[0001] Die Erfindung betrifft einen Treibstangenverschluß mit einem Zentralschloß und einem
schlüsselbetätigt vor- und zurückschließbaren Hauptriegel, von welchem Zentralschloß
eine Treibstange ausgeht zur Betätigung eines Zusatzschlosses mit vor- und zurückschließbarem
Riegelbolzen, dessen Riegelbolzenantrieb an die Treibstangenbewegung gekuppelt ist.
[0002] Derartige Treibstangenverschlüsse sind auf dem Markt bekannt. Einhergehend mit einer
Schließbetätigung des Hauptschlosses wird die von diesem ausgehende Treibstange verlagert,
die ihrerseits über Übertragungsmittel des Zusatzschlosses dessen Riegelbolzen steuert.
[0003] Ferner ist aus der DE 33 07 564 A1 ein Kastenschloß mit Sperrbügel bekannt, welches
im Regelfall oberhalb des zentralen Einsteckschlosses an der Tür festgelegt wird.
Diese beiden Schlösser sind nicht über eine Treibstange untereinander verbunden. Das
Schließen der einzelnen Schlösser erfolgt unabhängig voneinander.
[0004] Sodann zeigt die DE 35 03 466 C2 einen Treibstangenverschluß, welcher sowohl ein
Zentral- als auch ein Zusatzschloß beinhaltet. Das Vorschließen des Riegelbolzens
geschieht dort mittels einer Handhabe. Mit dieser kann der vorgeschlossene Riegelbolzen
auch zurückgezogen werden. Ferner ist es bei dieser Ausgestaltung möglich, den Riegelbolzen
durch Betätigung des Zentralschlosses zurückzuziehen.
[0005] Dem Gegenstand der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen gattungsgemäßen Treibstangenverschluß
mit Mehrfachverriegelung so auszugestalten, daß die gegenüber der aus der DE 35 03
466 C2 bekannte Sperrbügelfunktion gebrauchsvorteilhaft verbessert ist.
[0006] Diese Aufgabe ist zunächst und im wesentlichen bei einem Treibstangenverschluß mit
den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst, wobei darauf abgestellt ist, daß das Zusatzschloß
als Sperrbügelschloß ausgebildet ist, daß der Riegelbolzenantrieb in der zurückgeschlossenen
Stellung handhabenbetätigt von der Treibstangenbewegung abkuppelbar und in eine Sperrbügel-Fangstellung
verlagerbar ist, und daß der Riegelbolzenantrieb nach Treibstangenvorschluß zum Zurückziehen
des Riegelbolzens an die Treibstangen-Rückschlußbewegung gekuppelt ist.
[0007] Die Unteransprüche betreffen vorteilhafte Weiterbildungen der erfinderischen Lösung.
[0008] Zufolge derartiger Ausgestaltung ist ein gattungsgemäßer Treibstangenverschluß von
erhöhtem Gebrauchswert angegeben. Nach wie vor kann mittels des Zentralschlosses über
die dabei sich verlagernde Treibstange der Riegelbolzen vor- und zurückgeschlossen
werden. In der zurückgeschlossenen Stellung ist sodann der Riegelbolzenantrieb handhabenbetätigt
von der Treibstangenbewegung abkuppelbar. Das bedeutet, daß mittels einer türinnenseitigen
Handhabe der Riegelbolzen in die Sperrbügel-Fangstellung verlagerbar ist. Eine mit
dem erfindungsgemäßen Treibstangenverschluß ausgestattete Tür läßt sich dann ausschließlich
spaltbreit öffnen. Aus dieser vorgeschlossenen Position des Riegelbolzens ist dieser
auch mittels der Handhabe wieder zurückverlagerbar, wobei der Riegelbolzen in Freigabestellung
zum Sperrbügel tritt. Erfolgt der Vorschluß des Riegelbolzens jedoch mittels der Treibstange,
also über das Zentralschloß, so ist der Riegelbolzenantrieb an die Treibstangen-Rückschlußbewegung
gekuppelt. Ein Zurückziehen des Riegelbolzens kann dann nicht mittels der dem Zusatzschloß
zugeordneten Handhabe erfolgen, sondern ausschließlich durch Treibstangenverlagerung.
