[0001] Die Erfindung betrifft einen Druckverstärker für Fluide, insbesondere für Hydraulikflüssigkeiten,
mit einer Kolben-Zylinder-Anordnung, die eine Niederdruckseite mit einem Niederdruckanschluß
und eine Hochdruckseite mit einem Hochdruckanschluß und einem Versorgungsanschluß
sowie einen als Differentialkolben ausgebildeten Verstärkerkolben zwischen Niederdruck-
und Hochdruckseite aufweist, und mit einem Steuerventil, das einen Ventilschieber
aufweist, den Niederdruckanschluß abwechselnd mit einer Druckquelle und einer Drucksenke
verbindet und über eine Steuerleitung mit der Kolben-Zylinder-Anordnung verbunden
ist, wobei der Druck in der Steuerleitung auf eine Seite des Ventilschiebers wirkt.
[0002] Derartige Druckverstärker dienen dazu, den Druck in einem Fluid über den Druck einer
Druckquelle hinaus zu erhöhen. Die folgende Erläuterung wird am Beispiel von Hydraulikflüssigkeiten
vorgenommen werden. Grundsätzlich gilt das Prinzip aber auch für andere Fluide.
[0003] Ein Druckverstärker der eingangs genannten Art ist aus DE 40 26 005 A1 bekannt. Wie
bei der vorliegenden Erfindung auch, ist der bekannte Druckverstärker mit einem Differentialkolben
versehen, der als Verstärkerkolben wirkt. Der Verstärkerkolben weist einen Niederdruckkolben
auf, der in einem Niederdruckzylinder angeordnet ist, und einen Hochdruckkolben, der
in einem Hochdruckzylinder angeordnet ist. Beide Kolben sind über eine Kolbenstange
fest miteinander verbunden. Der Niederdruckkolben hat einen wesentlich größeren Querschnitt
als der Hockdruckkolben. Die Druckübersetzung zwischen der Niederdruckseite und der
Hochdruckseite erfolgt dann im Verhältnis der Kolbenquerschnitte. Die Begriffe "Niederdruck"
und "Hochdruck" dienen hier und im folgenden lediglich zur Unterscheidung der beiden
Seiten. Sie geben keine absoluten Druckwerte wieder, sondern nur relative Beziehungen.
[0004] Auf der Hochdruckseite wird vielfach Hydraulikflüssigkeit abgenommen, die mit entsprechendem
Druck nachgeführt werden muß. Hierzu wird der Hochdruckzylinder, d.h. der vom Hochdruckkolben
beaufschlagte Druckraum, mit Hydraulikflüssigkeit gefüllt, die von der Druckquelle
zugeführt wird. Dabei wird der Hochdruckkolben und mit ihm der Niederdruckkolben zurückgeschoben.
Der Niederdruckkolben verdrängt dann die Hydraulikflüssigkeit aus seinem Druckraum
zum Tank. Wenn der Hochdruckkolben um eine bestimmte Hublänge zurückgeschoben worden
ist, gibt er die Öffnung der Steuerleitung frei, so daß der Druck der Druckquelle
auf den Ventilschieber des Steuerventils wirken kann. Das Steuerventil ist als Drei-Wege-Ventil
ausgebildet. Bei der entsprechenden Druckbeaufschlagung wird die Verbindung zwischen
dem Niederdruckzylinder und dem Tank unterbrochen und stattdessen eine Verbindung
zwischen der Druckquelle und dem Niederdruckzylinder hergestellt. Der Niederdruckkolben
und damit der Hochdruckkolben werden dann wieder in Richtung auf die Hochdruckseite
verschoben, so daß Hydraulikflüssigkeit mit dem entsprechend hohem Druck durch den
Hochdruckanschluß abgegeben werden kann.
[0005] Im bekannten Fall wird der Ventilschieber dementsprechend einerseits von dem Druck
in der Steuerleitung beaufschlagt und andererseits von der Kraft einer Feder.
