[0001] Die Erfindung betrifft ein Hochspannungskabel für die Schwachstomversorgung elektrischer
Geräte mit einem Stromleiter und einer den Stromleiter koaxial umgebenden Isolierung.
Ferner betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Herstellen eines solchen Hochspannungskabels.
[0002] Derartige Kabel werden insbesondere für die Hochspannungsversorgung von elektrostatischen
Beschichtungs- oder Beflockungsanlagen o.dgl. benötigt, die typisch mit Betriebsströmen
im Milli- oder Mikroamperebereich und Ladespannungen in der Größenordnung von 100
kV arbeiten. Eines der wichtigsten Probleme bei diesen Anlagen ist die erhebliche
Energie, die in den oft ausgedehnten Kabelverbindungen aufgrund ihrer großen Eigenkapazität
gespeichert wird und bei plötzlicher Entladung aus mehreren Gründen gefährlich ist.
[0003] Bei elektrostatischen Beschichtungs- oder Beflockungsanlagen besteht Explosionsgefahr
für das Beschichtungsstoff-Luft-Gemisch. Beispielsweise beträgt die zum Entzünden
notwendige Energie für lösemittelhaltigen Lack ca. 0,2 mJ, für Kunststoffpulver ca.
5 mJ und für Flockfasern ca. 500 mJ.
[0004] Ferner müssen Gefahren für das Bedienungspersonal ausgeschlossen werden. Der Gefahrengrenzwert
beim Berühren von auf Hochspannungspotential liegenden Teilen der Anlagen liegt für
den Menschen bei 300 mJ.
[0005] Darüber hinaus ist die Anlage selbst gefährdet. Bei einer Kurzschluß-Entladung aus
dem Hochspannungskreis fließt auf der Stromrückleitung, in der Regel eine Erdpotentialleitung,
kurzfristig ein extrem hoher Strom, der bis zu 10 kA betragen kann. Schon bei verhältnismäßig
geringem Übergangswiderstand der
[0006] Erdpotentialleitung kann das Erdpotential um bis zu 1000 V oder mehr angehoben werden,
was unmittelbar zur Zerstörung von elektronischen Bauteilen der Anlage führt.
[0007] Die Entladeenergie W (in mJ bzw. mWs) berechnet sich bekanntlich nach der Formel

wobei C die Kapazität (in Farad) und U die Ladespannung (in V) bedeuten. Untersuchungen
haben ergeben, daß hierbei das Hochspannungskabel, insbesondere wenn es zur elektrischen
Abschirmung mit einem Metallgeflecht umhüllt ist, die Gesamtkapazität signifikant
erhöht. Typische Kapazitätswerte einer elektrostatischen Beschichtungsanlage liegen
zwischen 20 und 700 pF für das eigentliche Sprühsystem oder Flockfeld und 40 - 60
pF/m bzw. 200 - 600 pF/m für übliche ungeschirmte bzw. geschirmte Hochspannungskabel.
Da in einer typischen elektrostatischen Beschichtungsanlage bis zu 100 m lange Hochspannungskabelverbindungen
eingesezt werden, können sich z.B. Kapazitäten bis 60 nF und damit je nach Ladespannung
Entladeenergien von mehreren J (Wattsekunden) ergeben.
[0008] Hierbei läßt sich beobachten, daß z.B. bei einem Kurzschluß das Kabel nicht stetig
entladen wird, sondern der Entladestrom eine Reihe von positiven und negativen Schwingungen
mit von einem erheblichen Maximalwert nach und nach kleiner werdenden Amplituden ausführt.
Diese Schwingungen können sich besonders störend oder gefährlich auswirken.
[0009] Es hat selbstverständlich nicht an Versuchen gefehlt, die bei Verwendung konventioneller
Kupferleiterkabel auftretenden Gefahren durch verschiedene Schutzmaßnahmen möglichst
zu vermeiden.
[0010] Beispielsweise wurde vorgeschlagen, den Leiterquerschnitt des Kabels so zu reduzieren,
daß der durch das Kabel gebildete Kondensator nur noch eine kleine Oberfläche und
entsprechend geringe Kapazität hat. Als Leiter wurde ein dünner Metalldraht verwendet
(DE-GM 19 93 972). Die Herstellung eines solchen Kabels ist jedoch sehr aufwendig,
und aus fertigungstechnischen Gründen sind die erreichbaren Kabellängen begrenzt.
