[0001] Die Erfindung betrifft eine Gurtanordnung zum Tragen eines handgeführten Arbeitsgerätes,
insbesondere eines Freischneidegerätes oder dgl. durch einen Benutzer nach dem Oberbegriff
des Anspruchs 1.
[0002] Aus der DE-A 40 38 096 ist eine gattungsgemäße Gurtanordnung für eine Rodungssäge
bekannt, bei der zur Verbindung der vorderen Enden der Schultergurte mit dem Seitengurt
eine auf Höhe des Brustbeines des Benutzers liegende Schloßplatte vorgesehen ist,
an der auch das eine Ende des Tragbandes der Tragplatte eingehängt ist. Die Gurtanordnung
gewährleistet zwar einen festen, unverlierbaren Sitz, verteilt die einseitig am Tragband
angehängte Last aber ungleichmäßig auf die Schultern des Benutzers. Außerdem wird
die unmittelbar zur Krafteinleitung in die Schultergurte vorgesehene Schloßplatte
als einengend empfunden, da sie auf das Brustbein drückt und die Atmung des Benutzers
behindert; weiblichen Benutzern ist das Tragen einer derartigen Gurtanordnung nicht
zuzumuten. Auch treten beim Anlegen der Gurtanordnung Probleme bei der Handhabung
auf, da in der Schloßplatte mehrere Einstecköffnungen vorgesehen sind, die verwechselt
werden können.
[0003] Aus der US-A 4,776,504 ist eine Trageeinrichtung bekannt, welche aus einer U-förmigen
Kunststoffplatte besteht, deren Schenkel die Schultergurte bilden. Die freien Enden
der Schenkel müssen vor dem Brustbein des Benutzers miteinander verbunden werden;
das Tragband der Tragplatte ist zwischen dem Ende eines Schultergurtes und einem Rückenabschnitt
der Kunststoffplatte befestigt. Auf der gegenüberliegenden Seite des Benutzers ist
ein Ausgleichsband vorgesehen. Dadurch kann zwar die Last annähernd gleichmäßig auf
die Schultern verteilt werden, jedoch wirkt das Ausgleichsband einseitig auf den Körper
des Benutzers. Außerdem wird der Brustraum durch die auf Höhe des Brustbeines verbundenen
Schultergurte eingeengt; weibliche Personen können aufgrund des Gurtverlaufes mit
dieser bekannten Trageeinrichtung nicht arbeiten.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine gattungsgemäße Gurtanordnung zum Tragen
eines handgeführten Arbeitsgerätes derart weiterzubilden, daß im Brustbereich des
Benutzers keine unangenehmen Belastungen auftreten und eine gleichmäßige Lastverteilung
auf die Schultern des Benutzers möglich ist.
[0005] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß mit den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs
1 gelöst.
[0006] Da die freien, vorderen Enden der Schultergurte von dem jeweils vorderen Ende des
Beckengurtes und des Seitengurtes getrennt liegen, also nicht mit anderen Gurtenden
der Gurtanordnung verbunden sind, bleibt der Brustbereich des Benutzers frei. Die
Atmung des Benutzers ist nicht behindert, da im Brustbereich keine Kräfte eingeleitet
werden; der Gurt eignet sich insbesondere für weibliche Benutzer, die ohne Einschränkung
bei angelegtem Gurt bequem arbeiten können.
[0007] Der zur Tragplatte offene Beckengurt wird aufgrund der Verbindung mit dem Tragband
der Tragplatte derart mit der Gewichtskraft des Arbeitsgerätes beaufschlagt, daß der
Beckengurt ähnlich einem angelegten Gürtel fest auf der Hüfte aufliegt, wodurch sich
eine weitgehend gleichmäßige Lastverteilung im Hüftbereich ergibt.
[0008] Da die vorderen Enden der Schultergurte weder miteinander noch mit anderen Gurtenden,
sondern nur über die Verbindungsbänder mit der Rückenplatte verbunden sind, liegen
sie ähnlich den Schultergurten eines Rucksackes am Körper des Benutzers an; das An-
und Ablegen der Gurtanordnung ist besonders einfach.
