erhalten. Die für das Aroma des Tabaks maßgebenden
Geruchs- und Gechmackskomponenten sind nach wie vor in dem Tabakaromaöl enthalten.
Durch zweimaliges Anwenden des beschriebenen Verfahrens kann ein klares Tabakaromaöl
mit einem Nikotingehalt von unter etwa 1 ppm (kleiner als 0,0001 Gew. %) erhalten
werden.
[0026] Das gewonnene, neue Tabakaromaöl ist dadurch gekennzeichnet, daß es alle für das
Aroma notwendigen Komponenten enthält, aber die Konzentration der vorher enthaltenen
Nebenalkaloide wie z. B. Nornikotin, Anabasin und Anatabin, N-Methylanatabin und N-Methylanabasin
sowie Nikothyrin in etwa dem gleichen Maße (prozentual) abgenommen hat wie die Konzentration
an Nikotin selbst.
[0027] Ferner ist das neue Produkt dadurch gekennzeichnet, daß im gleichen Maße (prozentual)
wie die Nikotinkonzentration auch die Konzentration von Triethylamin, Diäthylamin,
Pyrrolidin und Piperidin im Vergleich zum unbehandelten Tabakaromaöl abgenommen hat.
Dies ist ein weiterer wesentlicher Vorteil des neuen gegenüber dem herkömmlichen Produkt
gemäß DE-A-32 18 760, denn die genannten Amine bilden beim Rauchen die äußerst krebserzeugenden
Nitrosamine. Auch der Anteil an vorhandenen Aminosäuren ist entsprechend der Nikotinkonzentration
(prozentual) im neuen Produkt entsprechend geringer. Außerdem wird durch das Nichtvorhandensein
von Eiweißen und Aminosäuren die Qualität des Rauchgeschmackes erhöht.
[0028] Im weiteren besitzt das entnikotinisierte Aromaöl gegenüber dem herkömmlichen Tabakaromaöl
mit z.B. 40 Gew. % Nikotin im Durchschnitt eine um etwa 5 % geringere Dichte. Die
dynamische Viskosität ist bei dem neuen Tabakaromaöl gegenüber dem entsprechenden
Tabakaromaöl mit etwa 40 Gew. % Nikotin um den Faktor 4-6 größer. Ebenso ist die kinematische
Viskosität des neuen Tabakaromaöls um den Faktor 4-6 größer als die kinematische Viskosität
des entsprechenden, unbehandelten Tabakaromaöls mit etwa 40 Gew. % Nikotin.
[0029] Versuche haben gezeigt, daß das neue Tabakaromaöl gegenüber dem herkömmlichen Tabakaromaöl
(10 Gew% bis 50 Gew% Nikotin) eine insbesondere bei Luftzufuhr beständigere Lagerfähigkeit
aufweist. Während das herkömmliche Tabakaromaöl bereits nach 3 Monaten deutliche unerwünschte
Veränderungen in der Geruchs- und Geschmacksnote aufwies, zeigte das neue Tabakaromaöl
unter sonst gleichen Bedingungen auch nach 12 Monaten keine Veränderungen in der Geruchsnote
und im Rauchgeschmack. Das herkömmliche Tabakaromaöl war schon nach 3 Monaten unter
Luftzufuhr deutlich trüb geworden, während das neue Tabakaromaöl auch nach 12 Monaten
immer noch klar blieb. Diese Erscheinungen können auf die Tatsache zurückgeführt werden,
daß Nikotin an der Luft nicht stabil ist und zudem eine hygroskopische Substanz darstellt.
[0030] Auch wenn nikotinhaltige herkömmliche Tabakaromaöle unter Inertgas gelagert werden,
kommt es bei deren Verwendung auf dem Tabak innerhalb von kurzer Zeit zu einer raschen
Änderung der Geruchs- und Rauchgeschmacksnote. Diese Tatsache läßt sich auf die sehr
feine Verteilung des meist mit einem Lösungsmittel auf dem zu veredelndem Tabak aufgebrachten
Tabakaromaöls zurückführen. Die hygroskopischen Eigenschaften und die Instabilität
des Nikotins an der Luft kommen bei der durch die feine Verteilung sehr großen Oberfläche
des Tabakaromaöls voll zur Geltung, was zu einer Veränderung der Geruchs- und Geschmacksnote
führt.
