[0001] Die Erfindung betrifft Datenkabel mit wenigstens einer Doppelleitung sowie Verfahren
zum Herstellen solcher Datenkabel.
[0002] Zur Nachrichten- bzw. Datenübertragung finden vielfach Mehrleiterkabel, d.h. Kabel
mit mehreren bzw. vielen Leitern bzw. Adern, Anwendung. Ein Leiter- bzw. Aderpaar
bildet in der Regel eine Leitung, eine sogenannte Doppelleitung. Zwischen den Doppelleitungen
sind Teilkapazitäten und -induktivitäten vorhanden, die eine unerwünschte Kopplung
zwischen den mit den Doppelleitungen gebildeten Stromkreise, das sogenannte Nebensprechen,
zur Folge haben. Die unmittelbare Folge der Nebensprechkopplungen sind im Betrieb
Nah- und Fernnebensprechstörungen, sogenannte NEXT (near end crosstalk) und FEXT (far
end crosstalk) -Störungen. Die Nahnebensprechstörung tritt am gleichen Ende der Kabelanlage
auf, an dem sich auch der Störer befindet, während sich bei Fernnebensprechstörungen
Störer und Gestörter an verschiedenen Enden der Kabelanlage befinden.
[0003] Die Verdrallung (auch Verseilung genannt) von Einzeladern zu Aderpaaren bietet die
Möglichkeit, verschiedene Leitungen mehr oder weniger gut voneinander zu entkoppeln
und somit das Nebensprechen klein zu halten. Daher sind die Aderpaare eines Mehrleiterkabels
in der Regel verdrallt.
[0004] Eine weitere Möglichkeit, eine Entkopplung von Doppelleitungen zu erzielen, besteht
darin, die Doppelleitungen mit einer Abschirmung zu versehen. Im Stand der Technik
sind daher Doppelleitungen bekannt, die aus zwei miteinander verdrallten Einzeladern
bestehen, welche wiederum direkt von einer leitenden Abschirmung umgeben sind. Dabei
bilden bei bekannten Kabeln Metallfolien, die direkt die Aderisolierungen von je zwei
Einzeladern umgeben, die leitende Abschirmung.
[0005] Zwischen den Einzeladern und der leitenden Abschirmung bilden sich Kapazitäten aus,
welche die elektrischen Eigenschaften des Kabels maßgeblich beeinflussen und zwar
insbesondere die Impedanz und die Dämpfungseigenschaften des Kabels. Die sich ausbildenden
Kapazitäten - einerseits direkt zwischen zwei Einzeladern einer Doppelleitung, andererseits
zwischen Einzeladern und Abschirmung und somit auch indirekt zwischen zwei Einzeladern
über die Abschirmung - werden durch die Abstände zwischen Einzeladern und Abschirmung
maßgeblich bestimmt.
[0006] Die Geometrie der Anordnung von Adern und Abschirmung bestimmt letzlich sowohl die
Impedanz als auch die Dämpfungseigenschaften des Kabels. Änderungen der Geometrie
bewirken daher zwangsläufig Änderungen der elektrischen Eigenschaften, insbesondere
Übertragungseigenschaften des Datenkabels. Derartige Kabel reagieren daher sehr empfindlich
gegenüber äußeren, mechanischen Einflüssen. So ändern bekannte Datenkabel beispielsweise
ihre elektrischen Eigenschaften, wenn man einen schweren Gegenstand auf sie stellt
oder beim Überfahren mit einem Fahrzeug. Außerdem ändern sie ihre Eigenschaften beim
Verbiegen, beispielsweise beim Verlegen des Kabels in Ecken.
[0007] Wie oben bereits erwähnt, bestimmt auch der Abstand der Leiter zur Abschirmung die
elektrischen Eigenschaften, insbesondere die Impedanz. Es ist daher notwendig, um
eine bestimmte Impedanz zu erreichen, einen bestimmten Mindestabstand zwischen Leiter
und Abschirmung vorzusehen. Bei bekannten Doppelleitungen mit direkt auf der Aderisolierung
aufliegender Abschirmung bestimmt die Dicke der Aderisolierung den Abstand zwischen
Leiter und Abschirmung. Daher ist man bei der Wahl der Dicke der Aderisolation an
die Anforderungen an die Impedanz gebunden.
[0008] Bei herkömmlichen Kabeln, beispielsweise sog. AWG-22-Kabeln, beträgt der Aderdurchmesser
1,6 mm bei einem Leiterdurchmesser von ungefähr 0,64 mm. Diese Kabel haben eine Impedanz
von 100 Ohm. Eine Abschirmung umgibt jedes Aderpaar. Ein Aderdurchmesser von 1,6 mm
ist nachteilig, da sich diese Adern nicht ohne Einschränkung mit herkömmlichen Steckersystemen
kontaktieren lassen. Viele herkömmliche Steckerverbindungen sind nämlich als Schneid-Klemmverbindungen
ausgebildet, die lediglich Adern mit einem maximalen Durchmesser von 1,4 mm aufnehmen
können. Die relativ dicke Aderisolierung ist aber nötig, um die gewünschte Impedanz
zu erzielen. Der Aderdurchmesser läßt sich daher nicht einfach reduzieren.
[0009] Bei diesen bekannten Kabeln mit einer auf jedem Aderpaar aufliegenden Abschirmung
verwendet man zum Herstellen der verhältnismäßig dicken Aderisolierung einen hoher
Schäumungsgrad. Ein hoher Schäumungsgrad hat allerdings zur Folge, daß die Adern nicht
besonders stabil und dadurch mechanisch sehr anfällig bzw. empfindlich sind.
[0010] Ein Kabel mit einer anderen Geometrie, ein sog. Sternviererkabel, ist aus der EP
0 567 757 A2 bekannt.
[0011] Die Erfindung zielt darauf ab, ein hinsichtlich der Übertragungseigenschaften sowie
der Handhabbarkeit optimiertes Datenkabel zur Verfügung zu stellen.
[0012] Dieses Ziel erreicht die Erfindung durch den Gegenstand gemäß Anspruch 1, also durch
ein Datenkabel mit wenigstens einer Doppelleitung, die folgendes umfaßt:
a) ein Aderpaar bestehend aus zwei miteinander verdrallten Einzeladern, die jeweils
einen Leiter und einen den Leiter umschließende Aderisolierung aufweisen,
b) einen das Aderpaar umgebenden Zwischenmantel und
c) eine den Zwischenmantel umgebende Abschirmung,
d) wobei der Zwischenmantel Einkerbungen zwischen den Oberflächen der Einzeladern
des Aderpaares wenigstens teilweise ausfüllt, so daß er die Geometrie der Doppelleitung
fixiert.
[0013] Ferner erreicht die Erfindung das Ziel durch ein Verfahren zum Herstellen eines Datenkabels
mit wenigstens einer Doppelleitung, wobei das Herstellen der Doppelleitung folgende
Schritte umfaßt:
a) Verdrallen von zwei Einzeladern, die jeweils einen Leiter und eine den Leiter umschließende
Aderisolierung aufweisen, zu einem Aderpaar;
b) Umgeben des Aderpaars mit einem Zwischenmantel, der Einkerbungen zwischen den Oberflächen
der Einzeladern des Aderpaares wenigstens teilweise ausfüllt, so daß er die Geometrie
der Doppelleitung fixiert und
c) Umgeben des Zwischenmantels mit einer Abschirmung.
[0014] Das erfindungsgemäße Datenkabel sieht also einen derart ausgebildeten Zwischenmantel
aus isolierendem Material, z.B. Polyethylen vor, der Hohlräume, d.h. Einkerbungen
zwischen Oberflächen aneinandergrenzener Einzeladern, wenigstens teilweise ausfüllt.
Hierdurch ist gewährleistet, daß die Lage der Einzeladern zueinander, und damit die
Geometrie der Verseilung, auch bei extremer mechanischer Belastung stabil bleibt.
Der Zwischenmantel gewährleitet daher, daß die Einzeladern des erfindungsgemäßen Datenkabels
über die gesamte Kabellänge eine definierte Lage zueinander besitzen. Dies führt bei
Datenübertragung insbesondere über große Entfernungen zu einer wesentlichen Verbesserung.