Sicherheitserhöhend wirkt sich die Maßnahme aus, daß der Riegelbolzen bei vollständig
vorverlagerter Treibstange über die Sperrbügel-Fangstellung hinaus in eine Sperrstellung
zu einem türrahmenseitigen Schließblech getreten ist. Somit ist der Riegelbolzen nicht
nur durch den Sperrbügel fixiert, sondern zusätzlich noch durch das Schließblech derart,
daß das freie Ende des Riegelbolzens eine Schulter desselben hintergreift. Das unterschiedlich
weite Vorschließen des Riegelbolzens wird in einfacher Weise durch einen mit der Treibstange
gekuppelten Treibstangen-Anschlußschieber des Zusatzschlosses erreicht, welcher einen
Anschlag besitzt, gegen welchen bei handhabenbetätigtem Riegelbolzen-Vorschluß eine
Gegenschulter des Riegelbolzens tritt. Wird der Riegelbolzen handhabentätigt vorgeschlossen,
so begrenzt dieser Anschhlag den Vorschluß desselben. In dieser Position ist dann
der Riegelbolzen in der Sperrbügel-Fangstellung und gestattet somit das spaltweite
Öffnen der Tür. Erfolgt dagegen der Vorschluß des Riegelbolzens durch Treibstangenverlagerung,
bewegt sich der Anschlag einhergehend aus der Bewegungsbahn der Gegenschulter und
gestattet somit ein größeres Vorschließen des Riegelbolzens, welcher dann in Eingriff
zum den Sperrbügel lagernden Schließblech tritt. Das Ankuppeln des Riegelbolzenantriebes
von der Treibstangenbewegung geschieht in einfacher Weise durch eine Freilaufkupplung
zwischen Treibstangen-Anschlußschieber und einem Betätigungsarm einer im Zusatzschloßgehäuse
gelagerten, mit der Handhabe drehfest gekuppelten Nuß. Dies sieht im Detail so aus,
daß ein in einem Querschlitz des Treibstangen-Anschlußschiebers einliegender Kupplungsstift
vorgesehen ist, welcher in der zurückgeschlossenen Riegelbolzenstellung federbeaufschlagt
in eine randseitige Ausnehmung eingreift und bei handbabenbetätigtem Vorschluß von
einer Randkante der Ausnehmung im Querschlitz bis zum Austritt aus der Ausnehmung
verlagert wird. Erfolgt ausgehend von dieser Sperrbügel-Fangstellung die Treibstangen-Vorverlagerung,
rastet der Kupplungsstift in die Ausnehmung ein und ist dort zum Riegelbolzenrückzug
in Mitnahmeverbindung gehalten. Steuerungstechnische Vorteile ergeben sich durch eine
in Schloßboden- und Schloßdecke vorgesehene Kulissenführung in geschlossener Kurvenform
für den Kulissenstift. Sodann ist hervorzuheben, daß die Nuß einen Angriffsarm ausbildet,
welcher in Schlitz/Zapfeneingriff zum Riegelbolzen steht. Weiterhin ist es schließtechnisch
günstig, daß der Treibstangen-Anschlußschieber eine Nut ausbildet, in welcher der
Betätigungsarm beidflächenseitig geführt ist. Schließtechnische Vorteile ergeben sich
weiterhin dadurch, daß bei Vorschlubbetätigung der Riegelbolzen gegenüber dem Riegel
des Zentralschlosses voreilt. Der Riegelbolzen bewirkt somit in gewisser Hinsicht
eine Zentrierung, so daß der nacheilende Riegel des Zentralschlosses bereits seine
fluchtende Stellung zu der ihm zugeordneten Schließeingriffsöffnung des Schließbleches
eingenommen hat. Ferner ist hervorzuheben, daß beim Vorschluß der ersten Tour der
Riegelbolzen bis kurz vor die Sperrbügel-Fangstellung austritt, in welcher eine riegelbolzenseitige
Einschnürung in der Falzluft und der querschnittsstärkere Endabschnitt im Sperrbügel
liegt. Durch diese Maßnahme wird der Sicherheitswert des erfindungsgemäßen Treibstangenverschlusses
weiter erhöht. Schließlich ist noch hervorzuheben, daß nach Vorschluß der zweiten
Tour die Einschnürung jenseits des Sperrbügels liegt. Dann erfolgt die Abstützung
des querschnittsstärkeren Endabschnittes des Riegelbolzens an einer Schulter des Schließbleches.