[0006] Je mehr Hydraulikflüssigkeit am Hochdruckanschluß abgenommen werden soll, desto höher
wird die Frequenz, mit der einerseits der Verstärkerkolben und andererseits auch der
Ventilschieber hin- und herbewegt werden müssen. Eine Vergrößerung der Kolben-Zylinder-Anordnung
ist nur begrenzt möglich. Zum einen wird hierdurch die Zeit zum Befüllen der Hochdruckseite
länger. Zum anderen wird die Masse größer, so daß eine schnelle Hin- und Herbewegung
des Verstärkerkolbens erschwert wird. Damit ist die Abgabemenge begrenzt. Bei einer
Ausführung des aus DE 40 26 005 A1 bekannten Druckverstärkers lag die maximale Abgabemenge
auf der Hochdruckseite bei etwa 2,5 l/min, was einer maximalen Zuführungsmenge von
etwa 10 l/min entsprach und wozu eine Frequenz von 30 Hz notwendig war.
[0007] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, derartige Begrenzungen zu überwinden.
[0008] Diese Aufgabe wird bei einem Druckverstärker der eingangs genannten Art dadurch gelöst,
daß auf die andere Seite des Ventilschiebers eine konstante Kraft wirkt.
[0009] Damit ist die Schwingungsneigung des Ventilschiebers herabgesetzt. Die Gefahr, daß
hier eine Resonanz auftritt, die eine weitere Erhöhung der Schwingungsfrequenz erschwert,
wird verringert. Damit läßt sich beispielsweise die Abgabemenge von Hydraulikflüssigkeit
an der Hochdruckseite vergrößern. Erstaunlicherweise kann man auch den konstruktiven
Aufbau des Druckverstärkers vereinfachen. Der Druckverstärker kann trotz besserer
Leistung konstengünstiger gefertigt werden.
[0010] Dies ist insbesondere dann der Fall, wenn der Ventilschieber als Differentialkolben
ausgebildet ist, der auf seiner anderen Seite mit konstantem Druck beaufschlagt ist.
Der Differentialkolben wird also auf einer Seite vom Druck aus der Steuerleitung beaufschlagt
und auf der anderen Seite mit einem konstanten Druck. Der konstante Druck wirkt hierbei
auf eine etwas kleinere Fläche als der Druck aus der Steuerleitung. Da der Druck in
der Steuerleitung von Zeit zu Zeit wegfällt, und zwar in Abhängigkeit von der Stellung
des Verstärkerkolbens, wird der Ventilschieber abwechselnd von einer Kraftdifferenz
in die eine Richtung und von einer Kraftdifferenz in die entgegensetzte Richtung beaufschlagt.
Diese Kraftdifferenzen sind wegunabhängig, d.h. sie wirken praktisch über den gesamten
Verstellweg des Ventilschiebers. Die Erzeugung einer Kraft mit Hilfe eines Drucks
läßt sich einfach dadurch realisieren, daß man das Fluid mit dem entsprechenden Druck
auf die Stirnseite des Ventilschiebers wirken läßt. Da die Kraftdifferenz über den
gesamten Verstellweg praktisch konstant gehalten wird, lassen sich relativ hohe Beschleunigungen
erzielen. Dadurch lassen sich die Bewegungszeiten verkürzen. Die Frequenzen, mit denen
der Druckverstärker arbeitet, können höher gewählt werden. Damit läßt sich auch eine
größere Abgabemenge des Hochdruckfluids ermöglichen.
[0011] Vorzugsweise ist die andere Seite des Ventilschiebers mit dem Druck der Druckquelle
beaufschlagt. Dieser Druck steht ohnehin zur Verfügung. Er ist in ausreichendem Maße
konstant. Zusätzliche Maßnahmen sind dann nicht erforderlich.
[0012] Mit Vorteil mündet die Steuerleitung im Hubbereich des Verstärkerkolbens in der Hochdruckseite
der Kolben-Zylinder-Anordnung, wobei der Verstärkerkolben die Steuerleitung am Beginn
seiner Bewegung in Richtung auf den Hochdruckanschluß verschließt. Damit wird der
Druck in der Steuerleitung im wesentlichen auf den Druck der Druckquelle beschränkt.