So ist beispielsweise die Betriebskapazität eines eine elektromagnetische Welle fortleitenden
Leiterpaares u.a. durch die geometrische Anordnung der Einzelleiter in der Kabelseele
bestimmt. Auch die Induktivität der Leitung ist abhängig vom Magnetfeld außerhalb
der Einzelleiter und wird deshalb auch durch den Abstand der Einzelleiter zueinander
bestimmt. Beide Größen - Kapazität und Induktivität - beeinflussen maßgeblich das
Widerstands-, Nebensprechen- und Dämpfungsverhalten eines Kabels. Beim erfindungsgemäßen
Datenkabel besitzen diese Größen über die gesamte Länge des Kabels einen definierten
Wert. Dies wird durch den lagestabilisierenden Zwischenmantel erreicht, der dafür
sorgt, daß die Lage der Einzelleiter bzw. Einzeladern zueinander an allen Stellen
des Kabels gleich ist.
[0015] Die Stabilisierung der relativen Lage der Einzeladern zueinader wirkt sich sehr günstig
auf das sog. Nebensprechverhalten aus, d.h. den ungewollten Übertritt elektromagnetischer
Energie von einer Doppelleitung in eine andere. Das Nebensprechen, insbesondere zwischen
symmetrischen Leitungen, wird u.a. durch kapazitive und induktive Kopplungen verursacht,
die auf Unsymmetrien im elektrischen Feld und auf Unsymmetrien im geometrischen Aufbau
des Kabels zurückzuführen sind. Gerade die Unsymmetrien im geometischen Aufbau lassen
sich erfindungsgemäß durch Fixierung der Einzeladern relativ zueinader minimieren.
Außerdem bleibt das Nebensprechverhalten infolge der Lagestabilisierung über die gesamte
Kabellänge auch bei äußerer mechanischer Einwirkung konstant.
[0016] Der Zwischenmantel dient aber nicht nur der Stabilisierung der relativen Lage der
Einzeladern zueinander, sondern auch der Stabilisierung der den Zwischenmantel umgebenden
Abschirmung hinsichtlich ihrer Lage zu den Einzeladern bzw. deren Leitern. Eine Stabilisierung
der Lage der Abschirmung zu den Leitern ist vorteilhaft, da auch der Abstand der Abschirmung
zu den Leitern maßgeblich die elektrischen Eigenschaften des Kabels bestimmt. Daher
kommt es auf eine exakt definierte Lage der Abschirmung in Bezug auf die Leiter an.
Aufgrund seiner Eigenschaft als Dielektrikum (mit einer gegenüber Luft wesentlich
größeren Dielektrizitätskonstante) in dem durch Aderpaare und Kondensator gebildeten
Kondensator verringert der Zwischenmantel die Dämpfung der Doppelleitung.
[0017] Bei einem herkömmlichen Datenkabel, bei dem die Abschirmung ohne Zwischenmantel auf
den Einzeladern liegt, bilden sich Hohlräume zwischen der Abschirmung und den Einzeladern
aus. D.h., daß der Abstand zwischen Aderisolierung und Abschirmung variiert. Dadurch
ergibt sich ein ungleichmäßiger Kontakt von Abschirmung und Aderisolierungen. Durch
Anordnen eines erfindungsgemäßen Zwischenmantel und ein Aderpaar herum, erhält man
eine sehr gleichmäßige Fläche, auf die man die Abschirmung aufbringen kann. Die Abschirmung
umschließt daher sehr präzise und definiert den Zwischenmantel.
[0018] Der Zwischenmantel führt also einerseits zu genau definierten Geometriebedingungen
der Einzeladern bzw. deren Leitern in Bezug auf die Abschirmung und das auch über
die gesamte Kabellänge. Andererseits vermeidet der Zwischenmantel Hohlräume zwischen
Aderisolierungen und Abschirmung und erreicht damit auch bei mechanischer Belastung
des Kabels, wie beispielsweise Verbiegen, eine Lagestabilisierung der Abschirmung
in Bezug auf das Aderpaar. Eine Verschiebung der Abschirmung gegenüber den Adern ist
daher quasi ausgeschlossen.
[0019] Schließlich dient der Zwischenmantel dem Schutz gegen Eindringen von Feuchtigkeit
und mechanischer Beschädigung der Einzeladern.
[0020] Insgesamt weist das erfindungsgemäße Datenkabel wesentlich verbesserte Übertragungseigenschaften
(Dämpfung, Nebensprechen) bis hin zu sehr hohen Frequenzen im Bereich von bis zu 1000
MHz und größer auf und ist darüberhinaus auch in seinen mechanischen Eigenschaften
(Stabilität auch in Kurven, Tritt- und Überfahrfestigkeit) sehr vorteilhaft.
[0021] Bei der Herstellung des Kabels geht man folgendermaßen vor: Zunächst verdrallt man
zwei Einzeladern miteinander. Diese können sodann durch ein Wachsbad gezogen werden,
damit sich die umhüllenden Schichten später leichter von den Adern trennen lassen.
Sodann wird der Zwischenmantel auf das Aderpaar aufgebracht. Dieses Aufbringen erfolgt
vorzugsweise durch Extrudieren. Sobald der Zwischenmantel das Aderpaar umgibt, wird
eine Abschirmung auf den Zwischenmantel aufgebracht.
[0022] Bei einer bevorzugten Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Kabels füllt der Zwischenmantel
die Einkerbungen zwischen den Oberflächen der Einzeladern des Aderpaars nahezu vollständig
aus (Anspruch 2) und legt sich eng um die Einzeladerisolierung, so daß sich eine Art
"Einbettung" der symmetrisch-verseilten Einzeladern im Zwischenmantelmaterial ausbildet.
Dabei legt sich der Zwischenmantel derart eng um die Leiterisolierung der Einzeladern,
daß diese beispielsweise beim Verlegen des Kabeles in jeder Situation in der vorgegebenen
Verseillage verbleiben.
[0023] Bevorzugt besteht das Datenkabel aus mehreren Doppelleitungen, welche insgesamt von
einer Gesamt-Abschirmung umgeben sind (Anspruch 3). Eine derartige zusätzliche Gesamt-Abschirmung
verbessert die Übertragungseigenschaften zusätzlich, insbesondere indem Störquellen
außerhalb des Datenkabels infolge der Abschirmung nur sehr viel geringere Störsignale
in das Datenkabel induzieren können.
[0024] Besonders vorteilhaft berührt die Gesamt-Abschirmung die anderen Abschirmungen in
den Doppelleitungen und steht zu diesen Abschirmungen in elektrischem Kontakt (Anspruch
4). Die Gesamt-Abschirmung hat dabei einerseits die Funktion, die Abschirmungen der
Doppelleitungen auf gleiches Potential, z.B. Erdpotential, zu zwingen. Dadurch kann
man die Übertragungseigenschaften zusätzlich verbessern. Andererseits hält die Gesamt-Abschirmung
mehrere Doppelleitungen zusammen.
[0025] Besonders bevorzugt weist das Datenkabel einen allumschließenden Außenmantel auf
(Anspruch 5). Auch der Außenmantel kann die Funktion erfüllen, mehrere Doppelleitungen
zusammenzuhalten. Außerdem schützt der Außenmantel vor dem Eindringen von Feuchtigkeit
und verbessert zusätzlich die mechanische Stabilität und Belastbarkeit des Datenkabels.
[0026] Bei einer weiteren Ausgestaltung ist zwischen jedem Aderpaar und dem zugeordneten
Zwischenmantel eine Folie, insbesondere eine Polyesterfolie, angeordnet (Anspruch
6). Diese Folie dient zum Trennen von Zwischenmantel und Einzeladern. Wie bereits
oben erwähnt, kann man den Zwischenmantel auf das Aderpaar extrudieren. Eigentlich
würde dies zu einer sehr starken Verbindung zwischen Aderpaar und Zwischenmantel führen,
so daß beim Freilegen der Adern, wie es beispielsweise bei Anschlüssen notwendig ist,
beim Entfernen des Zwischenmantels zu erheblichen Problemen kommen würde.
