[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein Verfahren zum dynamischen
Führen von flachen Produkten wie z.B. flachen Produkten, die durch Querschneiden von
einer fortlaufenden Materialbahn abgeschnitten werden.
[0002] Die Veröffentlichung US 5,029,842 offenbart eine Signaturhandhabungsvorrichtung,
die ein erstes Förderband umfaßt, das Signaturen nacheinander an eine Entnahmestation
befördert. An der Entnahmestation werden die Signaturen nacheinander an ein Aufnahmeförderband
übergeben. Um die Geschwindigkeit, mit der sich die Signaturen zwischen dem ersten
Förderband und dem Aufnahmeförderband bewegen können, zu erhöhen, weisen die Signaturen
zwecks Versteifung eine Wellenbildung bestehend aus einer Welle bzw. mehreren Wellen
auf. Dementsprechend ist zur Versteifung der Signaturen an der Entnahmestation eine
Wellenbildungseinrichtung angeordnet, die die Signaturen mit einer Wellenbildung versieht,
die sich zwischen dem vorderen und dem hinteren Signaturbereich erstreckt. Obwohl
die Wellenbildung einer Signatur nur temporär ist, befindet sich die Wellenbildungeinrichtung
so nahe an dem Aufnahmeförderband, daß eine Wellenbildung in der Signatur erhalten
bleibt, während der vordere Signaturbereich sich in Richtung Aufnahmeförderband bewegt.
Das heißt, daß der Abstand zwischen der Wellenbildungseinrichtung und dem Aufnahmeförderband
kleiner ist als der Abstand zwischen dem vorderen und dem hinteren Signaturbereich.
[0003] Die Veröffentlichung US 5,107,733 offenbart eine Vorrichtung zum Schneiden und Transportieren
einer Papierbahn in einem Falzapparat einer Druckmaschine. Die Vorrichtung umfaßt
eine Paar Schneidzylinder, um die Bahn in Bahnabschnitte zu schneiden, und eine Transportvorrichtung,
um die Bahnabschnitte von den Schrieidzylinder wegzutransportieren. Der erste Schneidzylinder
weist mindestens eine Schneidschiene auf, und der zweite Schneidezylinder ist mit
mindestens einem Schneidmesser versehen, das an einem zwischen den Schneidzylindern
gebildeten Spalt auf die Schneidschiene auftrifft, um die den Spalt durchlaufende
Bahn zu schneiden. Sowohl auf dem ersten als auch auf dem zweiten Schneidzylinder
sind eine Vielzahl von Leisten abgestützt. Die Leisten sind so auf den Schneidzylindern
positioniert, daß sie - beim Durchlaufenden des Spalts - jedem neu gebildeten vorderen
Bahnbereich ein temporäres Versteifungsprofil verleihen. Jeder vordere Bahnbereich
wird mit einem Versteifungsprofil versehen, um den vorderen Bereich unterstützend
zu führen, während dieser sich von dem zwischen den Schneidzylindern gebildeten Spalt
zu der Transportvorrichtung bewegt. Zusätzlich zu den Leisten ist außerdem sowohl
auf dem ersten als auch auf dem zweiten Schneidzylinder mindestens je eine glättende
Oberfläche abgestützt. Die glättenden Oberflächen sind so auf den Schneidzylindern
positioniert, daß sie beim Durchlaufen des Spalts das temporäre Versteifungsprofil
aus den vorderen Bahnbereichen entfernen.
[0004] Trotz des Vorhandenseins von zuvor erwähnten Signaturhandhabungsvorrichtungen gibt
es ein technisches Problem, nämlich das, daß nach dem Abtrennen von Signaturen oder
Exemplaren von einer fortlaufenden Bahn während deren Transport zu den Förderbändern
keine zuverlässige Führung der Signaturen mehr gegeben ist. Nach dem Abschneiden der
Vorderkante der Signatur wird diese dem Einlaufspalt der Förderbänder zugeführt. Geometrische
Zwänge hindern die Förderbänder allerdings solange daran, eine Signatur zuverlässig
zu führen, bis diese Signatur die Schneidzylinder passiert hat. Eine kritische Zone
einer jeder Signaturvorderkante erstreckt sich von einem Bereich hinter dem Schneidspalt
bis zu einem Punkt, vor dem die Förderbänder die zuverlässige Führung über die Vorderkante
erlangen. Auf dieser Wegstrecke ist die Vorderkante der Signatur nicht gespannt, so
daß sie auf ihrem Weg zu den Förderbändern von einer gewünschten Geraden abweichen
kann. Insbesondere bei punkturlosen Falzapparaten weichen die Signaturen oder Exemplare
oft entlang gekrümmter Wege ab, anstatt einem vorgegebenen geraden Pfad von den Schneidzylindern
bis zu den Förderbändern zu folgen. Diese Abweichungen können dazu führen, daß die
Abstände zwischen den geförderten Signaturen oder Exemplaren unterschiedlich sind,
wodurch bei einem punkturlosen Falzapparat Schwierigkeiten bei der weiteren Verarbeitung
der Signaturen entstehen.
