[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Behandlung von Fasermaterial.
[0002] Natur- und Kunstfasern finden in vielen industriellen Bereichen Verwendung. Um die
Natur- und Kunstfasern oder daraus bestehende Materialien verwenden zu können, ist
häufig eine Vorbearbeitung der Fasern erforderlich. Naturfasern einerseits können
z.B. in einer schmutzbehafteten Form als Kammzug vorliegen, so daß vor einer Verarbeitung
eine Reinigung und Aufbereitung erforderlich ist. Aus Kunstfasern bestehende Fasermaterialien
andererseits liegen meist ohne Verunreinigungen vor, es sind jedoch für viele Verarbeitungsverfahren
Oberflächenmodifikationen des Fasermaterials erforderlich. Soll das Kunstfasermaterial
beispielsweise in eine Kunststoffmasse eingebettet werden, so ist für eine gute Haftungsvermittlung
zwischen dem Fasermaterial und der das Fasermaterial einhüllenden Kunststoffmasse
eine Entpassivierung der Oberfläche des Fasermaterials erforderlich.
[0003] In der Praxis sind Verfahren zur Behandlung von Fasermaterial bekannt geworden, bei
denen zur Reinigung und Aufbereitung des Fasermaterials verschiedene Reinigungs- und
Ätzverfahren mit Bädern oder Dampfatmosphären verwendet worden sind. Um in solchen
Bädern oder Atmosphären bearbeitetes Fasermaterial verarbeiten zu können, wird das
gereinigte und/oder geätzte Fasermaterial getrocknet. Die Reinigungs- und Ätzbäder
erfordern jedoch einen hohen Entsorgungsaufwand. Auch besteht die Gefahr, daß Chemikalien
durch eine unzureichende Trocknung des Fasermaterials von dem Fasermaterial in die
Umwelt freigesetzt werden.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung zur
Behandlung von Fasermaterial zur Verfügung zu stellen, die eine umweltschonende Reinigung
und Aufbereitung von Fasermaterial erlauben.
[0005] Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt erfindungsgemäß mit den Merkmalen des Patentanspruchs
1 bzw. 12.
[0006] Gemäß der Erfindung wird das Fasermaterial in einer Plasmabearbeitungsphase in einem
Plasmabearbeitungsbehälter oberflächenmodifiziert. Durch diese Oberflächenmodifizierung
in einem Plasma werden chemische Ätzbäder überflüssig. Dabei besteht keine Gefahr,
daß Chemikalien über das Fasermaterial in die Umwelt freigesetzt werden, da die Plasmabearbeitungsphase
in einem Hochvakuum durchgeführt wird. Selbst an dem Fasermaterial anhaftende flüchtige
oder lose Bestandteile einer vorangehenden Reinigung oder anderen chemischen Behandlung
werden in der Plasmabearbeitungsphase abgelöst und verbleiben in der Bearbeitungsanlage.
[0007] Der Plasmabearbeitungsprozeß wird dadurch unterstützt, daß das Fasermaterial zunächst
in einer lösungsmittelunterstützten Reiningungsphase gereinigt und anschließend in
einer Vakuumtrocknungsphase getrocknet wird. Die lösungsmittelunterstützte Reinigungsphase,
in der als Lösungsmittel Wasser, Kohlenwasserstoffe oder halogenierte Kohlenwasserstoffe,
insbesondere Waschbenzin und Per, verwendet werden können, löst insbesondere feste
Verunreinigungen von dem Fasermaterial. Durch die lösungsmittelunterstützte Reinigungsphase
haften an dem Fasermaterial nur geringe Verunreinigungsmengen an, die in dem Plasmabearbeitungsprozeß
abgetragen werden müßten.
[0008] In der Vakuumtrocknungsphase werden dem Fasermaterial flüchtige oder flüssige Stoffe
entzogen, so daß während der nachfolgenden Plasmabearbeitungsphase ein hochfeines
Vakuum aufrechterhalten werden kann. Dadurch läßt sich Fasermaterial gemäß dem erfindungsgemäßen
Verfahren, und insbesondere in einer erfindungsgemäßen Vorrichtung, sehr effektiv
und mit hoher Qualität bearbeiten. Die behandelten Fasermaterialien aus Natur- oder
Kunstfaser weisen für nachfolgende Bearbeitungsprozesse, beispielsweise eine Einbettung
in Kunststoffe oder ein Verspinnen optimale Eigenschaften auf.
