[0001] Die Erfindung betrifft einen Schraubenschlüssel, gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs
1.
[0002] Bekannt sind Schraubenschlüssel, die eine auf den Kopf einer Schraube oder auf eine
Mutter stülpbare und in einer Halterung eines Schaftendes gelagerte Nuß, umfassen,
wobei eine Sperrklinken- oder Ratscheneinrichtung in einer Drehrichtung eine Relativbewegung
zwischen der Nuß und dem Schaft zuläßt und in der anderen Drehrichtung sperrt.
[0003] Derartige Schraubenschlüssel machen ein mühsames, stets wieder neues Aufsetzen zum
Fest- oder Losdrehen der Schraube oder Mutter überflüssig, insbesondere dort, wo der
direkte und freie Zugang zur Schraube oder Mutter für eine manuelle Drehbewegung nicht
mehr ausreicht.
[0004] Insbesondere im Triebwerksbau, aber auch in anderen Bereichen, wo einzelne mechanische
und elektrische Komponenten auf engstem Raum untergebracht sind und ein direkter freier
Zugang zu den einzelnen Bauteilen häufig nur bedingt möglich ist, besitzen derart
angetriebene Schraubenschlüssel anwendungsspezifische Formen, können beispielsweise
gerade oder abgewinkelt ausgebildet sein und weisen je nach Anwendungsgebiet eine
unterschiedliche Kraftübertragung vom Antrieb auf die zu drehende Nuß auf.
[0005] Der tägliche Einsatz der Schraubenschlüssel an den zum Teil mit hohen Drehmomenten
kraftbeaufschlagten Schrauben und Muttern in schwer zugänglichen Bereichen, wie beispielsweise
im Triebwerksbau, führen häufig zu einer Verkürzung von deren Lebensdauer. Aus diesem
Grund ist das Kosten/Nutzenverhältnis zwischen den Herstellungs- und Reparaturkosten
eines Schraubenschlüssels und dessen Belastbarkeit ein wesentlicher Gesichtspunkt.
[0006] Bewährt haben sich daher einfach aufgebaute Schraubenschlüssel, bei denen die Nuß
einen äußeren Zahnkranz aufweist, so daß die Drehbewegung entweder mit einer Kette,
die den Zahnkranz kämmend umläuft, auf die Nuß übertragen wird oder die Kraftübertragung
mittels eines Stößels erfolgt, der seitlich, versetzt zur Mittellinie des Zahnkranzes
mit kurzen unterbrochenen Impulsbewegungen in diesen eingreift.
[0007] Aufgrund der Nuß-Halterung und der Kraftübertragung auf die Nuß ist jedoch bei diesen
Arten ein die Nuß umgebender Überstand des Schafts unvermeidbar. Bei Schraubenköpfen
oder Muttern mit einer Schlüsselweite von 8 bis 11 mm sind bei den heutigen angetrieben
Schraubenschlüssel Schaftbreiten bzw. Schaftdurchmesser von ungefähr 22 mm erforderlich.
Auch bei kleineren Schlüsselweiten im Bereich bis zu 8 mm ist bei den heutigen Schraubenschlüsseln
dieser Art ein allseitiger Schaftüberstand von jeweils ungefähr 5 mm bisher unvermeidbar.
Dieser Überstand ist jedoch für den benötigten Abstand eines Schraubenkopfs oder einer
Mutter beispielsweise zu einer benachbarten Wandung entscheidend, damit die im Schaft
des Schraubenschlüssels gelagerte Nuß auf die Mutter oder den Schraubenkopf gestülpt
werden kann.
[0008] Aus Platzsparungsgründen und im Zuge der stetigen Miniaturisierung werden jedoch
Abstände immer geringer, so daß beispielsweise bei Wartungs- und Instandsetzungsarbeiten
Bauteile, die den Einsatz des Schraubenschlüssels behindern, zuerst entfernt und anschließend
wieder eingebaut werden müssen, welches sich auf die Arbeiten fehler- und kostensteigernd
auswirken kann.
