[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Abspannmast oder Lampenmast und auf ein Verfahren
zur Herstellung eines Mastes aus metallischen Rohrschüssen gemäß dem Oberbegriff der
selbständigen Ansprüche 1 und 3.
[0002] Abspannmasten für Oberleitungen sind in großem Umfang im Einsatz und sind übenwiegend
aus Metall gefertigt. Derartige Abspannmaste müssen erhebliche Zugkräfte aufnehmen
und müssen daher eine relativ große Wandstärke aufweisen. Dies gilt auch für Lampenmaste.
[0003] Bisher besteht ein Problem darin, derartige Masten ästhetisch ansprechend zu gestalten,
d. h. also man ist bestrebt, daß die Masten sich von unten nach oben verjüngen. Werden
die Masten aus einzelnen zylindrischen Rohrabschnitten gefertigt, entstehen an der
Mastaußenseite Stufen, die zu Schmutzablagerungen führen und daher ästhetisch nicht
ansprechend sind. Die Masten zu gießen, erfordert einen zu großen Herstellungsaufwand.
[0004] Aus der DE-A-36 36 078 ist ein außen abgesetzter oder konischer Kunststoffmast bekanntgeworden,
der im Inneren einen Verstärkungskern aus Metallrohren aufweist. Dieser Verstärkungskern
ist aus einzelnen Rohrschüssen aufgebaut, wobei aber die einzelnen metallischen Rohre
zylindrisch ausgebildet sind. Die Konizität des Mastes wird durch die entsprechende
Gießform erreicht, in der der Verstärkungskern eingelegt und anschließend der Kunststoff
eingegossen wird. Für große Lasten und im innerstädtischen Bereich haben sich derartige
Masten nicht bewährt.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Mast zu schaffen, der sich von unten
nach oben konisch verjüngt, wobei die Außenseite des Mastes rund konisch ausgebildet
ist und ein Verfahren zu seiner Herstellung vorzuschlagen.
[0006] Diese der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe wird durch die Lehre des Hauptanspruches
und den Verfahrensansprüchen gelöst.
[0007] Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen erläutert.
[0008] Mit anderen Worten ausgedrückt wird vorgeschlagen, daß z. B. der Abspannmast aus
einzelnen zylindrischen metallischen Rohrschüssen aufgebaut ist. Die Rohrschüsse weisen
dabei über ihre ganze Länge einen zuerst einmal gleichbleibenden Außendurchmesser
auf. Dieser Rohrschuß wird spanabhebend derart bearbeitet, daß er an seiner Außenseite
eine konische Form annimmt, d. h. also, ausgehend ggf. vom unteren Ende des Rohrschusses
bis zum oberen Ende wird eine immer größer werdende Abspanung durchgeführt. Die zylindrischen
Rohrschüsse, die zum Einsatz kommen, weisen dabei jeweils kleiner werdenden Außendurchmesser
auf.
[0009] Der erste so spanabhebend bearbeitete Rohrschuß ist der Verankerungsrohrschuß, der
mehr oder weniger tief in den Boden eingelassen wird. Wenigstens an seinem oberen
Ende weist dieser Rohrschuß einen sich konisch verjüngenden Außendurchmesser auf,
wobei die Verjüngung vom oberen Ende bis zum unteren Ende durchgehend sein kann oder
bei diesem ersten Rohrschuß auch nur über einen Teil seiner Höhe verläuft.
[0010] An diesen Rohrschuß schließt nunmehr ein Rohrschuß an, der einen kleineren Außendurchmesser
im Rohzustand hatte als der erste Rohrschuß, wobei der Außendurchmesser dieses anzuschließenden
Rohrschusses dem Außendurchmesser des konisch bearbeiteten Endes des vorhergehenden
Rohrschusses entspricht. Wird nun auch dieser anzuschließende Rohrschuß spanabhebend
bearbeitet, ist ersichtlich, daß er an seinem größeren unteren, umfangsgrößeren Ende
mit dem umfangskleineren Ende des vorhergehenden Rohrschusses zusammenarbeiten kann,
d. h. die Außenseiten dieser beiden Bereiche fluchten miteinander.
[0011] Auf diese Weise werden aufeinanderfolgend die die Gesamthöhe des Mastes ergebenden
Rohrschüsse aufeinandergesetzt. Im Bereich des Anschlusses der Rohrschüsse aneinander
erfolgt eine Verbindung der Rohrschüsse durch Verschweißen, wobei im Inneren der Rohrschüsse
eine Verzapfung der aneinander anschließenden Enden erfolgen kann. In gleicher Weise
ist es möglich, die Innenseite der Anschlußbereiche zweier Rohrschüsse durch eine
innere rohrförmige Hülse zu verstärken, so daß im Bereich des Anschlusses der einzelnen
Rohrschüsse auch die erforderliche Festigkeit des Mastes garantiert ist.
[0012] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnung erläutert.
[0013] Die Zeichnung zeigt dabei die Herstellung eines Abspannmasten in drei verschiedenen
Herstellungsstufen, und zwar in
- Fig. 1
- die aneinander anzuschließenden zylindrischen rohrförmigen Rohrschüsse, in
- Fig. 2
- die aneinander anzuschließenden zylindrischen Rohrschüsse nach der spanabhebenden
Bearbeitung und in
- Fig. 3
- die aneinander angeschlossenen zylindrischen und außen rundkonisch geformten Rohrschüsse.
