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EP 0 828 266 A2 |
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EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG |
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Veröffentlichungstag: |
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11.03.1998 Patentblatt 1998/11 |
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Anmeldetag: 27.08.1997 |
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(84) |
Benannte Vertragsstaaten: |
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AT BE CH DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE |
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Priorität: |
09.09.1996 DE 19636560
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Anmelder: SIEMENS AKTIENGESELLSCHAFT |
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80333 München (DE) |
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Erfinder: |
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- Edenharter, Georg
92286 Rieden (DE)
- Schaar, Norbert, Dipl.-Ing. (FH)
92224 Amberg (DE)
- Scheibl, Siegbert, Dipl.-Ing.
92421 Schwandorf (DE)
- Wied, Paul
92245 Kümmersbruck (DE)
- Zerbian, Erich, Dipl.-Ing. (FH)
92269 Fensterbach (DE)
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Justierfreie einstellbare Kontaktkraft an Hilfsschaltern |
(57) Melde- und/oder Schutzeinrichtung für Prozeßgrößen, die über eine von der Prozeßgröße
abhängige Verstellung eines Erfassungsgliedes (4) ein Auslösesystem (2) anregt, das
über ein Koppelglied (5) zu einer sprungartigen Betätigung eines beweglichen Kontaktelementes
(6) eines Hilfsschalters (7), bestehend aus einem festen (8) und beweglichen (6) Kontaktelement,
führt. Das bewegliche Kontaktelement (6) wird mittels eines federnden, aus elektrisch
leitfähigen Material bestehenden Kontaktarmes (9) gehalten, der sich an einem Trägerteil
(11) im Gehäuse der Schutzeinrichtung befindet. Um ein bestimmtes Schaltvermögen des Hilfsschalters (7) zu gewährleisten, ist eine
Mindestkontaktkraft erforderlich. Andererseits darf eine maximale Kontaktkraft nicht
überschritten werden. Diese Vorgabe wird dadurch eingehalten, daß der Kontaktarm (9) in einem Führungsschlitz
(10) des Trägerteils (11) in Bezug auf das feste Kontaktelement (8) des Hilfsschalters
(7) derart angeordnet und ausgebildet ist, daß bei geschlossener Kontaktstrecke des
Hilfsschalters (7) das bewegliche (6) und feste (8) Kontaktelement mit einer vorgegebenen
Kontaktkraft aneinanderliegen.
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[0001] Die Erfindung betrifft eine Melde- und/oder Schutzeinrichtung für Prozeßgrößen, bei
der über eine von der Prozeßgröße abhängige Verstellung eines Erfassungsgliedes ein
Auslösesystem anregbar ist, das über ein Koppelglied eine sprungartige Betätigung
eines beweglichen Kontaktelementes eines Hilfsschalters, bestehend aus einem festen
und beweglichen Kontaktelement, auslöst, welches an einem im Gehäuse der Schutzeinrichtung
befindlichen Trägerteil mittels eines federnden, aus elektrisch leitfähigem Material
bestehenden Kontaktarmes gehalten ist.
[0002] Solche Hilfsschalterkontakte zum Schalten von elektrischen Steuerstromkreisen (Schützspule
oder SPS) sind z.B. bei thermischen Überlastrelais bekannt. Um ein bestimmtes Schaltvermögen
zu gewährleisten, ist eine Mindestkontaktkraft erforderlich. Eine maximale Kontaktkraft
darf andererseits aufgrund der Kräftebilanz im Gesamtgerät nicht überschritten werden.
[0003] Ein genaues Einstellen der Kontaktkräfte in diesem Toleranzband ist aufgrund der
Toleranzketten der Bauteile sehr schwierig und damit zeitaufwendig. Das Einstellen
der Kontaktkräfte erfolgt bisher durch Biegen der Kontaktelemente oder durch Justierschrauben.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die vorgegebenen Kontaktkräfte der Hilfsschalter
ohne zeitintensiven Justieraufwand herzustellen. Die Lösung der gestellten Aufgabe
gelingt nach der Erfindung dadurch, daß durch einen Winkel α eines Führungsschlitzes
des Trägerteils, bezogen auf das feste Kontaktelement des Hilfsschalters und/oder
die Federkonstante des Kontaktarmes und/oder die Ausbildung des beweglichen Kontaktelementes
und/oder dem Abstand zwischen Führungsschlitz und dem festen Kontaktelement, bei geschlossener
Kontaktstrecke des Hilfsschalters das feste und das bewegliche an dem Kontaktarm befindliche
Kontaktelement, ohne Anregung des Auslösesystems, mit einer vorgegebenen Kontaktkraft
aneinanderliegen.
[0005] Es sind also die Kontaktkraft beeinflußenden Parameter des Hilfsschalters wie geometrische
Anordnung, Materialbeschaffenheit des Kontaktarmes vorab festgelegt.
