[0001] Die Erfindung betrifft eine Hubvorrichtung, insbesondere eine Scherenbühne, gemäß
dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
[0002] Aus dem Stand der Technik sind eine Vielzahl von Hubvorrichtungen der obigen Art
bekannt. Bei der Scherenbühne gemäß EP 0 356 761 B1 bildet eine Plattform derselben
eine Arbeitsbühne, die über eine Hubeinrichtung, nämlich ein Scherengetriebe, mit
einem Fahrwerk verbunden ist. Mit Hilfe des Scherengetriebes ist die Plattform gegenüber
dem Fahrwerk ausfahrbar sowie einfahrbar.
[0003] Derartige Hubvorrichtungen werden üblicherweise in ausgefahrenem Zustand der Plattform
von einer auf derselben und damit auf der Arbeitsbühne befindlichen Person verfahren.
Hierbei ist es erforderlich, daß die Hubvorrichtung beim Verfahren derselben mit ausgefahrener
Plattform nicht umkippen kann. So muß unter anderem gewährleistet sein, daß die Hubvorrichtung
auch dann nicht umkippt, wenn dieselbe unbeabsichtigt in eine Bodenöffnung fährt.
Bekannte Scherenhubvorrichtungen verfügen jedoch nur über einen unzureichenden Schutz
vor unbeabsichtigtem Umkippen.
[0004] Hiervon ausgehend liegt der vorliegenden Erfindung das Problem zugrunde, eine Hubvorrichtung
mit ausreichendem Schutz vor unbeabsichtigtem Umkippen derselben zu schaffen.
[0005] Zur Lösung dieses Problems weist die erfindungsgemäße Hubvorrichtung die Merkmale
des Patentanspruchs 1 auf. Durch die Verringerung der Bodenfreiheit des Fahrwerks
in ausgefahrenem Zustand der Plattform ist gewährleistet, daß die Hubvorrichtung in
Ihrer Position stabilisiert wird. Nähert sich zum Beispiel die Hubvorrichtung beim
Verfahren derselben einer Bodenöffnung, so sitzt in Folge eingeschränkter Bodenfreiheit
des Fahrwerks die Hubvorrichtung auf dem Boden auf. Ein Einfahren derselben in die
Bodenöffnung wird vermieden. Die Hubvorrichtung ist vor unbeabsichtigtem Umkippen
gesichert.
[0006] Mindestens ist ein Schutzbügel am Fahrwerk schwenkbar gelagert, der zur Verringerung
der Bodenfreiheit des Fahrwerks verschwenkbar ist. Vorzugsweise sind zwei Schutzbügel
zu beiden Seiten des Fahrwerks angeordnet. Dies gewährleistet mit besonders geringem
konstruktivem Aufwand einen sicheren Schutz vor unbeabsichtigtem Umkippen der Hubvorrichtung.
[0007] Nach einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist der Schutzbügel beim Ausfahren
und Einfahren der Plattform automatisch verschwenkbar. Hierdurch ist gewährleistet,
daß die Bodenfreiheit der Hubvorrichtung bei ausgefahrener Plattform stets verringert
ist. Eine Fehlbedienung ist ausgeschlossen.
[0008] Bevorzugte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen und
der Beschreibung. Ausführungsbeispiele der Erfindung werden anhand der Zeichnung näher
erläutert. In der Zeichnung zeigen:
- Fig. 1
- Eine Scherenbühne in perspektivischer Draufsicht,
- Fig. 2
- ein Detail der Scherenbühne gemäß Fig. 1 im Bereich eines Fahrwerks in einem die Bodenfreiheit
desselben verringernden Zustand nach einem ersten Ausführungsbeispiel der Erfindung
in Seitenansicht,
- Fig. 3
- das Detail gemäß Fig. 2 in einem die Bodenfreiheit nicht verringerndem Zustand in
einer Ansicht analog zu Fig. 2,
- Fig. 4
- einen Querschnitt durch das Detail der Fig. 2 gemäß dem Schnitt IV - IV in Fig. 2,
- Fig. 5
- das Detail gemäß Fig. 2 in einer um 90° aus der Zeichenebene gedrehten Ansicht,
- Fig. 6
- ein Detail der Scherenbühne gemäß Fig. 1 im Bereich eines Fahrwerks in einem die Bodenfreiheit
desselben verringernden Zustand nach einem zweiten Ausführungsbeispiel der Erfindung
in perspektivischer Draufsicht, und
- Fig. 7
- das Detail gemäß Fig. 6 in einem die Bodenfreiheit nicht verringernden Zustand in
einer Ansicht analog zu Fig. 6.
