[0001] Die Erfindung betrifft einen Rotationssprühzerstäuber zum Auftragen von elektrisch
leitfähigem Lack, insbesondere Wasserlack, auf Oberflächen mit einem Gehäuse, in welchem
ein Antriebsmotor zur Drehbetätigung einer frontseitig angesetzten, mit einer Lackzufuhr
verbundenen Sprühglocke angeordnet ist, der den zugeführten Lack infolge Rotation
in einem Sprühnebel abgibt, sowie mit wenigstens zwei sich parallel zur Längsachse
des Gehäuses zur Frontseite hin erstreckenden konzentrisch angeordneten, von wenigstens
einer Hochspannungsquelle gespeisten und in Elektrodenhaltern untergebrachten Elektroden,
welche ein elektrisches Feld erzeugen, das den vom Sprühkopf abgegebenen Sprühnebel
gegen die Auftragsfläche beaufschlagt.
[0002] Rotationssprühzerstäuber sind im Stand der Technik seit langem zum elektrostatischen
Beschichten mit elektrisch leitender Farbe allgemein bekannt (DE 31 30 096 C2 oder
DE 31 51 929 C2). Bei einer derartigen Vorrichtung wird einer drehbar gelagerten und
von einem Motor, vorzugsweise von einem mit Druckluft betriebenen Motor, angetriebenen
Sprühglocke die aufzutragende Farbe zugeführt und infolge der rotationsbedingten Fliehkraft
abgeschleudert. Hierbei kommt ein ringsum den Sprühkopf herum erzeugtes elektrische
Feld zur Anwendung, welches mit Hilfe konzentrisch angeordneter Elektroden, die von
einer gemeinsamen Hochspannungsquelle versorgt werden, erzeugt wird.
[0003] Die zu beschichtende Oberfläche ist hierbei auf ein niedriges Potential, meistens
Erde, geschaltet, so daß infolge des hierdurch bedingten Potentialunterschiedes die
vom elektrischen Feld aufgeladenen Farbpartikel zur Auftragsoberfläche hin beschleunigt
werden, wo sie haften bleiben.
[0004] Diese Technik hat sich bewährt und wird weit verbreitet eingesetzt. Allerdings verursacht
das Erfordernis der Hochspannungsversorgung der Elektroden aus einer Hochspannungsquelle
über eine spezielle Zuleitung Unterbrechungen im Betrieb infolge von Problemen mit
einer unzureichenden Isolation der Hochspannungs-Versorgungsleitung, wodurch die konstante
Spannungsaufrechterhaltung beeinträchtigt wird. Durch die Hochspannungszuleitungen
und die hohe gespeicherte Energie der mehrere Elektroden speisenden Kaskade ergibt
sich ein Gefährdungspotential für die in diesem Bereich arbeitenden Menschen.
[0005] Ausgehend von diesem Stand der Technik ist es Aufgabe der Erfindung, einen Rotationszerstäuber
der eingangs genannten Art zu schaffen, bei welchem die genannten Schwierigkeiten
auf einfache Weise vermieden werden.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden Merkmale des Patentanspruchs
1 gelöst. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen und Ausführungsformen der Erfindung
sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
Gemäß der Erfindung ist daher vorgesehen, daß in jedem Elektrodenhalter eine Hochspannungsquelle
angeordnet ist, welche die jeweils frontseitig angeordnete zugehörige Elektrode speist.
[0007] Mit dieser Art der Spannungsversorgung wird erreicht, daß lange Leitungswege der
Hochspannungsversorgung mit einer Spannung von ca. 100 kV vermieden werden, da in
Weiterbildung der Erfindung die Spannungsversorgung der in jedem Elektrodenhalter
angeordneten Hochspannungsquelle je nach Leistungsbedarf von einer dem Rotationszerstäuber
unmittelbar benachbarten Gleichspannungsquelle geringer Spannung, zum Beispiel ein
Akkumulator, oder über eine Niederspannungsleitung vorgesehen ist und damit das Erfordernis
einer aufwendigen Hochspannungsisolierung auf den Elektrodenhalter beschränkt ist.
[0008] Gemäß einer Ausgestaltung der Erfindung ist die jeweils in den Elektrodenhaltern
zur Speisung der zugehörigen Elektrode angeordnete Hochspannungsquelle von einer aus
Dioden und Kondensatoren bestehenden Kaskade gebildet, die als Spannungsverstärker
dient.
[0009] Ein weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, daß mindestens zwei
Elektrodenhalter gleichmäßig im Abstand um das Gehäuse angeordnet sind, deren frontseitiges
Ende jeweils als Spitze ausgebildet ist, welche die zugehörige Elektrode aufnimmt.
[0010] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist der radiale Abstand zwischen
dem Gehäuse und einem Elektrodenhalter so festgelegt, daß er höchstens dem Durchmesser
des Elektrodenhalters entspricht.
[0011] Dabei erweist es sich insbesondere als günstig, wenn die Länge eines Elektrodenhalter
wenigstens seinem fünffachen Durchmesser entspricht.
[0012] Andererseits kann für die Ausbildung eines optimalen elektrischen Feldes die Hochspannung
an jeder Elektrode separat eingestellt werden. Die Aufteilung der zentralen Hochspannungsquelle
auf mehrere Hochspannungsquellen ohne Zuleitung hat eine wesentlich kleinere Entladeenergie
zur Folge. Damit reduziert sich das Gefährdungspotential.
[0013] Vorteilhafterweise sind gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung die Elektrodenhalter
auf einem Ring angeordnet, der das Gehäuse konzentrisch umgibt.