[0009] Folglich liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, einen verbesserten Schraubenschlüssel
der eingangs beschriebenen Art bereitzustellen, der mit einem wesentlichen geringeren
Überstand den steigenden Anforderungen der Miniaturisierung genügt und einfach und
somit kostengünstig herzustellen ist.
[0010] Die Aufgabe wird auf höchst überraschende Weise bereits mit den Merkmalen des unabhängigen
Anspruchs 1 gelöst.
[0011] Durch einfaches Anordnen eines, vorzugsweise gehärteten Zahnrads zwischen der Nuß
und einer Antriebseinrichtung, so daß die Kraftübertragung zwischen dem Antrieb und
der Nuß mittelbar über das Zahnrad erfolgt, wird ein Schraubenschlüssel bereitgestellt,
der eine wesentlich geringere Schaftbreite bzw. einen geringeren Durchmesser bei einer
vorgegebenen Schlüsselweite besitzt.
[0012] Wird ein Stößel verwendet, der versetzt zur Mittellinie des Zahnrads mit diesem in
Eingriff tritt, hat dies den Vorteil, daß mit kurzen unterbrochenen Impulsbewegungen
gearbeitet wird, um auch beschädigte, besonders fest oder krumm sitzende Schraubenköpfe
oder Muttern zu lösen.
[0013] Aus Kostengründen hat sich als Stößel ein einfacher, handelsüblicher und gehärteter
Stahlstift als vorteilhaft erwiesen, dessen mit dem Zahnrad in Eingriff tretendes
Ende im wesentlichen nur D-förmig angeschliffen wird.
[0014] Insbesondere für Schlüsselweiten von bis zu 8 mm lassen sich schon bei selbstfedernden
Stahlstiftstärken im Bereich von etwa 2 mm bis 3 mm mit einem durch eine Feder vorgespannt
angeordneten Stößel Drehmomente von ungefähr 3 Nm übertragen.
[0015] Ist der Stößel in vorteilhafter Weiterbildung in dem dem Zahnrad zugewandten Bereich
auslenkbar gehalten, kann bei einem entsprechend angepaßten Eingriffsende des Stößels
ein Hub von bis zu ungefähr 5 mm pro Impulsbewegung erreicht werden.
[0016] Für den Impulsbetrieb des Stößels können verschiedene Antriebe verwendet werden,
so daß der Schraubenschlüssel je nach Bedarf und den jeweiligen Umgebungsbedingungen
mit einem hydraulischen, pneumatischen oder auch elektrischen Antrieb ausgerüstet
ist.
[0017] Vorzugsweise wird der Stößel über eine einfach oder doppelt ausgebildete Nockenscheibe
angetrieben, um den Geräuschpegel für den Benutzer möglichst niedrig zu halten.
[0018] Vorteilhaft hat sich an Stelle der Nockenscheibe und des Stößels auch der Einsatz
eines Schneckengetriebes erwiesen, weil sich dieses bei schlupffreiem Arbeiten durch
eine kleine Baugröße, hohe Lebensdauer, Überlastbarkeit und einen guten Wirkungsgrad
auszeichnet, und eine separate Sperrklinkeneinrichtung nicht notwendig ist.
[0019] Wird zusätzlich am Schaft eine Einstelleinrichtung angeordnet, so kann der Stößel
oder die Schnecke mit dieser vor Ort relativ zum Zahnrad ausgerichtet und die Kraftübertragung
auf die Nuß gesteuert werden.
[0020] Ist der Schaft zwischen der Nuß und dem Zahnrad seitlich abgewinkelt und/oder um
einen Bereich von bis zu etwa 35° vertikal zur Schaftoberfläche abgewinkelt oder über
eine Gelenkeinrichtung abwinkelbar ausgebildet, wird die Einsetzbarkeit des Schraubenschlüssels
wesentlich gesteigert.
[0021] Die Erfindung wird nachfolgend anhand der beigefügten Zeichnungen unter Bezugnahme
auf vier bevorzugte Ausführungsformen detaillierter beschrieben.
