[0001] Die Erfindung betrifft einen Spitzer für Weichminenstifte, insbesondere für Kosmetikstifte
(DE 38 24 883 C2).
[0002] Ein solcher Spitzer enthält in einem meist aus Kunststoff einstückig gespritzten
Spitzergehäuse einen sich in Einführungsrichtung konisch verengenden Führungskanal
für das Vorderende des Stiftes. Am Spitzergehäuse ist ein tangential zum Führungskanal
angestelltes Spitzermesser untergebracht. Außerdem enthält es in Einführungsrichtung
des Stiftes an den Führungskanal angrenzend einen zur Aufnahme der Minenspitze bestimmten
Freiraum. Dieser Freiraum ist bei einem Spitzer der eingangs genannten Art nach oben
und unten offen. Dieser Freiraum wird bei dem bekannten Spitzer zur Minenspitze hin
durch ein stegartiges Fassonmesser mit bogenförmiger Schneide abgegrenzt. Eine dreieckige
Querschnittsform dieses Steges soll in Gemeinsamkeit mit der nach oben und unten offenen
Ausbildung des besagten Freiraumes ein regelrechtes Schneiden der Mine zu ihrer Fassonierung
ermöglichen und ein Abschaben vermeiden. Der Freiraum verhindert eine Einwirkung auf
die Schneidspäne der Mine, die auf Grund ihrer problematischen, weichen Konsistenz
im Falle eines Staus zum Verschmieren neigen würden.
[0003] Die stegartige Ausbildung des Fassonmessers bei dem bekannten Spitzer in Gemeinsamkeit
mit der dreieckigen Querschnittsform des Steges bedingt eine geringe Eigenstabilität
bzw. Formfestigkeit. Auch die unterschiedlichen Weichheitsgrade der Mine bekannter
Kosmetikstifte ermöglichen nicht immer das bei dem bekannten Spitzer angestrebte Schneiden
anstelle eines Schabens zur Fassongebung der Minenspitze.
[0004] Bei einem weiterhin aus DE-B-1 236 374 vorbekannten Weichminenspitzer ist das zur
Formgebung der Minenspitze bestimmte Façonmesser ein schmaler Metallstreifen, der
mit seiner bogenförmigen Vorderkante die Spitze der Weichmine normal, also im wesentlichen
rechtwinklig zu ihrer Oberfläche beaufschlagt. Das dadurch bewirkte Abschaben führt
zu einem Stau von abgetragener Weichminenmasse im Bereich der Schabekante. Dieser
Stau verursacht ein Verschmieren der Nut des Spitzersockels. Die Verschmierung bleibt
nicht ohne negative Einwirkung auf den gerade für Kosmetikzwecke so sensiblen Bereich
der Stiftspitze.
[0005] Schließlich ist aus DE-U-80 07 479 eine Spitzdose für das kegelstumpfförmige Anspitzen
des unteren Schaftendes von Kerzen bekannt, um den Kerzenfuß auch in kleiner dimensionierte
Aufnahmeöffnungen von Kerzenhaltern einsetzen zu können. Bei dieser Spitzdose ist
der konische Führungskanal für den Kerzenfuß in Längsrichtung geschlitzt. Eine der
beiden Schlitzflanken ist nach Art eines Schabemessers mit einem keilförmigen Querschnitt
ausgestattet. Die Keilspitze der Querschnittsform steht als Schabemesser im wesentlichen
tangential in den Führungskonus der Spitzdose hinein. Die abgetragene Kerzenmasse
gleitet an der schlitzseitigen Flanke entlang und fällt ohne weitere Führung an der
Außenseite der Kanalwand in einen Aufnahmebehälter. Die dadurch bewirkte Formgebung
am Kerzenfuß erfolgt im Umfangsbereich des Kerzenschaftes. Dort bestehen keine Platzprobleme
wie im Bereich der Weichminenspitze eines Kosmetikstiftes. Schon deswegen bereitet
die Abführung der abgeschabten Kerzenmasse keine besonderen Probleme.
