[0001] Die Erfindung betrifft ein Proportional-Wegesteuerventil der im Oberbegriff des Anspruchs
1 angegebenen Art.
[0002] Proportional-Wegesteuerventile, z.B. für Kransteuerungen, sind teure und konstruktiv
aufwendige Hydraulikkomponenten. Der Unterschied zu sogenannten Schwarz/Weiß-Wegesteuerventilen
besteht darin, daß das Proportional-Wegesteuerventil die Geschwindigkeit des angesteuerten
Verbrauchers stufenlos ändert, d.h., die zum Verbraucher gesteuerte Menge in einem
bestimmten Verhältnis zur Hubbewegung des Schieberkolbens stetig variiert, während
ein Schwarz-Weiß-Steuerventil zwischen einer Sperrstellung und einer Durchgangsstellung
verstellt wird und dann die gesamte verfügbare Menge durchläßt. Zur Verstellung des
Proportional-Wegesteuerventils werden beispielsweise Proportionalmagneten, Handhebel
oder hydraulische Vorsteuerungen gegen Federkraft benutzt. Bei der Bewegung des Schieberkolbens
aus der Absperrstellung wird zunächst ein kleiner seitlicher Durchgangsquerschnitt
zum Verbraucheranschluß geöffnet. Dann liegt jedoch die größte Druckdifferenz zwischen
dem Druckanschluß und dem Verbraucheranschluß vor. Mit dieser großen Druckdifferenz
entsteht eine Strömungsdynamik, mit der das Druckmittel nicht nur radial, sondern
auch mit einer in Längsrichtung des Schieberkolbens liegenden Strömungskomponente
in den Verbraucheranschluß schießt. Es entsteht dadurch eine axiale Druckkomponente
auf den Schieberkolben, die bei der Öffnungsbewegung bis zu einem Maximum wächst und
dann wieder stark abfällt. Da der Schieberkolben unter dieser axialen Druckkomponente
sozusagen der von außen gegen die Federkraft aufgebrachten Verstellkraft wegfahren
möchte, bzw. für die Verstellkraft vorübergehend extrem leichtgängig verschiebbar
wird, ist eine stetige Verstellbewegung des Schieberkolbens schwierig zu erreichen,
wie sie für ein Proportional-Wegesteuerventil zweckmäßig wäre. Um diesen unerwünschten
Einfluß der Strömungsdynamik auf die Verstellbewegung zu vermeiden, wird in der Praxis
bei technisch aufwendigen Proportonal-Wegesteuerschiebem, z.B. für Kransteuerungen,
ein starker Proportionalmagnet verwendet, der gegen eine stark ausgelegte Feder arbeitet,
so daß die zunächst anwachsende und dann rasch abfallende axiale Druckkomponente aus
der Strömungsdynamik keinen unwesentlichen Einfluß gewinnt. Starke Proportionalmagneten
und starke Federn sind jedoch teuer, schwer und benötigen erheblichen Bauraum. Es
ist ferner üblich, einen sogenannten Zulaufregler mit Druckwaage zu verwenden, der
die Druckdifferenz zwischen dem Druckanschluß und dem Verbraucheranschluß konstant
(Lastunabhängigkeit) auf einem wählbaren Maß hält. Zulaufregler sind jedoch ebenfalls
technisch aufwendige und teure Komponenten, die Bauraum beanspruchen. Ein anderer
Weg besteht in der Praxis darin, eine störungskraftarme Strömungsführung über kooperierende
Taschen in der Gehäusebohrungswand und im Schieber vorzusehen. Abgesehen davon, daß
diese spezielle Strömungsführung herstellungstechnisch aufwendig ist, läßt sich dennoch
der Einfluß der axialen Druckkomponente nicht in zufriedenstellendem Maß beseitigen.
[0003] Bei elektrohydraulisch gesteuerten Staplem werden in der Praxis vorwiegend kleinbauende
und kostengünstige Schwarz/Weiß-Wegesteuerventile mit relativ schwachen Betätigungsmagneten
und schwachen Gegenfedern verwendet. Für einige Funktionen eines Hubstaplers, beispielsweise
für die Hebefunktion oder die Hubmast-Verschiebefunktion, wird eine sogenannte Rampe
benötigt, um die jeweilige Bewegung ohne Sprung steuern zu können. Diese Rampe wird
im Regelfall mit erheblichem Aufwand über die Elektronik erzeugt. Es besteht jedoch
erheblicher Bedarf, diese Rampe mittels eines kostengünstigen und kleinbauenden Proportional-Wegesteuerventil
auf hydraulischem Weg zu ermöglichen. Derartige Proportional-Wegesteuerventile sollen
herstellungstechnisch und kostenmäßig und bezüglich der Ausstattung mit den Betätigungsmagneten
und den Gegenfedern zu üblichen Schwarz/Weiß-Wegesteuerventilen mit Magnetbetätigung
oder Handbetätigung konkurrenzfähig sein.