[0031] Ferner hat das neue Produkt unter gleichen Bedingungen im Vergleich zum herkömmlichen
Tabakaromaöl mit einem Nikotingehalt von z.B 40 % eine hellere Farbe, wie entsprechende
spektrophotometrische Untersuchungen zeigen.
[0032] Alternativ zu dem dargestellten Verfahrensweg gemäß Anspruch 1, welches von bereits
gewonnen, mit Nikotin kontaminiertem Tabakaromaöl ausgeht, wurde ein Verfahren entwickelt,
welches die Entnikotinisierung direkt bei der Herstellung des Tabakaromaöls während
der Extraktion mit Kohlendioxid erlaubt (Fig. 2). Hierbei kann man von einem mit organischen
Lösungsmitteln wie Benzol, Toluol, Diethylehter, Propan, n-Hexan, Cyclohexan, Dichlormethan,
Trichlormethan, Ethanol, Isopropanol, Aceton, CO
2 oder mit Mischungen dieser Lösungsmittel gewonnenem Primärextrakt als Startmaterial
ausgehen oder direkt von gemahlenem Tabak bzw. Tabakabfällen.
[0033] Ziel ist es, in jedem Fall neben allen Aromakomponenten möglichst wenig Nikotin zu
extrahieren.
[0034] Der Primärextrakt oder der gemahlene Tabak befindet sich in einem Hochdruckbehälter
2 (Fig. 2). Das CO
2 entstammt dem Vorratsbehälter 8 und wird mit einer Pumpe 7 und einem Wärmetauscher
auf entsprechende Druck- und Temperaturbedingungen gebracht. Vor Durchströmen des
Hochdruckbehälters 2 mit Kohlendioxid, durchströmt das Kohlendioxid einen mit Calciumchlorid
(wasserfrei)-Pulver gefüllten Hochdruckbehälter 1. Der Vorfilter 1 dient dazu, Restspuren
von Wasser aus dem Kohlendioxid zu entfernen, denn die Löslichkeit des Nikotins erhöht
sich mit steigendem Wassergehalt im Kohlendioxid rapide. Somit dient vorgetrocknetes
Kohlendioxid als Extraktionsmittel.
[0035] Nach Durchströmen des Extraktionsbehälters 2 wird das noch mitextrahierte Nikotin
in Behälter 3 zum größten Teil abgeschieden. Dies geschieht dadurch, daß die Extraktlösung
durch eine wäßrige Lösung mit einer 2-3-wertigen organischen Säure mit 2-6 Kohlenstoffatomen
oder deren Alkalisalze geleitet wird. Zur Abscheidung kann jedoch auch eine anorganische
Säure verwendet werden. Die wäßrige organische Säure kann auch auf einem geeigneten
Trägermaterial aufgebracht sein. Im allgemeinen hat sich für die Nikotinabscheidung
aus den bei dem ersten erfindungsgemäßen Verfahren genannten Gründen Citronensäure-Monohydrat
bewährt. Weitere noch enthaltene Spuren an Wasser und Nikotin werden durch einen Filter
4 entfernt, der vor dem Abscheidebehälter 5 angebracht ist. Der Filter enthält ein
Gemisch von 50 Gew.% Citronensäure-Monohydrat und 50 Gew. % Calciumchlorid wasserfrei.
Durch Reduzierung des Druckes werden im Abscheidebehälter 5 unter für CO
2 unterkritischen oder überkritischen Bedingungen die Aromastoffe abgeschieden. Das
Kohlendioxid wird in Behälter 6 verflüssigt und über die Pumpe 7 dem Prozeß wieder
zugeführt.
[0036] Durch die in der DE-A- 32 18 760 beschriebene Filtration können nach der Abscheidung
die mit den Aromastoffen extrahierten Harze und Wachse entfernt werden. Nach dem erfindungsgemäßen
Verfahren erhält man ein klares Tabakaromaöl, welches im Gegensatz zu dem nach der
DE-A-32 18 760 gewonnenen Produkt weniger als 0.1 Gew. % Nikotin hat.
