[0001] Die Erfindung betrifft eine hydraulische Zahnradpumpe, insbesondere für Türbetätigungsvorrichtungen
               gemäß dem Oberbegriff des Hauptanspruches.
 
            [0002] Hydraulische Zahnradpumpen sind bei Türbetätigungsvorrichtungen bereits seit langem
               erfolgreich im Einsatz. Diese hydraulischen Zahnradpumpen werden über einen Antrieb,
               beispielsweise einen Elektromotor, angetrieben und fördern unter Druck hydraulische
               Flüssigkeit in Richtung eines mit einem Kolben versehenen Zylinders, der wiederum
               mit weiteren Verbindungs elementen, beispielsweise einem Kniehebel, mit der zu betätigenden
               Tür verbunden ist. Wenn unter Druck dem Zylinder hydraulische Flüssigkeit zugeführt
               wird, bewirkte dies ein Öffnen der zu betätigenden Tür, wobei die hydraulische Flüssigkeit
               z. B. mit einem Druck von 35 bar gefördert wird. Die hydraulische Flüssigkeit wird
               in einem Kreislauf gefördert, d. h. die hydraulische Flüssigkeit wird anschließend
               über eine Saugleitung der hydraulischen Zahnradpumpe wieder zugeführt.
 
            [0003] Bei diesen aus der Praxis bekannten hydraulischen Zahnradpumpen sind die Zahnräder
               mittels Lagerkörper, sog.

Brillen" gelagert, die in das Gehäuse einsetzbar sind.
 
            [0004] Bei Türbetätigungsvorrichtungen sind die Türantriebe so ausgerichtet, daß eine aufschwingende
               Tür nicht bis zuletzt die gleiche Öffnungsgeschwindigkeit wie in ihrem mitleren Bewegungsbereich
               aufweist, sondern die Tür wird kurz vor dem Erreichen ihrer maximalen Öffnungsposition
               mit verringerter Geschwindigkeit bewegt, um ein abruptes hartes Abbremsen der Tür
               bei Erreichen ihrer maximalen Öffnungsposition zu vermeiden. Dies trifft ebenfalls
               bei dem Schließen einer Tür zu, um ein lautes und materialbelastendes Zuschlagen der
               Tür zu vermeiden. In diesen Phasen verringerter Bewegung der Tür wird nicht die volle
               Pumpenleistung der hydraulischen Zahnradpumpe abverlangt. Eine Reduzierung der Pumpenleistung
               über eine entsprechende Anpassung des Pumpenantriebes, z. B. also eines Elektromotors,
               wäre aufgrund der benötigten Regeleinrichtungen kostenintensiv und daher nachteilhaft.
 
            [0005] Aus diesem Grunde weisen die bekannten Türbetätigungsvorrichtungen ein Druckentlastungsventil
               auf, das den Zahnradpumpen nachgeschaltet ist, um eine schädliche Erhöhung des Druckes
               der hydraulischen Flüssigkeit zu vermeiden, wenn nicht die volle Pumpenleistung benötigt
               wird. Dabei bewirken diese Druckentlastungsventile, daß bei einem Anstieg des von
               der Zahnradpumpe geförderten Druckes der hydraulischen Flüssigkeit sich ein Druckentlastungsventil
               öffnet und im Sinne eines Bypass hydraulische Flüssigkeit von der Druckleitung zur
               Saugleitung umleitet, um zu bewirken, daß zum einen der Druck der hydraulischen Flüssigkeit
               vermindert wird und zudem aufgrund der Rückleitung der hydraulischen Flüssigkeit ein
               kontinuierlicher Lauf der Zahnradpumpe stattfinden kann.
 
            [0006] Diese bekannten Druckentlastungsventile werden bei Türbetätigungsvorrichtungen in
               einer aufwendig aufgebauten Platte angeordnet, die der Zahnradpumpe nachgeschaltet
               ist. Diese nachgeschaltete Platte ist zum einen kostenaufwendig in der Herstellung
               und zudem ist der Platzbedarf dieser Platte recht hoch, so daß sich dadurch der Platzbedarf
               der gesamten Türbetätigungsvorrichtung erhöht.
 