[0027] Um den Vorgang des Entfernens des Zwischenmantels zu erleichtern, sieht man daher
vorteilhaft eine entsprechende Trennfolie vor. Diese Trennfolie erfüllt dann eine
ähnliche Funktion wie das Wachsen der Einzeladern, nämlich Erleichtern des Trennens
von Adern und Zwischenmantel. Besonders bevorzugt wird sowohl ein Wachsbad der Adern
vorgenommen als auch eine Trennfolie zwischen Adern und Zwischenmantel eingefügt.
Diese Trennfolie ist sehr dünn. Typischerweise liegt ihre Dicke im Bereich von ca.
0,1 mm.
[0028] Vorzugsweise weist das Datenkabel im Vergleich zu einem entsprechenden Datenkabel
gleicher Impedanz, beispielsweise 100 Ohm, aber ohne Zwischenmantel, dünnere Aderisolierungen
auf (Anspruch 7). Ein vergleichbares Datenkabel ohne Zwischenmantel enthält, wie eingangs
bereits beschrieben, ebenfalls ein Aderpaar sowie eine das Aderpaar umgebende Abschirmung.
Vergleichbares Datenkabel in diesem Sinne bedeutet gleiche Impedanz, wobei die Impedanz
einer Doppelleitung gemeint ist, bei symmetrischer Beschaltung und geerdeter Abschirmung.
Bei bekannten Kabeln (mit Abschirmung, aber ohne Zwischenmatel) dient die Dicke der
Aderisolierung zur Einstellung eines bestimmten gewünschten Impedanzwerts, und zwar
einerseits weil sie den Abstand der Leiter zueinander und andererseits den Abstand
der Leiter zur Abschirmung bestimmt. Um zum Beispiel eine Impedanz von 100 Ohm zu
erzielen, ist i.a. eine relativ dicke Aderisolierung erforderlich. Bei der Erfindung
befindet sich die Abschirmung aufgrund des Zwischenmantels in einem größeren Abstand
zu den Leitern des Aderpaars, als es durch die Aderisolierungen allein vorgegeben
wäre. Dies ermöglicht, die Aderisolierungen dünner zu gestalten. Durch diese Maßnahmen
ist einerseits der Abstand der Leiter des Aderpaares verringert, andererseits deren
Abstand zur Abschirmung vergrößert. Während bei herkömmlichen Kabeln (wie eingangs
erwähnt) der (Gesamt-)Durchmesser von Leiter und Aderisolierung 1,6 mm beträgt - um
ein Kabel mit einer Impedanz von 100 Ohm herzustellen - kommt man bei einem erfindungsgemäßen
Datenkabel mit einem entsprechenden Durchmesser von 0,9 - 1,4 mm, insbesondere ca.
1,35 mm aus. Dies ist sehr vorteilhaft, da herkömmliche Schneid-Klemmverbindungen
lediglich Aderdicken von 1,4 mm erlauben. Aufgrund der nunmehrigen Aderdicken können
diese herkömmlichen Schneid-Klemmverbindungen problemlos kontaktiert werden. Ein geringerer
Leiterdurchmesser bei bekannten Kabeln war nicht möglich, da sonst eine Impedanz von
100 Ohm nicht hätte erreicht werden können.
[0029] Aufgrund dieser Vorzüge kann die Aderisolierung gegenüber einem vergleichbaren (bekannten)
Kabel mit gleicher Impedanz um 15% bis 40% dünner gefertigt werden (Anspruch 8). Neben
der besseren Kompatibilität zu herkömmlichen Steckersystemen bringt eine dünnere Aderisolierung
auch Materialersparnisse und erlaubt höhere Fertigungsgeschwindigkeiten. Aufgrund
der dünneren Aderisolierung ist - da die Adern i.a. direkt aueinanderliegen - auch
der Abstand der Leiter geringer, z.B. beträgt er bei einer verringerten Aderdicke
von 1,35 mm ebenfalls nur 1,35 mm (da sich die Leiter im Mittelpunkt der Isolierung
befinden). Der Zwischenmantel ist dann so ausgebildet, daß er an der dünnsten Stelle
eine Dicke von 0,2 bis 0,3 mm und an seiner dicksten Stelle eine Dicke von etwa 1
mm aufweist. Die Anordnung "Aderpaar mit Zwischenmantel und Abschirmung" (Doppelleitung)
hat somit einen Gesamtdurchmesser von etwa 3,2 mm. Aufgrund der obigen Vorteile beträgt
bei einer besonderen Ausgestaltung der Erfindung der Durchmesser der Aderisolierung
einschließlich Leiter höchstens 1,4 mm (Anspruch 9), z.B. bei einer Impedanz von 100
Ohm und einem Leiterdurchmesser von 0,5 - 0,8 mm, insbesondere ungefähr 0,64 mm.
[0030] Bei einem Datenkabel mit vier Doppelleitungen ergibt sich daher ein Gesamtkabeldurchmesser
von 9 mm. Bei herkömmlichen Kabeln ohne Zwischenmantel ist dieser Durchmesser größer
als 10 mm. Diese Durchmesserreduktion beruht auf der relativ hohen Dielektrizitätskonstante
des (nicht oder nur wenig geschäumten) Zwischenmantelmaterials (sie beträgt ungefähr
2,2 für Polyethylen) im Vergleich zu derjenigen der stark geschäumten Aderisolierung
beim Stand der Technik. Sie ist aus mehreren Gründen vorteilhaft. Zum einen kann Material
eingespart werden, zum anderen beansprucht ein Kabel einer bestimmten Länge einen
geringeren Raum. Dies wirkt sich vorteilhaft beim Verlegen der Kabel in engen Kabelräumen
sowie auf die Größe von Kabeltrommeln aus.
[0031] Wie oben bereits angedeutet, beträgt bei besonderen Ausgestaltungen der Erfindung
die Impedanz des Datenkabels 100 Ohm (Anspruch 10) und zwar bei symmetrischer Beschaltung
des Aderpaares. Symmetrische Beschaltung bedeutet, daß nicht etwa die Impedanz zwischen
den beiden Adern einerseits und der Abschirmung andererseits gemessen wird, sondern
zwischen den Adern eines Aderpaares. Die Abschirmung liegt dabei i.d.R. auf einem
anderen Potential als die Einzeladern, beispielsweise auf Erdpotential.
[0032] Eine besondere Ausgestaltung sieht vor, daß das Datenkabel wenigstens zwei verdrallte
Doppelleitungen aufweist, die im wesentlichen gleiche Drallängen (nachfolgend Doppelleitungs-Drallängen
genannt) und entgegengesetzte Drallrichtungen haben (Anspruch 11).
[0033] Durch die einander entgegengesetzten Drallrichtungen und die im wesentlichen gleichen
Drallängen beider Doppelleitungen erhält man ein Datenkabel mit hervorragender Entkopplung,
insbesondere magnetischer Entkopplung, beider Aderpaare. Dadurch sind die Nebensprecheigenschaften,
insbesondere die Nahnebensprecheigenschaften, besonders gut.
[0034] Bei herkömmlichen Dieselhorst-Martin-Vierern, die unterschiedliche Drallängen aufweisen,
ergibt sich wegen der unterschiedlichen Drallängen eine Instabilität der Impedanz
bei höheren Frequenzen. Bei dieser besonderen Verdrallung wird der Impedanzverlauf
gleichmäßiger, da die Drallängen von zwei (einen Vierer bildenden) Doppelleitungen
eines Vierers gleich sind. Die Erfindung erreicht also einen stabileren Impedanzverlauf.
[0035] Ferner werden durch unterschiedlichen Drallängen die Gruppenlaufzeiten bei herkömmlichen
Kabeln ungünstig beeinflußt. Ursache hierfür ist die unterschiedliche Länge der Aderpaare,
wie z.B. bei bekannten DM-Vierern. Dieses negative Verhalten wird durch die Erfindung
verbessert bzw. ganz beseitigt, da die Längen beider (einen Vierer bildenden) Aderpaare
gleich groß sind.
[0036] Durch die besondere Verdrallung erreicht man folgende wesentliche Vorteile:
- verbesserte Entkopplung der aus Aderpaaren gebildeten Doppelleitungen,
- geringeres Nebensprechen, insbesondere Nahnebensprechen,
- stabilerer Impedanzverlauf,
- verbessertes Gruppenlaufzeiten-Verhalten und
- sehr geringe Abweichung der Betriebskapazitäten voneinander.
