(19)
(11) EP 0 826 849 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
04.03.1998  Patentblatt  1998/10

(21) Anmeldenummer: 97111262.8

(22) Anmeldetag:  04.07.1997
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)6E04D 13/15, E04F 13/06, E04F 19/06
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV RO SI

(30) Priorität: 31.08.1996 DE 29615229 U

(71) Anmelder: Gutjahr, Walter
64404 Bickenbach (DE)

(72) Erfinder:
  • Gutjahr, Walter
    64404 Bickenbach (DE)

(74) Vertreter: Helber, Friedrich G., Dipl.-Ing. et al
Zenz, Helber & Hosbach Patentanwälte Scheuergasse 24
64673 Zwingenberg
64673 Zwingenberg (DE)

   


(54) Abschlussprofilsystem für Balkone oder dergleichen


(57) Abschlußprofilsystem (20) für Balkone oder dergleichen mit einem Halterungsprofil (22) und einem daran mittels geeigneter Halterungsmittel anbringbaren langgestreckten Verblendprofil (24). Das Halterungsprofil (22) weist einen Verankerungsschenkel (26) zur Verankerung im balkonäußeren Randbereich einer Tragplatte oder eines darauf aufgebrachten Belages des Balkons und einen im bestimmungsgemäßen Montagezustand über den seitlichen Rand des Balkons nach außen vortretenden Halterungsabschnitt (30) auf, an welchem das Verblendprofil (24) anbringbar ist.
Die Halterungsmittel sind derart ausgebildet, daß sie eine Relativbewegung von Halterungsprofil (22) und Verblendprofil (24) in Richtung der Längserstreckung des Verblendprofils ermöglichen.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft ein Abschlußprofilsystem für Balkone oder dergleichen mit einem Halterungsprofil und einem daran mittels geeigneter Halterungsmittel halterbaren langgestreckten Verblendprofil, wobei das Halterungsprofil einen Verankerungsschenkel zur Verankerung des Halterungsprofils im balkonäußeren Randbereich einer Tragplatte oder eines darauf aufgebrachten Belages des Balkons und einen im bestimmungsgemäßen Montagezustand über den seitlichen Rand des Balkones nach außen vortretenden Halterungsabschnitt zur Halterung des Verblendprofiles aufweist.

[0002] Solche zweiteiligen Abschlußprofilsysteme sind bekannt, z.B. aus dem deutschen Gebrauchsmuster 295 14 797. Sie dienen insbesondere dazu, das Eindringen von Feuchtigkeit, wie z.B. Schlagregen oder über die Vorderkante eines Balkons abfließendes Wasser, in die Tragplatte eines Balkons bzw. in einen auf die Tragplatte aufgebrachten Belag, z.B. Estrich, zu verhindern und können gleichzeitig einen optisch ansprechenden Abschluß der Balkonstirnwand bilden. Das aus dem genannten Gebrauchsmuster bekannte Abschlußprofilsystem hat sich in der Praxis überaus bewährt. Bei bestimmten Arten der Verankerung des Verankerungsschenkels auf der jeweiligen Balkon-Tragplatte, z.B. bei der Verankerung durch Aufbringen von Estrich, kann es jedoch unter ungünstigen Umständen, z.B. bei direkter Sonneneinstrahlung auf das Profilsystem zu Verspannungsproblemen kommen, da sich die in der Regel metallischen Profilteile stärker ausdehnen als die meist mineralischen Balkonbaumaterialien.

[0003] Davon ausgehend liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Abschlußprofilsystem für Balkone o. dgl. anzugeben, bei dem Probleme aufgrund unterschiedlicher Wärmedehnungskoeffizienten von Balkon und Abschlußprofilsystem weitestgehend vermieden sind.

[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Abschlußprofilsystem gelöst, bei dem die Halterungsmittel derart ausgebildet sind, daß sie eine Relativbewegung von Halterungsprofil und Verblendprofil in Richtung der Längserstreckung des Verblendprofils ermöglichen. Diese partielle Entkopplung von Halterungsprofil und Verblendprofil gewährleistet, daß sich das äußeren Witterungseinflüssen direkt ausgesetzte Verblendprofil bei Wärmeeinwirkung ausdehnen und bei Abkühlung entsprechend zusammenziehen kann, ohne dabei von dem Halterungsprofil behindert zu werden und insbesondere ohne dabei Kräfte auf das Halterungsprofil und damit auf den Balkon o.dgl. zu übertragen, die ausreichten, die Balkon-Tragplatte, den Balkonbelag o.dgl. zu beschädigen, was sich z.B. durch Rißbildung zeigte. Da bei den hier in Frage stehenden Wärmeausdehnungskoeffizienten und typischen Abmessungen der Verblendprofile sich die unterschiedliche Wärmeausdehnung von Balkonmaterial und Verblendprofil hauptsächlich in Richtung der Längserstreckung des Verblendprofils bemerkbar macht, reicht es zur Vermeidung von Beschädigungen des Balkons o.dgl. in aller Regel aus, wenn die Halterungsmittel eine Relativbewegung von Halterungsprofil und Verblendprofil in Richtung der Längserstreckung des Verblendprofils ermöglichen; bei außergewöhnlicher Dimensionierung des Verblendprofils können jedoch die Halterungsmittel auch so ausgebildet werden, daß sie Relativbewegungen von Verblendprofil und Halterungsprofil in weitere oder andere Richtungen ermöglichen.