[0009] Vorteilhaft ist das vordere Ende des Seitengurtes mit dem vorderen Ende des Beckengurtes
über ein Ausgleichsband verbunden, an dem das Tragband befestigt ist. Über das Ausgleichsband
erfolgt so eine Lastverteilung in den Beckengurt und den Seitengurt, wobei die in
den Seitengurt eingeleitete Last über die Rückenplatte auf die Schultergurte abgeleitet
wird. Bevorzugt ist am Ausgleichsband ein frei in Längsrichtung des Ausgleichsbandes
verschiebbares Befestigungsglied eingehängt, an dem das Tragband angreift. Dadurch
ist ohne Einstellarbeiten eine Anpassung der Gurtlängen an die Größe und die Gestalt
unterschiedlicher Benutzer gegeben. Auch bei Körperbewegungen erfolgt über das verschiebbar
am Ausgleichsband angreifende Befestigungsglied sogleich eine entsprechend angepaßte
Lastaufteilung, so daß auch bei längerer Benutzung des Gurtes die optimale Lastverteilung
auf den Beckengurt und die Schultergurte beibehalten bleibt.
[0010] Zweckmäßig ist das Befestigungsglied Teil einer Steckkupplung, deren Gegenstück an
dem zugewandten Ende des Tragbandes festliegt. Das so ausgebildete Gurtschloß ist
die einzige aufzutrennende Verbindung zum An- oder Ablegen der Gurtverbindung. Der
so geschaffene einfache Aufbau gewährleistet, daß auch Erstbediener den Gurt ohne
weitere Anweisung funktionsrichtig anlegen können, wobei die Rückenplatte die Lage
des Gurtes vorbestimmt. Die Einzelgurte sind verwindungssteif mit der Rückenplatte
verbunden, so daß die Gurtanordnung auch im abgelegten Zustand weitgehend die beim
Anlegen erforderliche Lage beibehält und ein falsches Anlegen damit vermieden werden
kann.
[0011] Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den weiteren Ansprüchen, der Beschreibung
und der Zeichnung, in der ein nachfolgend im einzelnen beschriebenes Ausführungsbeispiel
der Erfindung dargestellt ist. Es zeigen:
- Fig. 1
- in perspektivischer Darstellung einen bekannten Gurt zum Tragen eines Arbeitsgerätes
durch einen Benutzer,
- Fig. 2
- in schematischer räumlicher Darstellung eine erfindungsgemäße Gurtanordnung zum Tragen
eines handgeführten Arbeitsgerätes,
- Fig. 3
- eine schematische Draufsicht auf ein Gurtschloß,
- Fig. 4
- einen Schnitt längs der Linie IV-IV in Fig. 3,
- Fig. 5
- in schematischer Darstellung eine Draufsicht auf ein Längeneinstellglied für ein Tragband,
- Fig. 6
- einen Schnitt längs der Linie VI-VI in Fig. 5.
[0012] In Fig. 1 ist ein einfacher Traggurt 3 gemäß dem Stand der Technik am Anmeldetag
gezeigt. Der Traggurt 3 dient dem Tragen eines Arbeitsgerätes, das im gezeigten Ausführungsbeispiel
ein Freischneidegerät 1 bzw. eine Motorsense ist. Der Traggurt 3 wird über die linke
Schulter des Benutzers 2 gelegt und weist eine auf der rechten Seite des Benutzers
vorgesehene Einhängeöse 13, Karabinerhaken oder dgl. auf, in die das Arbeitsgerät
mit einer Einhängevorrichtung 11 eingehängt wird. Die Einhängevorrichtung 11 ist etwa
im Schwerpunkt des Arbeitsgerätes 1 vorgesehen.