[0009] Nachstehend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der Zeichnungen erläutert.
Es zeigt
- Fig. 1
- eine Ansicht eines erfindungsgemäß gestalteten Treibstangenverschlusses in zurückgezogener
Riegelstellung,
- Fig. 2
- die klappfigürliche Darstellung der Fig. 1,
- Fig. 3
- die der Fig. 1 entsprechende Darstellung, wobei mittels der türinnenseitig befindlichen
Handhabe der Riegelbolzen in die Sperrbügel-Fangstellung vorgefahren ist,
- Fig. 4
- ebenfalls eine der Fig. 1 entsprechende Darstellung, wobei abweichend von dieser der
Treibstangenvorschluß durch Schließbetätigung des Zentralschlosses erfolgt ist, einhergehend
mit einer Vorverlagerung des Riegels und des Riegelbolzens, der über seine Sperrbügel-Fangstellung
hinausgefahren ist,
- Fig. 5
- das Zusatzschloß gemäß Fig. 1 in etwa natürlicher Größe bei abgenommener Schloßdecke,
- Fig. 6
- eine Stirnansicht des Zusatzschloßgehäuses bei fortgelassener Stulpe,
- Fig. 7
- den Schnitt nach der Linie VII-VII in Fig. 5,
- Fig. 8
- in Einzeldarstellung den Riegelbolzen,
- Fig. 9
- in Einzeldarstellung die Nuß des Zusatzschlosses,
- Fig. 10
- in Einzeldarstellung die Kulissenführung für den Kupplungsstift,
- Fig. 11
- das Zusatzschloß in der Stellung gemäß Fig. 3, ebenfalls bei fortgelassener Schloßdecke
und
- Fig. 12
- das Zusatzschloß in der Position gemäß Fig. 4, also bei vollständig vorverlagerter
Treibstange.
[0010] Der aus den Zeichnungen ersichtliche Treibstangenverschluß 1 besitzt eine langgestreckte
Stulpe 2, welche in der Regel in eine Falznut einer Tür eingelassen wird. Mit der
Stulpe 2 ist ein Zentralschloß 3 verbunden. Dieses ist als Einsteckschloß gestaltet
und besitzt eine mit einem Drücker zu kuppelnde Nuß 4. Mittels dieser ist eine im
oberen Bereich des Schloßgehäuses geführte Falle 5 zurückziehbar. Unterhalb der Falle
5 ist ein Hauptriegel 6 geführt. Letzterer ist mittels eines im unteren Bereich des
Zentralschlosses 3 befindlichen Schließzylinders 7 vor- und zurückschließbar. Ebenfalls
kann über einen nicht veranschaulichten Wechsel die Falle 5 durch Schließzylinderbetätigung
zurückgezogen werden. Beim Ausführungsbeispiel ist der Hanptriegel 6 nach dem Schließen
der zweiten Tour vollständig vorgeschlossen. Das bedeutet, daß mittels des Schlüssels
zwei vollständige Schließdrehungen durchzuführen sind.
[0011] Über ein nicht veranschaulichtes Untersetzungsgetriebe des Zentralschlosses wird
einhergehend mit der Schließbetätigung eine Treibstange 8 verlagert. Die Verlagerung
der Treibstange 8 erfolgt bereits beim Schließen der ersten Tour, während der Hauptriegel
6 noch stehenbleibt derart, daß nach Schließen der ersten Tour der Hauptriegel 6 noch
seine zurückgeschlossene Stellung einnimmt, während sich die Treibstange 8 bereits
um einen gewissen Betrag verlagert hat.