[0005] Das Halterungsprofil kann derart ausgebildet sein, daß der Halterungsabschnitt am im bestimmungsgemäßen Montagezustand balkonäußeren Randbereich des Verankerungsschenkels von diesem abgewinkelt ist. Dabei kann die im bestimmungsgemäßen Montagezustand senkrecht zur Längserstreckung des zu halternden Verblendprofiles bemessene Höhe des Halterungsabschnitts so bemessen sein, daß ein und dasselbe Halterungsprofil sowohl zur sogenannten Dickbett- als auch zur sogenannten Dünnbettverlegung geeignet ist. Bei der Dickbettverlegung wird der Verankerungsschenkel des Halterungsprofils auf eine Tragplatte oder eine Drainageschicht o.dgl. aufgesetzt, worauf dann eine in der Regel einige Zentimeter starke Estrichschicht aufgebracht wird, auf der dann nach dem Aushärten weitere Beläge oder Schichten vorgesehen werden. Bei der Dünnbettverlegung, die in der Regel z.B. bei Renovierungsarbeiten in Frage kommt, wird der Verankerungsschenkel nicht in oder unter einer relativ dicken Estrichschicht verankert, sondern auf eine solche bereits bestehende Schicht aufgesetzt und auf dieser in geeigneter Weise befestigt. Auf den Verankerungsschenkel werden dann nur noch im Vergleich zur unterhalb des Verankerungsschenkels befindlichen Stärke des Balkons o.dgl. relativ dünne Schichten oder Beläge, z.B. eine Klebemörtelschicht mit darauf aufgebrachten Fliesen, vorgesehen. Bei der Dünnbettverlegung weist der am Verankerungsschenkel abgewinkelte Halterungsabschnitt im bestimmungsgemäßen Montagezustand vorzugsweise nach unten, während er bei der Dickbettverlegung vorzugsweise nach oben weist und so gleichzeitig den Estrich abdeckt und vor äußeren Witterungseinflüssen schützt. Alternativ kann ein zur Verlegung im Dickbett vorgesehenes Profil einen weiteren, ebenfalls am balkonäußeren Rand des Verankerungsschenkels abgewinkelten Profilstreifen aufweisen, der jedoch in entgegengesetzte Richtung wie der Halterungsabschnitt weist und den Estrich abdecken soll, so daß dann der Halterungsabschnitt zur Balkon-Tragplatte o.dgl. weist.

[0006] Eine besonders vorteilhafte Art der Befestigung des Verblendprofiles am Halterungsprofil ergibt sich dadurch, daß die Halterungsmittel wenigstens eine an dem Halterungsabschnitt vorgesehene nutartige Vertiefung mit verengter Mündung und einen an dem Verblendprofil vorgesehenen, in die nutartige Vertiefung einschieb- oder einhängbaren Eingriffsabschnitt mit zu dem Querschnitt der nutartigen Vertiefung zumindest partiell komplementärem Querschnitt aufweisen. Dabei ist es auch möglich, diese Befestigungsart gerade umzukehren, also die nutartige Vertiefung an dem Verblendprofil und den Eingriffsabschnitt an dem Halterungsabschnitt vorzusehen. Durch eine derartige Ausgestaltung der Halterungsmittel wird eine leichte Montage des Verblendprofiles ohne weitere Werkzeuge oder sonstige Befestigungsmittel, wie z.B. Schrauben oder Nieten, möglich.

[0007] Die genannte nutartige Vertiefung kann im Bereich ihrer verengten Mündung von zwei in parallelem Abstand zu einer Flachseite des Halterungsprofils bzw. des Verblendprofils am Halterungsprofil bzw. am Verblendprofil angeformten rippenartigen Streifenabschnitten gebildet werden. Dies hat den Vorteil, daß die Vertiefung einfach und kostengünstig - im Falle eines metallischen Abschlußprofils z.B. im Strangpreßverfahren - hergestellt werden kann, so daß also eine solche Vertiefung nicht nachträglich in das Profil z.B. durch Fräsen eingebracht werden muß. Darüber hinaus wird mit diesen rippenartigen Streifenabschnitten ein Versteifungseffekt erzielt, welcher die jeweiligen Profile sowohl beim Einbau als auch beim Transport versteift und unanfälliger gegen Verwindungen macht. Die Profile werden daher beim Transport so gut wie nie durch Verbiegen unbrauchbar gemacht. Auch gestaltet sich der Einbau vor Ort mit einem steifen Profil sehr viel einfacher als mit einem flexiblen.

[0008] Der in die jeweilige nutartige Vertiefung einzuführende Eingriffsabschnitt weist vorteilhaft einen die Mündung durchsetzenden Streifenabschnitt und einen am vertiefungsseitigen Ende des Streifenabschnitts angesetzten, etwa parallel zu der der Mündung gegenüberliegenden Innenfläche der Vertiefung verlaufenden Streifenabschnitt auf. Bei einem so ausgebildeten Eingriffsabschnitt kann die Höhe des parallel zu der der Mündung gegenüberliegenden Innenfläche der Vertiefung verlaufenden Streifenabschnitts so bemessen sein, daß sie maximal der Höhe der Mündung entspricht. Dies ermöglicht es, den Eingriffsabschnitt und das mit ihm verbundene Profil an beliebiger Stelle in die nutartige Vertiefung einzuhängen, wobei das Einhängen dadurch erleichtert werden kann, daß die im bestimmungsgemäßen Einbauzustand nach unten weisende Flanke des parallel zu der der Mündung gegenüberliegenden Innenfläche der Vertiefung verlaufenden Streifenabschnitts wenigstens über einen Teil ihrer Höhe zu dem die Mündung durchsetzenden Streifenabschnitt hin abgeschrägt ist.

[0009] Bei einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung weist der Eingriffsabschnitt einen zu der nutartigen Vertiefung nur partiell komplementären Querschnitt auf, so daß ein kurzer Arretierstift in den nach dem Einführen des Eingriffsabschnitts in die nutartige Vertiefung in der nutartigen Vertiefung verbleibenden Freiraum eingeführt werden kann. Ein solcher Arretierstift verhindert das versehentliche Aushängen des eingehängten Profiles, wobei insgesamt Material und damit Gewicht gespart, gleichzeitig aber dennoch eine sichere Halterung des Eingriffsabschnitts in der nutartigen Vertiefung gewährleistet wird, ohne die Relativbeweglichkeit von Halterungsprofil und Verblendprofil zu beeinträchtigen.

[0010] Alternativ oder zusätzlich zu der genannten nutartigen Vertiefung mit verengter Mündung und dem dazu zumindest partiell komplementären Eingriffsabschnitt können die Halterungsmittel wenigstens ein wahlweise in dem Halterungsabschnitt oder dem Verblendprofil vorgesehenes Langloch und eine/n an dem Verblendprofil bzw. dem Befestigungsschenkel vorgesehene/n im bestimmungsgemäßen Montagezustand in das Langloch eingreifende/n Schraube oder Bolzen aufweisen. Die Richtung der größten Ausdehnung des Lochs entspricht dabei der bevorzugten Ausdehnungsrichtung des Verblendprofiles, also in der Regel der Richtung der Längserstreckung des Verblendprofils.