[0009] Bei den in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen einer Hubvorrichtung
handelt es sich um eine Scherenbühne. Diese ist für den Einsatz in Innenräumen sowie
für den Außeneinsatz geeignet. Die Scherenbühne kann sowohl in eingefahrenem Zustand
als auch in ausgefahrenem Zustand von einer Bedienperson verfahren werden.
[0010] Eine Scherenbühne 10 weist ein Fahrwerk 11 sowie eine Plattform 12 auf, wobei Fahrwerk
11 und Plattform 12 durch ein Scherengetriebe 13 miteinander verbunden sind. Die Plattform
12 bildet eine Arbeitsbühne. Mit Hilfe des Scherengetriebes 13 ist die Plattform 12
und damit die Arbeitsbühne gegenüber dem Fahrwerk 11 in vertikaler Richtung ausfahrbar
sowie einfahrbar. Die Ausfahrhöhe der Plattform 12 ist hierbei von einer Bedienperson
individuell einstellbar.
[0011] Das Fahrwerk 11 der Scherenbühne 10 verfügt über Räder 14. Mit den Rädern 14 steht
die Scherenbühne 10 auf einem Bodenbelag. Die Bodenfreiheit der Scherenbühne 10 ergibt
sich aus dem Abstand zwischen diesem Bodenbelag und einer Bodenwand 15 des Fahrwerks
11.
[0012] Um die Scherenbühne 10 beim Verfahren derselben im ausgefahrenem Zustand der Plattform
12 gegen Umkippen zu sichern, ist dem Fahrwerk 11 zu beiden Seiten ein schwenkbar
an diesem gelagertes Mittel bzw. Element, nämlich ein Schutzbügel 16, zugeordnet.
Es sind somit zwei Schutzbügel 16 vorhanden, die gleich ausgebildet sind. In ausgefahrenem
Zustand der Plattform 12 ist der Schutzbügel 16 in einen Bereich unterhalb der Bodenwand
15 des Fahrwerks 11 verschwenkt (Fig. 2, 5). Hierdurch wird in ausgefahrenem Zustand
der Plattform 12 die Bodenfreiheit des Fahrwerks 11 verringert. In eingefahrenem Zustand
der Plattform 12 hingegen ist der Schutzbügel 16 in einen Bereich oberhalb der Bodenwand
15 des Fahrwerks 11 verschwenkt (Fig. 3). Die gesamte Bodenfreiheit der Scherenbühne
10 ist in diesem Fall freigegeben. Durch den verschwenkbar am Fahrwerk 11 der Scherenbühne
10 gelagerten Schutzbügel 16 ist demnach gewährleistet, daß die Bodenfreiheit der
Scherenbühne 10 bei Bedarf, nämlich bei ausgefahrener Plattform 12, verringert werden
kann. In diesem Fall wird die Position der gesamten Scherenbühne 10 stabilisiert.
Auch in dem Fall, in dem die Scherenbühne 10 unbeabsichtigt in eine Bodenöffnung des
Bodenbelags hineinfährt, ist die Scherenbühne 10 gegen Umkippen gesichert, da durch
die reduzierte Bodenfreiheit die Scherenbühne 10 auf dem Bodenbelag aufsitzt.
[0013] Die Schutzbügel 16 können sowohl von Hand als auch automatisch verschwenkt werden.
Jeder Schutzbügel 16 ist durch eine eigene Anordnung verschwenkbar am Fahrwerk 11
angelenkt. Eine Betätigung der beiden Anordnungen kann sowohl gemeinsam (synchron)
als auch unabhängig voneinander erfolgen. Die beiden Anordnungen sind im wesentlichen
gleich ausgebildet. Die Anordnung eines Schutzbügels 16 am Fahrwerk 11 zum automatischen
Verschwenken desselben in Abhängigkeit von der Position der Plattform 12 wird im nachfolgenden
anhand der Fig. 2 bis 5 näher erläutert.
[0014] Fig. 2, 5 zeigen den Schutzbügel 16 bei ausgefahrener Plattform 12 der Scherenbühne
10. In diesem Fall ist der Schutzbügel 16 in einen Bereich unterhalb der Bodenwand
15 des Fahrwerks 11 verschwenkt. Fig. 3 hingegen zeigt den Schutzbügel 16 in eingefahrenem
Zustand der Plattform 12. In diesem Fall ist der Schutzbügel 16 in einen Bereich oberhalb
der Bodenwand 15 des Fahrwerks 11 verschwenkt.