[0037] Zwei derartige (zu einem Vierer angeordnete) Doppelleitungen eignen sich besonders
für die Datenübertragung mit hohen Frequenzen und für Frequenzen ab 1 MHz bis hinauf
zu Frequenzen von typischerweise 600 MHz, aber auch hinauf bis zu Frequenzen von 1
bis 5 GHz. Insbesondere eignet sich das derartige Datenkabel für Datenkabel nach Kategorie
5 und 6, d.h. Datenkabeln bis 300 MHz bzw. 600 MHz, nach der Euronorm EN 50173 und
nach dem Normenentwurf DIN 44312-X. Vorzugsweise liegt die verwendete Doppelleitungs-Drallänge
im Bereich von 15 bis 70 mm.
[0038] Durch die besondere Verdrallung erhält man auch ohne Zwischenmantel Datenkabel mit
sehr guten Übertragungseigenschaften, so daß hierfür auch eigenständiger Schutz beansprucht
wird.
[0039] Bevorzugt enthält das Datenkabel wenigstens ein Aderbündel mit vier Doppelleitungen,
wobei jeweils zwei Doppelleitungen gleiche und jeweils andere zwei Doppelleitungen
unterschiedliche Doppelleitungs-Drallängen aufweisen (Anspruch 12). Bei einem entsprechenden
bevorzugten Verfahren werden vier Doppelleitungen zu einem Aderbündel miteinander
verbunden, wobei die Doppelleitungs-Drallängen von jeweils zwei Doppelleitungen gleich
und von jeweils anderen zwei Doppelleitungen unterschiedlich gewählt werden (Anspruch
22).
[0040] Ein solches aus vier Doppelleitungen bzw. acht Einzeladern bestehendes Aderbündel
weist nur zwei unterschiedliche Doppelleitungs-Drallängen auf. Die Entkopplung zweier
Doppelleitungen mit unterschiedlichen Doppelleitungs-Drallängen erfolgt durch ein
optimiertes Steigungsverhältnis, d.h. die unterschiedlichen Doppelleitungs-Drallängen
stehen in einem optimierten Verhältnis zueinander. Die Entkopplung zweier Doppelleitungen
mit gleichen Doppelleitungs-Drallängen erfolgt durch entgegengesetzte Drallrichtung
der Doppelleitungen (bei gleicher Doppelleitungs-Drallänge).
[0041] Ein derartiges Datenkabel weist entweder nur ein Aderbündel mit vier Doppelleitungen
oder mehrere derartige Aderbündel auf. Diese Aderbündel können entweder gleiche oder
unterschiedliche Verdrallungen, insbesondere unterschiedliche Doppelleitungs-Drallängen
aufweisen. Dabei gilt für jedes Aderbündel die o.g. Bedingung, nämlich daß es nur
zwei unterschiedliche Doppelleitungs-Drallängen aufweist.
[0042] Bevorzugt weisen entweder zwei unmittelbar benachbarte oder zwei gegenüberliegende
Doppelleitungen im wesentlichen gleiche Doppelleitungs-Drallänge und entgegengesetzte
Drallrichtung auf (Anspruch 13). Betrachtet man einen Querschnitt durch das (aus vier
Doppelleitungen gebildete) Aderbündel, liegen bei dieser Ausführungsform die Querschnittsmittelpunkte
der vier Doppelleitungen auf den Ecken eines Vierecks, insbesondere eines Quadrats,
eines Rechtecks oder einer Raute. Für die Anordnung der vier Doppelleitungen ergeben
sich dann zwei Möglichkeiten, nämlich einerseits daß zwei Doppelleitungen mit gleichen
Doppelleitungs-Drallängen und entgegengesetzte Drallrichtung auf gegenüberliegenden
Ecken, andererseits daß diese Doppelleitungen auf unmittelbar benachbarten Ecken des
Vierecks liegen.
[0043] Durchläuft man die Ecken des Vierecks beispielsweise im Uhrzeigersinn gibt es weitere
zwei Möglichkeiten für die Drallrichtungen der Doppelleitungen. Diese Drallrichtungen
können entweder alternieren, so daß sich - das Viereck durchlaufend - folgende Drallrichtungen
ergeben: rechts-links-rechts-links; oder die Drallrichtungen von zweimal zwei benachbarter
Doppelleitungen können gleich sein, so daß sich folgende Drallrichtungen ergeben:
rechts-rechts-links-links.
[0044] Bei der Anordnung, bei der zwei gegenüberliegende Doppelleitungen gleiche Doppelleitungs-Drallängen
und entgegengesetzte Drallrichtung aufweisen, ergibt sich folgender Vorteil: Die Geometrie
aller vier Doppelleitungen (zueinander) bleibt auch bei Verdrallung erhalten, da dann
die Verdrallung der vier Doppelleitungen nur gemeinsam möglich ist. Unterschiedliche
Drallängen von je zwei miteinander verdrallten Doppelleitungen sind bei dieser Anordnung
nicht möglich.
[0045] Bei der Anordnung, bei der zwei unmittelbar benachbarte Aderpaare gleiche Doppelleitungs-Drallänge
und entgegengesetzte Drallrichtung aufweisen, bilden diese zwei Doppelleitungen -
zumindest funktionell, d.h. nicht zwangsläufig gegenständlich - einen Vierer. Dann
sind auch unterschiedliche Verdrallungen von je zwei Doppelleitungen zu je einem ("funktionellen")
Vierer möglich, insbesondere unterschiedliche Vierer-Drallängen und Drallrichtungen.
Die Abstände der Aderpaare zweier ("funktioneller") Vierer ändern sich dann entlang
der Kabellängsrichtung. - Eine gemeinsame Verdrallung der zwei ("funktionellen") Vierer
zu einem Aderbündel ist zusätzlich möglich.
[0046] Bevorzugt liegen die Querschnittsmittelpunkte der Doppelleitungen eines Aderbündels
im wesentlichen nebeneinander auf einer, insbesondere geraden oder gekrümmten, Linie
(Anspruch 14). Unter Querschnittsmittelpunkt ist das Zentrum eines Querschnitts durch
eine Doppelleitung zu verstehen. Bei dieser Ausführungsform verbindet eine Linie die
Querschnittsmittelpunkte von vier Doppelleitungen eines Aderbündels (gedanklich) miteinader.
Ist die Linie gerade, ergibt sich eine besondere Art eines Flachbandkabels, bei dem
verdrallte Doppelleitungen parallel "in einer Reihe" nebeneinander liegen. Grundsätzlich
sind auch mehrere, beispielsweise drei bis zehn, derartiger Linien übereinander liegend
möglich. Es ergibt sich dann ein mehrlagiges Flachbandkabel.
[0047] Die Linie kann aber auch gekrümmt sein. Dies ist beispielsweise dann der Fall, wenn
das Aderbündel Teil einer Lagenverseilung ist, also mehrere Aderbündel in konzentrischen
Lagen angeordnet sind. Auch dann liegen die Aderpaare parallel "in einer Reihe" nebeneinander.
Jede einzelne Lage kann aus mehreren Aderbündeln bestehen. Das gesamte Datenkabel
kann wiederum aus mehreren oder vielen, beispielsweise drei bis zehn, derartigen Lagen
aufgebaut sein.
[0048] Vorzugsweise weisen bei einer Ausführungsform mit "auf einer Linie liegenden Doppelleitungs-Querschnittsmittelpunkten"
zwei benachbarte und/oder zwei nicht-benachbarte Doppelleitungen im wesentlichen gleiche
Doppelleitungs-Drallänge und entgegengesetzte Drallrichtung auf (Anspruch 5). Es können
sich dann folgende drei Varianten der vier "in einer Reihe" liegenden Doppelleitungen
ergeben:
1. Die erste und zweite Doppelleitung einerseits und die dritte und vierte Doppelleitung
andererseits weisen jeweils im wesentlichen gleiche Doppelleitungs-Drallänge und entgegengesetzte
Drallrichtung auf. Dann können die Drallrichtungen von zweiter und dritter Doppelleitung
bzw. von erster und vierter Doppelleitung entweder gleichsinnig oder gegensinnig ausgebildet
sein. Dabei ergeben sich folgende Alternativen der Reihenfolge der Drallrichtungen:
a) rechts-links-links-rechts;
b) rechts-links-rechts-links;
c) links-rechts-rechts-links;
d) links-rechts-links-rechts.