[0037] Im übrigen gelten für das neue Produkt alle die Eigenschaften bzgl. der Dichte, der
kinematischen und dynamischen Viskosität, der Lagerfähigkeit und den entsprechend
nicht mehr vorhandenen Anteilen an Nebenalkaloiden, Aminen und Aminosäuren gemäß den
Patentansprüchen 27-34, sowohl für das nach den Patentansprüchen 1-13 hergestellte
Produkt als auch für das nach den Patentansprüchen 14-26 hergestellte Produkt.
Beispiel 1
[0038] Als Startmaterial dient ein von Harzen und Wachsen befreites klares Burley-Tabakaromaöl
mit einem Nikotingehalt von Gew. 37.3 %, das primär durch Isopropanol und sekundär
durch CO
2 extrahiert wurde.
[0039] Zu 750 ml Wasser werden 500 g Citronensäure-Monohydrat gegeben. Diese Lösung wird
zu 500 g des oben beschriebenen Burley-Tabakaromaöls gegeben. Die zu emulgierenden
Phasen werden in den beschriebenen Emulgier-Phasenseparator 1 (Fig. 1) gegeben und
mit dem Rührer 3 bei Raumtemperatur 12 Std. emulgiert. 15 Minuten vor Abschalten des
Rührers werden 55 g Natriumchlorid hinzugegeben. Nach Abschalten des Rührers wird
der Rührer durch den Ultraschallschwingkopf 4 ausgetauscht und das Wärmebad 6 (65°C)
über die Ventile 7+8 hinzugeschaltet. Durch den Ultraschall (Betriebsfrequenz 25 kHz),
die Erwärmung und die Zugabe von 55 g Natriumchlorid ist nach ca 25 Min. eine klare
Phasentrennung erzielt worden. Über den Hahn 9 kann nun die mit Nikotinsalz beladene
wäßrige Phase abgetrennt werden. Der Restwassergehalt des Aromaöls von Gew. 0.1 %
wurde durch einen Dünnschichtverdampfer auf unter Gew. 0.04 % gebracht.
[0040] Als Produkt wurde ein klares Tabakaromaöl (267.6 g) mit einem Nikotingehalt von ca.
Gew. 0.068 % erhalten. Wird der Prozeß für das erhaltene Produkt mit der gleichen
Lösung und einer Lösungsmittelmenge von 450 ml wiederholt, erhält man nach der Behandlung
im Dünnschichtverdampfer 265.3 g klares Burley-Aromaöl mit einem Nikotingehalt von
unter 0,0001 Gew. % (1 ppm). Bei einmaliger Anwendung des Verfahrens wurde der Nikotingehalt
von 37.3 Gew. % auf 0.068 Gew. % um etwa das 548- fache erniedrigt. Bei zweimaliger
Anwendung des Verfahrens ist der Nikotingehalt des erhaltenen Produktes kleiner als
0,0001 Gew. % in Bezug auf das Startmaterial (37.3 Gew. %) um etwa das 373000- fache
geringer.
Beispiel 2
[0041] Als Startmaterial dient ein nicht filtriertes Burley-Tabakaromaöl mit allen Harzen
und Wachsen und einem Nikotingehalt von 40.1%.