[0005] Ein weiterer Nachteil von bestehenden Schneidzylindern ist in Zusammenhang mit Bandförderung
die Tatsache, daß die Vorderkanten der Signaturen abstehen. Dieses unbeabsichtigte
Öffnen einer Signaturvorderkante kann Verarbeitungsstaus oder Beschädigungen am Produkt
wie z.B. Eselsohren oder ähnliches verursachen.
[0006] In Verbindung mit Schneidzylindern werden auch zusätzliche Wellenbildungsvorrichtungen
wie z.B. jene, die in der US 5,107,733 offenbart wurden, verwendet. Des weiteren wird
vorgeschlagen, elektrostatische Hefter zu verwenden, die stromaufwärts gesehen den
Schneidzylindern vorgeordnet sind, um die während der Übergabe der Signaturen auftretenden
Probleme in den Griff zu bekommen. Diese Lösungen schaffen jedoch neue Probleme und
machen bei einem punkturlosen Falzapparat den Signaturenübergabebereich zwischen Schneidzylindern
und Förderbänder zu einem sehr empfindlichen Bereich.
[0007] Ausgehend von dem Stand der Technik und den damit in Zusammenhang stehenden Problemen
technischer Natur entsprechend ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die von
einer Materialbahn abgetrennten Signaturen zu führen, während diese sich zwischen
einem Schneidespalt und einem Einlaufspalt der Förderbänder bewegen.
[0008] Eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, während des Transports mittels
der Förderbänder einen relativ konstanten Abstand zwischen den von der Materialbahn
abgetrennten Signaturen aufrechtzuhalten.
[0009] Eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, die Vorderkanten der
Signaturen während des Transports am Sich-öffnen zu hindern.
[0010] Den Ausführungsbeispiele der vorliegenden Erfindung entsprechend umfaßt eine Vorrichtung
zum Transportieren von Signaturen in einem Falzapparat mindestens zwei zusammenwirkende
Schneidzylinder, wobei jeder Schneidzylinder mit mindestens einem Schneidmesser bzw.
mit einer Schneidschiene versehen ist, sowie eine Förderebene, die sich im Betrieb
im wesentlichen senkrecht erstreckt, eine erste Förderanordnung und eine zweite Förderanordnung,
wobei die zusammenwirkenden Schneidzylinder in die Pfade von Förderelementen der ersten
Förderanordnung integriert sind und die zweite Förderanordnung eine Materialbahn vor
dem durch die zwei zusammenwirkenden Schneidzylinder durchgeführten Schneidvorgang
erfaßt.
[0011] Ausführungsbeispiele nehmen auch Bezug auf ein Verfahren zum Transportieren von Signaturen
eines Falzapparates, das die Materialbahn schrittweise durch eine querverlaufende
Schnittebene mittels mindestens einer ersten und einer zweiten Förderanordnung befördert,
die die Materialbahn sowohl in einem Einlaufbereich als auch in einem Auslaufbereich
der querverlaufenden Schnittebene erfaßt und die erfaßte Materialbahn wirksam einem
fingerförmigen Führung zuführt, das stromabwärts gesehen der ersten und der zweiten
Förderanordnung nachgeordnet ist.
[0012] Ausführungsbeispiele gemäß der vorliegenden Erfindung ermöglichen ein beidseitiges
Führen der Bahn, bevor in dem Schneidspalt Signaturen von der Vorderkante der Materialbahn
abgetrennt werden. Da längsgefalzte Signaturen erfaßt und zusammengehalten werden,
wird das Sich-öffnen von Signaturvorderkanten reduziert und/oder ganz ausgeschaltet.