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Spitzer der eingangs genannten Art
dadurch zu verbessern, daß auch bei schabender Formung der Minenspitze durch das Fassonmesser
und ohne eine festigkeitsmäßig problematische dreieckige Querschnittsform einer darüber
hinaus stegartig ausgebildeten Schneide eine unproblematische Spanabfuhr gewährleistet
ist. Diese Aufgabe wird durch Anspruch 1 gelöst. Die keilartige Formgebung der tangential
am Umfang der Minenspitze wirksamen Schaberippe mit einem Keilwinkel von etwa maximal
45° und einem wirksamen Spanwinkel der Fassonierschneide von etwa mindestens 45° bewirkt,
daß die abgeschabte bzw. abgehobene Minenmasse als in sich ungebrochener Span zunächst
in etwa tangentialer Richtung mit nur geringfügiger Umlenkung von der Minenoberfläche
abgehoben wird und durch die in dem besagten Spanwinkel befindliche Spanfläche eine
nur leichte Umlenkung erfährt, die indessen bereits in geringem Abstand von der Schabekante
zum Abheben des Spans von der Spanfläche der Schaberippe führt. Der Span behält seinen
inneren Zusammenhang etwa nach Art eines Lamellen- oder Scherspans. Erst in größerem
Abstand von der Fassonierschneide und insbesondere auch von der Spanfläche stößt der
Span auf einen Gehäusevorsprung auf, wo er wegen der Aufrechterhaltung seines Zusammenhaltes
nicht zu einem Stau und einer Verschmierung neigt, sondern weiter in Abführrichtung
umgelenkt wird. Es bedarf daher keines Freiraumes zur ungehinderten Ableitung des
Spanes. Vielmehr ist es sogar vorteilhaft, wenn der das Fassonmesser tragende Gehäusevorsprung
in größerem Abstand von der Fassonierschneide die Funktion der Spanformung bzw. Spanlenkung
im Sinne einer Richtungsgebung übernimmt. Besonders vorteilhaft ist hier eine Umlenkung
des Spanes in eine zur Stiftachse etwa parallele, von der Minenspitze und überhaupt
vom Stift weggewandte Richtung. Dazu kann auch die Oberfläche des Gehäusevorsprunges
eine über sie hinausstehende Lenkrippe tragen.
[0007] Der Gegenstand der Erfindung wird anhand der Figuren beispielsweise erläutert. Es
zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische Perspektivansicht des Spitzergehäuses mit lediglich dem zur Formgebung
der Minenspitze dienenden, die Schaberippe tragenden Gehäusevorsprung,
- Fig. 2
- einen schematischen Querschnitt entsprechend der Linie II-II durch den Spitzer gemäß
Fig. 1,
- Fig. 3
- eine vergrößerte Darstellung der wesentlichen Funktionsteile des Spitzers,
- Fig. 4
- eine Darstellung analog Fig. 1 einer modifizierten Ausführungsform, bei der der Gehäusevorsprung
zusätzlich eine Spanlängsrippe trägt,
- Fig. 5
- eine Darstellung analog Fig. 2 der Ausführungsform gemäß Fig. 4,
- Fig. 6
- eine Darstellung analog Fig. 3 der Ausführungsform gemäß den Fig. 4 und 5.
[0008] Der Spitzer besteht im wesentlichen aus dem Spitzergehäuse 1 und darin einem sich
in Einführungsrichtung 2 konisch verengenden Führungskanal für das Vorderende des
Stiftes 3. Am Spitzergehäuse ist zunächst ein tangential zum Führungskanal (nicht
näher dargestellt) angestelltes Spitzermesser 4 vorhanden. Da es hier primär um das
Fassonieren der Minenspitze 5 geht, sind der Anordnung des Spitzermessers 4 im folgenden
keine näheren Ausführungen gewidmet.
[0009] In den zur Aufnahme der Minenspitze 5 bestimmten Freiraum 6 des Gehäuses steht bei
der Ausführungsform gemäß Fig. 1-3 ein einstückiger Gehäusevorsprung 7 im wesentlichen
radial nach innen hinein. Der Gehäusevorsprung 7 dient zur Formgebung der Minenspitze
5 nach Art einer Schablone. Er trägt an seiner der Minenspitze 5 zugewandten Flanke
8 eine schmale, im Querschnitt etwa keilförmige und mit der Keilspitze 9 in zum Umfang
der Minenspitze 5 im wesentlichen tangentialer Wirkrichtung 10 hinausstehende Schaberippe
11. Diese weist einen Keilwinkel 12 von etwa ≤ 70°, vorzugsweise von ≤ 45° auf. Dadurch
bildet die Schaberippe 11 einen Spanwinkel 13 von etwa ≥ 20°, vorzugsweise ≥ 45°.
