[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Kanal für die Führung oder dem Transport
von Fasern, Faserbändern oder Fäden an einer Spinnereimaschine gemäß dem Patentanspruch
1, eine Offenend-Spinnvorrichtung mit einem erfindungsgemäßen Kanal gemäß Anspruch
8 sowie ein Verfahren zum Herstellen eines solchen Kanals nach Patentanspruch 28.
Aus der DE-A 37 34 544 ist eine Spinnereimaschine, eine Offenend-Rotorspinnvorrichtung,
bekannt, bei der das Rotorgehäuse mit einem Rotordeckel abgeschlossen ist, wobei der
Rotordeckel und der sich darin befindliche Kanal für den Transport von Fasern in den
Spinnrotor mittels eines Gieß- oder Spritzgußverfahrens einstückig hergestellt ist.
Um eine geknickte Form des Kanals zu ermöglichen, ist bei der in der DE-A 37 34 544
beschriebenen Offenend-Spinnvorrichtung der Kanal für den Transport der Fasern derart
ausgestaltet, daß seine beiden Öffnungen, die Einlaßöffnung für Fasern und die Auslaßöffnung,
jeweils größer ausgebildet sind, als der Bereich des Kanals, der bei Offenend-Spinnmaschinen
meist als Faserspeisekanal bezeichnet wird, dazwischen. Dies hat den Sinn, daß die
für das Spritzgußverfahren notwendigen Kerne, die letztlich den Innenraum des Faserspeisekanals
ergeben, nach der Herstellung des Rotordeckels aus der Form bzw. dem fertigen Rotordeckel
wieder herausgezogen werden können. Zwar ermöglicht das Gießverfahren, insbesondere
das Spritzgußverfahren, die Herstellung von Rotordeckeln in großer Stückzahl, wobei
gleichzeitig die Deckel mit geringen Toleranzen und trotzdem kostengünstig hergestellt
werden können. Ein derartiger Kanal hat aber trotz allem den Nachteil, daß er in der
konstruktiven Ausgestaltung seiner Innenkontur erheblich eingeschränkt ist. Darüber
hinaus ist die Oberflächengüte der Innenkontur des Kanals nicht ausreichend und muß
vielfach kostenintensiv nachgearbeitet werden. Ein kontinuierlicher Übergang der Querschnittsänderung,
zum Beispiel auch im Bereich einer Querschnittsverringerung des Kanals oder eine Vergrößerung
des Querschnitts, nicht oder nur sehr schwer möglich.
[0002] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, einen Kanal vorzuschlagen, der mit
einer vielfältig gestaltbaren Innenkontur, ohne die Nachteile des Standes der Technik,
ausgestaltet werden kann, außerdem die Verwendung des Kanals als Faserspeisekanal
bei einer Offenend-Rotorspinnvorrichtung sowie ein Verfahren zum Herstellen eines
solchen Kanals.
[0003] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruches 1 sowie durch
die Merkmale des Anspruches 8 und die des Anspruches 28 gelöst.
[0004] Durch die erfindungsgemäße Ausgestaltung des Kanals für die Führung oder den Transport
von Fasern, Faserbändern oder Fäden, kann der Kanal mit praktisch beliebiger Innenkontur
ausgebildet sein. Die Oberflächengüte im Inneren des Kanals ist von sehr hoher Qualität,
d.h. sie hat beispielsweise keine, sonst übliche, durch das Herstellungsverfahren
bedingte Störung. Poren und Lunten, wie beispielsweise bei gegossenen Kanälen, können
nicht auftreten. Ein erfindungsgemäß ausgestalteter Kanal kann auch bei großen Stückzahlen
in gleichbleibender Qualität kostengünstig hergestellt werden. Außerdem kann ein erfindungsgemäß
ausgebildeter Kanal sowohl in Bereichen eingesetzt werden, wo Kanäle mit weniger Millimeter
Durchmesser gebraucht werden, z.B. bei Drallröhrchen oder Spinndüsen, als auch da
wo Kanäle mit 30 mm und mehr gebraucht werden, z.B. bei Bandkanälen, z.B. an Streckmaschinen.
Besonders günstig ist der Kanal aus Messing, da Messing eine besonders gute Oberflächengüte
auch bei größeren Verformungen behält. Um besonders gute Verschleißeigenschaft zu
besitzen, kann der Kanal gemäß der weiteren vorteilhaften Ausgestaltung aus Stahl
gefertigt sein. Bei Verwendung eines Edelstahls ist er darüber hinaus vorteilhaft
nicht oxidierend. Besonders günstig ist es, den Kanal als Transportkanal für Fasern
bei einer Offenend-Friktionsspinnmaschine oder Rotorspinnmaschine einzusetzen. In
einer weiteren günstigen Ausgestaltung ist der Kanal ein Bandkanal an einer Strecke.
