[0001] Die Erfindung betrifft ein fluidbetriebenes Schlagwerk mit einem in einem Arbeitszylinder
beweglichen und auf ein Werkzeug aufschlagenden Schlagkolben sowie einer Steuerung
mit einem in einem Steuerventil beweglichen Steuerschieber, wobei der Schlagkolben
zwei unterschiedlich große Kolbenflächen aufweist, von denen die kleinere, in Richtung
des Rückhubs wirksame Kolbenfläche ständig mit einer unter Arbeitsdruck stehenden
Druckleitung und die größere, in Richtung des Arbeitshubs wirksame Kolbenfläche über
das Steuerventil wechselweise mit der Druckleitung und einer drucklosen Rücklaufleitung
verbunden ist. Der Steuerschieber weist dabei zwei unterschiedlich große, in zueinander
entgegengesetzter Bewegungsrichtung wirksame Schieberflächen auf, deren kleinere,
in Richtung der Rückhubstellung des Steuerschiebers auf diesen einwirkende Steuerfläche
ständig mit der Druckleitung und deren größere Schieberfläche über eine zwischen den
Kolbenflächen angeordnete Umfangsnut jeweils lediglich zeitweilig sowie abwechselnd
mit der Druck- bzw. der Rücklaufleitung in Verbindung steht.
[0002] Ein Schlagwerk der eingangs erwähnten Gattung ist aus der Druckschrift DE-C2-34 43
542 bekannt. Durch Verwendung eines besonderen Halte- oder Wechselventils, welches
in die mit der Steuerung zusammenwirkende Steuerleitung eingebaut ist und wechselweise
auch mit der Rücklaufleitung in Verbindung steht, soll dabei sichergestellt werden,
daß auch bei einer Reflexion von Schlagenergie über das Werkzeug auf den Schlagkolben
diese reflektierte Energie hydraulisch zurückgewonnen wird, wodurch eine Erhöhung
der Schlagkolben-Schlagzahl erreicht wird.
[0003] Fluidbetriebene Schlagwerke, insbesondere Hydraulikhämmer, werden zur Materialzerkleinerung
(Gesteins- oder Betonzerkleinerung) eingesetzt. Diese Zerkleinerung wird dadurch erreicht,
daß die kinetische Energie eines Schlagkolbens durch Aufschlag auf ein Werkzeug über
dieses und die Werkzeugspitze in das zu bearbeitende Material eingeleitet und dort
in Zerstörungsarbeit umgewandelt wird. Je nach der Härte des zu bearbeitenden Materials
wird nur ein Teil der kinetischen Energie in Zerstörungsarbeit umgewandelt; der nicht
umgewandelte Energieanteil wird über das Werkzeug in den Schlagkolben reflektiert
und kann mit entsprechender Einrichtung zur Erhöhung der Schlagzahl benutzt werden.
Im Gegensatz dazu wird bei weicherem Material die Schlagenergie vollständig in Zerstörungsarbeit
umgewandelt. Je weicher das Material ist, desto größer ist die vom Werkzeug ausgehende
Zerstörungswirkung und desto tiefer dringt das Werkzeug in das Material ein.
[0004] Arbeitsvorgänge, bei denen die aufgebrauchte Schlagenergie höher ist als die zur
Materialzerkleinerung erforderliche, sind aus Gründen der daraus resultierenden erhöhten
Beanspruchung des Schlagwerks unerwünscht. Die schnelle Anpassung der Schlagenergie
an alle Betriebszustände stellt eine wesentliche Voraussetzung für eine lange Lebensdauer
des Schlagwerks und für eine optimierte Materialzerkleinerung dar.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein fluidbetriebenes Schlagwerk in der
Weise auszugestalten, daß die Einzelschlagenergie reduziert wird, bevor das zu zerkleinernde
Material bricht.
[0006] Diese Aufgabe wird durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
Die Erfindung geht dabei von der Erkenntnis aus, daß sich die Lage der normalerweise
vorhandenen Aufschlagebene auf das Werkzeug in Richtung des Arbeitshubs verschiebt,
falls das Werkzeug (normalerweise ein Meißel) in das zu zerkleinernde Material eindringt.
Die erwähnte Lageänderung wird erfindungsgemäß dazu ausgenutzt, eine Vorsteuerung,
welche das die Umsteuerung der Kolbenbewegung auslösende Steuerventil beeinflußt,
zu aktivieren. Während des unmittelbar nachfolgenden Rückhubs wird eine Kurzhubleitung
für die Beaufschlagung des Steuerschiebers des Steinerventils mit dem Arbeitsdruck
freigeschaltet mit der Folge, daß der Steuerschieber unter Einwirkung seiner größeren,
druckbeaufschlagten Schieberfläche vorzeitig in die Arbeitshubstellung überführt wird.
[0007] Die erfindungsgemäße Ausgestaltung ermöglicht es somit, mit jedem Einzelschlag des
Schlagkolbens auf die Eigenschaften und das Verhalten des zu zerkleinernden Materials
zu reagieren: Falls das Werkzeug in das zu zerkleinernde Material eindringt, führt
der Schlagkolben nur einen kleinen Hub aus mit der Folge, daß die Einzelschlagenergie
gering ist. Falls das Werkzeug nicht in das zu zerkleinernde Material eindringt, führt
der Schlagkolben einen großen Hub aus, so daß die Einzelschlagenergie einen Höchstwert
aufweist.
[0008] Vorzugsweise ist die Vorsteuerung als mit einer Rückstellung versehenes Vorsteuerventil
ausgebildet, welches durch der Wirkung der Rückstellung entgegengerichtete Kraftbeaufschlagung
aus seiner Öffnungs- in eine Sperrstellung überführt werden kann, wobei in der Öffnungsstellung
eine Verbindung der (mit dem Anspruch 1 angesprochenen) Zusatzleitung und der Kurzhubleitung
vorhanden und diese Verbindung in der Sperrstellung unterbrochen ist. Die der Rückstellung
entgegenwirkende Verstellkraft wird dadurch hervorgerufen, daß der zeitweilig in einer
Vorsteuerleitung herrschende Arbeitsdruck auf eine in Richtung der Sperrstellung wirksame
Verstellfläche des Vorsteuerventils einwirkt (Anspruch 2).