2. Die erste und dritte Doppelleitung einerseits und die zweite und vierte Doppelleitung
andererseits weisen jeweils im wesentlichen gleiche Doppelleitungs-Drallänge und entgegengesetzte
Drallrichtung auf. Dann können die Drallrichtungen von erster und zweiter Doppelleitung
bzw. von dritter und vierter Doppelleitung entweder gleichsinnig oder gegensinnig
ausgebildet sein. Dabei ergeben sich folgende Alternativen der Reihenfolge der Drallrichtungen:
a) rechts-links-links-rechts;
b) rechts-rechts-links-links;
c) links-rechts-rechts-links;
d) links-links-rechts-rechts.
3. Die erste und vierte Doppelleitung einerseits und die zweite und dritte Doppelleitung
andererseits weisen jeweils im wesentlichen gleiche Doppelleitungs-Drallänge und entgegengesetzte
Drallrichtung auf. Dann können die Drallrichtungen von erster und zweiter Doppelleitung
bzw. von dritter und vierter Doppelleitung entweder gleichsinnig oder gegensinnig
ausgebildet sein. Dabei ergeben sich folgende Alternativen der Reihenfolge der Drallrichtungen:
a) rechts-rechts-links-links;
b) rechts-links-rechts-links;
c) links-links-rechts-rechts;
d) links-rechts-links-rechts.
[0049] Besonders bevorzugt sind die unterschiedlichen Doppelleitungs-Drallängen hinsichtlich
maximaler Entkopplung optimiert (Anspruch 16). Die Entkopplung wird stark durch die
Verhältnisse der Doppelleitungs-Drallängen beeinflußt. Es gibt einerseits Verhältnisse,
die eine hohe Entkopplung der Doppelleitungsn gewährleisten, andererseits gibt es
ungünstige Verhältnisse, die zu einer größeren Kopplung und damit zu stärkerem Nebensprechen
führen. Bei dieser Ausführungsform des Datenkabels werden die Verhältnisse so gewählt,
daß eine maximale Entkopplung gewährleistet ist.
[0050] Vorzugsweise erfolgt (jeweils) eine Verdrallung der einzelnen Doppelleitungen, von
zwei Doppelleitungen gemeinsam und/oder des Aderbündels bzw. der Aderbündel mit, ohne
oder mit teilweiser Rückdrehung (Anspruch 17). Mit einer derartigen Verdrallung erreicht
man eine weitere Entkopplung der Doppelleitungen des Datenkabels und auch eine Minimierung
von Störungen, die von außerhalb des Datenkabels in das Datenkabel gelangen.
[0051] Der Effekt der Rückdrehung wird beispielhaft an der Verseilung zweier Doppelleitungen
zu einem Vierer erläutert: Bei einer Verdrallung ohne Rückdrehung werden die beiden
Doppelleitungen derart zum Vierer verdrallt, daß die Achsen der Spulen, auf welchen
die (insbesondere verdrallten) Doppelleitungen aufgewickelt sind, mit einem Verseilkorb
fest verbunden sind. Bei der Verdrehung des Verseilkorbes erhält jede Doppelleitung
einen zusätzlichen Drall. Die resultierenden Doppelleitungs-Drallängen werden also
verkleinert oder vergrößert, je nachdem, ob die Drallrichtungen von Doppelleitung
und Vierer gleich oder entgegengesetzt sind. Diese Art der Verdrallung beeinflußt
jedoch nicht die gegenseitige Lage der Adern beider Doppelleitungen. Deshalb ist die
wirksame Doppelleitungs-Drallänge gleich dem Herstellungsdrall jeder Doppelleitung.
[0052] Bei der Verdrallung mit Rückdrehung bleibt die Lage der Spulenachsen im Raum unverändert.
Dies gilt auch für die Lage der Doppelleitungen. Die Doppelleitungen erfahren bei
dieser Art der Verdrallung keine zusätzlich Torsion. Jedoch wird die wirksame Doppelleitungs-Drallänge
durch die Rückdrehung verändert. Die wirksame Drallänge einer Doppelleitung wird vergrößert
oder verkleinert, je nachdem, ob die Drallrichtungen von Doppelleitung und Vierer
gleich oder entgegengesetzt sind.
[0053] Zwischen diesen beiden Extremfällen, nämlich Verdrallung mit und ohne Rückdrehung,
kann die Verdrallung zum Vierer jedoch auch mit nur teilweiser Rückdrehung erfolgen.
Dazu verdreht man während der Verdrallung die Lage der Spulenachsen, die beispielsweise
am Verseilkorb drehbar angeordnet sind, wobei die Verdrehung der Spulenachsen unterschiedlich
zum Vierer-Drall gewählt wird.
[0054] Bei einem bevorzugten Aderbündel erfolgt die Herstellung der vier Doppelleitungen
ohne Rückdrehung, während die Verdrallung der Doppelleitungen zum Aderbündel mit Rückdrehung
erfolgt.
[0055] Vorzugsweise ist die Abschirmung bzw. jede einzelne Abschirmung folienartig, geflechtartig
und/oder andere leitende Materialien aufweisend ausgebildet (Anspruch 18). Eine geflechtartige
Abschirmung eignet sich insbesondere zur Abschirmung gegen niederfrequente Signale,
während sich eine folienartige Abschirmung insbesondere zum Erzielen einer besonders
wirksamen Abschirmung gegen hohe Frequenzen eignet. Kombiniert man eine folienartige
und eine geflechtartige Abschirmung miteinander, ergibt sich eine ideale Abschirmung
für (im wesentlichen) den gesamten, technisch relevanten Frequenzbereich. Während
folienartigen bzw. geflechtartige Abschirmungen vorzugsweise aus metallischem Material,
z.B. Kupfer, verzinntem Kupfer oder Aluminium bestehen, können jedoch auch Abschirmungen
aus anderen leitenden Materialien eingesetzt werden. Dafür kommen insbesondere leitende
Kunststoffe, bespielsweise Polyolefine, in Betracht. Solche Kunststoffe sind kostengünstig
und leicht zu verarbeiten. Sie werden vorzugsweise als dünne Schicht auf Adern, Doppelleitungen,
Vierer und/oder Aderbündel oder das Datenkabel aufgebracht und ggf. von einem umgebenden
Mantel umhüllt.
[0056] Vorteilhaft besteht wenigstens eine Abschirmung aus einer leitenden Beschichtung,
insbesondere einer leitenden Pulverbeschichtung, einem leitenden Lack, einem leitenden,
beispielsweise metallisiertem, Kunststoff und/oder einem extrudierbaren leitfähigem
Material (Anspruch 19). Insbesondere ist die Beschichtung direkt auf die Oberfläche
des Zwischenmantels aufgebracht, so daß der Zwischenmantel und die ihn umgebende Abschirmung
einstückig sind. Vorteilhaft erreicht man mit derartigen Beschichtungen eine sehr
gleichmäßige Impedanz über die Länge des Kabels. Darüberhinaus ist der Prozeß des
Aufbringens derartiger Beschichtungen ein einfacher, schneller Arbeitsgang und damit
billiger als das Aufbringen einer Folie.
[0057] Bezüglich weiterer vorteilhafter Ausgestaltungen des Verfahrens (Anspruch 23) wird
auf die obigen Ausführungen zu den Ausgestaltungen des Datenkabels verwiesen, die
auch für das Verfahren Gültigkeit haben.