[0009] Vorzugsweise wird das in der Reinigungsphase gereinigte Fasermaterial unmittelbar
und unter Ausschluß von Umgebungseinflüssen der Vakuumtrocknungsphase zugeführt. Dadurch
wird die Gefahr einer erneuten Verschmutzung des Fasermaterials beseitigt. Wenn das
in der Vakuumtrocknungsphase getrocknete Fasermaterial unmittelbar und unter Ausschluß
von Umgebungseinflüssen in einer Vakuumatmosphäre der Plasmabearbeitungsphase zugeführt
wird, wird auch zwischen diesen Prozeßschritten eine Gefahr der Verschmutzung des
Fasermaterials verhindert. Darüber hinaus wird bei einer solchen Prozeßführung Energie
eingespart, da es nicht erforderlich ist, das Fasermaterial nach der Trocknung auf
das für Vakuumprozesse notwendige Druckniveau zu bringen.
[0010] Zur Rückgewinnung von Flüssigkeiten, mit denen das Fasermaterial während der Reinigungsphase
behandelt wird, werden die in dem in der Vakuumtrocknungsphase abgesaugten Gasstrom
enthaltenen Dampfanteile abgeschieden. Die Prozeßführung ist dabei vorzugsweise so,
daß die abgesaugten Dampfanteile fraktioniert werden, so daß hochreines Reinigungsmittel
zur Verfügung steht.
[0011] Das hochreine Reinigungsmittel sollte zunächst in einer letzten Reinigungsstufe der
Reinigungsphase verwendet werden, wobei das Reinigungsmittel danach im Gegenstrom
zum zu reinigenden Fasermaterial geführt werden sollte. Dadurch wird sichergestellt,
daß das Fasermaterial abschließend mit einem Reinigungsmittel bearbeitet wird, das
die höchstmögliche Reinheit aufweist.
[0012] Das Verfahren zur Behandlung von Fasermaterial läßt sich vorteilhaft in einer speziell
ausgebildeten Vorrichtung durchführen, bei der ein Reinigungsbehälter, ein Vakuumtrockner
und ein Plasmabearbeitungsbehälter über druckfeste Leitungen miteinander verbunden
sind. Vorzugsweise weist eine solche Vorrichtung Führungsvorrichtungen und Materialschleusen
auf, so daß strangförmiges Fasermaterial, insbesondere Kammzug von Schafwolle oder
Kunstfaserstränge, bearbeitbar sind. Zur Erzeugung des Vakuums im Vakuumtrockner und
in dem Plasmabearbeitungsbehälter ist vorzugsweise eine gemeinsame Vakuumpumpe vorgesehen,
wodurch der apparative Aufwand für die Vorrichtung begrenzt wird.
[0013] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich
aus den Unteransprüchen sowie aus den Zeichnungen im Zusammenhang mit der Beschreibung.
[0014] Nachfolgend wird anhand bevorzugter Ausführungsformen die Erfindung näher beschrieben.
[0015] Es zeigen:
- Fig. 1
- eine erste Ausführungsform einer Vorrichtung zur Behandlung von Fasermaterial und
- Fig. 2
- eine zweite Ausführungsform einer Vorrichtung zur Behandlung von Fasermaterial.
[0016] Die in Fig. 1 gezeigte Vorrichtung zur Behandlung von Fasermaterial 100 weist einen
Reinigungsbehälter 102, einen diesem nachgeschalteten Vakuumtrockner 104 und einen
dem Vakuumtrockner 104 nachgeschalteten Plasmabearbeitungsbehälter 106 mit einer Materialaustrittsschleuse
108 auf. Der Reinigungsbehälter 102, der Vakuumtrockner 104, der Plasmabearbeitungsbehälter
106 und die Materialaustrittsschleuse sind derart mit Führungsvorrichtungen (nicht
gezeigt) versehen, daß ein strangförmiges Fasermaterial kontinuierlich durch diese
hindurch entlang dem strichpunktiert gezeigten Bearbeitungsweg in Richtung des Pfeils
A transportierbar ist.
