(19)
(11) EP 0 828 278 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
11.03.1998  Patentblatt  1998/11

(21) Anmeldenummer: 97113616.3

(22) Anmeldetag:  07.08.1997
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)6H01H 73/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV RO SI

(30) Priorität: 04.09.1996 DE 29615405 U

(71) Anmelder: Klöckner-Moeller GmbH
53115 Bonn (DE)

(72) Erfinder:
  • Baum, Hans Josef
    53229 Bonn (DE)
  • Baujan, Günter
    53844 Troisdorf (DE)

   


(54) Fernantrieb für Niederspannungs-Schutzschalter


(57) Die Erfindung betrifft einen Fernantrieb für Niederspannungs-Schutzschalter, der als Modul seitlich mit dem Schutzschalter (2) zu verbinden ist, und mittels eines Magnetantriebes auf den Betätigungsmechanismus des Schutzschalters (2) wirkt. Der Fernantrieb (4) besteht aus einer seitlich mit dem Schutzschalter (2) zu verbindenden Grundeinheit (6) und aus einem vorderseitig mit der Grundeinheit (6) verbundenen sowie den Schutzschalter (2) wenigstens teilweise überdeckenden Aufsatz (8). Die Grundeinheit (6) beinhaltet im wesentlichen den Magnetantrieb und von diesem beaufschlagte Übertragungsmittel. Der Aufsatz (8) beinhaltet mindestens zwei mit den Übertragungsmitteln zusammenwirkende Koppelelemente. Der Aufsatz (8) ist in wenigstens zwei Positionen, die um die Baubreite B wenigstens eines zwischen Grundeinheit (6) und Schutzschalter (2) bedarfsweise angeordneten weiteren Moduls (12) gegeneinander versetzt sind, auf der Grundeinheit (6) montierbar, wobei die gleichartigen Koppelelemente im dementsprechenden Abstand B gegeneinander versetzt angeordnet sind.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft einen Fernantrieb für Niederspannungs-Schutzschalter nach dem Oberbegriff des Anspruches 1. Insbesondere betrifft die Erfindung einen Fernantrieb für Motorschutzschalter.

[0002] Aus der DE-A-34 41 550 ist ein derartiger Fernantrieb bekannt, der als Modul seitlich mit dem Schutzschalter zu verbinden ist, und mittels zweier von einem stromimpulsbetriebenen Magnetantrieb über einen federvorbelasteten Hebel mittelbar betätigter Stößel auf den Betätigungsmechanismus des Schutzschalters wirkt. Der Nachteil dieses Standes der Technik besteht darin, daß zwischen Fernantrieb und Schutzschalter kein weiteres Modul, beispielsweise ein Unterspannungsauslöser, angeordnet werden kann, denn dazu wäre ein anderer Fernantrieb vorzusehen, dessen Betätigungsstößel an den veränderten Abstand zum Schutzschalter angepaßt sein und ungünstigerweise durch das weitere Modul reichen muß.

[0003] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen gattungsgemäßen Fernantrieb zu schaffen, der in einfacher Weise die Möglichkeit zuläßt, zwischen diesem und dem Schutzschalter ein weiteres Modul anzuordnen.

[0004] Ausgehend von einem Fernantrieb der eingangs genannten Art wird die Aufgabe erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruches 1 gelöst. Der Fernantrieb ist in eine seitliche Grundeinheit und einen vorderseitigen Aufsatz mit wenigstens zwei versetzten Koppelelementen modular aufgeteilt, wodurch er in verschiedenen, d.h. versetzten Positionen auf die Grundeinheit aufzubauen ist. Der Fernantrieb ist in einfacher Weise an den Schutzschalter in der Art anbaubar, daß entweder Grundeinheit und Schutzschalter unmittelbar oder mittelbar unter Zwischenbau wenigstens eines weiteren Moduls, beispielsweise eines Unterspannungsauslösers, verbunden sind. Der Aufsatz überdeckt dabei im wesentlichen die Frontseite des Schutzschalters und im gegebenen Falle vollständig die weiteren Module.