Darüber hinaus neigt der dünne Draht zum Bruch.
[0011] Ferner ist es bekannt und allgemein üblich, die energiereichen Entladungen aus einem
konventionellen Hochspannungskabel mit Kupferleiter durch nachgeschaltete hochohmige
Widerstände von mehreren 100 MOhm zu dämpfen. Diese hochohmigen Widerstände verursachen
jedoch im Betrieb der Anlage einen erheblichen Spannungsverlust, der bis 50 kV betragen
kann. Dies führt zu einer Reduzierung des Wirkungsgrades und zu erheblichem Leistungsverlust
der Beschichtungsanlage. Darüber hinaus erfordert der Einbau der aufgrund der notwendigen
Hochspannungsfestigkeit recht voluminösen Widerstände erheblichen konstruktiven Aufwand
(vgl. DE-GM 73 07 686).
[0012] Es ist auch schon ein Hochspannungskabel bekannt geworden, dessen Leiter aus einer
Widerstandsmasse besteht. Der Widerstandswert dieses Kabels beträgt bei 20 °C etwa
100 MOhm/m. Dadurch werden zwar Gefahren durch energiereiche Entladung weitgehend
vermieden, doch ist der Nachteil hoher Spannungsverluste hier noch ausgeprägter als
bei den oben erwähnten Dämpfungswiderständen. Ein anderer Nachteil dieses bekannten
Hochspannungskabels ist sein relativ großer Durchmesser von etwa 12 mm, so daß es
z.B. für bewegliche Sprühvorrichtungen ungeeignet ist. Außerdem hat das bekannte Kabel
einen so großen negativen Temperaturkoeffizient (der Widerstandswert kann im Bereich
zwischen 5 und 40 °C von 800 auf 50 MOhm/m absinken), daß sich ein Sicherheitsrisiko
ergeben kann.
[0013] Weiterhin ist ein Hochspannungskabel bekannt geworden, dessen Leiter aus einer leitfähigen
organischen Flüssigkeit besteht, welche in einen Schlauch aus Isolierstoff eingefüllt
ist. Der Widerstandswert dieser Kabel kann einige 100 MOhm/m betragen. Auch dieses
Kabel führt folglich zu erheblichen Spannungsverlusten und hat ebenfalls einen unerwünscht
großen Durchmesser. Außerdem ist bei längerer Belastung ein elektrolytischer Zersetzungsprozeß
zu beobachten, der den Kabelwiderstand in Richtung unendlich erhöht, so daß das Kabel
unbrauchbar wird.
[0014] Als Zündkabel für Kraftfahrzeugmotoren sind ferner Hochspannungskabel mit Kohlefaserleitern
bekannt. Diese Kabel sind nicht abgeschirmt und außerordentlich flexibel, haben aber
praktisch keine Dämpfungswirkung, da der Kabelwiderstand je nach Temperatur nur 0,15
bis 0,40 Ohm/m beträgt. Der Einsatz in elektrostatischen Beschichtungsanlagen ist
daher nicht sinnvoll.
[0015] Auch in Beschichtungsanlagen wurden Hochspannungskabel verwendet, die nicht mit einem
Schirmgeflecht versehen sind, weil sich dadurch die Kapazität auf etwa 50 % herabsetzen
läßt. Das Problem der energiereichen Entladungen kann damit aber nicht in wesentlichem
Maße gelöst werden. Außerdem sind bei nicht abgeschirmten Kabeln in vielen Fällen
erhebliche Installationsbeschränkungen zu beachten, um Hochspannungsdurchschläge zu
vermeiden und den erforderlichen Berührungsschutz sicherzustellen. Auch entspricht
ein konventionelles Hochspannungskabel ohne Abschirmung häufig nicht den immer wichtiger
werdenden Anforderungen an elektromagnetische Verträglichkeit (EMV).
[0016] Ziel der Erfingung ist daher ein insbesondere für elektrostatische Beschichtungs-
und Beflockungsanlagen geeignetes Hochspannungskabel, das auch ohne hochohmigen Begrenzungswiderstand
und mit vernachlässigbaren Spannungsverlusten energiereiche Entladungen und insbesondere
die oben erwähnten starken Stromschwingungen sicher verhindert.