[0012] Oberhalb des Zentralschlosses 3 ist mit der Stulpe 2 ein Zusatzschloß 9 verbunden.
Dieses besitzt ein Schloßgehäuse 10. Von einem Schloßboden 11 desselben gehen materialeinheitlich
eine Schloßkastenrückwand 12 sowie Schloßkastenseitenwände 13 und 14 aus, deren Endabschnitte
in geeigneter Weise mit der Stulpe 2 verbunden sind. Abgedeckt wird das Schloßeingerichte
von einer Schloßdecke 15.
[0013] Der Schloßboden 11 und die Schloßdecke 15 lagern zwischen sich eine Nuß 16. Diese
ist mit einer Vierkantöffnung 17 zur Aufnahme eines Vierkantzapfens 18 ausgestattet,
welch letzterer mit einer türinnenseitigen Handhabe 19 drehfest gekuppelt ist. Gelagert
ist die Handhabe 19 in einem Beschlagschild 20. In der Handhabe 19 befindet sich ein
Fenster 21, welches je nach Drehstellung der Handhabe mit beschlagschildseitigen Symbolen
fluchtet, so daß die jeweilige Position eines im Zusatzschloßgehäuse 11 geführten
Riegelbolzens 22 erkennbar ist.
[0014] Beim Ausführungsbeispiel ist der Riegelbolzen 22 oberhalb der Nuß 16 quer zur Stulpe
2 verschieblich. Dem Querschnitt des Riegelbolzens 22 ist eine Durchtrittsöffnung
23 der Stulpe 2 angepaßt. Der Riegelbolzen 22 ist mit einer Einschnürung 24 ausgestattet,
welche im Querschnitt kreisförmig gestaltet ist. An die Einschnürung 24 schließt sich
ein gegenüber dieser querschnittsstärkerer Endabschnitt 25 an, welcher bei zurückgeschlossenem
Riegelbelzen 22 in der Durchtrittsöffnung 23 einliegt.
[0015] Der Riegelbolzen 22 wirkt zusammen mit einem türrahmenseitig festzulegenden Schließblech
26. Letzteres lagert in seinem oberen Bereich einen Sperrbügel 27, welcher in bekannter
Weise mit einer Eintrittsöffnung für den Riegelbolzen 22 ausgestattet ist. An die
Eintrittsöffnung schließt sich sodann in bekannter Weise ein Schlitzabschnitt an,
dessen Breite dem Durchmesser der Einschnürung 24 entspricht. In seiner vorgeschlossenen
Sperrbügel-Fangstellung fluchtet die Einschnürung 24 mit dem Längsschlitz des Sperrbügels
27, so daß unter Verschwenken desselben eine spaltoffene Stellung der Tür möglich
ist. Jenseits des Sperrbügels 27 setzt sich die Eintrittsöffnung in dem Schließblech
26 fort. In diesen gelangt der Endabschnitt 25 nach treibstangenbedingtem Vorschließen
des Riegelbolzens 22, wobei sich der Endabschnitt 25 innerhalb eines Eintrittsraumes
28 des Schließbleches 26 erstreckt und dort eine Abstützung findet. Hierauf wird jedoch
noch später im Detail eingegangen.
[0016] Der Riegelbolzen 22 setzt sich in einen Riegelschwanz 29 fort. In diesem befindet
sich ein parallel zur Stulpe 2, also quer zur Riegelverlagerungsrichtung verlaufender
Längsschlitz 30 zum Eintritt eines Mitnehmerzapfens 31 eines Angriffsarmes 32 der
Nuß 16. Sodann ist die Nuß 16 mit einem Betätigungsarm 33 ausgestattet. In diesem
befindet sich eine randseitige Ausnehmung 34 zum Eintritt eines Kupplungsstiftes 35.
