[0001] Die Erfindung betrifft einen Fernantrieb für Niederspannungs-Schutzschalter nach
dem Oberbegriff des Anspruches 1. Insbesondere betrifft die Erfindung einen Fernantrieb
für Motorschutzschalter.
[0002] Aus der DE-A-34 41 550 ist ein derartiger Fernantrieb bekannt, der als Modul seitlich
mit dem Schutzschalter zu verbinden ist, und mittels zweier von einem stromimpulsbetriebenen
Magnetantrieb über einen federvorbelasteten Hebel mittelbar betätigter Stößel auf
den Betätigungsmechanismus des Schutzschalters wirkt. Der Nachteil dieses Standes
der Technik besteht darin, daß zwischen Fernantrieb und Schutzschalter kein weiteres
Modul, beispielsweise ein Unterspannungsauslöser, angeordnet werden kann, denn dazu
wäre ein anderer Fernantrieb vorzusehen, dessen Betätigungsstößel an den veränderten
Abstand zum Schutzschalter angepaßt sein und ungünstigerweise durch das weitere Modul
reichen muß.
[0003] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen gattungsgemäßen Fernantrieb
zu schaffen, der in einfacher Weise die Möglichkeit zuläßt, zwischen diesem und dem
Schutzschalter ein weiteres Modul anzuordnen.
[0004] Ausgehend von einem Fernantrieb der eingangs genannten Art wird die Aufgabe erfindungsgemäß
durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruches 1 gelöst. Der Fernantrieb ist in
eine seitliche Grundeinheit und einen vorderseitigen Aufsatz mit wenigstens zwei versetzten
Koppelelementen modular aufgeteilt, wodurch er in verschiedenen, d.h. versetzten Positionen
auf die Grundeinheit aufzubauen ist. Der Fernantrieb ist in einfacher Weise an den
Schutzschalter in der Art anbaubar, daß entweder Grundeinheit und Schutzschalter unmittelbar
oder mittelbar unter Zwischenbau wenigstens eines weiteren Moduls, beispielsweise
eines Unterspannungsauslösers, verbunden sind. Der Aufsatz überdeckt dabei im wesentlichen
die Frontseite des Schutzschalters und im gegebenen Falle vollständig die weiteren
Module.
[0005] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind den Unteransprüchen zu entnehmen.
In zweckmäßiger Weise enthalten die Antriebsmittel einen federnden Hebel und einen
Schieber mit einem Mitnehmer, der je nach Bedarf in eines der zueinander versetzten,
als Eingriffsöffnungen ausgestalteten Koppelelemente eingreift, wobei jede dieser
Eingriffspositionen einem definierten seitlichen Abstand zwischen Grundeinheit und
Schutzschalter entspricht. Durch den federnd ausgestalteten Hebel werden die relativ
hohen Antriebskräfte, die beim ruckartigen Anziehen des Ankers entstehen, erheblich
reduziert, wodurch sich ein geringerer Verschleiß bzw. eine höhere Lebensdauer der
mechanischen Antriebsteile und damit letztendlich des Fernantriebes ergibt. Die Ausführung
der Antriebsmittel in Form von mit Zahnstangen versehenen Stößeln, die wechselweise
durch Einwirkung eines Umschalthebels angetrieben werden und mit einem Ritzel in Eingriff
stehen, das direkt mit der Antriebswelle des Schutzschalters verbunden ist, ist zweckmäßig
für drehbetätigte Schutzschalter. Mit einer durch den Aufsatz hindurch gehenden Antriebswelle
läßt sich zusätzlich und nach Bedarf ein Betätigungsknebel für die Handbedienung des
Schutzschalters anbringen.
