[0001] Die Erfindung betrifft ein Löschgerät für die Löschung von räumlich begrenzten Brandherden.
Die Erfindung betrifft insbesondere ein Löschgerät zur Brandbekämpfung bei Gemälden.
[0002] Bisher erfolgt das Löschen auch in Museen und Ausstellungsräumen durch vorwiegend
Trockenlöscher. Vereinzelt werden auch Naßlöscher verwendet. Beim Einsatz beider Löschertypen
sind Beschädigungen und Verschmutzungen des zu löschenden Gegenstandes durch das Löschmittel
vorgekommen. Außerdem ist beim Einsatz von Pulverlöschern durch die damit verbundene
Sichtbehinderung die Gefahr einer Panik bei den Besuchern einer Ausstellung nicht
auszuschließen. Schließlich können durch die bisher verwendeten Löschmittel auch andere
Ausstellungsobjekte in Mitleidenschaft gezogen werden.
[0003] Aufgabe der Erfindung war es daher, ein Löschgerät anzugeben, bei dem eine durch
das Löschmittel hervorgerufene Beschädigung des zu löschenden Objektes auszuschließen
ist.
[0004] Diese Aufgabe wird gelöst durch ein Löschgerät gemäß dem Schutzanspruch 1.
[0005] Es ist vorgesehen, an dem Löschgerät wenigstens eine Inertgasdüse mit wenigstens
einer Zuleitung mit Inertgas und mit wenigstens einem Schirm aus nichtbrennbarem Material
zu versehen. Der Schirm hat dabei die Aufgabe, das mit dem Inertgas zu flutende Volumen
zu begrenzen.
[0006] In einer bevorzugten Ausführung ist der Schirm im wesentlichen pyramidenförmig ausgebildet.
Anschaulich betrachtet sieht der Schirm mit der Zuleitung dann etwa aus wie ein vom
Sturm umgekehrter Regenschirm. Der Schirm ist insbesondere an der Düse beziehungsweise
an der Zuleitung befestigt.
[0007] Da es vorrangig darauf ankommt, mit dem Schirm das mit Inertgas zu flutende Volumen
auf einen möglichst engen Raum um das zu löschende Objekt zu beschränken, sind anstelle
von pyramidenförmigen Schirmen auch andere Ausführungen denkbar. Insbesondere kann
ein derartiger Schirm auch nach Art eines Rollos ausgebildet sein.
[0008] Nach einer weiter bevorzugten Ausführung ist der Schirm ausbreitbar ausgebildet.
Hierdurch wird bei stationären wie mobilen Einheiten der Stauraum vermindert. Wiederum
anschaulich betrachtet, wird zum Beispiel der pyramidenförmige Schirm entsprechend
wie ein Regenschirm aufgefaltet.
[0009] Nach einer weiter bevorzugten Ausführung ist die Zuleitung für Inertgas mit einem
mobilen Inertgasresevoir verbunden.
[0010] Nach einer anderen bevorzugten Ausführung ist die Zuleitung mit einem stationären
Anschluß für ein bevorzugt zentrales, stationäres Inertgasreservoir verbunden. Dies
ist besonders vorteilhaft bei einem stationären Löschgerät mit einem rolloartig ausgebildeten
Schirm. Hierbei kann der Schirm eine sinnvolle Doppelfunktion erfüllen, indem nämlich
einerseits das hinter dem Schirm liegenden Objekt durch das Inertgas gelöscht beziehungsweise
geschützt wird. Außerdem schützt der vor dem Objekt befindliche Schirm das Objekt
gegen das regelmäßig flüssig abgegebene Löschmittel von in Ausstellungsräumen vorhandenen
Sprinkleranlagen.
[0011] Nach einer weiter bevorzugten Ausführung sind an dem Löschgerät zur Ausbreitung des
Schirmes mit dem Inertgasreservoir verbundene, pneumatische Aktuatoren angeordnet,
so daß mittels des Gasdruckes die Ausbreitung des Schirmes erfolgt.
[0012] Anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispieles wird die Erfindung
näher erläutert. Das in der einzigen Zeichnungsfigur gezeigte Löschgerät 10 besteht
beispielsweise aus einer fahrbaren Konsole 1, auf der ein Reservoir für Inertgas,
hier eine mit Inertgas gefüllte Stahlflasche 2, lösbar befestigt ist. Mit der Stahlflasche
2 ist eine Düse 5 über eine Zuleitung 6 verbunden. Die Düse ist an einer Löschlanze
3 mit Betätigungsvorrichtung zur Löschmittelfreigabe befestigt. An der Löschlanze
3 ist außerdem ein Schirm 4 angebracht. Als Zuleitung 6 dient ein Hochdruckschlauch,
über den mittels des Auslöseelementes einer Hochdruckpistole das Löschmittel dosiert
freigegeben wird. Als Düse 5 wird insbesondere eine solche eingesetzt, die das Löschmittel
gleichmäßig im Löschbereich innerhalb des Schirmes verteilt.
[0013] Durch den Einsatz von Inertgas als rückstandsfreies Löschmittel kann keine Beschädigung
oder Verschmutzung des löschenden Objektes eintreten. Außerdem ist das bevorzugt als
Inertgas zu verwendende Argon als Löschmittel in hohem Maße atoxisch und human verträglich.
Der aufgespannte Schirm 4 bildet zusammen mit der Fläche des zu löschenden Gegenstandes
einen weitgehend geschlossenen Raum, indem durch den Einsatz von Argon der Brandherd
durch Sauerstoffentzug erstickt wird. Anstelle von Argon können andere geeignete Gase
verwendet werden. Mit der mobilen Konsole 1 kann das Löschgerät 10 direkt zu dem Brandherd
transportiert werden. Die für den Löscheinsatz aus einem Gestell der Konsole 1 herausnehmbaren
Lanze 3 ist bevorzugt mit einem Schwenkarm versehen, so daß der aufgespannte Schirm
4 jeder Neigung des zu löschenden Gegenstandes angepaßt werden kann.
1. Löschgerät für Inertgas mit wenigstens einer Inertgasdüse (5), mit wenigstens einer
flexiblen Zuleitung (6) für Inertgas und mit wenigstens einem Schirm (4) aus nichtbrennbarem
Material.
2. Löschgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der Schirm (4) im wesentlichen pyramidenförmig ausgebildet ist.
3. Löschgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der Schirm (4) rolloartig ausgebildet ist.
4. Löschgerät nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß
der Schirm (4) ausbreitbar ist.
5. Löschgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß
die Zuleitung (6) für Inertgas mit einem mobilen Inertgasreservoir (2) verbunden ist.
6. Löschgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß
die Zuleitung (6) für Inertgas mit einem stationären Reservoir verbunden ist.
7. Löschgerät nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß
zur Ausbreitung des Schirmes (4) mit dem Inertgasreservoir verbundene, pneumatische
Aktuatoren angeordnet sind.
8. Löschgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß
zur Halterung von Düse(5), Schirm (4) und Zuleitung (6) ein mit einem Gelenk versehener
Schwenkarm angeordnet ist.