Außerdem wird aufgrund der Tatsache, daß ein sich von dem Schneidspalt bis zu einem
Einlaufspalt der Förderbänder erstreckender Bereich durch die Förderanordnungen überbrückt
wird, ein Abweichen von Signaturvorderkanten verhindert und ein konstanter Abstand
zwischen den einzeln aufeinanderfolgenden Signaturen aufrechterhalten.
[0013] Gemäß weiterer Einzelheiten der vorliegenden Erfindung können die Förderelemente
entweder in beliebiger Anzahl gruppenweise (z.B. in Gruppen mit zwei oder drei Förderelementen)
- wobei jede Gruppe von Förderelementen von der folgenden Förderelementegruppe beabstandet
ist - und/oder auf den Pfaden der Förderanordnungen einzeln angeordnet sein.
[0014] Die Anordnung der Förderelemente in Gruppen von mindestens zwei oder drei Förderelementen
hat im Hinblick auf den Auslaufspalt Vorteile in dem unteren Bereich der Förderebene.
Die zweiten und/oder dritten Förderelemente einer jeden Gruppe üben einen schlupffreien
Antrieb auf die Signaturen aus, während diese auf das untere Bänderpaar gelangen.
[0015] Die entweder gruppenweise und/oder einzeln angeordneten Förderelemente sind über
Verbindungselemente, die bei jeder Förderanordung einen geschlossenen Kreislauf bilden,
miteinander verbunden. Die Förderelemente können z.B. Querstangen sein, die sich über
die Breite der Materialbahn erstrecken, wobei die Querstangen beabstandete Führungsscheiben
aufweisen. Alternativ kann es sich bei den Förderelementen z.B. um Endlosbänder handeln,
in deren Umfang Ausschnitte vorgesehen sind. Das Schneidzylinderpaar weist Segmente
mit reduziertem Radius auf, was den Förderelementen das Passieren ermöglicht, wobei
die Schneidzylinder in die Pfade der Förderelemente integriert sind. Die Segmente
mit reduziertem Radius stellen eine kreisbogenförmige Ausnehmung auf den Zylindern
dar. Vor dem Querschneiden der Materialbahn in einer Schnittebenen, die quer zur Förderebene
verläuft, wird das Material von den Förderelementen beiderseits erfaßt.
[0016] In einem stromabwärts gerichteten Bereich des Auslaufspalts der Förderanordnungen
ist mindestens ein Führungsfingerpaar angeordnet. Die Fühungsfinger greifen in die
leeren Zwischenräume zwischen den Führungsscheiben der rotierenden Querstangen, wodurch
die Signaturen eine gerade Bewegung (z.B. eine gerade senkrechte Abwärtsbewegung)
ausführen können.
[0017] In einem zuvor erwähnten alternativen Ausführungsbeispiel weisen die Endlosbänder
an ihrem Umfang Ausschnitte auf, die ein Zusammenwirken der beiden Schneidzylinder
ermöglichen. Die Endlosbänder erstrecken sich im wesentlichen über die Breite der
Materialbahn und führen so die von der Materialbahn abgetrennten Signaturen. Die Endlosbänder
werden ohne Phasenversatz in bezug auf die Rotation des Schneidzylinderpaares angetrieben
und außerdem mit der Geschwindigkeit, mit der auch die Materialbahn befördert wird.
[0018] Die zuvor erwähnten und auch andere Aufgaben der vorliegenden Erfindung werden in
der nachfolgenden ausführlichen Beschreibung der bevorzugten Ausführungsbeispiele
anhand von entsprechenden Zeichnungen näher erläutert.
- Fig.1
- ist eine schematische Ansicht zweier Förderanordnungen, die einer sich im wesentlichen
senkrecht erstreckenden Förderebene zugeordnet sind;
- Fig. 2
- ist eine vergrößerte Ansicht des Schneidzylinderabschnitts;
- Fig. 3
- ist eine vergrößerte Ansicht des Auslaufspaltbereichs der Förderanordnungen;
- Fig. 4
- zeigt fingerförmige Führungen, die in die Lücken zwischen den Führungsscheiben greifen,
die auf den als Querstangen ausgebildeten Förderelementen angebracht sind;
- Fig. 5
- zeigt ein alternatives Ausführungsbeispiel der Förderanordnungen in Form von Endlosbändern,
in denen Ausschnitte vorgesehen sind; und
- Fig. 6
- zeigt die Endlosbänder, die die Materialbahn und von der Materialbahn abgetrennte
Signaturen führen.
