[0001] Die Erfindung betrifft ein Catering-Verfahren und eine Vorrichtung zu seiner Ausführung
gemäss den Oberbegriifen der unabhängigen Patentansprüche.
[0002] Unter dem Begriff "Catering" wird heute die Lieferung und Aufbereitung von zumindest
teilweise zubereiteten oder vorgekochten Lebensmitteln zusammengefasst. Catering kommt
in verschiedenen Lebensbereichen zur Anwendung: bei der Verpflegung von Passagieren
in Verkehrsmitteln wie Flugzeugen, Schiffen oder Eisenbahnen, bei der Heimverpflegung
bspw. von Betagten oder Behinderten, bei Festanlässen ausserhalb von Gaststätten etc.
Charakteristisch für Catering ist, dass Lebensmittelempfänger von einer zentralen
Küche aus mit Lebensmitteln versorgt werden Dabei werden die Lebensmittel in einer
hochwertigen Form, die keiner aufwendigen Zubereitung mehr bedarf, geliefert, d.h.
die Lebensmittel sind zumindest teilweise zubereitet, vorgekocht oder in essfertigem
Zustand. Üblicherweise wird dies auf zwei Arten bewerkstelligt: mit Warmhaltebehältern
oder mit Mikrowellengeräten.
[0003] Catering-Verfahren mit Warmhaltebehältern haben mehrere Nachteile. Für eine vollständige
warme Mahlzeit müssen mehrere Warmhaltebehälter bis unmittelbar zum Lebensmittelempfänger,
bspw. in seine Wohnung, transportiert werden, um die essfertigen Lebensmittel aus
den Warmhaltebehältern direkt auf den Teller zu geben. Die Warmhaltebehälter sind
sperrig und schwer, was die Verteilung aufwendig macht. Selbst in Warmhaltebehältern
bleiben die Lebensmittel nicht beliebig lange heiss, so dass die Verteilung in einer
beschränkten Zeit erfolgen muss. Der Lebensmittelempfänger muss die Lebensmittel sofort
nach Empfang verzehren, weil sie sonst auf dem Teller abkühlen.
[0004] Einige der obengenannten Nachteile der Catering-Verfahren mit Warmhaltebehältern
lassen sich durch den Einsatz von Mikrowellengeräten bei den Lebensmittelempfängern
vermeiden. In diesem Fall werden die vorgekochten Lebensmittel portionenweise in handlicherem
mikrowellentauglichem Geschirr geliefert. Der Lebensmittelempfänger kann dann selber
bestimmen, zu welchem Zeitpunkt er die Lebensmittel in seinem Mikrowellenofen aufwärmen
bzw. fertigkochen will. Diese Art von Catering-Verfahren hat den Nachteil, dass die
Qualität der Mahlzeiten oft zu wünschen übrig lässt. Ausserdem kann die Bedienung
eines Mikrowellengerätes, besonders für Betagte oder Behinderte, kompliziert sein.
[0005] Es ist also Aufgabe der Erfindung, ein Catering-Verfahren anzugeben und eine Vorrichtung
zu seiner Ausführung zu schaffen, mit welchem Catering ohne die obigen Nachteile bewerkstelligt
werden kann.
[0006] Die Aufgabe wird gelöst durch das Catering-Verfahren und die Vorrichtung gemäss den
unabhängigen Patentansprüchen. Vorteilhafte Ausführungsformen werden in den abhängigen
Patentansprüchen definiert.
[0007] Im erfindungsgemässen Catering-Verfahren werden die zumindest teilweise vorbereiteten
Lebensmittel zu mindestens einem Lebensmittelempfänger transportiert und danach durch
Umwandlung von elektromagnetisch induzierter Energie in Joulesche Wärme regeneriert.
Unter "Regenerieren" werden in dieser Schrift Wärmeenergie benötigende Vorgänge bzw.
Handlungen zur Lebensmittelzubereitung wie Auftauen, Aufwärmen, Erhitzen, Kochen,
Fertigkochen, Garen, Sieden, Schmoren, Braten, Anbraten etc. verstanden; jeder einzelne
dieser Begriffe wäre zu eng und daher für die Erfindung unzutreffend.