[0042] Zu 750 ml Wasser werden 500 g Citronensäure-Monohydrat gegeben. Diese Lösung wird
zu 500 g des oben beschriebenen Burley-Tabakaromaöls gegeben. Die zu emulgierenden
Phasen werden in den beschriebenen Emulgier-Phasenseparator 1 (Fig 1) gegeben und
mit dem Rührer 3 bei einer Temperatur von ca. 65°C (über die Ventile 7+8 vor dem Emulgieren
zugeschaltetes Wärmebad 6) 18 Std. emulgiert. 15 Minuten vor dem Abschalten des Rührers
werden 55 g Natriumchlorid hinzugegeben. Nach Abschalten des Rührers wird der Rührer
durch den Ultraschallschwingkopf 4 ausgetauscht (Fig. 1). Durch den Ultraschall (Betriebsfrequenz
ca. 25 kHz), die Temperatur von 65°C und die Zugabe von ca. 55 g Natriumchlorid is
nach ca. 20 Minuten eine klare Phasentrennung erzielt worden. Über den Hahn (9) kann
nun die mit Nikotinsalz beladene wäßrige Phase abgetrennt werden. Als Produkt wurden
265.6 g Tabakaromaöl mit Harzen und Wachsen und einem Nikotingehalt von ca. 0.092
Gew.-% erhalten. Wird der Prozeß für das erhaltene Produkt mit der gleichen Lösung
und einer Lösungsmittelmenge von 450 ml wiederholt, erhält man 262.2 g Tabakaromaöl
mit Harzen und Wachsen und einem Nikotingehalt von unter ca. 10 ppm (0.001 %). Nach
anschließender Filtration (gemäß DE-A-32 18 760) des nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
erhaltenen Aromaöls mit Harzen und Wachsen und einem Nikotingehalt von unter 10 ppm
(0.001 Gew.-%) und Behandlung des Filtrates im Dünnschichtverdampfer erhält man 147.4
g ein von Harzen und Wachsen befreites klares Tabakaromaöl mit einem Nikotingehalt
von unter ca. 10 ppm (0.001 Gew.-%) und einem Restwassergehalt von unter 0.04 Gew.-%
[0043] Vergleich zwischen dem Tabakaromaöl nach dem herkömmlichen Verfahren und dem Tabakaromaöl
welches nach dem erfindungsgemäßen Verfahren gemäß den Patentansprüchen 1-11 hergestellt
wurde:
[0044] Tabakaromaöl nach der herkömmlichen Methode
| Dichte bei 25°C: 0.98 g· cm-3 |
| kinematische Viskosität bei 25°C: |
138.2 cSt |
| dynamische Viskosität bei 25 °C: |
135.5 mPa·s |
| Brechungsindex bei 20°C: |
1.5139 |
| Nikotingehalt: |
37.3 Gew. % |
Lagerfähigkeit und Anwendung:
[0045] Nach drei Monaten Lagerung unter Luftzutritt bei 25°C sind deutliche Trübungen und
Veränderungen in der Geruchsnote festzustellen. Auch das unter Inertgas aufbewahrte
herkömmliche Tabakaromaöl bleibt aus den beschriebenen Gründen bei seiner Anwendung
auf dem Tabak nicht stabil.
[0046] Tabakaromaöl nach einmaliger Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens gemäß den
Patentansprüchen 1-11 hergestellt:
| Dichte bei 25°C: 0.93 g· cm-3 |
| kinematische Viskosität bei 25°C: |
622.9 cSt |
| dynamische Viskosität bei 25 °C: |
581.4 mPa s· |
| Brechungsindex bei 20°C: |
1.5067 |
| Nikotingehalt: |
0.068 Gew. % |
Lagerfähigkeit und Anwendung:
[0047] Nach zwölf Monaten Lagerung unter Luftzutritt bei 25°C ist das Öl klar geblieben
und es sind keinerlei Veränderung in der Geruchs- und Rauchgeschmacksnote aufgetreten.
Bei der Anwendung des nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten Tabakaromaöls
auf dem Tabak bleibt das Aromaöl unverändert stabil.
Beispiel 3
[0048] 75 g lösungsmittelfreies, dunkles, sirupartiges Dichlormethanextrakt (Primärextrakt,
Nikotingehalt 19.30 %) von Virginia-Tabak (Nikotingehalt 3.21%) werden mit 90 g Na-Aluminiumsilikat
(Na-Al-Zeolith) in einem Knetapparat intensiv vermischt (Mischungsverhältnis 1:1,2)
und in den Extraktionsbehälter 2 gegeben (Fig. 2). Es wird 120 Minuten bei einem Druck
von ca. 230 bar und einer Temperatur von ca. 65 °C mit Kohlendioxid extrahiert. Der
Druck auf der Entspannungsseite beträgt ca. 50 bar und die Temperatur ca. 24 °C. Die
Durchflußmenge an Kohlendioxid beträgt ca. 6 kg/ Std. Das CO
2 entstammt dem Vorratsbehälter 8 und wird mit einer Pumpe 7 und einem Wärmetauscher
auf entsprechende Druck- und Temperaturbedingungen gebracht.
[0049] Vor dem Extraktionsbehälter 2 passiert das Kohlendioxid einen Hochdruckbehälter 1
der mit 500 g Calciumchloridpulver (wasserfrei) gefüllt ist. Nach dem Extraktionsbehälter
2 passiert das mit Aromastoffen und Nikotin beladene Kohlendioxid den Hochdruckbehälter
3. In dem Hochdruckbehälter 3 befindet sich eine Lösung von 500 g Citronensäure-Monohydrat
in 1 Liter Wasser.