[0005] Durch die Ausbildung der Offenend-Rotorspinnvorrichtung gemäß der Erfindung wird
erreicht, daß sowohl der Deckel als solches, d.h. ohne den Kanal, als auch der Kanal
optimiert hergestellt werden können. Beide können unabhängig aus verschiedenen Werkstoffen
und durch verschiedene, jeweils günstigere Herstellverfahren hergestellt werden. Für
jedes einzelne der beiden Teile kann dadurch ein Optimum erreicht werden. So kann
der Deckel aus einem kostengünstigen Material hergestellt werden und der Transportkanal
aus einem besonders widerstandsfähigen, verschleißfesten Material.
[0006] Bei einer Ausgestaltung der Offenend-Rotorspinnvorrichtung gemäß den vorliegenden
Erfindungen kann die Offenend-Rotorspinnvorrichtung besonders kostengünstig hergestellt
werden, wobei gleichzeitig vielfältige Formen des Transportkanals möglich sind. Im
übrigen ist es möglich, die Oberflächenqualität im Inneren des Transportkanals besonders
hochwertig auszugestalten. Es ist möglich nahezu alle Innenkonturen des Transportkanals
zu realisieren, wobei gleichzeitig eine hohe Oberflächengüte im Inneren des Transportkanals
erreicht wird und eine kostengünstige Herstellungsweise ermöglicht wird. Durch die
erfindungsgemäße Ausgestaltung der Offenend-Rotorspinnvorrichtung, wobei der Transportkanal
ein rohrförmiges Bauteil ist, das mittels Beaufschlagen seines Inneren durch ein unter
hohem Druck stehendes Medium verformt wurde (hydrostatische Streckumformung), wird
erreicht, daß der Transportkanal der Offenend-Rotorspinnvorrichtung durch seine günstige
Ausgestaltung seiner Innenkontur und seines Querschnittverlaufs spinntechnologisch
günstige Eigenschaften besitzt. Die Oberfläche im Inneren des Transportkanals, die
mit den Fasern in Berührung kommt, ist vorteilhaft glatt ausgebildet, so daß ein ungestörter
Transport der Fasern erfolgt. Die Form der Innenkontur des Transportkanals ist praktisch
uneingeschränkt allein nach den technologischen Vorgaben wählbar und nicht von herstellungstechnischen
Einschränkungen abhängig. Ebenso ist die Wahl des Werkstoffs für den Transportkanal
unabhängig von fertigungstechnischen Einschränkungen infolge des Herstellungsverfahrens
für den Deckel.
[0007] Besonders vorteilhaft ist es, wenn der Deckel durch Gießen, zum Beispiel durch Spritzgießen,
hergestellt wird, weil dadurch durch Umgießen bzw. Umspritzen sowohl der Deckel hergestellt
werden kann als, auch gleichzeitig der Transportkanal in den Deckel in einem Arbeitsgang
eingefügt werden kann. Besonders vorteilhaft ist es, den Deckel aus einem metallischen
Werkstoff herzustellen, da dieser sich bei der Herstellung von Deckeln für Offenend-Rotorspinnvorrichtungen
besonders bewährt hat.
[0008] Besonders günstig sind dafür Aluminium- oder Zinklegierungen. Bei einer anderen vorteilhaften
Ausgestaltung des Deckels besteht dieser aus einem Kunststoff, zum Beispiel einem
Kunstharz, einem Thermoplast oder aus einem Duroplast, da dieser Werkstoff besonders
kostengünstig ist und ein gutes Einformen des Transportkanals möglich ist. Eine besonders
günstige Ausgestaltung für das Einfügen des Transportkanals in den Deckel ist, wenn
dieser oder der Transportkanal Klippsverbindungen aufweisen, wodurch die beiden Teile
auf einfache Weise miteinander zusammengefügt werden können. Vorteilhafterweise ist
die Verbindung dabei so ausgebildet, daß sie wieder lösbar ist, so daß der Transportkanal
oder der Deckel ausgetauscht werden kann. Bei einer anderen vorteilhaften Ausgestaltung
ist die Klippsverbindung unlösbar, so daß eine feste Verbindung zwischen Transportkanal
und Deckel vorliegt. Besonders günstig und betriebssicher ist es, wenn diese form-
und kraftschlüssig ausgebildet ist. Bei einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung
der Offenend-Rotorspinnvorrichtung ist deren Transportkanal derart ausgestaltet, daß
er einen im wesentlichen rechteckigen Querschnitt aufweist. Bei einer weiteren vorteilhaften
Ausgestaltung besitzt der Transportkanal ein Aufnahmeteil, das die den Bereich der
Aufnahmewalzen verlassenden Fasern direkt ab Auflösewalzengehäuse aufnimmt. Dazu ist
das Aufnahmeteil in einem besonders günstigen Fall mit dem Transportkanal einstückig
ausgebildet. Die Öffnung des Auflösewalzengehäuses braucht dann nicht kanalförmig
ausgebildet werden, da der Transportkanal die Fasern direkt ab Auflösewalze übernimmt.
In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung der Offenend-Rotorspinnvorrichtung ist die
Querschnittsform des Transportkanals derart ausgebildet, daß sie übergangslos von
einem im wesentlichen rechteckigen Querschnitt in einen elliptischen Querschnitt übergeht.