[0010] Die die Schaberippe 11 tragende Oberfläche 14 des Gehäusevorsprunges 7 ist als Spanformer-
und/oder Spanlenker des Fließspans 15 ausgeformt. Die Ausformung kann als Ausmuldung
radial zur Stiftachse 16 in Richtung auf den Umfang des Spitzergehäuses 1 oder in
Einführungsrichtung 17 vorgenommen sein. Der Drehpfeil 17 kennzeichnet die Spitzrichtung
des Stiftes 3.
[0011] Bei der Ausführungsform gemäß Fig. 4 - 6 ragt der Gehäusevorsprung 7 in Axialrichtung
entgegen der Einführungsrichtung 2 von der Seite des Gehäusekopfes 18 her der Minenspitze
5 entgegen. Hier ist der Gehäusevorsprung 7 als flaches, blechähnliches Gehäuseteil
entsprechend der erwähnten Ausmuldung gebogen. Der Gehäusevorsprung 7 trägt hier auf
seiner Oberfläche eine Lenkrippe 19 zur Formung des Fließspanes 15.
[0012] Natürlich kann das Gehäuse 1 auch zusätzlich ein Reinigungsstäbchen tragen, um trotz
der guten Abführungswirkung gegenüber dem Fließspan15 etwa noch anhaftende Schabespäne
zu entfernen.
Bezugszeichenliste
[0013]
- 1
- Spitzergehäuse
- 2
- Einführungsrichtung
- 3
- Stift
- 4
- Spitzermesser
- 5
- Minenspitze
- 6
- Freiraum
- 7
- Gehäusevorsprung
- 8
- Flanke
- 9
- Keilspitze
- 10
- Wirkrichtung
- 11
- Schaberippe
- 12
- Keilwinkel
- 13
- Spanwinkel
- 14
- Oberfläche
- 15
- Fließspan
- 16
- Stiftachse
- 17
- Drehpfeil
- 18
- Gehäusekopf
- 19
- Lenkrippe
1. Spitzer insbesondere für Weichminenstifte mit einem Spitzergehäuse (1) und darin
- einem sich in Einführungsrichtung (2) konisch verengenden Führungskanal für das
Vorderende des Stiftes (3),
- einem tangential zum Führungskanal angestellten Spitzermesser (4) und
- einem in Einführungsrichtung (2) an den Führungskanal angrenzenden, für die Aufnahme
der Minenspitze (5) bestimmten Freiraum (6),
-- in welchen ein Gehäusevorsprung (7) zur Formgebung der Minenspitze (5) nach Art
einer Schablone hineinkragt,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Gehäusevorsprung (7) an seinem Ende eine
- schmale,
- im Querschnitt etwa keilförmige und
- mit der Keilspitze (9) in zum Umfang der Minenspitze (5) im wesentlichen tangentialer
Wirkrichtung (10) über den Gehäusevorsprung (7) hinausstehende
Schaberippe (11) trägt.
2. Spitzer nach Anspruch 1,
gekennzeichnet durch
einen Keilwinkel (12) der Schaberippe (11) von etwa ≤ 70° vorzugsweise etwa ≤ 45°.
3. Spitzer nach Anspruch 1 oder 2,
gekennzeichnet durch
einen Spanwinkel (13) der Schaberippe (11) von etwa ≥ 20°, vorzugsweise ≥ 45°.
4. Spitzer nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die die Schaberippe (11) tragende Oberfläche (14) des Gehäusevorsprunges (7) als
Spanformer und/oder Spanlenker eines Fließspans (15) ausgeformt ist.
5. Spitzer nach Anspruch 4,
gekennzeichnet durch
eine in Richtung zum Umfang des Spitzergehäuses und/oder in Axialrichtung (2) des
Führungskanals von der Kanal- bzw. Minenspitze (5) weggerichtete Ausmuldung der Oberfläche
des Gehäusevorsprunges (7).
6. Spitzer nach einem der Ansprüche 4 oder 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Oberfläche des Gehäusevorsprunges (7) mindestens eine Lenkrippe (19) für den
Fließspan (15) trägt.
7. Spitzer nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Gehäusevorsprung mit dem Spitzergehäuse (1) einstückig ist.