[0022] Es zeigen:
- Fig. 1
- eine teilweise Querschnittsdarstellung einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Schraubenschlüssels,
- Fig. 2
- eine Querschnittsansicht des Schafts im wesentlichen entlang der Längsachse der Fig.
1,
- Fig. 3
- eine der Fig. 1 ähnliche Darstellung, jedoch mit einem seitlich abgewinkelten Schaft.
- Fig. 4
- eine Seitenansicht des Schafts einer dritten Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Schraubenschlüssels mit vertikal abgewinkeltem Schaft im Längsschnitt.
- Fig. 5
- eine teilweise Querschnittsdarstellung einer vierten Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Schraubenschlüssels.
[0023] Nachfolgend wird unter Bezugnahme auf die in den Fig. 1 bis 3 dargestellten Ausführungsbeispiele
der erfindungsgemäße Schraubenschlüssel beschrieben, wobei erwähnt sei, daß die Figuren
aus Gründen der Anschaulichkeit nicht maßstabstreu sind.
[0024] Fig. 1 zeigt eine teilweise geschnitten dargestellte Ansicht des mit 1 bezeichneten
erfindungsgemäßen Schraubenschlüssels. Der Schraubenschlüssel 1 umfaßt einen Schaft
2 und einen mit diesem verbundenen, nicht dargestellten Antrieb. Der Antrieb erfolgt
pneumatisch und dreht über eine Nockenwelle 3 eine am Ende der Nockenwelle angeordnete
einfache Nockenscheibe 4 in Richtung des Pfeils A. Ein als Stößel 5 ausgebildeter
selbstfedernder Stahlstift mit einer Stärke von ungefähr 3 mm ist im Innern des Schafts
2 parallel zu dessen Längsachse versetzt angeordnet, wobei ein im Durchmesser erweitertes
Anschlagende 6 des Stößels 5 an der Nockenscheibe 4 anliegt, um deren Drehbewegung
in eine im wesentlichen geradlinige Impulsbewegung umzuwandeln.
[0025] Der Schaft 2 besteht, wie bei Fig. 2 zu sehen ist, aus zwei übereinander angeordneten
Metallhälften 2a, 2b, die vorzugsweise mit Nieten 7 zusammengehalten sind. Um den
Schaft 2 herum ist an der Schmalseite ein Schutzstreifen 8 aus Blech oder auch Kunststoff
befestigt, welcher das Innere des Schafts 2 gegen das Eindringen von Schmutzpartikeln
schützt. Das linke Schaftende 9 weist eine zylindrische Aussparung 10 mit Endflächen
11 auf (Fig. 1), die als Anschlag für eine in der Aussparung 10 angeordnete Spiralfeder
12 dienen.
[0026] Die Spiralfeder 12 umgibt einen sich an die Nockenscheibe 4 anschließenden Endbereich
13 des Stößels 5 und ist zwischen den Anschlagflächen 11 und dem Anschlagende 6 des
Stößels 5 in einem vorgespannten Ausgangszustand gefangen. Damit wird gewährleistet,
daß die Spiralfeder 12 den über die sich drehende Nockenwelle 3 mittels der Nockenscheibe
4 gemäß Fig. 1 geradlinig nach rechts ausgelenkten Stößel 5 nach jedem Nockenscheibenumlauf
zurück in den Ausgangszustand bewegt.
[0027] Gemäß den Fig. 1 und 2, ist am rechten Ende des Schafts 2 eine Nuß 14, d.h. ein ringförmiger
Einsatz mit wenigstens einer mehrkantigen Öffnung, in einer ein Lager umfassenden
Halterung 15 angeordnet und zur Längsachse des Schafts 2 ausgerichtet. Die Nuß 14
reicht senkrecht durch beide Schafthälften 2a, 2b hindurch und besitzt jeweils an
den gegenüberliegenden äußeren Oberflächen des Schafts 2 eine Öffnung 16. Ferner weist
die Nuß 14 innerhalb der Schafthälften 2a, 2b einen die Nuß 14 umgebenden äußeren
Zahnkranz 17 auf. Beabstandet zur Nuß 14 ist ein Zahnrad 18 drehbar so angeordnet,
daß der Zahnkranz 17 der Nuß 14 und die Zähne 19 des Zahnrads 18 eine kämmende Verbindung
eingehen.