[0011] Zusätzlich oder anstatt der genannten Halterungsmittel können die Haltezungsmittel auch wahlweise an dem Halterungsabschnitt oder dem Verblendprofil vorgesehener Rastvorsprünge und an dem Verblendprofil bzw. dem Halterungsabschnitt vorgesehene Rastaufnahmen mit zu den Rastvorsprüngen zumindest partiell komplementären Querschnitten aufweisen. Auch diese Ausbildung ermöglicht es, das Verblendprofil an beliebiger Stelle auf den Halterungsabschnitt aufzusetzen und - hierbei durch Verrasten - mit dem Halterungsprofil zu verbinden.

[0012] Jede dieser drei genannten Befestigungsarten erlaubt vorteilhaft eine leichte Auswechselung der Verblendprofile, so daß z.B. bei Renovierungsarbeiten die Verblendprofile abgenommen und gereinigt oder durch farblich an den jeweiligen Fassadenanstrich angepaßte Verblendprofile ersetzt werden können. Stellt sich im Laufe der Zeit heraus, daß die Ableitung von auf einem Balkon anfallenden Schmutzwasser wider Erwarten doch problematisch ist, so können einfache Verblendprofile gegen solche Verblendprofile ausgewechselt werden, an denen ein Kanal zur Ableitung von Flüssigkeit vorgesehen oder anbringbar ist.

[0013] Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind Begrenzungsmittel zur Begrenzung der Relativbewegung von Halterungsprofil und Verblendprofil vorgesehen. Solche Begrenzungsmittel verhindern, daß es bei der wiederholten thermischen Ausdehnung und dem anschließenden Zusammenziehen des Verblendprofiles zu einer übermäßigen Wanderbewegung des Verblendprofiles in eine Ausdehnungsrichtung kommen kann, und werden vorzugsweise dann eingesetzt, wenn die Halterungsmittel derart ausgebildet sind, daß das Verblendprofil im bestimmungsgemäßen Montagezustand nach links oder nach rechts aus seiner entsprechenden Halterung am Halterungsprofil ausgeschoben werden kann. In diesen Fällen kann es nämlich dazu kommen, daß z.B. aufgrund von Verschmutzungen die Gleitreibung bei einer solchen Relativbewegung von Verblendprofil und Halterungsprofil in eine Richtung größer ist als in die dazu entgegengesetzte, was dazu führt, daß das Verblendprofil beim wiederholten thermischen Ausdehnen und Zusammenziehen allmählich in eine Richtung wandert. Die Begrenzungsmittel zur Begrenzung der Relativbewegung von Verblendprofil und Halterungsprofil können in Form von Anschlägen für das Verblendprofil ausgebildet sein, es ist aber auch möglich, das Verblendprofil an einer Stelle fest mit dem Halterungsprofil zu verbinden, wobei diese Befestigung dann vorzugsweise in der Mitte des Verblendprofils erfolgt.

[0014] Bei einer weiteren zweckmäßigen Ausführungsform der Erfindung sind an jedem Halterungsabschnitt jeweils mehrere, gegeneinander zumindest in eine zur Längserstreckung des zu halternden Verblendprofils rechtwinklige Richtung versetzte Halterungsmittel vorgesehen. Dies gewährleistet, daß das Verblendprofil im bestimmungsgemäßen Montagezustand an der Außenseite eines Balkons o.dgl. auch bei stark böigen Winden sicher im Halterungsprofil gehalten wird und nahezu keine Bewegungen rechtwinklig zur Front des jeweiligen Hauses, an dem der Balkon vorgesehen ist, ausführt.

[0015] Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist das Halterungsprofil in Richtung der Längserstreckung des Verblendprofiles wesentlich kürzer als das Verblendprofil bemessen, und es sind jeweils mehrere Halterungsprofile zur Halterung eines Verblendprofiles vorgesehen. Dies bedingt zwei wesentliche Vorteile: zum einen kann auf diese Weise eine erhebliche Menge an Halterungsprofilmaterial in erheblicher Menge gespart werden, und zum anderen werden die oben beschriebenen problematischen Wärmeausdehnungseffekte zwischen Halterungsprofil und Balkon-Tragplatte etc. noch weiter minimiert.

[0016] In zweckmäßiger Weiterbildung ist die im bestimmungsgemäßen Montagezustand balkonäußere Oberkante des vortretenden Halterungsabschnitts nach unten abgeschrägt, so daß auf diese Oberkante auftreffendes Wasser stets vom Balkon weggeleitet wird.

[0017] Insbesondere dann, wenn das Abschlußprofilsystem bei sehr großen Balkonen verwendet werden soll, ist es vorteilhaft, an dem Verblendprofil Ausrichtmittel, insbesondere eine sich in Profil-Längsrichtung erstreckende nutartige Vertiefung mit verengter Mündung, zum fluchtenden Ausrichten zweier Verblendprofile vorzusehen. Dies ermöglicht es, zwei Verblendprofile auf Stoß miteinander zu legen und diese dann mittels der Ausrichtmittel in einfacher Weise miteinander auszurichten. Sind an den beiden miteinander auszurichtenden Verblendprofilen jeweils entsprechende nutartige Vertiefungen vorgesehen, so kann das Ausrichten mittels eines jeweils teilweise in die nutartige Vertiefung des einen und teilweise in die nutartige Vertiefung des anderen Verblendprofiles einzuführenden Verbindungsriegels erfolgen. Alternativ oder zusätzlich ist es möglich, einen kurzen Abdichtclip vorzusehen, der über die Stoßstelle zweier Verblendprofile aufgerastet werden kann und der so die beiden Profile nicht nur fluchtend zueinander ausrichtet, sondern der auch die Stoßstelle gleichzeitig gegen von außen auftreffendes Wasser abdichtet.

[0018] Zur Gewährleistung einer besonders guten Verankerung des Verankerungsschenkels im Estrich, auf einer Klebemörtelschicht oder sonstigen fließfähigen Schicht des Balkons o.dgl. kann der Verankerungsschenkel im wesentlichen ebenflächig ausgebildet sein und an wenigstens einer seiner Flachseiten zumindest abschnittsweise eine Oberflächen vergrößernde Profilierung, z.B. in Form von schwalbenschwanzartigen Rillierungen, aufweisen.