[0004] Weiterer Stand der Technik zu Proportional-Wegsteuerventilen ist enthalten in EP-A-0
121 660; DE-A-32 17 495; DE-A-29 19 364, DE-A-31 17 085 und DE-A-29 41 583.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Proportional-Wegesteuerventil der eingangs
genannten Art zu schaffen, das herstellungstechnisch und kostenmäßig und in den Abmessungen
einem Schwarz/Weiß-Wegesteuetuentil ebenbürtig ist, die Verwendung relativ schwacher
Betätigungsmagneten und schwacher Gegenfedern ermöglicht, und ein inwandfreies proportionales
Steuerverhalten erbringt, unabhängig davon, ob es sich um ein 2/2-, 3/2- oder 4/3-Wegesteuerventil
handelt.
[0006] Die gestellte Aufgabe wird erfindungsgemäß mit den im Anspruch 1 angegebenen Merkmalen
gelöst.
[0007] Dank der im wesentlichen radial verlaufenden Strömungsrichtstrecke im Kolbenschieber
tritt überraschend keine spürbare Variation der axialen Druckkomponente aus der Strömungsdynamik
über den anfänglichen Verstellhub des Schieberkolbens mehr auf bzw. entsteht überhaupt
keine störende axiale Druckkomponente, die die stetige Hubbewegung des Schieberkolbens
auch bei Verwendung eines nur relativ schwachen Proportionalmagneten und einer schwachen
Gegenfeder störend beeinflussen könnte. Die Strömunsrichtstrecke läßt sich mit baulich
geringem Aufwand bei einem üblichen Schwarz/Weiß-Wegesteuerventil-Konzept verwirklichen.
Ein bisher für ein solches Schwarz/Weiß-Wegesteuerventil verwendeter Betätigungsmagnet
kann gegebenenfalls nach einer Anpassung der Magnetkennlinie an die Kennlinie der
schwachen Gegenfeder weiterverwendet werden. Der Grund für die überraschende Beseitigung
des Störeffekts der Strömungsdynamik liegt vermutlich darin, daß gerade bei der anfänglich
hohen Druckdifferenz zwischen dem Druckanschluß und dem Verbraucheranschluß das Druckmittel
wegen der Strömungsrichtstrecke ohne nennenswerte axiale Strömungskomponente in den
Verbraucheranschluß schießt und eine gegebenenfalls in der Strömungsrichtstrecke entstehende
axiale Kraft durch eine entgegengesetzte Kraft kompensiert wird, die an der im wesentlichen
radialen Gegendruckwand entsteht. Mittels der Strömungsrichtstrecke wird schon bei
der Anfangshubbewegung des Schieberkolbens eine, stetige Mengenregelung erreicht,
ehe bei zunehmender Verstellung des Schieberkolbens in Richtung zur Durchgangsstellung
eine dafür bestimmte Steuerkante die Mengenregelung übernimmt. Dann ist die Druckdifferenz
zwischen dem Druckanschluß und dem Verbraucheranschluß bereits so weit reduziert,
daß sich auch bei schräger Strömung keine spürbare axiale Druckkraft am Kolbenschieber
mehr ergibt. Es läßt sich mittels der Strömungsrichtstrecke eine sehr gleichmäßige
Mengenregelung über einen relativ kurzen Hubweg des Schieberkolbens erzielen, was
in vielen Anwendungsfällen wünschenswert ist. Der Proportional-Wegesteuerschieber
ist besonders geeignet zur Verwendung in Hubstaplern, bei denen eine Rampenfunktion
benötigt wird, und Drücke bis zu 300 bar und Mengen bis zu ca. 30 l/min oder mehr
zu beherrschen sind, und ist eine akzeptable Alternative zum üblichen Schwarz/Weiß-Wegesteuerventil.
Die Rampenfunktion wird hydraulisch erzielt.