[0050] Die von Nikotin größtenteils befreite Extraktlösung durchströmt einen weiteren Hochdruckbehälter
4, der mit einem Gemisch aus 500 g Calciumchlorid- und 500 g Citronensäurepulver gefüllt
ist und die Extraktlösung von restlichen Wasserspuren bzw. Nikotinspuren befreit.
Nach dem Hochdruckbehälter 4 wird das Produkt im Entspannungsbehälter 5 abgeschieden.
In Behälter 6 wird das CO
2 verflüssigt und über die Pumpe 7 dem Prozeß wieder zugeführt.
[0051] Nach Beendigung der Extraktion werden im Entspannungsbehälter 24.1 g einer pastösen
Masse entnommen, das durch einfache Filtration gemäß DE 32 18 760 in 13.2 g klares,
öliges Tabakaromaöl und 10.9 g eines Harz/Wachs-Niederschlages aufgetrennt wird. Der
Nikotingehalt des erhaltenen klaren Tabakaromaöls beträgt 0.082 % Nikotin. Ein Vergleich
mit dem herkömmlichen Verfahren nach DE 32 18 760, d.h. mit einer Extraktion der gleichen
Masse des gleichen Startmaterials nach Ausbau der Filter 1, 3 und 4 führt bei gleichen
Extraktionsbedingungen zu 40.7 g eines Zweiphasengemisches. Nach der Filtration des
Zweiphasengemisches werden 26.2 g klares öliges Tabakaromaöl mit einem Nikotingehalt
von 39.3 Gew % und 15.1 g eines Harz/Wachs-Niederschlages erhalten. Der Vergleich
des neuen, klaren Tabakaromaöls mit dem nach DE-A-32 18 760 hergestellten Tabakaromaöl
zeigt, daß der Nikotingehalt des neuen Tabakaromaöls bzgl. des nach DE-A-32 18 760
hergestellten Tabakaromaöls etwa um das 479- fache geringer ist.
[0052] Vergleich zwischen dem Tabkaromaöl nach der herkömmlichen Methode und dem Tabakaromaöl
welches nach dem erfindungsgemäßen Verfahren gemäß den Patentansprüchen 13-25 hergestellt
wurde:
[0053] Tabakaromaöl nach der herkömmlichen Methode
| Dichte bei 25°C: 0.98 g· cm-3 |
| kinematische Viskosität bei 25°C: |
51.2 cSt |
| dynamische Viskosität bei 25 °C: |
50.2 mPa·s |
| Brechungsindex bei 20°C: |
1.5110 |
| Nikotingehalt: |
39.3 Gew. % |
Lagerfähigkeit und Anwendung:
[0054] Nach drei Monaten Lagerung unter Luftzutritt bei 25°C sind deutliche Veränderungen
in der Geruchsnote festzustellen, und das Öl wird nach 3 Monaten trüb. Auch das unter
Inertgas aufbewahrte herkömmliche Tabakaromaöl bleibt aus den beschriebenen Gründen
bei seiner Anwendung auf dem Tabak nicht stabil.
[0055] Tabakaromaöl nach dem erfindungsgemäßen Verfahren Patentanspruch 13-25 hergestellt:
| Dichte bei 25°C: 0.93 g· cm-3 |
| kinematische Viskosität bei 25°C: |
270.6 cSt |
| dynamische Viskosität bei 25 °C: |
251.3 mPa·s |
| Brechungsindex bei 20°C: |
1.4963 |
| Nikotingehalt: |
0.082 Gew. % |
Lagerfähigkeit und Anwendung:
[0056] Nach zwölf Monaten Lagerung unter Luftzutritt bei 25°C ist das Öl klar geblieben
und es sind keinerlei Veränderung in der Geruchs- und Rauchgeschmacksnote aufgetreten.
Bei der Anwendung des nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten Tabakaromaöls
auf dem Tabak bleibt das Aromaöl unverändert stabil.