[0017] Gemäß einem ersten Aspekt der Erfindung wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß der
Stromleiter einen elektrischen Widerstand hat, der einerseits erheblich größer ist
als bei den bekannten Kupfer- oder Kohlefaserleiterkabeln, andererseits aber erheblich
geringer als bei den bekannten hochohmigen Hochspannungskabeln. Der Widerstandswert
(wobei hier stets der Gleichstromwiderstand gemeint ist) soll also zwischen etwa 10
und 1000 kOhm/m liegen, vorzugsweise zwischen 20 kOhm/m und etwa 100 kOhm/m. In der
Regel ist der Widerstandswert über die gesamte Länge des Kabels gleichbleibend.
[0018] Überraschend wurde festgestellt, daß die Entladung eines derartigen Kabels nicht
wie im erwähnten bekannten Fall in Form von starken Stromschwingungen erfolgt. Vielmehr
sinkt der Strom bei plötzlicher Entladung des Kabels nach nur einer Stromspitze, die
bei einem typischen Widerstandswert gemäß der Erfindung um fast das 200-fache kleiner
ist als die Maximalamplitude im Falle eines Kupferkabels, schnell und ohne wesentliche
Schwingungen ab.
[0019] Ein wesentlicher Vorteil hierbei ist, daß die Kabelkapazität praktische keine Rolle
mehr spielt. Das erfindungsgemäße Kabel kann also ohne Rücksicht auf die Kapazität
zur Berücksichtigung sonstiger gewünschter Eigenschaften beliebig ausgestaltet werden.
Insbesondere besteht in dieser Hinsicht kein Grund, auf eine in der Regel gewünschte
Abschirmung z.B. durch ein Kupfergeflecht zu verzichten. Das Kabel kann u.a. deshalb
auch allen EMV-Anforderungen entsprechen.
[0020] Gemäß einem anderen Aspekt der Erfindung besteht der Stromleiter aus elektrisch leitfähigem
Kunststoff.
[0021] Dadurch läßt sich einerseits problemlos ein in dem gewünschten Bereich liegender
Widerstandswert erreichen. Ein wichtiger weiterer Vorteil besteht darin, daß ein derartiger
Leiter keinen negativen Temperaturkoeffizienten hat. Das erfindungsgemäße Kabel hat
ferner den in der Praxis wichtigen Vorteil guter Flexibilität und kann geringen Außendurchmesser
haben. Darüber hinaus kann das Kabel einfach und mit geringem Aufwand, also entsprechend
wirtschaftlich hergestellt werden.
[0022] Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Erläuterung anhand
der Zeichnung. Es zeigt:
- Fig. 1
- den Querschnitt eines Hochspannungskabels der hier beschriebenen Art;
- Fig. 2
- den elektrischen Widerstand des beschriebenen Kabels in Abhängigkeit von der Temperatur;
- Fig. 3
- den elektrischen Widerstand eines bekannten Hochspannungskabels in Abhängigkeit von
der Temperatur;
- Fig. 4
- den Stromverlauf bei der Entladung eines konventionellen Hochspannungskabels; und
- Fig. 5
- den Stromverlauf bei der Entladung eines erfindungsgemäßen Kabels.
[0023] Das in Fig. 1 im Querschnitt dargestellte Hochspannungskabel besteht aus einem zentralen
elektrisch nichtleitenden Draht oder Faden 1 mit kreisförmigem Querschnitt, einer
diesen Faden koaxial umgebenden zylindrischen stromleitenden Schicht 2, einer die
stromleitende Schicht koaxial umgebenden zylindrischen Isolation 3, einer die Isolation
3 umgebenden leitfähigen Abschirmung in Form eines dünnen Kupfergeflechts 4 und einem
die insoweit beschriebene Anordnung koaxial umgebenden äußeren Mantel 5.
[0024] Der drahtartige Faden 1 besteht aus einem elektrisch nichtleitenden zugfesten und
biegsamen Kunststoffmaterial wie Polyester, Polyamid od.dgl. Dieser Faden dient als
Träger für die stromleitende Schicht 2, die vorzugsweise aus flexiblem, in bekannter
Weise leitfähig gemachtem Kunststoff besteht, z.B. aus mit Rußteilchen gefülltem Polyethylen
(PE). Die Isolation 3 besteht zweckmäßig aus ähnlichem, aber elektrisch nichtleitendem
Kunststoff, also ebenfalls aus PE-Material. Der äußere Mantel 5 kann z.B. aus Polyurethan
(PUR) bestehen.