[0013] Das Freischneidegerät 1 weist einen Antriebsmotor 4 auf, der im Ausführungsbeispiel
ein Verbrennungsmotor, nämlich ein Zweitaktmotor ist. Der Antriebsmotor 4 treibt eine
in einem gebogenen Führungsrohr 5 gelagerte Antriebswelle, die einen am unteren Endabschnitt
6 des Führungsrohres 5 gehaltenen Schneidkopf 7 antreibt. Im gezeigten Ausführungsbeispiel
ist der Schneidkopf 7 ein Fadenschneider, der mindestens einen radial vom Schneidkopf
7 abstehenden Fadenabschnitt 8 aufweist, der als Schneidwerkzeug dient. Anstelle des
Fadenabschnittes 8 kann auch ein Schneidblatt, ein Kreissägeblatt oder dgl. eingesetzt
werden. Oberhalb des Schneidkopfes 7 ist ein sich über einen Teilumfang erstreckender
Schutzschild 9 angeordnet, der mittels einer Manschette 10 am Endabschnitt 6 des Führungsrohres
5 befestigt ist. Ein am Führungsrohr 5 befestigter, lenkerartiger Griff 12 dient zur
Führung des Freischneidegerätes; an ihm sind eventuell notwendige Bedienungselemente
für den Antriebsmotor 4 angeordnet.
[0014] Zur Erzielung einer symmetrischen Lastverteilung auf die Schultern des Benutzers
2 ist die erfindungsgemäße Gurtanordnung 20 gemäß Fig. 2 vorgesehen. Die Gurtanordnung
besteht aus einer Rückenplatte 21, die zur Übertragung von Schubkräften bevorzugt
aus Kunststoff, insbesondere einem mäßig weichen Kunststoff, besteht. Im Bereich der
Schulterblätter des Benutzers 2 sind im oberen Bereich 21a der Rückenplatte 21 Schultergurte
31, 32 befestigt. In dem Befestigungsbereich 30 der Schultergurte 31, 32 an der Rückenplatte
21 ist ferner das erste, hintere Ende 41 eines Seitengurtes 40 festgelegt, der vom
oberen Bereich 21a der Rückenplatte 21 seitlich schräg abwärts nach vorne verläuft,
wobei das vordere Ende 42 des Seitengurtes 40 etwa im unteren Bereich des Brustkorbes
des Benutzers 2 endet.
[0015] Unterhalb des Seitengurtes 40 ist ein in Richtung zu einer Tragplatte 19 offener
Beckengurt 50 angeordnet, der im Bereich seines hinteren Endes 51 im Fußbereich 21b
der Rückenplatte 21 festgelegt ist. Im gezeigten Ausführungsbeispiel verjüngt sich
die Rückenplatte 21 von dem oberen Befestigungsbereich 21a in Richtung der Hochachse
15 des Benutzers 2 nach unten zu ihrem Fußbereich. Das vordere Ende 52 des Beckengurtes
50 endet etwa unterhalb des Brustkorbes des Benutzers 2; im gezeigten Ausführungsbeispiel
liegt das Ende 42 des Seitengurtes 40 nahe benachbart zu dem Ende 52 des Beckengurtes
50.
[0016] Gemäß der Erfindung ist das vordere Ende 42 des Seitengurtes 40 mit dem vorderen
Ende 52 des Beckengurtes 50 über ein Ausgleichsband 45 verbunden. Das Ausgleichsband
45 hat eine fest vorgegebene, unveränderbare Länge und ist auf dem Ende 42 des Seitengurtes
40 bzw. dem Ende 52 des Beckengurtes 50 unlösbar befestigt, insbesondere aufgenäht.
[0017] An dem Ausgleichsband ist längenverstellbar das eine Ende 18 eines Tragbandes 17
angeordnet, welches in seinem mittleren Bereich an der seitlich vom Benutzer 2 liegenden
Tragplatte 19 befestigt und mit seinem anderen Ende 16 am hinteren Ende 51 des Beckengurtes
längenverstellbar festgelegt ist. Die Tragplatte 19 könnte auch längsverschiebbar
an dem in diesem Fall durch sie durchgeschleiften einteiligen Tragband 17 gehalten
sein. Der Benutzer 2 kann also die Tragplatte 19 bei der dargestellten Ausführung
durch Schnellverstellen der Tragbandenden 16 und 18 oder alternativ durch Verschieben
entlang des Tragbandes 17 in die für ihn geeignete Position bringen. Die Tragplatte
19 besteht zweckmäßig aus einem elastischen, insbesondere weich elastischen Material,
so daß sie sich an den Oberschenkel des Benutzers 2 anschmiegen kann. An der Tragplatte
19 ist die Einhängeöse 13 für das Arbeitsgerät, nämlich das Freischneidegerät 1 vorgesehen
(vgl. Fig. 1).