[0058] Die Erfindung wird nun anhand von Ausführungsbeispielen und der angefügten schematischen
Zeichnung näher erläutert. In der Zeichnung zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische beispielhafte Darstellung einer Doppelleitung im Querschnitt mit
Abmessungsangaben;
- Fig. 2
- eine schematische beispielhafte Darstellung eines Zwischenmantels im Querschnitt;
- Fig. 3
- eine schematische beispielhafte Darstellung eines Datenkabels mit vier Doppelleitungen
im Querschnitt;
- Fig. 4
- eine schematische beispielhafte Darstellung eines weiteren Datenkabels mit vier Doppelleitungen
im Querschnitt;
- Fig. 5
- eine schematische beispielhafte Darstellung eines weiteren Datenkabels mit vier Doppelleitungen
im Querschnitt;
- Fig. 6
- eine erste schematische beispielhafte Verdrallung von vier Doppelleitungen zu einem
Aderbündel;
- Fig. 7
- eine zweite schematische beispielhafte Verdrallung von vier Doppelleitungen zu einem
Aderbündel;
- Fig. 8
- eine dritte schematische beispielhafte Verdrallung von vier Doppelleitungen zu einem
Aderbündel;
- Fig. 9
- eine schematische beispielhafte Darstellung eines weiteren Datenkabels mit einem Aderbündel
im Querschnitt.
[0059] In den Figuren tragen im wesentlichen funktionsgleiche Teile gleiche Bezugszeichen.
Außerdem werden in der gesamten vorliegenden Beschreibung Zahlenangaben "x" im Sinn
von wenigstens "x" und nur vorzugsweise im Sinn von genau "x" verstanden.
[0060] Fig. 1 veranschaulicht den prinzipiellen Aufbau eines Datenkabels 1 und zwar lediglich
bestehend aus einer Doppelleitung. Die Doppelleitung weist zwei Einzeladern A, B auf.
Die Einzelader A besteht aus einem Leiter A' und eine den Leiter A' umhüllende Aderisolierung
A'' auf. Entsprechendes gilt für die Ader B, welche ebenfalls einen Leiter B' und
eine diesen Leiter B' umschließende Aderisolierung B'' aufweist. Die Adern A, B sind
miteinander verdrallt (in Fig. 1 nicht zu sehen) und bilden ein Aderpaar. Dieses Aderpaar
wird umgeben von einem Zwischenmantel C aus isolierendem Kunststoff, insbesondere
Polyethylen, welcher wiederum von einer Abschirmung D, z.B. einer leitfähigen Beschichtung
(etwa eine Pulverbeschichtung) umgeben ist.
[0061] Wie in Fig. 2 gezeigt, ist der Zwischenmantel C im Querschnitt betrachtet außen rund.
Diese äußere Kontur des Zwischenmantels im Querschitt ist entweder kreisrund, wie
in Fig. 2 gezeigt, oder bei anderen Ausführungsformen oval. Die innere Kontur des
Zwischenmantels ist - im Querschnitt betrachtet - 8-förmig ausgeprägt. Der Zwischenmantel
ist innerhalb dieser 8-förmigen Kontur hohl. Dieser Hohlraum dient zur Aufnahme der
Adern A, B.
[0062] Aufgrund der runden Außenkontur des Zwischenmantels liegt die umschließende Abschirmung
D sehr gleichmäßig auf dem Zwischenmantel. Die Abschirmung D ändert daher auch bei
mechanischer Belastung der Anordnung ihre Lage zum Zwischenmantel C quasi nicht. Ferner
verhindert der Zwischenmantel C auch eine Verschiebung der Einzeladern A, B. Wie bereits
eingangs erläutert, ist diese Lagefixierung einerseites der Einzeladern A, B zueinander,
andererseits der Einzeladern A, B zur Abschirmung D wichtig für die elektrischen Eigenschaften
der als Wellenleiter dienenden Doppelleitung.
[0063] Fig. 1 zeigt außerdem auch die Abmessungen eines Ausführungsbeispiels einer Doppelleitung.
Der Durchmesser der Einzeladern A, B beträgt jeweils 1,35 mm. Mithin beträgt der Abstand
der Mittelpunkte der Leiter A', B' ebenfalls 1,35 mm, da die Einzeladern A, B in Kontakt
miteinander stehen. Der Zwischenmantel C weist an seiner dünnsten Stelle eine Dicke
von 0,2 bis 0,3 mm auf, das ist bei der in Fig. 1 dargestellten Lage links von der
Ader A bzw. rechts von der Ader B. An seiner dicksten Stelle weist der Zwischenmantel
eine Dicke von 1 mm auf. Die Abschirmung D hat eine vernachlässigbare Dicke. Daher
ergibt sich ein Durchmesser der Doppelleitung von etwa 3,2 mm.
[0064] Bei diesen Abmessungen erhält man ein Datenkabel 1 mit einer Impedanz von 100 Ohm.
Durch die Verwendung des Zwischenmantels C kann man die durchschnittliche Dämpfung
des Datenkabels 1 bei einer Frequenz von 100 MHz von 17 dB bei einem vergleichbaren
Kabel ohne Zwischenmantel C auf 15 dB reduzieren. Ferner ist es durch den Zwischenmantel
C möglich, definierte elektrische Eigenschaften des Datenkabels 1 bis hinauf in einen
Bereich von größer als 1000 MHz zu schaffen. Bei einer entsprechenden Kabelkonstruktion
ohne Zwischenmantel ist es nicht möglich, bis zu derart hohen Frequenzen hinauf gute
elektrische Eigenschaften zu definieren.
[0065] Fig. 3 zeigt ein Datenkabel 1 bestehend aus vier Doppelleitungen. Jede der vier Doppelleitungen
ist entsprechend der Doppelleitung aus Fig. 1 aufgebaut. Diese vier Doppelleitungen
werden von einem Gesamtschirm E umgeben. Ein Außenmantel F umschließt den Gesamtschirm
E. Der Gesamtschirm E umgibt die Abschirmungen D der vier Doppelleitungen derart eng,
daß ein guter elektrischer Kontakt zwischen allen Abschirmungen D, E gewährleitet
ist. Durch diese Maßnahme befinden sich alle Abschirmungen D, E auf gleichem elektrischen
Potential. Schließlich verhindert die eng umschließende Gesamtabschirmung E auch ein
Verschieben der Lagen der Doppelleitungen und trägt somit ebenfalls zu definierten
Verhältnissen bei. Der Außenmantel F schließlich dient zum mechanischen Schutz des
Kabels, aber auch vor dem Eindringen von Feuchtigkeit.
[0066] Ein Datenkabel gemäß der Anordnung gemäß Fig. 3 hat einen Außendurchmesser von 9
mm. Ein vergleichbares herkömmliches Kabel mit gleicher Impedanz, allerdings ohne
Zwischenmäntel, hätte einen Durchmesser von ca. 10 mm.
[0067] Fig. 4 dient der weiteren schematischen Veranschaulichung eines Datenkabels 1, insbesondere
der besonderen Verdrallung der Doppelleitungen, und zwar ebenfalls in Form eines Querschnitts
durch das Datenkabel 1. Das Datenkabel 1 weist als äußere Hülle einen isolierenden
Außenmantel 2 auf. Dieser isolierende Außenmantel 2 umschließt eine äußere Gesamtabschirmung
3. Vier Doppelleitungen 4, 5, 6, 7 befinden sich innerhalb der äußeren Gesamtabschirmung
3 bzw. innerhalb des isolierenden Mantels 2.
[0068] Bei diesem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 4 sind die vier Doppelleitungen 4-7 in
einem flexiblen Material 8, beispielsweise einem Kunststoff, eingebettet. Dieses flexible
Material 8 ist dennoch so formstabil, daß es eine Stabilisierung der relativen Lage
der Doppelleitungen 4-7 zueinander gewährleistet. Es verhindert insbesondere eine
unbeabsichtigte Verdrehung der Doppelleitungen 4-7 beispielsweise beim Verlegen des
Datenkabels 1. Das flexible Material 8 bildet also eine weitere Zwischenmanteleinbettung.
Diese weitere Zwischenmanteleinbettung füllt also im wesentliche alle Zwischenräume
zwischen den Doppelleitungen aus und stabilisiert daher ihre relative Lage zueinander.
Ferner trägt die Zwischenmanteleinbettung zur Beibehaltung der Drallängen der Doppelleitungen
bei, da sie eine Veränderung der Verdrallung, also eine zusätzliche Torsion der Doppelleitungen
verhindern kann.
[0069] Bei anderen Ausführungsformen (s.o.) ist das flexible Material 8 nicht vorhanden.
Dann wird die Lagestabilisierung der Doppelleitungen 4-7 dadurch erzielt, daß der
Außenmantel 2 bzw. die Gesamtabschirmung derart eng um die Doppelleitungen 4-7 angelegt
wird, daß im wesentlichen keine Lageverschiebung der Doppelleitungen möglich ist.