[0025] Für die Durchschlagfestigkeit des Kabels ist u.a. auch die Feldverteilung innerhalb
des Kabels wichtig. Die Feldstärke soll an der Leiterschicht 2 möglichst klein sein.
Sie hängt bei Verwendung des Geflechts 4 als Außenleiter vom Verhältnis aus der lichten
Weite D des Außenleiters zum Außendurchmesser d der Schicht 2 ab und hat bei D/d von
etwa 2,7 ihren Minimalwert. In der Praxis ist es also zweckmäßig, Werte für D/d zwischen
mehr als 2 und weniger als 3,4 einzuhalten.
[0026] Bei einer praktisch realisierten Ausführungsform kann der Durchmesser des als Träger
dienenden Fadens 1 etwa 0,8 mm, derjenige der leitfähigen Schicht 1,9 mm und derjenige
der Isolation 5,2 mm betragen. Der Durchmesser des das Kupfergeflecht 4 umhüllenden
Mantels 5 und damit des gesamten geschirmten Kabels beträgt in diesem Fall 7,5 mm.
[0027] Für besondere Fälle, in denen eine Abschirmung nicht notwendig ist, kann ein mit
dem oben beschriebenen Beispiel übereinstimmendes Kabel verwendet werden, in dem lediglich
das Kupfergeflecht 4 fehlt und der Mantel 5 unmittelbar auf die Isolation 3 aufgebracht
ist. Der Kabeldurchmesser reduziert sich hierbei auf 6,7 mm.
[0028] Im Rahmen der Erfindung können aber auch andere geeignete Werkstoffe verwendet werden.
Für die leitende Schicht wäre z.B. leitfähiges Elastomermaterial denkbar. Auch statische
Abschirmungen lassen sich aus leitfähigem Elastomermaterial herstellen.
[0029] Das oben beschriebene Kabel zeichnet sich insbesondere durch geringe Abmessungen,
geringes Gewicht (etwa 66 g/m bzw. 37 g/m mit bzw. ohne Abschirmung) und gute Flexibilität
und Biegbarkeit aus. Der minimale Biegeradius beträgt etwa 75 bzw. 70 mm. Das Kabel
kann im Dauerbetrieb problemlos in einem Temperaturbereich zwischen -20 und +80 °C
arbeiten.
[0030] Zur Herstellung des Kabels können an sich bekannte Extrusionsverfahren angewendet
werden. Hierbei wird zunächst die leitende Schicht 2 auf den Faden 1 aufgebracht und
der so gebildete Verbund dann mit dem Kunststoff der Isolation 3 umgeben oder umspritzt.
Die Kunststoffe und Verfahrensbedingungen werden so gewählt, daß sich eine dauerhafte
lückenlose Verbindung zwischen den einzelnen Kabelbestandteilen ergibt. Insbesondere
ist es zweckmäßig, wenn die Kunststoffe der leitenden Schicht 2 und der Isolation
3 gut zusammen passen. Ferner sollen die Kunststoffe möglichst ähnliche Dehnungskoeffizienten
haben.
[0031] Neben den guten körperlichen Eigenschaften des Kabels sind vor allem auch dessen
elektrische Eigenschaften und hier insbesondere der elektrische Widerstand von erfindungswesentlicher
Bedeutung.
[0032] Bei den oben genannten Abmessungen und Werkstoffen kann der elektrische Widerstand
des Kabels typisch um ungefähr 40 kOhm/m betragen. Wie in Fig. 2 dargestellt ist,
ändert sich im Bereich von 5 - 40 °C der Widerstandswert mit steigender Temperatur
nur zwischen etwa 35 und 47 kOhm/m. Der erkennbare positive Temperaturkoeffizient
des Widerstandswertes ist prinzipiell zu bevorzugen.
[0033] Zum Vergleich ist in Fig. 3 der Widerstandsverlauf des eingangs erwähnten bekannten
Kabels mit einem aus einer hochohmigen Widerstandsmasse bestehenden Stromleiter dargestellt.
Dort zeigen sich im selben Temperaturbereich Widerstandswerte zwischen 800 und 50
MOhm. Der starke negative Temperaturkoeffizient kann dazu führen, daß bei niedrigen
Temperaturen wegen des Spannungsabfalls aufgrund des hohen Widerstands ein befriedigender
Betrieb des von dem Kabel gespeisten Gerätes nicht mehr möglich ist, während andererseits
bei höheren Temperaturen die sinkende Dämpfungswirkung aus Sicherheitsgründen berücksichtigt
werden muß.