[0028] Gemäß Fig. 1 stimmen die Radien des Zahnkranzes 17 und des Zahnrads 18 ungefähr überein,
jedoch kann das Zahnrad 18 einen wesentlich kleinen Radius aufweisen, wie nachfolgend
näher beschrieben wird, so daß für die kämmende Verbindung nur der Abstand der Zähne
19 mit den Zähnen des Zahnkranzes 17 übereinstimmen muß.
[0029] Das Eingriffsende 20 des durch den Schaft 2 reichenden Stößels 5 befindet sich in
dem in Fig. 1 und 2 dargestellten Ausgangszustand seitlich zur Mittellinie des Zahnrads
18 versetzt in Anlage eines Zahns 19a und ist an der zum Zahnrad 18 benachbarten Seite
D-förmig angeschliffen.
[0030] In Anlage an einem weiteren Zahn 19c befindet sich ein Ende eines Sperrstifts 21.
Der Sperrstift 21 ist mit seinem anderen, zum Zahnrad 18 entfernt gelegenen Ende schwenkbar
im Schaft 2 angeordnet, wobei die Länge des Sperrstifts 21 so bemessen ist, daß im
dargestellten Ausführungsbeispiel bei einem Schwenken des Sperrstifts 21 in Richtung
des Uhrzeigersinns das Zahnrad 18 freigegeben wird und beim Schwenken entgegen dem
Uhrzeigersinn ein sperrender Eingriff in diese wieder stattfindet. Alternativ kann
an Stelle des Sperrstifts 21 beispielsweise auch eine durch eine Feder kraftbeaufschlagt
am Zahnrad anliegende Klinke oder eine einfache Blattfeder verwendet werden, die in
einer Richtung zur Freigabe des Zahnrads 18 elastisch verformbar ist.
[0031] Wird die Nockenwelle 3 wie vorhergehend beschrieben in Richtung des Pfeils A angetrieben,
wird die Rotation der Nockenscheibe 4 mittels des Stößels 5 in eine geradlinige hin-
und hergehende Bewegung umgesetzt. Der Stößel 5 wird nach rechts ausgelenkt, wobei
das Stößelende 20 gegen den Zahn 19a drückt. Aufgrund der zur Mittellinie parallel
versetzten Anordnung des Stößels 5 wird der Zahn 19a entgegen dem Uhrzeigersinn verschoben.
Das D-förmig angeschliffene Ende des Stößels 5 gewährleistet dabei, daß der Zahn 19b
das Stößelende 20 in dessen Auslenkbewegung nicht behindert. Der Sperrstift 21 wird
infolge der Drehbewegung des Zahnrads 18 in Richtung des Uhrzeigersinns vom Zahn 19d
ausgelenkt und gibt das Zahnrad 18 frei.
[0032] Ein Umlauf der Nockenwelle 3 ist dabei so ausgelegt, daß das Zahnrad 18 gerade um
einen Zahn 19 weitergedreht wird. Über die kämmende Verbindung mit dem Zahnkranz 17,
wird gleichzeitig die Nuß 14 in Richtung des Uhrzeigersinns ein Stück weitergedreht.
Bevor der Stößel 5 nach einem Nockenscheibenumlauf wieder mittels der Feder 12 in
die Ausgangslage bewegt wird, schnappt der Sperrstift 21 hinter dem Zahn 19d wieder
zurück und verhindert somit ein Zurückdrehen des Zahnrads 18. In der erneuten Ausgangslage
des Stößels 5 liegt das Stößelende 20 vor der nächsten Auslenkbewegung am Zahn 19b
an. Durch die impulsartige Bewegung des Stößels 5 wird der Nuß 14 in bevorzugter Weise
eine Drehbewegung von etwa 50 bis 200, in besonders bevorzugter Weise von 130 bis
150 Umdrehungen pro Minute aufgezwungen.
[0033] Weil der Stößel 5 seitlich zur Mittellinie versetzt am Zahnrad 18 angreifen muß,
um dieses mit jeder Impulsbewegung Zahn für Zahn weiterzudrehen, wird das Zahnrad
18 so dimensioniert, daß der Stößel 5 nicht über den Zahnkranz 17 der Nuß 14 übersteht.
