[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Schalter mit einem bei einer Ansprechtemperatur
schaltenden Schaltwerk zum Öffnen und Schließen eines an Außenanschlüsse des Schalters
anschließbaren Schaltkreises, wobei das Schaltwerk einen mit einem Außenanschluß elektrisch
verbundenen beweglichen Kontakt umfaßt, der in Abhängigkeit von der Temperatur eines
Bimetall-Teiles in Anlage mit einem festen Kontakt ist, der elektrisch mit dem anderen
Außenanschluß verbunden ist.
[0002] Derartige Schalter, die auch als Temperaturwächter bezeichnet werden, sind allgemein
bekannt.
[0003] Prinzipiell sind zwei unterschiedliche Konstruktionsvarianten derartiger Schalter
zu unterscheiden. Bei der ersten Bauform wird der bewegliche Kontakt von einem einseitig
eingespannten Federelement gehalten, während bei der zweiten Bauform der bewegliche
Kontakt etwa mittig an einer Feder-Schnappscheibe angeordnet ist, die frei in ein
Gehäuse eingelegt ist und sich mit ihrem Rand an einem Gehäuseteil des Schalters abstützt.
[0004] Wenn der Schalter mit seinen Außenanschlüssen in einen Schaltkreis eingeschaltet
ist, so fließt bei geschlossenem Schalter der Strom über den einen Außenanschluß durch
den festen und beweglichen Kontakt sowie das Federelement zu dem anderen Außenanschluß.
Das Federelement kann dabei entweder aus Bimetall oder aus Federstahl gefertigt sein.
[0005] Wenn das Federelement aus Bimetall gefertigt ist, ergibt sich eine konstruktiv sehr
einfache Bauform, die jedoch ggf. den Nachteil hat, daß sich die Schalteigenschaften
des Bimetalls durch die Stromeigenerwärmung verändern kann. Dies wird verhindert,
wenn ein gesondertes Bimetall-Teil vorgesehen ist, das gegen die Kraft des Federelementes
arbeitet.
[0006] Derartige Schalter können sowohl als Öffner als auch als Schließer ausgelegt sein,
wobei das Bimetall-Teil oberhalb seiner Ansprechtemperatur den beweglichen Kontakt
dann entweder von dem festen Kontakt wegdrückt oder aber in Anlage mit diesem bringt.
[0007] Es ist weiter bekannt, derartigen Schaltern Reihen- und/oder Parallelwiderstände
zuzuordnen, um weitere Schalteigenschaften zu erzielen. Ein parallel geschalteter
Widerstand verleiht einem bei Übertemperatur öffnenden Schalter eine Selbsthaltefunktion,
das Bimetall-Teil wird durch die in dem Widerstand erzeugte Ohm'sche Wärme auf einer
Temperatur oberhalb seiner Ansprechtemperatur und damit im geöffneten Zustand gehalten.
[0008] Ein Reihenwiderstand verleiht einem damit versehenen Schalter zusätzlich eine Stromempfindlichkeit,
der durch den Schalter fließende Strom erwärmt nämlich den Reihenwiderstand, wobei
die in diesem erzeugte Ohm'sche Wärme zu einer Erhöhung der Temperatur des Bimetall-Teiles
über die Ansprechtemperatur hinaus und damit zum Öffnen des Schalters führt, wenn
der fließende Strom einen bestimmten Grenzwert überschritten hat.
[0009] Derartige Schalter werden z.B. mit einem zu schützenden Verbraucher in Reihe geschaltet,
um diesen vor Übertemperatur und/oder Überstrom zu schützen. Sie finden insbesondere
zum Schutz von Elektromotoren, Transformatoren, elektrischen Haushaltsgeräten etc.
Verwendung.