[0034] Wie oben schon erläutert wurde, beruht die Erfindung auf der überraschenden Erkenntnis,
daß bei einer Entladung des Kabels bei richtiger Wahl seines elektrischen Eigenwiderstands
keine großen Stromspitzenwerte und vor allem praktisch keine Stromschwingungen auftreten,
und zwar ohne die Inkaufnahme nennenswerter Spannungsverluste und ohne die Notwendigkeit
aufwendiger externer Dämpfungsmaßnahmen.
[0035] Zur Erläuterung dieses Effektes ist zunächst in Fig. 4 der typische zeitliche Stomverlauf
dargestellt, wie er bei Entladung einer 3,8 m langen Probe eines konventionellen geschirmten
Hochspannungskabels mit Kupferleitern gemessen wurde, wobei die Kabelspannung 10 kV
und die Kabelkapazität 220 pF betrugen. Der Strom erreichte zunächst den in Anbetracht
der nur relativ geringen Kabellänge sehr hohen Wert von 75 A und klang während einer
Zeitspanne von 2000 nS erst nach zahlreichen Schwingungen mit zunächst noch großen
Amplituden auf Null ab.
[0036] Im Gegensatz hierzu wurde durch Messung des Entladungsvorgangs bei einem ebenfalls
3,8 m langen Kabelstück gemäß der Erfindung, das ebenfalls an 10 kV lag und eine Kapazität
von 290 pF hatte, ein völlig anderer Verlauf festgestellt. Wie in Fig. 5 mit entsprechend
vergrößertem Strommaßstab und gedehntem Zeitmaßstab dargestellt ist, zeigte sich nur
eine einzige Stromspitze von etwa 0,5 A, die ohne Schwingungen in dem vergleichbaren
Zeitraum von etwa 2 µs auf weniger als 0,1 A absank.
[0037] Bei diesem Versuch wurde das in Fig. 1 dargestellte geschirmte Kabel verwendet. Wie
schon erwähnt wurde, haben die Abschirmung und generell die Kabelkapazität bei der
Erfindung im Gegensatz zu konventionellen Hochspannungskabeln keinen nennenswerten
Einfluß auf das Entladungsverhalten.
1. Bedämpftes Hochspannungskabel für die Schwachstromversorgung elektrischer Geräte
mit einem Stromleiter
und einer den Stromleiter koaxial umgebenden Isolation, dadurch gekennzeichnet, daß der Stromleiter einen elektrischen Widerstand zwischen etwa 10 kOhm/m und etwa
1000 kOhm/m hat.
2. Hochspannungskabel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Stromleiter einen elektrischen Widerstand zwischen 20 und 100 kOhm/m hat.
3. Hochspannungskabel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Stromleiter aus elektrisch leitfähigem Kunststoff besteht.
4. Hochspannungskabel nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Stromleiter aus einer Schicht besteht, die einen als Träger dienenden, aus
elektrisch nichtleitendem Material bestehendem Draht oder Faden koaxial umgibt.
5. Hochspannungskabel nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Stromleiter und/oder die Isolation aus Polyethylen-Kunststoffen bestehen.
6. Hochspannungsakbel nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Isolation koaxial von einer Abschirmung und/oder einem äußeren Mantel aus
Isoliermaterial umgeben ist.
7. Hochspannungskabel nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Stromleiter aus mit Ruß gefülltem Polymerwerkstoff besteht, dessen Widerstandswert
mit steigender Temperatur ansteigt.
8. Hochspannungskabel nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Verhältnis aus dem Außendurchmesser des Stromleiters und dem Außendurchmesser
der ihn umgebenden Isolaton (D/d) mehr als 2 und weniger als 3,4 beträgt.
9. Verfahren zum Herstellen eines bedämpften Hochspannungskabels für die Schwachstromversorgung
elektrischer Geräte, dadurch gekennzeichnet, daß
ein als Träger dienender, aus elektrisch nichtleitendem Material bestehender Draht
oder Faden mit einer Schicht aus leitfähigem Kunststoffmaterial umgeben wird, die
einen elektrischen Widerstand zwischen etwa 10 und 1000 kOhm/m hat,
und daß die leitfähige Schicht dann mit Isoliermaterial umgeben wird.
10. Verwendung eines Hochspannungskabels nach einem der Ansprüche 1 bis 8 für elektrostatische
Beschichtungs- oder Beflockungsanlagen.