[0008] Gemäß Anspruch 2 vermindert die axiale Überdeckung, daR die Strömungsrichtstrecke
mit ihrer Gegendruckwand zunächst die anfängliche hohe Druckdifferenz mit radial gerichteter
Strömung in den Verbraucheranschluß und ohne variierende Druckkomponente, ehe die
Steuerkante mit dem Rand des Verbraucheranschlusses blendenartig zusammenzuwirken
beginnt.
[0009] Um über einen relativ kurzen Gesamthubweg des Kolbenschiebers eine stetige Mengenkennlinie
zu erreichen, ist es gemäß Anspruch 3 zweckmäßig, die Überdeckung auf ein solches
Maß zu begrenzen, das herstellungstechnisch und materialbedingt gerade noch zulässig
ist. Das heißt, daß die, im wesentlichen radiale Gegendruckwand in der Strömungsrichtstrecke
sehr nahe an der Steuerkante liegt. Dabei ist es wichtig, daß auch das axiale Maß
des Auslasses der Strömungsrichtstrecke relativ klein ist, um den aus der Strömungsdynamik
entstehenden Druck auf der Gegendruckwand im gewünschten Sinn nutzen zu können.
[0010] Gemäß Anspruch 4 wird eine stetige Mengenkennlinie dadurch erreicht, daß trotz der
Überdeckung entweder die Regelkerbe oder Regelfase zu wirken beginnt, unmittelbar
nachdem die Kante der Gegendruckwand den Rand des Verbraucheranschlusses überfahren
hat, oder die Regelkerbe oder Regelfase bereits zu wirken beginnt, ehe die Kante der
Gegendruckwand den Rand des Verbraucheranschlusses überführt.
[0011] Gemäß Anspruch 5 wird die Strömung sogar schräg zurück umgelenkt, um die Gegendruckwand
gezielt zur Kompensationswirkung zu bringen und eine axiale Druckkomponente in Verstellrichtung
zur Durchgangsstellung mit Sicherheit zu vermeiden bzw. vollständig zu kompensieren.
[0012] Herstellungstechnisch einfach ist die Ausführungsform gemäß Anspruch 6.
[0013] Alternativ kann auch die Ausführungsform gemäß Anspruch 7 zweckmäßig sein.
[0014] Im Hinblick auf eine nur allmähliche Öffnung des Durchgangsquerschnitts über einen
kleinen Hubweg des Schieberkolbens kann die Ausführungsform gemäß Anspruch 8 vorteilhaft
sein.
[0015] Gemäß Anspruch 9 sind mehrere Strömungsrichtstrecken um den Umfang des Schieberkolbens
verteilt, die kooperieren, um die anfänglich hohe Druckdifferenz zu verringern, und
gemeinsam das Entstehen der axialen Druckkomponente zu verhindern.
[0016] Die Ausführungsform gemäß Anspruch 10 ist herstellungstechnisch einfach.
[0017] Gemäß Anspruch 11 wird die Einschnürung nur von wenigstens einer Strömungstasche
im Schieberkolbenumfang gebildet. Im Zusammenhang damit kann es zweckmäßig sein, den
Verbraucheranschluß als kreisrunde Bohrung in die Gehäusebohrung zu führen.
[0018] Da die Strömungsrichtstrecke benötigt wird, um die anfängliche hohe Druckdifferenz
ohne variierende axiale Druckkomponente zu reduzieren, ist es gemäß Anspruch 13 zweckmäßig,
den Durchgangsquerschnitt der Strömungsrichtstrecke von vornherein auf eine Teilmenge
der maximalen Menge abzustimmen.
[0019] Anhand der Zeichnungen werden Ausführungsformen des Erfindungsgegenstandes erläutert.
Es zeigen:
- Fig. 1
- einen Längsschnitt eines Proportional-Wegesteuerventils in der Absperrstellung,
- Fig. 2
- einen Längsschnitt des Proportional-Wegesteuerventils in der vollen Durchgangsstellung,
- Fig. 3
- eine Draufsicht auf eine Detailvariante, und
- Fig. 4
- einen um 90° gedrehten Axialschnitt in Fig. 3, wobei in den Fig. 3 und 4 zwei unterschiedliche
Ausführungsvarianten angedeutet sind.