[0008] In der erfindungsgemässen Vorrichtung zur Ausführung des Catering-Verfahrens sind
die Lebensmittel transportierbar und durch Umwandlung von elektromagnetisch induzierter
Energie in Joulesche Wärme regenerierbar. Die Vorrichtung besteht aus mindestens einem
stationären Teil und mindestens einem transportierbaren Teil. Der mindestens eine
stationäre Teil befindet sich beim mindestens einen Lebensmittelempfänger und ist
ein induktives Regeneriergerät mit aktiven Induktionsmitteln, typischerweise mindestens
einer Primärspule. Der transportierbare Teil beinhaltet mindestens ein Geschirr oder
mindestens einen Behälter, in welchen mindestens ein Geschirr einfügbar ist, sowie
reaktive Induktionsmittel. Die Lebensmittel werden in zumindest teilweise zubereitetem
Zustand, vorzugsweise gekühlt auf bspw. 6 °C, im transportierbaren Teil zum Lebensmittelempfänger
transportiert und auf dem stationären Teil induktiv regeneriert. Dieses Regenerieren
wird dadurch bewirkt, dass die aktiven und die reaktiven Induktionsmittel zusammenwirken,
indem in den reaktiven Induktionsmitteln elektromagnetische Energie von den aktiven
Induktionsmitteln induziert und in Joulesche Wärme umgewandelt wird.
[0009] Der mindestens eine transportierbare Teil kann beispielsweise als Geschirr ausgebildet
sein, welches die zu transportierenden und zu regenerierenden Lebensmittel aufnimmt.
Ein solches Geschirr ist typischerweise derart gestaltet, dass es gerade die reaktiven
Induktionsmittel bildet, dass also in ihm elektromagnetische Energie von den aktiven
Induktionsmitteln im stationären Teil induziert und in Joulesche Wärme umgewandelt
werden kann. Es ist vorzugsweise verschliessbar, so dass darin die Lebensmittel ohne
Verlust transportiert werden können. Um den Transport zu erleichtern, kann es mit
Trag- und/oder Befestigungsmitteln versehen sein. Es kann thermisch isolierend sein,
damit die Temperatur der darin transportierten Lebensmittel während langer Zeit tiefer
als die Umgebungstemperatur bleibt.
[0010] Die Geschirre können für sich allein oder auch in Behältern transportiert werden.
Der mindestens eine transportierbare Teil kann also als Behälter ausgebildet sein,
in welchen mindestens ein Geschirr einfügbar ist. Ein solcher Behälter kann dabei
ein Geschirr oder mehrere Geschirre aufnehmen. Er ermöglicht einen bequemen Transport
mehrerer Geschirre und schützt die Geschirre beim Transport vor mechanischen und anderen
äusseren Einwirkungen. Der Behälter kann thermisch isolierend sein, damit die Temperatur
der transportierten Lebensmittel während langer Zeit tiefer als die Umgebungstemperatur
bleibt. Er kann mit Trag- und/oder Befestigungsmitteln versehen sein, um den Transport
zu erleichtern. Ein Behälter ist vorzugsweise derart gestaltet, dass er auf das Regeneriergerät
gestellt werden kann, so dass die in ihm enthaltenen Geschirre mit dem Regeneriergerät
zusammenwirken, um die Lebensmittel in den Geschirren zu regenerieren, ohne dass die
Geschirre aus dem Behälter entfernt werden müssen.
[0011] Im folgenden wird die Erfindung anhand der Figuren näher erläutert. Dabei zeigen
schematisch:
- Fig. 1
- eine erfindungsgemässe Vorrichtung mit einem Geschirr und
- Fig. 2
- eine erfindungsgemässe Vorrichtung mit zwei Geschirren und einem Behälter.
[0012] Figur 1 zeigt eine erste Ausführungsform einer erfindungsgemässen Vorrichtung zur Ausführung
des Catering-Verfahrens. Ein stationärer Teil 1 ist ein induktives Regeneriergerät.
Ein transportierbarer Teil 2 ist ein Geschirr 3, welches zur Aufnahme von (nicht dargestellten)
Lebensmitteln bestimmt ist.
[0013] Der stationäre Teil 1, d.h. das induktive Regeneriergerät, beinhaltet ein Gehäuse
4 und aktive Induktionsmittel, bspw. mindestens eine Primärspule 5. Das Regeneriergerät
1 beinhaltet selbstverständlich noch weitere elektrische und elektronische Teile,
die aber an sich bekannt sind und hier nicht erläutert und dargestellt werden müssen.
Dazu gehören beispielsweise Mittel zum Einstellen und/oder Regeln der Regenerierleistung
und/oder der Regenerierzeit bzw. einer Abfolge von Regenerierleistungen und/oder Regenerierzeiten.