1. Verfahren zur Herstellung eines im wesentlichen nikotinfreien Tabakaromaöls,
dadurch gekennzeichnet, daß
ein nikotinhaltiges Tabakaromaöl mit einer wäßrigen, sauren Lösung emulgiert wird;
die Emulsion in eine wäßrige Phase und eine Ölphase getrennt wird; und
die Ölphase isoliert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Phasentrennung mittels
Ultraschallbehandlung beschleunigt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2 dadurch gekennzeichnet, daß als Schallwandler ein stabförmiger
Ultraschallschwingkopf verwendet wird, dessen Betriebsfrequenz ca. 20 - 100 kHz beträgt;
und
wobei der Ultraschallschwingkopf in die Emulsion eintaucht, die sich in einem zylindrischen
Abscheider befindet.
4. Verfahren nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Schallwandler dauernd
oder in Intervallen, allein oder gleichzeitig zur Hauptfrequenz mit mindestens einer
weiteren Frequenz betrieben wird und damit zwischen den Schwingungsbäuchen liegenden
Totschallzonen wenigstens weitgehend vermieden werden.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Phasentrennung
durch Erwärmung beschleunigt wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Phasentrennung
mittels Salzzugabe, insbesondere Natriumchloridzugabe, beschleunigt wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der pH-Wert
der wäßrigen Lösung, welche für den Nikotinauszug verwendet wird, unter 7,.zwischen
0,1 und 6, besonders bevorzugt zwischen 0,1 und 5, vorzugsweise zwischen 1 und 4,
insbesondere bevorzugt unter 1, liegt.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß zur Herstellung
der wäßrigen sauren Lösung eine zwei- bis dreiwertige organische Säure mit 2 bis 6
Kohlenstoffatomen oder deren Alkalisalze, besonders bevorzugt Citronensäure und/oder
Hydrate der Citronensäure in Wasser gelöst werden.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die wäßrige
saure Lösung einen Säureanteil von 0.01 Gew. % bis zur Sättigungsgrenze der Säure
in Wasser enthält.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß dem zu entnikotinisierenden
Tabak-Aromaöl mindestens 1 Gew.% bezogen auf das zu entnikotinisierende Öl an wäßriger
Phase zugegeben wird.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß das Tabakaromaöl
durch Rühren und/oder Schütteln mit der wäßrigen sauren Lösung emulgiert wird.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß das Emulgieren
und die Phasentrennung im selben Gefäß stattfindet.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet daß, das Tabakaromaöl
ausgewählt wird, aus der Gruppe bestehend aus:
Primärextrakten, insbesondere solchen, die durch Extraktion mit organischen Lösungsmitteln
und/oder CO2 erhältlich sind; und Feinölen, insbesondere solchen, die durch Sekundärextraktion
mit einem der genannten Lösungsmittel erhältlich sind.
14. Verfahren zur Herstellung eines im wesentlichen nikotinfreien Tabakaromaöls, wobei
nikotinhaltiger Tabak oder ein aus Tabak hergestellter nikotinhaltiger Primärextrakt
als Startmaterial mit Kohlendioxid extrahiert wird;
die Kohlendioxid-Extraktlösung durch ein saures, wäßriges Medium geleitet wird;
dadurch gekennzeichnet, daß
man für die Extraktion vorgetrocknetes Kohlendioxid einsetzt, den durch das saure,
wäßrige Medium geführten Extrakt zur Entfernung von restlichen Wasser- und Nikotinspuren
über ein Feststoffadsorbensgemisch leitet und ein im wesentlichen nikotinfreies Tabakaromaöl
in einem Abscheidebehälter erhält.
15. Verfahren nach Anspruch 14 dadurch gekennzeichnet, daß als Lösungsmittel für die Primärextraktion
Benzol, Toluol, Diethylether, Propan, n-Hexan, Cyclohexan, Dichlormethan, Trichlormethan,
Ethanol, Isopropanol, Aceton, CO2 oder Mischungen dieser Lösungsmittel verwendet wird.
16. Verfahren nach Anspruch 14 oder 15, dadurch gekennzeichnet, daß man als Adsorptionsmittel
bei der Extraktion, ausgehend von einem Produkt gewonnen durch Primärextraktion, Magnesiumoxid,
Aktivkohle, Aluminiumoxid, Natrium-Aluminiumsilikat, Bleicherde, Bentonit, Kieselgel,
Kieselgur oder zeolithische Molekularsiebe verwendet.
