[0001] Die Erfindung betrifft ein Kranken- oder Pflegebett entsprechend dem Oberbegriff
von Anspruch 1.
[0002] Pflegebedürftige Personen, die weder stehen noch gehen können und zur Fortbewegung
außerhalb ihres Bettes einen Rollstuhl benutzen müssen, sind zur Überführung vom Bett
auf einem Rollstuhl und umgekehrt mindestens vorübergehend auf Hilfe durch Pflegepersonal
angewiesen, das bei solchen Handhabungen mit bewegungsunfähigen oder schweren Patienten
große Anstrengungen bewältigen muß.
[0003] In ein aus DE 195 29 813 A1 bekanntes Kranken- oder Pflegebett, von dem die Erfindung
ausgeht, läßt sich ein an eine Bettrahmen- und Matratzenausnehmung angepaßter Rollstuhl
mit seinem Sitzrahmen und flachgelegten Rückenrahmen vollständig integrieren. Durch
Gebrauch dieses Pflegebettes ist ein z.B. beingelähmter, im übrigen aber bewegungsfähiger
Patient in der Lage, sich auf dem Bett ohne Pflegehilfe auf den gepolsterten Sitzrahmen
zu bewegen, den Rückenrahmen aufzurichten und nach Absenken des Bettes und Entriegelung
des Rollstuhls mit diesem das Bett zu verlassen. Auch die Handhabung eines nicht bewegungsfähigen
Patienten wird erleichtert, indem ihn der Pfleger auf dem gepolstertem Sitzrahmen
aufrichtet, ihn dann durch die Rückenlehne abstützt, um ihn nach Entriegelung des
Rollstuhls wegzufahren.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Kranken- oder Pflegebett der als bekannt
vorausgesetzten Art dahingehend weiterzubilden und zu verbessern, daß ein kostengünstig
herzustellender Rollstuhl bequem und vollständig in das Kranken- oder Pflegebett insbesondere
dann integrierbar ist, wenn er eine mit einfache Antriebseinrichtung aufweist, die
sich von einem noch über seine Armkräfte verfügender Patient leicht betätigen läßt.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im Kennzeichen des Anspruches 1 stehenden
Merkmale gelöst.
[0006] Die vorgeschlagene Antriebseinrichtung am Rollstuhl ist aufgrund ihres einfachen
Aufbaus besonders preisgünstig, so daß die Anschaffung eines Krankenbettes mit integriertem,
vom Patienten selbst fahrbaren Rollstuhl leichter erschwinglich ist und dem Patienten
durch die damit erreichte Bewegungsfreiheit große Vorteile bringt. Der erfindungsgemäße
Antrieb trägt besonders dem Umstand Rechnung, daß die Größe der Laufräder die Sitzrahmenhöhe
nicht überschreiten darf, damit der Rollstuhl bei tiefgestelltem Bettrahmen problemfrei
in die Ausnehmung eingefahren werden kann. Weil der somit vorgegebene größte Laufraddurchmesser
im allgemeinen nicht ausreicht, um vom Rollstuhlfahrer hinreichend bequem erfaßt zu
werden, wird erfindungsgemäß ein manuell bewegliches, seitlich neben und oberhalb
des Sitzrahmens erfaßbares Antriebsteil vorgeschlagen, das über Kopplungs- oder Getriebemittel
mindestens zeitweilig mit dem Laufrad zur Fortbewegung des Rollstuhls in Eingriff
kommt. Damit der Rollstuhl behinderungsfrei in die Führungen der Ausnehmung des Bettes
einfahren kann und seine Polsterauflagen auf dem Sitz- und Rückenrahmen die Ausnehmung
der Matratzenteil vollständig ausfüllen, wird das Antriebsteil aus seiner Aktivstellung
oberhalb des Sitzrahmens in eine Ruhestellung unterhalb des Sitz- bzw. flachgelegten
Rückenrahmens verstellt.
[0007] Bei einer Ausführungsform der erfindungsgemäßen Antriebseinrichtung können die Laufräder
mittels vom Rollstuhlfahrer auf geeigneter Höhe erreichbarer Greifräder angetrieben
sein, die jeweils auf eine seitlich an oder unter dem Sitzrahmen gelagerte Welle aufsteck-
und lösbar sind, wobei die Welle über Zahnräder oder Rollen und einen (Zahn-)Riementrieb
mit dem Laufrad in Verbindung steht. In diesem Fall werden die Greifräder, nachdem
der Rollstuhl teilweise in die Ausnehmung eingefahren ist, von ihren Wellen abgenommen
und beseitegestellt, beispielsweise in eine dafür seitlich am Bett vorgesehene Aufnahme.