Bei entsprechender Austarierung der beiden Stirnflächen des Ventilschiebers läßt sich
dann die Kraftdifferenz über den Ventilschieber, die zu dessen Bewegung notwendig
ist, auf die gewünschten Werte einstellen. Man kann dann das gewünschte Bewegungsverhalten
erzielen.
[0013] Mit Vorteil ist der Ventilschieber unter Ausbildung eines Ringraums in einem Ventilgehäuse
angeordnet, in den eine Tankleitung und eine Pumpenleitung und dazwischen eine Zylinderleitung
münden, wobei der Ventilschieber eine den Ringraum unterteilende Steuerscheibe aufweist,
die sich in Abhängigkeit von der Stellung des Ventilschiebers entweder zwischen den
Mündungen der Pumpenleitung und der Zylinderleitung oder der Zylinderleitung und der
Tankleitung befindet. Die Steuerscheibe unterteilt den Ringraum also axial, d.h. in
Bewegungsrichtung des Ventilschiebers. Sie kann relativ dünn gehalten werden. Erforderlich
ist lediglich, daß sie eine ausreichende Dichtung zwischen den beiden axialen Bereichen
des Ringraums bewirkt, so daß entweder eine Verbindung von der Zylinderleitung zur
Tankleitung oder eine Verbindung von der Zylinderleitung zur Pumpenleitung hergestellt
ist, wobei die nicht mit der Zylinderleitung verbundene Tank- oder Pumpenleitung möglichst
keinen Einfluß mehr auf die Fluidströmung in die oder aus der Zylinderleitung haben
sollte. Die Zylinderleitung ist hierbei mit dem Niederdruckbereich des Verstärkerkolbens
verbunden. Die Tankleitung ist mit der Drucksenke verbunden. Die Pumpenleitung ist
mit der Druckquelle verbunden. Durch die Ausbildung eines Ringraums zwischen dem Ventilschieber
und dem Ventilgehäuse steht ein relativ großer Strömungsquerschnitt zur Verfügung,
so daß die Befüllung bzw. die Entleerung des Niederdruckzylinders über den Niederdruckanschluß
ohne größere Drosselwiderstände erfolgen kann. Auch damit läßt sich eine weitere Geschwindigkeitssteigerung
erzielen.
[0014] Hierbei ist besonders bevorzugt, daß die Steuerscheibe die Zylinderleitung zumindest
in der Stellung völlig freigibt, in der eine Verbindung zwischen Zylinderleitung und
Tankleitung besteht. Dies ist die Schaltstellung des Steuerventils, in der das Fluid
von der Niederdruckseite des Verstellkolbens zur Drucksenke hin gefördert werden muß.
Diese Förderung erfolgt unter dem Druck der Druckquelle, der auf die Hochdruckseite
des Verstellkolbens wirkt. Dort ist aber eine entsprechend kleinere Querschnittsfläche
des Kolbens vorhanden, so daß die Entleerung des Niederdruckzylinders, die für die
Rückführung des Verstärkungskolbens in seine Ausgangsstellung notwendig ist, möglichst
nicht behindert werden sollte. Wenn der Strömungsquerschnitt für das abschließende
Fluid möglichst groß bzw. drosselstellenfrei gemacht wird, dann kann diese Abfuhr
des Fluids problemlos erfolgen.
[0015] Auch ist bevorzugt, daß eine Bewegungsbegrenzung für den Ventilschieber vorgesehen
ist, die die Verbindung seiner Stirnseite zum Anschluß der Druckquelle freihält. Aus
baulichen Gründen ist es in manchen Fällen nicht möglich, einen Anschluß der Druckquelle
so zur Stirnseite des Ventilschiebers zu führen, daß sich die Mündung dieses Anschlusses
und die Stirnseite tatsächlich gegenüberstehen. Vielmehr kann der Anschluß auch seitlich,
d.h. radial in den entsprechenden Druckraum münden. Wenn man in diesem Fall dafür
sorgt, daß diese Mündung immer frei bleibt, dann wird der Druck, der auf die Stirnseite
des Ventilschiebers wirkt, in keinem Fall gedrosselt.