[0010] Es ist bekannt, daß sich das Schaltverhalten des Bimetall-Teiles mit der Zeit verändert,
infolge der Alterung verschiebt sich die Schalttemperatur um bis zu 30°C nach oben,
was zu Sicherheitsproblemen führen kann. Um diesen Nachteil zu vermeiden, ist es bereits
bekannt, mit einem derartigen Schalter eine gesonderte Schmelzsicherung in Reihe zu
schalten, die oberhalb der Ansprechtemperatur des Schalters, aber unterhalb der zulässigen
Höchsttemperatur öffnet. Derartige Schmelzsicherungen werden insbesondere im Transformatorenbereich
eingesetzt, wo die Verwendung von Temperaturwächtern ohne Selbsthaltung nur im Zusammenhang
mit einer in Reihe geschalteten Schmelzsicherung erfolgt.
[0011] Wenn infolge der Alterung des Bimetall-Teiles oder eines sonstigen Defektes der Schalter
bei der gewünschten Ansprechtemperatur nicht schaltet, so erhöht sich die Temperatur
des zu überwachenden Gerätes, mit dem der Schalter in thermischer Verbindung steht,
solange, bis die Schmelztemperatur der Schmelzsicherung erreicht ist. Die Schmelzsicherung
öffnet dann, so daß der Stromkreis irreversibel unterbrochen ist, durch den der zu
schützende elektrische Verbraucher gespeist wird.
[0012] Der zusätzliche Einsatz einer derartigen Schmelzsicherung bringt jedoch eine Reihe
von Nachteilen mit sich. Zum einen müssen zwei getrennte Bauteile an dem zu schützenden
Gerät montiert werden, was nicht nur den zeitlichen Montageaufwand erhöht sondern
zusätzlich an dem Gerät auch weiteren Montageplatz erfordert. Dies ist insbesondere
deshalb von Nachteil, weil die bekannten Schmelzsicherungen sehr voluminös sind, so
daß entsprechender Raum an dem zu schützenden Gerät vorgesehen werden muß.
[0013] Vor diesem Hintergrund ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, den eingangs genannten
Schalter derart weiterzubilden, daß auf konstruktiv einfache Weise die oben erwähnten
Sicherheits- und Montageprobleme beseitigt werden. Der neue Schalter soll insbesondere
bei konstruktiv einfachem Aufbau eine zusätzliche Sicherung gegen Alterung des Bimetall-Teiles
aufweisen.
[0014] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe bei dem eingangs genannten Schalter dadurch gelöst,
daß das Schaltwerk ein Sicherheitselement umfaßt, das seine Form in eine Hochtemperaturform
ändert, wenn seine Temperatur eine Umwandlungstemperatur erreicht, die oberhalb der
Ansprechtemperatur liegt, und daß der bewegliche Kontakt in Abhängigkeit von der Temperatur
des Sicherheitselementes in Anlage mit dem festen Kontakt ist.
[0015] Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe wird auf diese Weise vollkommen gelöst.
[0016] Der Erfinder der vorliegenden Anmeldung hat nämlich erkannt, daß die Integration
einer weiteren Temperaturabhängigkeit in das Schaltwerk es ermöglicht, einerseits
auf die nachteilige Schmelzsichervng zu verzichten und andererseits dennoch zuverlässig
das Überschreiten einer zulässigen Höchsttemperatur zu vermeiden. Der Einsatz des
Sicherheitselementes ist gleichermaßen für bei Übertemperatur öffnende und schließende
Schalter einsetzbar. Von besonderem Vorteil ist hier, daß nur ein einziges Bauteil
an dem zu schützenden Gerät montiert werden muß, die Sicherheitsfunktion der Schmelzsicherung
ist jetzt sozusagen in den neuen Schalter mit integriert.
[0017] Dieses Sicherheitselement kann z.B. ein weiteres Bimetall-Element sein, daß eine
deutlich höhere Ansprechtemperatur als das für die üblichen Schaltvorgänge verwendete
Bimetall-Teil aufweist. Da die Ansprechtemperatur des Bimetall-Elementes deutlich
oberhalb der des Bimetall-Teiles liegt, erfährt das Bimetall-Element nicht in dem
gleichen Maße die Alterungsvorgänge, denen das zum Schalten verwendete Bimetall-Teil
unterliegt. Konstruktiv ist es z.B. möglich, das Bimetall-Element mechanisch parallel
zu dem Bimetall-Teil zu schalten, so daß es die gleiche Funktion wie das Bimetall-Teil
ausübt, dies jedoch bei einer höheren Ansprechtemperatur, der hier mit Umwandlungstemperatur
bezeichneten oberen Sicherheitstemperatur.