Bei einer im wesentlichen rechteckigen Form des Transportkanals ist dieser vorteilhaft
so ausgestaltet, daß das Verhältnis von Länge zu Breite im Abstand von bis zu 40 Millimetern
von der Auflösewalze einen Wert von mehr als 4 : 1 hat. Dadurch wird erreicht, daß
die sich von der Auflösewalze ablösenden Fasern besonders sicher auf der gesamten
Breite von der Auflösewalze abgelöst werden können. Bei einer weiteren vorteilhaften
Ausgestaltung des Erfindungsgegenstandes ist vorgesehen, bei einem im wesentlichen
rechteckigen Transportkanal, das Verhältnis von Länge zu Breite im Abstand von bis
zu 20 Millimetern von der Mündung des Transportkanals entfernt mit einem Wert von
wenigstens 2 : 1 auszugestalten. Dadurch wird eine ungestörte und günstige Einspeisung
der Fasern in den Offenend-Spinnrotor erreicht. Durch die vorteilhafte Ausgestaltung
der Erfindung, wobei der Transportkanal einen im wesentlich rechteckigen Querschnitt
besitzt, und das Verhältnis von Länge zu Breite im Abstand von mehr als 20 Millimetern
von der Mündung des Transportkanals entfernt einen kleineren Wert hat als im Bereich
zwischen 0 und 20 Millimetern, wird vorteilhaft erreicht, daß die Austrittsmündung
des Transportkanals im Bereich des Spinnrotors eine besonders günstige Form erhält
und gleichzeitig der übrige Bereich des Transportkanals einen geringen Platzbedarf
im Deckel hat. Durch die vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung, bei der der Transportkanal
zwischen Mündung und Aufnahmeteil eine sprunghafte Erweiterung seines Querschnitts
besitzt, wird erreicht, daß durch die dort stattfindende Verringerung der Geschwindigkeit
der Transportluft eine Neuorientierung der Fasern erfolgt. Bei einer weiteren vorteilhaften
Ausgestaltung der Erfindung besitzt der Transportkanal im Bereich zwischen 50 Millimeter
vor seiner Mündung und der Mündung einen Querschnitt, der gegenüber dem Querschnitt
an der Mündung verringert ist, wodurch vorteilhaft erreicht wird, daß in diesem Bereich
eine starke Beschleunigung der Transportluft im Transportkanal erfolgt, wodurch eine
Streckung der Fasern erreicht wird. Durch die Ausgestaltung der Erfindung, bei der
sich der Querschnitt des Transportkanals in Richtung zur Mündung des Faserspeisekanals
kontinuierlich erweitert, ist es vorteilhaft möglich, zum Beispiel im Bereich der
Mündung, die Luftgeschwindigkeit derart zu verringern, daß die Luft leichter von den
Fasern zu trennen ist. Besonders vorteilhaft ist die Ausgestaltung, bei der die Querschnittsveränderungen
kontinuierlich erfolgen, wodurch besonders günstige Strömungsverhältnisse gewährleistet
werden können.
[0009] Besonders günstig ist es, wenn der Transportkanal aus einer Messinglegierung besteht,
da dieser dadurch eine gute Qualität seiner Oberfläche besitzt. Bei einer weiteren
vorteilhaften Ausgestaltung besteht der Transportkanal aus einem Stahlwerkstoff, da
dieser besonders widerstandsfähig ist und gleichzeitig beim Herstellen eine gute Oberflächenqualität
gewährleistet. Durch die erfindungsgemäße Verwendung eines Edelstahls für die Herstellung
des Transportkanals ist der Verschleiß des Transportkanals besonders gering. In besonders
günstiger Ausgestaltung der Erfindung ist am Transportkanal ein Anschlußstutzen angeformt.
Der Anschlußstutzen wird dabei gleichzeitig mit dem Ausformen der Innenkontur des
Transportkanals ausgebildet, so daß die Übergänge von Transportkanal zu Anschlußstutzen,
so wie dessen innere Oberfläche, vorteilhaft glatt und fließend sind. Durch den Anschlußstutzen
können vorteilhaft Luft und/oder Fasern dem Transportkanal entnommen oder zugeführt
werden.
[0010] Durch die Herstellung eines Transportkanals gemäß dem Verfahren der vorliegenden
Erfindung wird erreicht, daß dessen Oberfläche im Inneren des Kanals vor dem Umformen
mit hoher Oberflächengüte hergestellt werden kann, ohne daß diese beim endgültigen
Formen des Transportkanals beschädigt wird. Weiterhin kann ein Transportkanal hergestellt
werden, der nahezu beliebige Innenkonturen aufweisen kann. Darüber hinaus ist das
Verfahren dazu geeignet, mit großen Stückzahlen kostengünstig Transportkanäle mit
gleichbleibend hoher Qualität herzustellen. In besonders günstiger Weiterbildung des
Verfahrens wird die Außenkontur durch ein Werkzeug bestimmt, wodurch eine maß- und
wiederholgenaue Ausformung des Transportkanals möglich ist.
