(19)
(11) EP 0 829 277 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
18.03.1998  Patentblatt  1998/12

(21) Anmeldenummer: 97890177.5

(22) Anmeldetag:  09.09.1997
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)6A63B 21/05
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV RO SI

(30) Priorität: 11.09.1996 AT 1610/96

(71) Anmelder: von Othegraven, Achim
2202 Putzing 68 (AT)

(72) Erfinder:
  • von Othegraven, Achim
    2202 Putzing 68 (AT)

(74) Vertreter: Kliment, Peter 
Patentanwalt Dipl.-Ing. Mag.jur. Peter Kliment Singerstrasse 8/3/8
1010 Vienna
1010 Vienna (AT)

   


(54) Gymnastikgerät


(57) Gymnastikgerät zum Strecken und Stärken der Rücken- und Bauchmuskulatur, bei dem Griffe (8) entgegen der Kraft mindetens einer Feder gegen eine Abstützstange (3) bewegbar ist, wobei die Abstützstange (3) mit den Griffen (2) über eine Teleskopstange (1) miteinander in Verbindung stehen. Bei solchen Gymnastikgeräten ist meist nur eine Feder vorgesehen, wodurch eine Anpassung an die Erfordernisse des Benutzers kaum möglich ist. Um diesen Nachteil zu vermeiden, ist vorgesehen, daß mindestens zwei an gegeneinander bewegbaren Teilen (1a, 1b) der Teleskopstange (1) abgestützte Federn (4, 5, 6) vorgesehen sind, wobei die verschiedenen Federn (4, 5, 6) unterschiedliche Federkonstanten aufweisen und an der Teleskopstange (1) außen und diese umgebend angeordnet sind.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Gymnastikgerät gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1.

[0002] Aus der AT 377 182 B, bzw. der EP 195 288 A oder der US 5 046 726 A, ist ein Gymnastikgerät bekannt, bei dem ein Feder durch eine im Inneren der Telekopstange angeordnete Stahlfeder mit im wesentlichen linearer Federkennlinie gebildet ist. Dabei steigt die zum Vermindern des Abstandes zwischen den Griffen und der Abstützstange erforderliche Kraft im wesentlichen linear an.

[0003] Der Nachteil dieser bekannten Lösung liegt darin, daß der lineare Anstieg der zum Vermindern des Abstandes zwischen den Griffen und der Abstützstange benötigten Kraft bei vielen Übungen ungünstig ist und ein Rücksichtnahme auf unterschiedliche Hebelverhältnisse bei verschiedenen Benutzern kaum möglich ist.

[0004] Ziel der Erfindung ist es, diese Nachteile zu vermeiden und ein Gymnastikgerät der eingangs erwähnten Art vorzuschiagen, das die Durchführung von für den jeweiligen Benutzer im Hinblick auf die aufzuwendende Kraftanstrengung weitgehend optimierten Übungen ermöglicht.

[0005] Erfindungsgemäß wird dies bei einem Gymnastikgerät der eingangs erwähnten Art durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruches 1 erreicht.

[0006] Durch die vorgeschlagenen Maßnahmen können verschiedene Übungen so ausgelegt werden, daß im wesentlichen entweder nur eine Feder oder deren mehrere bei der Übung komprimiert wird bzw. werden. Damit läßt sich eine entsprechende Abstufung des Kraftaufwandes für verschiedene Übungen erreichen, wobei sich die für das Vermindern des Abstandes zwischen den Griffen und der Abstützstange erforderliche Kraft stufig progressiv zunimmt.

[0007] Im Sinne der Erfindung wird bei einer Betätigung der Griffe, die eine Relativbewegung zwischen diesen und der Abstützstange entgegen der Wirkung der Federkraft hervorruft, zunächst in erster Linie die Feder mit der geringsten Federsteifigkeit komprimiert, während die übrigen Federn nur eine geringe oder überhaupt keine Komprimierung erfahren. Erst wenn die weichste Feder bis zu einem Ausmaß zusammengedrückt ist, bei dem seine Kompressionsfähigkeit stark abnimmt, beginnt die nächst steifere Feder sich in größerem Maße zu verformen. Erreicht dieses durch weitere Erhöhung der auf die Federn wirkenden Kraft die Grenze seiner Kompressibilität, beginnt wiederum die Verformung der nächst steiferen Feder. Dadurch ergeben sich so viele abgestufte Belastungsbereiche, wie es der Anzahl von Federn entspricht.

