[0001] Die Erfindung betrifft ein Abschlußprofilsystem für Balkone oder dergleichen mit
einem Halterungsprofil und einem daran mittels geeigneter Halterungsmittel halterbaren
langgestreckten Verblendprofil, wobei das Halterungsprofil einen Verankerungsschenkel
zur Verankerung des Halterungsprofils im balkonäußeren Randbereich einer Tragplatte
oder eines darauf aufgebrachten Belages des Balkons und einen im bestimmungsgemäßen
Montagezustand über den seitlichen Rand des Balkones nach außen vortretenden Halterungsabschnitt
zur Halterung des Verblendprofiles aufweist.
[0002] Solche zweiteiligen Abschlußprofilsysteme sind bekannt, z.B. aus dem deutschen Gebrauchsmuster
295 14 797. Sie dienen insbesondere dazu, das Eindringen von Feuchtigkeit, wie z.B.
Schlagregen oder über die Vorderkante eines Balkons abfließendes Wasser, in die Tragplatte
eines Balkons bzw. in einen auf die Tragplatte aufgebrachten Belag, z.B. Estrich,
zu verhindern und können gleichzeitig einen optisch ansprechenden Abschluß der Balkonstirnwand
bilden. Das aus dem genannten Gebrauchsmuster bekannte Abschlußprofilsystem hat sich
in der Praxis überaus bewährt. Bei bestimmten Arten der Verankerung des Verankerungsschenkels
auf der jeweiligen Balkon-Tragplatte, z.B. bei der Verankerung durch Aufbringen von
Estrich, kann es jedoch unter ungünstigen Umständen, z.B. bei direkter Sonneneinstrahlung
auf das Profilsystem zu Verspannungsproblemen kommen, da sich die in der Regel metallischen
Profilteile stärker ausdehnen als die meist mineralischen Balkonbaumaterialien.
[0003] Davon ausgehend liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Abschlußprofilsystem
für Balkone o. dgl. anzugeben, bei dem Probleme aufgrund unterschiedlicher Wärmedehnungskoeffizienten
von Balkon und Abschlußprofilsystem weitestgehend vermieden sind.
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Abschlußprofilsystem gelöst, bei dem
die Halterungsmittel derart ausgebildet sind, daß sie eine Relativbewegung von Halterungsprofil
und Verblendprofil in Richtung der Längserstreckung des Verblendprofils ermöglichen.
Diese partielle Entkopplung von Halterungsprofil und Verblendprofil gewährleistet,
daß sich das äußeren Witterungseinflüssen direkt ausgesetzte Verblendprofil bei Wärmeeinwirkung
ausdehnen und bei Abkühlung entsprechend zusammenziehen kann, ohne dabei von dem Halterungsprofil
behindert zu werden und insbesondere ohne dabei Kräfte auf das Halterungsprofil und
damit auf den Balkon o.dgl. zu übertragen, die ausreichten, die Balkon-Tragplatte,
den Balkonbelag o.dgl. zu beschädigen, was sich z.B. durch Rißbildung zeigte. Da bei
den hier in Frage stehenden Wärmeausdehnungskoeffizienten und typischen Abmessungen
der Verblendprofile sich die unterschiedliche Wärmeausdehnung von Balkonmaterial und
Verblendprofil hauptsächlich in Richtung der Längserstreckung des Verblendprofils
bemerkbar macht, reicht es zur Vermeidung von Beschädigungen des Balkons o.dgl. in
aller Regel aus, wenn die Halterungsmittel eine Relativbewegung von Halterungsprofil
und Verblendprofil in Richtung der Längserstreckung des Verblendprofils ermöglichen;
bei außergewöhnlicher Dimensionierung des Verblendprofils können jedoch die Halterungsmittel
auch so ausgebildet werden, daß sie Relativbewegungen von Verblendprofil und Halterungsprofil
in weitere oder andere Richtungen ermöglichen.
[0005] Das Halterungsprofil kann derart ausgebildet sein, daß der Halterungsabschnitt am
im bestimmungsgemäßen Montagezustand balkonäußeren Randbereich des Verankerungsschenkels
von diesem abgewinkelt ist. Dabei kann die im bestimmungsgemäßen Montagezustand senkrecht
zur Längserstreckung des zu halternden Verblendprofiles bemessene Höhe des Halterungsabschnitts
so bemessen sein, daß ein und dasselbe Halterungsprofil sowohl zur sogenannten Dickbett-
als auch zur sogenannten Dünnbettverlegung geeignet ist. Bei der Dickbettverlegung
wird der Verankerungsschenkel des Halterungsprofils auf eine Tragplatte oder eine
Drainageschicht o.dgl. aufgesetzt, worauf dann eine in der Regel einige Zentimeter
starke Estrichschicht aufgebracht wird, auf der dann nach dem Aushärten weitere Beläge
oder Schichten vorgesehen werden. Bei der Dünnbettverlegung, die in der Regel z.B.
bei Renovierungsarbeiten in Frage kommt, wird der Verankerungsschenkel nicht in oder
unter einer relativ dicken Estrichschicht verankert, sondern auf eine solche bereits
bestehende Schicht aufgesetzt und auf dieser in geeigneter Weise befestigt. Auf den
Verankerungsschenkel werden dann nur noch im Vergleich zur unterhalb des Verankerungsschenkels
befindlichen Stärke des Balkons o.dgl. relativ dünne Schichten oder Beläge, z.B. eine
Klebemörtelschicht mit darauf aufgebrachten Fliesen, vorgesehen. Bei der Dünnbettverlegung
weist der am Verankerungsschenkel abgewinkelte Halterungsabschnitt im bestimmungsgemäßen
Montagezustand vorzugsweise nach unten, während er bei der Dickbettverlegung vorzugsweise
nach oben weist und so gleichzeitig den Estrich abdeckt und vor äußeren Witterungseinflüssen
schützt. Alternativ kann ein zur Verlegung im Dickbett vorgesehenes Profil einen weiteren,
ebenfalls am balkonäußeren Rand des Verankerungsschenkels abgewinkelten Profilstreifen
aufweisen, der jedoch in entgegengesetzte Richtung wie der Halterungsabschnitt weist
und den Estrich abdecken soll, so daß dann der Halterungsabschnitt zur Balkon-Tragplatte
o.dgl. weist.
