[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Mischluftregelung in einem Heiz-/Klimagerät
eines Kraftfahrzeuges, bei welchem Außenluft und/oder Umluft dem Heiz-/Klimagerät
zugeführt wird, welches die Außenluft- und/oder Umluftzufuhr in den Fahrzeuginnenraum
steuert sowie eine Anordnung zur Durchführung des Verfahrens.
[0002] Bei heute üblichen Kraftfahtreug-Heiz-/Klimaanlagen wird wahlweise Außenluft oder
Umluft oder auch ein Luftgemisch aus Umluft und Außenluft mit einem konstanten Mischverhältnis
zur Luftaufbereitung mit einem Ventilator durch die Klimaanlage befördert.
[0003] Mit zunehmenden Komfortansprüchen entstand bei Fahrzeugheiz- und Klimaanlagen der
Wunsch, die Fahrzeuginnentemperatur automatisch so zu regeln, daß die Fahrzeuginsassen
sich im Fahrzeug möglichst wohl fühlen. Üblicherweise wird dabei mittels eines Temperaturfühlers
die Fahrzeuginnentemperatur gemessen und mit einer Steuereinrichtung die gewünschte
Temperatur eingestellt.
[0004] Aus der DE 36 24 170 A1 ist ein Verfahren zum Betreiben einer Heiz- und/oder Klimaanlage
für Kraftfahrzeuge bekannt, bei welchem das Klima in Scheibennähe in Abhängigkeit
von den Signalen des ersten Temperatursensors und eines ersten Feuchtesensors sowie
wenigstens eines zweiten, im Außenbereich des Kraftfahrzeuges angeordneten Temperatursensors
derart beeinflußt wird, daß einer Taupunktunterschreitung auf den Innenseiten der
Scheiben entgegengewirkt wird.
[0005] Insbesondere im Heizbetrieb stellen die modernen Verbrennungsmotoren nicht immer
genügend Abwärme für Heizungszwecke des Fahrzeuginnenraumes zur Verfügung. Um diesen
Heizwärmemangel auszugleichen, werden elektrische bzw. brennstoffbetriebene Zuheizer
in die Heizanlage integriert. Dabei wird meistens energiearme Außenluft auf ein gewünschtes
Temperaturniveau gebracht, was einen zusätzlichen Energieverbrauch zur Folge hat.
In Elektrofahrzeugen hat der hohe Energieverbrauch einer Heizung einen negativen Einfluß
auf die Fahrleistung und Reichweite des Fahrzeuges.
[0006] Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Optimierung des
Energieverbrauchs für Heiz-/Klimaanlagen eines Kraftfahrzeuges anzugeben.
[0007] Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß die Außenluft- und/oder Umluftzufuhr
so eingestellt wird, daß die Taupunkttemperatur der Raumluft im Fahrzeug kleiner ist
als die Temperatur auf der Innenseite einer Fahrzeugscheibe.
[0008] Der Vorteil der Erfindung besteht darin, daß dem Wärmetauscher des Heiz-/Klimagerätes
ein automatisch geregeltes Luftgemisch zugeführt wird, welches den energetisch günstigsten
Zustand aufweist. Ein Beschlagen der Fahrzeugscheiben im Innenraum des Fahrzeuges
wird somit wirksam verhindert, ohne die Aufmerksamkeit des Fahrzeugführers vom eigentlichen
Verkehrsgeschehen abzulenken. Die notwendige Heizleistung kann dabei deutlich reduziert
werden. Auf aufwendige Zusatzheizungen kann meistens verzichtet werden.
[0009] In einer Weiterbildung wird zur Bestimmung der Taupunkttemperatur der Raumluft im
Fahrzeug die relative Luftfeuchtigkeit und die Temperatur der Raumluft gemessen.
[0010] Die Bestimmung der Scheibentemperatur erfolgt durch direkte Messung der Temperatur
auf der Innenseite der Fahrzeugscheibe.
[0011] Alternativ dazu wird die Scheibentemperatur aus der Außenlufttemperatur und entsprechenden
Korrekturwerten berechnet.
[0012] Vorteilhafterweise wird die Taupunkttemperatur der Raumluft durch das Verhältnis
von Außenluft und Umluft durch die Zufuhr von Außenluft so eingestellt, daß sie geringer
ist als die Temperatur auf der Innenseite der Fahrzeugscheibe.
[0013] Ein ausreichender Außenluftstrom sorgt für die Aufnahme der im Fahrzeuginnenraum
ausgeschiedenen Feuchtigkeit.