[0011] Bei einer besonders günstigen Ausgestaltung des Verfahrens wird ein bereits durch
Verformen hergestellter Rohling erforderlichenfalls mehrfach zwischengeglüht, wodurch
seine Verformbarkeit wieder erhöht wird, so daß er nun in zwei oder mehr Stufen hergestellt
werden kann. Besonders günstig ist es, eine Messinglegierung für den Transportkanal
vorzusehen, da diese besonders gut verformbar ist, bei hoher Oberflächengüte. Vorteilhafterweise
wird als Werkstoff für den Transportkanal Stahl verwendet, da dieser besonders verschleißfest
ist.
[0012] Im folgenden wird die Erfindung anhand von zeichnerischen Darstellungen beschrieben.
[0013] Es zeigen:
- Figur 1
- eine Seitenansicht einer Offenend-Rotorspinnvorrichtung im Schnitt;
- Figur 2
- einen Deckel eines Rotorgehäuses mit einem eingegossenen Transportkanal;
- Figur 3
- einen Deckel eines Rotorgehäuses mit einem eingegossenen Transportkanal;
- Figur 4
- einen Deckel eines Rotorgehäuses mit einem eingeklippsten Transportkanal;
- Figur 5
- einen Deckel mit einem eingegossenen Transportkanal, im Schnitt;
- Figur 6
- einen erfindungsgemäß hergestellten Transportkanal, der über seine Länge verschiedene
Querschnittsformen aufweist;
- Figur 7
- eine Prinzipdarstellung eines geöffneten Formwerkzeugs;
- Figur 8
- einen Drehteller einer Strecke mit einem Bandkanal entsprechend der Erfindung.
[0014] Eine Offenend-Rotorspinnvorrichtung 1, wie sie in Figur 1 gezeigt ist, besteht im
wesentlichen aus einem Spinnrotor 10, der in einem Rotorgehäuse 2 umläuft und aus
einer Auflöseeinheit 3, die ein ihr zugeführtes Faserband 31 in Einzelfasern auflöst,
so daß diese dem Spinnrotor 10 zugeführt werden können. Die Auflöseeinheit 3 besitzt
zum Auflösen des Faserbandes 31 in Einzelfasern eine Auflösewalze 32. Die Zufuhr des
Faserbandes 31 erfolgt über die Speisewelle 33. Der Antrieb der Auflösewalze 32 erfolgt
über deren Wirtel 321, um den ein Antriebsriemen 322 geschlungen ist. Der Antriebsriemen
322 wird von einer angetriebenen Antriebswelle 323 angetrieben, wobei er von einer
Spannrolle 324 in Spannung gehalten wird. Die von der Auflösewalze 32 vereinzelten
Fasern verlassen den Bereich der Auflösewalze durch eine Öffnung 325 des Auflösewalzengehäuses
326. Bewirkt wird dies durch einen Unterdruck im Rotorgehäuse 2, der sich über den
Transportkanal im Deckel 21 des Rotorgehäuses 2 bis in den Bereich der Auflösewalze
fortsetzt. Anders als in Figur 1 gezeigt, kann sich der Transportkanal 22 des Deckels
21 auch bis zur Auflösewalze 32 erstrecken, so daß der Transportkanal 22 ein Aufnahmeteil
(222, Figur 2) besitzt, das dann alternativ zu Figur 1 die Öffnung 325 des Auflösewalzengehäuses
326 bildet. Der Transportkanal 22 reicht mit seiner Mündung 224 in den Spinnrotor
10, der in das Rotorgehäuse 2 hineinragt. Der Spinnrotor 10 ist über seinen Schaft
11 in bekannter Weise mittels Stützscheiben 12 gelagert und über einen nicht gezeigten
Tangentialriemen angetrieben. Der Schaft 11 reicht über eine Dichtung 23 in das Rotorgehäuse
2 hinein. Das Rotorgehäuse 2 besitzt eine Saugöffnung 24, die an eine Unterdruckleitung
241 angeschlossen ist. Der im Spinnrotor 10 gebildete Faden 4 wird mittels eines Paares
angetriebener Abzugswalzen 41 über ein Abzugsrohr 42 aus dem Spinnrotor 10 abgeführt
und anschließend zu einer Kreuzspule aufgewunden. Getragen wird die Offenend-Rotorspinnvorrichtung
1 an Stangen 49, die Teil des Gestells der dazugehörigen Rotorspinnmaschine sind.
[0015] Figur 2 zeigt einen Deckel 21 für eine erfindungsgemäß ausgestaltete Offenend-Rotorspinnvorrichtung.