[0017] Der Reinigungsbehälter 102 weist ein geschlossenes Gehäuse 110 auf, an dessen Eintrittsseite
eine erste Materialschleuse 112 und an dessen Austrittsseite eine zweite Materialschleuse
114 angeordnet ist. Die Materialschleusen sind so ausgelegt, daß das Fasermaterial
ohne Behinderung in den Reinigungsbehälter 102 hinein und wieder heraus geführt werden
kann, Umgebungsluft jedoch weitgehend abgeschlossen wird. Der Reinigungsbehälter 102
weist außerdem drei Tauchbecken 116,118, 120 auf, die teilweise mit einem Reinigungsmittel
füllbar sind, so daß das Fasermaterial in ihnen getaucht werden kann. Zwischen den
einzelnen Tauchbecken 116,118,120 können Überläufe vorgesehen sein, so daß das Reinigungsmittel
im Gegenstrom zum Fasermaterial kaskadenartig von dem letzten Tauchbecken 120 über
das mittlere Tauchbecken 118 zum ersten Tauchbecken strömt. Außerdem sind in dem Reinigungsbehälter
102 Düsen 122,124,126 vorgesehen, aus denen ein Reinigungsmittel oder ein Reinigungsmittel-Luft-Gemisch
austritt, mit dem das Fasermaterial abgespritzt wird. Das in dem Reinigungsbehälter
102 verwendete Reinigungsmittel wird über Ablaufleitungen 128 einer Reinigungsmittel-Aufbereitungsanlage
130 zugeführt, in welcher aus dem Reinigungsmittel Verschmutzungen abgeschieden werden.
Von der Reinigungsmittel-Aufbereitungsanlage 130 führt eine Reinigungsmittelleitung
132 zu den Düsen 122,124, die im Bereich des ersten und zweiten Tauchbeckens 116,118
angeordnet sind und dort eine Vor- und eine Zwischenreinigung durchführen.
[0018] Der Reinigungsbehälter 102 ist direkt an den Vakuumtrockner 104 angeschlossen, der
eine erste Vakuumkammer 134, eine zweite Vakuumkammer 136 und eine dritte Vakuumkammer
138 aufweist. Die Vakuumkammern 134,136,138 sind über Saugleitungen 140 an eine Vakuumpumpe
142 angeschlossen. Von der Vakuumpumpe 142 verläuft eine Dampfleitung 144 zu einem
Kondensator 136, der als Rektifizierkolonne ausgeführt ist. In diesem Kondensator
136 wird hochreines Reinigungsmittel abgeschieden, das von einer in einer Versorgungsleitung
148 angeordneten Pumpe 150 zu den in dem Reinigungsbehälter 102 angeordneten Düsen
126 transportiert wird, die im Bereich des dritten Tauchbeckens 120 angeordnet sind.
Mit diesen Düsen 126 wird eine Endreinigung durchgeführt. Die zu der Vakuumpumpe 142
führenden Saugleitungen sind derart dimensioniert und/oder mit Einstellventilen versehen,
daß in den Vakuumkammern 134,136,138 ein zunehmend stärkeres Vakuum erzeugt werden
kann.
[0019] In Transportrichtung (Pfeil A) des Fasermaterials ist stromab des Vakuumtrockners
104 unmittelbar der Plasmabearbeitungsbehälter 106 angeordnet. Dieser weist keine
eigene Saugquelle auf und wird über den Vakuumtrockner 104 evakuiert. Die zur Erzeugung
eines Plasmas in dem Plasmabearbeitungsbehälter 106 erforderlichen Elektroden sowie
ggf. Inert- und/oder Reaktionsgasanschlüsse sind nicht gezeigt.
[0020] Das im Plasmabearbeitungsbehälter 106 behandelte Fasermaterial kann über die Materialaustrittsschleuse
108, die eine erste Austrittskammer 152, eine zweite Austrittskammer 154 und eine
dritte Austrittskammer 156 aufweist, kontinuierlich ausgeschleust und einer weiteren
Verarbeitung, beispielsweise in einer Spinn- oder Wirkmaschine, oder einem Einbettungsprozeß
zugeführt werden. Anstelle der Materialaustrittsschleuse 108 kann jedoch auch ein
Materialbehälter vorgesehen sein, in welchem das Fasermaterial zunächst zwischengelagert,
insbesondere aufgespult, wird. Wenn ein solcher Materialbehälter voll ist, kann er
durch einen neuen Materialbehälter ersetzt werden. Um den apparativen Aufwand gering
zu halten, sind die Materialaustrittskammern 152,154,156 über Saugleitungen 158 mit
der Vakuumpumpe 142 verbunden. Das Druckniveau in den Materialaustrittskammern 152,154,156
ist dabei so eingestellt, daß ein Eindringen von Umgebungsluft in den Plasmabearbeitungsbehälter
106 durch die Materialaustrittsschleuse 108 verhindert wird.