Der gegenüber der Nuß 14 benötigte Überstand des Schafts 2 wird somit im wesentlichen
von der Zahntiefe des Zahnkranzes 17 bestimmt, um eine kämmende Verbindung zwischen
den Zähnen 19 des Zahnrads 18 und dem Zahnkranz 17 zu gewährleisten. Die Verbindung
zwischen den jeweiligen Zähnen ist während jeder Vorwärtsbewegung des Stößels 5 für
eine im wesentlichen verlustlose Kraftübertragung auf die Nuß 14 und nach dieser Bewegung
des Stößels 5 für die Wirksamkeit der Sperrwirkung notwendig. Bei dem erfindungsgemäßen
Schraubenschlüssel, welcher diese Anforderung der reibschlüssigen kämmenden Verbindung
erfüllt, umfaßt die Schaftbreite gegenüber der Nuß 14 einen im wesentlichen nur durch
die Verzahnungstiefe verursachten Überstand von weniger als 3 mm.
[0034] Obwohl die Drehrichtung der Nuß 14 des dargestellten Schraubenschlüssels 1 durch
die Anordnung des Stößels 5 vorgegeben ist, eignet sich der Schraubenschlüssel aufgrund
der beidseitigen Öffnungen 16 der Nuß 14 durch einfaches Umdrehen des Schraubenschlüssels
1 für beide Drehrichtungen des Festdrehens bzw. des Losdrehens von Schraubenköpfen
und Muttern.
[0035] Weitere Ausführungsformen des Schafts 2 sind in den Fig. 3 und 4 gezeigt. Der Aufbau
der Schraubenschlüssel gleicht im wesentlichen dem der Fig. 1 und 2 bis auf die Tatsache,
daß der Schaft 2 im Bereich zwischen dem Zahnrad 18 und der Nuß 14 bei den Ausführungsformen
der Fig. 3 und 4 abgewinkelt ist.
[0036] Bei der in Fig. 3 dargestellten Ausführung ist der Schaft 2 seitlich abgewinkelt,
so daß die Nuß 14 und das Zahnrad 18 im wesentlichen, wie bei Fig. 1 und 2 dargestellt,
parallele Drehachsen besitzen. Der Winkel ist hierbei fest durch die starre Form der
Schafthälften 2a, 2b vorgegeben, um die Übertragung des Drehmoments auf die seitlich
zur Mittellinie versetzt angeordnete Nuß 14 sicher zu stellen.
[0037] Dahingegen ist der Schaft 2 bei Fig. 4 unter einem Winkel zur Schaftoberfläche aus
deren Ebene heraustretend nach oben abgewinkelt, wobei die Nuß 14 und das Zahnrad
18 im wesentlichen sich schneidende Drehachsen besitzen. Um ein solches Abwinkeln
des Schafts 2 zu ermöglichen, sind die Zähne des Zahnkranzes 17 zu dessen Rand hin
zurückversetzt oder verrundet ausgebildet, wobei die kämmende Verbindung zwischen
dem Zahnkranz 17 und dem Zahnrad 18 gewährleistet bleibt. Der Schraubenschlüssel kann
auf diese Weise mit einem Schaftwinkel von bis zu ungefähr 35° hergestellt werden.
[0038] Alternativ zu der in Fig. 4 dargestellten Ausführung, bei der die Abwinkelung fest
durch die abgewinkelten Schafthälften 2a, 2b vorgegeben ist, kann der Schraubenschlüssel
auch mit einem Gelenk zwischen dem Zahnrad 18 und der Nuß 14 vorgesehen sein, so daß
für den jeweiligen Einsatzbereich sowohl ein geradliniger Schaft 2, als auch ein zur
Schaftoberfläche abgewinkelter Schaft 2 einsetzbar ist. Hierzu werden die Zahnkranzzähne
im wesentlichen jeweils mit einem nach außen gewölbten Bogen ausgebildet, so daß die
Zähne 19 des Zahnrads 18 beim Abwinkeln des Schafts 2 in dem von dem Bogen vorbestimmten
Radius um die Nuß 14 geschwenkt werden können, wobei auch bei dieser Ausführungsform
stets die kämmende Verbindung gewährleistet ist.
