[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Modulhaus, mit einem Grundrahmen und mit vorgefertigten
Boden-, Wand- und Dachelementen aus Stahlblech.
[0002] Ein derartiges Modulhaus ist seit vielen Jahren bekannt und wird im wesentlichen
überall dort eingesetzt, wo von dem Haus eine gewisse Robustheit, Schalldichtheit
oder Staubdichtheit verlangt wird. Typische Anwendungszwecke sind beispielsweise ein
Steuerungshaus in der Schwerindustrie, in welchem sich die Steuerpulte für eine Walzenstraße
oder eine Verzinkungsanlage befinden, ein Bedienerhaus für eine Schrottpresse, ein
Pförtnerhaus, oder aber nur zeitweise benötigte Büro- oder Unterkunftsräume für eine
Bauleitung oder für Bank- oder Postfilialen während Umbauarbeiten.
[0003] Ein Modulhaus der eingangs genannten Art, allerdings insbesondere auf ein Wohnhaus
ausgerichtet, ist beispielsweise aus der DE 295 02 129 bekannt. Die Nachteile eines
solchen bekannten Modulhauses bestehen allerdings insbesondere darin, daß die Farbbeschichtung
der Wand- und Dachelemente erst nach der kompletten Fertigung des Modulhauses manuell
aufgebracht wird, da die Verbindung zwischen der Tragkonstruktion und der Blechbeplankung
miteinander verschweißt werden, was die Farbbeschichtung in der Nähe der Schweißnähte
wieder zerstören würde. Dieser Nachteil wirkt sich insbesondere im Hinblick darauf
aus, daß man wegen der besseren Isolierung und Haltbarkeit gern Verbundwerkstoffe
für die Wand- und Dachelemente einsetzen würde, die aus dem Stahlblech und einer Kunststoffbeschichtung
bestehen. Das ist bei den bekannten Modulhäusern derzeit nicht möglich, da sonst die
Beschichtung durch den Schweißvorgang zerstört würde.
[0004] An dieser Problemstellung setzt die vorliegende Erfindung an, als deren Aufgabe es
angesehen wurde, ein Modulhaus mit den eingangs genannten Merkmalen derart weiterzubilden,
daß es dauerhafter und damit wettbewerbsfähiger wird.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Außen- und Innenschale
der Wand- und Dachelemente des eingangs genannten Modulhauses mit einer Kunststoffbeschichtung
versehen sind, und daß die Wand- und Dachelemente mittels einer dauerelastischen Klebung
mit dem Grundrahmen verbunden sind.
[0006] Die dauerelastische Klebung als Verbindung zwischen Grundrahmen und Wand- bzw. Dachelementen
ermöglicht den Einsatz an sich bekannter duroplastischer und thermoplastischer Kunstharzsysteme,
welche mit speziell auf die jeweiligen Systeme abgestimmten Pigmentkomponenten die
Beschichtungswerkstoffe ergeben. Infolge physikalischer oder chemischer oder physikalischer
und chemischer Reaktionen mit den Stahlblechen bilden die Beschichtungswerkstoffe
derart fest haftende Filme, daß ein für die genannten Verwendungszwecke idealer Verbundwerkstoff
Stahlblech-Kunststoff zur Verfügung steht. Eine solche Kunststoffbeschichtung kann
werksseitig im sogenannten Bandbeschichtungsverfahren unter Einsatz von Kunstharzsystemen
(Polyester) aufgebracht werden, die durch art- und verfahrensbedingte physikalische
und/oder chemische Veränderungen unter Wärmeeinwirkung dichte und homogene fest haftende
Filme bilden. Die Herstellung der so beschichteten Stahlbleche erfolgt in automatischen,
voll kontinuierlich arbeitenden Anlagen, wodurch eine gleichbleibende Qualität des
Verbundwerkstoffs erzielt wird.
[0007] Gegenüber den manuell aufgebrachten Beschichtungen bei den bekannten Modulhäusern
liegen die Vorteile des erfindungsgemäßen Modulhauses in der gleichmäßigen Dicke der
Beschichtung und in deren glatter Oberfläche. Darüber hinaus ist es sehr vorteilhaft,
daß auf der Baustelle keine Trockenzeiten entstehen und damit keine Verschmutzung
der Beschichtung während der Trockenzeit auftreten kann.