[0014] In einer Weiterbildung wird ein Mindestaußenluftanteil in Abhängigkeit der aus dem
Fahrzeuginnenraum abzuführenden Feuchtigkeit eingestellt. Dies erfolgt in einer Ausführung
in Abhängigkeit der im Kraftfahrzeug befindlichen Personenzahl. Es kann aber auch
nur durch einen Vergleich der Taupunkttemperatur der Raumluft und der Temperatur auf
der Innenseite der Scheibe erfolgen.
[0015] Um eine sichere Sauerstoffversorgung der Fahrzeuginsassen zu gewährleisten, wird
ständig ein Mindestaußenluftstrom im Fahrzeuginnenraum eingestellt.
[0016] Um sicherzustellen, daß alle im Fahrzeug anwesenden Personen ausreichend mit Außenluft
versorgt werden, wird der sauerstoffbedingte Mindestaußenluftstrom in Abhängigkeit
der im Fahrzeug befindlichen Personenzahl gewählt oder der von einem Schadstoffsensor
gelieferten Signale, angenommen oder berechnet.
[0017] Zeitlich begrenzt ist auch ein 100 % Umluftanteil möglich.
[0018] Der feuchtebedingte Mindestaußenluftanteil wird mit dem sauerstoffbedingten Mindestaußenluftstrom
verglichen und der jeweils größere Außenluftstrom mittels eines Luftklappensystems
als Sollaußenluftstrom eingestellt.
[0019] In einer Weiterbildung der Erfindung wird die spezifische Enthalpie der Außenluft
sowie der Umluft und/oder einer Mischluft bestimmt und nach einem Vergleich der so
ermittelten spezifischen Enthalpien die Zufuhr von Außenluft und Umluft so geregelt,
daß die Mischluft die jeweils energetisch günstigste spezifische Enthalpie aufweist.
[0020] Unter Berücksichtigung einer minimalen Außenluftmenge, die für die Aufnahme der aus
dem Fahrzeuginnenraum abzuführenden Feuchtigkeit und die Gewährleistung der Sauerstoffversorgung
der Insassen notwendig ist, wird das Klappensystem so gesteuert, daß nach dem Vergleich
der spezifischen Enthalpien die Zufuhr von Außenluft sowie Umluft so geregelt wird,
daß sich die niedrigste spezifische Enthalpiedifferenz an einem Wärmetauscher einstellt.
[0021] Die Bestimmung der spezifischen Enthalpie erfolgt durch Messung der Temperatur und
der relativen Luftfeuchtigkeit des jeweiligen Luftstromes. Alternativ erfolgt die
Bestimmung der spezifischen Enthalpie mittels der Feuchtkugeltemperatur.
[0022] Das erfindungsgemäße Verfahren wird vorzugsweise durch eine Anordnung realisiert,
welche in einem Heiz- und Klimagerät des Kraftfahrzeuges eine Außenluftklappe und
eine Umluftklappe aufweist, welche über mindestens ein Stellelement von einem Heizungs-
und Klimasteuergerät ansteuerbar sind und das Heizungs- und Klimasteuergerät einerseits
mit einem Innentemperatursensor und einem Luftfeuchtesensor verbunden sind, welche
in der Fahrgastzelle angeordnet sind und die entsprechenden Signale zur Bestimmung
der Taupunkttemperatur der Raumluft liefern und andererseits das Heizungs- und Klimasteuergerät
die Scheibentemperatur aus der Außenlufttemperatur ableitet und das Heizungs- und
Klimasteuergerät die Außenluftklappe und die Umluftklappe in Abhängigkeit dieser Signale
auf- und zusteuert.
[0023] Vorteilhafterweise sind in der Außenluft und/oder in der Umluft je ein weiterer Temperatursensor
und ein Luftfeuchtesensor angeordnet, welche mit dem Heizungs- und Klimasteuergerät
verbunden sind und das Heizungs- und Klimasteuergerät aus diesen Signalen sowie aus
den Signalen der in der Raumluft angeordneten Sensoren für die Temperatur und die
relative Luftfeuchtigkeit die spezifischen Enthalpien des Außenluft-, Umluft und/oder
Mischluftstromes bestimmt und die Außenluftklappe und die Umluftklappe in Abhängigkeit
der spezifischen Enthalpien regelt.
[0024] Der Innentemperatursensor und der Luftfeuchtesensor sind in der Fahrgastzelle in
der Umluft angeordnet.