[0008] Gemäß einer anderen Ausführungsform der erfindungsgemäßen Antriebseinrichtung können
die die Greifräder tragenden Wellen jeweils an einem um die Achse der Laufräder schwenkbaren
Hebel gelagert sein, auf oder in dem der Riementrieb zur Laufradnabe geführt bzw.
gekapselt ist, wobei der Hebel aus einer für den Fahrbetrieb bestimmten, am Rollstuhl
verriegelbaren Aktivstellung in eine Ruhestellung bewegbar ist, in der Greifrad und
Hebel, auch im Fall eines davon abgenommenen Greifrades sich unterhalb der Sitzrahmenhöhe
befinden.
[0009] Gemäß einer weiteren Ausführungsform der erfindungsgemäßen Antriebsvorrichtung besteht
das manuell bewegliche Antriebsteil aus einer auf der Laufradachse schwenkbar gelagerten
Treibstange mit einem daran befestigten Reibklotz, der durch Verstellen/Einwärtsbiegen
der Treibstange parallel zur Laufradachse mit einer am Laufrad festen Scheibe in Reibschluß
kommt und bei gleichzeitigem Schwenken der Treibstange das Laufrad bewegt. Um den
Reibklotz normalerweise bezüglich der Scheibe gelüftet zu halten, kann der an der
Treibstange befestigte Reibklotz Federmittel aufweisen, die an einer am Rollstuhlrahmen
festen Abdeckung abgestützt sind. Während ihrer Schwenkbewegung ist die Treibstange
in einem Schlitz eines Bauteils, z.B. in einem von der Abdeckung seitlich vorspringenden
Ansatz geführt, wobei die Schlitzbreite gleichzeitig Spiel für parallel zur Lauffadachse
gerichtete Reibklotz-Andrückbewegungen der Treibstange enthält.
[0010] Bei einer Variante der vorbeschriebenen Antriebsvorrichtung, bei der wie zuvor die
Treibstange auf der Lauffadachse gelagert und im Abstand davon auf ihrem Bogenweg
zusätzlich geführt wird, trägt sie eine auf einer waagerechten Achse für Vorwärts-
oder Rückwärtsfahrt umlegbare Mitnehmerklinke, über die ein Zahnkranz auf dem Umfang
einer am Laufrad festen Scheibe nach Art eines Klinkengesperres betätigbar ist.
[0011] In beiden Fällen kann die Treibstange unmittelbar oder durch eine am Ende des Führungsschlitzes
angeordnete abgewinkelte Führungskulisse hindurch bis in eine flache oder flach geneigte
Ruhestellung bewegbar sein, ohne das Einfahren des Rollstuhles in die Ausnehmung zu
behindern. - Zusätzlich oder alternativ besteht die Möglichkeit, die Treibstange oberhalb
ihrer Führung aber unterhalb der Sitzrahmenhöhe geteilt auszuführen und beide Teilstücke
durch Ineinanderstecken und/oder durch Federrost oder Bajonettverschluß zueinander
zu fixieren.
[0012] Um dem Patienten das selbsttätige Hantieren mit dem Rollstuhl zusätzlich zu erleichtern,
kann am Rückerrahmen seitlich ein Griff oder eine Öse befestigt sein, über die er
direkt oder indirekt mittels eines Zuggurtes zwischen der flachgelegten oder angehobenen
Position verstellbar ist.
[0013] Zumindest dann, wenn das erfindungsgemäße Kranken- oder Pflegebett vorübergehend
von Patienten benutzt wird, die im Rollstuhl geschoben werden müssen, befinden sich
an oberen Verlängerungen des Rückenrahmens waagerechte Griffe oder eine quergerichtete
Schiebegriffstange, die bei flachgelegtem Rückenrahmen störend über das Bett hinausragen.
