[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs
1.
[0002] Bei der Verwendung von gleitgelagerten, fördergutgeschmierten Zahnradpumpen zur Förderung
von Polymeren ist die Temperatur des Fördergutes von grosser Bedeutung, da bei zu
tiefer Temperatur die Viskosität zu hoch ist und bei zu hoher Temperatur Zersetzungserscheinungen
auftreten können. Daher wird versucht, die Temperatur des Fördermediums in einem bestimmten
Bereich zu halten. Dadurch wird es ermöglicht, dass das Betriebsfenster der Zahnradpumpe
erheblich erweitert werden kann.
[0003] Zur Temperaturstabilisierung werden deshalb im Gehäuse der Zahnradpumpe und in der
Welle in bekannter Weise Wärmetauscher vorgesehen, wobei der Wärmetauscher im Gehäuse
über ein erstes Leitungssystem an ein Heizaggregat und der Wärmetauscher in der Welle
über ein zweites Leitungssystem an ein Kühlgerät angeschlossen sind. Mit dem Heizaggregat
wird das Gehäuse, das im Betrieb an die Umgebung Wärme abgibt, auf einer vorgegebenen
Temperatur gehalten. Mit dem Kühlaggregat wird die durch Reibung zwischen Welle und
Lager entstehende und frei werdende Energie kompensiert, womit eine lokale Überhitzung
des Fördergutes vermieden werden soll.
[0004] Das bekannte Verfahren zur Temperatureinstellung ist jedoch aufwendig und mit entsprechend
hohen Kosten verbunden.
[0005] Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren anzugeben,
das obenerwähnte Nachteile nicht aufweist.
[0006] Diese Aufgabe wird durch die im kennzeichnenden Teil des Patentanspruchs 1 angegebenen
Massnahmen gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sowie eine Vorrichtung
zur Durchführung des Verfahrens sind in weiteren Ansprüchen angegeben.
[0007] Die Erfindung weist folgende Vorteile auf: Indem zur Stabilisierung der Temperatur
in Zahnradpumpen ein Temperieraggregat verwendet wird, das sowohl an den Wärmetauscher
in der Welle und/oder im Gleitlager als auch an den Wärmetauscher im Gehäuse angeschlossen
wird, wird das System erheblich vereinfacht, was sich insbesondere in geringeren Kosten
manifestiert.
[0008] Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Zeichnungen beispielsweise näher erläutert.
Dabei zeigen
- Fig. 1
- in schematischer Darstellung ein bekanntes System zur Stabilisierung der Temperatur
des Fördergutes mit zwei Temperieraggregaten und
- Fig. 2 bis 4
- in schematischer Darstellung verschiedene erfindungsgemässe Systeme zur Stabilisierung
der Temperatur des Fördergutes mit einem Temperieraggregat.
[0009] Fig. 1 zeigt - in schematischer Darstellung - ein bekanntes System zur Stabilisierung
der Temperatur eines mit einer Zahnradpumpe geförderten Fördergutes. Die Zahnradpumpe
besteht dabei aus mindestens einem Gehäuseteil G, in dem insbesondere zwei Wellen
W enthalten sind, die je mindestens in einem, vorzugsweise in zwei Gleitlagern L drehbar
gelagert sind. Für weiterführende Angaben zum Aufbau von Zahnradpumpen sei beispielsweise
auf das Maag-Taschenbuch, 2. Auflage, 1985, Seiten 279 ff. verwiesen.
[0010] Wie eingangs erwähnt, eignen sich Zahnradpumpen besonders zur Förderung von hochviskosen
Flüssigkeiten wie beispielsweise von Polymerschmelzen. Dabei ist darauf zu achten,
dass die Temperatur des Fördergutes möglichst stabil einem bestimmten Wert entspricht,
bei dem weder eine Zersetzung - was bei zu hohen Temperaturen vorkommt - noch eine
Blockierung der Zahnradpumpe - z.B. durch Festsetzen der Gleitlager - durch ein zähflüssiges
Fördergut eintreten kann, was bei zu tiefen Temperaturen des Fördergutes möglich ist.
Dazu wurden in bekannter Weise im Gehäuse G und in der Welle W der Zahnradpumpe Wärmetauscher
vorgesehen, die über Zuleitungssysteme ZS1 und ZS2 je mit Temperieraggregaten T1 und
T2 verbunden sind. In den Temperieraggregaten T1 und T2 wird ein Medium M auf eine
gewünschten Temperatur aufgeheizt bzw. abgekühlt und mit Hilfe der Zuleitungssystemen
ZS1 und ZS2 dem Wärmetauscher in der Welle W bzw. im Gehäuse G zugeführt.
[0011] Das bekannte System hat den Nachteil, dass für die getrennten Zuleitungssysteme ZS1
und ZS2 auch zwei Temperieraggregate T1 und T2 vorzusehen sind. Dem Vorteil der unabhängigen
Temperatureinstellung für Welle W und Gehäuse G stehen ungemein hohe Kosten für die
Temperieraggregate T1 und T2 gegenüber.
