[0001] Die Erfindung betrifft eine Klebstoffauftragsvorrichtung mit hängend und frei fliegend
an einer Tragplatte gelagerten Klebstoffwalzen, die mit einem an diese angestellten
Gehäuse eine Klebstoffkammer bilden, bei der die Tragplatte seitlich von den Klebstoffwalzen
um eine vertikale Achse schwenkbar in einem Maschinengestell gelagert ist.
[0002] Eine Klebstoffauftragsvorrichtung dieser Art ist beispielsweise aus DE-195 32 582.6
bekannt. Trotz der Ausschwenkbarkeit bekannter Klebstoffauftragsvorrichtungen, die
die Zugänglichkeit erleichtert, besteht bei diesen das Problem, daß sie zum Zwecke
ihrer Reinigung in komplizierter und aufwendiger Weise zerlegt werden müssen.
[0003] Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Klebstoffauftragsvorrichtung der eingangs
angegebenen Art zu schaffen, die sich bei guter Zugänglichkeit einfach und schnell
warten und reinigen läßt.
[0004] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe bei einer Klebstoffauftragsvorrichtung der eingangs
angegebenen Art dadurch gelöst, daß die Tragplatte mit Tragstücken versehen ist, an
denen das Gehäuse abnehmbar befestigt ist.
[0005] Die erfindungsgemäße Klebstoffauffragsvorrichtung läßt sich einfach und schnell nur
durch Abnehmen des Gehäuses warten und reinigen, wobei sich die Klebstoffauftragsvorrichtung
nach erneuter Befestigung des Gehäuses sofort wieder in ihre Betriebsstellung verschwenken
läßt.
[0006] Nach einer bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, daß an der Tragplatte das
Gehäuse seitlich einfassende Träger oder Bolzen befestigt sind und das Gehäuse mit
einer dieses seitlich überragenden Lasche versehen ist, die mit den Trägern oder Bolzen
verschraubbar sind. Nur durch Lösen der Lasche läßt sich nach dieser Ausführungsform
der Erfindung das Gehäuse abnehmen.
[0007] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß die Tragplatte mit einer
an einer in dieser gelagerten Welle befestigten Zahnriemenscheibe versehen ist, deren
die Tragplatte überragender Wellenzapfen mit einem gestellfesten Motor kuppelbar ist,
und daß über die Zahnriemenscheibe ein endloser, die Klebstoffwalzen antreibender
Zahnriemen läuft. Dabei ist die Kupplung des Motors so ausgebildet, daß diese beim
Ausschwenken der Tragplatte gelöst wird und sich bei eingeschwenkter Tragplatte im
gekuppelten Zustand befindet.
[0008] Zweckmäßigerweise sind an der Tragplatte zwei Klebstoffwalzen gelagert. Die Klebstoffwalzen
können auf mit der Tragplatte verbundenen Bolzen gelagert sein.
[0009] Nach einer bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, daß die Klebstoffwalzen jeweils
durch zwei Wälzlager auf dem Bolzen gelagert sind, von denen die oberen verschieblich
und die unteren als Festlager ausgebildeten jeweils durch in die Bolzen einschraubbare
Schrauben, Ringscheiben und Federn gegen die Ringstufen der Bolzen spannbar sind.
Durch die Anordnung der Federn lassen sich Klebstoffwalzen durch Betätigung der Schrauben
in ihrer axialen Lage einstellen, so daß sie dichtend an die Bodenplatte des Gehäuses
angestellt werden können und sich der Dichtspalt einstellen läßt. Diese Lagerung führt
weiterhin zu dem Vorteil, daß die Klebstoffwalzen etwa im mittleren Bereich auf den
Bolzen gelagert sind, so daß die Gefahr, daß die fliegend gelagerten Leimwalzen sich
an ihren unteren Enden voneinander weg spreizen können, weitgehend vermieden ist.
[0010] Zur Erhöhung der Dichtwirkung können in der an den Stirnseiten der Klebstoffwalzen
anliegenden Bodenplatte des Gehäuses im Randbereich der Stirnseite zu dem Walzenspalt
und der einlaufseitigen vertikalen Begrenzungskante der Seitenwand des Gehäuses hin
keilförmig ansteigende Nuten angeordnet sein. Durch diese Nuten wird etwa austretender
Klebstoff durch den hydrodynamischen Effekt wieder in die Klebstoffkammer eingezogen.