[0019] In dem Verankerungsschenkel können eine Anzahl von Durchbrechungen vorgesehen werden, was zum einen Material spart und zum anderen in den Fällen, in denen der Verankerungsschenkel in einer fließfähigen Schicht auf dem Balkon o.dgl. verankert werden soll, eine besonders stabile Verankerung gewährleistet, da das fließfähige Material durch die Durchbrechungen im Verankerungsschenkel hindurchtreten und nach dem Aushärten somit eine formschlüssige Verbindung mit dem Verankerungsschenkel herstellen kann. Alternativ oder zusätzlich ist es auch möglich, in dem Verankerungsschenkel wenigstens eine Bohrung zur Aufnahme entsprechender Befestigungsschrauben vorzusehen. Werden mehrere kurze Halterungsprofile verwendet, so ist es in der Regel ausreichend, in jedem Verankerungsschenkel nur eine Bohrung vorzusehen. Wird ein langgestrecktes Halterungsprofil verwendet, so kann zweckmäßigerweise eine größere Anzahl von Bohrungen in dem Verankerungsschenkel vorgesehen werden.

[0020] Das Verblendprofil wird in der Regel als einfache Frontblende ausgebildet. Sind jedoch Regenrinnen nicht vorgesehen und ist der Anfall von Flüssigkeit auf dem Balkon in wie auch immer gearteter Weise problematisch, so kann das Verblendprofil auch einen Kanal zur Ableitung von Flüssigkeit aufweisen.

[0021] Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den rein beispielhaft einige der möglichen Ausführungsformen der Erfindung zeigenden Zeichnungen und deren nachfolgender Beschreibung. Es zeigen:
Fig. 1
ein Abschlußprofilsystem aus Halterungsprofil und Verblendprofil im bestimmungsgemäßen Montagezustand für Dickbettverlegung in einer rechtwinklig zur Längserstreckung der Profile verlaufenden senkrechten Schnittansicht,
Fig. 2
eine der Schnittführung der Fig. 1 entsprechende Schnittansicht der Teile des Abschlußprofilsystems gemäß Fig. 1 in der für eine Verlegung im Dünnbett bestimmten Montagelage,
Fig. 3
das Halterungsprofil gemäß Fig. 2,
Fig. 4
ein Detail des Halterungsprofils gemäß Fig. 3 in vergrößertem Maßstab,
Fig. 5
das Verblendprofil gemäß Fig. 2,
Fig. 6
ein Detail des Verblendprofils gemäß Fig. 5 in vergrößertem Maßstab,
Fig. 7
ein Abschlußprofilsystem, bei welchem die Halterungsmittel von Rastvorsprüngen und entsprechenden Aufnahmen gebildet werden in einer in der Schnittführung der Fig. 1 entsprechenden Schnittansicht,
Fig. 8
ein Detail eines Halterungsprofils gemäß Fig. 7 in vergrößertem Maßstab,
Fig. 9
eine perspektivische Darstellung eines kurzen Halterungsprofiles,
Fig. 10
eine Seitenansicht eines Halterungsprofils mit oberflächenvergroßernden Ausnehmungen an der Unterseite des Verankerungsschenkels und einem nach oben weisenden Schenkel zur zumindest partiellen Abdeckung eines Estrichs o.dgl.,
Fig. 11
ein Abschlußprofilsystem in Seitenansicht, bei dem die eine Relativbewegung von Verblendprofil und Halterungsprofil ermöglichenden Halterungsmittel von Schrauben und entsprechenden Langlöchern gebildet werden,
Fig. 12
ein Halterungsprofil gemäß Fig. 11, gesehen in Richtung des Pfeiles 12,
Fig. 13
ein Halterungsprofil zur Begrenzung der Relativbewegung von Verblendprofil und Halterungsprofil,
Fig. 14
das Halterungsprofil gemäß Fig. 11, gesehen in Richtung des Pfeiles 14,
Fig. 15
das Abschlußprofilsystem gemäß Fig. 11 in montiertem Zustand, gesehen in Richtung des Pfeiles 15,
Fig. 16
eine perspektivische Darstellung eines weiteren Ausführungsbeispiels eines Abschlußprofilsystems in montiertem Zustand und
Fig. 17
eine Abwandlung des Halterungsprofiles gemäß Fig. 16 zur Verlegung im Dickbett.


[0022] In den Fig. 1 und 2 ist ein in seiner Gesamtheit mit 20 bezeichnetes Abschlußprofilsystem im bestimmungsgemäßen Montagezustand gezeigt, das sich aus einem Halterungsprofil 22 und einem daran befestigten Verblendprofil 24 zusammensetzt. Die Fig. 3 bis 6 zeigen die Einzelteile dieses Abschlußprofilsystems. Das Halterungsprofil 22 besteht aus einem im wesentlichen ebenflächigen Verankerungsschenkel 26, in dem eine Anzahl von Durchbrechungen 28 vorgesehen ist, und einem im bestimmungsgemäßen Montagezustand über den seitlichen Rand eines Balkons o.dgl. nach außen vortretenden Halterungsabschnitt 30 zur Halterung des Verblendprofils 24. An Halterungsabschnitt 30 und Verblendprofil 24 sind Halterungsmittel 32 und 34 vorgesehen, die eine Relativbewegung von Halterungsprofil 22 und Verblendprofil 24 in Richtung der Längserstreckung des Verblendprofiles 24 ermöglichen. Wie insbesondere den Figuren 3 bis 6 gut zu entnehmen ist, sind bei diesem Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Abschlußprofilsystems die Halterungsmittel von zwei an dem Halterungsabschnitt 30 des Halterungsprofiles 22 vorgesehenen Eingriffsabschnitten 32 und an dem Verblendprofil 24 vorgesehenen nutartigen Vertiefungen 34 mit verengter Mündung gebildet. Die Eingriffsabschnitte 32 besitzen dabei jeweils einen zu der entsprechenden nutartigen Vertiefung 34 partiell komplementären Querschnitt.

[0023] In der Fig. 5 und insbesondere in der Fig. 6, die den durch die strichpunktierte Linie in Fig. 5 markierten Detailausschnitt in vergrößertem Maßstab zeigt, ist zu erkennen, daß jede nutartige Vertiefung 34 im Bereich ihrer verengten Mündung von zwei in parallelem Abstand zu einer Flachseite des Verblendprofiles 24 angeformten rippenartigen Streifenabschnitten 36 gebildet wird. Dabei sind bei diesem Ausführungsbeispiel am Verblendprofil zwei nutartige Vertiefungen und entsprechend am Halterungsabschnitt 30 zwei Eingriffsabschnitte 32 vorgesehen. In der im bestimmungsgemäßen Montagezustand des Verblendprofiles 24 oberen nutartigen Vertiefung 34 ist zur Gewährleistung einer guten Abstützung des in diese Vertiefung 34 einzuführenden Eingriffsabschnitts 32 eine hier als Nase 38 ausgebildete Abstützkante vorgesehen. Diese Abstützkante ermöglicht es vorteilhaft, die nutartige Vertiefung 34 im Querschnitt zu vergrößern und damit Material und Gewicht zu sparen, gleichzeitig aber dennoch eine sichere Halterung des Verblendprofiles am Halterungsprofil sicherzustellen.