[0009] Im Rahmen der Erfindung ist die größere Schieberfläche des Steuerschiebers an eine
Umsteuerleitung angeschlossen, deren Einmündung in den Zylinderraum des Arbeitszylinders
sich im Bereich der druckentlasteten Umfangsnut (zwischen den beiden Kolbenflächen
des Schlagkolbens) befindet, falls der Schlagkolben die vorgesehene normale Aufschlagstellung
einnimmt; dementsprechend ist zu diesem Zeitpunkt lediglich die kleinere Schieberfläche
in Richtung auf die Rückhubstellung des Steuerschiebers wirksam. Weiterhin steht die
Vorsteuerleitung über eine Einmündung mit dem Zylinderraum des Arbeitszylinders in
Verbindung, wobei die erwähnte Einmündung - in Richtung des Arbeitshubs des Schlagkolbens
gesehen - hinter der Einmündung der Umsteuerleitung angeordnet ist (Anspruch 3). Diese
gegenseitige Zuordnung der beiden Einmündungen wirkt sich dahingehend aus, daß im
Normalbetrieb - d.h. solange das Werkzeug nicht in das zu zerkleinernde Material eindringt
- im Laufe der Arbeitshubbewegung des Schlagkolbens lediglich die Einmündung der Umsteuerleitung
freigeschaltet und dabei über die Umfangsnut des Schlagkolbens eine Verbindung mit
einer drucklos gehaltenen Rücklaufleitung hergestellt wird. Aufgrund des Druckabfalls
in der Umsteuerleitung bewegt sich der Steuerschieber unter Einwirkung der auf seine
kleinere Schieberfläche einwirkenden Rückstellkraft in die Rückhubstellung.
[0010] Falls das Werkzeug in das zu zerkleinernde Material eindringt und demzufolge der
Schlagkolben in Arbeitshubrichtung über die Normallage hinaus ausfährt, wird auch
die Einmündung der Vorsteuerleitung freigeschaltet und über die bereits erwähnte Umfangsnut
druckentlastet. Dementsprechend verschiebt sich das Vorsteuerventil unter Einwirkung
der angreifenden Rückstellkraft aus seiner Sperr- in die Öffnungsstellung.
[0011] Eine vorteilhafte Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes ist dadurch gekennzeichnet,
daß das Vorsteuerventil eine in Richtung seiner Öffnungsstellung wirksame Verstellfläche
aufweist, welche über die Druckleitung mit dem Arbeitsdruck beaufschlagt und kleiner
ausgebildet ist als die in Richtung der Sperrstellung wirksame Verstellfläche (Anspruch
4). Bei dieser Ausführungsform ist das Vorsteuerventil also mit einer rein hydraulisch
wirksamen Rückstellung ausgestattet.
Statt dessen kann der kleineren Verstellfläche des Vorsteuerventils auch ein mechanisch
wirksames Rückstellelement parallelgeschaltet sein, wobei die sich daraus ergebende
Gesamt-Rückstellkraft kleiner ist als die von der größeren Verstellfläche bei deren
Druckbeaufschlagung erzeugte Gegenkraft (Anspruch 5). Diese kombinierte mechanisch-hydraulische
Rückstellung hat zur Folge, daß das Schlagwerk beim Anfahren jeweils zunächst im Kurzhubbetrieb
arbeitet.
[0012] Abweichend von der Ausgestaltung gemäß Anspruch 4 bzw. 5 kann das Vorsteuerventil
auch derart ausgestaltet sein, daß seine Rückstellung rein mechanisch ausgelöst wird
(Anspruch 6).
[0013] Es versteht sich von selbst, daß auch die in Richtung der Sperrstellung wirksame
Verstellfläche des Vorsteuerelements zur Unterstützung des Umschaltvorgangs ein mechanisches
Stellelement (insbesondere ein Federelement) aufweisen kann. In diesem Fall arbeitet
das Schlagwerk beim Anfahren jeweils zunächst im Langhubbetrieb.
[0014] Bei einer Weiterbildung des Erfindungsgegenstandes geht von der Vorsteuerleitung
eine Vorsteuerabzweigleitung aus, die - getrennt von der Zusatzleitung - an den Ausgang
des Vorsteuerventils angeschlossen und in dessen Sperrstellung mit dem Arbeitsdruck
beaufschlagt ist (Anspruch 7).
Soweit nicht besondere Umstände oder geometrische Verhältnisse vorliegen, sollte die
Vorsteuerabzweigleitung mit einem Strömungswiderstand - vorzugsweise in Gestalt einer
Blende - ausgestattet sein.
[0015] Im einfachsten Fall läßt sich die hydraulische Rückstellung des Vorsteuerventils
dadurch verwirklichen, daß ihre kleinere Verstellfläche über eine Vorsteuerrückstelleitung
und eine Vorsteuerdruckleitung an die mit dem Arbeitsdruck beaufschlagte Druckleitung
angeschlossen ist (Anspruch 8).
Die Vorsteuerdruckleitung ihrerseits sollte eingangsseitig derart an das Vorsteuerventil
angeschlossen sein, daß in dessen Sperrstellung die Vorsteuerdruckleitung mit der
Vorsteuerabzweigleitung in Verbindung steht (Anspruch 9). Auf diese Weise kann das
Vorsteuerventil über seine größere Verstellfläche entsprechend bewegt bzw. in der
Sperrstellung festgehalten werden, solange die mit der Vorsteuerabzweigleitung verbundene
Vorsteuerleitung nicht freigeschaltet und dabei druckentlastet wird.