[0006] Die Erfindung soll nachstehend an einem Ausführungsbeispiel, aus dem weitere Einzelheiten
und Vorteile zu ersehen sind, näher erläutert werden. In der zugehörigen Zeichnung
zeigt
- Figur 1:
- eine aus mehreren Modulen zusammengesetzte Niederspannungs-Schutzschalter-Einheit
in vereinfachter perspektivischer Darstellung;
- Figur 2:
- eine weitere aus mehreren Modulen zusammengesetzte Niederspannungs-Schutzschalter-Einheit
in vereinfachter perspektivischer Darstellung;
- Figur 3:
- die aufgebrochene Seitenansicht des Fernantrieb-Moduls gemäß Fig. 2;
- Figur 4:
- die aufgebrochene Draufsicht des Fernantrieb-Moduls gemäß Fig. 2.
[0007] Nach Fig. 1 besteht die Niederspannungs-Schutzschalter-Einheit aus mehreren Modulen,
und zwar aus einem Schutzschalter 2, einem Fernantrieb 4 und einem als Hilfsschalter
ausgeführten weiteren Modul 10. Der Fernantrieb 4 besteht aus einer seitlich mit dem
Schutzschalter 2 verbundenen Grundeinheit 6 und aus einem vorderseitig mit der Grundeinheit
6 verbundenen sowie den Schutzschalter 2 überdeckenden Aufsatz 8. Jenseits des Schutzschalters
2 ist mit der Grundeinheit 6 das weitere Modul 10 seitlich verbindbar. Unter bestimmten
Bedingungen ist der Schutzschalter 2 zusätzlich über einen vor den Aufsatz 8 gesetzten
Betätigungsknebel 14 bedienbar. Die Niederspannungs-Schutzschalter-Einheit nach Fig.
2 unterscheidet sich von derjenigen nach Fig. 1 dadurch, daß seitlich zwischen der
Grundeinheit 6 und dem Schutzschalter 2 ein weiteres, beispielsweise als Unterspannungsauslöser
ausgebildetes Modul 12 angeordnet ist. Der Fernantrieb 4 läßt sich demnach für diesen
beiden in Fig. 1 und Fig. 2 dargestellten Fälle verwenden. Dazu ist der Aufsatz 8
in zwei verschiedenen Positionen, die sich um die Baubreite B des weiteren Moduls
12 gegeneinander unterscheiden, auf der Grundeinheit 6 montierbar.
[0008] Nach Fig. 3 und Fig. 4 beinhaltet die Grundeinheit 6 einen stromimpulsbetriebenen
Magnetantrieb 16 und mit diesem wirkverbundene Übertragungsmittel. Die Übertragungsmittel
bestehen aus einem vom Anker 18 des Magnetantriebes 16 beaufschlagten, in einer stationären
Hebelachse 20 gelagerten, zweiarmigen federnden Hebel 22 sowie aus einem von diesem
gegen die Wirkung einer Rückholfeder 24 beaufschlagten Schieber 26. Der Aufsatz 8
beinhaltet Antriebsmittel, die einerseits über eines von zwei Koppelelementen mit
den Übertragungsmitteln der Grundeinheit 6 und anderseits über Stößel 28, 30 mit einer
Antriebswelle 32 des Betätigungsmechanismus des Schutzschalters verbunden sind. Dazu
reicht der Schieber 26 mit einen Mitnehmer 34 aus der Grundeinheit 6 in den Aufsatz
8 hinein und steht wahlweise mit einem der als Eingriffsöffnungen ausgestalteten zwei
Koppelelemente 36, 38 in Verbindung. Die gleichartigen Koppelelemente 36, 38 sind
wiederum um den Abstand B gegeneinander versetzt angeordnet, wodurch der Aufsatz 8
wahlweise in den zwei, um den Abstand B versetzten Positionen auf der Grundeinheit
6 montierbar ist, indem der Mitnehmer 34 entweder in das erste oder in das zweite
Koppelelement 36 bzw. 38 eingreift. Die Antriebsmittel bestehen aus einem die Koppelelemente
36, 38 enthaltenden Träger 40, einem in diesem um eine Schwenkachse 50 gelagerten
Umschalthebel 42 sowie den von diesem in bekannter Weise wechselweise antreibbaren
und endseitig mit Zahnstangen 44 bzw. 46 versehenen Stößeln 28 und 30, die mit einem
drehfest mit der Antriebswelle 32 verbundenen Ritzel 48 kämmen. Die Antriebswelle
32 reicht durch den Aufsatz 8 und ist endseitig mit dem Betätigungsknebel 14 verbunden.
