[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Zeitmeßgerät zum Zähneputzen, insbesondere für
Kinder.
[0002] Zähneputzen wird von Kindern oft als lästige Pflicht empfunden. Sie putzen daher
die Zähne häufig zu wenig oder zu kurz.
[0003] Aufgabe der Erfindung ist es, Kinder zum häufigen Zähneputzen über einen ausreichend
langen Zeitraum zu animieren.
[0004] Dies wird erfindungsgemäß mit einem Zeitmeßgerät erreicht, das als Gebißmodell ausgebildet
und von einer Offenstellung zu Beginn des vorbestimmten Zeitintervalls zum Zähneputzen
in eine Schließstellung nach Ablauf des Zeitintervalls bewegbar ist.
[0005] Zu Beginn des Zähneputzens wird das Gebißmodell geöffnet. Das Zeitmeßgerät wird dann
automatisch oder durch einen gesonderten Vorgang in Gang gesetzt. Nach Ablauf eines
vorgegebenen Zeitintervalls ist das Gebiß geschlossen. Damit wird ein Kind angehalten,
die Zähne bis zum Schließen des Gebißmodells, also bis zum Ablauf des vorgegebenen
Zeitintervalls zu putzen.
[0006] Zugleich kann dem Kind anhand des Gebißmodells die richtige Technik des Zähneputzens
demonstriert werden. Diese Demonstration wird dann durch das Gebißmodell beim Putzen
der eigenen Zähne wachgehalten. Damit die richtige Technik demonstriert werden kann,
muß die Anordnung, Form und Größe der Zähne des Gebißmodels einem natürlichen Gebiß
entsprechen. Damit wird durch die Erfindung zugleich ein Demonstrationsgerät mit dem
erfindungsgemäßen Zeitmeßgerät zur Verfügung gestellt.
[0007] Um das Kind zum Zähneputzen noch stärker zu animieren, kann in dem Gebißmodell ein
Symbol, z.B. eine Figur, beispielsweise in Form eines Teufels vorgesehen sein, die
den Angriff der Kariesbakterien bei mangelnder Zahnpflege verdeutlicht. Dieses Symbol
ist bei geöffnetem Gebiß sichtbar, verschwindet jedoch, wenn sich das Gebiß schließt.
Das Verschwinden eines solchen Symbols veranschaulicht die Herabsetzung der Gefahr
der Kariesbildung bei hinreichend langem Zähneputzen.
[0008] Durch das erfindungsgemäße Zeitmeßgerät wird ein Kind somit in spielerischer Weise
an die Notwendigkeit des Zähneputzens herangeführt.
[0009] Um das Kind zum Gebrauch des erfindungsgemäßen Zeitgeräts noch stärker zu animieren,
sollte das Gebißmodell in seiner Bewegung, Aussehen, Form, Größe, Farbe und Griff
einem natürlichen Gebiß möglichst nahe kommen. Um eine natürliche Schließbewegung
zu erhalten, sind das Unterkieferteil und das Oberkieferteil des Gebißmodells daher
vorzugsweise über das Kiefergelenk verbunden. Dabei ist vorzugsweise das Oberkieferteil
von der Offenstellung in die Schließstellung des Gebißes bewegbar, während das Unterkieferteil
auf eine Unterlage abstellbar ist, beispielsweise auf der Spiegelkonsole, dem Waschbecken
oder anderen waagrechte Flächen im Bad.
[0010] Zum Abstellen auf einer solchen Fläche weist das Unterkieferteil eine Platte auf.
Um die Platte rutschfest auszubilden, kann das Unterkieferteil aus einem weichen Kunststoff,
wie Weich-PVC bestehen, oder gummielastische Vorsprünge oder eine gummielastische
Schicht an seiner Unterseite aufweisen.
[0011] Das Zeitmeßgerät kann in beliebiger Weise ausgebildet sein. Es kann ein mechanisches,
elektrisches oder elektronisches Zeitmeßgerät sein. Auch kann ein Zeitmeßgerät mit
einem sich innerhalb eines vorgegebenen Zeitraums langsam zusammenziehenden Element
aus Kunststoff oder dgl. Material vorgesehen sein. Das Zeitmeßgerät kann automatisch
in Gang gesetzt werden, wenn sich das Gebißmodell in der Offenstellung befindet, also
das Oberkieferteil nach oben verschwenkt worden ist. Das Oberkieferteil kann drehfest
mit der Kiefergelenkwelle verbunden und die Kiefergelenkwelle durch das Zeitmeßgerät
angetrieben sein, wodurch sich das Gebißmodell während des Zeitintervalls zum Zähneputzen
allmählich schließt.