[0016] Die Erfindung wird im folgenden anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels in
Verbindung mit der Zeichnung beschrieben. Hierin zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische Darstellung eines Druckverstärkers und
- Fig. 2
- verschiedene Stellungen des Ventilschiebers im Steuerventil.
[0017] Ein in Fig. 1 schematisch dargestellter Druckverstärker 1 weist einen als Differentialkolben
ausgebildeten Verstärkerkolben 2 aus. Der Verstärkerkolben 2 ist gebildet durch einen
Niederdruckkolben 3 und einen Hochdruckkolben 4, die über eine Kolbenstange 5 miteinander
verbunden sind. Der Niederdruckkolben 3 ist hierbei in einem Niederdruckzylinder 6
angeordnet und bildet mit diesem zusammen die Niederdruckseite. Der Hochdruckkolben
4 ist in einem Hochdruckzylinder 7 angeordnet und bildet mit diesem zusammen die Hochdruckseite.
Der Querschnitt des Hochdruckzylinders 7, d.h. die wirksame Fläche, auf die ein Druck
auf den Hochdruckkolben 4 wirken kann, ist kleiner als die Querschnittsfläche des
Niederdruckzylinders 6. Der Niederdruckzylinder 6 ist mit einem Niederdruckanschluß
8 versehen. Der Hochdruckzylinder 7 ist mit einem Hochdruckanschluß 9 versehen.
[0018] Wenn nun dem Niederdruckzylinder 6 über den Niederdruckanschluß 8 Fluid mit einem
vorbestimmten Druck zugeführt wird, bewegt sich der Niederdruckkolben 3 unter dem
Druck dieses Fluids nach oben. Dadurch wird der Hochdruckzylinder 7 unter einen Druck
gesetzt, der um das Verhältnis zwischen der Querschnittsfläche des Niederdruckkolbens
3 zum Hochdruckkolben 4 höher ist als der Druck im Niederdruckzylinder 6.
[0019] Der Hochdruckanschluß 9 ist über ein Rückschlagventil 10 mit einem Hochdruckausgang
11 verbunden.
[0020] Der Hochdruckzylinder 7 weist ferner einen Versorgungsanschluß 12 auf, der über ein
Rückschlagventil 13 mit einer Druckquelle P verbunden ist. Die Druckquelle P kann
beispielsweise durch eine Pumpe gebildet sein.
[0021] Zur Steuerung der Bewegung des Verstärkerkolbens 2 ist ein Steuerventil 14 vorgesehen.
Das Steuerventil 14 ist als Drei-Wege-Ventil ausgebildet, das den Niederdruckanschluß
8 über eine Zylinderleitung 24 entweder mit der Druckquelle P oder mit einer Drucksenke
T, beispielsweise einem Tank, verbindet. Hierzu ist das Steuerventil 14 mit einer
Pumpenleitung 15 einerseits verbunden, die als Stichleitung zu der Leitung zwischen
der Druckquelle P und dem Rückschlagventil 13 ausgebildet sein kann, und mit einer
Tankleitung 16, die zu der Drucksenke T führt. Schließlich ist hier auch noch die
Zylinderleitung 24 am Steuerventil angeschlossen.
[0022] Das Steuerventil 14 weist einen Ventilschieber 17 auf, der in einem Ventilgehäuse
18 axial verschiebbar angeordnet ist. Der Ventlischieber 17 ist hierbei ebenfalls
als Differentialkolben ausgebildet. Der Aufbau des Steuerventils 14 soll anhand von
Fig. 2 weiter unten näher erläutert werden. Zunächst ist aber noch festzuhalten, daß
eine Stirnseite des Ventilschiebers 17 mit dem Druck aus einer Steuerleitung 19 beaufschlagbar
ist. Die Steuerleitung 19 mündet in den Hochdruckzylinder 7, und zwar an einer Stelle,
die vom Hochdruckkolben 4 abgedeckt wird, kurz nachdem sich der Hochdruckkolben 4
aus seiner einen Endstellung in Richtung auf den Hochdruckanschluß 9 bewegt hat. Die
andere Stirnseite des Ventilschiebers 17 wird vom Druck der Druckquelle P beaufschlagt.