[0018] In einer Weiterbildung ist es bevorzugt, wenn das Sicherheitselement in seiner Hochtemperaturform
den beweglichen Kontakt in einer Sicherheitslage hält, die er auch dann beibehält,
wenn die Temperatur des Sicherheitselementes wieder unter die Umwandlungstemperatur
absinkt.
[0019] Hier ist von Vorteil, daß sozusagen eine mechanische Selbsthaltung erreicht wird,
der durch das Sicherheitselement einmal geöffnete oder geschlossene Schalter bleibt
in diesem Zustand, auch wenn die Außentemperatur wieder absinkt. Hier ist es z.B.
möglich, eine Verriegelungsnase an dem Schalter vorzusehen, die der bewegliche Kontakt
oder ein ihn tragendes Teil hintergreift. Diese Verriegelungsnase kann so angeordnet
und ausgestaltet sein, daß sie nur dann zum Einsatz kommt, wenn das Sicherheitselement
in seine Hochtemperaturform übergegangen ist.
[0020] Ein weiterer Vorteil dieser Konstruktion liegt darin, daß die Sicherheitslage manuell
wieder entriegelt werden kann, so daß ein mechanisch selbsthaltender, aber zurücksetzbarer
Temperaturwächter geschaffen ist.
[0021] In einer Weiterbildung ist es bevorzugt, wenn das Sicherheitselement aus einer Formgedächtnis-Legierung
gefertigt ist.
[0022] Hier ist von Vorteil, daß derartige Formgedächtnis-Legierungen, die auch als Memory-Metall
bezeichnet werden, ein anderes Schalt- und Alterungsverhalten als Bimetall-Teile aufweisen.
Allerdings zeigen die Formgedächtnis-Legierungen ein langsameres Schaltverhalten als
Bimetall-Teile. In vorteilhafter Weise werden bei diesem Ausführungsbeispiel das Bimetall-Teil
für das schnelle Schalten und das Sicherheitselement aus Formgedächtnis-Legierung
für ein sicheres und irreversibles Abschalten bei Überschreiten einer Höchsttemperatur,
nämlich der Umwandlungstemperatur des Sicherheitselementes verwendet.
[0023] Derartige Formgedächtnis-Legierungen sind seit einigen Jahren bekannt, sie zeichnen
sich dadurch aus, daß sie bei Überschreiten der Umwandlungstemperatur ihre Hochtemperaturform
wieder annehmen, unabhängig davon, in welche Form sie im kalten Zustand zuvor gebracht
worden sind. Weitere Informationen zu derartigen Formgedächtnis-Legierungen finden
sich z.B. in dem Themenband "Legierungen mit Formgedächtnis", Kontakt und Studium,
Band 259, Expertverlag, Ehningen, 1988, oder Spektrum der Wissenschaft, 1980, Heft
1, Seiten 48-57, Donald Schetky: "Legierungen, die sich an Formen erinnern".
[0024] Besonders bevorzugt ist es, wenn die Formgedächtnis-Legierung ihre Hochtemperaturform
auch dann beibehält, wenn ihre Temperatur wieder unter die Umwandlungstemperatur absinkt.
[0025] Hier wird der sogenannte Einwegeffekt ausgenutzt, der auftritt, wenn eine Formgedächtnis-Legierung
im martensitischen Zustand im Bereich unterhalb eines kritischen Verformungsgrades
bleibend verformt wird. Bei Erwärmung auf die Umwandlungstemperatur, die im Bereich
zwischen -150°C und +150°C liegen kann, stellt sich die ursprüngliche Form wieder
ein, die dann auch bei Abkühlung erhalten bleibt.