[0006] Eine besonders vorteilhafte Art der Befestigung des Verblendprofiles am Halterungsprofil
ergibt sich dadurch, daß die Halterungsmittel wenigstens eine an dem Halterungsabschnitt
vorgesehene nutartige Vertiefung mit verengter Mündung und einen an dem Verblendprofil
vorgesehenen, in die nutartige Vertiefung einschieb- oder einhängbaren Eingriffsabschnitt
mit zu dem Querschnitt der nutartigen Vertiefung zumindest partiell komplementärem
Querschnitt aufweisen. Dabei ist es auch möglich, diese Befestigungsart gerade umzukehren,
also die nutartige Vertiefung an dem Verblendprofil und den Eingriffsabschnitt an
dem Halterungsabschnitt vorzusehen. Durch eine derartige Ausgestaltung der Halterungsmittel
wird eine leichte Montage des Verblendprofiles ohne weitere Werkzeuge oder sonstige
Befestigungsmittel, wie z.B. Schrauben oder Nieten, möglich.
[0007] Die genannte nutartige Vertiefung kann im Bereich ihrer verengten Mündung von zwei
in parallelem Abstand zu einer Flachseite des Halterungsprofils bzw. des Verblendprofils
am Halterungsprofil bzw. am Verblendprofil angeformten rippenartigen Streifenabschnitten
gebildet werden. Dies hat den Vorteil, daß die Vertiefung einfach und kostengünstig
- im Falle eines metallischen Abschlußprofils z.B. im Strangpreßverfahren - hergestellt
werden kann, so daß also eine solche Vertiefung nicht nachträglich in das Profil z.B.
durch Fräsen eingebracht werden muß. Darüber hinaus wird mit diesen rippenartigen
Streifenabschnitten ein Versteifungseffekt erzielt, welcher die jeweiligen Profile
sowohl beim Einbau als auch beim Transport versteift und unanfälliger gegen Verwindungen
macht. Die Profile werden daher beim Transport so gut wie nie durch Verbiegen unbrauchbar
gemacht. Auch gestaltet sich der Einbau vor Ort mit einem steifen Profil sehr viel
einfacher als mit einem flexiblen.
[0008] Der in die jeweilige nutartige Vertiefung einzuführende Eingriffsabschnitt weist
vorteilhaft einen die Mündung durchsetzenden Streifenabschnitt und einen am vertiefungsseitigen
Ende des Streifenabschnitts angesetzten, etwa parallel zu der der Mündung gegenüberliegenden
Innenfläche der Vertiefung verlaufenden Streifenabschnitt auf. Bei einem so ausgebildeten
Eingriffsabschnitt kann die Höhe des parallel zu der der Mündung gegenüberliegenden
Innenfläche der Vertiefung verlaufenden Streifenabschnitts so bemessen sein, daß sie
maximal der Höhe der Mündung entspricht. Dies ermöglicht es, den Eingriffsabschnitt
und das mit ihm verbundene Profil an beliebiger Stelle in die nutartige Vertiefung
einzuhängen, wobei das Einhängen dadurch erleichtert werden kann, daß die im bestimmungsgemäßen
Einbauzustand nach unten weisende Flanke des parallel zu der der Mündung gegenüberliegenden
Innenfläche der Vertiefung verlaufenden Streifenabschnitts wenigstens über einen Teil
ihrer Höhe zu dem die Mündung durchsetzenden Streifenabschnitt hin abgeschrägt ist.
[0009] Bei einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung weist der Eingriffsabschnitt
einen zu der nutartigen Vertiefung nur partiell komplementären Querschnitt auf, so
daß ein kurzer Arretierstift in den nach dem Einführen des Eingriffsabschnitts in
die nutartige Vertiefung in der nutartigen Vertiefung verbleibenden Freiraum eingeführt
werden kann. Ein solcher Arretierstift verhindert das versehentliche Aushängen des
eingehängten Profiles, wobei insgesamt Material und damit Gewicht gespart, gleichzeitig
aber dennoch eine sichere Halterung des Eingriffsabschnitts in der nutartigen Vertiefung
gewährleistet wird, ohne die Relativbeweglichkeit von Halterungsprofil und Verblendprofil
zu beeinträchtigen.
[0010] Alternativ oder zusätzlich zu der genannten nutartigen Vertiefung mit verengter Mündung
und dem dazu zumindest partiell komplementären Eingriffsabschnitt können die Halterungsmittel
wenigstens ein wahlweise in dem Halterungsabschnitt oder dem Verblendprofil vorgesehenes
Langloch und eine/n an dem Verblendprofil bzw. dem Befestigungsschenkel vorgesehene/n
im bestimmungsgemäßen Montagezustand in das Langloch eingreifende/n Schraube oder
Bolzen aufweisen. Die Richtung der größten Ausdehnung des Lochs entspricht dabei der
bevorzugten Ausdehnungsrichtung des Verblendprofiles, also in der Regel der Richtung
der Längserstreckung des Verblendprofils.
[0011] Zusätzlich oder anstatt der genannten Halterungsmittel können die Haltezungsmittel
auch wahlweise an dem Halterungsabschnitt oder dem Verblendprofil vorgesehener Rastvorsprünge
und an dem Verblendprofil bzw. dem Halterungsabschnitt vorgesehene Rastaufnahmen mit
zu den Rastvorsprüngen zumindest partiell komplementären Querschnitten aufweisen.
Auch diese Ausbildung ermöglicht es, das Verblendprofil an beliebiger Stelle auf den
Halterungsabschnitt aufzusetzen und - hierbei durch Verrasten - mit dem Halterungsprofil
zu verbinden.
[0012] Jede dieser drei genannten Befestigungsarten erlaubt vorteilhaft eine leichte Auswechselung
der Verblendprofile, so daß z.B. bei Renovierungsarbeiten die Verblendprofile abgenommen
und gereinigt oder durch farblich an den jeweiligen Fassadenanstrich angepaßte Verblendprofile
ersetzt werden können. Stellt sich im Laufe der Zeit heraus, daß die Ableitung von
auf einem Balkon anfallenden Schmutzwasser wider Erwarten doch problematisch ist,
so können einfache Verblendprofile gegen solche Verblendprofile ausgewechselt werden,
an denen ein Kanal zur Ableitung von Flüssigkeit vorgesehen oder anbringbar ist.