Für diesen Fall wird vorgeschlagen, daß obere Verlängerungen von Rahmenrohren des
Rückenrahmens, die Griffe tragen oder durch eine waagerechte Schiebegriffstange miteinander
verbunden sind, jeweils durch Scharniere mit waagerechter Achse an die Rückenrahmenrohre
angeschlossen und unter Federkraft nach hinten abklappbar sind, wobei die Gelenkigkeit
der Scharnierverbindung mittels die Verlängerungen umgebenden, teilweise bis auf die
Rückenrahmenrohre verschiebbare Hülsen beseitigbar ist.
[0014] Weitere Einzelheiten und Vorteile des erfindungsgemäßen Kranken- und Pflegebettes
mit integriertem Rollstuhl ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen
anhand der Zeichnungen. Es zeigen, jeweils schematisch,
- Figur 1
- eine Draufsicht auf ein Bett nach der Erfindung mit in die Ausnehmung eingefahrenem
Rollstuhl ohne Matratzen bzw. Polsterauflagen,
- Figur 2
- eine Seitenansicht der Anordnung nach Figur 1,
- Figur 3
- einen Rollstuhl mit horizontal eingestelltem Rückenrahmen,
- Figur 4
- den Rollstuhl ähnlich Figur 3 mit hochgestelltem Rückenrahmen und aufsteckbarem Greifrad,
- Figur 5
- einen Rollstuhl ähnlich Figur 4, jedoch mit einem abgeänderten Greifrad-Antrieb,
- Figur 6
- eine Rückansicht des Rollstuhls nach Figur 5,
- Figur 7
- einen Rollstuhl mit Treibstangenantrieb,
- Figur 8
- einen senkrechten Teilschnitt zur Erläuterung des Antriebs nach Figur 7,
- Figur 9
- eine Seitenansicht eines oben am Rückenrahmen des Rollstuhls umklappbaren Schiebegriffes
und
- Figur 10
- eine Skizze für einen von einer Treibstange betätigbaren Klinkenantrieb.
[0015] Das Kranken- oder Pflegebett mit integrierbarem Rollstuhl gemäß der Erfindung umfaßt
einen durch Längs- und Querträger 32, 34 gebildeten Bettrahmen 10, der durch auf einem
Untergestell 12 abgestützen Hubstempeln 16 höhenverstellbar ist. Kopf- und Fußabschnitte
10a, 10b des Bettrahmens 10 unterstützen Kopf- bzw. Fußabschnitte 18a, 18b eines Matratzenrahmen
für darauf liegende Kopf- und Fußabschnitte 14a bzw. 14b einer Matratze. Bettrahmen,
Matratze und Matratzenrahmen sind zwischen ihren Kopf- und Fußenden durch eine sich
über die ganze Bettbreite erstreckende Ausnehmung 28 entsprechend Figur 1 und 2 in
die linken, kürzeren Fußabschnitte und die rechten, längeren, den Oberkörper eines
Patienten stützenden Rücken- oder Kopfabschnitte unterteilt. Das Untergestell 12 enthält
einen Längsträger 32, der wie die Kopf- und Fußabschnitte 10a, b des Bettrahmens 10
gegeneinander versteifende Längsträger 34 von der Längsmitte des Bettes nach einer
Seite versetzt ist.
[0016] Der Kopfabschnitt 18a des Matratzenrahmens ist an seiner der Ausnehmung 28 zugewandten
Seite um eine horizontale Achse schwenkbar, so daß mit einem an seiner Unterseite
angreifenden, am Untergestell 12 abgestützten Antrieb 36 beliebige Neigungen des Rückenabschnittes
eingestellt werden können.
[0017] Die Ausnehmung 28 ist so bemessen, daß in der Tiefststellung des Bettrahmens 10 ein
Rollstuhl 20 mit Sitzrahmen 22 und flachlegbarem Rückenrahmen 24 ein- und ausgefahren
werden kann. Beim Ein- und Ausfahren des Rollstuhls 20 haben seitlich am Sitzrahmen
22 befestigte Winkelschienen 26 geringe seitliche und senkrechte Abstände von z.B.
winkligen Tragteilen 30, die über die Länge der Ausnehmung 28 an gegenüberliegenden
Stirnseiten des Bettrahmens 10 befestigt sind. Die Tragteile 30 ragen mit einem waagerechten
Schenkel in die Ausnehmung 28 hinein, bilden eine Führung für die Winkelschienen 26
und unterstützen den Rollstuhl 20, wenn der Bettrahmen 10 angehoben wird.