[0039] Es sei erwähnt, daß im Rahmen der Erfindung auch eine Kombination aus seitlicher
und vertikaler Abwinkelung des Schafts denkbar ist.
[0040] Bei der in Fig. 5 dargestellten erfindungsgemäßen Ausführungsform ist der zur Führung
des Stößels 5 ausgebildete Bereich 22 des Schafts 2 im Vergleich zu Fig 1. wesentlich
verkürzt. Das Eingriffsende 20 ist nasenförmig an einem, an dem Stahlstift gehaltenen
Vorsatz 23 ausgebildet und befindet sich in dem dargestellten Ausgangszustand in Anlage
des Zahns 19b. Der Vorsatz 23 kann, wie bei Fig. 5 gezeigt, auf den Stahlstift geschraubt,
aber auch mit anderen dem Fachmann bekannten Verbindungstechniken an diesem befestigt
sein.
[0041] Ein Ende einer Blattfeder 25 liegt an dem Zahn 19c an und ist mit dem zum Zahnrad
18 entfernt gelegenen Ende im Schaft 2 angeordnet. Die elastische Verformbarkeit der
Blattfeder 25 ist so bemessen, daß sie nur ein Drehen des Zahnrads 18 entgegen dem
Urzeigersinn zuläßt.
[0042] Wird, wie in Bezug auf Fig. 1 beschrieben, das Zahnrad 18 durch Auslenkung des Stößels
5 entgegen dem Uhrzeigersinn weitergedreht, kann der selbstfedernde Stahlstift mit
dem daran angeordneten Vorsatz 23 infolge des verkürzten Bereichs 22 zusätzlich durch
das Zahnrad 18 zur Seite, gemäß Fig. 5 nach unten, ausgegelenkt werden. Aufgrund des
nasenförmig ausgebildeten Eingriffsendes 20 kann somit ein Umlauf der Nockenwelle
derart ausgelegt sein, daß der Stößel 5 einen Hub von bis zu ungefähr 5 mm erfährt
und das Zahnrad 18 auch um zwei oder mehr Zähne 19 weiterdreht ohne, daß der Stößel
5 in dessen Auslenkbewegung behindert wird.
[0043] Um eine unerwünschte Auslenkung des Stößels 5 senkrecht zur Zeichenebene zu verhindern,
ist der Vorsatz 23 in seinen Abmessungen derart bemessen, daß er nur geringfügig beabstandet
zu den nicht dargestellten Schafthälten 2a und 2b angeordnet ist.
[0044] Infolge der Elastizität des Stößels 5 stellt sich automatisch nach jedem Nockenumlauf
wieder die bei Fig. dargestellte Ausganglage des Stößels 5 ein.
[0045] Es sei darauf hingewiesen, daß auch bei der in Fig. 5 dargestellten Ausführungsform
eine seitliche und/oder vertikale Abwinkelung des Schafts 2, wie in Bezug auf die
Fig. 3 und 4 beschrieben, denkbar ist.
[0046] Desweiteren kann der verwendete Antrieb des in den Fig 1 bis 3 dargestellten erfindungsgemäßen
Schraubenschlüssels nicht nur pneumatisch, sondern je nach Bedarf auch elektrisch
oder hydraulisch erfolgen.
[0047] Im Rahmen der Erfindung kann der Stößel auch mittels Kolben an Stelle einer Nockenscheibe
angetrieben werden.
[0048] Ferner liegt es im Rahmen der Erfindung, den Antrieb mit dem Schaft 2 lösbar zu verbinden,
um beispielsweise die Antriebsart zu ändern, d.h. einen anderen Antrieb anzusetzen
oder um im Falle eines beschädigten Bauteils des Schafts 2, dieses einfach auszuwechseln
oder auch um verschiedenartige, beispielsweise mit unterschiedlichen Nußgrößen ausgebildete
Schäfte 2 je nach Bedarf auszutauschen.