[0019] In Fig. 1 wird eine Materialbann 1, z.B. ein Strang, mittels Preßwalzen 3 über einen
Trichter 2 in Längsrichtung gezogen. Die längsgefalzte Materialbahn 1 passiert dann
eine erstes Zugwalzenpaar 4 und ein zweites Zugwalzenpaar 5. Nach Passieren des zweites
Zugwalzenpaares 5 durchläuft die Materialbahn 1 ein Schneidzylinderpaar 6 sowie einen
Messerzylinder 10 und einen Gegenzylinder 11 (z.B. aus Gummi), wobei der Messerzylinder
mindestens ein Schneidmesser 12 und der Gegenzylinder mindestens eine Schneidschiene
13 aufweisen. In einem von den Schneidzylindern gebildeten Spalt 7 werden die Signaturen
durch die Schneidzylinder von der Materialbahn 1 abgetrennt, wobei die Schneidzylinder
in einer Schneidebenen, die quer zu einer Förderebenen verläuft, einen quergerichteten
Schneidvorgang durchführen.
[0020] Vor dem quergerichteten Schneidvorgang wird die Materialbahn 1 auf beiden Seiten
von Förderelementen 18,19 einer ersten (z.B. links angeordneten) Förderanordnung 17
und einer zweiten (z.B. rechts angeordneten) Förderanordnung 16 erfaßt. In der in
Fig. 1 gezeigten Ausführung sind die Förderelemente 18,19 in Gruppen mit einen ersten,
einem zweiten und einem dritten Förderelement angeordnet. Wie in Fig. 2 gezeigt, stellen
die Bezugsziffern 18.1, 18.2 und 18.3 eine Gruppe von Förderelementen der linken Förderanordnung
17 dar, während das entsprechende erste, zweite und dritte Förderelement 19.1, 19.2
und 19.3 zur rechten Förderanordung 16 gehört. Auf den Pfaden der Förderanordungen
16, 17 sind die Förderelementegruppen 18, 19 voneinander beabstandet, wie durch Pfeil
22 in Fig. 1 angedeutet. Die Förderelemente 18, 19 sind über Verbindungselemente 20
miteinander verbunden. In einem alternativen Ausführungsbeispiel müssen die Förderelemente
nicht gruppenweise angeordnet sein, sie können vielmehr als einzelne Förderelemente
ausgebildet sein; denkbar ist es auch, einzelne Förderelemente mit Förderelementegruppen
zu kombinieren.
[0021] Die Materialbahn 1 wird von den Förderelementegruppen 18, 19 oberhalb des Schneidzylinderpaares
6 erfaßt. Um die Materialbahn 1 zu erfassen, während diese sich entlang der Förderpfade
der beiden Förderanordnungen 16, 17 in der Förderebene 15 bewegt, die sich beim Betrieb
der Vorrichtung in Fig. 1 im wesentlichen senkrecht erstreckt, passieren die Förderelementegruppen
18, 19 zwischen dem Messerzylinder 10 und dem Gegenzylinder 11, indem diese in Segmente
dieser Zylinder eintauchen, die in bezug auf andere Zylindersegemente einen reduzierten
Radius aufweisen. Die kreisbogenförmigen ersten und zweiten Ausnehmungen 8, 9, die
in jedem der beiden Zylinder 6 vorgesehen sind, ermöglichen den Förderelementen 18,
19 ein Ergreifen der Materialbahn 1 in dem vor dem Spalt 7 angeordneten Inputbereich
und einer abgetrennten Signatur 25 in einem dem Spalt 7 nachgeordneten Outputbereich,
nachdem die Signatur von der Materialbahn 1 abgetrennt worden ist. Somit ist eine
zuverlässige Führung der abgetrennten Signaturen 25 weiterhin gewährleistet.
[0022] In einem der linken und der rechten Förderanordnung 16, 17 nachgeordneten Bereich
sind fingerförmige Führungen 23, 24 befestigt, um einen korrekten Signatureinlauf
auf das linke und das rechte Förderband 26, 27 sicherzustellen.