[0021] Die in Fig. 2 gezeigte Vorrichtung 200 zur Behandlung von Fasermaterial gemäß einer
zweiten Ausführungsform unterscheidet sich von der Vorrichtung 100 gemäß der ersten
Ausführungsform in Fig. 1 lediglich durch die Ausgestaltung des Vakuumtrockners 204
und der Materialaustrittsschleuse 208. Vorrichtungsteile der Vorrichtung 200 gemäß
der zweiten Ausführungsform, die Vorrichtungsteilen der Vorrichtung 100 gemäß der
ersten Ausführungsform entsprechen, sind daher mit Bezugszeichen versehen, die um
100 gegenüber der ersten Ausführungsform erhöht sind. Auf die Beschreibung dieser
Teile im Zusammenhang mit der ersten Ausführungsform wird insoweit verwiesen.
[0022] Der Vakuumtrockner 204 der Vorrichtung 200 gemäß der zweiten Ausführungsform weist
drei erste Vakuumpumpen 260,262,264 auf, die jeweils individuell der ersten, zweiten
bzw. dritten Vakuumkammer 234,236,238 zugeordnet sind und ein in den einzelnen Vakuumkammern
234,236,238 individuell einstellbares Vakuum erzeugen.
[0023] Der durch die drei ersten Vakuumpumpen 260,262,264 hervorgerufene apparative Aufwand
ist zwar höher als der durch eine gemeinsame Vakuumpumpe hervorgerufene, jedoch steht
diesem höheren Aufwand eine leichtere Einstellbarkeit der Prozeßführung gegenüber.
[0024] Ferner weist die Materialschleuse 208 bei der Vorrichtung 200 gemäß der zweiten Ausführungsform
weitere Vakuumpumpen 266,268,270 auf, die jeweils individuell einer Materialaustrittskammer
252,254,256 zugeordnet sind. Da für die Materialaustrittsschleuse separate Vakuumpumpen
266,268,270 vorgesehen sind, kann der von diesen Pumpen abgesaugte Gasstrom separat
von dem von den Vakuumpumpen 260,262,264 abgesaugten Gasstrom aufbereitet werden.
Dadurch wird die Aufbereitung von aus dem Plasmabearbeitungsbehälter 206 abgesaugten
Gasen einerseits und von im Vakuumtrockner 204 abgesaugten flüssigen und flüchtigen
Bestandteilen erleichtert. Vorzugsweise sind die ersten Vakuumpumpen 260,262,264 und
die weiteren Vakuumpumpen 266,268,270 so eingestellt, daß der Plasmabearbeitungsbehälter
206 über die weiteren Vakuumpumpen 266,268,270 evakuiert wird.
1. Verfahren zur Behandlung von Fasermaterial, insbesondere von Kammzug, Textilien, Vliesstoffen
und Woll-Faserbündeln, bei dem das Fasermaterial zunächst in einer lösungsmittelunterstützten
Reinigungsphase gereinigt wird, anschließend in einer Vakuumtrocknungsphase getrocknet
wird und danach in einer Plasmabearbeitungsphase oberflächenmodifiziert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in der lösungsmittelunterstützten
Reinigungsphase eine Naß- oder Dampfreinigung durchgeführt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das in der Reinigungsphase
gereinigte Fasermaterial unmittelbar und unter Ausschluß von Umgebungseinflüssen der
Vakuumtrocknungsphase zugeführt wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-3, dadurch gekennzeichnet, daß das in der Vakuumtrocknungsphase
getrocknete Fasermaterial unmittelbar und unter Ausschluß von Umgebungseinflüssen
in einer Vakuumatmosphäre einer Plasmabearbeitungsanlage zugeführt wird, in der das
Fasermaterial während der Plasmabearbeitungsphase oberflächenmodifiziert wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-4, dadurch gekennzeichnet, daß in der Vakuumtrocknungsphase
das Vakuum stufenweise erhöht wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-5, dadurch gekennzeichnet, daß in der Vakuumtrocknungsphase
die dem Fasermaterial entzogene Flüssigkeiten aus dem abgesaugten Gasstrom zu einer
erneuten Verwendung abgeschieden werden.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die in der Vakuumtrocknungsphase
dem Fasermaterial entzogenen Flüssigkeiten aufbereitet werden und als Reinigungsmittel
wiederverwendet werden.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-7, dadurch gekennzeichnet, daß in einer letzten
Reinigungsstufe der Reinigungsphase verwendetes Reinigungsmittel abgeleitet und einer
früheren Reinigungsstufe der Reinigungsphase zugeführt wird.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-8, dadurch gekennzeichnet, daß in der Reinigungsphase
verwendetes Reinigungsmittel aufgefangen, aufbereitet und erneut verwendet wird.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-9, dadurch gekennzeichnet, daß die Fasern in
der Plasmabearbeitungsphase plasmageätzt werden.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-10, dadurch gekennzeichnet, daß als Reinigungsmittel
Wasser oder Per verwendet wird.