[0009] Durch den Fernantrieb 4 wird möglich, diesen sowohl direkt als auch unter Zwischenschaltung
des weiteren Moduls 12 mit dem Schutzschalter 2 zu verbinden. Dazu bedarf es weder
eines Umbaus des Fernantriebes 4, des Schutzschalters 2 oder des Moduls 12 noch komplizierter
Durchgriffsmittel vom Schutzschalter 2 durch den Fernantrieb 4 zum Modul 12, wenn
dieses jenseits des Schutzschalters 2 angeordnet werden müßte.
1. Fernantrieb für Niederspannungs-Schutzschalter, der als Modul seitlich mit dem Schutzschalter
(2) zu verbinden ist, und mittels zweier von einem stromimpulsbetriebenen Magnetantrieb
(16) über einen federvorbelasteten Hebel (22) mittelbar betätigter Stößel (28, 30)
auf den Betätigungsmechanismus des Schutzschalters (2) wirkt,
dadurch gekennzeichnet,
- daß der Fernantrieb (4) aus einer seitlich mit dem Schutzschalter (2) zu verbindenden
Grundeinheit (6) und aus einem vorderseitig mit der Grundeinheit (6) verbundenen sowie
den Schutzschalter (2) wenigstens teilweise überdeckenden Aufsatz (8) besteht,
- daß die Grundeinheit (6) den Magnetantrieb (16) und von diesem beaufschlagte, den
federvorbelasteten Hebel (22) enthaltende Übertragungsmittel (22, 26) beinhaltet,
- daß der Aufsatz (8) die Stößel (28, 30) enthaltende Antriebsmittel (28, 30, 40,
42) beinhaltet, die einerseits über eines von wenigstens zwei Koppelelementen (36,
38) mit den Übertragungsmitteln (22, 26) und anderseits über die Stößel (28, 30) mit
der Antriebswelle (32) des Betätigungsmechanismus verbunden sind, und
- daß der Aufsatz (8) in wenigstens zwei Positionen, die um die Baubreite B wenigstens
eines zwischen Grundeinheit (6) und Schutzschalter (2) bedarfsweise angeordneten weiteren
Moduls (12) gegeneinander versetzt sind, auf der Grundeinheit (6) montierbar ist und
die gleichartigen Koppelelemente (36, 38) im dementsprechenden Abstand B gegeneinander
versetzt angeordnet sind.
2. Fernantrieb nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Übertragungsmittel aus dem vom Anker (18) des Magnetantriebes (16) beaufschlagten,
stationär gelagerten, zweiarmigen federnden Hebel (22) sowie aus einem von diesem
gegen die Wirkung einer Rückholfeder (24) beaufschlagten Schieber (26) bestehen, wobei
der Schieber (26) einen in den Aufsatz (8) reichenden Mitnehmer (34) enthält, der
wahlweise mit einem der als Eingriffsöffnungen ausgestalteten Koppelelemente (36,
38) in Verbindung bringbar ist.
3. Fernantrieb nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Antriebsmittel aus einem die Koppelelemente (36, 38) enthaltenden Träger
(40), einem in diesem schwenkbar gelagerten Umschalthebel (42) sowie den von diesem
wechselweise antreibbaren und endseitig mit Zahnstangen (44, 46) versehenen Stößeln
(28, 30) bestehen, die mit einem drehfest mit der Antriebswelle (32) verbundenen Ritzel
(48) kämmen.
4. Fernantrieb nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Antriebswelle (32) durch den Aufsatz (8) reicht und endseitig mit einem
Betätigungsknebel (14) verbindbar ist.