[0026] Hier ist von Vorteil, daß das Sicherheitselement selbst dafür sorgt, daß das bewegliche
Kontaktteil dauerhaft in seiner Sicherheitslage bleibt, so daß auf die oben erwähnte
Rastnase oder ähnliche mechanische Arretierungsmittel verzichtet werden kann. Mit
anderen Worten, wenn das Sicherheitselement einmal auf eine Temperatur oberhalb seiner
Umwandlungstemperatur erhitzt wurde, nimmt es irreversibel seine Hochtemperaturform
ein, in der es das bewegliche Kontaktteil dauerhaft entweder in Anlage mit dem festen
Kontaktteil oder aber außer Anlage mit dem festen Kontaktteil hält, je nachdem, ob
der Schalter ein Schließer oder Öffner ist. Der Vorteil dieser Anwendung liegt also
insbesondere in dem konstruktiv einfachen Aufbau, den der neue Schalter durch Verwendung
einer Formgedächtnis-Legierung mit Einwegeffekt als Sicherheitselement aufweist.
[0027] In einer Weiterbildung ist es bevorzugt, wenn das Sicherheitselement eine Druck-
oder Zugfeder ist.
[0028] Auch diese Maßnahme ist konstruktiv von Vorteil, die inzwischen kommerziell erhältliche
Druck- oder Zugfeder aus Formgedächtnis-Legierung muß lediglich geeignet in dem Gehäuse
z.B. zwischen einem gehäusefesten Anschlag und dem Federelement angeordnet werden.
Weitere konstruktive Änderungen an bekannten Schaltern sind nicht erforderlich.
[0029] Insgesamt ist es bevorzugt, wenn das Schaltwerk ein einseitig eingespanntes Federelement
umfaßt, an dessen freiem Ende der bewegliche Kontakt angeordnet ist, und wenn das
Sicherheitselement in seiner Hochtemperaturform auf das Federelement einwirkt.
[0030] Hier ist von Vorteil, daß Temperaturwächter in üblicher Ausgestaltung mit einer zusätzlichen
Sicherheitsfunktion versehen werden können. Das Federelement ist dabei entweder selbst
aus Bimetall oder aber aus Federstahl gefertigt, auf den das Bimetall-Teil einwirkt.
Bestehende Temperaturwächter in dieser Ausgestaltung können leicht dadurch umkonstruiert
werden, daß zusätzlich eine Druck- oder Zugfeder aus einer Formgedächtnis-Legierung
in das Schaltwerk integriert wird. Im einfachsten Falle ist es möglich, bestehende
Konstruktionen beizubehalten und die zusätzliche Feder an einem geeigneten Freiraum
im Bereich des Schaltwerkes anzuordnen.
[0031] Andererseits ist es bevorzugt, wenn das Schaltwerk eine Feder-Schnappscheibe umfaßt,
die etwa mittig den beweglichen Kontakt trägt und sich umfangsseitig an einem Gehäuseteil
abstützt, über das sie mit dem Außenanschluß elektrisch verbunden ist, und wenn das
Sicherheitselement auf die Feder-Schnappscheibe einwirkt.
[0032] Bei dieser Ausgestaltung handelt es sich um eine andere, übliche Bauform von Temperaturwächtern,
bei denen der bewegliche Kontakt von einer Feder-Schnappscheibe entweder aus Bimetall
oder aus Federstahl getragen wird. Die Feder-Schnappscheibe ist in der Regel frei
in ein Gehäuseunterteil eingelegt, das entweder aus Metall besteht oder aber an seinem
Boden einen Einsatz trägt, auf dem sich die Feder-Schnappscheibe randseitig abstützt
und das nach außen mit dem Außenanschluß verbunden ist. Dieses Gehäuseunterteil ist
mit einem Deckelteil verschlossen, der entweder aus elektrisch leitendem Material
oder aus isolierendem Material gefertigt ist. Wenn sowohl Deckelteil als auch Gehäuseunterteil
elektrisch leitend sind, sind sie durch eine Isolierfolie gegeneinander elektrisch
isoliert. Wenn nur eines der beiden Gehäuseteile elektrisch leitend ist, erfolgt die
Kontaktierung in der Regel einmal an diesem elektrisch leitenden Gehäuseteil und zum
anderen durch die Wand des anderen Gehäuseteiles hindurch. Es ist auch möglich, beide
Gehäuseteile aus elektrisch isolierendem oder elektrisch leitendem Material zu fertigen.