[0015] Der Schutzbügel 16 ist schwenkbar am Fahrwerk 11 gelagert. Hierzu ist der Schutzbügel
16 an seinen Enden 17 mit einer Scheibe 18 fest verbunden, die über einen Lagerbolzen
19 verdrehbar und damit schwenkbar an einer Seitenplatte 20 des Fahrwerks 11 befestigt
ist. Der Lagerbolzen 19 ist durch eine Mutter 21 gegen ungewolltes Lösen gesichert.
[0016] Die Scheibe 18 trägt einem Vorsprung 22. Der Vorsprung 22 steht in Eingriff mit einem
ersten Getriebeelement 23 eines Umsetzgetriebes 24. Dieses erste Getriebeelement 23
ist gemeinsam mit einem zweiten Getriebeelement 25 an der Seitenplatte 20 des Fahrwerks
11 drehbar und damit verschwenkbar gelagert. Die verschwenkbare Lagerung der Getriebeelemente
23, 25 an der Seitenplatte 20 des Fahrwerks 11 übernimmt ein weiterer Lagerbolzen
26. An einem dem Vorsprung 22 der Scheibe 18 zugewandten Ende des ersten Getriebeelements
23 verfügt dasselbe über eine Ausnehmung 27. Die Ausnehmung 27 des ersten Getriebeelements
23 verfügt über eine größere Abmessung als der Vorsprung 22 der Scheibe 18. Insofern
ist der Vorsprung 22 mit Spiel innerhalb der Ausnehmung 27 angeordnet.
[0017] Die Bewegungsfreiheit vom ersten Getriebeelement 23 und zweitem Getriebeelement 25
ist nicht nur durch die gemeinsame Lagerung am Lagerbolzen 26 beschränkt, sondern
ferner durch die Verbindung derselben durch ein Federelement 28. Das Federelement
28 verbindet demnach das erste Getriebeelement 23 mit den zweiten Getriebeelement
25 und verhindert die freie Bewegung des ersten Getriebeelements 23 in Richtung auf
die Bodenwand 15. In entgegengesetzter Richtung wird die freie Verschwenkbarkeit des
ersten Getriebeelements 23 durch einen dem zweiten Getriebeelement 25 zugeordneten
Anschlag 29 begrenzt.
[0018] Das Federelement 28 ist mit dem ersten Getriebeelement 23 und dem zweiten Getriebeelement
25 über diesen zugeordnete Vorsprünge 30, 31 verbunden. Der Anschlag 29 ist durch
Schweißen fest mit dem zweiten Getriebeelement 25 verbunden.
[0019] Das zweite Getriebeelement 25 ist durch ein drittes Getriebeelement 32 mit einem
Betätigungsorgan 33 verbunden. Das dritte Getriebeelement 32 ist hierzu am zweiten
Getriebeelement 25 einerseits und am Betätigungsorgan 33 andererseits gelagert. Lagerbolzen
34, 35 übernehmen die Lagerung des dritten Getriebeelements 32 am Betätigungsorgan
33 und zweiten Getriebeelement 25. Zur Gewährleistung einer einfachen Montage des
Umsetzgetriebes 24 ist das dritte Getriebeelement 32 in seiner Länge verstellbar.
[0020] Das Betätigungsorgan 33 verfügt über einen Betätigungsbolzen 36, an dessen Ende 37
ein Führungselement 38 für einen unteren Scherenarm 39 des Scherengetriebes 13 befestigt
ist. Im eingefahrenen Zustand der Plattform 12 liegt der untere Scherenarm 39 des
Scherengetriebes 13 auf dem Betätigungsbolzen 36 des Betätigungsorgans 33 auf und
drückt diesen nach unten. Dies erfolgt entgegen einer von einem Federelement 40 ausgeübten
Federkraft. Das Federelement 40 ist hierbei in einer Hülse 41 angeordnet, in die der
Betätigungsbolzen 36 mit einem dem Ende 37 gegenüberliegenden Ende 42 hineinragt.
Mit Hilfe des oben beschriebenen Umsetzgetriebes 24 ist der Schutzbügel 16 in Abhängigkeit
von der Einfahrbewegung sowie Ausfahrbewegung der Plattform 12 automatisch verschwenkbar.