[0024] Wie der Fig. 3 und insbesondere der Fig. 4, die den in der Fig. 3 durch die strichpunktierte Linie markierten Detailausschnitt in vergrößertem Maßstab zeigt, zu entnehmen ist, weist jeder Eingriffsabschnitt 32 einen im bestimmungsgemäßen Montagezustand von Halterungsprofil 22 und Verblendprofil 24 die Mündung der nutartigen Vertiefung durchsetzenden Streifenabschnitt 40 und einen am vertiefungsseitigen Ende dieses Streifenabschnitts 40 angesetzten, etwa parallel zu der der Mündung gegenüberliegenden Innenfläche der Vertiefung 34 verlaufenden Streifenabschnitt 42 auf. Dabei ist die Höhe des parallel zu der der Mündung gegenüberliegenden Innenfläche der Vertiefung 34 verlaufenden Streifenabschnitts 40 kleiner bemessen als die Höhe der Mündung, so daß das Verblendprofil 24 auf den Halterungsabschnitt an beliebiger Stelle aufgesetzt und dabei die Eingriffsabschnitte durch die verengten Mündungen in die nutartigen Vertiefungen 34 eingeführt werden können. Wird das hier gezeigte Halterungsprofil 22 zur Verlegung im Dünnbett verwendet - wie in Fig. 2 gezeigt - so ist die im bestimmungsgemäßen Montagezustand balkonäußere Oberkante 44 des Halterungsabschnitts 30 nach unten abgeschrägt.

[0025] Wie den Fig. 1 und 2 zu entnehmen ist, können Halterungs- und Verblendprofil sowohl derart zusammengesetzt werden, daß der vom Verankerungsschenkel 26 abgewinkelte Halterungsabschnitt 30 nach dem Aufsetzen des Verankerungsschenkels 26 z.B. auf die hier nicht gezeigte Tragplatte eines Balkons nach oben, als auch nach unten weist. Ein solches Abschlußprofilsystem eignet sich daher sowohl zur Dickbettverlegung, bei der auf den Verankerungsschenkel 26 des Halterungsprofils 22 eine hier nicht gezeigte, in der Regel einige Zentimeter dicke Estrichschicht und darauf dann weitere Schichten, z.B. eine Klebemörtelschicht und ein Fliesenbelag aufgebracht werden, als auch zur Dünnbettverlegung (wobei Halterungs- und Verblendprofil dann wie in Fig. 2 gezeigt zusammengesetzt werden), bei der auf den Verankerungsschenkel 26 nur noch im Vergleich zu den unter dem Verankerungsschenkel bereits vorgesehenen Schichten eines Balkons o.dgl. relativ dünne Schichten, also z.B. ein Klebemörtel und Fliesen, aufgebracht werden. Mit anderen Worten: bei der Dickbettverlegung können Halterungs- und Verblendprofil wie in Fig. 1 gezeigt derart zusammengesetz werden, daß der Halterungsabschnitt 30 einen auf dem Verankerungsschenkel 26 aufzubringenden, hier nicht gezeigten Estrich o.dgl. zumindest teilweise abdeckt. Es kann aber auch - wie später im Zusammenhang mit der Fig. 10 beschrieben - ein speziell für die Dickbettverlegung ausgebildetes Halterungsprofil verwendet werden, bei dem zusätzlich zu dem Halterungsabschnitt ein den Estrich vor äußeren Witterungseinflüssen schützender Profilabschnitt vorgesehen ist.

[0026] Wie in den Fig. 1 und 2 und insbesondere in Fig. 5 gut zu erkennen ist, ist an dem Verblendprofil 24 eine weitere nutartige Vertiefung 46 mit verengter Mündung vorgesehen, in welche zum einen weitere Profilteile, z.B. ein Schmutzwasser-Ablaufkanal o.dgl. eingehängt werden können, in welche aber auch dann, wenn z.B. bei der Verblendung eines besonders langen Balkones zwei Verblendprofile auf Stoß miteinander verlegt werden müssen, ein hier nicht weiter gezeigter Verbindungsriegel teilweise eingeschoben werden kann, so daß sich dieser Verbindungsriegel im bestimmungsgemäßen Montagezustand der beiden Verblendprofile teils in der nutartigen Vertiefung des einen und teils in einer entsprechenden nutartigen Vertiefung des anderen Verblendprofiles befindet und so die beiden Verblendprofile miteinander ausrichtet. In der nutartigen Vertiefung 46 ist eine Nase 48 vorgesehen, die es analog zu der oben beschriebenen Nase 38 ermöglicht, bei der Ausbildung der nutartigen Vertiefung 46 Material zu sparen und dennoch eine sichere Abstützung einzuhängender oder einzuschiebender Profilteile zu gewährleisten.

[0027] Die Fig. 7 zeigt ein aus Verblendprofil 24 und Halterungsprofil 52 bestehendes Abschlußprofil im bestimmungsgemäßen Montagezustand. Das Verblendprofil 24 entspricht dem oben bereits im Zusammenhang mit den Fig. 1 bis 6 beschriebenen Verblendprofil 24. Wie in der Fig. 8, die den durch die strichpunktierte Linie in Fig. 7 markierten Detailausschnitt des Halterungsprofiles 52 in vergrößertem Maßstab zeigt, gut zu erkennen ist, handelt es sich bei den am Halterungsabschnitt 60 des Halterungsprofils 52 vorgesehenen Halterungsmitteln um Rastvorsprünge 62, die derart bemessen sind, daß sie in die am Verblendprofil 24 vorgesehenen nutartigen Vertiefungen eingreifen können. Eine solche Ausgestaltung der Rastvorsprünge 62 erlaubt es vorteilhaft, dem Kunden eine Wahlmöglichkeit zwischen zwei Befestigungsarten anzubieten, ohne daß jeweils gesonderte Verblendprofile angefertigt werden müßten. Alternativ ist es natürlich auch möglich, die Rastvorsprünge und die entsprechenden Ausnehmungen an den zu halternden Verblendprofilen anders zu bemessen und zu gestalten und insbesondere auch die Rastvorsprünge am Verblendprofil vorzusehen und das Halterungsprofil mit entsprechenden Ausnehmungen zu versehen.