[0033] In der Regel ist die Feder-Schnappscheibe aus Federstahl gefertigt. Bei einem als
Öffner ausgebildeten Temperaturwächter drückt diese Feder-Schnappscheibe unterhalb
der Ansprechtemperatur den beweglichen Kontakt gegen den festen Kontakt, wobei der
durch den Schalter fließende Strom über die Federscheibe geführt wird. Über den Kontakt
ist eine Bimetall-Schnappscheibe gestülpt, die oberhalb der Ansprechtemperatur gegen
die Kraft der Feder-Schnappscheibe den beweglichen Kontakt von dem festen Kontakt
wegdrückt, wozu sie sich umfangsseitig an einem Gehäuseteil abstützt.
[0034] Derartige, bekannte Temperaturwächter können auf einfache Weise mit der zusätzlichen
Sicherheitsfunktion versehen werden, indem das Sicherheitselement als zusätzliches
Teil des Schaltwerkes vorgesehen wird und auf die Feder-Schnappscheibe einwirkt.
[0035] Dabei ist es dann bevorzugt, wenn das Sicherheitselement eine Scheibe ist, die über
den beweglichen Kontakt gestülpt ist und sich zumindest in ihrer Hochtemperaturform
an einem Gehäuseteil abstützt.
[0036] Bei dieser Maßnahme ist der einfache konstruktive Aufbau von Vorteil, es muß lediglich
eine weitere Scheibe in einen bekannten Temperaturwächter eingelegt werden, weitere
konstruktive Änderungen sind nicht erforderlich, um den neuen Schalter mit de zusätzlichen
Sicherheitsfunktion zu versehen. Hierzu muß also lediglich ein übliches Schaltwerk
aus Feder-Schnappscheibe und ggf. Bimetall-Schnappscheibe um eine weitere Scheibe
ergänzt werden.
[0037] Ferner ist es bevorzugt, wenn die Scheibe umfangsseitig an einem Gehäuseteil festgelegt
ist, vorzugsweise umfänglich auf einer Schulter zwischen einem Gehäuseunterteil und
einem Deckelteil gehalten wird.
[0038] Hier ist von Vorteil, daß die Scheibe die Bewegungen des Schaltwerkes bei niedrigen
Temperaturen nicht mit macht, also solange mechanisch nicht belastet wird, wie die
Umwandlungstemperatur nicht erreicht wird. Auch auf diese sehr einfache Weise wird
sichergestellt, daß das Bimetall-Teil und das Sicherheitselement unterschiedlichen
Alterungsprozessen unterliegen.
[0039] Weitere Vorteile ergeben sich aus der Beschreibung und der beigefügten Zeichnung.
[0040] Es versteht sich, daß die vorstehend genannten und die nachstehend noch zu erläuternden
Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen
Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden
Erfindung zu verlassen.
[0041] Die Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird in der nachfolgenden Beschreibung
näher erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- ein erstes Ausführungsbeispiel des neuen Schalters, wobei sich das Schaltwerk unterhalb
der Ansprechtemperatur befindet;
- Fig. 2
- den Schalter aus Fig. 1, wobei das Schaltwerk eine Temperatur oberhalb der Ansprechtemperatur
eingenommen hat;
- Fig. 3
- einen Schalter wie in den Fig. 1 und 2, wobei das Schaltwerk jetzt eine Temperatur
oberhalb der Umwandlungstemperatur eingenommen hat; und
- Fig. 4
- ein weiteres Ausführungsbeispiel des neuen Schalters, wobei das Schaltwerk eine Temperatur
unterhalb der Ansprechtemperatur aufweist.
[0042] In Fig. 1 ist allgemein mit 10 ein Schalter bezeichnet, der dort schematisch im Längsschnitt
dargestellt ist. Der Schalter 10 umfaßt ein Gehäuse 11 aus Isoliermaterial, in dem
ein temperaturabhängiges Schaltwerk 12 angeordnet ist.