[0018] Bei eingefahrenem Rollstuhl 20 liegt der flachgelegte Rückenrahmen 24 auf den Längsträgem
34 des Bettrahmens auf. Die durch die Ausnehmung 28 vorhandene Unterbrechung des Matratzenrahmens
ist dann durch den Sitzrahmen 22 und den Rückenrahmen 24 ausgefüllt. Der Sitzrahmen
22 trägt eine gepolsterte Sitzfläche 40, die höhenmäßig an die Matratze angepaßt ist.
[0019] Dies gilt auch für eine auf dem Rückenrahmen 24 angeordnete gepolsterte Rückenlehne
42, die scharnierartig, z.B. mittels Klettband, mit der Sitzfläche 40 verbunden sein
kann. - Im angehobenen Zustand des Bettes ergänzen Sitzfläche 40 und Rückenlehne 42
die unterbrochene Matratze zu einer einheitlichen gleichhohen Liegefläche. Wenn der
Matratzenrahmen 18a in eine steile Position aufgerichtet ist, kann der Patient ohne
Anstrengung auf die Sitzfläche 40 des Rollstuhls 20 gelangen.
[0020] Entsprechend Figur 3 hat der Rollstuhl 20 ein mit dem Sitzrahmen 22 lösbar verbundenes
Fahrgestell mit vorderen kleinen Führungs- und hinteren großen Laufrädern 48 bzw.
50. An der Rückseite des Sitzrahmens 22 sind etwa oberhalb der Laufräder dreieckige
Anschlußglieder 52 befestigt, an denen das untere Ende des Rückenrahmens 24 um eine
horizontale Achse 56 schwenkbar gelagert ist. Der untere Schenkel des Anschlußgliedes
52 dient beim Einfahren des Rollstuhls 20 gegenüber dem Längsträger 34 als Anschlag
für die Einfahrtiefe, nach deren Erreichen der Rollstuhl 20 in der Ausnehmung 28 verriegelt
wird.
[0021] Am freien Ende des Rückenrahmens 24 sind abgewinkelte Griffe 60 oder eine die Abwinklungen
verbindende Griffstange 62 vorgesehen, an denen der Rollstuhl von einer Pflegeperson
fortbewegt werden kann. Im Beispiel von Figur 9 sind obere abgewinkelte Verlängerungen
46 von Rahmenrohren 58 des Rückenrahmens 24 als Griffe 60 ausgebildet oder durch eine
waagerechte Griffstange 62 miteinander verbunden. Scharniere 57 mit waagerechter Achse
verbinden die Rahmenrohre 58 und die abgewinkelten Verlängerungen 46, die unter Federkraft
nach hinten abklappbar sind. Die Gelenkigkeit der Scharnierverbindungen wird mittels
die Verlängerungen 46 umgebenden, teilweise bis auf die Rahmenrohr verschiebbare Hülsen
59 aufgehoben.
[0022] Zwischen jedem Griff 60 und den Anschlußgliedern 64 sind auf beiden Seiten des Rückenrahmens
24 Armlehnen 64 um zu den Rahmenrohren parallele Achsen 66 schwenkbar gelagert und
in Gebrauchsstellung arretierbar. Entsprechend Figur 6 sind die Armlehnen 64 in Draufsicht
abgekröpft, so daß sie in ihrer nach vom weisenden Gebrauchslage außerhalb der Sitzfläche
und parallel zu ihr verlaufen. Vor dem Flachlegen des Rückenrahmens werden die Armlehnen
64 nach hinten verschwenkt, wobei sie gemäß Figur 3 den äußeren Längsträger 34 hintergreifen.
[0023] Durch die Höhe des Sitzrahmens 22 ist der größtmögliche Durchmesser der Laufräder
50 des Rollstuhles bestimmt. Da dieser Laufraddurchmesser im allgemeinen nicht von
einem Rollstuhlbenutzer erfaßt werden kann, sind entsprechend Figur 4 als Antrieb
zusätzliche Greifräder 70 vorgesehen. Jedes Greifrad 70 ist auf eine in geeigneter
Höhe vorzugsweise am Sitzrahmen ortsfest gelagerte, über einen Ketten- oder Riementrieb
mit dem Laufrad 50 gekuppelte Welle 72 aufsteckbar und wird beim Einfahren des Rollstuhls
in den Bettrahmen abgenommen. Am Rollstuhlrahmen ist außerdem eine in Greifhöhe angeordnete
auf das Laufrad 50 einwirkende Brems- oder Feststelleinrichtung 80 vorgesehen.