17. Verfahren nach einem der Ansprüche 14 bis 16 , dadurch gekennzeichnet, daß man bei
der Extraktion mit Kohlendioxid im Extraktionsbehälter bei für CO2 überkritischen Druck- und Temperaturbedingungen oder bei unterkritischen Druck- und
Temperaturbedingungen oder bei überkritischen Druck- und unterkritischen Temperaturbedingungen
arbeitet.
18. Verfahren nach einem der Ansprüche 14 bis 17, dadurch gekennzeichnet, daß man bei
der Extraktion mit Kohlendioxid im Abscheidebehälter bei für CO2 unterkritischen Druck- und überkritischen Temperaturbedingungen oder unterkritischen
Druck und unterkritischen Temperaturbedingungen entspannt.
19. Verfahren nach einem der Ansprüche 14 bis 18, dadurch gekennzeichnet, daß man bei
der Extraktion Kohlendioxid in einer Menge von ca. 3 bis 100 kg/Stunde bezogen auf
1 kg Tabak bzw. 1 kg Tabak, dem das Tabakextrakt entstammt, verwendet.
20. Verfahren nach einem der Ansprüche 14 bis 19, dadurch gekennzeichnet, daß das Kohlendioxid,
mit dem der Tabak bzw. das Tabakprimärextrakt extrahiert wird, vor Passieren des Extraktionsbehälters
mit im wesentlichen wasserfreiem Calciumchloridpulver getrocknet wird.
21. Verfahren nach einem der Ansprüche 14 bis 20, dadurch gekennzeichnet, daß die Kohlendioxid-Extraktlösung
nach dem Extraktionsbehälter durch ein Medium geleitet wird, welches ausgewählt wird
aus der Gruppe bestehend aus:
wäßrigen sauren Lösungen, Säuren, die auf angefeuchteten Trägermaterialien angeordnet
und/oder adsorbiert sind, wobei die Trägermaterialien ausgewählt werden aus:
Baumwolle, Aktivkohle, Cellulose, Tabakfilter, Schwamm, Kieselgur und Kieselgel.
22. Verfahren nach einem der Ansprüche 14 bis 21, dadurch gekennzeichnet, daß die saure,
wäßrige Lösung einen pH unter 7, vorzugsweise zwischen 0,1 und 6, besonders bevorzugt
zwischen 0,1 und 5, vorzugsweise zwischen 1 und 4, insbesondere bevorzugt von unter
1, hat.
23. Verfahren nach einem der Ansprüche 14 bis 22, dadurch gekennzeichnet, daß zur Herstellung
der wäßrigen sauren Lösung eine zwei bis drei wertige organische Säure mit 2 bis 6
Kohlenstoffatomen oder deren Alkalisalze, besonders bevorzugt Citronensäure und/oder
Hydrate der Citronensäure in Wasser gelöst werden.
24. Verfahren nach einem der Ansprüche 14 bis 23, dadurch gekennzeichnet, daß die wäßrige
saure Lösung einen Säureanteil von 0.01 Gew. % bis zur Sättigungsgrenze der Säure
in Wasser enthalten kann.
25. Verfahren nach einem der Ansprüche 14 bis 24, dadurch gekennzeichnet, daß nachdem
die Kohlendioxid-Extraktlösung die wäßrige, saure Lösung passiert hat, einen Feststoffilter
passiert, der die Kohlendioxid-Extraktlösung von restlichen Wasser- bzw. Nikotinspuren
befreit.
26. Verfahren nach einem der Ansprüche 14 bis 25, dadurch gekennzeichnet, daß der Feststoffilter
eine Mischung aus im wesentlichen wasserfreiem, gepulvertem CaCl2 und einer gepulverten festen 2-3 wertigen organischen Säure mit 2-6 Kohlenstoffatomen
oder deren Alkalisalz enthält.
27. Im wesentlichen nikotinfreies Tabakaromaöl,
dadurch gekennzeichnet, daß
es nach einem Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 26 erhältlich ist.
28. Tabakaromaöl nach Anspruch 27, dadurch gekennzeichnet, daß es einen Nikotingehalt
von kleiner als ca. 0.1 Gew. %, bezogen auf das Gewicht des Tabakaromaöls, aufweist.