[0028] Die Fig. 9 zeigt eine perspektivische Darstellung eines relativ zur Längserstreckung eines Verblendprofiles kurz bemessenen Halterungsprofils, das im wesentlichen dem oben beschriebenen Halterungsprofil 22 entspricht und daher mit demselben Bezugszeichen versehen wurde. Im Verankerungsschenkel 26 des Halterungsprofils 22 sind zwei dreieckige Ausnehmungen 28 vorgesehen, durch die bei der Verlegung dieses Profils ein fließfähiges Material, z.B. ein Estrich oder ein Mörtel hindurchtreten kann, was nach dem Abbinden des fließfähigen Materials eine besonders feste, nämlich formschlüssige Verankerung des Halterungsprofils 22 zur Folge hat. Die Ausnehmungen 28 haben gleichzeitig noch den weiteren positiven Effekt, daß sie zu einer wesentlichen Materialersparnis führen, ohne dabei die Stabilität des Verankerungsschenkels merklich zu beeinträchtigen. Es sei an dieser Stelle bemerkt, daß die Ausnehmungen 28 natürlich anstelle der dreieckigen Form auch beliebige andere Formen haben können, also z.B. runde, rechteckige oder sonstwie polygonale Formen. In dem Verankerungsschenkel 26 ist ferner eine Bohrung 64 vorgesehen, durch welche bei der Montage des Halterungsprofils 22 eine entsprechende Befestigungsschraube geführt werden kann, die das Halterungsprofil allein auf einer Balkon-Tragplatte o.dgl. verankert, oder aber das Halterungsprofil 22 vor der Aufbringung eines fließfähigen Materials auf dem Verankerungsschenkel 26 fixiert.

[0029] Die Fig. 10 zeigt ein speziell zur Verlegung im Dickbett ausgebildetes Halterungsprofil 72, bei dem ein den Estrich vor äußeren Witterungseinflüssen schützender zusätzlicher Profilstreifen 74 vorgesehen ist, der sich am im bestimmungsgemäßen Montagezustand vortretenden Abschnitt des Verankerungsschenkels 76 befindet. Bei diesem Ausführungsbeispiel sind ferner an der im bestimmungsgemäßen Montagezustand unteren Seite des Verankerungsschenkels 76 eine Anzahl oberflächenvergrößernder Ausnehmungen 78 vorgesehen, die eine bessere Anbindung des Verankerungsschenkels an einen Klebemörtel o.dgl. gewährleisten und die selbstverständlich prinzipiell auch bei den anderen hier gezeigten Verankerungsschenkeln vorgesehen werden können. Am Halterungsabschnitt 80 des Halterungsprofils 72 sind wiederum Eingriffsabschnitte für entsprechende nutartige Vertiefungen vorgesehen, die den oben beschriebenen Eingriffsabschnitten 32 entsprechen und daher mit demselben Bezugszeichen versehen wurden.

[0030] In den Fig. 11 bis 15 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Abschlußprofilsystems 90 in seiner Gesamtheit (Fig. 11 und 15) bzw. seinen einzelnen Teilen (Fig. 12 bis 14) gezeigt. Bei diesem Abschlußprofilsystem werden die die Relativbewegung von Halterungsprofil 92 und Verblendprofil 94 ermöglichenden Halterungsmittel von Langloch-Bolzen-Paaren gebildet.

[0031] Wie in den Fig. 11, 12 und 14 gut zu erkennen ist, besteht das Halterungsprofil 92 aus einem im wesentlichen ebenflächigen Verankerungsschenkel 96 und einem Halterungsabschnitt 100, in welchem ein Langloch 102 vorgesehen ist. Wie insbesondere in der Fig. 15 zu erkennen ist, ist das Halterungsprofil 92 in Richtung der Längserstreckung des Verblendprofiles 94 kurz bemessen, so daß zur Halterung des Verblendprofiles vorzugsweise jeweils mehrere, z.B. wie im dargestellten Ausführungsbeispiel zwei Halterungsprofile vorzusehen sind. Am langgestreckten Verblendprofil 94 befinden sich eine Anzahl von Bolzen 104, die wenigstens der Anzahl der jeweils vorgesehenen Halterungsprofile entspricht. Die Bolzen 104 sind so bemessen, daß sie durch die entsprechenden Langlöcher 102 gesteckt werden können und weisen an ihrem freien Ende ein Gewinde auf, so daß nach dem Durchstecken der Bolzen 104 durch die Langlöcher 102 die Verbindung durch eine Mutter 106 gesichert werden kann.

[0032] Zur Begrenzung der Relativbewegung von Verblend- und Halterungsprofil ist ein Fixierprofil 108 vorgesehen, das in seiner Ausgestaltung und Abmessung im wesentlichen dem Halterungsprofil 92 entspricht und ebenfalls einen Halterungsabschnitt 110 und einen Verankerungsschenkel 112 aufweist. Im Halterungsabschnitt 110 ist hierbei jedoch kein Langloch vorgesehen, sondern ein zur Aufnahme eines Bolzens 104 ausgebildetes Loch 114 mit kreisrundem Querschnitt.

[0033] Wie in den Fig. 14 und 15 gezeigt, sind in den Verankerungsschenkeln 96 bzw. 112 der Halterungsprofile 92 bzw. des Fixierprofils 108 Bohrungen 164 vorgesehen, durch welche Befestigungsschrauben zur Befestigung der Verankerungsschenkel auf einer Balkontragplatte o.dgl. geführt werden können, wie oben im Zusammenhang mit der Fig. 9 und der Öffnung 64 bereits beschrieben. Im bestimmungsgemäßen, in Fig. 15 gezeigten Montagezustand des Abschlußprofiles 90, erlaubt die Anordnung der Halterungsprofile 92 an den beiden freien Enden des langgestreckten Verblendprofiles 94 eine thermische Ausdehnung des Verblendprofiles 94, die von dem Fixierprofil 108 nicht behindert wird. Das Fixierprofil 108 verhindert aber, daß es bei der Kontraktion des Verblendprofiles 94 z.B. aufgrund der oben beschriebenen Gleitreibungseffekte zu einem Wandern des Verblendprofiles 94 in eine Richtung kommt.