Das Vorsteuerventil ist weiterhin derart ausgebildet, daß in seiner Öffnungsstellung
die Kurzhubleitung gleichzeitig mit der Zusatzleitung und der Vorsteuerabzweigleitung
in Verbindung steht (Anspruch 10). Auf diese Weise können die Druckverhältnisse in
den drei miteinander verbundenen Leitungen sich gegenseitig beeinflussen bzw. aneinander
anpassen. Dies gilt insbesondere für die Druckverhältnisse in der Zusatzleitung und
in der Vorsteuerabzweigleitung sowie in der Vorsteuerleitung, falls die Kurzhubleitung
(zeitweilig während des Arbeitshubs des Schlagkolbens) blockiert ist. Die in Rede
stehende Verknüpfung hat zur Folge, daß die Vorsteuerabzweigleitung in der Öffnungsstellung
des Vorsteuerventils immer druckentlastet bleibt, da auch die Steuerleitung drucklos
ist und demzufolge das Vorsteuerventil in seiner Öffnungsstellung gehalten wird.
[0016] Erfindungsgemäß steht die Kurzhubleitung über eine Einmündung mit dem Zylinderraum
des Arbeitszylinders in Verbindung, die - in Richtung des Arbeitshubs gesehen - hinter
der Einmündung der Vorsteuerleitung liegt (Anspruch 11). Diese Ausgestaltung hat zur
Folge, daß im Laufe der Rückhubbewegung des Schlagkolbens von diesem zunächst die
Kurzhubleitung freigeschaltet, dadurch dem Arbeitsdruck ausgesetzt und gleichzeitig
die Vorsteuerleitung mit Druck beaufschlagt wird mit der Folge, daß das Vorsteuerventil
- vorzeitig nach einem Kurzhub - in seine Sperrstellung überführt wird. Ebenso schaltet
das Steuerventil in die Arbeitshubstellung um.
[0017] Abweichend von der zuvor beschriebenen Ausgestaltung (mit ausgangsseitig angeschlossener
Vorsteuerabzweigleitung und Zusatzleitung) kann das Vorsteuerventil ausgangsseitig
zusätzlich über eine Schaltleitung an die Wechseldruckleitung für den hinteren Zylinderraumabschnitt
angeschlossen sein (Anspruch 12).
Dabei besteht in der Sperrstellung lediglich eine Verbindung zwischen der Vorsteuerdruckleitung
und der Vorsteuerabzweigleitung, während die Kurzhub-, Zusatz- und Schaltleitung durch
das Vorsteuerventil gesperrt sind.
In der Öffnungsstellung sind einerseits die Vorsteuerabzweig- und Schaltleitung und
andererseits die Kurzhubleitung sowie die Zusatzleitung über das Vorsteuerventil miteinander
verbunden, während die Vorsteuerdruckleitung gesperrt ist.
Die mit dieser Ausgestaltung erzielte Wirkung besteht darin, daß das Vorsteuerventil
in jedem Fall erst in die Sperrstellung umschalten kann, nachdem der Steuerschieber
die Arbeitshubstellung eingenommen hat und dementsprechend in der Wechseldruckleitung
für den hinteren Zylinderraumabschnitt der Arbeitsdruck anliegt, der über die Schaltleitung
auch auf die Vorsteuerabzweigleitung und Vorsteuerleitung einwirkt.
[0018] Abweichend von den bisher beschriebenen Ausführungsformen kann die mit dem Arbeitsdruck
beaufschlagte Kurzhubleitung unter Zwischenschaltung einer druckgesteuerten Zeitschalteinheit
an den Eingang des Vorsteuerventils angeschlossen sein; die Zeitschalteinheit ist
dabei unwirksam geschaltet, solange in der mit dem hinteren Zylinderraumabschnitt
verbundenen Wechseldruckleitung der Arbeitsdruck anliegt (Anspruch 13).
Die Zeitschalteinheit weist einen Drucksensor, ein von diesem angesteuertes Zeitglied
und ein von diesem beeinflußtes Absperrventil auf, wobei der Drucksensor den in der
Vorsteuerdruckleitung anliegenden Arbeitsdruck in ein Steuersignal umwandelt und abhängig
von dessen Größe über das Zeitglied die Zeitspanne einstellt, während der das Absperrventil
die Öffnungsstellung einnimmt (Anspruch 14). Der Vorteil dieser erfindungsgemäßen
Ausführungsform besteht darin, daß sich die Größe des etwa ausgelösten

Kurzhubs

- durch geeignete Einstellung des Zeitglieds - variieren und auch von außen (manuell,
ferngesteuert) beeinflussen läßt.
Grundsätzlich sollte angestrebt werden, daß bei einem Abfallen des Arbeitsdrucks das
Zeitglied die Zeitspanne für die Öffnungsstellung des Absperrventils verkleinert.
Die Rückstellung der Zeitschalteinheit wird dadurch ermöglicht, daß diese über eine
Zeitschaltleitung mit der bereits erwähnten Wechseldruckleitung in Verbindung steht.
[0019] Die Erfindung wird nachfolgend anhand in der Zeichnung schematisiert dargestellter
Ausführungsbeispiele im einzelnen erläutert.
[0020] Es zeigen:
- Fig. 1
- das Schaltschema eines im Sinne der Erfindung ausgestalteten Schlagwerks, dessen Vorsteuerventil
eine hydraulisch wirksame Rückstellung aufweist,
- Fig. 2
- das Schaltschema eines Schlagwerks entsprechend Fig. 1, jedoch mit mechanisch ausgebildeter
Rückstellung des Vorsteuerventils,
- Fig. 3
- das Schaltschema eines Schlagwerks entsprechend Fig. 1, jedoch mit mechanisch-hydraulisch
wirksamer Rückstellung des Vorsteuerventils,
- Fig. 4
- das Schaltschema eines im Sinne der Erfindung ausgestalteten Schlagwerks mit einem
(im Vergleich zu Fig. 1 bis 3) andersartig ausgebildeten und geschaltetem Vorsteuerventil,
- Fig. 5
- das Schaltschema eines Schlagwerks mit einem Vorsteuerventil entsprechend Fig. 1,
jedoch mit einer die Kurzhubleitung beeinflussenden, druckgesteuerten Zeitschalteinheit,
- Fig. 6
- eine Teildarstellung des Schaltschemas gemäß Fig. 5 und
- Fig. 7
- eine detailliertere Darstellung der Zeitschalteinheit (gemäß Fig. 5 und 6).