[0012] Es ist jedoch auch möglich, eine Einrichtung vorzusehen, durch die das Oberkieferteil
in der Offenstellung in die Schließstellung vorgespannt wird, und eine Einrichtung,
die das vorgespannte Oberkieferteil arretiert und die Arretierung nach Ablauf des
vorgegebenen Zeitintervalls entriegelt, so daß sich das Oberkieferteil schlagartig
in die Schließstellung bewegt.
[0013] Das erfindungsgemäße Zeitmeßgerät kann zugleich zur Aufnahme für ein Zahnputz-Set
aus einer Zahnbürste und/oder einem Zahnpastabehälter ausgebildet sein. Zur Aufnahme
des Zahnputz-Sets weist das Oberkieferteil vorzugsweise entsprechende Aussparungen
auf.
[0014] Das erfindungsgemäße Zeitmeßgerät ist daher zugleich als platzsparender Ständer für
ein solches Zahnputz-Set geeignet. Es kann daher auch hervorragend als Teil der Verpackung
für ein Zahnputz-Set eingesetzt werden.
[0015] Das erfindungsgemäße Zeitmeßgerät kann in unterschiedlicher weise ausgebildet sein.
So können die Zähne der Einfachheit halber, z.B. nur aufgemalt dargestellt sein. Auch
kann das Gebißmodell das Gebiß einer Figur, z.B. einer menschlichen oder Tierfigur
bilden. Zur Befestigung kann das Zeitmeßgerät anklebbar ausgebildet oder mit einem
Sauger versehen sein. Das erfindungsgemäße Zeitmeßgerät ist zwar in erster Linie zum
Zähneputzen geeignet. Es kann natürlich aber auch für andere Zwecke zur Zeitmessung
eingesetzt werden.
[0016] Nachstehend ist eine Ausführungsform des erfindungsgemäßen Demonstrations- und Zeitmeßgeräts
zum Zähneputzenanhand der Zeichnung beispielsweise näher beschrieben.
[0017] Darin zeigen:
- Fig. 1
- eine perspektivische Ansicht eines Geräts in Gebißschließstellung mit darauf angeordnetem
Zahnputz-Set;
- Fig. 2
- eine perspektivische Ansicht des Geräts nach Fig. 1 in Gebißoffenstellung nach Abnehmen
des Zahnputz-Sets;
- Fig. 3 und 4
- eine Seiten- bzw. Vorderansicht des Zahnputz-Sets in Offenstellung nach Fig. 2; und
- Fig. 5
- eine Draufsicht auf das Gerät nach Fig. 2 bis 4.
[0018] Das Demonstrations- und Zeitmeßgerät besteht aus einem Gebißmodell 1, aus einem Oberkieferteil
2 und einem Unterkieferteil 3, die über die durch die strichpunktierte Linie 4 (Fig.
4 und 5) dargestellte Kiefergelenkachse miteinander verbunden sind.
[0019] Das Unterkieferteil 3 ist zum Abstellen auf einer Unterlage als Platte ausgebildet.
Das ebenfalls als Platte ausgebildete Oberkieferteil 3 ist auf seiner Oberseite mit
einer mittleren, zum Oberkieferbogen konzentrischen Aussparung 5 zur Aufnahme eines
Zahnputzbechers 6 sowie mit weiteren Aussparungen 7, 8 im Bereich der Gelenkachse
4 versehen, in welche eine Zahnbürste 9 und eine Zahnpastatube 10 gesteckt werden
können.
[0020] Um das Gebißmodell 1 möglichst natürlich erscheinen zu lassen, sind das Oberkieferteil
2 und das Unterkieferteil 3 vorzugsweise entsprechend der Farbe des Zahnfleisches
rot gefärbt und aus einem der Weichheit des Zahnfleisches entsprechenden weichen Kunststoff
gebildet. Demgegenüber sind die Zähne 14 weiß und aus einem harten Kunststoff gebildet.
[0021] Zum Zähnputzen werden der Zahnputzbecher 6, die Zahnbürste 9 und die Tube 10 von
dem Gebißmodell 1 genommen und das Oberkieferteil 2 von der Schließstellung gemäß
Fig. 1 in die Offenstellung gemäß Fig. 2 bis 4 geschwenkt.