[0014] Der transportierbare Teil 2 weist reaktive Induktionsmittel auf, welche mit den aktiven
Induktionsmitteln des stationären Teils 1 zusammenwirken, indem in den reaktiven Induktionsmitteln
elektromagnetische Energie von den aktiven Induktionsmitteln induziert und in Joulesche
Wärme umgewandelt wird, um die Lebensmittel zu regenerieren. In diesem Ausführungsbeispiel
werden die reaktiven Induktionsmittel durch das Geschirr 3 selbst gebildet. Das Geschirr
3 ist hier derart gestaltet, dass darin von der Primärspule 5 im Regeneriergerät 1
elektromagnetische Energie in Form von Wirbelströmen induzierbar und in Joulesche
Wärme umwandelbar ist; es besteht also typischerweise aus Metall. In einer anderen
Ausführungsform kann das Geschirr 3 reaktive Induktionsmittel in Form einer Sekundärspule
aufweisen, in welche elektromagnetische Energie induzierbar ist.
[0015] Um die Lebensmittel ohne Verlust transportieren zu können, ist es vorteilhaft, das
Geschirr 3 verschliessbar zu gestalten, es also mit einem Bodenteil 6 und einem Deckelteil
7 zu versehen. Es sind aber in der erfindungsgemässen Vorrichtung auch Geschirre 3
verwendbar, die nur einen Bodenteil 6 haben. Um den Transport zu erleichtern, kann
das Geschirr 3 mit Trag- und/oder Befestigungsmittein 8 versehen sein, in Fig. 1 mit
einem halbrunden Griff angedeutet. Es können auch (hier nicht dargestellte) Mittel
vorgesehen sein, um Bodenteil 6 und Deckelteil 7 zusammenzuhalten.
[0016] Figur 2 zeigt eine zweite Ausführungsform einer efindungsgemässen Vorrichtung zur Ausführung
des Catering-Verfahrens. Der stationäre Teil 1 ist wiederum ein induktives Regeneriergerät,
in dieser Ausführungsform mit zwei Primärspulen 5.1, 5.2. Der transportierbare Teil
2 ist ein Behälter 9, in welchen beispielsweise zwei Geschirre 3.1, 3.2 einfügbar
sind. Der Behälter 9 ermöglicht einen bequemen Transport mehrerer Geschirre 3.1, 3.2
und schützt die Geschirre 3.1, 3.2 beim Transport vor mechanischen und anderen äusseren
Einwirkungen. Er kann thermisch isolierend sein, damit die Temperatur der transportierten
Lebensmittel während langer Zeit tiefer als die Umgebungstemperatur bleibt. Der Behälter
9 besteht in diesem Beispiel aus einem Unterteil 10 und einem Oberteil 11, wobei noch
(in Fig. 2 nicht dargestellte) Mittel zur befestigung des Oberteils 11 auf dem Unterteil
10 vorgesehen sein können. Der Behälter 9 kann mit Trag- und/oder Befestigungsmitteln
8, bspw. mit einem Griff, versehen sein, um den Transport zu erleichtern.
[0017] Die Geschirre können, wie in der ersten Ausführungsform, mit je einem Bodenteil 6.1,
6.2 und je einem Deckelteil 7.1, 7.2 versehen und verschliessbar sein. Sie können
aber wahlweise auch nur je einen Bodenteil 6.1, 6.2 aufweisen und offen sein.
[0018] Der Behälter 9 ist vorzugsweise derart gestaltet, dass er auf das Regeneriergerät
1 gestellt werden kann, so dass die reaktiven Induktionsmittel mit den aktiven Induktionsmitteln
5.1, 5.2 zusammenwirken, um (hier nicht dargestellte) Lebensmittel in den Geschirren
3.1, 3.2 zu regenerieren. So können die Lebensmittel in den Geschirren 3.1, 3.2 regeneriert
werden, ohne dass die Geschirre 3.1, 3.2 aus dem Behälter 9 entfernt werden müssen.
Die reaktiven Induktionsmittel können, wie in der ersten Ausführungsform, durch die
Geschirre 3.1, 3.2 selbst gebildet werden. In einem anderen (hier nicht dargestellten)
Beispiel können die reaktiven Induktionsmittel, etwa in Form von Sekundärspulen, im
Behälter 9 enthalten sein.