[0021] Das allgemein mit 1 bezeichnete Schlagwerk weist neben den noch zu beschreibenden
Leitungen sowie Antriebs- und Steuerungselementen einen Arbeitszylinder 2 auf, in
dem ein Schlagkolben 3 in Längsrichtung hin- und herbeweglich gehalten ist. Dieser
weist im Zylinderraum des Arbeitszylinders liegend zwei Kolbenbunde 3a und 3b auf,
welche durch eine Umfangsnut 3c voneinander getrennt sind.
[0022] Die nach außen gerichtete Kolbenfläche A1 und A2 des Kolbenbundes 3b bzw. 3a begrenzt
mit dem Arbeitszylinder einen hinteren und vorderen Zylinderraumabschnitt 2a bzw.
2b. Die Kolbenfläche A1 ist kleiner bemessen als die Kolbenfläche A2.
[0023] Außerhalb des Arbeitszylinders 2 geht der Schlagkolben 3 in eine Kolbenspitze 3d
über, der ein Werkzeug in Gestalt eines Meißels 4 gegenüberliegt. Die Bewegung des
Schlagkolbens 3 in Richtung des Arbeitshubs ist durch einen Pfeil 3e angedeutet.
[0024] Die zunächst angesprochene Darstellung gemäß Fig. 1 zeigt (ebenso wie die Fig. 2
bis 5) das Schlagwerk in einem Zustand unmittelbar nach Auftreffen des Schlagkolbens
3 auf den Meißel 4. Dabei wird Normalbetrieb vorausgesetzt, d.h. der Meißel dringt
nicht in das zu zerkleinernde Material ein und der Schlagkolben nimmt dementsprechend
die vorgesehene, normale Aufschlagstellung ein.
[0025] Die Steuerung für die Umschaltung der Bewegung des Schlagkolbens 3 besteht aus einem
in einem Steuerventil 5 beweglichen Steuerschieber 5a, dessen kleinere Schieberfläche
S1 über eine Rückstelleitung 6 ständig mit dem Arbeitsdruck (Systemdruck) beaufschlagt
ist; dieser wird von einer Energiequelle in Form einer Hydraulikpumpe 7 erzeugt. Auch
die kleinere Kolbenfläche A1 ist über eine Druckleitung 8, welche mit der Rückstelleitung
6 in Verbindung steht, ständig mit dem Arbeitsdruck beaufschlagt. Die Einmündung 8a
der Druckleitung ist bezüglich des Arbeitszylinders 2 derart angeordnet, daß sie in
jedem Fall außerhalb des Kolbenbundes 3b und somit innerhalb des vorderen Zylinderraumabschnitts
2b liegt.
[0026] Die größere Schieberfläche S2 des Steuerschiebers 5a steht über eine Umsteuerleitung
9 mit dem Zylinderraum derart in Verbindung, daß ihre Einmündung 9a in dem dargestellten
Zustand über die Umfangsnut 3c an eine drucklos gehaltene Rücklaufleitung 10 angeschlossen
ist. Die Einmündung 9a und die Einmündung 10a der Rücklaufleitung liegen sich also
- in Längsrichtung des Schlagkolbens 3 gesehen - in einem Abstand gegenüber, der kleiner
ist als die axiale Länge der Umfangsnut 3c.
[0027] Das Steuerventil 5 ist einerseits über eine Steuerleitung 11 an die Druckleitung
8 und andererseits über eine Abflußleitung 12 nebst Tank 12a an die Rücklaufleitung
10 angeschlossen. Weiterhin steht das Steuerventil 5 über eine Wechseldruckleitung
13 mit dem hinteren Zylinderraumabschnitt 2a in Verbindung, über welchen die größere
Kolbenfläche A2 gegebenenfalls mit Arbeitsdruck (Systemdruck) beaufschlagt werden
kann.
Das Steuerventil kann zwei Ventilstellungen einnehmen, nämlich die dargestellte (rechte)
Rückhubstellung, in welcher die größere Kolbenfläche A2 über die Wechseldruckleitung
13 und die Abflußleitung 12 druckentlastet ist, und die (linke) Arbeitshubstellung,
in welcher der hintere Zylinderraumabschnitt 2a über die Druckleitung 8, die mit dieser
in Verbindung stehende Steuerleitung 11 und die Wechseldruckleitung 13 mit dem Arbeitsdruck
beaufschlagt ist. Dieser Zustand hat zur Folge, daß der Schlagkolben 3 - entgegen
der von der kleineren Kolbenfläche A1 ausgehenden Rückstellkraft - einen Arbeitshub
in Richtung des Pfeiles 3e ausführt.
[0028] Erfindungsgemäß ist das Schlagwerk 1 zusätzlich mit einer Vorsteuerung in Form eines
Vorsteuerventils 14 ausgestattet, welches entweder die dargestellte (obere) Sperrstellung
oder eine (untere) Öffnungsstellung einnehmen kann.
Die Stellung des Vorsteuerventils läßt sich über zwei Flächen beeinflussen, nämlich
über die kleiner bemessene Verstellfläche V1 und über die größere Verstellfläche V2.
Letztere steht über eine Vorsteuerleitung 15 mit dem Zylinderraum in Verbindung, deren
Einmündung 15a - in Richtung des Arbeitshubs (Pfeil 3e) gesehen - hinter der Einmündung
9a der Steuerleitung 9 liegt. Die Vorsteuerleitung 15 ihrerseits ist über eine mit
einer Blende 16 ausgestattete Vorsteuerabzweigleitung 15b ausgangsseitig mit dem Vorsteuerventil
14 verbunden.
[0029] Die kleinere Verstellfläche V1 ist über eine Vorsteuerrückstelleitung 17a an die
Druckleitung 8 angeschlossen und über diese ständig mit dem Arbeitsdruck (Systemdruck)
beaufschlagt; das Vorsteuerventil 14 hat unter Einwirkung der an der Verstellfläche
V1 angreifenden Rückstellkraft das Bestreben, die (nicht dargestellte) Öffnungsstellung
einzunehmen.