[0043] Der Schalter 10 weist zwei Außenanschlüsse 14, 15 auf, über die er in Reihe mit einem
zu schützenden elektrischen Verbraucher sowie dessen Versorgungsspannung geschaltet
wird. Im Inneren des Schalters 10 sind zwei Kontaktschienen 17, 18 angeordnet, die
elektrisch mit den Außenanschlüssen 15 bzw. 14 verbunden sind.
[0044] Das Schaltwerk 12 umfaßt einen beweglichen Kontakt 21, der an einem freien Ende 22
eines an seinem anderen Ende 23 an der Kontaktschiene 17 befestigten Federelementes
24 angeordnet ist. In dem gezeigten Ausführungsbeispiel ist das Federelement 24 ein
Bimetall-Teil 25, das in der in Fig. 1 gezeigten Stellung den beweglichen Kontakt
21 gegen einen festen Kontakt 26 drückt, der an der oberen Kontaktschiene 18 befestigt
ist.
[0045] In der in Fig. 1 gezeigten Stellung ist der Schalter 10 geschlossen, zwischen den
beiden Außenanschlüssen 14 und 15 besteht über die Kontaktschiene 18, den festen Kontakt
26, den beweglichen Kontakt 21, das Federelement 24 sowie die Kontaktschiene 17 eine
niederohmige elektrisch leitende Verbindung.
[0046] Wenn jetzt die Temperatur des Federelementes 24 über die Ansprechtemperatur hinaus
erhöht wird, dann bewegt das Federelement 24 infolge der Verformung des Bimetall-Materials
den beweglichen Kontakt 21 von dem festen Kontakt 26 weg, so daß der Schalter die
in Fig. 2 skizzierte Stellung einnimmt, in der keine elektrisch leitende Verbindung
zwischen den Außenanschlüssen 14 und 15 durch den Schalter 10 hindurch mehr existiert.
Verringert sich die Temperatur des Federelementes 24 wieder unter die Ansprechtemperatur,
so schließt der Schalter 10 wieder.
[0047] Der Schalter 10 umfaßt ferner ein Sicherheitselement 24 in Form einer Druckfeder
28 aus einer Formgedächtnis-Legierung. Die Druckfeder 28 ist über ein Isolierstück
29 an der oberen Kontaktschiene 18 befestigt.
[0048] In den Temperaturbereichen, die den Stellungen des Schalters 10 aus den Fig. 1 und
2 entspricht, behält die Druckfeder 28 ihre dort gezeigte, schraubenförmige Form bei.
Wenn sich die Temperatur der Druckfeder jedoch auf eine oberhalb der Ansprechtemperatur
liegende Umwandlungstemperatur erhöht, so wandelt sich ihre Form in die in Fig. 3
gezeigte Hochtemperaturform 31, in der sie das Federelement 24 in die bei 32 angedeutete
Sicherheitslage drückt.
[0049] Die Druckfeder 28 ist aus einer Formgedächtnis-Legierung mit Einwegeffekt gefertigt,
was bedeutet, daß die Druckfeder 28 ihre Hochtemperaturform 31 auch dann beibehält,
wenn die Temperatur wieder auf deutlich unterhalb der Umwandlungstemperatur absinkt.
Das bedeutet, daß die Druckfeder 28 den Schalter 10 dauerhaft geöffnet hält (auch
wenn die Temperatur wieder absinkt). Hierzu ist es natürlich erforderlich, daß die
Kraft, die die Druckfeder 28 in ihrer Hochtemperaturform 31 auf das Federelement 24
ausübt, größer ist als die Schließkraft, mit der das Federelement 24 den beweglichen
Kontakt 21 auf den festen Kontakt 26 zu drückt.
[0050] Die dazu erforderliche Einstellung der Federkonstanten von Federelement 24 sowie
Druckfeder 28 läßt sich durch Wahl der Legierungen sowie übliche Verformung einstellen.
[0051] In Fig. 4 ist ein zweites Ausführungsbeispiel eines Schalters 40 gezeigt, der ein
Gehäuseunterteil 41 sowie ein dieses verschließendes Deckelteil 42 umfaßt. In dem
Gehäuseunterteil 41 ist ein bei 43 angedeutetes, temperaturabhängiges Schaltwerk 43
angeordnet.