[0070] Jede Doppelleitung 4-7 weist eine Abschirmung 9, 10, 11, 12 und einen Zwischenmantel
13, 14, 15, 16 auf. Die Abschirmung 9-12 umgibt den Zwischenmantel 13-16. Jede Doppelleitung
4-7 weist zwei Adern 17, 18, 19, 20, 21, 22, 23, 24 auf.
[0071] Um eine besondere Entkopplung der Doppelleitungen zu erreichen, ist das Kabel wie
folgt konstruiert: Jeweils zwei Leiter 17, 18 und 21, 22 werden zu je einer Doppelleitung
4 bzw. 6 verdrallt. Beide Doppelleitungen 4 und 6 haben die gleiche Drallänge jedoch
entgegengesetzte Drallrichtung. Im einzelnen sind die Adern 17, 18 der Doppelleitung
4 rechtsdrallt und die Adern 21, 22 der Doppelleitung 6 linksverdrallt. Diese beiden
Doppelleitungen 4 und 6 bilden eine erste funktionelle Einheit in dem Sinne, daß zwei
Doppelleitungen gleiche Drallänge und unterschiedliche Drallrichtung aufweisen.
[0072] Ein zweite funktionelle Einheit entsteht durch die Doppelleitungen 5 und 7. Dabei
bilden zwei rechtsverdrallte Adern 19 und 20 die Doppelleitung 5 und zwei linksverdrallte
Adern 23 und 24 die Doppelleitung 7. Beide Doppelleitungen 5 und 7 weisen die gleiche
Drallänge und entgegengesetzte Drallrichtung auf. Die Drallänge der Doppelleitungen
5 und 7 ist eine andere als die der Doppelleitungen 4 und 6. Die Drallängen sind aufeinander
abgestimmt und hinsichtlich maximaler Entkopplung optimiert. Sie liegen im Bereich
von 15 bis 70 mm oder größer.
[0073] Die vier Doppelleitungen 4-7 liegen jeweils in den Ecken eines Viereckes bzw. Quadrates.
Die Doppelleitungen 4-7 jeder funktionellen Einheit liegen in gegenüberliegenden Ecken
des Vierecks oder - mit anderen Worten - zwei (diagonal) gegenüberliegende Doppelleitungen
bilden eine funktionelle Einheit.
[0074] Das aus vier Doppelleitungen 4-7 bestehende Aderbündel wird ebenfalls verdrallt und
zwar vorzugsweise mit einer Aderbündel-Drallänge von 35 bis 200 mm. Die Verdrallung
der Einzeladern 17-24 zu Doppelleitungen 4-7 erfolgt ohne Rückdrehung. Die Verdrallung
der Doppelleitungen 4-7 zu einer Achterkonfiguration (Aderbündel) erfolgt mit Rückdrehung.
Die letztere Verdrallung ist im Prinzip ähnlich wie eine Stern-Vierer-Verseilung,
wobei jedoch statt Einzeladern Doppelleitungen 4-7 gemeinsam verdrallt werden.
[0075] Fig. 5 zeigt ein zweites Ausführungsbeispiel eines Datenkabels 1. Fig. 5 entspricht
im wesentlichen Fig. 4, jedoch bilden je zwei auf benachbarten nebeneinanderliegenden
Ecken des (gedanklich gebildeten) Vierecks liegende Doppelleitungen 4 und 5 bzw. 6
und 7 je eine funktionelle Einheit. Im einzelnen sind die Adern 17, 18 der Doppelleitung
4 linksverdrallt und die beiden anderen Adern 19, 20 der - zu demselben Vierer gehörenden
- Doppelleitung 5 rechtsverdrallt. Entsprechend sind die Adern 21 und 22 der Doppelleitung
6 linksverdrallt und die Adern 23 und 24 der Doppelleitung 7 rechtsverdrallt.
[0076] Gemäß Fig. 5 ergeben sich weitere Möglichkeiten der Verdrallung der Doppelleitungen
4-7. Es ist eine gemeinsame Verdrallung der Doppelleitungen 4-7 möglich - ähnlich
wie bei einer Stern-Vierer-Verseilung (wie bereits zu Fig. 4 erläutert). Alternativ
ist jedoch auch eine voneinander unabhängige Verdrallung von je zwei Doppelleitungen
4, 5 bzw. 6, 7 möglich, ähnlich einer Dieselhorst-Martin-Verseilung, jedoch mit dem
Unterschied, daß statt Einzeladern (bei der Dieselhorst-Martin-Verseilung) je zwei
Doppelleitungen 4, 5 bzw. 6, 7 verdrallt werden.
[0077] Fig. 6 veranschaulicht die Verdrallung gemäß dem Stern-Vierer-Prinzip, wobei zwei
gegenüberliegende Doppelleitungen 4, 6 bzw. 5, 7 je eine funktionelle Einheit bilden.
Dabei ist nur eine gemeinsame Verdrallung aller vier Doppelleitungen 4-7 möglich.
Allerdings kann auch das Stern-Vierer-Prinzip Anwendung bei einer Anordnung gemäß
Fig. 5 finden, d.h. wenn zwei unmittelbar benachbare Doppelleitungen 4, 5 bzw. 6,
7 jeweils eine funktionelle Einheit bilden. Die Verdrallung nach dem Stern-Vierer-Prinzip
hat den Vorteil, daß die Abstände zwischen den Doppelleitungen 4-7 entlang der Kabellängsrichtung
konstant bleiben.
[0078] Fig. 7 zeigt eine mögliche Verdrallung für ein Datenkabel gemäß Fig. 5, d.h. wenn
jeweils zwei unmittelbar benachbarte Doppelleitungen eine funktionelle Einheit bilden.
Gemäß Fig. 4 sind die Doppelleitungen 4 und 5 zu einer funktionellen Einheit rechtsdrehend
verdrallt, ebenso wie die Doppelleitungen 6 und 7. Alle vier Doppelleitungen 4-7 sind
zudem noch gemeinsam rechtsdrehend verdrallt. Auch eine linksdrehende Verdrallung
der Doppelleitungen 4-7 ist möglich.
[0079] Gemäß Fig. 8 bilden ebenfalls zwei unmittelbar benachbarte Doppelleitungen 4 und
5 bzw. 6 und 7 je eine funktionelle Einheit. Hier sind die Doppelleitungen 4 und 5
rechtsdrehend zu einer funktionellen Einheit verdrallt, während die Doppelleitungen
6 und 7 linksdrehend zu einer weiteren funktionellen Einheit verdrallt sind. Die gesamte
Konfiguration bestehend aus den vier Doppelleitungen 4-7 wird wiederum rechtsdrehend
verdrallt, kann jedoch auch linksdrehend verdrallt sein.
[0080] Sowohl bei der Konfiguration nach Fig. 7 als auch bei der Konfiguration nach Fig.
8 ändern sich die Abstände der Einzeladern verschiedender Doppelleitungen zueinander
entlang der Kabellängsrichtung.
[0081] Fig. 9 veranschaulicht den prinzipiellen Aufbau eines Datenkabels 1 gemäß einem weiteren
Ausführungsbeispiel. Das Datenkabel 1 ist wieder im Querschnitt dargestellt. Die Querschnittsmittelpunkte
25, 26, 27, 28 der Doppelleitungen 4-7 liegen auf einer Linie 29. Im dargestellten
Ausführungsbeispiel ist die Linie 29 gerade. Bei anderen (nicht dargestellten) Ausführungsbeispielen
ist die Linie 29 gekrümmt. Für die Bildung einer funktionellen Einheit ergeben sich
die oben erläuterten Variaten, nämlich daß zwei benachbarte und/oder zwei nicht-benachbarte
Doppelleitungen je eine funktionelle Einheit bilden. Entsprechend können die Drallrichtungen
variieren (s.o.).
[0082] Grundsätzlich dienen alle Figuren auch der Erläuterung des Aufbaus eines Vierers.