Der Deckel von Figur 2 ist in der Draufsicht der von dem Spinnrotor abgewandten Seite
gezeigt. Der Deckel 21 besitzt einen Transportkanal 22, der über Befestigungsstege
221 gehalten ist. Die Befestigungsstege 221 sind ebenso wie der übrige Deckel 21 aus
einer Aluminiumlegierung und mittels Spritzgießen hergestellt. Die Befestigungsstege
221 sind dabei so ausgeformt, daß sie den Transportkanal 22 umschließen und dadurch
diesen fest mit dem Deckel 21 verbinden. Der Transportkanal 22 selbst ist aus einer
Messinglegierung und wurde beim Ausformen des Deckels 21 in die Gußform eingesetzt,
so daß der Transportkanal 22 über die entsprechend ausgeformten Befestigungsstege
mit dem Deckel 21 verbunden wurde. Durch diese erfindungsgemäße Ausbildung des Deckels
kann dieser, anders als in Figur 1 gezeigt, selbst sehr dünn ausgebildet werden, weil
der Transportkanal ein eigenständiges Bauteil ist und der Deckel nur dazu dient das
Rotorgehäuse abzuschießen und den Transportkanal 22 zu tragen. Der Deckel 21 besitzt,
da er austauschbar ausgestaltet ist, zwei Bohrungen 5, mit deren Hilfe er zusammen
mit Schrauben, beispielsweise an einer Trägerplatte (nicht gezeigt) an der Offenend-Rotorspinnvorrichtung
befestigt werden kann. In der Mitte des Deckels befindet sich ein Loch 51 für den
Durchtritt eines Abzugsrohres 42 (Figur 1) zum Abziehen des Fadens aus dem Rotor.
Der Transportkanal 22 ist einstückig mit einem Aufnahmeteil 222 ausgebildet, mit dem
sich der Transportkanal 22 dichtend an das Auflösewalzengehäuse anlegt, um von diesem
die Fasern zu übernehmen und in den Spinnrotor zu führen. Der Transportkanal 22 besitzt
zwischen dem Aufnahmeteil 22 und seiner Mündung, die dem Aufnahmeteil 222 abgewandt
ist, eine Querschnittsverjüngung 223. In diesem Bereich erhöht sich die Strömungsgeschwindigkeit
des Faserluftgemisches, das durch den Transportkanal geführt wird, wodurch eine Neuorientierung
der Fasern in der strömenden Luft erreicht wird. Der Transportkanal 22 ist ein vom
Deckel 21 separat hergestelltes Bauteil, das erfindungsgemäß aus einem Rohling, der
rohrförmig ausgebildet ist, hergestellt wurde. Dabei wurde der Rohling in eine geteilte
Form eingeführt, von der er im wesentlichen vollständig umschlossen wurde. Zwischen
dem Rohling und der Innenkontur der Form blieb dabei zunächst in wesentlichen Bereichen
ein Zwischenraum. An wenigstens einem seiner Enden wurde der Rohling mit einer Druckquelle
verbunden und auf seiner anderen Seite verschlossen. Durch Einpressen eines unter
hohem Druck (ca. 2.000 bar bis 2.500 bar) stehenden Mediums wurde der Rohling dabei
durch Aufweiten so verformt, daß er sich mit seiner Außenkontur an die Innenkontur
des Formwerkzeuges anlegte. Dadurch ist es möglich, dem Transportkanal über seine
Außenkontur eine nahezu beliebige Innenkontur auszubilden.
[0016] Die Innenkontur entspricht praktisch der Außenkontur des Transportkanals unter Berücksichtigung
seiner durch das Verformen veränderten Wandstärke. Der Transportkanal besitzt dabei
nicht nur eine von den Zwängen des Gießverfahrens unabhängige Innenkontur, sondern
ebenso auch in seinem Inneren eine Oberfläche von sehr hohen Qualität. D.h. die Innenkontur
erfüllt alle Anforderungen bezüglich der Rauigkeit und Gleichmäßigkeit der Oberfläche,
die für den Transport von Fasern erforderlich ist. Ein Nacharbeiten ist praktisch
nicht mehr erforderlich. Die in Figur 2 gezeigten verschiedenen Abmessungen des Transportkanals
sind der Deutlichkeit halber übertrieben dargestellt.
[0017] Figur 3 zeigt einen Deckel 21 für eine erfindungsgemäß ausgebildete Offenend-Rotorspinnvorrichtung,
bei dem der Transportkanal 22 ebenfalls ein vom übrigen Teil des Deckels 21 getrennt
hergestelltes Bauteil ist, das dann bei der Ausformung des Deckels 21, z.B. durch
Spritzgießen, in den Deckel eingegossen wurde. Der Transportkanal 22 ist daher mittels
gestrichelter Linien dargestellt. Das Aufnahmeteil 222 für die Anbindung des Transportkanals
22 an das Auflösewalzengehäuse ist beim Deckel von Figur 3 am eigentlichen Grundteil
des Deckels und nicht am Transportkanal 22 ausgebildet. Der Querschnittsverlauf des
Transportkanals 22 ist ähnlich wie bei dem von Figur 2 ausgestaltet.
[0018] Figur 4 zeigt einen Deckel 21 für eine erfindungsgemäße ausgestaltete Offenend-Rotorspinnvorrichtung,
bei dem der Grundkörper des Deckels 21 und der Transportkanal 23 ebenfalls getrennt
hergestellte Bauteile sind, wobei Deckel 21 und Transportkanal 22 über Klippsverbindungen
6 miteinander verbunden sind. Die Klippse 6 umgreifen dabei teilweise den Transportkanal
22 im Bereich einer Nut 61, so daß ein Verrutschen des Transportkanals 22 innerhalb
der Klippsverbindung 6 nicht möglich ist. Es ergibt sich dadurch eine starre Verbindung
zwischen Transportkanal 22 und Deckel 21, der sich beim Betrieb der Offenend-Rotorspinnvorrichtung
nicht löst. Zum Zwecke des Austauschs von Deckel oder Transportkanal läßt sich die
Klippsverbindung lösen und der Austausch von Deckel oder Transportkanal vornehmen.