[0030] Eingangsseitig ist das Vorsteuerventil einerseits über eine Kurzhubleitung 18 mit
Einmündung 18a an den Zylinderraum des Arbeitszylinders 2 und andererseits über eine
Vorsteuerdruckleitung 17 an die Druckleitung 8 angeschlossen. Die Einmündung 18a der
Kurzhubleitung 18 ist - wiederum in Richtung des Arbeitshubs (Pfeil 3e) gesehen -
hinter der Einmündung 15a der Vorsteuerleitung 15 angeordnet.
Ausgangsseitig ist das Vorsteuerventil 14 einerseits - wie bereits erwähnt - über
die Vorsteuerabzweigleitung 15b an die Vorsteuerleitung 15 angeschlossen und steht
andererseits über eine Zusatzleitung 19 mit der Umsteuerleitung 9 für das Steuerventil
5 in Verbindung.
[0031] Wie die schematische Darstellung erkennen läßt, ist in der (oberen) Sperrstellung
des Vorsteuerventils14 die Vorsteuerdruckleitung 17 über die Vorsteuerabzweigleitung
15b mit der Vorsteuerleitung 15 verbunden und erzeugt dadurch - nämlich über die größere
Verstellfläche V2 - gegebenenfalls eine in Richtung der Sperrstellung wirksame Verstellkraft.
Weiterhin sind in der dargestellten Sperrstellung die Kurzhubleitung 18 und die Zusatzleitung
19 in Richtung auf das Vorsteuerventil blockiert.
[0032] Die (untere) Öffnungsstellung des Vorsteuerventils 14 ist dadurch gekennzeichnet,
daß die Kurzhubleitung 18 gleichzeitig mit der Vorsteuerabzweigleitung 15b und der
Zusatzleitung 19 in Verbindung steht und daß die Vorsteuerdruckleitung 17 blockiert
ist.
Abhängig von der Stellung des Schlagkolbens 3 bezüglich der Einmündung 18a können
sich entweder die Druckverhältnisse in den Leitungen 15, 15b, 19 und 18 oder auch
nur die Druckverhältnisse in den Leitungen 15, 15b und 19 aneinander anpassen. Letzteres
ist der Fall, falls - wie dargestellt - die Einmündung 18a der Kurzhubleitung durch
den Kolbenbund 3b gegen den Zylinderraum des Arbeitszylinders 2 gesperrt ist.
[0033] Im Normalbetrieb (Langhubbetrieb) arbeitet das erfindungsgemäße Schlagwerk wie folgt:
Nach Umschalten des Steuerventils 5 in die (linke) Arbeitshubstellung setzt - nach
Erreichen des oberen Umkehrpunktes - die Bewegung des Schlagkolbens in Richtung des
Arbeitshubs (Pfeil 3e) ein. Das Vorsteuerventil 14 nimmt die dargestellte Sperrstellung
ein und wird durch Druckbeaufschlagung mittels der Vorsteuerdruckleitung 17 in dieser
Sperrstellung festgehalten (da an beiden Verstellflächen V1 und V2 jeweils der Arbeitsdruck
anliegt).
Bei Auftreffen des Schlagkolbens auf den Meißel 4 wird die Umsteuerleitung 9 über
die Umfangsnut 3c und die Rücklaufleitung 10 druckentlastet mit der Folge, daß der
Steuerschieber 5a des Steuerventils 5 unter der Wirkung der von der kleineren Steuerfläche
S1 ausgehenden Rückstellkraft in die dargestellte Rückhubstellung umschaltet und somit
den Rückhub des Schlagkolbens auslöst.
Falls der Meißel 4 nicht in das zu zerkleinernde Material eindringt, verläßt der Schlagkolben
seine vorgesehene, normale Aufschlagebene nicht, so daß die Einmündung 15a der Vorsteuerleitung
15 durch den Kolbenbund 3b gesperrt bleibt. Der Schlagkolben 3 setzt seinen Rückhub
solange fort, bis die Zusatzleitung 9 über ihre Einmündung 9a und den vorderen Zylinderraumabschnitt
2b mit der Druckleitung 8 verbunden wird. Dementsprechend liegt an der größeren Steuerfläche
S2 der Arbeitsdruck an, wodurch der Steuerschieber 5a in die (linke) Arbeitshubstellung
überführt wird, dadurch den hinteren Zylinderraumabschnitt 2a über die Steuerleitung
11 mit der Druckleitung 8 verbindet und einen neuen Arbeitshub auslöst.
[0034] Falls sich während des Einsatzes des Schlagwerks die Lage der Aufschlagebene in Richtung
des Arbeitshubs verschiebt, laufen folgende Vorgänge ab:
[0035] Nach Umschaltung des Steuerventils 5 in die Arbeitshubstellung und des Vorsteuerventils
14 in die Sperrstellung führt der Schlagkolben 3 zunächst einen Arbeitshub aus. Falls
dabei der Meißel 4 in das zu zerkleinernde Material eindringt, verläßt auch der Schlagkolben
seine normale Aufschlagebene und fährt dem Meißel nach. Diese Verschiebung hat ihrerseits
zur Folge, daß die zunächst durch den Kolbenbund 3b gesperrte Einmündung 15a der Vorsteuerleitung
15 freigeschaltet und über die mit der Ringnut 3c hergestellte Verbindung zur Rücklaufleitung
10 druckentlastet wird; dementsprechend schaltet das Vorsteuerventil 14 aus seiner
Sperr- in die Öffnungsstellung um, wodurch die Kurzhubleitung 18 mit der Zusatzleitung
19 verbunden wird, die ihrerseits über die Umsteuerleitung 9 und die Ringnut 3c nebst
Rücklaufleitung 10 druckentlastet ist.
Aufgrund dieser Druckentlastung hat auch das Steuerventil 5 in die Rückhubstellung
umgeschaltet, wonach der Schlagkolben seine Rückhubbewegung aufnimmt.
[0036] Nach Ausführen eines kleineren Hubs, des sogenannten Kurzhubs, wird die Einmündung
18a der Kurzhubleitung 18 freigegeben und über den vorderen Zylinderraumabschnitt
2b mit der Druckleitung 8 verbunden.
