[0001] Die Erfindung betrifft einen Dünnschichtkühler nach dem Oberbegriff des Anspruches
1.
[0002] Derartige Dünnschichtkühler sind in den unterschiedlichsten Ausgestaltungen bekannt.
Sie werden nicht nur als Wärmetauscher bei der Herstellung von fetthaltigen Nahrungsmitteln,
sondern auch zur Bearbeitung und Herstellung folgender Stoffe eingesetzt: Schokoladen-
und Kakaomassen, Fettglasur und Kakaobutter, Erdnussbutter, Nuss- und Mandelmassen,
Fruchtsäften, Spirituosen, Cremes und Kosmetika, Produkte der chemischen und pharmazeutischen
Industrie, Lacke, Farben und Wachse, Schmieröle und Schmierfette, monomere und polymere
flüssige Kunststoffe.
[0003] Die Anwendungsgebiete sind vielschichtig. Bei den bekannten Wärmetauschern besteht
die Gefahr, daß sich das Produkt an den Wandungen des Rotors und des Stators aufbaut.
Das geschieht durch Separation von Feststoffen von den Flüssigbestandteilen bei Mischungen
oder Viskositätsänderungen. Bei fetthaltigen Gemischen bilden sich Fettkristalle an
den Wandungen. Dadurch wird der Wärmeübergang laufend schlechter. Es kann sogar zu
Verstopfungen kommen. Bekannt ist es, die Krusten durch Abstreifer laufend mechanisch
zu entfernen. Dieses bedeutet einen höheren maschinellen Aufwand. Die Abstreifer und
die Wandungen vom Rotor verschleissen. Es kommt zu Maschinenstillständen. Weiterhin
liegt ein höherer Energieverbrauch vor.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Dünnschichtkühler der eingangs genannten
Art zu schaffen, der ohne Abstreifer auskommt und dennoch mit einem hohen Wirkungsgrad
und einer langen Lebensdauer arbeitet. Diese Augabe wird grundsätzlich durch das Kennzeichen
des Anspruches 1 gelöst.
[0005] Dadurch, daß die verschleissfeste, anorganische Antihaftbeschichtung an den entsprechenden
Flächen, die den Spalt zwischen Rotor und Stator begrenzen, vorgesehen ist, wird praktisch
ein Verkrusten und ein Absetzen von Produktbestandteilen vermieden. Das Material weist
eine hohe Abriebfestigkeit und eine völlige Geschmacksneutralität auf. Letzteres ist
insbesondere bei der Behandlung von Nahrungsmitteln wichtig.
[0006] In den Unteransprüchen sind vorteilhafte Ausgestaltungen unter Schutz gestellt.
[0007] Grundsätzlich ist es auch möglich, den Dünnschichtkühler zum Erwärmen entsprechender
Produkte einzusetzen (Anspruch 7).
[0008] Im folgenden wird die Erfindung unter Hinweis auf die Zeichnung anhand eines Ausführungsbeispieles
erläutert.
[0009] In der einzigen Figur ist schematisch eine Ausführungsform eines Dünnschichtkühlers
dargestellt. Dieser besteht aus einem vertikal angeordneten, doppelwandigen Kühlzylinder,
der den Stator 1 bildet. Der Stator 1 ist oben mit einer die Lager 4 für den Rotor
2 tragenden Abdeckplatte 14 versehen.
[0010] In dem Stator 1 rotiert der Rotor 2, der mit Hilfe der Lager 4 und seiner Antriebswelle
16 fliegend gelagert ist. Der Antrieb erfolgt mit Hilfe eines Elektromotors über ein
Getriebe 6, evtl. auch mit Direktantrieb (Stellmotore oder frequenzgesteuerte Antriebsmotore).
[0011] Durch den Hohlraum 17, der als Hohlwelle 16 ausgebildeten Antriebswelle, führt das
Kühlrohr 5 in den Innenraum des Rotors 2. An dem oberen Ende des Kühlrohres 5 ist
eine Drehverbindung 7 angeordnet, durch die der Kühlmittelzufluss ein- und ausgeschaltet
werden kann. Der Kühlmitteleintritt ist mit 12 und der Kühlmittelaustritt mit 13 bezeichnet.
[0012] Der Stator 1 bildet ein doppelwandiges Gehäuse, in dessen Innenraum bei 10 Kühlmittel
zu- und bei 11 Kühlmittel abgeführt wird. Im unteren Bereich ist der den Kühlzylinder
bildende Stator 1 bei 15 konisch ausgebildet.
[0013] Das zu kühlende und zu behandelnde Produkt tritt bei 8 ein und bei 9 wieder aus.
[0014] Das Produkt strömt durch den Spalt 3 zwischen Rotor und Stator und wird an den mit
einer verschleissfesten, anorganischen Antihaftbeschichtung versehenen Beschichtung
gekühlt. Vorzugsweise wird hier als Beschichtung eine solche auf der Basis von Metall/Metalloxid
eingesetzt. Durch diese Beschichtung wird vermieden, dass das zu kühlende Produkt
sich absetzt oder verkrustet. Das Produkt wird an den beschichteten Flächen gekühlt
und nimmt eine niedrigere Temperatur und damit im allgemeinen eine höhere Viskosität
an. Der Kühleffekt lässt sich durch die Regelung des Förderstromes und Temperierung
des Kühlmittels (±) beeinflussen.
[0015] Wenn eine Erwärmung des Produktes gewünscht wird, kann anstelle des Kühlmittels auch
ein Mittel zum Erwärmen zugeführt werden. Als Kühlmittel kommt Wasser oder auch ein
anderes Kühlmittel, z.B. eine Sole, infrage.
1. Dünnschichtkühler für niedrig- bis mittelviskose Stoffe, insbesondere fetthaltige
Nahrungsmittel, mit einem einen Stator (1) bildenden Kühlzylinder, in dem ein langsam
laufender Rotor (2) drehangetrieben gelagert ist, wobei zwischen Rotor und Stator
ein Spalt (3) vorgesehen ist, dadurch gekennzeichnet, dass die den Spalt (3) begrenzenden
Flächen des Rotors (2) und des Stators (1) mit einer verschleissfesten, anorganischen
Antihaftbeschichtung versehen sind.
2. Dünnschichtkühler nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei der Antihaftbeschichtung
um eine solche auf der Basis von Metall/Metalloxid handelt.
3. Dünnschichtkühler nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Spalt (3)
5 bis 15 mm breit ist.
4. Dünnschichtkühler nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Mantelfläche
des Rotors (2) im Spalt (3) als ein- oder mehrgängige Schnecke ausgebildet ist.
5. Dünnschichtkühler nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass der Rotor (2) fliegend gelagert ist.
6. Dünnschichtkühler nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass die Antriebswelle des Rotors (2) als Hohlwelle (16) ausgebildet ist, durch die
das Rohr (5) zur Zuführung des Kühlmittels führt.
7. Dünnschichtkühler nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass anstelle des Kühlmittels ein Mittel zum Erwärmen zuführbar ist.