Die randseitige Ausnehmung 34 besitzt zwei im Winkel von etwa 80° zueinander stehende
Randkanten 36, 37, wobei der von ihnen eingeschlossene Scheitel gerundet verläuft
und dem Radius des Kupplungsstiftes 35 angepaßt ist. Bei zurückgezogenem Riegelbolzen
22 steigt die Randkante 36 in Richtung der Stulpe 2 an, und zwar unter einem Winkel
von etwa 10°, während die andere Randkante 37 der Ausnehmung 34 etwa parallel zur
Stulpe 2 angeordnet ist.
[0017] Mit der Treibstange 8 ist ein etwa U-förmig gestalteter Treibstangen-Anschlußschieber
38 gekuppelt. Dessen U-Steg 43 gleitet an der Innenseite der Schloßkastenrückwand
12 des Zusatzschlosses 9. In der zurückgezogenen Position des Riegelbolzens 22 erstreckt
sich der eine U-Schenkel 39 nahe der unteren Schloßkasten-Seitenwand 14, vergl. Fig.
5. Der gegenüberliegende U-Schenkel 40 formt einen in Richtung des Riegelbolzens 22
weisenden Anschlag 41 zum Zusammenwirken mit einer Gegenschulter 42 am Riegelschwanz
29 des Riegelbolzens 22.
[0018] Der Treibstangen-Anschlußschieber 38 ist im Bereich seines Steges 43 mit einer Nut
44 ausgestattet, in welcher der Betätigungsarm 33 und der sich anschließende Bereich
des Angriffsarmes 32 beidflächenseitig geführt sind. Im Bereich der Nut 44 ist der
Treibstangen-Anschlußschieber 38 mit einem leicht bogenförmig verlaufenden Querschlitz
45 ausgestattet, in welchen der Kupplungsstift 35 hineinragt. In der zurückgeschlossenen
Stellung des Riegelbolzens 22 befindet sich der Kupplungsstift 35 an dem der Stulpe
2 zugekehrten Ende des Querschlitzes 45. Ferner ist der Kupplungsstift 35 vollständig
in die randseitige Ausnehmung 34 eingetaucht. Aus Fig. 5 ist ersichtlich, daß die
Randkante 36 der Ausnehmung um einen geringen Betrag in den Querschlitz 45 hineinragt.
In diese Endposition wird der Kupplungsstift 35 von dem einen Federschenkel 46 einer
am Treibstangen-Anschlußschieber 38 festgelegten Drehfeder 47 hineingedrückt. Deren
anderer Federschenkel 48 findet Abstützung an einem Querzapfen 49 des Treibstangen-Anschlußschiebers
38.
[0019] Endseitig ist der Kupplungsstift 35 mit je einem abgesetzten Führungszapfen 35' ausgestattet,
welche Führungszapfen 35' in eine Kulissenführung 50 im Schloßboden 11 und Schloßdecke
15 des Zusatzschlosses 9 eintauchen. Die Kulissenführung 50 ist in geschlossener Kurvenform
gestaltet, welche einen mittleren Fortsatz 51 des Schloßbodens und der Schloßdecke
umgibt. Bei zurückgezogenem Riegelbolzen 22 befinden sich die Führungszapfen 35' des
Kupplunszapfens in der Position a innerhalb der Kulissenführung 50, vergl. Fig. 10.