[0012] In den Fig. 2 bis 4 sind verschiedene erfindungsgemässe Vorrichtungen zur Einstellung
und Stabilisierung der Temperatur des Fördergutes M dargestellt. Dabei weisen alle
drei Ausführungsvarianten ein einziges Temperieraggregat TA auf, an das die Zuleitungssysteme
ZS zu den Wärmetauschern im Gehäuse G oder in der Welle W auf verschiedene Weise angeschlossen
sind. So ist in Fig. 2 ein System dargestellt, bei dem die Wärmetauscher parallel
an das Temperieraggregat TA angeschlossen sind, d.h., dass das Medium M in den Zuleitungssystemen
ZS vor dem entsprechenden Wärmetauscher die gleiche Temperatur aufweist.
[0013] In gleicher Weise ist auch die Ausführungsform gemäss Fig. 3 eine Parallelschaltung
der Wärmetauscher. Allerdings erfolgt hier durch ein Zusammenführen der Leitungen
vor den Warmetauschern eine Durchmischung und mithin ein Temperaturausgleich der Medien
M vor dem Temperieraggregat TA.
[0014] Schliesslich ist in Fig. 4 eine Ausführungsform dargestellt, bei der eine Serieschaltung
der beiden Wärmetauscher vorgesehen ist, denn zunächst wird das Medium M - ausgehend
vom Temperieraggregat TA - durch den Wärmetauscher in der Welle und anschliessend
durch den Wärmeaustauscher im Gehäuse G geführt. Bei dieser Ausführungsform wird im
speziellen die Möglichkeit ausgenutzt, dass die in der Welle W erzeugte Abwärme durch
das Medium M in das Gehäuse G transportiert wird, d.h. Welle W und Gehäuse G agieren
wie ein Temperieraggregat.
[0015] Es wird darauf hingewiesen, dass in einer weiteren Ausführungsform der Erfindung
anstelle des Wärmeaustauschers in der Welle W auch ein entsprechender Wärmeaustauscher
im Gleitlager L verwendet wird, um eine Überhitzung zu vermeiden. Darüber hinaus besteht
die Möglichkeit, auch die Kombination von Wärmeaustauschern in der Welle W und im
Gleitlager L gleichzeitig vorzusehen.
1. Verfahren zur Stabilisierung der Temperatur bei einer mit Fördergut geschmierten Zahnradpumpe,
bestehend aus mindestens einem Gehäuseteil (G) mit mindestens zwei Gleitlagern (L),
in denen Wellen (W) Fördermedium geschmiert gelagert sind, wobei das Verfahren darin
besteht,
- dass ein Medium (M) in einem Temperieraggregat (TA) auf einen vorbestimmten Temperaturwert
eingestellt wird,
- dass das Medium (M) einerseits den mindestens einen Gehäuseteil (G) und anderseits
die Wellen (W) und/oder die Gleitlager (L) zum Zwecke der Stabilisierung der Temperatur
durchströmt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das mindestens eine Gehäuseteil
(G), die Wellen (W) und/oder die Gleitlager (L) vom Medium (M) parallel durchströmt
werden.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das mindestens eine Gehäuseteil
(G) und die Wellen (W) bzw. die Gleitlager (L) vom Medium (M) unabhängig voneinander
durchströmt werden.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass ausgehend vom Temperieraggregat
(TA) zunächst die Wellen (W) und/oder die Gleitlager (L) und danach das mindestens
eine Gehäuseteil (G) vom Medium (M) durchflossen werden.
5. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei
die Vorrichtung aus einer Zahnradpumpe mit mindestens einem Gehäuseteil (G), mindestens
zwei Wellen (W) und mindestens zwei Gleitlagern (L) besteht, dadurch gekennzeichnet,
dass das mindestens eine Gehäuseteil (G), die Wellen (W) und/oder die Gleitlager (L)
Leitungssysteme zum Austauschen von Wärme aufweisen und dass ein Temperieraggregat
(TA) vorgesehen ist, das über mindestens ein Zuleitungssystem (ZS) mit den Leitungssystemen
verbindbar ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Leitungssystem durch
den mindestens einen Gehäuseteil (G) und das Leitungssystem durch die Wellen (W) und/oder
durch die Gleitlager (L) parallel geschaltet an das Zuleitungssystem (ZS) angeschlossen
sind.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Leitungssystem durch
den mindestens einen Gehäuseteil (G) und das Leitungssystem durch die Wellen (W) und/oder
durch die Gleitlager (L) je an einen Ausgang des Temperieraggregates (TA) angeschlossen
sind.
8. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Leitungssystem durch
den mindestens einen Gehäuseteil (G) und das Leitungssystem (LS) durch die Wellen
(W) und/oder durch die Gleitlager (L) in Serie geschaltet an das Zuleitungssystems
(ZS) angeschlossen sind.