[0018] Der in Richtung zur Tragplatte 19 offene Beckengurt 50 wird zur Kraftübertragung
durch das Tragband 17 geschlossen, wobei die in Pfeilrichtung 14 wirkende Gewichtskraft
des Arbeitsgerätes 1 ein festes Anliegen des Beckengurtes 50 an der Hüfte des Benutzers
2 sicherstellt. Der Beckengurt 50 liegt somit ähnlich einem Gürtel am Körper des Benutzers
2 an, so daß die Last über seine ganze Länge gleichmäßig verteilt wird.
[0019] Das dem Ausgleichsband 45 zugewandte Ende 18 des Tragbandes 17 ist an einem Befestigungsglied
47 eingehängt, welches in Längsrichtung des Ausgleichsbandes 45 verschiebbar ist.
Das Ausgleichsband 45 ist mit Spiel durch das Befestigungsglied durchgeschleift. Zweckmäßig
ist das Befestigungsglied 47 als leicht zu öffnendes, rastbares Einsteckschloß ausgebildet,
wie es in den Figuren 3 und 4 dargestellt ist. Der am Ausgleichsband 45 längsverschiebbar
gehaltene Teil 48 ist als Steckkupplung ausgebildet, deren Gegenstück 49 an dem Ende
18 des Tragbandes 17 festgelegt ist. Dabei ist das Tragband 17 zweckmäßig längenverstellbar
an dem Gegenstück 49 befestigt. Wie Fig. 2 zeigt, trägt das Gegenstück 49 seitliche
Rastklinken 44, die in seitliche Rastöffnungen 46 der Steckkupplung einschnappen.
Das Steckschloß ist dann geschlossen. Werden die Rastklinken seitlich niedergedrückt,
kommen sie aus den Rastöffnungen 46 frei mit der Folge, daß das Tragband 17 vom Ausgleichsband
45 gelöst ist. Die erfindungsgemäße Gurtanordnung ist dadurch offen und kann angelegt
bzw. abgelegt werden. Das Öffnen und Schließen der gesamten Gurtanordnung nur mittels
der Steckkupplung 47 ist möglich, weil die freien, vorderen Enden 33 der Schultergurte
31 und 32 sowohl von dem vorderen Ende 52 des Beckengurtes 50 als auch von dem vorderen
Ende 42 des Seitengurtes 40 getrennt liegen. Zwischen dem vorderen Ende 42 des Seitengurtes
40 und den Enden 33 der Schultergurte 31 und 32 besteht somit ebensowenig eine direkte
Verbindung wie zwischen dem vorderen Ende 52 des Beckengurtes 50 und den vorderen
Enden 33 der Schultergurte 31 und 32. Die vorderen Enden 33 der Schultergurte 31 und
32 sind lediglich über seitliche Verbindungsbänder 35 mit der Rückenplatte 21 verbunden.
Im gezeigten Ausführungsbeispiel sind die hinteren Enden 36 der Verbindungsbänder
35 im Fußbereich 21b der Rückenplatte 21 befestigt; zweckmäßig sind die Enden 36 nahe
der Rückenplatte 21 am Beckengurt 50 festgelegt. Die anderen, vorderen Enden 37 der
Verbindungsbänder 35 sind über je ein Längeneinstellglied 25 jeweils an dem freien,
vorderen Ende 33 der Schultergurte 31 und 32 befestigt. Das Längeneinstellglied 25
ist in den Figuren 5 und 6 dargestellt und besteht im wesentlichen aus einer Schnalle,
welche über eine Befestigungsschlaufe 23 an dem Ende 33 des Schultergurtes unverlierbar
befestigt ist. Die Schlaufe 23 umschlingt einen Haltesteg 22 und ist mit ihren Enden
auf dem Schultergurt festgenäht.