[0034] In der Fig. 16 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Abschlußprofilsystems gezeigt, das wiederum aus einem Halterungsprofil 222 und einem daran befestigten Verblendprofil 224 besteht. In dem Verankerungsschenkel 226 des Halterungsprofils 222 sind ebenfalls - wie z.B. bei dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 9 - Durchbrechungen 228, die bei diesem Ausführungsbeispiel von rechteckiger Form sind, sowie Befestigungsbohrungen 264 vorgesehen.

[0035] An dem in bestimmungsgemäßen Montagezustand über den seitlichen Rand eines Balkons nach außen vortretenden Halterungsabschnitt 230 zur Halterung des Verblendprofils 224 sind zum einen eine L-förmige Halteschiene 232, die mit einer am Verblendprofil 224 angeformten U-förmigen Ausnehmung 234 zusammenwirkt, und zum anderen eine U-förmige Stütz- und Führungsschiene 236 ausgebildet, in die ein entsprechender Eingriffsabschnitt 238 des Verblendprofils 224 eingreift.

[0036] Bei diesem Ausführungsbeispiel ist in Verlängerung des Verankerungsschenkels 222 zur Balkon-Außenseite hin ein Überdachungsschenkel 240 angesetzt, der relativ zum Verankerungsschenkel 222 leicht in Richtung auf den Halterungsabschnitt 230 hin abgewinkelt ist. Dies bedeutet, daß der Überdachungsschenkel 240 im bestimmungsgemäßen Montagezustand des Halterungsprofils 222 von der Balkon-Außenseite gesehen schräg nach unten weist und auftreffendes Wasser vom Balkon fortleitet. An der balkonabgewandten äußeren Unterkante des Überdachungsschenkels 240 ist eine durchgehende Abtropfnase 242 angeformt, die das Abreißen von Wassertröpfchen begünstigt. An der Unterseite des Überdachungsschenkels ist ferner eine U-förmige, vorzugsweise zumindest in einem Schenkel hinterschnittene (was hier jedoch nicht gezeigt ist) Aufnahme 244 angeformt, in welche ein Ende eines hier strichpunktiert gezeichneten Abdichtclips 246 eingesetzt werden kann. Ein solcher Abdichtclip 246 dient zur Abdichtung der in den Fällen entstehenden Stoßkante, in denen zwei Verblendprofile 224 auf Stoß miteinander verlegt werden. Wie oben bereits erläutert, können zwei Verblendprofile z.B. mittels eines in die an den Verblendprofilen 224 vorgesehene nutartige Vertiefung 248 einschiebbaren Verbindungsriegels miteinander ausgerichtet werden. Die dabei entstehende Stoßkante der beiden Profile kann dann vorteilhaft mittels des aufrastbaren Clips 246 abgedichtet werden, so daß an dieser Stoßkante kein Wasser durchdringen und die von den Verblendprofilen 224 abgedeckten Schichten des Balkons der Terrasse o.dgl. durchfeuchten kann. Bei der gezeigten Halterungsart des Verblendprofils 224 am Halterungsprofil 222 verhindert ein solcher Abdichtclip 246 zudem vorteilhaft das einfache Ausheben des Verblendprofils 224 aus dem Halterungsprofil 222. Der Abdichtclip 246 erfüllt also hierbei eine Doppelfunktion und kann daher auch als "Sicherungsclip" bezeichnet und verwendet werden.

[0037] Es sei an dieser Stelle erwähnt, daß - wie in der Figur nur angedeutet - das Halterungsprofil 222 eine Länge besitzt, die vergleichbar mit der Länge des daran zu befestigenden Verblendprofils 224 ist. Anders als bei dem z.B. in Fig. 15 gezeigten Abschlußprofilsystem, bei dem eine Mehrzahl von Halterungsprofilen ein gemeinsames Verblendprofil tragen, die Halterungsprofile als so wesentlich kürzer als das Verblendprofil sind, wodurch eine erhebliche Materialmenge eingespart werden kann, steht bei dieser Lösung die Vereinfachung der Verlegung im Vordergrund, da hierbei - je nach Länge des Balkons oder der Terrasse - nur ein einziges Halterungsprofil befestigt werden muß. Die erfindungsgemäße Lösung der Aufgabe - die thermische Entkopplung von Halterungs- und Verblendprofil ergibt sich jedoch auch bei dieser Ausführungsform, da sich das der unmittelbaren Sonneneinstrahlung ausgesetzte Verblendprofil ausdehnen kann, ohne dabei größere Kräfte auf das thermisch an das in der Regel mineralische Material des Balkons oder der Terrasse gekoppelte Halterungsprofil zu übertragen.

[0038] In der Fig. 17 ist eine Abwandlung des Halterungsprofiles 222 gemäß Fig. 16 gezeigt, die in ihrer Gesamtheit mit 222' bezeichnet ist. Es besteht im wesentlichen aus den gleichen Elementen, aus denen sich auch das Halterungsprofil 222 gemäß Fig. 16 zusammensetzt, unterscheidet sich jedoch von diesem dadurch, daß es zur sog. Verlegung im Dickbett vorgesehen ist: Bei der Dickbettverlegung wird der Verankerungsschenkel 226' auf z.B. eine Balkontragplatte aufgesetzt, worauf dann eine relativ dicke Estrichschicht auf die Balkontragplatte und den darauf befindlichen Verankerungsschenkel 226' aufgebracht wird. Nach Aushärten der Estrichschicht ist dann der Verankerungsschenkel 226' in der Estrichschicht in der bereits beschriebenen Weise verankert, wobei insbesondere die Ausnehmungen 228' eine formschlüssige Verbindung gewährleisten. Dem Halterungsabschnitt 230' kommt dabei eine Doppelfunktion zu: Zum einen sind an seiner balkon- bzw. terrassenäußeren Seite die oben beschriebenen Halterungs- bzw. Stütz- und Führungsmittel 232' und 236' vorgesehen, zum anderen dient seine balkon- bzw. terrassenzugewandte Innenseite als äußere Begrenzung und Abdeckung der aufzubringenden Estrichschicht. Als Trittschutz und zugleich der Verbesserung der Verankerung des Halterungsprofils 222' in der aufzubringenden Estrichschicht dient der in Fortsetzung des Überdachungsschenkel 240' vorgesehene, etwa parallel zum Verankerungsschenkel 226' verlaufende obere Abschlußschenkel 266'. An der dem Verankerungsschenkel 226' zugewandten Unterseite des freien Endes dieses oberen Abschlußschenkels 266' ist eine der Abtropfnase 242' am Überdachungsschenkel 240' vergleichbare Nase 268' angeformt, die hierbei jedoch nicht das bessere Abtropfen, sondern der besseren Verankerung in der aufzubringenden Estrichschicht dienen soll.

