[0001] Die Erfindung betrifft eine Steuerungseinrichtung für einen Aufzug, mit auf den Stockwerken
vorgesehenen Rufeingabeeinrichtungen, mittels welchen Rufe für Zielstockwerke eingegeben
werden können, wobei bei der Eingabe ein das Eingabestockwerk und ein das Zielstockwerk
kennzeichnender Ruf gespeichert wird.
[0002] Mit der EP-A- 0 246 395 ist eine Steuerungseinrichtung für Aufzüge bekannt geworden,
welche Rufregistereinrichtungen mit den Merkmalen des vorstehenden Oberbegriffes aufweisen.
Die auf den Stockwerken angeordneten Rufregistereinrichtungen sind für die Eingabe
von Rufen für gewünschte Zielstockwerke mit 10er- Tastaturen ausgestattet. Da hierbei
die Zielrufe den Kabinenrufen konventioneller Steuerungen entsprechen, sind in den
Aufzugskabinen keine Kabinenrufknöpfe vorgesehen. Solche, auch Zielsteuerungen genannte
Steuerungseinrichtungen, werden insbesondere für die Steuerung von Aufzugsgruppen
eingesetzt, wobei beträchtliche Vorteile wie z.B. Optimierung der Zuordnungen Kabine/Ruf,
kürzere Warte- und Fahrzeiten der Fahrgäste und Steigerung der Förderleistung erzielt
werden.
[0003] Aus der EP-A- 0 699 617 ist weiterhin bekannt, die Rufregistriereinrichtungen vorstehend
beschriebener Steuerungseinrichtungen mit sogenannten Erkennungsvorrichtungen zu versehen.
Die Erkennungsvorrichtungen sprechen auf einen Informationsgeber z.B. in Form einer
Kreditkarte an, wobei der Informationsaustausch über elektromagnetische Felder nach
dem Sende/Empfangs-Prinzip erfolgt. Der Informationsgeber kann hierbei beispielsweise
einen Identifikationscode einer zur Benutzung eines Aufzuges berechtigten Person oder
die Nummer eines gewünschten Zielstockwerkes enthalten. Mit der Identifikation wird
die Rufregistriereinrichtung freigegeben und der identifizierte Zielruf automatisch
ausgelöst. Bei einer derartigen Aufzugsanlage müssen Personen, die keinen Informationsgeber
besitzen, ihr Zielstockwerk zunächst ausfindig machen und dann von Hand eingeben.
Ausserdem kann der Zutritt dieser Personen nicht ohne weiteres überwacht werden.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde eine Steuerungseinrichtung für einen Aufzug
vorzuschlagen, die vorstehend erwähnte Mängel nicht aufweist und gebäudefremden Personen
das Auffinden des gewünschten Bewohners erleichtert.
[0005] Diese Aufgabe wird durch die im Patentanspruch 1 angegebene Erfindung gelöst. Hierbei
weisen die auf den Stockwerken vorgesehenen Rufeingabeeinrichtungen eine erste und
eine zweite Eingabetaste auf. Bei der Abarbeitung eines mit der ersten Eingabetaste
eingegebenen Rufes wird zuerst ein bestimmtes Zielstockwerk und danach das Eingabestockwerk
bedient, wohingegen bei der Abarbeitung eines mit der zweiten Eingabetaste eingegebenen
Rufes zuerst das Eingabestockwerk und danach das bestimmte Zielstockwerk bedient wird.
[0006] Die Erfindung hat den Vorteil, dass ein Hausbewohner einem Besucher beim Oeffnen
der Haustür gleich einen Aufzug bereitstellen kann, der ihn genau zum richtigen Stockwerk
bringt, ohne dass von einem der Beteiligten zusätzliche Tasten für die Aufzugsbenutzung
gedrückt werden müssen. Ausserdem können die Bewohner bereits von der Wohnung aus
einen Aufzug bestellen.