[0006] Die Erfindung soll an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert werden. Die dazugehörige
Zeichnung zeigt:
- FIG 1
- Hilfsschalterkontaktanordnung eines thermischen Überlastrelais
- FIG 2
- Darstellung des Winkels α zwischen Führungsschlitz und festem Kontaktelement
- FIG 3
- Beispiel einer Formgebung eines beweglichen Kontaktelementes
[0007] Das Ausführungsbeispiel zeigt ein thermisches Überlastrelais (FIG 1), mit einer Heizkammer
1 im unteren Teil und einem Gehäuse des Auslösesystems 2 im oberen Teil. Die Heizkammer
1 besteht im wesentlichen aus je einem Bimetallauslöser 3 pro Phase, der z.B. bei
Überlast über ein Erfassungsglied 4 die Verstellung des Bimetallauslösers 3 aufnimmt.
[0008] Dieses Erfassungsglied 4 regt das Auslösesystem 2 an, was dann im Bedarfsfall über
ein Koppelglied 5 zu einer sprungartigen Bewegung des beweglichen Kontaktelementes
6 eines Hilfsschalters 7 führt.
[0009] Der Hilfsschalter 7 besteht aus einem festen Kontaktelement 8 und einem versilberten,
beweglichen Kontaktelement 6 an einem Kontaktarm 9, der sich in einem Führungsschlitz
10 befindet, dessen Trägerteil 11 ein Teil des Kunststoffgehäuses des Auslösesystems
2 ist. Der Führungsschlitz 10 im Ausführungsbeispiel ist aus spritztechnischen Gründen,
z.B. wellenartig ausgeführt. Eine zusätzliche Fixierung des Kontaktarmes 9 im Führungsschlitz
10 kann neben der Befestigung an einer Hilfsschalterklemme 12 durch ein zumindest
partiell ausgebildetes Untermaß des Führungsschlitzes 10 bezgl. des Kontaktarmes 9
erreicht werden.
[0010] Je nach konstruktionsbedingtem Platzangebot im Gehäuse 2 und/oder der gewünschten
Kurzschlußabsicherung kann die Kontaktkraft durch den spritztechnisch vorgegebenen
Winkel α (wie in FIG. 2 dargestellt) des Führungsschlitzes 10 bezogen auf das feste
Kontaktelement 8, die Materialbeschaffenheit des Kontaktarmes 9 und damit der Federkonstante,
des Abstandes zwischen Führungsschlitz 10 und dem festen Kontaktelement 8 und der
Formgebung des Kontaktelementes 6 am beweglichen Kontaktarm 9 vorab bestimmt werden.
[0011] Bei Ausbildung des beweglichen Kontaktelementes 6 als Doppelbrücke 13 gemäß FIG.
3 ergeben sich höhere Absicherungswerte und eine Redundanz der zu schaltenden Steuerstromkreise.
Ein Schlitz 14 im Kontaktarm 9, der zur Ausbildung der Doppelbrücke 13 führt, wird
mindestens so tief ausgeführt bis sich das ursprünglich eine bewegliche Kontaktelement
6 in zwei parallele Kontaktstellen 15 aufteilt.
[0012] Mehrere Schlitze können zu einer größeren Redundanz der zu schaltenden Steuerstromkreise
insbesondere in staubiger Umgebung führen.
1. Melde- und/oder Schutzeinrichtung für Prozeßgrößen, bei der über eine von der Prozeßgröße
abhängige Verstellung eines Erfassungsgliedes (4) ein Auslösesystem (2) anregbar ist,
das über ein Koppelglied (5) eine sprungartige Betätigung eines beweglichen Kontaktelementes
(6) eines Hilfschalters (7), bestehend aus einem festen (8) und beweglichen (6) Kontaktelement
auslöst, welches an einem im Gehäuse der Schutzeinrichtung befindlichen Trägerteil
(11) mittels eines federnden, aus elektrisch leitfähigem Material bestehenden Kontaktarmes
(9) gehalten ist, dadurch gekennzeichnet, daß durch einen Winkel α eines Führungsschlitzes (10) des Trägerteils (11), bezogen
auf das feste Kontaktelement (8) des Hilfsschalters (7) und/oder die Federkonstante
des Kontaktarmes (9) und/oder die Ausbildung des beweglichen Kontaktelementes (6)
und/oder dem Abstand zwischen Führungsschlitz (10) und dem festen Kontaktelement (8),
bei geschlossener Kontaktstrecke des Hilfsschalters (7) das feste (8) und das bewegliche
(6) an dem Kontaktarm (9) befindliche Kontaktelement (8), ohne Anregung des Auslösesystems,
mit einer vorgegebenen Kontaktkraft aneinanderliegen.
2. Melde- und/oder Schutzeinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Flächen des Führungsschlitzes (10) wellenartig ausgeführt und gegeneinander
phasenverschoben sind.
3. Melde- und/oder Schutzeinrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Führungsschlitz (10) des Trägerteils (11) zumindest partiell ein Untermaß
gegenüber dem Kontaktarm (9) aufweist.
4. Melde- und/oder Schutzeinrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das bewegliche Kontaktelement (6) in mehrere Kontaktstellen (15) unterteilt ist.