[0008] Eine Ausführungsform der Erfindung basiert auf einem Gymnastikgerät gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 2, wobei auch bei dieser die kennzeichnenden Merkmale des Anspruches 1 vorgesehen sind.

[0009] Besonders bei einem Gymnastikgerät gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 2 ergeben sich durch die erfindungsgemäß vorgesehenen Merkmale große Vorteile, da es gerade bei Übungen, bei denen die Abstützstange in der Rumpfbeuge des Benutzers abgestützt wird und die Verkürzung des Abstandes zwischen den Griffen und der Abstützstange durch Vorbeugen des Rumpfes erfolgt, die Anpassung des Gymnastikgerätes an die jeweiligen Anforderungen des Benutzers mit lediglich einer in der Teleskopstange angeordneten Feder nur mit sehr großem Aufwand in Form einer Abstimmung der Feder auf den Benutzer möglich ist.

[0010] Durch die US 5 273 507 wurde auch schon ein Übungsgerät vorgeschlagen, bei dem von zwei napfförmigen und mit einem Deckel versehenen Endkörpern, bzw. deren Deckeln gegeneinander gerichtete Stäbe abstehen, die den Deckel des jeweils anderen Endteiles durchsetzen und mit einem aufgeweiteten Kopf hintergreifen. Dabei sind zwischen den beiden Endkörpern scheibenförmige Federkörper angeordnet, die von den beiden Stäben durchsetzt sind und gegebenenfalls verschiedenfärbig sind. Diese Federkörper sind zwischen den Deckeln der Endkörper gehalten. Dieses Übungsgerät ist jedoch lediglich zur Stärkung des Schultergürtels geeignet, wobei das Gerät zwischen den Händen zusammengepreßt wird.

[0011] Durch die Merkmale des Anspruches 3 ergibt sich der Vorteil, daß das die Herstellung solcher Federn mit nur geringem Aufwand möglich ist.

[0012] Durch die Merkmale des Anspruches 6 ist es möglich, beispielsweise die weichste Feder grün, eine härtere Feder gelb und eine dritte, wiederum härtere Feder rot auszuführen, um die Belastungsbereiche zu kennzeichnen. Durch ist auf einfache Weise eine optische Kontrolle der Belastung möglich.

[0013] Um eine optische Kontrolle zu ermöglichen, sind aber auch andere Ausführungen eines erfindungsgemäßen Gymnastikgerätes denkbar. So könnte etwa bei innerhalb der Stange angebrachten Federn an diesen ein radial nach außen weisender Zeiger angebracht sein, der in einem Längsschlitz in der Mantelfläche der Stange geführt ist. In dem Bereich, in welchem sich dieser Zeiger bei der Betätigung des Gerätes bewegt, könnten wiederum außen an der Mantelfläche der Stange farbige Markierungen angebracht sein, so daß der Belastungsbereich durch die Stellung des Zeigers innerhalb eines Farbbereiches angezeigt wird.

[0014] Durch die Merkmale des Anspruches 4 ergibt sich der Vorteil, daß die zum weiteren Vermindern des Abstandes zwischen den Griffen und der Abstützstange die hiezu erforderlich Kraft nicht abrupt ansteigt, sondern in einem Übergangsbereich allmählich zunimmt.

[0015] Grundsätzlich können die Federn aber auch parallel geschaltet und z.B. konzentrisch ineinander angeordnet sein, wobei die Feder mit der geringsten Federsteifigkeit innen angeordnet ist und die größte Länge aufweist. Dabei sind alle Federn an einer mit einem Teil der Teleskopstange verbundenen Abstützung abgestützt und kommen nacheinander an einer mit dem zweiten gegenüber dem ersten Teil relativ verschiebbaren Teil der Teleskopstange zur Anlage. Dadurch erhöht sich die für eine weitere Verminderung des Abstandes zwischen den Griffen und der Abstützstange erforderliche Kraft im wesentlichen sprunghaft, sobald eine weitere Feder zur Anlage an der zweiten Abstützung kommt.