[0020] Das in das Längeneinstellglied 25 eingeschlaufte Ende 37 des Verbindungsbandes 35
umgreift einen Klemmsteg 24, wodurch das Verbindungsband 35 in einfacher Weise längenverstellbar
an den Schultergurt angeschlossen ist.
[0021] Mit einem entsprechenden Längeneinstellglied 25 ist das Ende 16 des Tragbandes 17
mit dem Beckengurt 50 nahe dem Fußbereich 21b der Rückenplatte 21 verbunden, wodurch
das Tragband 17 an seinem Ende 16 längenverstellbar ist. Das Tragband 17 ist so an
beiden Enden 16 und 18 längenverstellbar gehalten, wodurch eine optimale Einstellmöglichkeit
an Gestalt und Größe unterschiedlicher Benutzer 2 möglich ist.
[0022] Im gezeigten Ausführungsbeispiel ist das Tragband 17 mit seinem der Rückenplatte
zugewandten Ende 16 im Bereich des hinteren Endes 51 des Beckengurtes 50 an diesem
festgelegt. Dabei kann das Längeneinstellglied 25 unmittelbar auf dem hinteren Ende
51 des Beckengurtes befestigt sein. Die Anbindung des Tragbandes 17 an die Rückenplatte
21 erfolgt somit über einen Abschnitt des Beckengurtes 50. Im gezeigten Ausführungsbeispiel
überragt das Ende 51 des Beckengurtes 50 die Rückenplatte 21 in Richtung zur Tragplatte
19. Um die Lastaufteilung zu optimieren ist vorgesehen, zwischen dem hinteren Ende
51 des Beckengurtes 50 und dem Befestigungsbereich 30 der Schultergurte 31, 32 an
der Rückenplatte 21 ein verbindendes Lastband 43 fester Länge vorzusehen. Bevorzugt
ist das Lastband 43 dabei am hinteren Ende 41 des Seitengurtes 40 festgelegt, wobei
das hintere Ende 41 des Seitengurtes 40 zweckmäßig im Befestigungsbereich 30 der Schultergurte
31 und 32 auf diesen festliegt. Dabei liegen das hintere Ende des Beckengurtes 50
und das hintere Ende 41 des Seitengurtes 40 in Richtung der Hochachse 15 des Benutzers
mit Abstand zueinander an der Rückenplatte 21.
[0023] An dem Beckengurt 50 kann auch eine Werkzeugtasche befestigt werden (nicht dargestellt),
wofür eine Schlaufe oder ein Karabinerhaken am Beckengurt angeordnet sein kann.
[0024] Die erfindungsgemäße Gurtanordnung gemäß Fig. 2 besteht ausschließlich aus flexiblen
und/oder elastischen Teilen, so daß die Bewegungsfreiheit des Benutzers 2 kaum eingeschränkt
wird. Insbesondere der Brustbereich des Bedieners bleibt frei, so daß die Atmung nicht
beeinträchtigt ist. Auch weiblichen Benutzern ist mit der erfindungsgemäßen Gurtanordnung
ein ausreichender Tragkomfort geboten, wobei die seitlich angreifende Gewichtskraft
des Arbeitsgerätes gleichmäßig auf die Schultern verteilt wird. Die Schultern werden
also trotz der unsymmetrischen Krafteinleitung symmetrisch belastet.
[0025] Aufgrund der Anordnung der Verbindungsbänder 35 kreuzt auf der von Tragplatte 19
abgewandten Seite des Benutzers das eine Verbindungsband 35 den Seitengurt 40. Zweckmäßig
liegt der Seitengurt am Körper des Benutzers 2 an und das Verbindungsband 35 liegt
auf dem Seitengurt 40 auf.