[0024] Beim Beispiel gemäß Figur 5 sitzen die Greifräder 70 jeweils auf einer Welle 72,
die in einem seitlich am Rollstuhlrahmen verschwenkbaren Hebel 76 gelagert ist, in
oder an dem ein zum Laufrad 50 führender Ketten- oder Riementrieb oder ein geeignetes
anderes Übersetzungsgetriebe untergebracht ist. Der Hebel 76, der unmittelbar auf
der Laufradachse gelagert sein kann, wird mit Greifrad 70 von der angedeuteten rückwärtigen
Ruhestellung aus in eine wählbare, für den Fahrer bequem erreichbare, nach vorn geneigte
Stellung hochgeschwenkt und Rastmittel arretiert.
[0025] Um den Rückenrahmen 24, der in seiner verriegelten oberen Endstellung eine geringe
Rückwärtsneigung hat, aus der flachliegenden Stellung leicht hochziehen zu können,
ist er gemäß Figur 6 mit einem Griff oder einer festen Öse 82 versehen, an der ein
Zugband angebracht sein kann. Zum Entriegeln des Rückenrahmens 24 aus der oberen Endstellung
kann entlang der Rückseite des Rückenrahmens eine Fernbetätigungseinrichtung verlegt
sein mit einem vom Benutzer zugänglichen Griff, um über einen Bowden-Zug, ein Gestänge
oder Seilzug 84 zwei federbelastete Rastbolzen 86 aus Öffnungen der Anschlußglieder
52 herauszuziehen. Für die flachliegende Endstellung ist eine Verriegelung nicht erforderlich,
weil dann der Rückenrahmen auf dem Bettrahmen aufliegt.
[0026] Anhand von Figur 7 und 8 ist eine bevorzugte Antriebseinrichtung für einen in das
erfindungsgemäße Kranken- und Pflegebett integrierbaren Rollstuhl prinzipmäßig veranschaulicht.
Auf der Achse 92 des großen Laufrades 50 ist eine Treibstange 88 schwenkbar gelagert,
an der gegenüber dem Bereich größerer Durchmesser einer am Laufrad befestigten Scheibe
94 ein Reibklotz 90 befestigt ist. Die Befestigung des in Richtung seines Bogenweges
eine gewisse Länge aufweisenden Reibklotzes 90 an der Treibstange 88 erfolgt auf beliebige
geeignete Art, z.B. durch Schraubung, Schweißen oder nach Art einer die Treibstange
umfassenden Rohrschelle, wodurch der Reibklotz in jedem beliebigen Abstand vom Schwenklager
der Treibstange fixiert werden kann. Vorzugsweise ist die Treibstange im Bereich außerhalb
des Durchmessers des Laufrades 50 in einem geschlitzten Bauteil geführt, das entsprechend
Figur 8 aus einem seitlichen Ansatz 102 besteht, der von der Außenseite einer am Sitzrahmen
22 befestigten Abdeckung 98 ausgeht.
[0027] Obwohl der an der Abdeckung befestigte seitliche Ansatz 102, der einen Führungsschlitz
100 enthält, in Figur 7 gebogen dargestellt ist, kann die Führung der Treibstange
auch von einem Schlitz eines gerade verlaufenden Ansatzteils übernommen werden, wobei
die Abdeckung gegebenenfalls ohne winklige Abkröpfung weiter außen am Sitzrahmen befestigt
ist. Der Führungsschlitz 100 im Ansatz 102 erstreckt sich über eine von der Treibstange
beabsichtigte Schwenkbogenlänge und besitzt eine Breite, die der Treibstange ausreichendes
seitliches Spiel läßt, damit sie etwa parallel zur Laufradachse 92 in Richtung zur
Rollstuhlmitte gedrückt/gezogen werden kann, um dadurch den Reibklotz 90 an die Scheibe
94 anzupressen. Die gemäß Figur 8 seitlich über das Laufrad vorstehende Scheibe kann
auch einen größeren Durchmesser aufweisen oder auch Teil des Laufrades sein.