[0013] Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind Begrenzungsmittel zur Begrenzung
der Relativbewegung von Halterungsprofil und Verblendprofil vorgesehen. Solche Begrenzungsmittel
verhindern, daß es bei der wiederholten thermischen Ausdehnung und dem anschließenden
Zusammenziehen des Verblendprofiles zu einer übermäßigen Wanderbewegung des Verblendprofiles
in eine Ausdehnungsrichtung kommen kann, und werden vorzugsweise dann eingesetzt,
wenn die Halterungsmittel derart ausgebildet sind, daß das Verblendprofil im bestimmungsgemäßen
Montagezustand nach links oder nach rechts aus seiner entsprechenden Halterung am
Halterungsprofil ausgeschoben werden kann. In diesen Fällen kann es nämlich dazu kommen,
daß z.B. aufgrund von Verschmutzungen die Gleitreibung bei einer solchen Relativbewegung
von Verblendprofil und Halterungsprofil in eine Richtung größer ist als in die dazu
entgegengesetzte, was dazu führt, daß das Verblendprofil beim wiederholten thermischen
Ausdehnen und Zusammenziehen allmählich in eine Richtung wandert. Die Begrenzungsmittel
zur Begrenzung der Relativbewegung von Verblendprofil und Halterungsprofil können
in Form von Anschlägen für das Verblendprofil ausgebildet sein, es ist aber auch möglich,
das Verblendprofil an einer Stelle fest mit dem Halterungsprofil zu verbinden, wobei
diese Befestigung dann vorzugsweise in der Mitte des Verblendprofils erfolgt.
[0014] Bei einer weiteren zweckmäßigen Ausführungsform der Erfindung sind an jedem Halterungsabschnitt
jeweils mehrere, gegeneinander zumindest in eine zur Längserstreckung des zu halternden
Verblendprofils rechtwinklige Richtung versetzte Halterungsmittel vorgesehen. Dies
gewährleistet, daß das Verblendprofil im bestimmungsgemäßen Montagezustand an der
Außenseite eines Balkons o.dgl. auch bei stark böigen Winden sicher im Halterungsprofil
gehalten wird und nahezu keine Bewegungen rechtwinklig zur Front des jeweiligen Hauses,
an dem der Balkon vorgesehen ist, ausführt.
[0015] Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist das Halterungsprofil
in Richtung der Längserstreckung des Verblendprofiles wesentlich kürzer als das Verblendprofil
bemessen, und es sind jeweils mehrere Halterungsprofile zur Halterung eines Verblendprofiles
vorgesehen. Dies bedingt zwei wesentliche Vorteile: zum einen kann auf diese Weise
eine erhebliche Menge an Halterungsprofilmaterial in erheblicher Menge gespart werden,
und zum anderen werden die oben beschriebenen problematischen Wärmeausdehnungseffekte
zwischen Halterungsprofil und Balkon-Tragplatte etc. noch weiter minimiert.
[0016] In zweckmäßiger Weiterbildung ist die im bestimmungsgemäßen Montagezustand balkonäußere
Oberkante des vortretenden Halterungsabschnitts nach unten abgeschrägt, so daß auf
diese Oberkante auftreffendes Wasser stets vom Balkon weggeleitet wird.
[0017] Insbesondere dann, wenn das Abschlußprofilsystem bei sehr großen Balkonen verwendet
werden soll, ist es vorteilhaft, an dem Verblendprofil Ausrichtmittel, insbesondere
eine sich in Profil-Längsrichtung erstreckende nutartige Vertiefung mit verengter
Mündung, zum fluchtenden Ausrichten zweier Verblendprofile vorzusehen. Dies ermöglicht
es, zwei Verblendprofile auf Stoß miteinander zu legen und diese dann mittels der
Ausrichtmittel in einfacher Weise miteinander auszurichten. Sind an den beiden miteinander
auszurichtenden Verblendprofilen jeweils entsprechende nutartige Vertiefungen vorgesehen,
so kann das Ausrichten mittels eines jeweils teilweise in die nutartige Vertiefung
des einen und teilweise in die nutartige Vertiefung des anderen Verblendprofiles einzuführenden
Verbindungsriegels erfolgen. Alternativ oder zusätzlich ist es möglich, einen kurzen
Abdichtclip vorzusehen, der über die Stoßstelle zweier Verblendprofile aufgerastet
werden kann und der so die beiden Profile nicht nur fluchtend zueinander ausrichtet,
sondern der auch die Stoßstelle gleichzeitig gegen von außen auftreffendes Wasser
abdichtet.
[0018] Zur Gewährleistung einer besonders guten Verankerung des Verankerungsschenkels im
Estrich, auf einer Klebemörtelschicht oder sonstigen fließfähigen Schicht des Balkons
o.dgl. kann der Verankerungsschenkel im wesentlichen ebenflächig ausgebildet sein
und an wenigstens einer seiner Flachseiten zumindest abschnittsweise eine Oberflächen
vergrößernde Profilierung, z.B. in Form von schwalbenschwanzartigen Rillierungen,
aufweisen.
[0019] In dem Verankerungsschenkel können eine Anzahl von Durchbrechungen vorgesehen werden,
was zum einen Material spart und zum anderen in den Fällen, in denen der Verankerungsschenkel
in einer fließfähigen Schicht auf dem Balkon o.dgl. verankert werden soll, eine besonders
stabile Verankerung gewährleistet, da das fließfähige Material durch die Durchbrechungen
im Verankerungsschenkel hindurchtreten und nach dem Aushärten somit eine formschlüssige
Verbindung mit dem Verankerungsschenkel herstellen kann. Alternativ oder zusätzlich
ist es auch möglich, in dem Verankerungsschenkel wenigstens eine Bohrung zur Aufnahme
entsprechender Befestigungsschrauben vorzusehen. Werden mehrere kurze Halterungsprofile
verwendet, so ist es in der Regel ausreichend, in jedem Verankerungsschenkel nur eine
Bohrung vorzusehen. Wird ein langgestrecktes Halterungsprofil verwendet, so kann zweckmäßigerweise
eine größere Anzahl von Bohrungen in dem Verankerungsschenkel vorgesehen werden.
[0020] Das Verblendprofil wird in der Regel als einfache Frontblende ausgebildet. Sind jedoch
Regenrinnen nicht vorgesehen und ist der Anfall von Flüssigkeit auf dem Balkon in
wie auch immer gearteter Weise problematisch, so kann das Verblendprofil auch einen
Kanal zur Ableitung von Flüssigkeit aufweisen.