Die Funktionsweise der Vorrichtung wird wie folgt beschrieben:
[0021] In eingefahrenem Zustand der Plattform 12 (Fig. 3) liegt der untere Scherenarm 39
auf dem Betätigungsbolzen 36 des Betätigungsorgans 33 auf. Der Scherenarm 39 drückt
hierbei das Betätigungsorgan 33 entgegen dem Federelement 40 nach unten. Dieses Nachuntendrücken
des Betätigungsorgans 33 wird durch das dritte Getriebeelement 32 auf das zweite Getriebeelement
25 übertragen. Hierdurch wird das zweite Getriebeelement 25 im Gegenuhrzeigersinn
verschwenkt. Durch die Kopplung von zweitem Getriebeelement 25 und erstem Getriebeelement
23 durch das Federelement 28 wird auch das erste Getriebeelement 23 im Gegenuhrzeigersinn
verschwenkt. Ein Steg 43 der Ausnehmung 27 kommt hierbei am Vorsprung 22 der Scheibe
18 zur Anlage und zieht diese nach oben. Demnach wird auch die Scheibe 18 und somit
der Schutzbügel 16 im Gegenuhrzeigersinn verschwenkt. Der Schutzbügel 16 ist demnach
in eingefahrenem Zustand der Plattform 12 nach oben verschwenkt und zwar in einen
Bereich oberhalb der Bodenwand 15 des Fahrwerks 11.
[0022] Beim Ausfahren der Plattform 12 gibt der untere Scherenarm 39 des Scherengetriebes
13 den Betätigungsbolzen 36 des Betätigungsorgans 33 frei (Fig. 2). Die Federkraft
des Federelements 40 drückt das Betätigungsorgan 33 nach oben. Durch das dritte Getriebeelement
32 wird dieses Nachobenbewegen des Betätigungsorgans 33 auf das zweite Getriebeelement
25 übertragen. Dieses wird im Uhrzeigersinn nach unten verschwenkt. Das Nachuntenverschwenken
des zweiten Getriebeelements 25 wird sodann durch den Anschlag 29 auf das erste Getriebeelement
23 übertragen. Demnach wird auch dieses im Uhrzeigersinn nach unten verschwenkt. Dabei
kommt ein Steg 44 der Ausnehmung 27 am Vorsprung 22 der Scheibe 18 zur Anlage und
drückt diese im Uhrzeigersinn nach unten. Durch die Verschwenkbewegung der Scheibe
18 im Uhrzeigersinn nach unten gelangt der Schutzbügel 16 in einen Bereich unterhalb
der Bodenwand 15 des Fahrwerks 11. Im ausgefahrenen Zustand der Plattform 12 wird
demnach automatisch die Bodenfreiheit des Fahrwerks 11 und damit der Scherenbühne
10 verringert.
[0023] Bei ausgefahrener Plattform 12 (Fig. 2) ist die Position des Schutzbügels 16 gesichert.
Dies gewährleistet das Zusammenspiel einer der Scheibe 18 zugeordneten Ausnehmung
48 mit einer Nase 49 des zweiten Getriebeelements 25. Beim Ausfahren der Plattform
12 rastet die Nase 49 in die Ausnehmung 48 der Scheibe 18 ein zur formschlüssigen
Arretierung der Position des Schutzbügels 16.
[0024] Die oben beschriebene Einrichtung bzw. das Umsetzgetriebe 24 kann zu beiden Enden
eines jeden Schutzbügels 16 angeordnet sein, die dann wirkungsgleich ausgebildet sind.
Alternativ ist es auch möglich, daß jedem Schutzbügel 16 nur ein Umsetzgetriebe 24
zugeordnet, nämlich an einem Ende desselben. Am anderen Ende des Schutzbügels 16 wird
derselbe dann lediglich arretiert.
[0025] Gemäß Fig. 2 und 3 ist dem Betätigunsorgan 33 ein Schaltelement 45 zugeordnet. Ein
Schalter 46 des Schaltelements 45 tastet die Position des Betätigungsorgans 33 und
damit der Plattform 12 ab. Der Schalter 46 des Schaltelements 45 kommt hierbei an
einem Gegenstück 47 des Betätigungsorgans 33 zur Anlage, das eine entsprechende Kontur
aufweist. In Abhängigkeit des Schaltzustands des Schaltelements 45 können verschiedene
Prozesse in Verbindung mit der Handhabung der Scherenbühne 10 gesteuert werden. So
kann der Bedienperson unter anderem angezeigt werden, ob der Schutzbügel 16 in einen
Bereich unterhalb oder oberhalb der Bodenwand 15 des Fahrwerks 11 verschwenkt ist.