[0039] An dem Halterungsprofil 222' kann eines der oben beschriebenen Verblendprofile, insbesondere das in Fig. 16 gezeigte Verblendprofil 224 in der beschriebenen Weise befestigt werden.

[0040] Im Rahmen des Erfindungsgedankens sind zahlreiche Abwandlungen und Weiterbildungen möglich, die sich z.B. auf die Art und Anordnung der Halterungsmittel und die Ausgestaltung der Verblend- und Halterungsprofile beziehen. Erfindungswesentlich ist jedenfalls, daß Verblendprofil und Halterungsprofil zumindest partiell derart entkoppelt werden, daß sich das Verblendprofil im bei normalen Temperaturschwankungen zu erwartenden Maße ausdehnen bzw. zusammenziehen kann, ohne dabei die weniger stark thermischen Ausdehnungseffekten unterliegende Balkon-Tragplatte bzw. darauf aufgebrachte ebensolche Beläge o.dgl. zu schädigen.


Ansprüche

1. Abschlußprofilsystem (20; 50; 90; 200) für Balkone oder dergleichen mit einem Halterungsprofil (22; 52; 72; 92; 222) und einem daran mittels geeigneter Halterungsmittel (32, 34; 62, 34; 102, 104; 232, 234) halterbaren langgestreckten Verblendprofil (24; 94; 224), wobei das Halterungsprofil einen Verankerungsschenkel (26; 56; 76; 96; 226) zur Verankerung des Halterungsprofils im balkonäußeren Randbereich einer Tragplatte oder eines darauf aufgebrachten Belages des Balkons und einen im bestimmungsgemäßen Montagezustand über den seitlichen Rand des Balkones nach außen vortretenden Halterungsabschnitt (30; 60; 80; 100; 230) zur Halterung des Verblendprofiles aufweist,
   dadurch gekennzeichnet,

daß die Halterungsmittel (32, 34; 62, 34; 102, 104; 232, 234) derart ausgebildet sind, daß sie eine Relativbewegung von Halterungsprofil (22; 52; 72; 92; 222) und Verblendprofil (24; 94; 224) in Richtung der Längserstreckung

des Verblendprofils ermöglichen.


 
2. Abschlußprofilsystem (20) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Halterungsmittel (32, 34) wenigstens eine wahlweise an dem Halterungsabschnitt oder dem Verblendprofil (24) vorgesehene nutartige Vertiefung (34) mit verengter Mündung und einen an dem Verblendprofil bzw. dem Halterungsabschnitt (30) vorgesehenen, in die nutartige Vertiefung einschieb- oder einhängbaren Eingriffsabschnitt (32) mit zu dem Querschnitt der nutartigen Vertiefung zumindest partiell komplementärem Querschnitt aufweisen.
 
3. Abschlußprofilsystem (90) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Halterungsmittel (102, 104) wenigstens ein wahlweise in dem Halterungsabschnitt (100) oder dem Verblendprofil vorgesehenes Langloch (102) und eine/n an dem Verblendprofil (94) bzw. dem Befestigungsschenkel vorgesehene/n im bestimmungsgemäßen Montagezustand in das Langloch eingreifende/n Schraube oder Bolzen (104) aufweisen.
 
4. Abschlußprofilsystem (50) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Halterungsmittel (62, 34) wahlweise an dem Halterungsabschnitt (60) oder dem Verblendprofil vorgesehene Rastvorsprünge (62) und an dem Verblendprofil (24) bzw. dem Halterungsabschnitt vorgesehene Rastaufnahmen (34) mit zu den Rastvorsprüngen zumindest partiell komplementären Querschnitten aufweisen.
 
5. Abschußprofilsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß Begrenzungsmittel (108) zur Begrenzung der Relativbewegung von Halterungsprofil (92) und Verblendprofil (94) vorgesehen sind.
 
6. Abschlußprofilsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß an jedem Halterungsabschnitt (30) jeweils mehrere, gegeneinander zumindest in eine zur Längserstreckung des zu halternden Verblendprofiles rechtwinklige Richtung versetzte Halterungsmittel (32) vorgesehen sind.
 
7. Abschlußprofilsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Halterungsprofil (22; 92) in Richtung der Längserstreckung des Verblendprofiles wesentlich kürzer als das Verblendprofil (24; 94) bemessen ist und daß vorzugsweise jeweils mehrere Halterungsprofile (22; 92) zur Halterung eines Verblendprofiles vorgesehen sind.
 
8. Abschlußprofilsystem nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Eingriffsabschnitt einen zu dem Querschnitt der nutartigen Vertiefung nur partiell komplementären Querschnitt aufweist und daß ein kurzer Arretierstift vorgesehen ist, welcher in den nach dem Einführen des Eingriffsabschnitts in die nutartige Vertiefung in der nutartigen Vertiefung verbleibenden Freiraum einführbar ist.
 
9. Abschlußprofilsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß an dem Verblendprofil (24) Ausrichtmittel (46), insbesondere eine sich in Profillängsrichtung erstreckende nutartige Vertiefung (46) mit verengter Mündung, zum fluchtenden Ausrichten zweier Verblendprofile vorgesehen sind.
 
10. Abschlußprofilsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Verankerungsschenkel (76) im wesentlichen ebenflächig ist und vorzugsweise an wenigstens einer seiner Flachseiten zumindest abschnittsweise eine oberflächenvergrößernde Profilierung (78) aufweist.
 
11. Abschlußprofilsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß an dem Verblendprofil ein Kanal zur Ableitung von Flüssigkeiten vorgesehen oder befestigbar ist.
 
12. Abschlußprofilsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß an dem Halterungsprofil (72) ein eine Estrichschicht o.dgl. vor äußeren Witterungseinflüssen schützender Profilstreifen (74) vorgesehen ist.
 
13. Abschlußprofilsystem (200) nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß ein Abdichtclip (246) zur Abdichtung einer zwischen zwei Verblendprofilen (224) entstehenden Stoßstelle vorgesehen ist.
 




Zeichnung