[0007] Durch die in den weiteren Ansprüchen aufgeführten Massnahmen sind vorteilhafte Weiterbildungen
und Verbesserungen der Steuerungseinrichtung möglich. Mit einer Identifikationsvorrichtung
wie einer Gegensprechanlage, einem Telefon oder einer Sprach- oder Fingerabdruckerkennung
kann ein Bewohner oder Besucher identifiziert werden. In einer für Wohngebäude bevorzugten
Ausführungsform ist die Identifikationsvorrichtung eine Gegensprechanlage und das
vorbestimmte Zielstockwerk die Haupthaltestelle auf dem Eingangsstockwerk. Zudem ist
die Rufeingabeeinrichtung mit der Eingangstür und einem Eingangstableau des Gebäudes
wirkverbunden, so dass zusätzliche Eingabetableaus vor den Aufzügen oder in den Aufzugskabinen
entfallen können. Personen wie z.B. Mieter oder Wohnungseigentümer, welche sich an
einem Eingangstableau mittels eines entsprechenden Informationsgebers ausweisen, erhalten
Einlass und die Reservation eines Aufzuges genau zu ihrer Wohnung, ohne dass Rufeingabetasten
betätigt werden müssen.
[0008] Ein weiterer Vorteil ist darin zu sehen, dass die Sicherung der Privatsphäre beispielsweise
in einem Mehrfamilienwohnhaus optimal gewährleistet ist. Besucher werden genau auf
das richtige Stockwerk geleitet; Ein Verirren in falschen Stockwerken ist ausgeschlossen.
[0009] Im folgenden wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispieles im Zusammenhang
mit der Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:
- Fig.1
- eine schematische Darstellung der erfindungsgemässen Steuerungseinrichtung,
- Fig.2
- eine Ansicht einer Rufeingabeeinrichtung in gegenüber der Fig.1 vergrössertem Massstab,
und
- Fig.3
- eine Ansicht eines Eingangstableaus in gegenüber der Fig.1 vergrössertem Massstab.
[0010] In der Fig.1 sind mit 1 Schachttüren eines Aufzuges bezeichnet, die auf Stockwerken
E-1, E 0, E 1, E 2, E 3 beispielsweise eines Mehrfamilienwohnhauses angeordnet sind
und über welche eine in einem Aufzugsschacht 2 geführte Aufzugskabine zugänglich ist.
Auf dem Eingangsstockwerk, üblicherweise im Erdgeschoss E 0 befindet sich die Haupthaltestelle.
In den einzelnen auf den Stockwerken untergebrachten Wohnungen, Büros, Praxen usw.
oder auch neben einer Schachttür 1, die eine Wohnungstür bildet, sind Rufeingabeeinrichtungen
3 angeordnet. Die Rufeingabeeinrichtungen 3 sind über Leitungen 4 mit einer nicht
weiter dargestellten und beschriebenen Aufzugssteuerung verbunden, die vorzugsweise
nach dem z.B. mit der EP-A- 0 246 395 bekannt gewordenen Zielsteuerungsprinzip arbeitet.
Die Rufeingabeeinrichtungen 3 stehen weiterhin über Leitungen 5 mit einer den Zugang
zur Haupthaltestelle E 0 bildenden Eingangstür 6 und einem im Bereich der Eingangstür
6 angebrachten Eingangstableau 7 in Verbindung.
[0011] Auf dem beispielsweise als Tiefgarage dienenden Stockwerk E-1 ist eine weitere Rufeingabeeinrichtung
8 angeordnet. Diese weitere Rufeingabeeinrichtung 8 weist ähnlich wie aus der EP-A-0
699 617 bekannt, eine 10er-Tastatur 9, eine Anzeigevorrichtung 10 und eine Erkennungsvorrichtung
11 auf. Die Erkennungsvorrichtung 11 spricht auf einen Informationsgeber z.B. in Form
einer Kreditkarte an, welcher beispielsweise die Nummer des gewünschten Zielstockwerkes
oder einen Identifikationscode eines berechtigten Aufzugsbenutzers enthält, dem ein
in einem Speicher abgelegtes Zielstockwerk zugeordnet ist, wobei ein Ruf für dieses
Zielstockwerk automatisch ausgelöst wird. Darüber hinaus können über die 10er-Tastatur
9 auch Rufe für andere Zielstockwerke eingegeben werden. Die Erkennungsvorrichtung
11 kann auch als Spracherkennungsmodul oder Mustererkennungsmodul für Fingerabdrücke
ausgebildet sein. Damit sind registrierte Bewohner eines Gebäudes auch ohne Informationsgeber
in Kreditkartenform erkennbar.