[0021] Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den rein beispielhaft
einige der möglichen Ausführungsformen der Erfindung zeigenden Zeichnungen und deren
nachfolgender Beschreibung. Es zeigen:
- Fig. 1
- ein Abschlußprofilsystem aus Halterungsprofil und Verblendprofil im bestimmungsgemäßen
Montagezustand für Dickbettverlegung in einer rechtwinklig zur Längserstreckung der
Profile verlaufenden senkrechten Schnittansicht,
- Fig. 2
- eine der Schnittführung der Fig. 1 entsprechende Schnittansicht der Teile des Abschlußprofilsystems
gemäß Fig. 1 in der für eine Verlegung im Dünnbett bestimmten Montagelage,
- Fig. 3
- das Halterungsprofil gemäß Fig. 2,
- Fig. 4
- ein Detail des Halterungsprofils gemäß Fig. 3 in vergrößertem Maßstab,
- Fig. 5
- das Verblendprofil gemäß Fig. 2,
- Fig. 6
- ein Detail des Verblendprofils gemäß Fig. 5 in vergrößertem Maßstab,
- Fig. 7
- ein Abschlußprofilsystem, bei welchem die Halterungsmittel von Rastvorsprüngen und
entsprechenden Aufnahmen gebildet werden in einer in der Schnittführung der Fig. 1
entsprechenden Schnittansicht,
- Fig. 8
- ein Detail eines Halterungsprofils gemäß Fig. 7 in vergrößertem Maßstab,
- Fig. 9
- eine perspektivische Darstellung eines kurzen Halterungsprofiles,
- Fig. 10
- eine Seitenansicht eines Halterungsprofils mit oberflächenvergroßernden Ausnehmungen
an der Unterseite des Verankerungsschenkels und einem nach oben weisenden Schenkel
zur zumindest partiellen Abdeckung eines Estrichs o.dgl.,
- Fig. 11
- ein Abschlußprofilsystem in Seitenansicht, bei dem die eine Relativbewegung von Verblendprofil
und Halterungsprofil ermöglichenden Halterungsmittel von Schrauben und entsprechenden
Langlöchern gebildet werden,
- Fig. 12
- ein Halterungsprofil gemäß Fig. 11, gesehen in Richtung des Pfeiles 12,
- Fig. 13
- ein Halterungsprofil zur Begrenzung der Relativbewegung von Verblendprofil und Halterungsprofil,
- Fig. 14
- das Halterungsprofil gemäß Fig. 11, gesehen in Richtung des Pfeiles 14,
- Fig. 15
- das Abschlußprofilsystem gemäß Fig. 11 in montiertem Zustand, gesehen in Richtung
des Pfeiles 15,
- Fig. 16
- eine perspektivische Darstellung eines weiteren Ausführungsbeispiels eines Abschlußprofilsystems
in montiertem Zustand und
- Fig. 17
- eine Abwandlung des Halterungsprofiles gemäß Fig. 16 zur Verlegung im Dickbett.
[0022] In den Fig. 1 und 2 ist ein in seiner Gesamtheit mit 20 bezeichnetes Abschlußprofilsystem
im bestimmungsgemäßen Montagezustand gezeigt, das sich aus einem Halterungsprofil
22 und einem daran befestigten Verblendprofil 24 zusammensetzt. Die Fig. 3 bis 6 zeigen
die Einzelteile dieses Abschlußprofilsystems. Das Halterungsprofil 22 besteht aus
einem im wesentlichen ebenflächigen Verankerungsschenkel 26, in dem eine Anzahl von
Durchbrechungen 28 vorgesehen ist, und einem im bestimmungsgemäßen Montagezustand
über den seitlichen Rand eines Balkons o.dgl. nach außen vortretenden Halterungsabschnitt
30 zur Halterung des Verblendprofils 24. An Halterungsabschnitt 30 und Verblendprofil
24 sind Halterungsmittel 32 und 34 vorgesehen, die eine Relativbewegung von Halterungsprofil
22 und Verblendprofil 24 in Richtung der Längserstreckung des Verblendprofiles 24
ermöglichen. Wie insbesondere den Figuren 3 bis 6 gut zu entnehmen ist, sind bei diesem
Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Abschlußprofilsystems die Halterungsmittel
von zwei an dem Halterungsabschnitt 30 des Halterungsprofiles 22 vorgesehenen Eingriffsabschnitten
32 und an dem Verblendprofil 24 vorgesehenen nutartigen Vertiefungen 34 mit verengter
Mündung gebildet. Die Eingriffsabschnitte 32 besitzen dabei jeweils einen zu der entsprechenden
nutartigen Vertiefung 34 partiell komplementären Querschnitt.
[0023] In der Fig. 5 und insbesondere in der Fig. 6, die den durch die strichpunktierte
Linie in Fig. 5 markierten Detailausschnitt in vergrößertem Maßstab zeigt, ist zu
erkennen, daß jede nutartige Vertiefung 34 im Bereich ihrer verengten Mündung von
zwei in parallelem Abstand zu einer Flachseite des Verblendprofiles 24 angeformten
rippenartigen Streifenabschnitten 36 gebildet wird. Dabei sind bei diesem Ausführungsbeispiel
am Verblendprofil zwei nutartige Vertiefungen und entsprechend am Halterungsabschnitt
30 zwei Eingriffsabschnitte 32 vorgesehen. In der im bestimmungsgemäßen Montagezustand
des Verblendprofiles 24 oberen nutartigen Vertiefung 34 ist zur Gewährleistung einer
guten Abstützung des in diese Vertiefung 34 einzuführenden Eingriffsabschnitts 32
eine hier als Nase 38 ausgebildete Abstützkante vorgesehen. Diese Abstützkante ermöglicht
es vorteilhaft, die nutartige Vertiefung 34 im Querschnitt zu vergrößern und damit
Material und Gewicht zu sparen, gleichzeitig aber dennoch eine sichere Halterung des
Verblendprofiles am Halterungsprofil sicherzustellen.