Hierzu ist eine weitere Stichleitung 20 vorgesehen, die in einen Druckraum 21 im Ventilgehäuse
18 mündet. Der Druckraum 21 hat einen kleineren Querschnitt als die Bohrung 22, in
der sich das Ende des Ventilschiebers 17 bewegt, das der Steuerleitung 19 benachbart
ist, und in die die Steuerleitung 19 mündet.
[0023] Schließlich kann noch eine Leitung 23 vorgesehen sein, die den Raum zwischen dem
Niederdruckkolben 3 und dem Hochdruckkolben 4 mit der Drucksenke P verbindet.
[0024] Um die Erläuterung zu erleichtern, sind in Fig. 1 die jeweils herrschenden Drücke
am Steuerventil mit großen Buchstaben gekennzeichnet, Hierbei entspricht P dem Druck
der Druckquelle P, T dem Druck der Drucksenke T, HP dem Druck in der Steuerleitung
19 und C dem Druck in der Zylinderleitung 24, die mit dem Niederdruckanschluß 8 verbunden
ist.
[0025] Fig. 2 zeigt nun zunächst einmal den inneren Aufbau des Steuerventils 14 mit weiteren
Einzelheiten.
[0026] Der Ventilschieber 17 ist in dem Ventilgehäuse 18 axial verschiebbar gelagert. Hierbei
läßt er auf einem Teil seiner Länge einen Ringraum 25 zwischen sich und dem Ventilgehäuse
18 frei. Der Ringraum ist durch eine Steuerscheibe 26, die am Ventilgehäuse 18 dichtend
anliegt, in zwei axiale Bereiche unterteilt, die gegeneinander abgedichtet sind. Je
nach Stellung des Ventilschiebers 17 kann daher ein Bereich des Ringraums die Mündung
der Pumpenleitung 15 (P) mit der Zylinderleitung 24 (C) verbinden (Fig. 2a) oder (Fig.
2d) die Zylinderleitung 24 (C) mit der Tankleitung 16 (T). Hierbei ist lediglich eine
Bewegung des Ventilschiebers 17 notwendig, die der Summe aus der Dicke der Steuerscheibe
26 und der axialen Erstreckung der Mündung der Zylinderleitung 24 (C) entspricht.
Diese Strecke kann relativ klein sein.
[0027] Wie aus Fig. 2 ersichtlich ist, weist der Ventilschieber 17 an dem Ende, das der
Mündung der Steuerleitung 19 (HP) zugewandt ist, eine größere Querschnittsfläche (27)
auf als an seiner gegenüberliegenden Stirnfläche 29, die mit dem Druckraum 21 in Verbindung
steht. Der Ventilschieber 17 ist entsprechend abgestuft. Der Druckraum 21 weist dementsprechend
auch einen kleineren Querschnitt auf als die Stirnseite 27 des Ventilschiebers, auf
die der Druck HP aus der Steuerleitung 19 wirkt.
[0028] Schließlich weist der Ventilschieber 17 noch einen Bewegungsanschlag 28 auf, der
sicherstellt, daß der Druckraum 21 immer eine vorbestimmte Mindestgröße hat. Diese
Größe ist so bemessen, daß die schematisch dargestellte Mündung der Stichleitung 20
auf jeden Fall freigehalten wird. Diese Stichleitung 20 kann aus konstruktiven Gründen
hier nicht in die Stirnseite des Gehäuses 18 geführt werden. Auf diese Weise wird
aber sichergestellt, daß hier keine Drosselung und damit eine Druckverminderung stattfindet.