1. Gurtanordnung für einen Benutzer zum Tragen eines handgeführten Arbeitsgerätes, insbesondere
eines Freischneidegerätes oder dgl., mit einer Rückenplatte (21) und daran befestigten
Schultergurten (31, 32), die freie vordere Enden (33) aufweisen, mit einem von der
Rückenplatte (21) seitlich nach vorne verlaufenden Seitengurt (40), der mit seinem
vorderen Ende (42) etwa im unteren Bereich des Brustkorbes des Benutzers (2) endet,
und mit einer seitlichen Tragplatte (19) für das Arbeitsgerät, wobei die Tragplatte
(19) über ein Tragband (17) mit der Rückenplatte (21) und dem Seitengurt (40) verbunden
ist,
dadurch gekennzeichnet, daß unterhalb des Seitengurtes (40) ein in Richtung zur Tragplatte
(19) offener Beckengurt (50) angeordnet ist, der im Bereich seines hinteren Endes
(51) am Fußbereich (21b) der Rückenplatte (21) festgelegt ist und dessen vorderes
Ende (52) etwa unterhalb des Endes (42) des Seitengurtes (40) liegt und mit dem Tragband
(17) der Tragplatte (19) verbunden ist, und daß die freien, vorderen Enden (33) der
Schultergurte (31, 32) voneinander und von dem vorderen Ende (52) des Beckengurtes
(50) und dem vorderen Ende (42) des Seitengurtes (40) getrennt liegen und über seitliche
Verbindungsbänder (35) mit dem Fußbereich (21b) der Rückenplatte (21) verbunden sind.
2. Gurtanordnung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß das vordere Ende (42) des Seitengurtes (40) und das vordere
Ende (52) des Beckengurtes (50) über ein Ausgleichsband (45) miteinander verbunden
sind, an dem das Tragband (17) befestigt ist und am Ausgleichsband (45) vorzugsweise
ein frei in dessen Längsrichtung verschiebbares Befestigungsglied (47) eingehängt
ist, an dem das Tragband (17) angreift.
3. Gurtanordnung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß das Befestigungsglied (47) Teil einer Steckkupplung (48)
ist, deren Gegenstück (49) an dem Tragband (17) festliegt, wobei das Tragband (17)
längenverstellbar vorzugsweise an dem Gegenstück (49) befestigt ist.
4. Gurtanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß das Tragband (17) mit seinem der Rückenplatte (21) zugewandten
Ende (16) im Bereich des hinteren Endes (51) des Beckengurtes (50) festliegt und vorzugsweise
über ein Längeneinstellglied (25) im Bereich des hinteren Endes (51) des Beckengurtes
(50) gehalten ist.
5. Gurtanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß die Tragplatte (19) mittels des vorzugsweise einteiligen
Tragbandes (17) verstellbar gehalten ist und insbesondere aus einem elastischen, insbesondere
weichelastischen Material besteht.
6. Gurtanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß die seitlichen Verbindungsbänder (35) jeweils mit einem
Längeneinstellglied (25) an dem zugehörigen vorderen Ende (33) des Schultergurtes
(31, 32) festgelegt sind.
7. Gurtanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß im Bereich der Rückenplatte (21) das hintere Ende (51)
des Beckengurtes (50) und das Befestigungsende (41) des Seitengurtes (40) in Höhenrichtung
der Rückenplatte (21) mit Abstand zueinander liegen und der Seitengurt (40) im Befestigungsbereich
(30) der Schultergurte (31, 32) an die Rückenplatte (21) anschließt.
8. Gurtanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß ein Lastband (43) das hintere Ende (51) des Beckengurtes
(50) mit dem Befestigungsbereich (30) der Schultergurte (31, 32) an der Rückenplatte
(21) verbindet und das Lastband (43) vorzugsweise am hinteren Ende (41) des Seitengurtes
(40) befestigt ist.
9. Gurtanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß die Rückenplatte (21) elastisch, aber zur Stützung der
Gurtanordnung genügend biegesteif ist und die Gurte (31, 32, 40, 50) vorzugsweise
weitgehend verwindungssteif sind.
10. Gurtanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, daß an dem Beckengurt (50) eine Werkzeugtasche zu haltern
ist.