[0020] Es stellt sich folgende Wirkungsweise ein:
[0021] In der zurückgezogenen Riegelstellung des Treibstangenverschlusses 1 ist es möglich,
mittels der türinnenseitig befindlichen Handhabe 19 durch Drehen derselben entgegen
Uhrzeigerrichtung den Riegelbolzen 22 vorzuschließen. Hierbei wird über den Zapfen/Schlitzeingriff
30, 31 der Riegelbolzen 22 in die Stellung gemäß Fig. 3 und 11 vorverlagert. Begrenzt
ist die Vorverlagerung des Riegelbolzens 22 dadurch, daß die Gegenschulter 42 am Riegelschwanz
29 gegen den Anschlag 41 des Treibstangen-Anschlußschiebers 38 stößt. In dieser nun
eingenommenen Riegel-Vorschlußstellung fluchtet die Einschnürung 24 des Riegelbolzens
22 mit dem Sperrbügel 27 bzw. dessen nicht näher veranschaulichtem Längsschlitz. Es
ist daher möglich, die Tür spaltweit zu öffnen verbunden mit einem Verschwenken des
Sperrbügels 27. Einhergehend mit dieser Verdrehung der Nuß 16 wird der Betätigungsarm
33 verschwenkt, welcher mit seiner Randkante 37 gegen den Kupplungsstift 35 stößt
und diesen entgegen der Kraft der Drehfeder 47 in Richtung des anderen Endes des Querschlitzes
45 des Treibstangen-Anschlußschiebers 38 verschiebt, vergl. Fig. 11. Hierbei verläßt
der Kupplungszapfen 35 die Ausnehmung 34 und gelangt in den Bereich der sich an die
Randkante 37 anschließenden Stirnkante 52 des Betätigungsarmes 33. In dieser Position
befinden sich die Führungszapfen 35' des Kupplungsstiftes 35 im Bereich b der Kulissenführung
50, und zwar im Bereich der rückwärtigen Führungsbahn 53 der Kulissenführung 50.
[0022] Das Zurückschließen des Riegelbolzens 22 kann durch entgegengesetzt gerichtete Drehung
der Handhabe 19 durchgeführt werden. Einhergehend wird der Betätigungsarm 33 verschwenkt,
wobei die randseitige Ausnehmung 34 in Gegenüberlage zum Kupplungsstift 35 gelangt,
welcher aufgrund seiner Federbeaufschlagung in die Ausnehmung 34 hineingedrückt wird.
Ferner wird von dem Nußangriffsarm 32 der Riegelbolzen 22 zurückgezogen. Es liegt
dann wiederum die Ausgangsstellung gemäß Fig. 1 und 5 vor.
[0023] Das Vorschließen des Riegelbolzens 22 kann jedoch auch über das Zentralschloß 3 erfolgen,
und zwar mittels des zum Schließzylinder 7 zugehörigen Schlüssels. Bei der ersten
Schließtour verlagert sich ausschließlich die Treibstange 8 in Aufwärtsrichtung, während
der Hauptriegel 6 seine zurückgeschlossene Position nicht ändert. Beim Vorschluß der
ersten Tour gelangt der Riegelbolzen 22 in die in Fig. 5 strichpunktierte Lage. Der
Riegelbolzen 22 befindet sich also kurz vor der Sperrbügel-Fangstellung derart, daß
die riegelbolzenseitige Einschnürung 24 in der Falzluft und der querschnittsstärkere
Endabschnitt 25 im Sperrbügel 27 liegt. Während der Vorverlagerung der Treibstange
8 wird über den mitgenommenen Treibstangen-Anschlußschieber 38 und dessen Querschlitz
45 der Kupplungsstift 35 in Aufwärtsrichtung mitgeschleppt, welcher seinerseits gegen
die Randkante 36 der Ausnehmung 34 des Betätigungsarmes 33 tritt und damit die Nuß
16 entgegen Uhrzeigerrichtung dreht. Die Führungszapfen 35' des Kupplungsstiftes 35
durchlaufen hierbei die der Bewegungsbahn 53 gegenüberliegende Bahn 54 der Kulissenführung
50. Nach beendigtem Schließen der zweiten Tour liegt die Stellung des Riegelbolzens
gemäß Fig. 12 vor. Die Führungszapfen 35' des Kupplungsstiftes 35 befinden sich in
der Position c innerhalb der Kulissenfuhrung 50. Über die Nuß 16 ist die Handhabe
19 verdreht worden, jedoch über einen größeren Winkelbetrag, da die Vorbewegung des
Riegelbolzens 22 nicht durch den Anschlag 41 begrenzt ist. Aus Fig. 12 ist ersichtlich,
daß nach dem Vorschluß der zweiten Tour die Einschnürung 24 jenseits des Sperrbügels
27 liegt und sich im Bereich des Eintrittsraumes 28 an dem Schließblech 26 abstützt.