[0012] Fig.2 zeigt eine Rufeingabeeinrichtung 3, die eine hier durch ein Personensymbol
gekennzeichnete erste Eingabetaste 12 - auch Besuchertaste - und eine hier z.B. durch
einen Abwärtspfeil gekennzeichnete zweite Eingabetaste 13 aufweist. Bei der Abarbeitung
eines mit der ersten Eingabetaste 12 eingegebenen Rufes durch die Aufzugssteuerung
wird zuerst ein vorbestimmtes Zielstockwerk - beispielsweise die Haupthaltestelle
E 0 - und danach das Eingabestockwerk bedient. Bei der Abarbeitung eines mit der zweiten
Eingabetaste 13 eingegebenen Rufes wird hingegen zuerst das Eingabestockwerk und danach
das vorbestimmte Zielstockwerk bedient. Die Aufzugssteuerung kann derart ausgelegt
werden, dass ein weiteres vorbestimmtes Zielstockwerk - beispielsweise das Kellergeschoss
oder die Tiefgarage E-1 - bedient wird. Dazu wird die zweite Eingabetaste 13 zwei-
oder mehrmals kurz aufeinanderfolgend oder lang anhaltend gedrückt.
[0013] Die Rufeingabeeinrichtung 3 weist ferner eine Identifikationsvorrichtung auf, die
beispielsweise aus einer üblichen Gegensprechanlage besteht, wobei mit 14 eine wie
bekannt durch ein Lautsprechersymbol gekennzeichnete Umschalttaste für
[0014] Sprechen/Hören und mit 15 Schallschlitze bezeichnet sind. Anstelle einer eigenen
Rufeingabeeinrichtung für den Aufzug, kann auch ein Telefonapparat einer Hausvermittlungsanlage
verwendet werden, was insbesondere in Bürogebäuden von Vorteil ist. Der Aufzugsruf
erfolgt dann durch Eingabe eines vorangestellten Codes, der das Signal an die Aufzugssteuerung
weiterleitet.
[0015] In der Fig.3 sind mit 20 numerierte Namensschilder bezeichnet, denen in Form einer
10er-Tastatur angeordnete Signalgeber 21 zugeordnet sind. Mittels der Signalgeber
21 können wie üblich in den Wohnungen angebrachte Klingeln oder Summer aktiviert werden.
Oberhalb der Signalgeber 21 sind eine Anzeigevorrichtung 22 und Schallschlitze 23
der Gegensprechanlage angeordnet. Unterhalb der Signalgeber 21 ist eine Erkennungsvorrichtung
24 vorgesehen, die in gleicher Weise wie die anhand der Fig.1 beschriebene Erkennungsvorrichtung
11 arbeitet.
[0016] In einem nicht gezeigten Ausführungsbeispiel kann die 10er-Tastatur auch wegfallen.
Als Signalgeber 21 dienen dann einfach die Klingeiknöpfe an den Namensschildern, die
mit der Steuerungseinrichtung für den Aufzug verbunden sind.
[0017] Die vorstehend beschriebene Steuerungseinrichtung arbeitet wie folgt:
[0018] Beim Empfang eines Besuchers meldet sich dieser mittels der Signalgeber 21 und wird
nach erfolgter positiver Identifikation über die Gegensprechanlage eingelassen. Dazu
betätigt der einlassende Bewohner die Besuchertaste 12 der in seiner Wohnung befindlichen
Rufeingabeeinrichtung 3, wobei die Eingangstür 6 geöffnet und ein das vorbestimmte
Zielstockwerk und ein das Eingabestockwerk kennzeichnender Ruf ausgelöst wird. Bei
der nun erfolgenden Abarbeitung des Rufs durch die Aufzugssteuerung fährt die Aufzugskabine
zuerst zum Zielstockwerk (Haupthaltestelle, Erdgeschoss E 0) und steht für den Besucher
bereit. Nachdem dieser eingestiegen ist, was z.B. durch Lastmessung in der Kabine
automatisch erkannt wird, fährt die Aufzugskabine zum Eingabestockwerk, auf dem sich
die Wohnung des besuchten Bewohners befindet. Während der Benutzung des Aufzuges kommt
der Besucher nicht in Verlegenheit irgendwelche Tasten drücken zu müssen, da weder
an der Haupthaltestelle E 0 noch in der Aufzugskabine Tasten vorgesehen sind. Sind
Zielstockwerk und Eingabestockwerk gleich, entfällt selbstverständlich der Aufzugsruf.