[0019] Figur 5 zeigt einen Deckel 21 mit einem eingegossenen Transportkanal 22. Durch die
Schnittdarstellung des Deckels liegt der Transportkanal 22 frei. Lediglich der Bereich
des Fasereintritts in den Transportkanal ist vom Deckel teilweise umfaßt. Der Transportkanal
ist erfindungsgemäß ausgebildet; er ist im Bereich von 50 mm vor seiner Mündung 224
mit einem verringerten Querschnitt 223 ausgestaltet. Dieser wirkt sich einerseits
positiv auf die Orientierung der Fasern im Transportkanal und damit auch im Rotor
und Faden aus und bietet andererseits den Vorteil, daß die Querschnittsverringerung
223. beim Einformen des Transportkanals 22 in den Deckel 21, eine formschlüssige Verbindung
zwischen dem Deckel und dem Transportkanal ergibt. Der Transportkanal ist außerdem
mit einem Anschlußstutzen 225 ausgestaltet. Über diesen können bei Bedarf in bekannter
Weise Luft und/oder Fasern dem Transportkanal zu- oder abgeführt werden. Dazu wird
er mit einer nicht gezeigten Anschlußleitung verbunden, die z.B. mit der Auflöseeinheit
3 oder dem Rotorgehäuse in Verbindung steht.
[0020] Figur 6 zeigt einen nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten Transportkanal.
Ausgangsmaterial für den Rohling ist ein Hohlkörper, z.B. ein Rohr, mit dickerer Wand
als der fertig ausgebildete Transportkanal. Wenn zur Herstellung des Rohlings bereits
umfangreiche Verformungen notwendig waren, wird der Rohling geglüht, um Spannungen
abzubauen. Als Werkstoffe für den Transportkanal finden metallische Werkstoffe, wie
insbesondere Stähle, Edelstähle, Kupfer, Messing und Nickel, begrenzt auch Aluminium,
Anwendung. Wichtig ist ein ausreichendes Dehnvermögen des Werkstoffs. Besonders vorteilhaft
sind Messing, Stahl, insbesondere Edelstahl, um einen Transportkanal herzustellen.
Um den Rohling zu verformen, wird dieser in ein geteiltes Formwerkzeug 7, siehe Figur
7, eingelegt. Das Formwerkzeug 7 besitzt dazu in der Teilungsebene 72 eine Ausnehmung,
die Gravur 73, die der Außenkontur des fertigen Transportkanals entspricht. Nach dem
Schließen des Formwerkzeugs wird der Rohling 71 von innen mit einem unter sehr hohem
Druck stehenden Medium, vorzugsweise Wasser, befüllt, so daß der Rohling 71 sich aufweitet
und an die Kontur der Gravur 73 des Formwerkzeugs 7 anlegt. Unter Berücksichtigung
der Wandstärke entspricht die Außenkontur des verformten Rohlings der Innenkontur
des fertigen Transportkanals. Eventuell sind noch die beiden Enden des Transportkanals,
z.B. durch Kürzen, zu bearbeiten. Durch die erfindungsgemäße Herstellung eines Transportkanals
können Innenkonturen verwirklicht werden, die mit den bekannten Verfahren gar nicht
oder nur unter sehr großem Aufwand möglich sind. Besonders vorteilhaft ist die Oberflächengüte,
die mit der Erfindung erreicht wird. Besonders die verschiedenen Querschnitte des
Transportkanals und deren Übergänge sowie abschnittsweise Querschnittsverringerungen
223, wie z.B. bei Figur 6 dargestellt, sind sehr gut zu verwirklichen.
[0021] Figur 7 zeigt eine Prinzipdarstellung eines geöffneten Formwerkzeugs 7 mit einem
Rohling 71. Die Teilungsebene 72 des Formwerkzeugs 7 ist schraffiert dargestellt.
Die Gravur 73, die nicht schraffiert dargestellt ist, bildet die Außenkontur des fertigen
Transportkanals. Nach dem Schließen des Formwerkzeugs 7 werden die offenen Enden des
Rohlings 71 mit nicht gezeigten Anschlußstücken abgedichtet und der Rohling von innen
mit Wasser gefüllt, dieses unter Druck gesetzt und der Rohling zur Anlage an die Kontur
der Gravur 73 des Formwerkzeugs gebracht. Nach Entnahme werden die Enden des umgeformten
Rohlings bearbeitet und der Transportkanal hat seine endgültige Form erhalten. Ein
Beschichten des Transportkanals, z.B. um seine Verschleißfestigkeit zu erhöhen oder
seine Oberflächengüte zu verbessern, ist problemlos möglich. Ein gemäß der vorliegenden
Erfindung hergestellter Transportkanal kann vorteilhaft, beispielsweise auch zur Faserbandführung
an Strecken, eingesetzt werden.