[0025] In einer Weiterbildung sind der Temperatursensor und der Luftfeuchtesensor des Mischluftstromes
hinter dem Ventilator angeordnet.
[0026] Das Heizungs- und Klimasteuergerät ist mit Sensoren zur Detektion von Personen im
Kraftfahrzeug verbunden.
[0027] Es läßt sich somit einfach mit an sich bekannten, in jedem Heiz-/Klimagerät vorhandenen
Mitteln das erfindungsgemäße Verfahren realisieren.
[0028] Insbesondere der Einsatz eines Mikrocomputers als Regeleinrichtung ermöglicht eine
einfache Bestimmung der Taupunkttemperatur der Raumluft sowie der spezifischen Enthalpie
von Außenluft, Umluft und Mischluft mit Hilfe geeigneter Software.
[0029] Die Erfindung läßt zahlreiche Ausführungsbeispiele zu. Eines davon soll anhand der
in der Zeichnung dargestellten Figuren näher erläutert werden.
[0030] Es zeigt:
- Fig. 1:
- Die für das erfindungsgemäße Verfahren notwendigen Mittel einer Heiz- und Klimaanlage
eines Kraftfahrzeuges,
- Fig. 2:
- Anordnung im Kraftfahrzeug,
- Fig. 3:
- Mollier-h,x-Diagramm für Heiz-/Klimaanlagen nach dem Stand der Technik,
- Fig. 4:
- Mollier-h,x-Diagramm gemäß des erfindungsgemäßen Verfahrens.
[0031] Prinzipiell wird einer Fahrgastzelle, in welcher sich die Raumluft befindet, von
außen Zuluft zugeführt. Diese Zuluft setzt sich aus Außen- und Umluft zusammen, kann
aber auch aus 100 % Außenluft oder Umluft bestehen. Die aus der Fahrgastzelle abgeführte
Abluft wird anteilmäßig als Fortluft an die Atmosphäre abgegeben oder als Umluft der
Fahrgastzelle wieder zugeführt. Auch hier sind die Anteile variabel und schwanken
zwischen 0 und 100 %. Um diesen Luftkreislauf zu regeln, sind in einem Heiz- und Klimagerät
1 sowohl eine Außenluftklappe 2 zur Zufuhr von Außenluft und eine Umluftklappe 3 zur
Einstellung der Umluftzufuhr aus dem Kraftfahrzeug angeordnet. Dieses Klappensystem
ermöglicht die Einstellung eines definierten Außen- zu Umluftmassenstrom-Verhältnisses.
[0032] Das Klappensystem kann sowohl aus einer Außenluft-/Umluft-Klappe wie auch aus mehreren
von einander unabhängigen oder abhängigen Klappen für die Außen- und Umluft bestehen.
Zur Erläuterung der Erfindung sind eine Außenluftklappe 2 und eine Umluftklappe 3
ausreichend, beide werden von je einem Stellmotor 2c, 3c angesteuert.
[0033] Die Außen- und Umluft wird mittels eines Ventilators 4 gefördert und dabei gleichzeitig
verwirbelt. Es entsteht Mischluft 5, die dem Wärmetauscher 6 zugeführt und von diesem
im Heizbetrieb an den Fahrzeuginnenraum als Zuluft abgegeben wird.
[0034] Der Wärmeleistungsbedarf des Wärmetauschers 6 eines Heiz-/Klimagerätes 1 bestimmt
sich aus dem Produkt der spezifischen Enthalpiedifferenz zwischen Ein- und Austritt
der zu erwärmenden Luft durch den Wärmetauscher und des Luftmassenstromes durch den
Wärmetauscher.
[0035] Um ein energetisch günstiges Außenluft-/Umluft-Verhältnis einzustellen, wird die
spezifische Enthalpie sowohl der Außenluft als auch der Umluft bestimmt.
[0036] Alternativ dazu können die spezifischen Enthalpien der Außenluft als auch der Mischluft
5 vor dem Wärmetauscher 6 verglichen werden.
[0037] Zu diesem Zweck sind in der Außenluft in der Nähe der Außenluftklappe 2 der Fahrgastzelle
ein Temperatursensor 2a und ein Sensor für die relative Luftfeuchtigkeit 2b in der
Wandung des Außenluftkanals angeordnet.