[0005] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind den Unteransprüchen zu entnehmen. In zweckmäßiger Weise enthalten die Antriebsmittel einen federnden Hebel und einen Schieber mit einem Mitnehmer, der je nach Bedarf in eines der zueinander versetzten, als Eingriffsöffnungen ausgestalteten Koppelelemente eingreift, wobei jede dieser Eingriffspositionen einem definierten seitlichen Abstand zwischen Grundeinheit und Schutzschalter entspricht. Durch den federnd ausgestalteten Hebel werden die relativ hohen Antriebskräfte, die beim ruckartigen Anziehen des Ankers entstehen, erheblich reduziert, wodurch sich ein geringerer Verschleiß bzw. eine höhere Lebensdauer der mechanischen Antriebsteile und damit letztendlich des Fernantriebes ergibt. Die Ausführung der Antriebsmittel in Form von mit Zahnstangen versehenen Stößeln, die wechselweise durch Einwirkung eines Umschalthebels angetrieben werden und mit einem Ritzel in Eingriff stehen, das direkt mit der Antriebswelle des Schutzschalters verbunden ist, ist zweckmäßig für drehbetätigte Schutzschalter. Mit einer durch den Aufsatz hindurch gehenden Antriebswelle läßt sich zusätzlich und nach Bedarf ein Betätigungsknebel für die Handbedienung des Schutzschalters anbringen.

[0006] Die Erfindung soll nachstehend an einem Ausführungsbeispiel, aus dem weitere Einzelheiten und Vorteile zu ersehen sind, näher erläutert werden. In der zugehörigen Zeichnung zeigt
Figur 1:
eine aus mehreren Modulen zusammengesetzte Niederspannungs-Schutzschalter-Einheit in vereinfachter perspektivischer Darstellung;
Figur 2:
eine weitere aus mehreren Modulen zusammengesetzte Niederspannungs-Schutzschalter-Einheit in vereinfachter perspektivischer Darstellung;
Figur 3:
die aufgebrochene Seitenansicht des Fernantrieb-Moduls gemäß Fig. 2;
Figur 4:
die aufgebrochene Draufsicht des Fernantrieb-Moduls gemäß Fig. 2.


[0007] Nach Fig. 1 besteht die Niederspannungs-Schutzschalter-Einheit aus mehreren Modulen, und zwar aus einem Schutzschalter 2, einem Fernantrieb 4 und einem als Hilfsschalter ausgeführten weiteren Modul 10. Der Fernantrieb 4 besteht aus einer seitlich mit dem Schutzschalter 2 verbundenen Grundeinheit 6 und aus einem vorderseitig mit der Grundeinheit 6 verbundenen sowie den Schutzschalter 2 überdeckenden Aufsatz 8. Jenseits des Schutzschalters 2 ist mit der Grundeinheit 6 das weitere Modul 10 seitlich verbindbar. Unter bestimmten Bedingungen ist der Schutzschalter 2 zusätzlich über einen vor den Aufsatz 8 gesetzten Betätigungsknebel 14 bedienbar. Die Niederspannungs-Schutzschalter-Einheit nach Fig. 2 unterscheidet sich von derjenigen nach Fig. 1 dadurch, daß seitlich zwischen der Grundeinheit 6 und dem Schutzschalter 2 ein weiteres, beispielsweise als Unterspannungsauslöser ausgebildetes Modul 12 angeordnet ist. Der Fernantrieb 4 läßt sich demnach für diesen beiden in Fig. 1 und Fig. 2 dargestellten Fälle verwenden. Dazu ist der Aufsatz 8 in zwei verschiedenen Positionen, die sich um die Baubreite B des weiteren Moduls 12 gegeneinander unterscheiden, auf der Grundeinheit 6 montierbar.

[0008] Nach Fig. 3 und Fig. 4 beinhaltet die Grundeinheit 6 einen stromimpulsbetriebenen Magnetantrieb 16 und mit diesem wirkverbundene Übertragungsmittel. Die Übertragungsmittel bestehen aus einem vom Anker 18 des Magnetantriebes 16 beaufschlagten, in einer stationären Hebelachse 20 gelagerten, zweiarmigen federnden Hebel 22 sowie aus einem von diesem gegen die Wirkung einer Rückholfeder 24 beaufschlagten Schieber 26. Der Aufsatz 8 beinhaltet Antriebsmittel, die einerseits über eines von zwei Koppelelementen mit den Übertragungsmitteln der Grundeinheit 6 und anderseits über Stößel 28, 30 mit einer Antriebswelle 32 des Betätigungsmechanismus des Schutzschalters verbunden sind. Dazu reicht der Schieber 26 mit einen Mitnehmer 34 aus der Grundeinheit 6 in den Aufsatz 8 hinein und steht wahlweise mit einem der als Eingriffsöffnungen ausgestalteten zwei Koppelelemente 36, 38 in Verbindung. Die gleichartigen Koppelelemente 36, 38 sind wiederum um den Abstand B gegeneinander versetzt angeordnet, wodurch der Aufsatz 8 wahlweise in den zwei, um den Abstand B versetzten Positionen auf der Grundeinheit 6 montierbar ist, indem der Mitnehmer 34 entweder in das erste oder in das zweite Koppelelement 36 bzw. 38 eingreift. Die Antriebsmittel bestehen aus einem die Koppelelemente 36, 38 enthaltenden Träger 40, einem in diesem um eine Schwenkachse 50 gelagerten Umschalthebel 42 sowie den von diesem in bekannter Weise wechselweise antreibbaren und endseitig mit Zahnstangen 44 bzw. 46 versehenen Stößeln 28 und 30, die mit einem drehfest mit der Antriebswelle 32 verbundenen Ritzel 48 kämmen. Die Antriebswelle 32 reicht durch den Aufsatz 8 und ist endseitig mit dem Betätigungsknebel 14 verbunden.