[0052] Das Schaltwerk 43 umfaßt eine frei in das Gehäuseunterteil 41 eingelegte Feder-Schnappscheibe
45, die etwa zentrisch einen beweglichen Kontakt 46 trägt, über den eine Bimetall-Schnappscheibe
47 gestülpt ist. Die Feder-Schnappscheibe 45 stützt sich mit ihrem Rand 49 innen an
dem Gehäuseunterteil 41 ab und drückt dabei den beweglichen Kontakt 46 gegen einen
innen an dem Deckelteil 42 vorgesehenen festen Kontakt 51. Der feste Kontakt 51 erstreckt
sich nach Art eines Nietes 52 durch das Deckelteil 42 hindurch und geht außen in einen
ersten Außenanschluß 43 über. Bei dem Schalter 40 aus Fig. 4 bildet das Gehäuseunterteil
41 einen zweiten Außenanschluß 54, da es aus elektrisch leitfähigem Material gefertigt
ist, während das Deckelteil 42 aus elektrisch isolierendem Material besteht.
[0053] Das Schaltwerk 43 weist weiter ein Sicherheitselement 55 in Form einer Scheibe 56
aus einer Formgedächtnis-Legierung auf. Die Scheibe 56 ist mit ihrem Mittenloch 57
über den beweglichen Kontakt 46 gestülpt und stützt sich mit ihrem Rand 58 auf einer
Schulter 59 des Gehäuseunterteils 41 ab. Auf dem Rand 58 sitzt das Deckelteil 42 mit
einem kreisförmigen Ringvorsprung 61 auf. Das Deckelteil 42 ist durch einen Bördelrand
62 des Gehäuseunterteils 41 an diesem unverlierbar gehalten. Damit der Rand 58 der
Scheibe 56 noch eine gewisse Beweglichkeit gegenüber der Schulter 59 erhält, ist an
dem Ringvorsprung 61 ein umlaufender Kragen 63 vorgesehen, der unmittelbar auf der
Schulter 59 aufliegt. Das Spiel zwischen Ringvorsprung 61 und Rand 58 von Scheibe
56 ist aus Gründen der Übersichtlichkeit in Fig. 4 nicht zu sehen.
[0054] Die Stellung des Schalters 40 in Fig. 4 entspricht der Stellung des Schalters 10
in Fig. 1, die Bimetall-Schnappscheibe 57 befindet sich unterhalb ihrer Ansprechtemperatur.
Erhöht sich die Temperatur der Bimetall-Schnappscheibe 47 auf oberhalb der Ansprechtemperatur,
so drückt diese mit ihrem Rand 64 von unten gegen die Scheibe 56 und drückt dabei
gegen die Kraft der Feder-Schnappscheibe 45 den beweglichen Kontakt 46 von dem festen
Kontakt 51 weg. Die Stellung, die der Schalter 40 dann einnimmt, entspricht der in
Fig. 2 für den Schalter 10 gezeigten.
[0055] Wenn die Temperatur der Bimetall-Schnappscheibe 47 wieder absinkt, geht der Schalter
40 wieder in die in Fig. 4 gezeigte Stellung zurück.
[0056] Durch Alterungsprozesse kann es jetzt geschehen, daß die Ansprechtemperatur der Bimetall-Schnappscheibe
47 um bis zu 30°C ansteigt, so daß sie oberhalb einer Umwandlungstemperatur der Scheibe
56 liegt. Erreicht jetzt die Temperatur der Bimetall-Schnappscheibe 47 sowie der Scheibe
56 die Umwandlungstemperatur, so spricht zwar ggf. die Bimetall-Schnappscheibe 47
noch nicht an, dafür geht die Scheibe 56 jedoch in ihre Hochtemperaturform über, in
der sie eine konkave Form aufweist und den beweglichen Kontakt 46 gegen die Kraft
von Feder-Schnappscheibe 45 sowie Bimetall-Schnappscheibe 47 von dem festen Kontakt
51 wegdrückt. Diese Hochtemperaturform der Scheibe 56 ist irreversibel, sie bleibt
auch erhalten, wenn die Temperatur wieder deutlich absinkt, so daß der Schalter 40
dauerhaft geöffnet bleibt, wenn er einmal auf eine Temperatur von oberhalb der Umwandlungstemperatur
der Scheibe 56 aufgeheizt wurde.