Über die somit unter Arbeitsdruck stehende Kurzhubleitung 18 werden unter Zwischenschaltung
des Vorsteuerventils 14 sowohl die Leitungen 15b und 15 als auch die Leitungen 19
und 9 druckbeaufschlagt mit der Folge, daß das Steuerventil 5 vor Erreichen des maximal
möglichen Hubs in die (linke) Arbeitshubstellung umschaltet und erneut der Arbeitshub
ausgelöst wird. Gleichzeitig wird über die dem Arbeitsdruck ausgesetzte größere Verstellfläche
V2 des Vorsteuerventils dessen Verschiebung - entgegen der von der kleineren Verstellfläche
V1 ausgehenden Rückstellkraft - in die dargestellte Sperrstellung herbeigeführt.
[0037] Die erfindungsgemäße Ausgestaltung ermöglicht es also, mit jedem Einzelschlag des
Schlagkolbens auf die Eigenschaften bzw. das Verhalten des zu zerkleinernden Materials
zu reagieren. Falls das Werkzeug in das zu zerkleinernde Material eindringt, führt
der Schlagkolben nur einen kleinen Hub aus, so daß die Einzelschlagenergie niedrig
ist. Falls das Werkzeug nicht in das zu zerkleinernde Material eindringt, wird ein
großer Hub mit dementsprechend maximaler Einzelschlagenergie ausgeführt.
[0038] Bei der Ausführungsform gemäß Fig. 2 weist das Vorsteuerventil 14 eine Rückstellung
auf, die als mechanisch wirksames Federelement 20 ausgebildet ist.
[0039] Dementsprechend ist weder eine druckbeaufschlagbare Verstellfläche V1 noch eine Vorsteuerrückstelleitung
17a vorhanden.
[0040] In dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 3 ist das Vorsteuerventil 14 mit einer kombinierten
mechanisch-hydraulischen Rückstellung ausgestattet: Der kleineren Verstellfläche V1
- welche über die Vorsteuerrückstelleitung 17a an die Druckleitung 8 angeschlossen
ist - ist ein mechanisch wirksames Rückstellelement in Gestalt einer Feder 21 parallelgeschaltet.
Die mittels der Bestandteile V1 und 21 erzeugte Gesamtrückstellkraft ist kleiner als
die von der größeren Verstellfläche V2 bei deren Druckbeaufschlagung erzeugte Gegenkraft.
Bedingt durch die Verwendung der Feder 21 nimmt das Vorsteuerventil 14 bei abgeschaltetem
Schlagwerk die Öffnungsstellung ein. Beim Anfahren arbeitet der Schlagkolben 3 daher
immer im Kurzhubbetrieb.
[0041] Im Gegensatz zu den bisher beschriebenen Ausführungsbeispielen weist die Ausführungsform
gemäß Fig. 4 ein Vorsteuerventil 14 auf, welches eingangsseitig zwei und ausgangsseitig
drei Anschlüsse aufweist. Dabei ist das Vorsteuerventil auf seiner Ausgangsseite zusätzlich
über eine Schaltleitung 22 mit der Wechseldruckleitung 13 verbunden.
Im einzelnen ist das Vorsteuerventil 14 derart ausgestaltet, daß in der dargestellten
(oberen) Sperrstellung lediglich eine Verbindung zwischen der Vorsteuerdruckleitung
17 und der Vorsteuerabzweigleitung 15b nebst Vorsteuerleitung 15 vorhanden ist, während
eingangsseitig die Kurzhubleitung 18 und ausgangsseitig die Zusatzleitung 19 sowie
Schaltleitung 22 gesperrt sind.
In der (unteren) Öffnungsstellung sind einerseits die Schaltleitung 22 und die Vorsteuerabzweigleitung
15b und andererseits die Kurzhubleitung 18 und die Zusatzleitung 19 miteinander verbunden;
im Gegensatz dazu ist die Vorsteuerdruckleitung 17 über die Eingangsseite des Vorsteuerventils
14 gesperrt.
[0042] Die in Rede stehende Ausgestaltung und Schaltung des Vorsteuerventils 14 hat zur
Folge, daß die Umschaltung aus der Öffnungs- in die Sperrstellung erst ausgelöst wird,
nachdem das Steuerventil 5 seine Arbeitshubstellung erreicht hat und dementsprechend
die Wechseldruckleitung 13 mit dem Arbeitsdruck beaufschlagt ist. Über die dann ebenfalls
unter Arbeitsdruck stehende Schaltleitung 22 wird die Vorsteuerabzweigleitung 15b
mit Druck beaufschlagt, wodurch unter Einwirkung der größeren Verstellfläche V2 die
Umschaltung des Vorsteuerventils in die Sperrstellung ausgelöst wird.
[0043] Abweichend von der beispielsweise in Fig. 1 dargestellten Ausführungsform weist das
Schlagwerk 1 gemäß Fig. 5 eine Kurzhubleitung 18 auf, die unter Zwischenschaltung
einer druckgesteuerten Zeitschalteinheit 23 über die Vorsteuerdruckleitung 17 an die
Druckleitung 8 angeschlossen ist.
Die (lediglich stark schematisiert) dargestellte Zeitschalteinheit 23 weist einen
Drucksensor, ein von diesem angesteuertes Zeitglied und ein von diesem beeinflußtes
Absperrventil auf, wobei der Drucksensor den in der Vorsteuerdruckleitung 17 anliegenden
Arbeitsdruck in ein Steuersignal umwandelt; abhängig von dessen Größe wird über das
Zeitglied die Zeitspanne eingestellt, während der das Absperrventil die Öffnungsstellung
einnimmt, d.h. die Verbindung zwischen der Kurzhubleitung 18 und der Vorsteuerdruckleitung
17 freigibt. Der Drucksensor wirkt dabei derart auf das Zeitglied ein, daß die von
diesem vorgegebene Zeitspanne mit abfallendem Arbeitsdruck (Systemdruck) kleiner wird.
[0044] Wie Fig. 6 erkennen läßt, steht die Zeitschalteinheit 23 zusätzlich über eine Zeitschaltleitung
24 mit der Wechseldruckleitung 13 in Verbindung. Durch die Zeitschaltleitung wird
die Zeitschalteinheit 23 unwirksam geschaltet, solange in der mit dem hinteren Zylinderraumabschnitt
2a verbundenen Wechseldruckleitung 13 der Arbeitsdruck anliegt. Bei Druckabfall in
der letztgenannten Leitung wird die Zeitschalteinheit gestartet.