Auf den Ventilschieber 17 wirkt also stellungsunabhängig immer eine konstante Kraft.
[0029] Die Funktion des Steuerventils 14 soll nun anhand von Fig. 2 in Verbindung mit Fig.
1 erläutert werden.
[0030] Wir nehmen an, daß sich der Verstärkerkolben 2 in der in Fig. 1 dargestellten Position
befindet. Der Hochdruckkolben 4 gibt die Mündung der Steuerleitung 19 frei. Hydraulikflüssigkeit,
die von der Druckquelle P über das Rückschlagventil 13 und den Versorgungsanschluß
12 in den Hochdruckzylinder 7 fließt und diesen füllt, erzeugt auf der Stirnseite
27 des Ventilschiebers 17 den entsprechenden Druck, d.h. den Druck der Druckquelle
P. Der gleiche Druck wirkt über die Stichleitung 20 auch auf die entgegengesetzte
Stirnseite 29 des Ventilschiebers 17. Da diese Stirnseite 29 aber kleiner ist als
die Stirnseite 27, wird der Ventilschieber 17 von einer Kraftdifferenz beaufschlagt,
die in Fig. 2 von oben nach unten wirkt. Der Ventilschieber 17 wird also so verschoben,
daß über den Ringraum 25 eine Verbindung zwischen der Pumpenleitung P und der Zylinderleitung
C hergestellt ist.
[0031] Damit fließt Hydraulikflüssigkeit von der Druckquelle P über die Pumpenleitung 15,
das Steuerventil 14 und die Zylinderleitung 24 zum Niederdruckanschluß 8. Der Niederdruckzylinder
3 wird dementsprechend mit dem Druck der Pumpenquelle P beaufschlagt und bewegt den
Hochdruckkolben 4 nach oben in Richtung auf den Hochdruckanschluß 9 zu.
[0032] Nach einem vorbestimmten Hub, der der Länge des Hochdruckzylinders 4 entspricht,
kommt die Steuerleitung 19 nun in Verbindung mit der Tankleitung 23, so daß an der
Stirnseite 27 nur noch Tankdruck herrscht. Da die gegenüberliegende Stirnseite 29
aber nach wie vor mit dem Druck der Druckquelle P beaufschlagt ist, wird der Ventilschieber
17 nun nach oben bewegt. Er unterbricht zunächst die Verbindung zwischen dem Pumpenanschluß
P und dem Zylinderanschluß C (Fig. 2b) und stellt danach eine Verbindung über den
Ringraum 25, aber diesmal den anderen Abschnitt, zwischen dem Zylinderanschluß C und
dem Tankanschluß T dar. Der Ventlischieber 17 bewegt sich so lange, bis er oben zum
Anschlag an das Gehäuse 18 kommt. Alle Richtungsangaben beziehen sich hierbei auf
die Darstellung der Fig. 2. In dieser Stellung (Fig. 2d) ist der Zylinderanschluß
C von der Steuerscheibe nicht mehr abgedeckt. Zudem ist der Ringraum 25 zwischen dem
Zylinderanschluß C und dem Tankanschluß T vergrößert, weil hier der dünnere Abschnitt
des Ventilschiebers 17 zum Tragen kommt. Damit ergibt sich ein relativ großer Querschnitt
für den Strömungspfad der Hydraulikflüssigkeit vom Zylinderanschluß C zum Tankanschluß
T.
[0033] Da nunmehr eine Verbindung zwischen dem Niederdruckanschluß 8 und der Drucksenke
T hergestellt ist, der Hochdruckkolben 4 aber über den Versorgungsanschluß 12 mit
dem Druck der Druckquelle P beaufschlagt wird, bewegt sich der Verstärkerkolben 2
nunmehr wieder in Richtung auf den Niederdruckanschluß 8 zu. Da in diesem Fall die
Kraft nur durch das Produkt zwischen dem Druck der Druckquelle P und dem Querschnitt
des Hochdruckkolbens 4 erzeugt wird, ist wesentlich, daß der abfließenden Hydraulikflüssigkeit
ein möglichst geringer Widerstand entgegengesetzt wird. Dieser geringe Widerstand
ergibt sich aus der vollständigen Freigabe des Zylinderanschlusses C im Steuerventil
14 und dem größeren Ringraumabschnitt 25 in dieser Position.