[0014] In der Zeichnung sind in Fig. 1 fünf aneinander anzuschließende rohrförmige Rohrschüsse
1, 2, 3, 4 und 5 dargestellt, die bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel alle gleiche
Wandstärke aufweisen, aber in ihrem Außendurchmesser sich vom Rohrschuß 1 bis zum
Rohrschuß 5 verjüngen. Dabei ist jeder einzelne Rohrschuß 1 - 5 aber immer noch zylindrisch
ausgebildet.
[0015] Jeder einzelne Rohrschuß 1 - 5 wird nunmehr an seiner Außenseite spanabhebend bei
8 derart bearbeitet, daß sein Außendurchmesser im Bereich des oberen Endes
a des Rohrschusses dem Außendurchmesser des unteren Endes
b des nach oben nachfolgenden oder anzuschließendes Rohrschusses entspricht. Dies geht
besonders deutlich aus Fig. 2 hervor. Hierbei ist es möglich, daß der erste Rohrschuß
1 nur über einen Teil seiner Länge spanabhebend konisch geformt wird, so wie das in
der Zeichnung dargestellt ist. Es ist aber durchaus möglich, daß auch der erste Rohrschuß
1 über die ganze Länge rund konisch ausgebildet ist.
[0016] Nach der Bearbeitungsstufe, die in Fig. 2 dargestellt ist, werden - wie dies in Fig.
2 gestrichelt dargestellt ist - die unteren Enden der anzuschließenden Rohrschüsse
2, 3, 4 und 5 von der Außenseite her ausgeklinkt, d. h. es wird eine Stufe geformt,
in die das umfangskleinere Ende des unteren, vorhergehenden Rohrschusses eingreift
und die eine Größe derart aufweist, daß das äußerste obere Ende des umfangskleineren
Endes des Rohrschusses nicht über die Außenseite des umfangsgrößeren Endes des anzuschließenden
Rohrschusses vorsteht.
[0017] Anschließend werden - wie in Fig. 3 dargestellt - die einzelnen Rohrschüsse aufeinander
aufgesetzt und miteinander verbunden, so daß dann die Rohrschüsse 11, 12, 13, 14 und
15 einen außen rundkonischen Mast ergeben, der als Abspannmast, aber auch als Schilderträger,
Lampenmast u. dgl. eingesetzt werden kann.
[0018] Bei den heutigen Möglichkeiten der CNC-gesteuerten Maschinen ist es durchaus möglich,
die spanabhebende Bearbeitung der einzelnen Rohrschüsse 1 bis 5 auch so zu steuern,
daß ein im Querschnitt elliptischer oder ovaler Rohrschuß entsteht, der ggf. den Anforderungen
der Stadtarchitekten ebenfalls entspricht.
[0019] Das in der Zeichnung dargestellte Ausführungsbeispiel ist nicht maßstabsgerecht.
Als Beispiel seien folgende Maße genannt:
Ausgangswandstärke 35 mm
Höhe des Gesamtmastes 13 m
Außendurchmesser des untersten Endes 244,5 mm
Außendurchmesser des obersten Endes 123,5 mm.
1. Konischer Abspannmast unter Verwendung von einzelnen, im Außendurchmesser jeweils
kleiner werdenden metallischen Rohre, die übereinander angeordnet sind für elektrische
Straßenbahnen, Oberleitungsbusse, Straßenbeleuchtungen od. dgl., dadurch gekennzeichnet, daß jeder Rohrschuß konisch ausgebildet ist, der Außendurchmesser des einen Endes
(a) eines Rohrschusses (z. B. 3a) dem Außendurchmesser des anderen Endes eines anzuschließenden
Rohrschusses (z. B. 4a) entspricht und die Rohrschüsse (11 - 15) derart aneinandergesetzt
und miteinander verbunden sind, daß das umfangsgrößte Rohrende (7) an das umfangskleinere
Rohrende (6) eines vorhergehenden Rohrschusses (11 - 15) anschließt, derart, daß der
gebildete Abspannmast an seiner Außenseite rundkonisch ausgebildet ist.
2. Rohrschuß nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der unterste Rohrschuß (1) nur über einen Teil seiner Höhe konisch verläuft.
3. Verfahren zur Herstellung eines Abspannmastes oder Lampenmastes aus metallischen Rohrschüssen
für Oberleitungen für elektrische Straßenbahnen, Oberleitungsbusse u. dgl., dadurch gekennzeichnet, daß eine Anzahl von zylindrischen Rohrschüssen (1, 2, 3, 4, 5) mit jeweils kleineren
Außendurchmessern eingesetzt werden,
jeder Rohrschuß an seiner Außenseite spanabhebend (bei 8) derart bearbeitet wird,
daß der Außendurchmesser des einen Endes (a) eines Rohrschusses (z. B. 3a) dem Außendurchmesser
des anderen Endes (b) eines anzuschließenden Rohrschusses (z. B. 4a) entspricht und
die Rohrschüsse (11 - 15) derart aneinandergesetzt und miteinander verbunden werden,
daß das umfangsgrößte Rohrende (7) an das umfangskleinere Rohrende (6) eines vorhergehenden
Rohrschusses (11 - 15) anschließt, derart, daß der gebildete Abspannmast an seiner
Außenseite rundkonisch ausgebildet ist.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die spanabhebende Bearbeitung sich über die ganze Länge des Rohrschusses erstreckt
und diesen an seiner Außenseite rundkonisch gestaltet.
5. Verfahren nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß das umfangskleinere Ende des einen Rohrschusses in das umfangsgrößere Ende des
an schließenden Rohrschusses eingezapft ist.
6. Verfahren nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß im Verbindungsbereich zweier aneinander anzuschließender Rohrschüsse eine rohrförmige
Hülse im Inneren der beiden Rohrschüsse zur Verstärkung und Versteifung vorgesehen
ist.