[0045] Bei der Ausführungsform gemäß Fig. 7 ist das bereits erwähnte Absperrventil 23a der
Zeitschalteinheit 24 steuerungstechnisch einerseits an eine Rückstelleitung 17b angeschlossen,
über welche die kleinere Ventilsteuerfläche B1 mit Arbeitsdruck beaufschlagt werden
kann, und andererseits über seine größere Ventilsteuerfläche B2 an die Zeitschaltleitung
24 angeschlossen. Die Rückstelleitung 17b steht über die Vorsteuerrückstelleitung
17a mit der Druckleitung 8 in Verbindung.
In der dargestellten Schließstellung ist über das Absperrventil 23a die von der Rückstelleitung
17b ausgehende Kurzhubleitung 18 in Richtung auf das Vorsteuerventil 14 unterbrochen.
[0046] Die Zeitschaltleitung 24 ist mit einem Widerstand zur Zeiteinstellung in Gestalt
einer Blende 23b ausgestattet, der ein Rückschlagventil 23c parallelgeschaltet ist;
dieses ermöglicht die schnelle Rückstellung des Absperrventils 23a in die dargestellte
Schließstellung.
In der Öffnungsstellung des Absperrventils 23a steht die Kurzhubleitung 18 unter Zwischenschaltung
der Rückstelleitung 17b und der Vorsteuerrückstelleitung 17a mit der Druckleitung
8 in Verbindung.
[0047] Falls an der Wechseldruckleitung 13 Arbeitsdruck anliegt, nimmt das Absperrventil
23a - entgegen der von der kleineren Ventilsteuerfläche B1 ausgehenden Rückstellkraft
- die dargestellte Schließstellung ein, in welcher die Verbindung der Kurzhubleitung
18 zur Druckleitung 8 unterbrochen ist. Bei abfallendem Druck in der Wechseldruckleitung
13 sinkt auch der in der Zeitschaltleitung 24 herrschende Druck ab mit der Folge,
daß das Absperrventil 23a in die Öffnungsstellung umzuschalten beginnt. Nach einer
durch die Blende 23b beeinflußten Zeitspanne nimmt das Absperrventil 23a schließlich
die Öffnungsstellung ein, wodurch die Kurzhubleitung 18 mit Arbeitsdruck beaufschlagt
wird.
Sobald das Vorsteuerventil 14 die (nicht dargestellte) Öffnungsstellung einnimmt,
wird das Steuerventil in die Arbeitshubstellung überführt und dementsprechend der
Arbeitshub des Schlagkolbens ausgelöst.
[0048] Sobald nach Umschalten des Steuerventils (vgl. dazu beispielsweise Fig. 1) in der
Wechseldruckleitung 13 der Arbeitsdruck anliegt, wird die größere Ventilsteuerfläche
B2 bei geöffnetem Rückschlagventil 23c über die Zeitschaltleitung 24 mit Druck beaufschlagt
und dadurch das Absperrventil 23a in seine dargestellte Ausgangsstellung, d.h. in
seine Schließstellung, zurückgestellt.
[0049] Der Vorteil der in Rede stehenden Ausgestaltung (gemäß Fig. 5 bis 7) besteht darin,
daß die Größe des vom Schlagkolben ausgeführten Hubs sich selbsttätig und stufenlos
in Abhängigkeit vom Arbeitsdruck verändern läßt.
Dabei ist es auch möglich, die vom Zeitglied vorgegebene Zeitspanne von außen - beispielsweise
manuell oder ferngesteuert - zu beeinflussen und dadurch unterschiedliche Arbeits-
bzw. Einsatzbedingungen zu berücksichtigen.
1. Fluidbetriebenes Schlagwerk (1) mit einem in einem Arbeitszylinder (2) beweglichen
und auf ein Werkzeug (4) aufschlagenden Schlagkolben (3) sowie einer Steuerung mit
einem in einem Steuerventil (5) beweglichen Steuerschieber (5a), wobei der Schlagkolben
(3) zwei unterschiedlich große Kolbenflächen (A1, A2) aufweist, von denen die kleinere,
in Richtung des Rückhubs wirksame Kolbenfläche (A1) ständig mit einer unter Arbeitsdruck
stehenden Druckleitung (8) und die größere, in Richtung des Arbeitshubs (Pfeil 3e)
wirksame Kolbenfläche (A2) über das Steuerventil (5) wechselweise mit der Druckleitung
(8) und einer drucklosen Rücklaufleitung (10) verbunden ist,
und wobei der Steuerschieber (5a) zwei unterschiedlich große, in zueinander entgegengesetzter
Bewegungsrichtung wirksame Schieberflächen aufweist, deren kleinere, in Richtung der
Rückhubstellung des Steuerschiebers (5a) auf diesen einwirkende Schieberfläche (S1)
ständig mit der Druckleitung (8) und deren größere Schieberfläche (S2) über eine zwischen
den Kolbenflächen (A1, A2) angeordnete Umfangsnut (3c) jeweils lediglich zeitweilig
sowie abwechselnd mit der Druck- bzw. der Rücklaufleitung (8 bzw. 10) in Verbindung
steht,
gekennzeichnet durch folgende Merkmale:
- die größere Schieberfläche (S2) steht über eine Zusatzleitung (19) mit dem Ausgang
einer Vorsteuerung (14) in Verbindung und kann über die Zusatzleitung zeitweilig mit
Arbeitsdruck beaufschlagt werden;
- die Vorsteuerung (14) weist eine Vorsteuerleitung (15) auf, die bei Überschreiten
einer Schlagkolben-Grenzstellung (entsprechend der Aufschlagebene des Schlagkolbens
(3)) in Richtung des Arbeitshubs (Pfeil 3e) die Vorsteuerung (14) derart aktiviert,
daß diese in eine andere Stellung überführt und dabei eine Verbindung zur Zusatzleitung
(19) freigegeben wird; und
- durch Druckbeaufschlagung einer Kurzhubleitung (18) während des unmittelbar nachfolgenden
Rückhubs und die dadurch hervorgerufene Druckbeaufschlagung der größeren Schieberfläche
(S2) wird der Steuerschieber (5) vorzeitig in die Arbeitshubstellung verschoben.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorsteuerung als mit
einer Rückstellung (17, 17a) versehenes Vorsteuerventil (14) ausgebildet ist, welches
durch der Wirkung der Rückstellung entgegengerichtete Kraftbeaufschlagung aus seiner
Öffnungs- in eine Sperrstellung überführt werden kann,
wobei in der Öffnungsstellung eine Verbindung zwischen der Zusatzleitung (19) und
der Kurzhubleitung (18) vorhanden und diese Verbindung in der Sperrstellung unterbrochen
ist,
und daß die der Rückstellung (17, 17a) entgegenwirkende Verstellkraft dadurch hervorgerufen
wird, daß der zeitweilig in der Vorsteuerleitung (15) herrschende Arbeitsdruck auf
eine in Richtung der Sperrstellung wirksame Verstellfläche (V2) des Vorsteuerventils
(14) einwirkt.