[0022] Die vorliegende Erfindung kann nicht nur wie ausführlich dargestellt bei Offenend-Rotorspinnmaschinen
sondern auch bei anderen Offenend-Spinnmaschinen eingesetzt werden. So z.B. bei Friktionsspinnmaschinen,
wo die vereinzelten Fasern ebenfalls über einen Faserspeisekanal der Spinnvorrichtung
zugeführt werden. Weiterhin ist es vorteilhaft möglich einen erfindungsgemäßen Kanal
bei Spinnmaschinen vorteilhaft einzusetzen, bei denen der Faden durch ein rohrförmiges
Falschdrahtelement behandelt oder gebildet wird, wie dies beispielsweise in der DE
31 35 337 A1 gezeigt ist. Ein Einsatz eines erfindungsgemäßen Kanals als Bandkanal
zum Führen von Faserbänden an einer Strecke ist ebenfalls sehr vorteilhaft möglich.
So ist z.B. ein Bandkanal, wie er in der DE 41 39 910 A1 gezeigt ist, fertigungsgenau
und kostengünstig ist dem erfindungsgemäßen Verfahren herstellbar. Besonders günstig
ist eine Strecke zum Doublieren und Verstrecken von Faserbändern mit einem erfindungsgemäßen
Bandkanal ausgestattet, um damit schonend und sicher das verstreckte Faserband in
einem Behälter, z.B. einer Kanne abzulegen.
[0023] Figur 8 zeigt einen Teil einer Spinnereimaschine, einer Strecke, mit einem Kanal
22, der im Drehteller 80 der Strecke integriert ist. Über dem Kanal 22 wird in bekannter
Weise, dadurch daß sich der Drehteller 80 um seine senkrechte Achse dreht, Faserband
in der unterhalb des Drehtellers 80 angeordneten Kanne 81 abgelegt. Für ein schonendes
Ablegen des Faserbandes ist es erforderlich, daß der Kanal 22 hier Bandkanal genannt,
eine glatte ungestörte Oberfläche in seinem Inneren besitzt. Der Kanal 22 für eine
Strecke hat einen Innendurchmesser von ca. 30 mm. Durch den Einsatz der Erfindung
kann der Bandkanal einfacher und kostengünstig hergestellt werden, wobei gleichzeitig
der Bandkanal eine hohe Qualität in puncto Oberfläche sowie Formgestaltung besitzt.
1. Kanal für die Führung oder den Transport von Fasern, Faserbändern oder Fäden an einer
Spinnereimaschine, dadurch gekennzeichnet, daß der Kanal (22) als rohrförmiges Bauteil ausgebildet ist, das aus einem metallischen
Werkstoff besteht und das durch das Beaufschlagen seines Inneren durch ein unter Druck
stehendes Medium verformt wurde.
2. Kanal nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Kanal (22) aus einer Messinglegierung besteht.
3. Kanal nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Kanal (22) aus einem Stahlwerkstoff besteht.
4. Kanal nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Stahlwerkstoff ein Edelstahl ist.
5. Kanal nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Kanal ein Transportkanal für Fasern an einer Offenend-Friktionsspinnmaschine
ist.
6. Kanal nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Kanal ein Transportkanal für Fasern an einer Offenend-Rotorspinnmaschine
ist.
7. Kanal nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Kanal ein Bandkanal einer Strecke ist.
8. Offenend-Rotorspinnvorrichtung mit einem in einem Rotorgehäuse umlaufenden Spinnrotor,
dem ein Deckel eines Rotorgehäuses gegenüberliegt, wobei der Deckel aus einem Grundkörper
besteht, der einen Kanal gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6 trägt, wobei
der Kanal als Transportkanal ausgebildet ist, durch den dem Spinnrotor vereinzelte
Fasern zugeführt werden, dadurch gekennzeichnet, daß der Kanal (22) ein vom Deckel (21) getrennt gefertigtes Bauteil ist, das in
den Deckel (21) eingefügt ist, daß der Transportkanal (22) ein rohrförmiges Bauteil
ist, das aus einem metallischen Werkstoff besteht, und das mittels Beaufschlagen seines
Inneren durch ein unter Druck stehendes Medium verformt wurde.
9. Offenend-Rotorspinnvorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Deckel (21) ein durch Gießen, z.B. durch Spritzgießen hergestelltes Bauteil
ist und der Transportkanal (22) wenigstens teilweise durch das den Deckel (21) bildende
Gußmaterial in den Deckel (21) eingegossen ist.
10. Offenend-Rotorspinnvorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Deckel (21) aus einem metallischen Werkstoff, z.B. einer Aluminium- oder
Zinklegierung, besteht.
11. Offenend-Rotorspinnvorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Deckel (21) aus einem Kunststoff, z.B. Kunstharz, einem Thermoplast oder
aus einem Duroplast besteht.
12. Offenend-Rotorspinnvorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Transportkanal (22) an den Deckel (21) mit einer Klippsverbindung (6) angefügt
ist.
13. Offenend-Rotorspinnvorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Klippsverbindung (6) lösbar ausgestaltet ist.
14. Offenend-Rotorspinnvorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Klippsverbindung (6) eine nicht lösbare Verbindung ist.