[0038] Ein Temperatursensor 3a und ein weiterer Sensor für die relative Luftfeuchtigkeit
3b sind auch in der Nähe der Umluftklappe 3 in der Wand des Umluftkanals angeordnet.
Genauso wie die Sensoren 2a, 2b im Außenluftkanal können die Sensoren 3a, 3b im Umluftkanal
verspritzt, geschraubt oder verklebt an der Wand befestigt sein. Sie können sich aber
auch in der Raum-luft oder der Fortluft befinden. Die Signale der Temperatursensoren
2a, 3a und der Luftfeuchtesensoren 2b, 3b werden dem Heiz- und Klimasteuergerät 7
zur Berechnung der spezifischen Enthalpien für die Außenluft und die Umluft zugeführt.
Für die Errechnung der Taupunkttemperatur der Umluft werden ebenfalls die Signale
des Temperatursensors 3a und des Luftfeuchtesensors 3b verwendet. Für diesen Zweck
ist es aber auch denkbar einen separaten Temperatursensor 8 an der Innenseite der
Heckscheibe 9 des Fahrzeuges anzuordnen, der die Scheibentemperatur direkt mißt und
an das Klima- und Heizungssteuergerät 7 übermittelt. Auf diesen Sensor 8 kann vorteilhafterweise
verzichtet werden, wenn die Scheibentemperatur aus der Außenlufttemperatur mit Hilfe
von Korrekturwerten ermittelt wird.
[0039] Die so ermittelte spezifischen Enthalpien der Außenluft und der Umluft werden miteinander
verglichen. Unter Berücksichtigung einer minimalen Außenluftmenge, die für die Aufnahme
des aus der Fahrgastzelle abzuführenden Feuchtigkeit und die Gewährleistung der Sauerstoffversorgung
der Insassen notwendig ist, wird das Klappensystem so angesteuert, daß sich am Wärmetauscher
6 die niedrigste Enthalpiedifferenz einstellt. Die verschiedenen Öffnungszustände
der einzelnen Klappen sind dabei fest einstellbar.
[0040] Wie bereits erläutert, ist ein dritter Temperatursensor 5a und ein dritter Luftfeuchtesensor
5b in der Mischluft 5 an der Wandung des Mischluftkanals dem Ventilator 4 nachgeordnet.
Auch die Meßergebnisse dieser Sensoren werden dem Heiz- und Klimaregelgerät 7 zugeführt,
welches die spezifische Enthalpie der Mischluft 5 errechnet. Je nach Genauigkeitsgrad
der Regelung werden die Umluft- und die Außenluftklappe in Abhängigkeit der Enthalpiewerte
der Außenluft und der Umluft oder der Außenluft und der Mischluft bestimmt.
[0041] Zur Durchführung eines Feinabgleiches der Regelung ist es auch denkbar, daß das Klimasteuergerät
7 die Signale der Sensoren in der Umluft-, Außenluft- und Mischluft gleichzeitig verarbeitet.
[0042] Gemäß Figur 2 ist das Klimagerät 1 noch einmal in seiner konkreten Anordnung im Kraftfahrzeug
12 dargestellt. Gleiche Merkmale sind dabei mit gleichen Bezugszeichen gekennzeichnet.
[0043] Über die Frischluftklappe 2, deren Stellung von einem Stellmotor 2c in Abhängigkeit
von elektrischen Signalen gesteuert wird, die vom Klimaregelgerät 7 in Abhängigkeit
des beschriebenen Verfahrens angesteuert wird, wird Frischluft aus der Umgebung des
Fahrzeuges in das Kraftfahrzeug 12 angesaugt.
[0044] Die Umluft aus dem Fahrgastraum des Kraftfahrzeuges wird über die Umluftklappe 3
vom Klimagerät 1 angesaugt. Auch die Stellung der Umluftklappe 3 wird in Abhängigkeit
von elektrischen Signalen des Klimagerätes 7 von einem Stellmotor 3c gesteuert. Über
den Ventilator 4 werden Um- und Frischluft in das Klimagerät gefördert, wodurch hinter
dem Ventilator 4 Mischluft 5 entsteht, die dem Kältewärmetauscher 6 zugeführt wird.
[0045] Im Kühlbetrieb wird die Mischluft 5 über Ausströmer 10 an den Fahrgastraum abgegeben.
Diese Ausströmer 10 sind in Kanälen angeordnet, die in Richtung Windschutzscheibe,
in Richtung Fahrer bzw. Beifahrer und in Richtung des Fußbereiches des Fahrers bzw.