3. Vorrichtung nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche mit folgenden Merkmalen:
- die größere Schieberfläche (S2) ist an eine Umsteuerleitung (9) angeschlossen, deren
Einmündung (9a) in den Zylinderraum des Arbeitszylinders (2) sich im Bereich der druckentlasteten
Umfangsnut (3c) befindet, falls der Schlagkolben (3) die vorgesehene normale Aufschlagstellung
einnimmt;
- die Vorsteuerleitung (15) steht über eine Einmündung (15a) mit dem Zylinderraum
des Arbeitszylinders (2) in Verbindung, wobei die Einmündung (15a) - in Richtung des
Arbeitshubs (Pfeil 3e) gesehen - hinter der Einmündung (9a) der Umsteuerleitung (9)
angeordnet ist.
4. Vorrichtung nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß das Vorsteuerventil (14) eine in Richtung seiner Öffnungsstellung wirksame Verstellfläche
(V1) aufweist, welche über die Druckleitung (8) mit dem Arbeitsdruck beaufschlagt
und kleiner ausgebildet ist als die in Richtung der Sperrstellung wirksame Verstellfläche
(V2).
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der kleineren Verstellfläche
(V1) ein mechanisch wirksames Rückstellelement (21) parallelgeschaltet ist, wobei
die sich daraus ergebende Gesamt-Rückstellkraft kleiner ist als die von der größeren
Verstellfläche (V2) bei deren Druckbeaufschlagung erzeugte Gegenkraft.
6. Vorrichtung nach zumindest einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß
das Vorsteuerventil (14) eine mechanische Rückstellung (20) aufweist.
7. Vorrichtung nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß von der Vorsteuerleitung (15) eine Vorsteuerabzweigleitung (15b) ausgeht, die
- getrennt von der Zusatzleitung (19) - an den Ausgang des Vorsteuerventils (14) angeschlossen
und in dessen Sperrstellung mit dem Arbeitsdruck beaufschlagt ist.
8. Vorrichtung nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die kleinere Verstellfläche (V1) über eine Vorsteuerrückstelleitung (17a) und
eine Vorsteuerdruckleitung (17) an die Druckleitung (8) angeschlossen ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorsteuerdruckleitung
(17) eingangsseitig derart an das Vorsteuerventil (14) angeschlossen ist, daß in dessen
Sperrstellung die Vorsteuerdruckleitung (17) mit der Vorsteuerabzweigleitung (15b)
in Verbindung steht.
10. Vorrichtung nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß in der Öffnungsstellung des Vorsteuerventils (14) die Kurzhubleitung (18) gleichzeitig
mit der Zusatzleitung (19) und der Vorsteuerabzweigleitung (15b) in Verbindung steht.
11. Vorrichtung nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Kurzhubleitung (18) über eine Einmündung (18a) mit dem Zylinderraum des Arbeitszylinders
(2) in Verbindung steht, die - in Richtung des Arbeitshubs (Pfeil 3e) gesehen - hinter
der Einmündung (15a) der Vorsteuerleitung (15) liegt.
12. Vorrichtung nach zumindest einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß
das Vorsteuerventil (14), welches ausgangsseitig zusätzlich über eine Schaltleitung
(22) an die Wechseldruckleitung (13) für den hinteren Zylinderraumabschnitt (2a) angeschlossen
ist, folgende Merkmale aufweist:
- in der Sperrstellung besteht lediglich eine Verbindung zwischen der Vorsteuerdruckleitung
(17) und der Vorsteuerabzweigleitung (15b), während die Kurzhub-, Zusatz- und Schaltleitung
(18, 19 bzw. 22) gesperrt sind;
- in der Öffnungsstellung sind einerseits die Vorsteuerabzweig- und Schaltleitung
(15b bzw. 22) und andererseits die Kurzhubleitung (18) sowie die Zusatzleitung (19)
über das Vorsteuerventil (14) miteinander verbunden, während die Vorsteuerdruckleitung
(17) gesperrt ist.
13. Vorrichtung nach zumindest einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß
die mit dem Arbeitsdruck beaufschlagte Kurzhubleitung (18) unter Zwischenschaltung
einer druckgesteuerten Zeitschalteinheit (23) an den Eingang des Vorsteuerventils
(14) angeschlossen ist, wobei die Zeitschalteinheit (23) unwirksam geschaltet ist,
solange in der mit dem hinteren Zylinderraumabschnitt (2a) verbundenen Wechseldruckleitung
(13) der Arbeitsdruck anliegt.
14. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Zeitschalteinheit (23)
einen Drucksensor, ein von diesem angesteuertes Zeitglied und ein von diesem beeinflußtes
Absperrventil aufweist, wobei der Drucksensor den in der Vorsteuerdruckleitung (17)
anliegenden Arbeitsdruck in ein Steuersignal umwandelt und abhängig von dessen Größe
über das Zeitglied die Zeitspanne einstellt, während der das Absperrventil die Öffnungsstellung
einnimmt.