[0028] Für Vorwärtsfahrten wird die Treibstange 88 am rückwärtigen Ende ihres Schwenkbereiches
mit dem Reibklotz 90 gegen die Scheibe 94 gedrückt und dieser Reibeingriff aufrechterhalten,
bis die Treibstange bis zum vorderen Ende ihres Bogenweges verschwenkt ist. Durch
Beendigung des Einwärtsdruckes/-zuges der Treibstange kehrt sie selbsttätig in die
in Figur 8 gezeigte, zur Laufradachse senkrechte Stellung zurück, da sie durch an
der Abdeckung 98 abgestutzte Federmittel 96, die auf den Reibklotz 90 wirken, entsprechend
vorgespannt ist und dabei den Reibklotz automatisch von der Scheibe 94 löst. In dem
als Beispiel gezeigten Reibklotz mit U-förmigem Querschnitt kann als Federmittel eine
an der Abdeckung 98 oder am gegenüberliegenden Schenkel des U-förmigen Reibklotzes
befestigte abgebogene, für den erforderlichen Lüft- oder Rückstellhub sorgende Flachfeder
befestigt sein.
[0029] Bei einem abgeänderten, in Figur 10 schematisierten Ausführungsbeispiel, bei dem
die Treibstange 88 wie zuvor auf der Laufradachse schwenkbar gelagert und im Abstand
davon auf ihrem Bogenweg zusätzlich geführt ist, trägt sie eine auf einer waagerechten
Achse gelagerte Mitnehmerklinke 104, über die ein auf der am Laufrad 50 festen Scheibe
94 angeordneter Zahnkranz 106 nach Art eines Klinkengesperres betätigt wird. Die Mitnehmerklinke
kann um ihre Achse verschwenkt werden, um so den Antrieb für Vorwärts- oder Rückwärtsfahrt
umzuschalten.
[0030] Um einen Rollstuhl mit einem Treibstangenantrieb behinderungsfrei in die Ausnehmung
28 des Bettes einzufahren, kann die Treibstange durch ein offenes Schlitzende oder
durch eine am Ende des Schlitzes des Ansatzes 102 angeordnete abgewinkelte Führungskulisse
hindurch bis in eine flache oder flachgeneigte Ruhestellung bewegt werden. Zusätzlich
oder alternativ kann die Treibstange oberhalb ihrer Führung, aber noch unterhalb der
Sitzrahmenhöhe geteilt sein, wobei das abnehmbare Teilstück mit dem verbleibenden
Treibstangenende durch Ineinanderstecken und/oder durch Federrast oder Bajonettverschluß
wieder miteinander verbunden werden.
1. Kranken- oder Pflegebett, bei dem ein höhenverstellbarer Bettrahmen und eine darauf
angeordnete Matratze durch eine zwischen Kopf- und Fußabschnitten sich über die ganze
Bettbreite erstreckende Ausnehmung (28) unterbrochen sind und ein mit einem gepolsterten
Sitzrahmen (22), einen flachlegbaren gepolsterten Rückenrahmen (24) und zwei unterhalb
der Sitzrahmenhöhe verbleibenden Laufrädern (50) versehener Rollstuhl (20) bei tiefgestelltem
Bettrahmen in die Ausnehmung (28) ein- und ausfahrbar, verriegelbar und in integriertem
Zustand durch Anheben des Bettrahmens (10) unterstützt ist, um die Matratze zu einer
durchgehenden Liegefläche zu vervollständigen,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine den Laufrädern (50) jeweils zugeordnete Antriebseinrichtung am Rollstuhl
(20) mindestens zeitweilig mit dem Laufrad in Eingriff bringbare Kopplungs- oder Getriebemittel
mit einem manuell beweglichen seitlich neben und oberhalb des Sitzrahmens (22) erfaßbaren
Antriebsteil aufweist, das in eine Aktivstellung oberhalb des Sitzrahmens und in eine
Ruhestellung unterhalb des Sitz- bzw. flachgelegten Rückenrahmens (24) einstellbar
ist.