Beifahrers weisen. Mittels der in den einzelnen Kanälen angeordneten Luftverteilerklappen
11 kann der Lufteintritt vom Fahrer bzw. Beifahrer reguliert werden.
[0046] An den Kältewärmetauscher 6 schließt sich ein Heizwärmetauscher 8 an. Die vom Kältewärmetauscher
6 abgegebene Luftmenge wird mit Hilfe einer Temperaturklappe 9 am Heizwärmetauscher
8 vorbeigeführt und dabei erwärmt. Im Heizbetrieb strömt dann die entsprechend temperierte
Mischluft in den Fahrgastraum.
[0047] Um eine Mindestmenge an Außenluft für die Passagiere zu gewährleisten, wird je nach
Anzahl der Kraftfahrzeuginsassen ein sauerstoffbedingter Mindestfrischluftstrom stufenweise
eingestellt.
[0048] Um festzustellen, wieviel Personen sich im Fahrzeug aufhalten, werden elektrische
Kontakte z.B. kapazitive Sensoren in den Fahrzeugsitzen und/oder den Sicherheitsgurtschloßmechanismen
durch das Klimasteuergerät 7 abgefragt und so der entsprechende sauerstoffbedingte
Mindestaußenluftstrom eingestellt.
[0049] Mit Hilfe des in Figur 3 und 4 dargestellten Mollier-h,x-Diagramms für feuchte Luft
soll erläutert werden, wie die Raumlufttemperatur in der Fahrgastzelle erzeugt wird.
In diesem Diagramm ist die Temperatur T über dem Wassergehalt der Luft (g/kg) eingetragen.
Als Parameter sind die spezifische Enthalpie h in kJ/kg und die relative Feuchte der
Luft in Prozent dargestellt.
[0050] Nach dem aus dem Stand der Technik bekannten Verfahren (Figur 3) wird Außenluft AU
angesaugt, der bei einer bestimmten Temperatur T eine spezifische Enthalpie h
AU entspricht. Mittels der Heizung-Motorabwärme und einer eventuellen Zusatzheizung
- wird die Außenluft AU auf eine Temperatur von z.B. 40 °C erwärmt und als Zuluft
ZU mit einer Enthalpie h
ZU aus dem Heiz-/Klimagerät in den Fahrzeuginnenraum geleitet, wobei die so entstehende
Raumluft RL eine Temperatur von 22 °C aufweist. Bei 100 % Außenluftzufuhr ergibt sich
somit eine Enthalpiedifferenz vor dem Wärmetauscher von

.
[0051] Gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren wird, wie aus Figur 4 ersichtlich, die Außenluft
AU mit der Raumluft RL zu einer Mischluft MI gemischt, welche die Enthalpie h
MI aufweist. Die Mischluft MI hat somit schon eine höhere Enthalpie als die Außenluft.
Diese Mischluft MI wird durch die Heizung wieder auf 40 °C erwärmt und als Zuluft
ZU mit der Enthalpie h
ZU dem Fahrgastraum zugeführt, wo sich die Raumluft RL mit einer Temperatur von 22 °C
einstellt.
[0052] In diesem Fall wird eine Heizenergie benötigt

. Wie aus den Figuren 2 und 3 ersichtlich, ist der Energieaufwand Δh
2 nach dem erfindungsgemäßen Verfahren immer geringer als nach dem bisher bekannten
Verfahren.
1. Verfahren zur Mischluftregelung in einem Heiz-/Klimagerät eines Kraftfahrzeuges, bei
welchem Außenluft und/oder Umluft dem Heiz-/Klimagerät zugeführt werden und welches
die Außenluft und/oder Umluftzufuhr in den Fahrzeuginnenraum steuert, wobei die Außenluft
und/oder Umluftzufuhr so eingestellt wird, daß die Taupunkttemperatur der Raumluft
im Fahrzeug kleiner ist, als die Temperatur auf der Innenseite einer Fahrzeugscheibe,
dadurch gekennzeichnet, daß ein Mindestaußenluftanteil in Abhängigkeit der aus dem Fahrzeuginnenraum abzuführenden
Feuchtigkeit eingestellt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zur Bestimmung der Taupunkttemperatur der Raumluft die relative Luftfeuchtigkeit
und die Temperatur der Raumluft gemessen wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Scheibentemperatur durch Messung der Temperatur auf der Innenseite einer
Fahrzeugscheibe bestimmt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Scheibentemperatur aus der Außenlufttemperatur abgeleitet wird.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Taupunkttemperatur der Raumluft durch das Verhältnis der Außenluft und der
Umluft durch die Zufuhr von Außenluft so eingestellt wird, daß sie geringer ist, als
die Temperatur auf der Innenseite der Fahrzeugscheibe.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der feuchtebedingter Mindestaußenluftanteil in Abhängigkeit der im Kraftfahrzeug
befindlichen Personenzahl gewählt wird.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß ein Mindestaußenluftstrom zur Gewährleistung eines Mindestsauerstoffgehaltes
im Fahrzeuginnenraum eingestellt wird.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der sauerstoffbedingte Mindestaußenluftstrom in Abhängigkeit der im Kraftfahrzeug
befindlichen Personenzahl gewählt wird.