[0022] Dazu ist ein Einstellglied 11 mit einem Zeiger 12 an der Seite des Gebißmodells 1
vorgesehen, welches mit der Kiefergelenkwelle, an der das Oberkieferteil 2 befestigt
ist, verbunden ist. Durch Drehung des Einstellgliedes 11 von der Schließstellung gemäß
Fig. 1 im Uhrzeigersinn in die Offenstellung gemäß Fig. 2 bis 4 wird damit zugleich
das Oberkieferteil 2 in die Offenstellung verschwenkt.
[0023] Das in der Zeichnung nicht dargestellte Zeitmeßgerät kann in dem Gehäuse 13 angeordnet
sein, das im Bereich der Kiefergelenkachse 4 angeordnet und zylinderförmig und konzentrisch
zur Kiefergelenkachse 4 ausgebildet sein kann.
[0024] Das Zeitmeßgerät kann beispielsweise entsprechend einer Eieruhr ausgebildet sein,
also ein mechanisches Zeitmeßgerät sein, das von einer Antriebsfeder angetrieben wird,
welche durch Drehen des Einstellgliedes 11 bzw. durch Verschwenken des Oberkiefers
2 von der Schließstellung gemäß Fig. 1 in die Offenstellung gemäß Fig. 2 bis 4 gespannt
wird. Die Antriebsfeder kann dabei eine Spiralfeder sein, die mit einem Ende an der
Drehachse des Einstellgliedes und/oder der Kiefergelenkachse 4 angreift. Die Regelung
des Ablaufs des Zeitmeßgeräts kann wie üblich z.B. durch ein Räderwerk, Schwingquarz
oder dgl. erfolgen.
[0025] Da der Gegenstand der Erfindung durch die Art des Zeitmeßgerätes nicht berührt wird,
kann auf eine nähere Darstellung desselben verzichtet werden. Entsprechend einer Eieruhr
mit drehbarem Einstellglied kann das vorgegebene Zeitintervall durch Drehen des Einstellgliedes
11 mit dem Zeiger 12 bzw. des Oberkieferteils 2 in einen mehr oder weniger großen
Winkel in der Offenstellung zum Unterkieferteil 3 eingestellt werden.
[0026] Auf der Innenseite des Unterkieferteils 3 ist eine Figur 15 in Form eines Teufels
angeordnet, welcher in der Offenstellung des Gebißmodells gemäß Fig. 2 bis 4 sichtbar
ist, jedoch in der Schließstellung des Gebißmodells 1 gemäß Fig. 1 verschwindet. Das
Verschwinden dieses "Kariesteufels" nach Ablauf des vorgegebenen Zeitintervalls soll
die Herabsetzung der Gefahr der Kariesbildung bei hinreichend langem Zähneputzen symbolisieren.
1. Zeitmeßgerät zum Zähneputzen, insbesondere für Kinder, gekennzeichnet durch ein Gebißmodell
(1), das von einer Offenstellung zu Beginn eines vorbestimmten Zeitintervalls zum
Zähneputzen in eine Schließstellung nach Ablauf des Zeitintervalls bewegbar ist.
2. Zeitmeßgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in dem Gebißmodell (1) ein
in der Offenstellung sichtbares Symbol (15) zum Animieren des Zähneputzens angeordnet
ist.
3. Zeitmeßgerät nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Gebißmodell (1)
aus einem über das Kiefergelenk (4) verbundenen Oberkieferteil (2) und Unterkieferteil
(3) besteht.
4. Zeitmeßgerät nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das
Unterkieferteil (3) als Platte zum Abstellen auf einer Unterlage ausgebildet ist.
5. Zeitmeßgerät nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß es
mit einer Aufnahme (5, 7 und 8) für einen Zahnputzbecher (6) und/oder eine Zahnbürste
(9) und/oder einen Zahnpastabehälter (10) versehen ist.
6. Zeitmeßgerät nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Oberkieferteil (2) die
Aufnahmen (5, 7 und 8) für den Zahnputzbecher (6), die Zahnbürste (9) und/oder den
Zahnpastabehälter (10) aufweist.
7. Zeitmeßgerät nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß an
der Kiefergelenkachse (4) ein Einstellglied (11) zum Verschwenken des Oberkiefers
(2) in die Offenstellung und/oder zum Einstellen des Zeitintervalls vorgesehen ist.
8. Zeitmeßgerät nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Drehachse des Einstellgliedes
(11) koaxial zur Kiefergelenkachse (4) angeordnet ist.