            [0007] Aus der GB 2 295 422 ist eine Kraftstoffpumpe für die Kraftstoffeinspritzung einer
               Verbrennungsmaschine bekannt, in der ein Druckbegrenzungsventil integriert ist, jedoch
               ist dieses Druckbegrenzungsventil in einem feststehenden Teil der Pumpe eingebaut,
               d. h. das Pumpengehäuse ist in starkem Maße an dem Einbau des Ventils angepaßt. Dies
               ist nachteilhaft, wenn Pumpen sowohl mit als auch ohne Ventil gebaut werden, da hierfür
               zwei komplett unterschiedliche Pumpengehäuse konstruiert und gefertigt werden müssen.
 
            [0008] Aus der US-PS 48 28 462 ist eine hydraulische Pumpe bekannt, die ebenfalls über ein
               Druckbegrenzungsventil verfügt, das jedoch nicht in unmittelbarer Nähe der Antriebszahnräder
               angeordnet ist, so daß der Platzbedarf hierfür hoch ist.
 
            [0009] Aus der DD 221 798 ist eine Zahnradpumpe mit einbezogenem Überdruckventil bekannt,
               wobei ein Bypasskanal zwischen dem Druckraum und dem Ansaugraum dadurch geschaffen
               wird, daß ein Lagerkörper für die Ritzelwellen axial beweglich im Pumpengehäuse angeordnet
               ist und gegenüber der Stirnwandung der Zahnradpumpe mittels einer einstellbaren Feder
               belastet ist. Dies ist jedoch nur mit einem relativ hohen konstruktiven Aufwand und
               einer besonderen Adaptierung des Pumpengehäuses an diesen Einsatzzweck zu ermöglichen.
               Daher ist es notwendig, ein spezielles Gehäuse hierfür zu schaffen, und wenn darüber
               hinaus Pumpeneinheiten ohne Druckbegrenzungsventil gefertigt werden sollen, insbesondere
               für Anwendungen, in denen ein Druckbegrenzungsventil nicht notwendig ist und eine
               besonders kostengünstige technische Lösung gefordert wird, ist es notwendig, zwei
               oder mehr verschiedene Gehäuse für die jeweiligen Anwendungsfälle zu konstruieren
               und bereitzustellen. Dies ist im Hinblick auf die Herstellungs- und Lagerkosten aufwendig
               und daher ungünstig. Zudem arbeitet das Druckbegrenzungsventil in axialer Richtung
               der Wellen der Zahnräder.
 
            [0010] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Pumpenvorrichtung insbesondere für
               Türbetätigungsvorrichtungen zu schaffen, die ein Druckbegrenzungsventil aufweisen
               und die hinsichtlich der Pumpenvorrichtungen, die kein Druckbegrenzungsventil aufweisen,
               nur minimale konstruktive Änderungen erfordern.
 
            [0011] Mit anderen Worten ausgedrückt wird vorgeschlagen, lediglich die Lagerkörper für
               die Zahnräder der hydraulischen Zahnradpumpe zu modifizieren, um ein Druckbegrenzungsventil
               zu erhalten, so daß es beispielsweise überhaupt nicht erforderlich sein muß, das Pumpengehäuse
               selbst zu modifizieren, sondern lediglich einen Lagerkörper für die Zahnräder entsprechend
               mit einem Druckbegrenzungsventil auszustatten.
 
            [0012] Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen erläutert.
 
            [0013] Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend in der Zeichnung dargestellt,
               wobei
               
               
                  - Fig. 1
 
                  - in einer Seitenansicht einen Elektromotor mit daran angeordneter hydraulischer Zahnradpumpe
                     zeigt,
 
                  - Fig. 2
 
                  - zeigt einen Querschnitt durch die Zahnradpumpe und
 
                  - Fig. 3
 
                  - zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel einer hydraulischen Zahnradpumpe.
 
               
 
            [0014] Bezugnehmend auf Fig. 1 ist ein Ausschnitt einer Türbetätigungsvorrichtung 1 dargestellt,
               die im wesentlichen aus einem Elektromotor 2 und einer damit verbundenen hydraulischen
               Zahnradpumpe 3 besteht. An die Zahnradpumpe 3 schließen sich weitere Vorrichtungen
               für die Türbetätigung an, wie beispielsweise ein mit einem Kolben versehener Zylinder
               und ein davon betätigter Türkniehebel, der wiederum mit der zu betätigenden Tür verbunden
               ist, wobei diese zuletzt genannten Einrichtungen jedoch aus Übersichtlichkeitsgründen
               nicht dargestellt sind.
 