[0034] Sobald der Verstärkerkolben 2 seine in Fig. 1 dargestellte untere Endposition erreicht
hat, wird die Steuerleitung 19 wieder mit dem Druck der Druckquelle P beaufschlagt,
und der Ventilschieber 17 wird in die Stellung von Fig. 2a zurückverschoben. Der Zyklus
beginnt von Neuem.
[0035] Da der Ventilschieber von einem konstanten Druck auf seiner Stirnseite 29 beaufschlagt
ist, lassen sich hierdurch recht hohe Frequenzen erzielen, die zu einem entsprechend
schnelleren Nachfüllen des Hochdruckzylinders 7 und des Niederdruckzylinders 6 führen.
Damit läßt sich die Abgabemenge des Fluidverstärkers vergrößern.
1. Druckverstärker für Fluide, insbesondere für Hydraulikflüssigkeiten, mit einer Kolben-Zylinder-Anordnung,
die eine Niederdruckseite mit einem Niederdruckanschluß und eine Hochdruckseite mit
einem Hochdruckanschluß und einem Versorgungsanschluß sowie einen als Differentialkolben
ausgebildeten Verstärkerkolben zwischen Niederdruck- und Hochdruckseite aufweist,
und mit einem Steuerventil, das einen Ventilschieber aufweist, den Niederdruckanschluß
abwechselnd mit einer Druckquelle und einer Drucksenke verbindet und über eine Steuerleitung
mit der Kolben-Zylinder-Anordnung verbunden ist, wobei der Druck in der Steuerleitung
auf eine Seite des Ventilschiebers wirkt, dadurch gekennzeichnet, daß auf die andere
Seite (29) des Ventilschiebers (17) eine konstante Kraft wirkt.
2. Druckverstärker nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Ventilschieber (17)
als Differentialkolben ausgebildet ist, der auf seiner anderen Seite (29) mit konstantem
Druck (P) beaufschlagt ist.
3. Druckverstärker nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die andere Seite (29)
des Ventilschiebers (17) mit dem Druck der Druckquelle (P) beaufschlagt ist.
4. Druckverstärker nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
Steuerleitung (19) im Hubbereich des Verstärkerkolbens (2) in der Hochdruckseite (7)
der Kolben-Zylinder-Anordnung mündet, wobei der Verstärkerkolben (2) die Steuerleitung
(19) am Beginn seiner Bewegung in Richtung auf den Hochdruckanschluß (9) verschließt.
5. Druckverstärker nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der
Ventilschieber (17) unter Ausbildung eines Ringraums (25) in einem Ventilgehäuse (18)
angeordnet ist, in den eine Tankleitung (16, T) und eine Pumpenleitung (15, P) und
dazwischen eine Zylinderleitung (24, C) münden, wobei der Ventilschieber (17) eine
den Ringraum (25) unterteilende Steuerscheibe (26) aufweist, die sich in Abhängigkeit
von der Stellung des Ventilschiebers (17) entweder zwischen den Mündungen der Pumpenleitung
(15, P) und der Zylinderleitung (24, C) oder der Zylinderleitung (24, C) und der Tankleitung
(16, T) befindet.
6. Druckverstärker nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuerscheibe (26)
die Zylinderleitung (24, C) zumindest in der Stellung völlig freigibt, in der eine
Verbindung zwischen Zylinderleitung (24, C) und Tankleitung (16, T) besteht.
7. Druckverstärker nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß eine
Bewegungsbegrenzung (28) für den Ventilschieber (17) vorgesehen ist, die die Verbindung
seiner Stirnseite (29) zum Anschluß (20) der Druckquelle (P) freihält.