[0016] Durch die Merkmale des Anspruches 7 ist sichergestellt, daß die einzelnen Federn in einer bestimmten Reihenfolge zusammengepreßt werden, wodurch sich die momentan aufgewendet Kraft durch den Benutzer sehr einfach abschätzen läßt.

[0017] Die Erfindung wird nun anhand der Zeichnungen näher erläutert. Dabei zeigen:

Fig. 1 eine Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Gymnastikgerätes mit drei außen an der Teleskopstange angeordneten Federn,

Fig. 2 ein Gymnastikgerät gemäß Fig. 1 im Schnitt,

Fig. 3 schematisch die Federn eines Gymnastikgerätes gemäß Fig. 1, wenn im ersten Belastungsbereich gearbeitet wird,

Fig. 4 schematisch die Federn eines Gymnastikgerätes gemäß Fig. 1, wenn im zweiten Belastungsbereich gearbeitet wird, und

Fig. 5 schematisch die Federn eines Gymnastikgerätes gemäß Fig. 1, wenn im dritten Belastungsbereich gearbeitet wird.



[0018] An den beiden Enden einer Teleskopstange 1 sind Griffe 8, bzw. eine Abstützstange 3 vorgesehen, die sich zu beiden Seiten der Teleskopstange 1 erstrecken. Die Griffe 8, bzw eine diese verbindende Halterung 2 ist dabei in einem T-förmigen Verbindungsstück 10 so befestigt, daß die Halterung 2 um eine senkrecht zur Teleskopstange 1 verlaufende Achse verschwenkbar ist.

[0019] Der Unterteil 1b der Teleskopstange 1, in dem der zweite Teil 1b der Teleskopstange 1 geführt ist, ist an seinem oberen Ende von einem die Stange umgebenden Stützteil 7 für Federn 4, 5, 6 fest verbunden.

[0020] Der Oberteil 1a der Teleskopstange 1 ist ebenfalls mit einem Stützteil 7 verbunden. Diese Verbindung weist eine Schraube oder einen Splint 11 auf, der den Stützteil 7 sowie ein Paar von Löchern 12 der Stange la durchsetzt. In der Stange la sind mehrere solcher Paare von Löchern 12 vorgesehen, um eine Verstellmöglichkeit des Gerätes für verschiedene Körpergrößen zu erreichen.

[0021] In einer bevorzugten Ausführungsform ist der Oberteil la der Teleskopstange unterbrochen, wobei die beiden Teilstücke durch einen Hartgummikörper 13 miteinander verbunden sind.

[0022] Dadurch wird ein seitliches Ausschwenken des obersten Teils der Teleskopstange 1 um etwa 10 bis 20 Grad ermöglicht. Mit dieser Maßnahme kann auch der Benützer die Seitenbeweglichkeit seiner Wirbelsäule erhöhen.

[0023] Bei einer Relativbewegung der Griffe 8 gegenüber der Abstützstange 3 wird die aufgebrachte Kraft über die Teile la, 1b der Teleskopstange 1 und die beiden Stützteile 7 auf die Federn 3, 4, 5 übertragen, welche dadurch komprimiert werden. Diese Federn 3, 4, 5 sind aus einem elastischen Material, z.B. einem Elastomer hergestellt und sind im wesentlichen durch durchbohrte Zylinder oder Kegel gebildet und sind vorteilhafterweise durchgehend mit unterschiedlichen Farben gefärbt.

[0024] In Fig. 3 ist die unterste, weichste Feder 6 zusammengedrückt, während die Federn 5 und 4 nur eine verschwindende Komprimierung erfahren. Der Benutzer des Gerätes arbeitet also im untersten, zum Beispiel nach der Farbe der Feder 6 benannten Belastungsbereich.

[0025] In Fig. 4 ist die weichste Feder 6 ganz zusammengedrückt, und der Benutzer des Gerätes arbeitet im zweiten Belastungsbereich.