[0024] Wie der Fig. 3 und insbesondere der Fig. 4, die den in der Fig. 3 durch die strichpunktierte
Linie markierten Detailausschnitt in vergrößertem Maßstab zeigt, zu entnehmen ist,
weist jeder Eingriffsabschnitt 32 einen im bestimmungsgemäßen Montagezustand von Halterungsprofil
22 und Verblendprofil 24 die Mündung der nutartigen Vertiefung durchsetzenden Streifenabschnitt
40 und einen am vertiefungsseitigen Ende dieses Streifenabschnitts 40 angesetzten,
etwa parallel zu der der Mündung gegenüberliegenden Innenfläche der Vertiefung 34
verlaufenden Streifenabschnitt 42 auf. Dabei ist die Höhe des parallel zu der der
Mündung gegenüberliegenden Innenfläche der Vertiefung 34 verlaufenden Streifenabschnitts
40 kleiner bemessen als die Höhe der Mündung, so daß das Verblendprofil 24 auf den
Halterungsabschnitt an beliebiger Stelle aufgesetzt und dabei die Eingriffsabschnitte
durch die verengten Mündungen in die nutartigen Vertiefungen 34 eingeführt werden
können. Wird das hier gezeigte Halterungsprofil 22 zur Verlegung im Dünnbett verwendet
- wie in Fig. 2 gezeigt - so ist die im bestimmungsgemäßen Montagezustand balkonäußere
Oberkante 44 des Halterungsabschnitts 30 nach unten abgeschrägt.
[0025] Wie den Fig. 1 und 2 zu entnehmen ist, können Halterungs- und Verblendprofil sowohl
derart zusammengesetzt werden, daß der vom Verankerungsschenkel 26 abgewinkelte Halterungsabschnitt
30 nach dem Aufsetzen des Verankerungsschenkels 26 z.B. auf die hier nicht gezeigte
Tragplatte eines Balkons nach oben, als auch nach unten weist. Ein solches Abschlußprofilsystem
eignet sich daher sowohl zur Dickbettverlegung, bei der auf den Verankerungsschenkel
26 des Halterungsprofils 22 eine hier nicht gezeigte, in der Regel einige Zentimeter
dicke Estrichschicht und darauf dann weitere Schichten, z.B. eine Klebemörtelschicht
und ein Fliesenbelag aufgebracht werden, als auch zur Dünnbettverlegung (wobei Halterungs-
und Verblendprofil dann wie in Fig. 2 gezeigt zusammengesetzt werden), bei der auf
den Verankerungsschenkel 26 nur noch im Vergleich zu den unter dem Verankerungsschenkel
bereits vorgesehenen Schichten eines Balkons o.dgl. relativ dünne Schichten, also
z.B. ein Klebemörtel und Fliesen, aufgebracht werden. Mit anderen Worten: bei der
Dickbettverlegung können Halterungs- und Verblendprofil wie in Fig. 1 gezeigt derart
zusammengesetz werden, daß der Halterungsabschnitt 30 einen auf dem Verankerungsschenkel
26 aufzubringenden, hier nicht gezeigten Estrich o.dgl. zumindest teilweise abdeckt.
Es kann aber auch - wie später im Zusammenhang mit der Fig. 10 beschrieben - ein speziell
für die Dickbettverlegung ausgebildetes Halterungsprofil verwendet werden, bei dem
zusätzlich zu dem Halterungsabschnitt ein den Estrich vor äußeren Witterungseinflüssen
schützender Profilabschnitt vorgesehen ist.
[0026] Wie in den Fig. 1 und 2 und insbesondere in Fig. 5 gut zu erkennen ist, ist an dem
Verblendprofil 24 eine weitere nutartige Vertiefung 46 mit verengter Mündung vorgesehen,
in welche zum einen weitere Profilteile, z.B. ein Schmutzwasser-Ablaufkanal o.dgl.
eingehängt werden können, in welche aber auch dann, wenn z.B. bei der Verblendung
eines besonders langen Balkones zwei Verblendprofile auf Stoß miteinander verlegt
werden müssen, ein hier nicht weiter gezeigter Verbindungsriegel teilweise eingeschoben
werden kann, so daß sich dieser Verbindungsriegel im bestimmungsgemäßen Montagezustand
der beiden Verblendprofile teils in der nutartigen Vertiefung des einen und teils
in einer entsprechenden nutartigen Vertiefung des anderen Verblendprofiles befindet
und so die beiden Verblendprofile miteinander ausrichtet. In der nutartigen Vertiefung
46 ist eine Nase 48 vorgesehen, die es analog zu der oben beschriebenen Nase 38 ermöglicht,
bei der Ausbildung der nutartigen Vertiefung 46 Material zu sparen und dennoch eine
sichere Abstützung einzuhängender oder einzuschiebender Profilteile zu gewährleisten.
[0027] Die Fig. 7 zeigt ein aus Verblendprofil 24 und Halterungsprofil 52 bestehendes Abschlußprofil
im bestimmungsgemäßen Montagezustand. Das Verblendprofil 24 entspricht dem oben bereits
im Zusammenhang mit den Fig. 1 bis 6 beschriebenen Verblendprofil 24. Wie in der Fig.
8, die den durch die strichpunktierte Linie in Fig. 7 markierten Detailausschnitt
des Halterungsprofiles 52 in vergrößertem Maßstab zeigt, gut zu erkennen ist, handelt
es sich bei den am Halterungsabschnitt 60 des Halterungsprofils 52 vorgesehenen Halterungsmitteln
um Rastvorsprünge 62, die derart bemessen sind, daß sie in die am Verblendprofil 24
vorgesehenen nutartigen Vertiefungen eingreifen können. Eine solche Ausgestaltung
der Rastvorsprünge 62 erlaubt es vorteilhaft, dem Kunden eine Wahlmöglichkeit zwischen
zwei Befestigungsarten anzubieten, ohne daß jeweils gesonderte Verblendprofile angefertigt
werden müßten. Alternativ ist es natürlich auch möglich, die Rastvorsprünge und die
entsprechenden Ausnehmungen an den zu halternden Verblendprofilen anders zu bemessen
und zu gestalten und insbesondere auch die Rastvorsprünge am Verblendprofil vorzusehen
und das Halterungsprofil mit entsprechenden Ausnehmungen zu versehen.