[0019] Zusammengefasst werden beim erfindungsgemässen Catering-Verfahren zumindest teilweise
zubereitete Lebensmittel zu mindestens einem Lebensmittelempfänger transportiert und
nach dem Transport durch Umwandlung von elektromagnetisch induzierter Energie in Joulesche
Wärme regeneriert. Die erfindungsgemässe Vorrichtung zur Ausführung des Catering-Verfahrens
enthält mindestens einen stationären Teil 1 und mindestens einen transportierbaren
Teil 2 zur Aufnahme von Lebensmitteln. Der stationäre Teil 1 weist aktive Induktionsmittel
5, 5.1, 5.2 auf, und der transportierbare Teil 2 weist reaktive Induktionsmittel 3,
3.1, 3.2 auf, so dass die reaktiven Induktionsmittel 3, 3.1, 3.2 durch die aktiven
Induktionsmittel 5, 5.1, 5.2 beeinflussbar und die Lebensmittel durch Umwandlung von
in den reaktiven Induktionsmitteln 3, 3.1, 3.2 induzierter elektromagnetischer Energie
in Joulesche Wärme regenerierbar sind.
1. Catering-Verfahren, bei welchem zumindest teilweise zubereitete Lebensmittel zu mindestens
einem Lebensmittelempfänger transportiert werden, dadurch gekennzeichnet, dass die Lebensmittel nach dem Transport durch Umwandlung von elektromagnetisch induzierter
Energie in Joulesche Wärme regeneriert werden.
2. Catering-Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zur Regenerierung der Lebensmittel aktive Induktionsmittel (5, 5.1, 5.2) reaktive
Induktionsmittel (3, 3.1, 3.2) beeinflussen und in diesen elektromagnetische Energie
induzieren, welche in Joulesche Wärme umgewandelt wird.
3. Catering-Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Lebensmittel in einem transportierbaren Teil (2) transportiert werden und
anschliessend im selben transportierbaren Teil (2) regeneriert werden.
4. Vorrichtung zur Ausführung des Catering-Verfahrens nach einem der Ansprüche 1-3, mit
mindestens einem stationären Teil (1) und mindestens einem transportierbaren Teil
(2) zur Aufnahme von Lebensmitteln, dadurch gekennzeichnet, dass der stationäre Teil (1) aktive Induktionsmittel (5, 5.1, 5.2) aufweist und der
transportierbare Teil (2) reaktive Induktionsmittel (3, 3.1, 3.2) aufweist, so dass
die reaktiven Induktionsmittel (3, 3.1, 3.2) durch die aktiven Induktionsmittel (5,
5.1, 5.2) beeinflussbar und die Lebensmittel durch Umwandlung von in den reaktiven
Induktionsmitteln (3, 3.1, 3.2) induzierter elektromagnetischer Energie in Joulesche
Wärme regenerierbar sind.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die aktiven Induktionsmittel als mindestens eine Induktionsspule (5, 5.1, 5.2)
ausgebildet sind.
6. Vorrichtung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass die reaktiven Induktionsmittel als mindestens ein durch die aktiven Induktionsmittel
beeinflussbares Induktionsgeschirr (3, 3.1, 3.2) ausgebildet sind, in welchem Induktionsgeschirr
elektromagnetische Energie induzierbar und in Joulesche Wärme umwandelbar ist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4-6, dadurch gekennzeichnet, dass der transportierbare Teil (2) Geschirr (3) ausgebildet ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Geschirr (3) mit einem Bodenteil (6) und einem Deckelteil (7) ausgestattet
und verschliessbar ist.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4-6, dadurch gekennzeichnet, dass der transportierbare Teil (2) als Behälter (9) ausgebildet ist, in welchen mindestens
ein Geschirr (3.1, 3.2) einfügbar ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Behälter mit einem Unterteil (10) und einem Oberteil (11) ausgestattet und
verschliessbar ist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass das mindestens eine Geschirr (3.1, 3.2) derart in den Behälter (9) einfügbar
ist, dass, wenn der Behälter (9) mit dem mindestens einen Geschirr (3.1, 3.2) auf
den stationären Teil (1) gestellt wird, Lebensmittel im mindestens einen Geschirr
(3.1, 3.2) regenerierbar sind, indem die reaktiven Induktionsmittel von den aktiven
Induktionsmitteln (5.1, 5.2) beeinflusst werden.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4-11, dadurch gekennzeichnet, dass der transportierbare Teil (2) thermisch isolierend ist.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4-12, dadurch gekennzeichnet, dass der transportierbare Teil (2) mit Trag- und/oder Befestigungsmittein (8) versehen
ist, die den Transport erleichtern.