1. Schalter mit einem bei einer Ansprechtemperatur schaltenden Schaltwerk (12; 43) zum
Öffnen und Schließen eines an Außenanschlüsse (14, 15; 53, 54) des Schalters (10;
40) anschließbaren Schaltkreises, wobei das Schaltwerk (12; 43) einen mit einem Außenanschluß
(15; 44) elektrisch verbundenen beweglichen Kontakt (21; 46) umfaßt, der in Abhängigkeit
von der Temperatur eines Bimetall-Teiles (25; 47) in Anlage mit einem festen Kontakt
(26; 51) ist, der elektrisch mit dem anderen Außenanschluß (14; 53) verbunden ist,
dadurch gekennzeichnet, daß das Schaltwerk (12; 43) ein Sicherheitselement (27; 55)
umfaßt, das seine Form in eine Hochtemperaturform (31) ändert, wenn seine Temperatur
eine Umwandlungstemperatur erreicht, die oberhalb der Ansprechtemperatur liegt, und
daß der bewegliche Kontakt (21; 46) in Abhängigkeit von der Temperatur des Sicherheitselementes
(27; 55) in Anlage mit dem festen Kontakt (26; 51) ist.
2. Schalter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Sicherheitselement (27;
55) in seiner Hochtemperaturform den beweglichen Kontakt (21; 46) in einer Sicherheitslage
(32) hält, die er auch dann beibehält, wenn die Temperatur des Sicherheitselementes
(27; 55) wieder unter die Umwandlungstemperatur absinkt.
3. Schalter nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Sicherheitselement (27;
55) aus einer Formgedächtnis-Legierung gefertigt ist.
4. Schalter nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Formgedächtnis-Legierung
ihre Hochtemperaturform (31) auch dann beibehält, wenn ihre Temperatur wieder unter
die Umwandlungstemperatur absinkt.
5. Schalter nach Anspruch 3 oder Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Sicherheitselement
(27; 55) eine Druckfeder (28) oder eine Zugfeder ist.
6. Schalter nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Schaltwerk
(12) ein einseitig eingespanntes Federelement (24) umfaßt, an dessen freiem Ende (22)
der bewegliche Kontakt (21) angeordnet ist, und daß das Sicherheitselement (27) in
seiner Hochtemperaturform (31) auf das Federelement (24) einwirkt.
7. Schalter nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Schaltwerk
(43) eine Feder-Schnappscheibe (45) umfaßt, die etwa mittig den beweglichen Kontakt
(46) trägt und sich umfangsseitig an einem Gehäuseteil (41) abstützt, über das sie
mit dem Außenanschluß (54) elektrisch verbunden ist, und daß das Sicherheitselement
(55) auf die Feder-Schnappscheibe (45) einwirkt.
8. Schalter nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Feder-Schnappscheibe (45)
eine Bimetall-Schnappscheibe (47) zugeordnet ist, die über den beweglichen Kontakt
(46) gestülpt ist und sich oberhalb der Ansprechtemperatur umfangsseitig an einem
Gehäuseteil (41) abstützt.
9. Schalter nach Anspruch 7 oder Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Sicherheitselement
(55) eine Scheibe (56) ist, die über den beweglichen Kontakt (46) gestülpt ist und
sich zumindest in ihrer Hochtemperaturform an einem Gehäuseteil (61) abstützt.
10. Schalter nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Scheibe (56) umfangsseitig
an einem Gehäuseteil (61, 59) festgelegt ist.
11. Schalter nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Scheibe (56) umfangsseitig
auf einer Schulter (59) zwischen einem Gehäuseunterteil (41) und einem Deckelteil
(42) gehalten wird.