[0024] Das Zurückschließen des Riegelbolzens 22 aus dieser treibstangenbedingten Vorschlußstellung
mittels der Handhabe 19 ist nicht möglich, da die Treibstange gegen Zurückverlagerung
gesperrt ist. Es ist also die Treibstangenrückverlagerung mittels Schlüsselbetätigung
durchzuführen einhergehend mit dem Zurückschließen des Hauptriegels 6. Aufgrund des
von dem Treibstangen-Anschlußschieber 38 mitgenommenen Kupplungsstiftes 35 wird der
Betätigungsarm 33 an der Randkante 37 beaufschlagt und somit die Nuß 16 mit der Handhabe
19 in die Ausgangsstellung zurückgedreht, während über den Angriffsarm 32 der Nuß
16 der Riegelbolzen 22 zurückgezogen wird, so daß dann die Stellung gemäß Fig. 1 und
5 wieder vorliegt.
[0025] Aus der handhabenbedingten Vorschlußstellung des Riegelbolzens, vergl. Fig. 11, kann
dieser durch Schließbetätigung des Zentralschlosses 3 weiter vorgeschlossen werden
in die Stellung gemäß Fig. 12. Der in der Position b befindliche Kupplungsstift durchläuft
dabei die Führungsbahn 53 der Kulissenführung 50. Sobald der Kupplungsstift 35 auf
Höhe der Ausnehmung 34 des Betätigungsarmes 33 liegt, rastet der Kupplungsstift 35
federbedingt in die Ausnehmung 34 ein und gelangt vor die Randkante 36 verbunden mit
einem Verdrehen der Nuß 16 um einen geringen Betrag bei gleichzeitiger Mitnahme des
Riegelbolzens 22 in die maximal vorgeschlossene Stellung. Der Rückschluß des Riegelbolzens
22 kann aus dieser Position heraus nur treibstangenbedingt erfolgen, also durch Schließbetätigung
des Zentralschlosses 3.
[0026] Es ist aus Vorstehendem ersichtlich, daß zwischen dem Treibstangen-Anschlußschieber
38 und dem mit der Handhabe 19 drehfest gekuppelten Betätigungsarm 33 eine Freilaufkupplung
verwirklicht ist. In der zurückgeschlossenen Stellung ist nämlich der Riegelbolzenantrieb
handhabenbetätigt von der Treibstangenbewegung abkuppelbar. Der Riegelbolzen 22 ist
in eine Sperrbügel-Fangstellung mittels der Handhabe bringbar. Nach Treibstangenvorschluß
ist der Riegelbolzen 22 zum Zurückziehen desselben an die Treibstangen-Rückschlußbewegung
gekuppelt.
[0027] Alle offenbarten Merkmale sind erfindungswesentlich. In die Offenbarung der Anmeldung
wird hiermit auch der Offenbarungsinhalt der zugehörigen/beigefügten Prioritätsunterlagen
(Abschrift der Voranmeldung) vollinhaltlich mit einbezogen, auch zu dem Zweck, Merkmale
dieser Unterlagen in Ansprüche vorliegender Anmeldung mit aufzunehmen.
1. Treibstangenverschluß (1) mit einem Zentralschloß (3) und einem schlüsselbetätigt
vor- und zurückschließbaren Hauptriegel (6), von welchem Zentralschloß (3) eine Treibstange
(8) ausgeht zur Betätigung eines Zusatzschlosses (9) mit vor- und zurückschließbarem
Riegelbolzen (22), dessen Riegelbolzenantrieb an die Treibstangenbewegung gekuppelt
ist, dadurch gekennzeichnet, daß das Zusatzschloß (9) als Sperrbügelschloß ausgebildet
ist, daß der Riegelbolzenantrieb in der zurückgeschlossenen Stellung handhabenbetätigt
von der Treibstangenbewegung abkuppelbar und in eine Sperrbügel-Fangstellung (Fig.
11) verlagerbar ist, und daß der Riegelbolzenantrieb nach Treibstangenvorschluß zum
Zurückziehen des Riegelbolzens (22) an die Treibstangen-Rückschlußbewegung gekuppelt
ist.