[0020] Ein Proportional-Wegesteuerventil P in Schieberbauweise gemäß den Fig. 1 und 2 weist
in einem Gehäuse 1 eine Gehäusebohrung 2 für einen in Längsrichtung der Gehäusebohrung
2 verstellbaren Schieberkolben S auf. Der Schieberkolben S besitzt eine mittige Einschnürung
E, beispielsweise einen umlaufenden Einstich, die axial beiderseits von je einer Dichtzone
D begrenzt wird. Der Einstich bildet je eine Steuerkante 3, die mit einer Fase oder
wenigstens einer Steuerkerbe 4 versehen sein kann. In die Gehäusebohrung 2 münden
mittig ein Druckanschluß P und axial dazu versetzt Rücklaufanschlüsse R. Zwischen
den Rücklaufanschlüssen R und dem Druckanschluß P sind Verbraucheranschlüsse V1 und
V2 im Gehäuse 1 vorgesehen, und zwar, z.B., in Umfangsrichtung umlaufende Einstiche
5. Der dem Druckanschluß P zugewandete Rand 6 jedes Einstiches bildet ebenfalls eine
Steuerkante, die mit den Dichtzonen D bzw. den Steuerkanten 3 bzw. den Steuerkerben
4 zusammenarbeiten.
[0021] Eine Strömungsrichtstrecke A im Schieberkolben S umgeht die Steuerkante 3 und führt
mit im wesentlichen radialer Ausströmrichtung von der Einschnürung E bis in die Dichtzone
D. Die Strömungsrichtstrecke A besteht aus einer im wesentlichen radialen, kreisrunden
Bohrung 7, in die von der Einschnürung E eine beispielsweise schräg verlaufende Bohrung
8 einmündet. Teil der Strömungsrichtstrecke A ist benachbart zur Steuerkante 3 eine
im wesentlichen radial ausgerichtete Gegendruckwand 9. Die Gegendruckwand 9 liegt
in Verstellrichtung des Schieberkolbens S zur jeweiligen Durchgangsstellung (z.B.
Fig. 2, Durchgangsstellung zum Verbraucheranschluß V1) hinten.
[0022] Der Schieberkolben S ist durch eine Betätigungseinrichtung B verstellbar, die in
Richtung der gegensinnigen Pfeile 11 wirkt. Beispielsweise dienen als Betätigungseinrichtung
B zwei einander entgegengesetzt wirkende Proportionalmagneten (nicht dargestellt),
deren jeder eine von seiner Strombeaufschlagung abhängige Betätigungskraft (jeweils
in Richtung eines Pfeiles 11) zu erzeugen vermag. Ferner sind Gegenfedern 10 vorgesehen,
die den Schieberkolben K in der gezeigten Absperrstellung zentrieren und wechselseitig
jeweils gegen eine Betätigungskraft wirksam sind. Die Gegenfedern 10 haben zweckmäßigerweise
lineare Federkennlinien. Die Magnetkennlinien der Proportionalmagneten sind zweckmäßigerweise
so auf die Federkennlinie abgestimmt, daß sich exakt vorherbestimmbare Schnittpunkte
ergeben, die bestimmte Positionen des Schieberkolbens S und bestimmten Mengen für
die Verbraucher definieren, die an den Verbraucheranschlüssen V1,V2 angeschlossen
sind. Anstelle zweier Verbraucher könnte auch ein wechselseitig beaufschlagbarer,
einzelner Verbraucher oder nur ein einfach wirkender Verbraucher angeschlossen sein.
Es ist denkbar, einfache Schaltmagneten zu verwenden, die eine an die Gegenfeder angepaßte,
zu einer Mengenregelung nutzbare Kennlinie haben.
[0023] In Fig. 1 ist die Absperrstellung des Kolbenschiebers S gezeigt, in der die Verbraucheranschlüsse
V2,V1 von den Rücklaufanschlüssen R und vom Druckanschluß P durch die Dichtzonen D
abgetrennt sind. Die Auslässe der Strömungsrichtstrecken A in den Dichtzonen D werden
von der Bohrungswand abgesperrt.