15. Offenend-Rotorspinnvorrichtung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindung form- und kraftschlüssig ausgebildet ist.
16. Offenend-Rotorspinnvorrichtung, nach einem oder mehreren der Ansprüche 8 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß der Transportkanal (22) im Bereich eines wesentlichen Teils seiner Länge einen
im wesentlichen rechteckigen Querschnitt aufweist.
17. Offenend-Rotorspinnvorrichtung, nach einem oder mehreren der Ansprüche 8 bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß der Transportkanal (22) ein Aufnahmeteil (222) für die den Bereich der Auflösewalze
(32) verlassenden Fasern besitzt.
18. Offenend-Rotorspinnvorrichtung nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß der Transportkanal (22) einstückig mit dem Aufnahmeteil (222) ausgebildet ist.
19. Offenend-Rotorspinnvorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 8 bis 18, dadurch gekennzeichnet, daß die Querschnittsform des Transportkanals (22) übergangslos von einem im wesentlichen
rechteckigen Querschnitt in einen elliptischen Querschnitt übergeht.
20. Offenend-Rotorspinnvorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 16 bis 19, dadurch gekennzeichnet, daß das Verhältnis von Länge zu Breite des im wesentlichen rechteckigen Querschnitts
des Transportkanals (22) im Abstand von bis zu 40 mm von der Auflösewalze (32) einen
Wert von mehr als 4 : 1 hat.
21. Offenend-Rotorspinnvorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 8 bis 20, dadurch gekennzeichnet, daß das Verhältnis von Länge zu Breite des im wesentlichen rechteckigen Querschnitts
des Transportkanals (22) im Abstand von bis zu 20 mm von der Mündung (224) des Transportkanals
(22) einen Wert von wenigstens 2 : 1 hat.
22. Offenend-Rotorspinnvorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 8 bis 21, dadurch gekennzeichnet, daß der Transportkanal (22) im wesentlichen einen rechteckigen Querschnitt besitzt
und das Verhältnis von Länge zu Breite der Querschnittsfläche im Abstand von mehr
als 20 mm von der Mündung (224) des Transportkanals (22) entfernt einen größeren Wert
hat, als im Bereich zwischen 0 und 20 mm.
23. Offenend-Rotorspinnvorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 8 bis 22, dadurch gekennzeichnet, daß der Transportkanal (22) zwischen 50 mm vor seiner Mündung (224) und der Mündung
(224) eine sprunghafte Erweiterung seines Querschnitts besitzt.
24. Offenend-Rotorspinnvorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 8 bis 23, dadurch gekennzeichnet, daß der Transportkanal (22) im Bereich zwischen 50 mm vor seiner Mündung (224) und
der Mündung (224) einen Querschnitt besitzt, der gegenüber dem Querschnitt an der
Mündung (224) verringert ist.
25. Offenend-Rotorspinnvorrichtung nach Anspruch 24, dadurch gekennzeichnet, daß sich der Querschnitt in Richtung zur Mündung (224) des Transportkanals (22)
kontinuierlich erweitert.
26. Offenend-Rotorspinnvorrichtung nach Anspruch 24 oder 25, dadurch gekennzeichnet, daß die Verringerung des Querschnitts kontinuierlich erfolgt.
27. Offenend-Rotorspinnvorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 8 bis 26, dadurch gekennzeichnet, daß am Transportkanal (22) ein Anschlußstutzen (225) angeformt ist.
28. Verfahren zum Herstellen eines Kanals zum Transport oder zur Führung von Fasern, Faserbändern
oder Fäden bei Textilmaschinen, z.B. Offenend-Spinnmaschinen oder Strecken nach einem
oder mehreren der Ansprüche 1 bis 27, dadurch gekennzeichnet, daß der Transportkanal als rohrförmiger Rohling aus verformbarem Material vorgefertigt
wird, in ein Werkzeug eingelegt wird, das den Rohling umschließt, und daß der Rohling
von Innen mit einem unter so hohem Druck stehenden Medium beaufschlagt wird, so daß
er sich aufweitet und seine fertige Form ausbildet.
29. Verfahren nach Anspruch 28, dadurch gekennzeichnet, daß der Rohling beim Aufweiten mit seiner Außenkontur an das Werkzeug angepreßt
wird, so daß das Werkzeug die Außenkontur des fertigen Transportkanals ausbildet.
30. Verfahren nach Anspruch 28 oder 29, dadurch gekennzeichnet, daß der Rohling durch Verformen vorgeformt wird, daß er zwischengeglüht wird und
anschließend vom Medium beaufschlagt und aufgeweitet wird.
31. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 28 bis 30, dadurch gekennzeichnet, daß für die Ausbildung des Transportkanals ein Rohling aus einer Messinglegierung
verwendet wird.
32. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 28 bis 30, dadurch gekennzeichnet, daß für die Ausbildung des Transportkanals ein Rohling aus Stahl verwendet wird.
33. Verfahren nach Anspruch 32, dadurch gekennzeichnet, daß für die Ausbildung des Transportkanals ein Rohling aus Edelstahl verwendet wird.