            [0015] Der Elektromotor 2 erhält über ein Kabel 4 seine elektrische Spannung; über eine
               Motorwelle 5 und ein Kupplungsstück 6 ist der Motor 2 mit der Zahnradpumpe 3 verbunden,
               wobei die Kupplung 6 in eine Pumpenwelle 7 eingreift.
 
            [0016] Die Zahnradpumpe 3 besteht im wesentlichen aus einem Gehäuse 8, in dem zwei ineinanderkämmende
               Zahnräder angeordnet sind, wobei in Fig. 1 lediglich ein Zahnrad 9 zu sehen ist. An
               den Seiten sind die Zahnräder 9 begrenzt durch Lagerkörper 10 und 11, die die Wellen
               12 und 14 der Zahnräder 9 aufnehmen. Diese Lagerkörper 10, 11 haben im wesentlichen
               eine achtförmige bzw. brillenförmige Form, wie dies aus den Fig. 2 und 3 ersichtlich
               ist und haben eine Dichtungs- und Lagerungsfunktion.
 
            [0017] Zudem weist die Zahnradpumpe 3 einen Saugkanal 15 für die hydraulische Flüssigkeit
               auf, die der Zahnradpumpe 3 wieder zuströmt und einer Druckleitung 16, in dem das
               unter Druck geförderte flüssige Medium abgefördert wird. Die Fließrichtung des hydraulischen
               Mediums wird durch Pfeile in Fig. 1 verdeutlicht.
 
            [0018] Der Elektromotor 2 läuft bei Betrieb der Türbetätigungsvorrichtung 1 stets mit gleicher
               Leistung und bewegt über die Motorwelle 5, die Kupplung 6 und die Pumpenwelle 7 die
               Zahnräder 9, so daß sie die hydraulische Flüssigkeit über die Druckleitung 16 aus
               dem Pumpenbereich herausfördern. Wenn der Bedarf an hydraulischer Flüssigkeit nicht
               hoch ist, beispielsweise wenn die Tür beinahe ganz geöffnet ist und so geschaltet
               ist, daß sie sich nur noch langsam bewegt, wird mehr hydraulische Flüssigkeit gefördert
               als die Türbetätigungsvorrichtung 1 benötigt und der Druck der Flüssigkeit steigt
               an. Um ein zu starkes Ansteigen des Flüssigkeitsdruckes zu verhindern, wird ein Druckentlastungsventil
               17 vorgeschlagen, das in diesem Ausführungsbeispiel in einer Lagerkörper 11 vorgesehen
               ist. Das Druckentlastungsventil besteht im wesentlichen aus einer Kugel 18, die über
               eine Feder 19 belastet wird. Anstatt einer Kugel 18 kann auch ein anderes Dichtungselement
               verwendet werden, z. B. ein Kegel od. dgl. Bei einem Ansteigen des Druckes in der
               Druckleitung 16 wird die Kugel 18 nach oben gedrückt und gibt einen Bypasskanal 20
               frei, so daß die Flüssigkeit von der Druckleitung 16 in die Saugleitung 15 strömen
               kann, so daß eine Druckentlastung stattfindet. Das Ventil 17 ist zwischen Druckseite
               und Saugseite der Zahnradpumpe 3 angeordnet und verbindet diese Pumpen bei Bedarf.
 
            [0019] Die Einstellung des Druckentlastungsventiles 17 ist in diesem Ausführungsbeispiel
               möglich und erfolgt über eine Schraube 21, die an ihrer Außenseite mit einem Gewinde
               22 versehen ist, das mit einem Gewinde des Schraubensitzes 23 kämmt. Die Schraube
               21 drückt auf die Feder 19, und bei einem weiteren Hineindrehen der Schraube 21 wird
               die Kugel 18 stärker belastet, so daß sich das Druckentlastungsventil 17 erst bei
               einem höheren Druck öffnet; selbstverständlich kann in umgekehrter Weise auch das
               Druckentlastungsventil 17 derart eingestellt werden, daß es sich bereits bei einem
               geringeren Druck in der Druckleitung 16 öffnet.
 
            [0020] Das hier vorgeschlagene Druckentlastungsventil 17 kann auch auf andere Art und Weise
               ausgebildet sein, so z. B. kann anstelle der gewählten Verbindung Kugel/Feder auch
               eine andere Vorrichtung vorhanden sein, die elastisch ausgebildet ist und bei einem
               zu hohen Druck im Druckkanal 16 den Bypasskanal 20 freigibt. Ebenfalls kann die Einstellung
               des Ventils auch auf andere Art und Weise erfolgen.
 