[0049] Alternativ zu der in Fig. 1 dargestellten einfach ausgebildeten Nockenscheibe 4 kann
diese beispielsweise auch doppelt ausgeführt sein, so daß nach jedem halben Nockenscheibenumlauf
eine vollständige Auslenkung des Stößels 5 erreicht wird, wodurch sich bei gleicher
Rotationsgeschwindigkeit der Nockenwelle 3 das übertragene Drehmoment und die Nuß-Umdrehungen
pro Minute ändern.
[0050] Um zu gewährleisten, daß das Zahnrad 18 bei jedem vollendeten Impuls des Stößels
5 immer um den gleichen Winkel weitergedreht wird, kann am Schaft eine zusätzliche
Einstellvorrichtung vorgesehen sein, mit der das Stößelende 21 relativ zu den Zähnen
19 Zahnrads 18 ausrichtet wird.
[0051] Die Stärke des Stößels 5 von 3 mm ist bei den beschriebenen Ausführungsformen für
Schlüsselweiten im Bereich von etwa 5 mm - 8 mm ausgelegt und kann für Schraubenköpfe
und Muttern mit kleineren Schlüsselweiten, bei denen ein geringeres Drehmoment zum
Fest- oder Losdrehen aufgebracht wird, weiter verringert werden. Darüber hinaus kann
anstelle eines im wesentlichen rund ausgebildeten Stößels ein flacher oder im Querschnitt
rechteckig ausgebildeter Stößel vorgesehen sein.
[0052] Die Erfindung umfaßt ferner Ausführungsformen, bei denen an Stelle des Stößels beispielsweise
eine Kette oder ein Schneckengetriebe verwendet wird, wobei eine Kette so angeordnet
ist, daß sie um das Zahnrad 18 läuft, ohne den benötigten Schaftüberstand dabei zu
beeinflussen. Bei einem Schneckengetriebe schmiegt sich eine am Ende einer Welle hergestellte
Schnecke vorzugsweise mit einem bis vier Zähnen an dem als Schneckenrad ausgebildeten
Zahnrad 18 an. Aufgrund der schlupffreien Kraftübertragung und der selbsthemmenden
Wirkung entgegen der frei wählbaren Antriebsdrehrichtung, ist sowohl bei einer Kette
als auch bei einem Schneckengetriebe der Einsatz einer separaten Sperrklinken- oder
Ratscheneinrichtung nicht notwendig.
[0053] Weil der erfindungsgemäße Schraubenschlüssel 1 im wesentlichen aus handelsüblichen
Einzelteilen aufgebaut ist, ist auch bei anwendungsspezifischen Sonderanfertigungen
das kostengünstige Herstellen des Schraubenschlüssels stets gewährleistet.
In weiteren Ausführungsformen der Erfindung tritt der Stößel 5 mit dem Zahnrad 18
nicht während der Vorwärtsbewegung, d.h. bei der Bewegung in Richtung des Zahnrads
18, sondern während der Rückwärtsbewegung in Eingriff. Dies wird beispielsweise durch
eine entsprechend ausgestaltete Spitze des Stößels, beispielsweise in Form eines Widerhakens
erreicht. In einer weiteren Ausgestaltung dieser speziellen Ausführungsform ist die
beschriebene Sperrklinkeneinrichtung und die Antriebseinrichtung an die umgekehrte
Drehrichtung des Zahnrades (18) angepaßt.