[0028] Die Fig. 9 zeigt eine perspektivische Darstellung eines relativ zur Längserstreckung
eines Verblendprofiles kurz bemessenen Halterungsprofils, das im wesentlichen dem
oben beschriebenen Halterungsprofil 22 entspricht und daher mit demselben Bezugszeichen
versehen wurde. Im Verankerungsschenkel 26 des Halterungsprofils 22 sind zwei dreieckige
Ausnehmungen 28 vorgesehen, durch die bei der Verlegung dieses Profils ein fließfähiges
Material, z.B. ein Estrich oder ein Mörtel hindurchtreten kann, was nach dem Abbinden
des fließfähigen Materials eine besonders feste, nämlich formschlüssige Verankerung
des Halterungsprofils 22 zur Folge hat. Die Ausnehmungen 28 haben gleichzeitig noch
den weiteren positiven Effekt, daß sie zu einer wesentlichen Materialersparnis führen,
ohne dabei die Stabilität des Verankerungsschenkels merklich zu beeinträchtigen. Es
sei an dieser Stelle bemerkt, daß die Ausnehmungen 28 natürlich anstelle der dreieckigen
Form auch beliebige andere Formen haben können, also z.B. runde, rechteckige oder
sonstwie polygonale Formen. In dem Verankerungsschenkel 26 ist ferner eine Bohrung
64 vorgesehen, durch welche bei der Montage des Halterungsprofils 22 eine entsprechende
Befestigungsschraube geführt werden kann, die das Halterungsprofil allein auf einer
Balkon-Tragplatte o.dgl. verankert, oder aber das Halterungsprofil 22 vor der Aufbringung
eines fließfähigen Materials auf dem Verankerungsschenkel 26 fixiert.
[0029] Die Fig. 10 zeigt ein speziell zur Verlegung im Dickbett ausgebildetes Halterungsprofil
72, bei dem ein den Estrich vor äußeren Witterungseinflüssen schützender zusätzlicher
Profilstreifen 74 vorgesehen ist, der sich am im bestimmungsgemäßen Montagezustand
vortretenden Abschnitt des Verankerungsschenkels 76 befindet. Bei diesem Ausführungsbeispiel
sind ferner an der im bestimmungsgemäßen Montagezustand unteren Seite des Verankerungsschenkels
76 eine Anzahl oberflächenvergrößernder Ausnehmungen 78 vorgesehen, die eine bessere
Anbindung des Verankerungsschenkels an einen Klebemörtel o.dgl. gewährleisten und
die selbstverständlich prinzipiell auch bei den anderen hier gezeigten Verankerungsschenkeln
vorgesehen werden können. Am Halterungsabschnitt 80 des Halterungsprofils 72 sind
wiederum Eingriffsabschnitte für entsprechende nutartige Vertiefungen vorgesehen,
die den oben beschriebenen Eingriffsabschnitten 32 entsprechen und daher mit demselben
Bezugszeichen versehen wurden.
[0030] In den Fig. 11 bis 15 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen
Abschlußprofilsystems 90 in seiner Gesamtheit (Fig. 11 und 15) bzw. seinen einzelnen
Teilen (Fig. 12 bis 14) gezeigt. Bei diesem Abschlußprofilsystem werden die die Relativbewegung
von Halterungsprofil 92 und Verblendprofil 94 ermöglichenden Halterungsmittel von
Langloch-Bolzen-Paaren gebildet.
[0031] Wie in den Fig. 11, 12 und 14 gut zu erkennen ist, besteht das Halterungsprofil 92
aus einem im wesentlichen ebenflächigen Verankerungsschenkel 96 und einem Halterungsabschnitt
100, in welchem ein Langloch 102 vorgesehen ist. Wie insbesondere in der Fig. 15 zu
erkennen ist, ist das Halterungsprofil 92 in Richtung der Längserstreckung des Verblendprofiles
94 kurz bemessen, so daß zur Halterung des Verblendprofiles vorzugsweise jeweils mehrere,
z.B. wie im dargestellten Ausführungsbeispiel zwei Halterungsprofile vorzusehen sind.
Am langgestreckten Verblendprofil 94 befinden sich eine Anzahl von Bolzen 104, die
wenigstens der Anzahl der jeweils vorgesehenen Halterungsprofile entspricht. Die Bolzen
104 sind so bemessen, daß sie durch die entsprechenden Langlöcher 102 gesteckt werden
können und weisen an ihrem freien Ende ein Gewinde auf, so daß nach dem Durchstecken
der Bolzen 104 durch die Langlöcher 102 die Verbindung durch eine Mutter 106 gesichert
werden kann.
[0032] Zur Begrenzung der Relativbewegung von Verblend- und Halterungsprofil ist ein Fixierprofil
108 vorgesehen, das in seiner Ausgestaltung und Abmessung im wesentlichen dem Halterungsprofil
92 entspricht und ebenfalls einen Halterungsabschnitt 110 und einen Verankerungsschenkel
112 aufweist. Im Halterungsabschnitt 110 ist hierbei jedoch kein Langloch vorgesehen,
sondern ein zur Aufnahme eines Bolzens 104 ausgebildetes Loch 114 mit kreisrundem
Querschnitt.
[0033] Wie in den Fig. 14 und 15 gezeigt, sind in den Verankerungsschenkeln 96 bzw. 112
der Halterungsprofile 92 bzw. des Fixierprofils 108 Bohrungen 164 vorgesehen, durch
welche Befestigungsschrauben zur Befestigung der Verankerungsschenkel auf einer Balkontragplatte
o.dgl. geführt werden können, wie oben im Zusammenhang mit der Fig. 9 und der Öffnung
64 bereits beschrieben. Im bestimmungsgemäßen, in Fig. 15 gezeigten Montagezustand
des Abschlußprofiles 90, erlaubt die Anordnung der Halterungsprofile 92 an den beiden
freien Enden des langgestreckten Verblendprofiles 94 eine thermische Ausdehnung des
Verblendprofiles 94, die von dem Fixierprofil 108 nicht behindert wird. Das Fixierprofil
108 verhindert aber, daß es bei der Kontraktion des Verblendprofiles 94 z.B. aufgrund
der oben beschriebenen Gleitreibungseffekte zu einem Wandern des Verblendprofiles
94 in eine Richtung kommt.
[0034] In der Fig. 16 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Abschlußprofilsystems
gezeigt, das wiederum aus einem Halterungsprofil 222 und einem daran befestigten Verblendprofil
224 besteht. In dem Verankerungsschenkel 226 des Halterungsprofils 222 sind ebenfalls
- wie z.B. bei dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 9 - Durchbrechungen 228, die bei
diesem Ausführungsbeispiel von rechteckiger Form sind, sowie Befestigungsbohrungen
264 vorgesehen.