[0011] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß in der Tragplatte oberhalb
des der Lagerung einer Klebstoffwalze dienenden Abschnitts eines Bolzens ein zu diesem
exzentrischer Teil des Bolzens drehbar gelagert ist, der durch eine Druckmittel-Kolben-Zylinder-Einheit
verschwenkbar ist. Durch diese Verschwenkbarkeit läßt sich der Spalt zwischen den
Klebstoffwalzen entsprechend der gewünschten Auftragsdicke einstellen und auch vollständig
schließen.
[0012] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachstehend anhand der Zeichnung näher
erläutert. In dieser zeigt
- Fig. 1
- eine Draufsicht auf die Klebstoffauftragsvorrichtung,
- Fig. 2
- eine Rückansicht der Klebstoffauftragsvorrichtung nach Fig. 1,
- Fig. 3
- einen Schnitt durch die Klebstoffauftragsvorrichtung längs der Linie III-III in Fig.
1,
- Fig. 4
- eine Seitenansicht der Klebstoffauftragsvorrichtung nach Fig. 3,
- Fig.5
- einen Schnitt durch die Platte und Tragplatte nach den Fig. 3 und 4 mit dem Antrieb
der Klebstoffauftragswalzen und
- Fig. 6
- eine Draufsicht auf die Klebstoffkammer der Klebstoffauftragsvorrichtung nach entfernter
Tragplatte.
[0013] An einem Träger oder einer Platte 1 eines Maschinengestells ist um einen vertikalen
Bolzen 2 eine Tragplatte 3 schwenkbar gelagert, in der parallel zueinander zwei Bolzen
4, 5 gehaltert sind. Auf diesen Bolzen sind die Klebstoffauftragswalzen 6, 7 über
jeweils zwei Wälzlager drehbar gelagert, und zwar über obere bewegliche Lager 8, 9
und untere Lager 10, 11, deren äußeren Ringe über Klemmringe an einer Ringstufe der
Klebstoffwalzen festgelegt sind und deren inneren Ringe sich über Tellerfedern 12
auf Ringstufen der Bolzen abstützen, wobei die inneren Ringe der Wälzlager 10, 11
durch Ringscheiben 13 gegen die Tellerfedern 12 durch die Befestigungsschrauben 14
spannbar sind.
[0014] Der Bolzen 4 ist mit einem oberen zu diesem exzentrischen Abschnitt 16 versehen,
der in einer in einer Bohrung der Tragplatte 3 befestigten Buchse 17 drehbar aber
axial unverschieblich durch Wälzlager gelagert ist. Auf den die Tragplatte 3 durchsetzenden
Zapfen 18 des Bolzens 4, 16 ist ein radialer Hebel 19 befestigt, an dem die Kolbenstange
20 eines Pneumatikzylinders 21 angelenkt ist, der schwenkbar um den Zapfen 22 auf
der Tragplatte 3 gelagert ist. Durch den Pneumatikzylinder 21 läßt sich der Bolzen
4 verdrehen, so daß sich die Breite des zwischen den Klebstoffwalzen 6, 7 gebildeten
Spalt einstellen und sich dieser auch vollkommen schließen läßt.
[0015] Parallel zu den Lagerbolzen 4, 5 sind an der Tragplatte 3 Haltebolzen 24, 25 befestigt,
die der Halterung des Gehäuses 26 der Klebstoffkammer dienen. Die Rückwandung des
Gehäuses 26 ist mit einer querverlaufenden Lasche 27 verbunden, die an ihren beiden
das Gehäuse überragenden Enden mit Befestigungsbohrungen versehen ist, durch die Befestigungsschrauben
28 in Gewindebohrungen der Haltebolzen 24, 25 eingeschraubt sind. Zweckmäßigerweise
sind die Befestigungsschrauben 28 in der aus Fig. 3 ersichtlichen Weise als Knebelschrauben
29 ausgebildet.
[0016] Das Gehäuse 26 weist eine untere Abschlußplatte 30 auf, auf die sich die unteren
Stirnseiten der Klebstoffwalzen 6, 7 dichtend abstützen. In die Bodenplatte 30 sind
im Randbereich der Stirnseiten der Klebstoffwalzen 6, 7 kreisbogenförmige Nuten 31,
32 eingearbeitet, die zu der einlaufseitigen vertikalen Begrenzungskante der Seitenwand
33 des Gehäuses 26 und zu dem Walzenspalt hin keilförmig ansteigen.
[0017] Unterhalb der Klebstoffkammer ist eine Wanne 36 angeordnet, die dem Auffangen abtropfenden
Klebstoffs dient.