            [0021] In einer etwas einfacheren Ausführung ist es möglich, das Druckentlastungsventil
               17 lediglich voreingestellt in die Zahnradpumpe 3 zu integrieren, wie dies aus Fig.
               3 ersichtlich ist. Dabei kann das Druckentlastungsventil 17 nicht über eine Schraube
               reguliert werden, sondern die Einstellung des Druckentlastungsventiles 17 ist bereits
               ab Werk voreingestellt, um Kosten zu sparen. Die Kugel 18 und die Feder 19 wurden
               lediglich in die Zahnradpumpe 3 eingesetzt. Mittels einer Mutter 14 wird das Druckentlastungsventil
               17 fixiert.
 
            [0022] Es ist auch möglich, das Druckentlastungsventil 17 gesondert anzusteuern, z. B. über
               Druckluft, oder aber ein fremdgesteuertes Magnetventil zu verwenden. Dies ist vorteilhaft,
               um z. B. das Ventil beim Starten der Pumpe zu öffnen, um durch die Herabsetzung des
               Förderflüssigkeits-Druckes ein leichteres Starten der Pumpe zu ermöglichen.
 
            [0023] In einer besonders kostengünstigen Ausführungsart ist es möglich, den Lagerkörper
               10 oder 11 mit einem integrierten Druckbegrenzungsventil auszustatten, d. h. als komplett
               integrierte Einheit, so daß das Pumpengehäuse überhaupt nicht verändert werden muß,
               wenn nun eine Zahnradpumpe 3 mit einem Druckbegrenzungsventil ausgestattet werden
               soll, da man bei dieser Ausführungsform auf eine Bohrung des Pumpengehäuses für eine
               Feder 19 entsprechend den Fig. 1 bis 3 verzichten kann. In einem derartigen Ausführungsbeispiel
               wäre ein das Druckbegrenzungsventil verschließendes Element innerhalb des Lagerkörpers
               10, 11 integriert angeordnet.
 
            [0024] Jedoch auch wenn die Ausführungsformen gemäß den Fig. 1 bis 3 verwendet werden, sind
               die erforderlichen Modifikationen an dem Pumpengehäuse 8 gering, die dazu notwendig
               ist, um dieses Gehäuse mit einem Druckbegrenzungsventil auszustatten.
 
            [0025] Die Integration des Druckbegrenzungsventiles 17 in die Lagerkörper bzw. 

Brille" hat zudem den Vorteil, daR der bei Öffnung des Ventils entstehende Bypass-Kanal
               extrem kurz ist. Dies ist vorteilhaft, da bei Öffnung des Ventils ein besonders schneller
               Druckausgleich herbeigeführt wird, so daß z. B. ein Schaden aufgrund Überdruck schnellstmöglich
               vermieden wird.
 
          
         
            
            1. Hydraulische Zahnradpumpe, insbesondere für eine Türbetätigungsvorrichtung mit einem
               Gehäuse, worin außenverzahnte Zahnräder angeordnet sind, die miteinander in Eingriff
               stehen, wobei die Zahnräder von mindestens einem Lagerkörper gehalten sind, der dem
               Gehäuse entnehmbar ist, wobei mindestens ein Zahnrad mit einem Antrieb versehen ist
               sowie mit einer Druckleitung für die zu fördernde hydraulische Flüssigkeit und einer
               Saugleitung für die angesaugte hydraulische Flüssigkeit, gekennzeichnet durch ein Druckbegrenzungsventil (17) in dem Lagerkörper (11), das je nach Zustand einen
               Bypasskanal (20) zwischen der Druckleitung (16) und der Saugleitung (15) freigibt
               bzw. sperrt.
 
            2. Zahnradpumpe gemäß Anspruch 1, gekennzeichnet durch den Lagerkörper (10, 11) an beiden Längsseiten der Zahnräder (9).
 
            3. Zahnradpumpe gemäß Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet durch ein federbelastetes Dichtungselement als Druckbegrenzungsventil (17).
 
            4. Zahnradpumpe gemäß Anspruch 1, 2 oder 3, gekennzeichnet durch die in ihrer Spannung einstellbare Feder (19).
 
            5. Zahnradpumpe gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch ein fremdsteuerbares Druckbegrenzungsventil (17).