[0014] Gemäß einer hierzu alternativen Gestaltung können die Elektrodenhalter jeweils auch
auf Haltearmen angeordnet sein, welche radial am Gehäuse angebracht sind.
[0015] Im Sinne einer einfachen Handhabung bildet gemäß einer Weiterbildung der Erfindung
jede Hochspannungsquelle mit der zugehörigen Elektrode eine Baueinheit, die en bloc
austauschbar ist und so eine rasche Störungsbehebung erlaubt.
[0016] Darüber hinaus verbindet sich mit dem erfindungsgemäßen Grundprinzip der Einzelversorgung
der Elektroden mit Hochspannung, daß beschädigungs- oder verschmutzungsbedingte Ausfälle
einer Elektrode rasch erkannt werden können. Da die erfindungsgemäße Ausbildung der
Hochspannungsversorgung eine einfache gegebenenfalls permanente Überwachung der elektrischen
Kenngrößen im Niederspannungsbereich erlaubt, nämlich an der Versorgungsleitung, werden
auftretende Störungen unmittelbar erkannt und angezeigt, so daß die erforderlichen
Abhilfemaßnahmen unvermittelt begonnen werden können.
[0017] Diese und weitere vorteilhafte Ausgestaltungen und Verbesserungen der Erfindung sind
Gegenstand der Unteransprüche.
[0018] Anhand eines in der schematischen Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels sollen
die Erfindung, vorteilhafte Ausgestaltungen und Verbesserungen sowie besondere Vorteile
der Erfindung näher erläutert und beschrieben werden.
[0019] Es zeigt die einzige Fig. eine Seitenansicht eines erfindungsgemäßen Sprühzerstäubers.
[0020] In der einzigen Fig. ist ein Sprühzerstäuber 10 zur Verarbeitung von elektrisch leitfähigen
Auftragsstoffen mit einem an Masse liegenden Gehäuse 12, mit einem frontseitig angesetzten
Sprühglocke 14 sowie zwei diametral gegenüberliegend angeordneten Elektroden 16 gezeigt,
die an den freien, zur Frontseite des Gehäuses 12 zugewandten Enden 18 von Elektrodenhaltern
20 angeordnet sind.
[0021] Die Elektrodenhalter 20 sind achsparallel zur Längsachse des Gehäuses 12 auf einem
rückwärtig am Gehäuse 12 konzentrisch anschließenden Ring 26 angeordnet und nehmen,
wie in dem in der einzigen Fig. auf der rechten Seite gezeigten Längsschnitt dargestellt
ist, eine Hochspannungsquelle 22 auf, welche mit der frontseitig herausragenden Elektrode
16 zusammenarbeitet und über eine schematisch dargestellte Leitung 24 mit Niederspannung
versorgt wird.
[0022] In diese Niederspannungsversorgungsleitung kann eine nicht dargestellte Überwachungsanordnung
eingefügt sein, welche die elektrischen Parameter überwacht.
1. Sprühzerstäuber zum Auftragen von elektrisch leitfähigem Lack, insbesondere Wasserlack,
auf Oberflächen mit einem Gehäuse, in welchem ein Antriebsmotor zur Drehbetätigung
eines frontseitig angesetzten, mit einer Lackzufuhr verbundenen Sprühkopfes angeordnet
ist, der den zugeführten Lack infolge Rotation in einem Sprühnebel abgibt, sowie mit
wenigstens zwei sich parallel oder schräg zur Längsachse des Gehäuses zur Frontseite
hin erstreckenden konzentrisch angeordneten, von wenigstens einer Hochspannungsquelle
gespeisten und in Elektrodenhaltern untergebrachten Elektroden, welche ein elektrisches
Feld erzeugen, das den vom Sprühkopf abgegebenen Sprühnebel gegen die Auftragsfläche
beaufschlagt, dadurch gekennzeichnet, daß in jedem Elektrodenhalter eine Hochspannungsquelle angeordnet ist, welche die
jeweils frontseitig angeordnete zugehörige Elektrode speist.
2. Sprühzerstäuber nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß jede in einem Elektrodenhalter
angeordnete Hochspannungsquelle mit einer Niederspannungs-Stromquelle zu ihrer Versorgung
verbunden ist.
3. Sprühzerstäuber nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die in jedem Elektrodenhalter
zur Speisung der zugehörigen Elektrode angeordnete Hochspannungsquelle von einer aus
Dioden und Kondensatoren bestehenden Kaskade gebildet ist, die als Spannungsvervielfacher
dient.
4. Sprühzerstäuber nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens
zwei gleichmäßig im Abstand um das Gehäuse angeordnete Elektrodenhalter vorgesehen
sind, deren frontseitiges Ende als Spitze ausgebildet ist, welche die zugehörige Elektrode
aufnimmt.
5. Sprühzerstäuber nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der
radiale Abstand zwischen dem Gehäuse und einem Elektrodenhalter höchstens dem Durchmesser
des Elektrodenhalters entspricht.
6. Sprühzerstäuber nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
Länge eines Elektrodenhalter wenigstens seinem fünffachen Durchmesser entspricht.
7. Sprühzerstäuber nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
Elektrodenhalter auf einem konzentrischen Ring angeordnet sind, der das Gehäuse umgibt.
8. Sprühzerstäuber nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die
Elektrodenhalter jeweils auf Haltearmen angeordnet sind, welche radial am Gehäuse
angebracht sind.
9. Sprühzerstäuber nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß jede
Hochspannungsquelle mit der zugehörigen Elektrode eine Baueinheit bildet, die en bloc
austauschbar ist.