[0024] Wird der Schieberkolben S aus der in Fig. 1 gezeigten Absperrstellung durch eine
Betätigungskraft (linker Pfeil 11) geringfügig nach rechts verschoben, dann wird zunächst
die Überdeckung zwischen dem Auslaß der rechten Strömungsrichtstrecke A und dem Rand
6 des Einstiches 5 überfahren, ehe sich zur Mengenregelung ein kleiner Durchgangsquerschnitt
öffnet, über den das Druckmittel vom Druckanschluß P in den Verbraucheranschluß V1
strömt. Aufgrund der radialen Ausrichtung der Strömungsrichtstrecke A schießt das
Druckmittel im wesentlichen radial in den Einstich 5. Eine aufgrund der Strömungsdynamik
ggfs. entstehende, axial und nach rechts gerichtete Druckkraft auf den Schieberkolben
S wird ausgeglichen durch eine gleichzeitig auf der Gegendruckwand 9 erzeugte, und
entgegengesetzt gerichtete Druckkraft. Dann wird der Durchgangsquerschnit allmählich
vergrößert, wobei sich die anfänglich hohe Druckdifferenz zwischen dem Druckanschluß
P und dem Verbraucheranschluß V verringert. Bei der Weiterbewegung des Schiebekolbens
S kommen die Kerben 4 zur Zusammenarbeit mit dem Rand 6, wobei sich die Kerben 4 zweckmäßigerweise
mit dem Auslaß der Strömungsrichtstrecke A zumindest teilweise überlappen, so daß
sich auch weiterhin eine stufenlose Mengenregelung ergibt, bei der dann ein Teil der
Menge durch die Strömungsrichtstrecke A und ein weiterer Teil der Menge über die Kerben
4 in den Verbraucheranschluß V1 gelangt. Die stetige Mengenregelung wird fortgesetzt
bis in die volle Durchgangsstellung gemäß Fig. 2. Wird dann der in Fig. 1 und 2 linke
Magnet entregt, dann stellen die Gegenfedern 10 den Schieberkolben S wieder in die
in Fig. 1 gezeigte Absperrstellung zurück, jedoch wiederum unter Regeln der Menge
bis zur Absperrung.
[0025] In Fig. 2 ist in der rechten Dichtzone D als alternative Strömungsrichtstrecke A
ein schmaler, in Umfangsrichtung verlaufender Schlitz 7' gezeigt, der im wesentlichen
radial verläuft und die Gegendruckwand 9 mit einer Schlitzseite bildet. In der linken
Dichtzone D ist ein relativ zur Umfangsrichtung schräg gestellter Schlitz 7'' als
weitere Alternative gezeigt.
[0026] Die Fig. 3 und 4 verdeutlichen einen Schieberkolben S mit wenigstens einer die Einschnürung
E bildenden Strömungstasche, die sich über einen begrenzten Umfangsbereich des Schieberkolbens
S erstreckt. Zum Zwecke des Druckausgleichs können diametral gegenüberliegend zwei
Strömungstaschen vorgesehen sein. Eine Hinterschneidung 12 stellt die Strömungsverbindung
von der Einschnürung E zu den Radialbohrungen der Strömungsrichtstrecke A her. Durchgangsbohrungen
13 im Schieberkolben S verbinden ggfs. die beiden diametral gegenüberliegenden Strömungstaschen.
Der Druckanschluß P (nicht gezeigt) ist zweckmäßigerweise an der gegenüberliegenden
Seite vorgesehen.
[0027] In der linken Hälfte von Fig. 3 ist gezeigt, daß die Strömungsrichtstrecke A aus
zwei in Umfangsrichtung verteilten Radialbohrungen besteht, zwischen denen die Kerbe
4 an der Steuerkante 3 vorgesehen sein kann. Der Verbraucheranschluß V1,V2 wird entweder
von einem Einstich 5 in der Gehäusebohrungswand oder von einer in die Gehäusebohrung
mündenden Bohrung 5' gebildet, deren Rand 6' mit der Strömungsrichtstrecke A und den
Kerben 4 zusammenarbeitet, deren gegenseitiger Umfangsabstand in Fig. 3 übertrieben
dargestellt ist.
[0028] In Fig. 4 ist gezeigt, daß die Hinterschneidung 12 die Strömungsverbindung 8' entsprechend
der Bohrung 8 in Fig. 1 bildet. In der rechten Hälfte von Fig. 4 ist angedeutet, daß
die Hinterschneidung einen schräg ansteigenden Verlauf hat und eine sich erweiternde
Strömungsverbindung 82' zu der oder den Bohrungen 7 herstellt, die zweckmäßigerweise
etwas schräg angestellt sind, um die Strömung um mehr als 90° umzulenken. Durch beide
Maßnahmen (alternativ oder additiv) entsteht eine Gegendruckfläche, die größer ist
als die in Verstellrichtung zur Durchgangsstellung vordere Fläche der Bohrung 7, um
eine besonders wirksame Kompensation einer nach rechts gerichteten Druckkomponente
am Schieberkolben S zu erreichen.