[0023] Fig. 2 ist eine vergrößerte Ansicht der Schneidzylinder, wobei das Schneidzylinderpaar
6 in den Pfad der Förderelementegruppen 18 bzw. 19 integriert ist. Die Förderelementegruppen
18, 19 erfassen die Materialbahn 1 vor dem Schneidzylinderpaar 6. Um eng mit der Materialbahn
1, die gerade befördert wird, in Kontakt zu bleiben, tauchen die Förderelementegruppen
18, 19 und/oder die einzelnen Förderelemente 18, 19 in die erste und zweite kreisbogenförmige
Ausnehmung 8, 9, die auf jedem Zylinder des Schneidzylinderpaares 6 vorgesehen ist,
ein, nachdem zusammenwirkende Messer 12 und Schneidschienen 13 eine Signatur von der
Materialbahn 1 abgetrennt haben. In Umfangsrichtung des Messerzylinders 10 und des
Gegenzylinders 11 gesehen, wird die Kreisbogenlänge der ersten bzw. der zweiten Ausnehmung
8, 9 in Fig. 2 durch die Bezugsziffer 21 angedeutet. Die Ausnehmungen 8, 9 (d.h. die
Segmente mit reduziertem Radius) erstrecken sich von einem Messer 12 zu dem nächsten
Messer 12 auf dem Messerzylinder 10 und von einer Schneidschiene 13 zu der nächsten
Schneidschiene 13 auf dem Gegenzylinder 11.
[0024] Somit wird die Materialbahn 1 vor dem quergerichteten Schneidvorgang durch die Förderelementegruppen
18, 19 geführt. Ferner wird verhindert, daß sich die abgetrennte Signatur an ihrer
Vorderkante auffächert und von der im wesentlichen vertikal verlaufenden Förderebene
15 abweicht. Folglich bleibt der Abstand zwischen aufeinanderfolgenden von der Materialbahn
1 abgetrennten Signaturen konstant, und Abweichungen von dem gewünschten Förderpfad
werden reduziert oder gänzlich ausgeschaltet.
[0025] Wie zuvor erwähnt, umfaßt ein unterer Bereich der Förderanordnung 16, 17 (z. B. der
Auslaufspalt) zwei fingerförmige Führungen oder Führungselemente 23, 24. Die Förderelementegruppen
18, 19, in denen die Elemente 18.1, 18.2 und 18.3 bzw. 19.1, 19.2 und 19.3 zusammengefaßt
sind, folgen Förderpfaden in dem unteren Bereich der Förderanordnung 16, 17, wobei
die jeweiligen Pfade der Förderelemente die Vorderkante einer jeden Signatur zu dem
vertikal verlaufenden Spalt, der sich zwischen den Führungselementen 23, 24 bildet,
führen.
[0026] In einem Stadium eines in Fig. 2 dargestellten Ausführungsbeispiels wird die Vorderkante
einer jeden Signatur von den zweiten und dritten Förderelementen 18.2, 18.3 und 19.2,
19.3 geführt, während die Hinterkante von individuell angeordneten Förderelementen
18, 19 - wie in Fig. 2 gezeigt - geführt wird. Die Materialbahn 1 oberhalb des Schneidzylinderpaares
6 wird von Förderelementegruppen 18, 19 erfaßt, die zum Teil in die erste Ausnehmung
8, die dem Messerzylinder 10 und dem Gegenzylinder 11 zugeordnet ist, hineinreichen.
[0027] Fig. 3 ist eine vergrößerte Ansicht des Auslaufspaltbereichs der Förderanordnungen.
Jede Signatur 25, die in der Förderebene 15 befördert wird, wird an ihrer Vorderkante
von den Förderelementegruppen 18.1, 18.2, 18.3 bzw. 19.1, 19.2, 19.3 erfaßt. Die Förderelementegruppen
18, 19 führen die Signaturenvorderkante in den zwischen dem fingerförmigen Führungselementepaar
23, 24 gebildeten Spalt ein. Gemäß der Abbildung wird die vorhergehende Signatur 25
von dem linken bzw. rechten Förderband geführt. Werden die Förderelemente 18.1, 18.2,
18.3 und 19.1, 19.2, 19.3 weiter bewegt, tendiert ein jedes der ersten Förderelemente
18.1 und 19.1 dazu, dem jeweiligen Pfad der Förderanordnung 16, 17 zu folgen. Die
zweiten und dritten Förderelemente 18.2, 18.3 und 19.2, 19.3 üben einen schlupffreien
Antrieb auf eine Signatur 25 aus, um diese in den zwischen den fingerförmigen Elementen
23, 24 gebildeten Spalt zu lenken. Da der Abstand zwischen dem Klemmpunkt der dritten
Förderelemente 18.3 und 19.3 und dem schlupffreien Antrieb der unteren Bänder 26,
27 kleiner ist als die Signatur 25 lang, wird ein schlupffreier Antrieb der abgetrennten
Signatur 25 in dem Übergabebereich aufrechterhalten.