[0035] An dem in bestimmungsgemäßen Montagezustand über den seitlichen Rand eines Balkons
nach außen vortretenden Halterungsabschnitt 230 zur Halterung des Verblendprofils
224 sind zum einen eine L-förmige Halteschiene 232, die mit einer am Verblendprofil
224 angeformten U-förmigen Ausnehmung 234 zusammenwirkt, und zum anderen eine U-förmige
Stütz- und Führungsschiene 236 ausgebildet, in die ein entsprechender Eingriffsabschnitt
238 des Verblendprofils 224 eingreift.
[0036] Bei diesem Ausführungsbeispiel ist in Verlängerung des Verankerungsschenkels 222
zur Balkon-Außenseite hin ein Überdachungsschenkel 240 angesetzt, der relativ zum
Verankerungsschenkel 222 leicht in Richtung auf den Halterungsabschnitt 230 hin abgewinkelt
ist. Dies bedeutet, daß der Überdachungsschenkel 240 im bestimmungsgemäßen Montagezustand
des Halterungsprofils 222 von der Balkon-Außenseite gesehen schräg nach unten weist
und auftreffendes Wasser vom Balkon fortleitet. An der balkonabgewandten äußeren Unterkante
des Überdachungsschenkels 240 ist eine durchgehende Abtropfnase 242 angeformt, die
das Abreißen von Wassertröpfchen begünstigt. An der Unterseite des Überdachungsschenkels
ist ferner eine U-förmige, vorzugsweise zumindest in einem Schenkel hinterschnittene
(was hier jedoch nicht gezeigt ist) Aufnahme 244 angeformt, in welche ein Ende eines
hier strichpunktiert gezeichneten Abdichtclips 246 eingesetzt werden kann. Ein solcher
Abdichtclip 246 dient zur Abdichtung der in den Fällen entstehenden Stoßkante, in
denen zwei Verblendprofile 224 auf Stoß miteinander verlegt werden. Wie oben bereits
erläutert, können zwei Verblendprofile z.B. mittels eines in die an den Verblendprofilen
224 vorgesehene nutartige Vertiefung 248 einschiebbaren Verbindungsriegels miteinander
ausgerichtet werden. Die dabei entstehende Stoßkante der beiden Profile kann dann
vorteilhaft mittels des aufrastbaren Clips 246 abgedichtet werden, so daß an dieser
Stoßkante kein Wasser durchdringen und die von den Verblendprofilen 224 abgedeckten
Schichten des Balkons der Terrasse o.dgl. durchfeuchten kann. Bei der gezeigten Halterungsart
des Verblendprofils 224 am Halterungsprofil 222 verhindert ein solcher Abdichtclip
246 zudem vorteilhaft das einfache Ausheben des Verblendprofils 224 aus dem Halterungsprofil
222. Der Abdichtclip 246 erfüllt also hierbei eine Doppelfunktion und kann daher auch
als "Sicherungsclip" bezeichnet und verwendet werden.
[0037] Es sei an dieser Stelle erwähnt, daß - wie in der Figur nur angedeutet - das Halterungsprofil
222 eine Länge besitzt, die vergleichbar mit der Länge des daran zu befestigenden
Verblendprofils 224 ist. Anders als bei dem z.B. in Fig. 15 gezeigten Abschlußprofilsystem,
bei dem eine Mehrzahl von Halterungsprofilen ein gemeinsames Verblendprofil tragen,
die Halterungsprofile als so wesentlich kürzer als das Verblendprofil sind, wodurch
eine erhebliche Materialmenge eingespart werden kann, steht bei dieser Lösung die
Vereinfachung der Verlegung im Vordergrund, da hierbei - je nach Länge des Balkons
oder der Terrasse - nur ein einziges Halterungsprofil befestigt werden muß. Die erfindungsgemäße
Lösung der Aufgabe - die thermische Entkopplung von Halterungs- und Verblendprofil
ergibt sich jedoch auch bei dieser Ausführungsform, da sich das der unmittelbaren
Sonneneinstrahlung ausgesetzte Verblendprofil ausdehnen kann, ohne dabei größere Kräfte
auf das thermisch an das in der Regel mineralische Material des Balkons oder der Terrasse
gekoppelte Halterungsprofil zu übertragen.
[0038] In der Fig. 17 ist eine Abwandlung des Halterungsprofiles 222 gemäß Fig. 16 gezeigt,
die in ihrer Gesamtheit mit 222' bezeichnet ist. Es besteht im wesentlichen aus den
gleichen Elementen, aus denen sich auch das Halterungsprofil 222 gemäß Fig. 16 zusammensetzt,
unterscheidet sich jedoch von diesem dadurch, daß es zur sog. Verlegung im Dickbett
vorgesehen ist: Bei der Dickbettverlegung wird der Verankerungsschenkel 226' auf z.B.
eine Balkontragplatte aufgesetzt, worauf dann eine relativ dicke Estrichschicht auf
die Balkontragplatte und den darauf befindlichen Verankerungsschenkel 226' aufgebracht
wird. Nach Aushärten der Estrichschicht ist dann der Verankerungsschenkel 226' in
der Estrichschicht in der bereits beschriebenen Weise verankert, wobei insbesondere
die Ausnehmungen 228' eine formschlüssige Verbindung gewährleisten. Dem Halterungsabschnitt
230' kommt dabei eine Doppelfunktion zu: Zum einen sind an seiner balkon- bzw. terrassenäußeren
Seite die oben beschriebenen Halterungs- bzw. Stütz- und Führungsmittel 232' und 236'
vorgesehen, zum anderen dient seine balkon- bzw. terrassenzugewandte Innenseite als
äußere Begrenzung und Abdeckung der aufzubringenden Estrichschicht. Als Trittschutz
und zugleich der Verbesserung der Verankerung des Halterungsprofils 222' in der aufzubringenden
Estrichschicht dient der in Fortsetzung des Überdachungsschenkel 240' vorgesehene,
etwa parallel zum Verankerungsschenkel 226' verlaufende obere Abschlußschenkel 266'.