[0026] In Fig. 5 sind sowohl die weichste Feder 6 als auch die mittelharte Feder 5 ganz zusammengedrückt, und die vom Benutzer aufgebrachte Kraft wirkt auf die härteste Feder 4. Er arbeitet also im dritten Belastungsbereich.

[0027] Das Gymnastikgerät kann zweckmäßigerweise wie in der AT 377 182 B beschrieben eingesetzt werden. Dabei wird die Abstützstange 3 in der Rumpfbeuge des Benutzers abgestützt und die Griffe 8 mit den gestreckten Händen bei weitgehend aufgerichtetem Oberkörper erfaßt. Beim Vorbeugen des Oberkörpers wird die Teleskopstange 1 aufgrund der unterschiedlichen Drehpunkte des Rumpfes des Benutzers und des Gymnastikgerätes entgegen der Kraft des Federpaketes, bzw. der Federn 4, 5, 6 zusammengeschoben, wobei sich aufgrund der unterschiedlichen Härte der einzelnen Federn 3, 4, 5 ein im wesentlichen stufiger progressiver Verlauf der Federkennlinie ergibt. Aufgrund er zu überwindenden Federkräfte kommt es dabei zu einer Stärkung und Streckung der Rücken- und Bauchmuskulatur des Benutzers.


Ansprüche

1. Gymnastikgerät zum Strecken und Stärken der Rücken- und Bauchmuskulatur, bei dem Griffe (8) entgegen der Kraft mindetens einer Feder gegen eine Abstützstange (3) bewegbar ist, wobei die Abstützstange (3) mit den Griffen (2) über eine Teleskopstange (1) miteinander in Verbindung stehen, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens zwei an gegeneinander bewegbaren Teilen (1a, 1b) der Teleskopstange (1) abgestützte Federn (4, 5, 6) vorgesehen sind, wobei die verschiedenen Federn (4, 5, 6) unterschiedliche Federkonstanten aufweisen und an der Teleskopstange (1) außen und diese umgebend angeordnet sind.
 
2. Gymnastikgerät zum Strecken und Stärken der Rückenmuskulatur, bei dem Griffe (8) entgegen der Kraft mindestens einer Feder gegen eine im wesentlichen gerade verlaufende Abstützstange (3) bewegbar ist, wobei die Teleskopstange (1) mittig der Abstützstange (3) im wesentlichen senkrecht von dieser absteht und die Griffe (8) zu beiden Seiten des anderen Endbereiches der Teleskopstange (1) vorgesehen sind, und zwischen der Abstützstange (3) und den Griffen (8) im entspannten Zustand der Feder ein dem Abstand zwischen der Rumpfbeuge und der Hand des Benutzers bei nach oben gestreckten Armen entsprechender Abstand vorhanden ist, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens zwei an gegeneinander bewegbaren Teilen (1a, 1b) der Teleskopstange (1) abgestützte Federn (4, 5, 6) vorgesehen sind, wobei die verschiedenen Federn (4, 5, 6) unterschiedliche Federkonstanten aufweisen und an der Teleskopstange (1) außen und diese umgebend angeordnet sind.
 
3. Gymnastikgerät gemäß Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Federn (4, 5, 6) aus einem Elastomer hergestellt sind.
 
4. Gymnastikgerät gemäß einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Federn (4, 5, 6) an der Teleskopstange (1) hintereinander angeordnet sind.
 
5. Gymnastikgerät gemäß einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Federn (4, 5, 6) in der Reihenfolge ihrer Anordnung auf der Teleskopstange (1) steigende Federsteifigkeiten aufweisen.
 
6. Gymnastikgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Federn (4, 5, 6) verschieden gefärbte Mantelflächen aufweisen, vorzugsweise jedoch verschiedenfarbig durchgefärbt sind.
 
7. Gymnastikgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Oberteil (1a) der Teleskopstange (1) durch einen elastischen Körper (13) - etwa aus Hartgummi - unterbrochen ist, um ein seitliches Ausschwenken der Teleskopstange zu ermöglichen.
 




Zeichnung