[0008] Eine vorteilhafte Weiterbildung des erfindungsgemäßen Modulhauses besteht darin,
daß die Boden-, Wand- und Dachelemente aus verzinktem Stahlblech bestehen. Hierdurch
wird ein äußerst vorteilhafter, idealer Verbundwerkstoff Stahl + Zink + Kunststoff
erzielt, in dem die Festigkeit des Stahls mit der korrosionsschützenden Eigenschaft
von Zink und Kunststoff verbunden wird.
[0009] Im folgenden werden zwei bevorzugte Ausführungsbeispiele des erfindungsgemäßen Modulhauses
anhand einer Zeichnung näher erläutert.
[0010] Es zeigen:
- Fig. 1
- eine perspektivische Darstellung einer ersten Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Modulhauses; und
- Fig. 2
- eine perspektivische Darstellung einer zweiten Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Modulhauses.
[0011] Fig. 1 zeigt ein Modulhaus mit einem Grundrahmen 1 und mit einem vorgefertigtem Bodenelement
3, mit vorgefertigten Wandelementen 5 und mit einem hier nicht dargestellten, ebenfalls
vorgefertigten Dachelement 7 aus verzinktem Stahlblech. Diese Ausführungsform eines
Modulhauses weist die Form eines Oktaeders auf, und in die Wandelemente 5 sind rundherum
Fenster 2 eingesetzt. Die Außen- und die Innenschale der Wand- und Dachelemente 5,
7 sind werkseitig im Bandbeschichtungsverfahren mit einer Kunststoffbeschichtung versehen
worden, wodurch ein Verbundwerkstoff Stahl + Zink + Kunststoff entstanden ist, der
die Festigkeit des Stahls mit der korrosionsschützenden Eigenschaft von Zink und Kunststoff
verbindet. Die Wandelemente 5 und das (nicht dargestellte) Dachelement 7 sind mittels
einer dauerelastischen Klebung mit dem Grundrahmen 1 verbunden, so daß die Kunststoffbeschichtung
beim Aufbau des Modulhauses nicht durch den ansonsten nötigen Schweißvorgang beschädigt
wird.
[0012] Diese Ausführungsform eines Modulhauses ist beispielsweise als Pförtnerhaus oder
als Bedienerhaus für eine Schrottpresse einsetzbar.
[0013] Fig. 2 zeigt als weiteres Ausführungsbeispiel ein quaderförmiges Modulhaus, das ebenfalls
einen Grundrahmen 1 und mehrere vorgefertigte Boden-, Wand- und Dachelemente 3, 5,
7 aus verzinktem Stahlblech aufweist, von denen allerdings die Bodenelemente 3 hier
nicht sichtbar sind. In einige der Wandelemente 5 sind Fenster 2 eingesetzt, und ein
weiteres Wandelement 6 weist eine Tür zum Begehen des Modulhauses auf. Auch bei dieser
Ausführungsform sind die Außen- und Innenschale der Wand- und Dachelemente 5, 7 mit
einer Kunststoffbeschichtung versehen, welche werkseitig im Bandbeschichtungsverfahren
aufgebracht wurde. Ferner sind die Wand- und Dachelemente 5, 7 mittels einer dauerelastischen
Klebung mit dem Grundrahmen 1 verbunden, um die Kunststoffbeschichtung der Elemente
beim Zusammenbau des Modulhauses nicht zu beschädigen.
[0014] Diese Ausführungsform eines Modulhauses ist in idealer Weise in der Schwerindustrie
als Steuerungshaus für eine Walzenstraße oder eine Verzinkungsanlage, oder auch als
Bauleitungsbüro einsetzbar.
[0015] Die Vorteile beider Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Modulhauses bestehen
außer den bereits erwähnten auch darin, daß sie robust sind und hohe Anforderungen
an Schalldichtheit und Staubdichtheit erfüllen.
1. Modulhaus, mit einem Grundrahmen (1) und mit vorgefertigten Boden-, Wand- und Dachelementen
(3, 5, 7) aus Stahlblech,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Außen- und Innenschale der Wand- und Dachelemente (5, 7) mit einer Kunststoffbeschichtung
versehen sind, und daß die Wand- und Dachelemente (5, 7) mittels einer dauerelastischen
Klebung mit dem Grundrahmen (1) verbunden sind.
2. Modulhaus nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Boden-, Wand- und Dachelemente (3, 5, 7) aus verzinktem Stahlblech bestehen.