[0028] Die Signaturen 25 werden zu weiteren Bearbeitungsstationen transportiert, indem sich
die unteren Bänder 26, 27 um Rollen 28 drehen. In einem Bereich an den Spitzen der
fingerförmigen Elemente 23, 24, in dem die Förderelemente 18, 19 näherkommen, reichen
die Spitzen der fingerförmigen Elemente 23, 24 in die zwischen den Führungsscheiben
der Förderelemente 18, 19 gebildeten Zwischenräume hinein, wie in Fig. 4 näher veranschaulicht
wird.
[0029] Fig. 4 zeigt Förderelemente 18, 19, die als Querstangen 31 mit darauf befestigten
und voneinander beabstandeten Führungsscheiben 30 ausgebildet sind. Die fingerförmigen
Führungen reichen in die zwischen den Führungsscheiben und den querstangenartigen
Elementen gebildeten Zwischenräume hinein. In dieser perspektivischen Ansicht reichen
die Spitzen der fingerförmigen Führungselemente 23, 24 in zwischen den Führungsscheiben
30 gebildete Zwischenräume 30.1 hinein. Die Führungsscheiben 30 sind so angeordnet,
daß sie voneinander beabstandet sind und ein Einführen der Spitzen der Führungselemente
23, 24 zwischen den Elementen der Förderelementegruppen 18, 19 ermöglichen. Nach dem
Einführen einer Signaturvorderkante in den zwischen den fingerförmigen Führungselementen
23, 24 gebildeten Spalt, lenken die zweiten und dritten Förderelemente 18.2, 18.3
und 19.2, 19.3 die Signatur 25, indem sie diese zuverlässig führen, ganz in den zwischen
den fingerförmigen Elementen 23, 24 gebildeten Spalt. Somit übernehmen die fingerförmigen
Führungselemente 23, 24 bereits die Führung der Signatur, bevor die Förderelemente
18.3, 19.3 die Signatur 25 freigeben.
[0030] Die Führungsscheiben 30 können z.B. aus Gummi oder einem synthetischen Material bestehen,
das eine Reibkraft erzeugt, die auch auf die Vorderkante einer auf beiden Seiten erfaßten
Signatur übertragen wird. Selbstverständlich kann jedes Material verwendet werden,
das den gewünschten Reibkontakt verschafft.
[0031] Fig. 5 und 6 zeigen eine alternative Ausführung der Förderelement, wobei die Förderelemente
als Endlosbänder ausgebildet sind, deren Breite sich in einem Ausführungsbeispiel
über die Breite der Materialbahn 1 erstreckt. Wie der Fachmann zu würdigen weiß, können
in alternativen Ausführungen Bänder beliebiger Breite verwendet werden. Die Schneidzylinder
- d.h. ein Messerzylinder 10 und ein Gegenzylinder 11 - sind je von einem der Endlosbänder
34, 35 umgeben. Die Rollen, um die die Endlosbänder 34, 35 laufen, sind in den Zeichnungen
der Übersichtlichkeit halber nicht abgebildet. Der Messerzylinde 10 und der Gegenzylinder
11 sind derart mit ersten bzw. zweiten Ausnehmungen 8, 9 versehen, daß die Endlosbänder
34, 35 während des Abtrennens der Signaturen 25, 38 eine zuverlässige Führung der
Signaturen gewährleisten. Die Endlosbänder 34, 35, die in bezug auf den Messerzylinder
10 und den Gegenzylinde 11 ohne Phasenversatz umlaufen, weisen rechteckige Ausschnitte
36, 37 auf, die den Zylindern 10, 11 ein Querschneiden ermöglichen.
[0032] Die Endlosbänder 34, 35 laufen in Pfeilrichtung 39, 40 um. Die Führungsrollen der
Endosbänder (nicht abgebildet) sind in den Krümmungsbereichen 33 eines jeden Endlosbandes
34, 35 in einer Art und Weise angeordnet, die jedem Fachmann sofort einleuchtet. Die
Endlosbänder 34, 35 laufen mit der Geschwindigkeit der Materialbahn 1 um und gewährleisten
eine zuverlässige Führung der von der Mateialbahn 1 abgetrennten Signaturen 25, 38.