An der dem Verankerungsschenkel 226' zugewandten Unterseite des freien Endes dieses
oberen Abschlußschenkels 266' ist eine der Abtropfnase 242' am Überdachungsschenkel
240' vergleichbare Nase 268' angeformt, die hierbei jedoch nicht das bessere Abtropfen,
sondern der besseren Verankerung in der aufzubringenden Estrichschicht dienen soll.
[0039] An dem Halterungsprofil 222' kann eines der oben beschriebenen Verblendprofile, insbesondere
das in Fig. 16 gezeigte Verblendprofil 224 in der beschriebenen Weise befestigt werden.
[0040] Im Rahmen des Erfindungsgedankens sind zahlreiche Abwandlungen und Weiterbildungen
möglich, die sich z.B. auf die Art und Anordnung der Halterungsmittel und die Ausgestaltung
der Verblend- und Halterungsprofile beziehen. Erfindungswesentlich ist jedenfalls,
daß Verblendprofil und Halterungsprofil zumindest partiell derart entkoppelt werden,
daß sich das Verblendprofil im bei normalen Temperaturschwankungen zu erwartenden
Maße ausdehnen bzw. zusammenziehen kann, ohne dabei die weniger stark thermischen
Ausdehnungseffekten unterliegende Balkon-Tragplatte bzw. darauf aufgebrachte ebensolche
Beläge o.dgl. zu schädigen.
1. Abschlußprofilsystem (20; 50; 90; 200) für Balkone oder dergleichen mit einem Halterungsprofil
(22; 52; 72; 92; 222) und einem daran mittels geeigneter Halterungsmittel (32, 34;
62, 34; 102, 104; 232, 234) halterbaren langgestreckten Verblendprofil (24; 94; 224),
wobei das Halterungsprofil einen Verankerungsschenkel (26; 56; 76; 96; 226) zur Verankerung
des Halterungsprofils im balkonäußeren Randbereich einer Tragplatte oder eines darauf
aufgebrachten Belages des Balkons und einen im bestimmungsgemäßen Montagezustand über
den seitlichen Rand des Balkones nach außen vortretenden Halterungsabschnitt (30;
60; 80; 100; 230) zur Halterung des Verblendprofiles aufweist,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Halterungsmittel (32, 34; 62, 34; 102, 104; 232, 234) derart ausgebildet sind,
daß sie eine Relativbewegung von Halterungsprofil (22; 52; 72; 92; 222) und Verblendprofil
(24; 94; 224) in Richtung der Längserstreckung
des Verblendprofils ermöglichen.
2. Abschlußprofilsystem (20) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Halterungsmittel
(32, 34) wenigstens eine wahlweise an dem Halterungsabschnitt oder dem Verblendprofil
(24) vorgesehene nutartige Vertiefung (34) mit verengter Mündung und einen an dem
Verblendprofil bzw. dem Halterungsabschnitt (30) vorgesehenen, in die nutartige Vertiefung
einschieb- oder einhängbaren Eingriffsabschnitt (32) mit zu dem Querschnitt der nutartigen
Vertiefung zumindest partiell komplementärem Querschnitt aufweisen.
3. Abschlußprofilsystem (90) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Halterungsmittel
(102, 104) wenigstens ein wahlweise in dem Halterungsabschnitt (100) oder dem Verblendprofil
vorgesehenes Langloch (102) und eine/n an dem Verblendprofil (94) bzw. dem Befestigungsschenkel
vorgesehene/n im bestimmungsgemäßen Montagezustand in das Langloch eingreifende/n
Schraube oder Bolzen (104) aufweisen.
4. Abschlußprofilsystem (50) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Halterungsmittel
(62, 34) wahlweise an dem Halterungsabschnitt (60) oder dem Verblendprofil vorgesehene
Rastvorsprünge (62) und an dem Verblendprofil (24) bzw. dem Halterungsabschnitt vorgesehene
Rastaufnahmen (34) mit zu den Rastvorsprüngen zumindest partiell komplementären Querschnitten
aufweisen.
5. Abschußprofilsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß
Begrenzungsmittel (108) zur Begrenzung der Relativbewegung von Halterungsprofil (92)
und Verblendprofil (94) vorgesehen sind.
6. Abschlußprofilsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß
an jedem Halterungsabschnitt (30) jeweils mehrere, gegeneinander zumindest in eine
zur Längserstreckung des zu halternden Verblendprofiles rechtwinklige Richtung versetzte
Halterungsmittel (32) vorgesehen sind.
7. Abschlußprofilsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß
das Halterungsprofil (22; 92) in Richtung der Längserstreckung des Verblendprofiles
wesentlich kürzer als das Verblendprofil (24; 94) bemessen ist und daß vorzugsweise
jeweils mehrere Halterungsprofile (22; 92) zur Halterung eines Verblendprofiles vorgesehen
sind.
8. Abschlußprofilsystem nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Eingriffsabschnitt
einen zu dem Querschnitt der nutartigen Vertiefung nur partiell komplementären Querschnitt
aufweist und daß ein kurzer Arretierstift vorgesehen ist, welcher in den nach dem
Einführen des Eingriffsabschnitts in die nutartige Vertiefung in der nutartigen Vertiefung
verbleibenden Freiraum einführbar ist.
9. Abschlußprofilsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß
an dem Verblendprofil (24) Ausrichtmittel (46), insbesondere eine sich in Profillängsrichtung
erstreckende nutartige Vertiefung (46) mit verengter Mündung, zum fluchtenden Ausrichten
zweier Verblendprofile vorgesehen sind.
10. Abschlußprofilsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß
der Verankerungsschenkel (76) im wesentlichen ebenflächig ist und vorzugsweise an
wenigstens einer seiner Flachseiten zumindest abschnittsweise eine oberflächenvergrößernde
Profilierung (78) aufweist.
11. Abschlußprofilsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß
an dem Verblendprofil ein Kanal zur Ableitung von Flüssigkeiten vorgesehen oder befestigbar
ist.
12. Abschlußprofilsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß
an dem Halterungsprofil (72) ein eine Estrichschicht o.dgl. vor äußeren Witterungseinflüssen
schützender Profilstreifen (74) vorgesehen ist.
13. Abschlußprofilsystem (200) nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet,
daß ein Abdichtclip (246) zur Abdichtung einer zwischen zwei Verblendprofilen (224)
entstehenden Stoßstelle vorgesehen ist.