2. Treibstangenverschluß nach Anspruch 1 oder insbesondere danach, dadurch gekennzeichnet,
daß der Riegelbolzen (22) bei vollständig vorverlagerter Treibstange (8) über die
Sperrbügel-Fangstellung hinaus in eine Sperrstellung (Fig. 12) zu einem türrahmenseitigen
Schließblech (26) getreten ist.
3. Treibstangenverschluß nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche oder insbesondere
danach, gekennzeichnet durch einen mit der Treibstange (8) gekuppelten Treibstangen-Anschlußschieber
(38) des Zusatzschlosses (9), welcher einen Anschlag (41) besitzt, gegen welchen bei
handhabenbetätigtem Riegelbolzen-Vorschluß eine Gegenschulter (42) des Riegelbolzens
(22) tritt.
4. Treibstangenverschluß nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche oder insbesondere
danach, dadurch gekennzeichnet, daß der Anschlag (41) bei Treibstangenvorverlagerung
außerhalb der Bewegungsbahn der Gegenschulter (42) liegt.
5. Treibstangenverschluß nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche oder insbesondere
danach, gekennzeichnet durch eine Freilaufkupplung zwischen Treibstangen-Anschlußschieber
(38) und einem Betätigungsarm (33) einer im Zusatzschloßgehäuse (10) gelagerten, mit
der Handhabe (19) drehfest gekuppelten Nuß (16).
6. Treibstangenverschluß nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche oder insbesondere
danach, gekennzeichnet durch einen in einem (Querschlitz (45) des Treibstangen-Anschlußschiebers
(38) einliegenden Kupplungsstift (35), welcher in der rückgeschlossenen Riegelbolzenstellung
federbeaufschlagt in eine randseitige Ausnehmung (34) eingreift und bei handhabenbetätigtem
Vorschluß von einer Randkante (37) der Ausnehmung (34) im Querschlitz (45) bis zum
Austritt aus der Ausnehmung (34) verlagert wird.
7. Treibstangenverschluß nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche oder insbesondere
danach, dadurch gekennzeichnet, daß bei der Treibstangen-Vorverlagerung der Kupplungsstift
(35) in die Ausnehmung (34) einrastet und dort zum Riegelbolzenrückzug in Mitnahmeverbindung
gehalten ist.
8. Treibstangenverschluß nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche oder insbesondere
danach, gekennzeichnet durch eine in Schloßboden (11) und Schloßdecke (15) vorgesehene
Kulissenführung (50) in geschlossener Kurvenform für den Kulissenstift (35).
9. Treibstangenverschluß nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche oder insbesondere
danach, dadurch gekennzeichnet, daß die Nuß (16) einen Angriffsarm (32) ausbildet,
welcher in Schlitz/Zapfeneingriff (30/31) zum Riegelbolzen (22) steht.
10. Treibstangenverschluß nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche oder insbesondere
danach, dadurch gekennzeichnet, daß der Treibstangen-Anschlußschieber (38) eine Nut
(44) ausbildet, in welcher der Betätigungsarm (33) beidflächenseitig geführt ist.
11. Treibstangenverschluß nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche oder insbesondere
danach, dadurch gekennzeichnet, daß bei Vorschlußbetätigung der Riegelbolzen (22)
gegenüber dem Riegel (6) des Zentralschlosses (3) voreilt.
12. Treibstangenverschluß nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche oder insbesondere
danach, dadurch gekennzeichnet, daß beim Vorschluß der ersten Tour der Riegelbolzen
(22) bis kurz vor die Sperrbügel-Fangstellung austritt, in welcher eine riegelbolzenseitige
Einschnürung (24) in der Falzluft und der querschnittsstärkere Endabschnitt (25) im
Sperrbügel (27) liegt.
13. Treibstangenverschluß nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche oder insbesondere
danach, dadurch gekennzeichnet, daß nach Vorschluß der zweiten Tour die Einschnürung
(24) jenseits des Sperrbügels (27) liegt.