Da die umlaufenden Endlosbänder 34, 35 eine Materialbahn 1 vor dem Querschneiden erfassen
und die Signaturen 25, 38 während des Schneidvorgangs und danach erfassen, werden
Abweichungen der Signaturen 25, 28 vermieden. Ferner kann der vorgegebene Abstand
zwischen den abgetrennten Signaturen 25, 38 beibehalten werden.
LISTE DER BEZUGSZEICHEN
[0033]
- 1
- Materialbahn
- 2
- Trichter
- 3
- Preßwalzen
- 4
- erstes Zugwalzenpaar
- 5
- zweites Zugwalzenpaar
- 6
- Schneidzylinderpaar
- 7
- Spalt zwischen Schneidzylindern
- 8
- erste Ausnehmung des Zylinders 6
- 9
- zweite Ausnehmung des Zylinders 6
- 10
- Messerzylinder
- 11
- Gegenzylinder
- 12
- Schneidmesser
- 13
- Schneidschiene
- 15
- Förderebene
- 16
- zweite Förderanordnung
- 17
- erste Förderanordnung
- 18
- Förderelement
- 18.1
- Förderelement der Förderanordnung 17
- 18.2
- Förderelement der Förderanordnung 17
- 18.3
- Förderelement der Förderanordnung 17
- 19
- Förderelement
- 19.1
- Förderelement der Förderanordnung 16
- 19.2
- Förderelement der Förderanordnung 16
- 19.3
- Förderelement der Förderanordnung 16
- 20
- Verbindungselemente
- 21
- Kreisbogenlänge
- 23
- fingerförmige Führungselemente
- 24
- fingerförmige Führungselemente
- 25
- Signatur
- 26
- linkes Förderband
- 27
- rechtes Förderband
- 28
- Rollen
- 30
- Führungsscheiben
- 30.1
- Zwischenräume
- 31
- Querstangen
- 33
- Krümmungsbereich
- 34
- Endlosband
- 35
- Endlosband
- 36
- Ausschnitt
- 37
- Ausschnitt
- 38
- Signatur
- 39
- Pfeilrichtung
- 40
- Pfeilrichtung
1. Vorrichtung zum Transportieren von Exemplaren in einem Falzapparat, mit mindestens
einem Paar zusammenwirkender Schneidzylinder (6), wobei jeder Schneidzylinder (6)
mindestens ein Schneidmesser (12) und eine Schneidschiene (13) aufweist und sich eine
Förderebene (15) während des Betriebs im wesentlichen vertikal erstreckt,
gekennzeichnet durch
eine erste Förderanordnung (17) und eine zweite Förderanordnung (16), wobei die zusammenwirkenden
Schneidzylinder (6) in den Pfad der Förderelemente (18, 19) der ersten und der zweiten
Förderanordnung (17, 16) integriert sind, um eine Materialbahn (1) vor einem durch
die zusammenwirkenden Schneidzylinder (6) ausgeführten Schneidvorgang zu erfassen.
2. Vorrichtung gemäß Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die jeweiligen Förderelemente (18, 19) in Gruppen angeordnet sind, wobei jede
Gruppe mindestens ein erstes Förderelement (18.1, 19.1), ein zweites Förderelement
(18.2, 19.2) und ein drittes Förderelement (18.3, 19.3) aufweist und die ersten, zweiten
und dritten Förderelemente jeder Gruppe sich auf den Pfaden einer der Förderanordnungen
(17, 16) befinden
3. Vorrichtung gemäß Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Förderelemente als einzelne Förderelemente (18, 19) auf den Pfaden der ersten
und der zweiten Förderanordnung (17, 16) angeordnet sind.
4. Vorrichtung gemäß Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Förderelemente (18.1, 18.2, 18.3) der ersten Förderanordnung (17) entlang
dem Pfad der ersten Förderanordnung (17) voneinander beabstandet sind, und
daß die Förderelemente (19.1, 19.2, 19.3) der zweiten Förderanordnung (16) entlang
dem Pfad der zweiten Förderanordnung (16) voneinander beabstandet sind.
5. Vorrichtung gemäß Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die erste und die zweite Förderanordnung (17, 16) der sich im wesentlichen vertikal
erstreckenden Förderebene (15) zugeordnet sind.
6. Vorrichtung gemäß Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Förderelemente (18.1, 18.2, 18.3; 19.1, 19.2, 19.3) innerhalb der jeweiligen
ersten und zweiten Förderanordnung (17, 16) durch Verbindungselemente (20), die in
der jeweiligen ersten und zweiten Förderanordnung (17, 16) jeweils eine geschlossene
Schleife bilden, miteinander verbunden sind.