[0026] Bei dem im Zusammenhang mit Fig. 2 bis 5 erörterten Ausführungsbeispiel handelt es
sich um ein rein mechanisches Konstruktionsprinzip um Hubvorrichtungen vor ungewolltem
Umkippen zu schützen. Im Zusammenhang mit dem in Fig. 6, 7 gezeigten Ausführungsbeispiel
wird ein hydraulich-mechanisches Konstruktionsprinzip für einen sogenannten Umsturzschutz
beschrieben.
[0027] Beim Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 6, 7 sind ebenfalls zu beiden Seiten des Fahrwerks
11 der Scherenbühne 10 Schutzbügel 50 schwenkbar gelagert. Die zu beiden Seiten des
Fahrwerks 11 angeordneten Schutzbügel 50 sind widerrum gleich ausgebildet.
[0028] Die Schutzbügel 50 sind unterhalb einer Bodenwand 51 des Fahrwerks 11 angeordnet
und über Drehgelenke 52 an der Bodenwand 51 gelagert. Drehachsen der Drehgelenke 52
verlaufen parallel zu einer Längsmittelachse des Fahrwerks 11. In ausgefahrenem Zustand
der Plattform 12 der Scherenbühne 10 sind die Schutzbügel 50 gemäß Fig. 6 zur Verringerung
der Bodenfreiheit des Fahrwerks 11 verschwenkt. In eingefahrenem Zustand der Plattform
12 hingegen sind die Schutzbügel 50 gemäß Fig. 7 in eine Ebene parallel zur Bodenwand
51 unmittelbar unterhalb derselben verschwenkt. In diesem Fall wird die Bodenfreiheit
des Fahrwerks 11 freigegeben.
[0029] Zur Verschwenkung der Schutzbügel 50 dient ein Hydraulikzylinder 53 sowie ein Umsetzgetriebe
54. Der Hydraulikzylinder 53 und das Umsetzgetriebe 54 sind oberhalb der Bodenwand
51 des Fahrwerks 11 angeordnet. Lediglich die Schutzbügel 50 sowie die Drehgelenke
52 sind unterhalb der Bodenwand 51 positioniert. Hierdurch sind Hydraulikzylinder
53 und Umsetzgetriebe 54 vor Beschädigungen geschützt. Der Hydraulikzylinder 53 bewirkt
als Antrieb das Verschwenken der Schutzbügel 50. Der Hydraulikzylinder 53 ist durch
nicht dargestellte Mittel mit der Plattform 12 gekoppelt. Sowohl beim Einfahren als
auch beim Ausfahren der Plattform wird der Hydraulikzylinder 53 durch diese nicht
dargestellten Mittel automatisch gesteuert, um sodann ein Verschwenken der Schutzbügel
50 zu bewirken.
[0030] Das Umsetzgetriebe 54 setzt die Einfahr- und Ausfahrbewegung eines Kolbens 55 des
Hydraulikzylinders 53 in die Verschwenkbewegung der Schutzbügel 50 um. Hierzu verfügt
das Umsetzgetriebe 54 über zwei an einer gemeinsamen Stange 56 gelagerte Gleitelemente
57. Die Gleitelemente 57 sind einerseits miteinander und andererseits mit dem Kolben
55 des Hydraulikzylinders 53 durch ein Kniegelenk 58 verbunden. Jedes Gleitelement
57 ist darüber hinaus über jeweils einen Hebel 59 mit jeweils einem Schutzbügel 50
verbunden. Die Funktionsweise der Vorrichtung kann wie folgt beschrieben werden:
[0031] In eingefahrenem Zustand der Plattform 12 (Fig. 7) ist der Kolben 55 des Hydraulikzylinders
53 eingefahren. Hierdurch sind die Gleitelemente 57 über das Kniegelenk 58 in Richtung
auf eine Längsmittelachse 60 des Hydraulikzylinder 53 bzw. Kolbens 55 verschoben,
also dicht zusammengerückt. Hierdurch sind auch die Hebel 59 in Richtung auf die Längsmittelachse
60 verschoben, was ein Nachobenverschwenken der Schutzbügel 50 in Richtung auf die
Bodenwand 51 bewirkt. In eingefahrenem Zustand der Plattform 12 sind demnach die Schutzbügel
50 derart verschwenkt, daß die Bodenfreiheit des Fahrwerks 11 freigegeben ist.