Man erhält bei allen Figuren durch Weglassen zweier Doppelleitungen einen derartigen
Vierer, z.B. in Fig. 4 durch Weglassen der Doppelleitungen 5 und 7. In diesem Beispiel
könnte sich dann gegenüber Fig. 4 die Form des Mantels 2, des flexiblen Materials
8 und ggf. der äußeren Abschirmung 3 ändern und zwar derart, daß - statt einer kreisförmigen
- eine ovale Umhüllung die Doppelleitungen umgibt. Außerdem können die beiden Doppelleitungen
derart dicht aneinander liegen, daß sie sich im Extremfall berühren. Beispielsweise
erhält man durch Weglassen der Doppelleitungen 4 und 7 in Fig. 9 bereits zwei sehr
dicht beeinanderliegende Doppelleitungen 5 und 6, die von einer ovalen Umhüllung umgeben
sind.
[0083] Die verschiedenen Konfigurationen gemäß Fig. 4-9 bieten unterschiedliche Möglichkeiten
zur Optimierung eines Datenkabels mit sehr guten Übertragungseigenschaften, insbesonder
sehr guter Entkopplung der je eine Datenleitung bildenden Doppelleitungen und daher
sehr geringem Nebensprechen.
1. Datenkabel (1) mit wenigstens einer Doppelleitung, die folgendes umfaßt:
a) ein Aderpaar (4-7), bestehend aus zwei miteinander verdrallten Einzeladern (A,
B, 17-24), die jeweils einen Leiter (A', B') und eine den Leiter (A', B') umschließende
Aderisolierung (A'', B'', 13-16) aufweisen,
b) einen das Aderpaar (4-7) umgebenden Zwischenmantel (C) und
c) eine den Zwischenmantel (C) umgebende Abschirmung (D),
d) wobei der Zwischenmantel (C) Einkerbungen zwischen den Oberflächen der Einzeladern
(A, B, 17-24) des Aderpaares (4-7) wenigstens teilweise ausfüllt, so daß er die Geometrie
der Doppelleitung fixiert.
2. Datenkabel (1) nach Anspruch 1, wobei der Zwischenmantel (C) die Einkerbungen zwischen
den Oberflächen der Einzeladern (A, B, 17-24) des Aderpaars (4-7) nahezu vollständig
ausfüllt.
3. Datenkabel (1) nach einem der vorstehenden Ansprüche mit mehreren Doppelleitungen,
welche insgesamt von einer Gesamt-Abschirmung umgeben sind.
4. Datenkabel (1) nach Anspruch 3, wobei die Gesamt-Abschirmung die anderen Abschirmungen
der Doppelleitungen berührt und im elektrischen Kontakt zu diesen Abschirmungen steht.
5. Datenkabel (1) nach einem der vorstehenden Ansprüche, welches einen allumschließenden
Außenmantel aufweist.
6. Datenkabel (1) nach einem der vorstehenden Ansprüche, bei welchem zwischen Aderpaar
(4-7) und Zwischenmantel (C) eine Folie, insbesondere Polyesterfolie, angeordnet ist.
7. Datenkabel (1) nach einem der vorstehenden Ansprüche, welches im Vergleich zu einem
entsprechenden Datenkabel gleicher Impedanz, beispielsweise 100 Ohm, aber ohne Zwischenmantel
(C), dünnere Aderisolierungen (A'', B'', 13-16) aufweist.
8. Datenkabel (1) nach Anspruch 7, wobei die Aderisolierung (A'', B'', 13-16) wenigstens
um 15% dünner ist.
9. Datenkabel (1) nach Anspruch 7 oder 8, wobei der Durchmesser der Aderisolierung (A'',
B'', 13-16) einschließlich Leiter (A', B') höchstens 1,4 mm beträgt.
10. Datenkabel (1) nach einem der vorstehenden Ansprüche, welches bei symmetrischer Beschaltung
des Aderpaars (4-7) im wesentlichen 100 Ohm Impedanz aufweist.
11. Datenkabel (1) mit wenigstens zwei verdrallten Doppelleitungen, insbesondere nach
einem der vorstehenden Ansprüche, die
a) im wesentlichen gleiche Drallängen (Doppelleitungs-Drallängen) und
b) entgegengesetzte Drallrichtungen
aufweisen.
12. Datenkabel (1) nach Anspruch 11, welches ein Aderbündel mit vier Doppelleitungen enthält,
wobei jeweils zwei Doppelleitungen gleiche und jeweils andere zwei Doppelleitungen
unterschiedliche Doppelleitungs-Drallängen aufweisen.
13. Datenkabel (1) nach Anspruch 12, bei welchem entweder zwei ummittelbar benachbarte
oder zwei gegenüberliegende Doppelleitungen im wesentlichen gleiche Doppelleitungs-Drallänge
und entgegengesetzte Drallrichtung aufweisen.
14. Datenkabel (1) nach einem der Ansprüche 12 oder 13, bei welchem die Querschnittsmittelpunkte
der Doppelleitungen eines Aderbündels im wesentlichen nebeneinander auf einer, insbesondere
geraden oder gekrümmten, Linie liegen.
15. Datenkabel (1) nach Anspruch 14, bei welchem zwei benachbarte und/oder zwei nicht-benachbarte
Doppelleitungen jeweils im wesentlichen gleiche Doppelleitungs-Drallänge und entgegengesetzte
Drallrichtung aufweisen.
16. Datenkabel (1) nach einem der Ansprüche 12 bis 15, bei welchem die unterschiedlichen
Doppelleitungs-Drallängen hinsichtlich maximaler Entkopplung optimiert sind.
17. Datenkabel (1) nach einem der vorstehenden Ansprüche, mit (jeweils) einer Verdrallung
der einzelnen Doppelleitunge, von zwei Doppelleitungen gemeinsam und/oder der (des)
Aderbündel(s) mit, ohne oder mit teilweiser Rückdrehung.
18. Datenkabel (1) nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei die Abschirmung(en) folienartig,
geflechtartig und/oder andere leitende Materialien aufweisend ausgebildet ist/sind.
19. Datenkabel (1) nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei die Abschirmung(en), insbesondere
die den Zwischenmantel (C) umgebende(n) Abschirmung(en) (D) aus einer leitenden Beschichtung,
insbesondere
- einer leitenden Pulverbeschichtung,
- einem leitenden Lack,
- einem leitenden, beispielsweise metallisiertem, Kunststoff und/oder
- einem extrudierbaren leitfähigem Material
besteht/bestehen.
20. Verfahren zum Herstellen eines Datenkabels (1) mit wenigstens einer Doppelleitung,
wobei das Herstellen der Doppelleitung folgende Schritte umfaßt:
a) Verdrallen von zwei Einzeladern (A, B, 17-24), die jeweils einen Leiter (A', B')
und eine den Leiter (A', B') umschließende Aderisolierung (A'', B'', 13-16) aufweisen,
zu einem Aderpaar (4-7);
b) Umgeben des Aderpaars (4-7) mit einem Zwischenmantel (C), der Einkerbungen zwischen
den Oberflächen der Einzeladern (A, B, 17-24) des Aderpaares (4-7) wenigstens teilweise
ausfüllt, so daß er die Geometrie der Doppelleitung fixiert und
c) Umgeben des Zwischenmantels (C) mit einer Abschirmung.
21. Verfahren zum Herstellen eines Datenkabels (1), insbesondere nach Anspruch 20, mit
den (weiteren) Schritten:
a) Verdrallen einer ersten Doppelleitung mit einer ersten Doppelleitungs-Drallänge;
b) Verdrallen einer zweiten Doppelleitung mit einer zweiten Doppelleitungs-Drallänge;
c) Wählen der ersten Doppelleitungs-Drallänge im wesentlichen gleich der zweiten Doppelleitungs-Drallänge
und
d) Wählen der Drallrichtung des ersten Doppelleitung entgegen der Drallrichtung der
zweiten Doppelleitung.
22. Verfahren nach Anspruch 21, wobei vier Doppelleitungen zu einem Aderbündel miteinander
verbunden werden, wobei die Doppelleitungs-Drallängen von jeweils zwei Doppelleitungen
gleich und von jeweils anderen zwei Doppelleitungen unterschiedlich gewählt werden.
23. Verfahren nach einem der Ansprüche 20 bis 22 zum Herstellen eines Datenkabels (1)
nach einem der Ansprüche 1 bis 19.