2. Kranken- oder Pflegebett nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Laufräder
(50) mittels vom Rollstuhlfahrer bequem erreichbarer Greifräder (70) antreibbar sind,
die jeweils auf eine seitlich an oder unter dem Sitzrahmen (22) gelagerte Welle (72)
aufsteck- und lösbar sind, die über Zahnräder oder Rollen und einen (Zahn-)Riementrieb
mit dem Laufrad in Verbindung steht.
3. Kranken- oder Pflegebett nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die die
Greifräder (70) tragenden Wellen jeweils an einem um die Achse der Laufräder (50)
schwenkbaren Hebel (76) gelagert sind, auf oder in dem der Ketten- oder Riementrieb
(74) zum Laufrad geführt bzw. gekapselt ist, wobei der Hebel (76) aus einer verriegelbaren
Aktivstellung für den Fahrbetrieb des Rollstuhls in eine Ruhestellung bewegbar ist,
in der Greifrad und Hebel, auch im Fall des davon abgenommenen Greifrades sich unterhalb
der Sitzrahmenhöhe befinden.
4. Kranken- oder Pflegebett nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das manuell
bewegliche Antriebsteil aus einer auf der Laufradachse (92) schwenkbar gelagerten
Treibstange (88) mit einem daran befestigten Reibklotz (90) besteht, der durch Verstellen/Einwärtsdrücken
der Treibstange parallel zur Laufradachse mit einer am Laufrad (50) festen Scheibe
(94) in Reibschluß kommt und bei gleichzeitigem Schwenken der Treibstange das Laufrad
treibt.
5. Kranken- oder Pflegebett nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß auf den an der
Treibstange (88) befestigten Reibklotz (90) Federmittel (96) wirken, die an einer
am Sitzrahmen (22) festen Abdeckung (98) anliegend abgestützt sind, um den Reibklotz
bezüglich der Scheibe (94) gelüftet zu halten.
6. Kranken- oder Pflegebett nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Treibstange
(88) während ihrer Schwenkbewegung in einem Schlitz (100) eines von der Abdeckung
(98) seitlich vorspringenden Ansatzes (102) geführt ist, wobei die Schlitzbreite gleichtzeitig
Spiel für parallel zur Laufradachse gerichtete Reibklotz-Andrückbewegungen der Treibstange
enthält.
7. Kranken- oder Pflegebett nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das manuell
bewegliche Antriebsteil aus einer auf der Laufradachse schwenkbar gelagerten und im
Abstand davon auf ihrem Bogenweg zusätzlich geführten Treibstange (88) besteht, an
der auf einer waagerechten Achse eine für Vorwärts- oder Rückwärtsfahrt umlegbare
Mitnehmerklinke (104) gelagert ist, über die ein Zahnkranz (106) auf dem Umfang einer
am Laufrad (50) festen Scheibe (94) nach Art eines Klinkengesperres betätigbar ist.
8. Kranken- oder Pflegebett nach einem der Ansprüche 4 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
daß die Treibstange (88) unmittelbar oder durch eine am Ende des Schlitzes (100) angeordnete
abgewinkelte Führungskulisse aus dem Führungsschlitz bis in eine flache oder flachgeneigte
Ruhestellung bewegbar ist.
9. Kranken- oder Pflegebett nach einem der Ansprüche 4 bis 8, dadurch gekennzeichnet,
daß die Treibstange (88) oberhalb ihrer Führung, aber unterhalb der Sitzrahmenhöhe
geteilt ist und beide Teilstücke durch Ineinanderstecken zueinander fixierbar sind.
10. Kranken- oder Pflegebett nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß am Rückerrahmen (24) seitlich ein Griff oder eine Öse (82) befestigt ist, über
die er direkt oder indirekt mittels eines Zuggurtes zwischen den flachgelegten und
angehobenen Positionen verstellbar ist.
11. Kranken- oder Pflegebett nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß obere abgewinkelte Verlängerungen (46) von Rahmenrohren (58) des Rückenrahmens
(24), die durch eine waagerechte Griffstange (62) miteinander verbunden sind, jeweils
durch Scharniere (57) mit waagerechter Achse an die Rahmenrohre (58) angeschlossen
und unter Federkraft nach hinten abklappbar sind, wobei die Gelenkigkeit der Scharnierverbindung
mittels die Verlängerungen umgebenden, teilweise bis auf die Rahmerrohre verschiebbaren
Hülsen (59) aufgehoben werden kann.