[0018] In der Tragplatte 3 ist in einer exzentrischen Buchse 40 eine Welle 41 gelagert,
auf deren unteren, die Tragplatte 3 überragenden Wellenzapfen eine Zahnriemenscheibe
42 aufgekeilt ist. Über die Zahnriemenscheibe 42 läuft ein endloser Zahnriemen 43,
der die mit dem Klebstoffwalzen 6, 7 verbundene Zahnriemenscheibe 44, 45 antreibt.
[0019] Auf den die Tragplatte 3 überragenden Zapfen der Welle 41 ist ein radialer Hebel
46 befestigt, über den die Welle 41 durch einen exzentrischen Kurbelzapfen 47 des
Motors 48 angetrieben ist, der in der aus Fig. 3 ersichtlichen Weise an die Platte
1 angeflanscht ist.
[0020] In der eingeschwenkten Betriebsstellung stützt sich die Tragplatte 3 über einen Anschlag
50 an der gestellfesten Platte 1 ab.
[0021] Die Klebstoffwalze 6 überträgt den Klebstoff auf die Leimauftragswalze 53. Die an
die Klebstoffwalze 44 angestellte Klebstoffwalze 45 dient der Verreibung und der Verteilung
des Klebstoffs und entsprechend der Breite des zwischen den Klebstoffwalzen gebildeten
Spalts der Einstellung der Dicke des übertragenen Klebstoffilms.
[0022] Wegen der Ausgestaltung und Wirkung der Klebstoffauftragsvorrichtung wird auf die
DE-195 32 582.6 verwiesen.
1. Klebstoffauftragsvorrichtung
mit hängend und freifliegend an einer Tragplatte (3) gelagerten Klebstoffwalzen (6,
7), die mit einem an diese angestellten Gehäuse (26) eine Klebstoffkammer bilden,
bei der die Tragplatte (3) seitlich von den Klebstoffwalzen (6, 7) um eine vertikale
Achse schwenkbar in einem Maschinengestell (1) gelagert ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Tragplatte (3) mit Tragstücken (24, 25) versehen ist, an denen das Gehäuse
(26) abnehmbar befestigt ist.
2. Klebstoffauftragsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß an der Tragplatte
(3) das Gehäuse (26) seitlich einfassende Träger oder Bolzen (24, 25) befestigt sind
und das Gehäuse (26) mit einer dieses seitlich überragenden Lasche (27) versehen ist,
die mit den Trägern oder Bolzen (24, 25) verschraubbar ist.
3. Klebstoffauftragsvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Tragplatte (3) mit einer an einer in dieser gelagerten Welle (41) befestigten Zahnriemenscheibe
(42) versehen ist, deren die Tragplatte (3) überragender Wellenzapfen mit einem gestellfesten
Motor (48) kuppelbar ist, und daß über die Zahnriemenscheibe (42) ein endloser die
Klebstoffwalzen (6, 7) antreibender Zahnriemen (43) läuft.
4. Klebstoffauftragsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß an der Tragplatte (3) zwei Klebstoffwalzen (6, 7) gelagert sind.
5. Klebstoffauftragsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die Klebstoffwalzen (6, 7) auf mit der Tragplatte (3) verbundenen Bolzen (4, 5)
gelagert sind.
6. Klebstoffauftragsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die Klebstoffwalzen jeweils durch zwei Wälzlager (8 - 11) auf den Bolzen (4, 5)
gelagert sind, von denen die oberen (8, 9) verschieblich und die unteren (10, 11),
als Festlager ausgebildeten, jeweils durch in die Bolzen einschraubbare Schrauben
(14), Ringscheiben (13) und Federn (12) gegen Ringstufen der Bolzen (4, 5) spannbar
sind.
7. Klebstoffauftragsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß in der an den Stirnseiten der Klebstoffwalzen (6, 7) anliegenden Bodenplatte (30)
des Gehäuses (26) im Randbereich der Stirnseiten zu dem Walzenspalt und der einlaufseitigen
vertikalen Begrenzungskante der Seitenwand (33) des Gehäuses (26) hin keilförmig ansteigende
Nuten (31, 32) angeordnet sind.
8. Klebstoffauftragsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
daß in der Tragplatte (3) oberhalb des der Lagerung einer Klebstoffwalze (6) dienenden
Abschnitts eines Bolzens ein zu diesem exzentrischer Teil (16) des Bolzens (4) drehbar
gelagert ist, der durch eine Druckmittel-Kolben-Zylinder-Einheit (21) verdrehbar ist.