[0032] Beim Ausfahren der Plattform wird der Kolben 55 des Hydraulikzylinders 53 entlang
der Längsmittelachse 60 verschoben. Dies bewirkt ein Auseinanderdrücken des Kniegelenks
58 und damit ein Nachaußenverschieben der Gleitelemente 57 entlang der Stange 56.
Durch das Nachaußenschieben der Gleitelemente 57 auf der Stange 56 werden sogleich
über die Hebel 59 die Schutzbügel 50 um die Drehgelenke 52 verschwenkt. Die Bodenfreiheit
des Fahrwerks wird verringert.
[0033] Bei ausgefahrener Plattform 12 ist die Position der Schutzbügel 50 gesichert. Dies
wird dadurch gewährleistet, daß das Kniegelenk 58 in gestreckter Position eine selbsthemmende
Stellung einnimmt.
[0034] Die oben beschriebene Einrichtung bzw. das oben beschriebene Umsetzgetriebe 54 ist
vorzugsweise zu beiden Enden eines jeden Schutzbügels 50 angeordnet. Es ist jedoch
nur zu einer Seite der Schutzbügel 50 ein Hydraulikzylinder vorgesehen.
[0035] Die obigen Konstruktionsprinzipen sind nicht nur bei Scherenbühnen einsetzbar, sondern
bei einer Vielzahl von Hubvorrichtungen. So können auch Hubvorrichtungen mit teleskopartigen
Hubeinrichtungen für die Plattform vor ungewolltem Umkippen gesichert werden.
1. Hubvorrichtung, insbesondere Scherenbühne, mit einem Fahrwerk (11), einer Plattform
(12) und einer Hubeinrichtung, insbesondere einem Scherengetriebe (13), zum Ausfahren
und Einfahren der Plattform (12) gegenüber dem Fahrwerk (11), gekennzeichnet durch mindestens ein Mittel, das bei ausgefahrener Plattform (12) die Bodenfreiheit des
Fahrwerks (11) verringert.
2. Hubvorrichtung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch mindestens ein schwenkbar am
Fahrwerk (11) gelagertes Element, insbesondere einen Schutzbügel (16, 50), das zur
Verringerung der Bodenfreiheit des Fahrwerks (11) verschwenkbar ist.
3. Hubvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der oder jeder
Schutzbügel (16, 50) beim Ausfahren und beim Einfahren der Plattform (12) automatisch
verschwenkbar ist.
4. Hubvorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß dem oder jedem Schutzbügel (16, 50) ein Umsetzgetriebe (24, 54) zugeordnet ist,
daß das automatische Verschwenken des Schutzbügels (16, 50) bewirkt.
5. Hubvorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß der oder jeder Schutzbügel (16) bei ausgefahrener Plattform (12) in einen Bereich
unterhalb einer Bodenwand (15) des Fahrwerks (11) und bei eingefahrener Plattform
(12) in einen Bereich oberhalb der Bodenwand (15) des Fahrwerks (11) verschwenkbar
ist.
6. Hubvorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß beim Einfahren der Plattform (12) ein Scherenarm (39) des Scherengetriebes (13)
auf ein Betätigungsorgan (33) des Umsetzgetriebes (24) drückt und hierdurch der oder
jeder Schutzbügel (16) automatisch in den Bereich oberhalb der Bodenwand (15) des
Fahrwerks (11) verschwenkt.
7. Hubvorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß beim Ausfahren der Plattform (12) der Scherenarm (39) das Betätigungsorgan (33)
freigibt und hierdurch der oder jeder Schutzbügel (16) automatisch in den Bereich
unterhalb der Bodenwand (15) des Fahrwerks (11) verschwenkt.
8. Hubvorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
daß der oder jeder Schutzbügel (16) vorzugsweise zu beiden Enden desselben bei ausgefahrener
Plattform (12) formschlüssig arretierbar ist.
9. Hubvorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß dem Umsetzgetriebe (54) ein Hydaulikzylinder (53) zugeordnet ist, wobei der Hydraulikzylinder
(53) automatisch mit dem Einfahren oder Ausfahren der Plattform (12) den oder jeden
Schutzbügel (50) verschwenkt.
10. Hubvorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß das Umsetzgetriebe (54)
zwei an einer Stange (56) gelagerte Gleitelemente (57) aufweist, wobei die Gleitelemente
(57) über ein Kniegelenk (58) untereinander sowie mit dem Hydraulikzylinder (53) verbunden
sind und wobei jedes Gleitelement (57) über jeweils einen Hebel (59) das Verschwenken
jeweils eines Schutzbügels (50) bewirkt.