12. Vorrichtung zur Behandlung von Fasermaterial, insbesondere von Kammzug, Textilien,
Vliesstoffen und Woll-Faserbündeln, mit einem Reinigungsbehälter (102;202) für eine
lösungsmittelunterstützte Reinigung des Fasermaterials, einem Vakuumtrockner (104;204)
und einem Plasmabearbeitungsbehälter (106;206).
13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß der Reinigungsbehälter (102;202)
Tauchbecken (116,118,120;216,218,220) für eine Naßreinigung und/oder Düsen (122,124,126;222,224,226)
für eine Dampf- oder Sprühreinigung aufweist.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, daß der Vakuumtrockner
(104;204) direkt oder über eine druckfeste Leitung an den Reinigungsbehälter (102;202)
angeschlossen ist.
15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 12-14, dadurch gekennzeichnet, daß der Plasmabearbeitungsbehälter
(106;206) direkt oder über eine druckfeste Leitung an den Vakuumtrockner (104;204)
angeschlossen ist.
16. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 12-15, dadurch gekennzeichnet, daß der Vakuumtrockner
(104) mehrere Kammern (134,136,138) aufweist, die an eine gemeinsame Vakuumpumpe (142)
angeschlossen sind, wobei die Vakuumpumpe (142) dazu ausgelegt ist, im Betrieb der
Vorrichtung (100) den Plasmabearbeitungsbehälter (106) zu evakuieren.
17. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 12-16, dadurch gekennzeichnet, daß zum Abscheiden
von Flüssigkeiten aus dem aus dem Vakuumtrockner (104;204) abgesaugten Gasstroms ein
Kondensator (146;246) vorgesehen ist, dessen Ablauf vorzugsweise über eine Pumpe (150;250)
und eine Versorgungsleitung (148;248) an den Reinigungsbehälter (102;202) angeschlossen
ist.
18. Vorrichtung nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß der Kondensator (146;246)
nach Art einer Rektifizierkolonne aufgebaut ist.
19. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 12-18, dadurch gekennzeichnet, daß in dem Reinigungsbehälter
(102;202) das Reinigungsmittel im Gegenstrom zur Transportrichtung des Fasermaterials
geführt ist.
20. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 12-19, dadurch gekennzeichnet, daß zur Aufbereitung
und Wiederverwendung von Reinigungsmittel eine Reinigungsmittelaufbereitungsanlage
(130;230) an den Reinigungsbehälter (102;202) angeschlossen ist.
21. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 12-20, dadurch gekennzeichnet, daß zum Transport
von strangförmigem Fasermaterial Führungsvorrichtungen und Materialschleusen (112,114,108;212,214,208)
vorgesehen sind.
22. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 12-21, dadurch gekennzeichnet, daß der Vakuumtrockner
(104;204) als Materialeintrittsschleuse für den Plasmabearbeitungsbehälter (106;206)
ausgebildet ist.
23. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 12-22, dadurch gekennzeichnet, daß der Plasmabearbeitungsbehälter
(106;206) eine Materialaustrittsschleuse (108;208) mit mehreren Kammern (152,154,156;252,
254,256) aufweist, die mit Vakuumpumpen (142;266,268,270) verbunden sind, die geeignet
sind, in den Kammern (152,154,156;252,254,256) von der Umgebung zu dem Plasmabearbeitungsbehälter
(106;206) hin ein ansteigendes Vakuum zu erzeugen.