Bezugszeichenliste:
[0054]
- 1
- Schraubenschlüssel
- 2
- Schaft
- 2a, 2b
- Schafthälften
- 3
- Nockenwelle
- 4
- Nockenscheibe
- 5
- Stößel
- 6
- Anschlagende des Stößels
- 7
- Nieten
- 8
- Schutzstreifen
- 9
- Schaftende
- 10
- Aussparung
- 11
- Endflächen
- 12
- Spiralfeder
- 13
- Endbereich des Stößels
- 14
- Nuß
- 15
- Halterung
- 16
- Öffnungen der Nuß
- 17
- Zahnkranz
- 18
- Zahnrad
- 19
- Zähne
- 19a-d
- Zähne
- 20
- Eingriffsende des Stößels
- 21
- Sperrstift
1. Schraubenschlüssel (1) mit
einer auf eine mehrkantige Mutter oder einen Kopf einer Schraube stülpbaren Nuß (14),
die einen äußeren Zahnkranz (17) besitzt und am Ende eines Schaftes (2) angeordnet
ist,
vorzugsweise einer Sperrklinkeneinrichtung (21), die so angeordnet ist, daß sie in
einer Drehrichtung eine Relativbewegung zwischen der Nuß (14) und dem Schaft (2) zuläßt
und in der anderen Drehrichtung sperrt,
und einer Antriebseinrichtung (3, 4, 5), die diese Drehbewegung auslöst, dadurch
gekennzeichnet, daß
zwischen der Nuß (14), und der Antriebseinrichtung (3, 4, 5) ein Zahnrad (18) so angeordnet
ist, daß ein Ende (20) der Antriebseinrichtung mit dem Zahnrad (18) in Eingriff steht
und über eine kämmende Verbindung zwischen dem Zahnrad (18) und dem Zahnkranz (17)
die Drehbewegung der Nuß (14) erfolgt.
2. Schraubenschlüssel (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Antriebseinrichtung einen Stößel (5) umfaßt, der zur Mittellinie des Zahnrads
(18) versetzt mit diesem in Eingriff tritt.
3. Schraubenschlüssel (1) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
der Stößel (5) aus einem gehärteten Stahlstift besteht, dessen mit dem Zahnrad (18)
in Eingriff tretendes Ende (20) D-förmig ausgebildet ist.
4. Schraubenschlüssel (1) nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß
der Stößel (5) vorgespannt und selbstfedernd ist.
5. Schraubenschlüssel (1) nach Anspruch 2 dadurch gekennzeichnet, daß
der Stößel (5) in dem dem Zahnrad (18) zugewandten Bereich seitlich auslenkbar gehalten
ist.
6. Schraubenschlüssel (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß
die Sperrklinkeneinrichtung (21) das Zahnrad in einer Drehrichtung freigibt und in
der anderen sperrt.
7. Schraubenschlüssel (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß
die Antriebseinrichtung (3, 4, 5) vermittels des Stößels (5) periodisch Impulse auf
das Zahnrad (18) überträgt.
8. Schraubenschlüssel (1) nach einem Ansprüche 2 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß
der Antrieb des Stößels (5) über eine Nockenscheibe (4) erfolgt.
9. Schraubenschlüssel (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Antriebseinrichtung ein Schneckengetriebe aufweist, welches zusätzlich die Funktion
der Sperrklinkeneinrichtung (21) bereitstellt.
10. Schraubenschlüssel (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß
die Antriebseinrichtung einen hydraulischen oder pneumatischen Antrieb umfaßt.
11. Schraubenschlüssel (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet,
daß
die Antriebseinrichtung einen elektrischen Antrieb umfaßt.
12. Schraubenschlüssel (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet,
daß
am Schaft (2) eine Einstelleinrichtung angeordnet ist, mit der die Antriebseinrichtung
relativ zum Zahnrad (18) ausrichtbar ist.
13. Schraubenschlüssel (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet,
daß
der Schaft (2) zwischen der Nuß und dem Zahnrad (18), vorzugsweise in einen Bereich
von bis zu etwa 35°, so abgewinkelt oder abwinkelbar ist, daß sich die Drehachsen
der Nuß (14) und des Zahnrads (18) im wesentlichen schneiden.
14. Schraubenschlüssel (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet,
daß
der Schaft (2) zwischen der Nuß und dem Zahnrad (18) seitlich abgewinkelt ist, wobei
die Drehachsen der Nuß (14) und des Zahnrads (18) im wesentlichen parallel verlaufen.