7. Vorrichtung gemäß Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Förderelemente (18.1, 18.2, 18.3; 19.1, 19.2, 19,3) transversale Querstangen
mit daran montierten Führungsscheiben (30) sind.
8. Vorrichtung gemäß Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß jeder der Schneidzylinder (6) Segmente aufweist, die bezüglich anderer Schneidzylindersegmente
einen reduzierten Radius haben, und daß sich die Förderelemente (18, 19) in dem Bereich
zwischen den zusammenwirkenden Schneidzylindern (6) durch diese Segmente bewegen.
9. Vorrichtung gemäß Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Segmente mit einem reduzierten Radius, welche sich auf jedem der zusammenwirkenden
Schneidzylinder (6) befinden, eine bogenförmige erste und zweite Ausnehmung aufweisen.
10. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Förderelemente (18.1, 18.2, 18.3; 19.1, 19.2, 19.3) der ersten und der zweiten
Förderanordnung (17, 16) betriebsmäßig derart konstruiert sind, daß sie sich mit der
Geschwindigkeit drehen, mit welcher die Materialbahn transportiert wird, und daß sie
die Materialbahn an deren beiden Seiten ergreifen.
11. Vorrichtung nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Förderelemente (18, 19) Zwischenräume (30.1) zwischen den Führungsscheiben
(30) aufweisen.
12. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß einem Auslaufspalt der ersten und der zweiten Förderanordnung (17, 16) ein erstes
und ein zweites fingerförmiges Führungselement (23, 24) zugeordnet ist.
13. Vorrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß das zweite und das dritte Förderelement (18.2, 18.3; 19.2, 19.3) jeder Förderelementegruppe
(18.1, 18.2, 18.3; 19.1, 19.2, 19.3) eine von der Materialbahn (1) abgeschnittenen
Signatur (25) in untere Förderbänder bewegt.
14. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die erste und die zweite Förderanordnung Endlosbänder (34, 35) sind, die der im
wesentlichen vertikalen Förderebene (15) zugeordnet sind.
15. Vorrichtung nach Anspruch 14,
dadurch gekennzeichnet,
daß jedes der Endlosbänder (34, 35) einen jeweiligen Ausschnitt (36, 37) aufweist,
so
daß die Signaturen oder Exemplare (25) durch die zusammenwirkenden Schneidzylinder
(6) von der Materialbahn (1) abgeschnitten werden können.
16. Vorrichtung nach Anspruch 14,
dadurch gekennzeichnet,
daß jedes der Endlosbänder (34, 35) eine Breite aufweist, die sich über die Breite
der Materialbahn (1) erstreckt.
17. Vorrichtung nach Anspruch 14,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Endlosbänder (34, 35) ohne Phasenversatz, also und im Gleichtakt mit dem Paar
zusammenwirkender Schneidzylinder (6) angetrieben werden, und zwar mit einer Geschwindigkeit,
mit der die Materialbahn (1) transportiert wird.
18. Vorrichtung zum Transportieren der Vorderkante einer Materialbahn, welche die folgenden
Merkmale umfaßt:
eine Förderebene (15), auf welcher eine Materialbahn (1) transportiert wird;
mindestens ein Paar zusammenwirkender Schneidzylinder (6), wobei jeder Schneidzylinder
mindestens ein Schneidmesser (12) und eine Schneidschiene (13) aufweist und die Schneidzylinder
(6) eine Schneidebene quer zur Förderebene (15) herstellen; und
eine erste und eine zweite Förderanordnung (17, 16), wobei die zusammenwirkenden Schneidzylinder
(6) in die Pfade der Förderelemente (18, 19) der ersten und der zweiten Förderanordnung
(17, 16) integriert sind, um die Materialbahn (1) zu ergreifen, bevor durch die Schneidzylinder
(6) ein Schneidvorgang ausgeführt wird.
19. Verfahren zum Transportieren von Signaturen in einem Falzapparat, welches die folgenden
Schritte umfaßt:
das Transportieren der Materialbahn durch eine quergerichtete Schneidebene mittels
mindestens einer ersten und einer zweiten Förderanordnung, welche die Materialbahn
in einem Einlaufbereich und einem Auslaufbereich der quergerichteten Schneidebene
ergreifen; und
das Bewegen der ergriffenen Materialbahn in eine fingerförmige Führung (23, 24), die
sich stromabwärts der ersten und der zweiten Förderanordnung (17, 16) befindet.