[0009] Durch den Fernantrieb 4 wird möglich, diesen sowohl direkt als auch unter Zwischenschaltung des weiteren Moduls 12 mit dem Schutzschalter 2 zu verbinden. Dazu bedarf es weder eines Umbaus des Fernantriebes 4, des Schutzschalters 2 oder des Moduls 12 noch komplizierter Durchgriffsmittel vom Schutzschalter 2 durch den Fernantrieb 4 zum Modul 12, wenn dieses jenseits des Schutzschalters 2 angeordnet werden müßte.


Ansprüche

1. Fernantrieb für Niederspannungs-Schutzschalter, der als Modul seitlich mit dem Schutzschalter (2) zu verbinden ist, und mittels zweier von einem stromimpulsbetriebenen Magnetantrieb (16) über einen federvorbelasteten Hebel (22) mittelbar betätigter Stößel (28, 30) auf den Betätigungsmechanismus des Schutzschalters (2) wirkt, dadurch gekennzeichnet,

- daß der Fernantrieb (4) aus einer seitlich mit dem Schutzschalter (2) zu verbindenden Grundeinheit (6) und aus einem vorderseitig mit der Grundeinheit (6) verbundenen sowie den Schutzschalter (2) wenigstens teilweise überdeckenden Aufsatz (8) besteht,

- daß die Grundeinheit (6) den Magnetantrieb (16) und von diesem beaufschlagte, den federvorbelasteten Hebel (22) enthaltende Übertragungsmittel (22, 26) beinhaltet,

- daß der Aufsatz (8) die Stößel (28, 30) enthaltende Antriebsmittel (28, 30, 40, 42) beinhaltet, die einerseits über eines von wenigstens zwei Koppelelementen (36, 38) mit den Übertragungsmitteln (22, 26) und anderseits über die Stößel (28, 30) mit der Antriebswelle (32) des Betätigungsmechanismus verbunden sind, und

- daß der Aufsatz (8) in wenigstens zwei Positionen, die um die Baubreite B wenigstens eines zwischen Grundeinheit (6) und Schutzschalter (2) bedarfsweise angeordneten weiteren Moduls (12) gegeneinander versetzt sind, auf der Grundeinheit (6) montierbar ist und die gleichartigen Koppelelemente (36, 38) im dementsprechenden Abstand B gegeneinander versetzt angeordnet sind.


 
2. Fernantrieb nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Übertragungsmittel aus dem vom Anker (18) des Magnetantriebes (16) beaufschlagten, stationär gelagerten, zweiarmigen federnden Hebel (22) sowie aus einem von diesem gegen die Wirkung einer Rückholfeder (24) beaufschlagten Schieber (26) bestehen, wobei der Schieber (26) einen in den Aufsatz (8) reichenden Mitnehmer (34) enthält, der wahlweise mit einem der als Eingriffsöffnungen ausgestalteten Koppelelemente (36, 38) in Verbindung bringbar ist.
 
3. Fernantrieb nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Antriebsmittel aus einem die Koppelelemente (36, 38) enthaltenden Träger (40), einem in diesem schwenkbar gelagerten Umschalthebel (42) sowie den von diesem wechselweise antreibbaren und endseitig mit Zahnstangen (44, 46) versehenen Stößeln (28, 30) bestehen, die mit einem drehfest mit der Antriebswelle (32) verbundenen Ritzel (48) kämmen.
 
4. Fernantrieb nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Antriebswelle (32) durch den Aufsatz (8) reicht und endseitig mit einem Betätigungsknebel (14) verbindbar ist.
 




Zeichnung










Recherchenbericht