[0029] Auch bei der Ausführungsform der Fig. 1 und 2 können über den Umfang des Schieberkolbens
S verteilt mehrere Strömungsrichtstrecken A vorgesehen sein. Bei einem Schieberkolbendurchmesser
von beispielsweise 13 mm reichen zwei Radialbohrungen mit einem Durchmesser von jeweils
1,5 mm aus. Die Anzahl der Strömungsrichtstrecken A richtet sich nach den Druckverhältnissen
und Mengenverhältnissen, die zu beherrschen sind. Eine sehr große Anzahl über den
Umfang verteilter Strömungsrichtstrecken A hat sich als unzweckmäßig erwiesen.
1. Proportional-Wegesteuerventil (P) in Schieberbauweise für die Hochdruck-Hydraulik,
mit einem in einer Gehäusebohrung (2) verschiebbaren Schieberkolben (S), der in Axialrichtung
beabstandet Dichtzonen (D) und wenigstens eine zwischen zwei Dichtzonen liegende Einschnürung
(E) aufweist, und in Abhängigkeit von seiner durch eine externe Betätigungseinrichtung
(B) einstellbaren Hubbewegung mittels der Einschnürung (E) die Durchgangsmenge zwischen
einem Druckanschluß (P) der Gehäusebohrung und wenigstens einem axial zum Druckanschluß
(P) versetzten Verbraucheranschluß (V1,V2) steuert, dadurch gekennzeichnet, daß im Schieberkolben (S) wenigstens eine von der Einschnürung (E) in die angrenzende
und mit zumindest dem Verbraucheranschluß-Rand (6) zusammenwirkende Dichtzone (D)
führende Strömungsrichtstrecke (A) mit im wesentlichen radialer Ausströmrichtung vorgesehen
ist, die im Schieberkolben (S) eine zwischen der Einschnürung (E) und der Dichtzone
(D) gebildete Steuerkante (3) umgeht und eine in Verstellrichtung des Schieberkolbens
(S) zur Durchgangsstellung hintenliegende, im wesentlichen radial ausgerichtete Gegendruckwand
(9) aufweist.
2. Proportional-Wegesteuerventil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem Auslaß der Strömungsrichtstrecke (A) und der Steuerkante (3) eine
axiale Überdeckung vorgesehen ist.
3. Proportional-Wegesteuerventil nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die axiale Überdeckung auf ein herstellungstechnisch und materialbedingtes Minimalmaß
begrenzt ist.
4. Proportional-Wegesteuerventil nach den Ansprüchen 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß an der Steuerkante (3) wenigstens eine, vorzugsweise die Überdeckung übergreifende,
Kerbe (4) oder eine Regelfase vorgesehen ist.
5. Proportional-Wegesteuerventil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Strömungsrichtstrecke (A) entgegen der Verstellrichtung des Schieberkolbens
(S) zur Durchgangsstellung nach außen schräg zurückweichend ausgebildet ist.
6. Proportional-Wegesteuerventil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Strömungsrichtstrecke (A) eine radiale oder schräg gestellte Bohrung (7)
mit kreisrundem Querschnitt aufweist.
7. Proportional-Wegesteuerventil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Strömungsrichtstrecke (A) einen in Umfangsrichtung verlaufenden, in etwa
radialen Schlitz (7') aufweist.
8. Proportional-Wegesteuerventil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Strömungsrichtstrecke (A) einen gegenüber der Umfangsrichtung schräg gestellten,
in etwa radialen Schlitz (72') aufweist.
9. Proportional-Wegesteuerventil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere Strömungsrichtstrecken (A) in Umfangsrichtung verteilt, vorzugsweise
in einer gemeinsamen Radialebene des Schieberkolbens (S), vorgesehen sind.
10. Proportional-Wegesteuerventil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Einschnürung (E) ein umlaufender Einstich im Schieberkolben (S) und der Verbraucheranschluß
(V1) ebenfalls ein umlaufender Einstich(5) der Gehäusebohrungswand sind.
11. Proportional-Wegesteuerventil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Einschnürung (E) eine in Umfangsrichtung des Schieberkolbens (S) begrenzte
Strömungstasche zwischen zwei axial beabstandeten Steuerkanten (3) ist.
12. Proportional-Wegesteuerventil nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß der Verbraucheranschluß (V1,V2) eine kreisrunde Bohrung (5') ist.
13. Proportional-Wegesteuerventil nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß der Durchgangsquerschnitt der Strömungsrichtstrecke (A) auf eine kleinere Durchgangsmenge
abgestimmt ist als die in der vollen Durchgangsstellung des Schieberkolbens (S) in
den Verbraucheranschluß (V1,V2) gesteuerte Durchgangsmenge.