9. Verfahren nach Ansprüche 4, 5 und 8, dadurch gekennzeichnet, daß der feuchteabhängige Mindestaußenluftanteil mit dem sauerstoffabhängigen Mindestaußenluftstrom
verglichen wird und der jeweils größere Außenluftanteil als Sollaußenluft eingestellt
wird.
10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die spezifische Enthalpie der Außenluft sowie der Umluft und/oder einer Mischluft
bestimmt wird und nach einem Vergleich der so bestimmten spezifischen Enthalpie die
Zufuhr von Außenluft und Umluft so geregelt wird, daß die Mischluft die jeweils energetisch
günstigste spezifische Enthalpie aufweist.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß nach dem Vergleich der spezifischen Enthalpien die Zufuhr von Außenluft sowie
Umluft so geregelt wird, daß sich die niedrigste spezifische Enthalpiedifferenz an
einem Wärmetauscher einstellt.
12. Verfahren nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, daß zur Bestimmung der spezifischen Enthalpie die Temperatur und die relative Luftfeuchtigkeit
gemessen werden.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Bestimmung der spezifischen Enthalpie mittels der Feuchtkugeltemperatur
erfolgt.
14. Anordnung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in einem Heiz- und Klimagerät (1) des Kraftfahrzeuges eine Außenluftklappe (2)
und eine Umluftklappe (3) angeordnet sind, welche über mindestens ein Stellelement
(2c, 3c) von einem Heizungs- und Klimasteuergerät (7) einsteuerbar sind und das Heizungs-
und Klimasteuergerät einerseits mit einem Innentemperatursensor (3a) und einem Luftfeuchtesensor
(3b) verbunden ist, welche in einer Fahrgastzelle angeordnet sind und die entsprechenden
Signale zur Bestimmung der Taupunkttemperatur der Raumluft liefern und andererseits
das Heizungs- und Klimasteuergerät (7) die Scheibentemperatur aus der Außenlufttemperatur
ableitet und Heizungs- und Klimasteuergerät (7) die Außenluftklappe (2) und die Umluftklappe
(3) in Abhängigkeit dieser Signale auf- und zusteuert.
15. Anordnung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß ein Temperatursensor (8) zur Bestimmung der Scheibentemperatur an der Innenseite
einer Fahrzeugscheibe (9) angeordnet ist.
16. Anordnung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß in der Außenluft und/oder in der Mischluft je ein weiterer Temperatursensor
(2a, 5a) und ein Luftfeuchtesensor (2b, 5b) angeordnet sind, welche mit dem Heizungs-
und Klimasteuergerät (7) verbunden sind und das Heizungs- und Klimasteuergerät (7)
aus diesen Signalen sowie aus den Signalen der in der Fahrgastzelle angeordneten Sensoren
(3a, 3b) für die Temperatur und die relative Luftfeuchtigkeit die spezifischen Enthalpien
der Außenluft-, Umluft- und/oder Mischluft bestimmt und die Außenluftklappe (2) und
die Umluftklappe (3) in Abhängigkeit der spezifischen Enthalpien regelt.
17. Anordnung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß der Innentemperatursensor (3a) und der Luftfeuchtesensor (3b) in der Fahrgastzelle
in der Umluft angeordnet sind.
18. Anordnung nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß der Temperatursensor (5a) und der Luftfeuchtesensor (5b) der Mischluft (5) hinter
dem Ventilator (4) angeordnet sind.
19. Anordnung nach der Ansprüche 13 - 16, dadurch gekennzeichnet, daß das Heizungs- und Klimagerät (4) mit Sensoren zur Detektion von Personen im
Kraftfahrzeug verbunden ist.