[0019] Wenn ein Bewohner die Wohnung und das Gebäude verlassen will, so drückt er die zweite
Eingabetaste 13, worauf ebenfalls ein das vorbestimmte Zielstockwerk und ein das Eingabestockwerk
kennzeichnender Ruf ausgelöst wird. Die Aufzugskabine fährt hierbei jedoch zuerst
zum Eingabestockwerk und nach dem Einsteigen des Bewohners zum Zielstockwerk (Haupthaltstelle
E 0). Der Bewohner kann nun das Gebäude durch die wie üblich von innen problemlos
zu öffnende Eingangstür 6 verlassen.
[0020] Beim Eintritt in ein Gebäude wird ein Bewohner mittels seines Informationsgebers
von der Erkennungsvorrichtung 24 am Eingangstableau 7 als zutrittsberechtigte Person
identifiziert. Hierbei wird die Eingangstür 6 geöffnet und, da mit der Identifikation
auch das Wohnstockwerk der betreffenden Person bekannt ist, die entsprechende Information
an die Aufzugssteuerung weitergeleitet. Die Aufzugskabine fährt daraufhin zur Haupthaltestelle
E 0 und, nachdem der Hausbewohner eingestiegen ist, zu dessen Wohnstockwerk.
[0021] Je nach Charakter eines Gebäudes, Benutzungsgewohnheiten der Benutzer oder Bewohner,
gewünschtem Bedienungskomfort und geforderter Zutrittskontrolle können nur einzelne
der vorgehend beschriebenen Rufeingabevorrichtungen oder eine Kombination davon Verwendung
finden. Auch der Zugang zur Tiefgarage kann integriert werden, wobei beim Einfahren
oder Betreten derselben der künftige Aufzugsbenutzer bereits identifiziert werden
kann und ein Ruf für den Aufzug später, z.B. bei der Benutzung einer Tür zwischen
Tiefgarage und Aufzug ausgelöst wird. Ebenso kann für Personen, die lieber die Treppe
benutzen, die Rufauslösung unterbunden werden.
Bezugszeichenliste
[0022]
- 1
- Schachttüren
- 2
- Aufzugsschacht
- 3
- Rufeingabeeinrichtungen
- 4
- Leitungen
- 5
- Leitungen
- 6
- Eingangstür
- 7
- Eingangstableau
- 8
- Rufeingabeeinrichtung
- 9
- 10er-Tastatur
- 10
- Anzeigevorrichtung
- 11
- Erkennungsvorrichtung
- 12
- Erste Eingabetaste
- 13
- Zweite Eingabetaste
- 14
- Umschalttaste
- 15
- Schalischlitze
- 20
- Namensschilder
- 21
- Signalgeber
- 22
- Anzeigevorrichtung
- 23
- Schalischlitze
- 24
- Erkennungsvorrichtung
- E-1
- Stockwerk
- E 0
- Stockwerk
- E 1
- Stockwerk
- E 2
- Stockwerk
- E 3
- Stockwerk
1. Steuerungseinrichtung für einen Aufzug, mit auf den Stockwerken vorgesehenen Rufeingabeeinrichtungen
(3), mittels welchen Rufe für Zielstockwerke eingegeben werden können, wobei bei der
Eingabe ein das Eingabestockwerk und ein das Zielstockwerk kennzeichnender Ruf gespeichert
wird, dadurch gekennzeichnet,
dass die Rufeingabeeinrichtung (3) eine erste und eine zweite Eingabetaste (12,13)
aufweist, dass bei der Abarbeitung eines mit der ersten Eingabetaste (12) eingegebenen
Rufes zuerst ein vorbestimmtes Zielstockwerk und danach das Eingabestockwerk bedient
wird, und dass bei der Abarbeitung eines mit der zweiten Eingabetaste (13) eingegebenen
Rufes zuerst das Eingabestockwerk und danach das vorbestimmte Zielstockwerk bedient
wird.
2. Steuerungseinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Rufeingabeeinrichtung
(3) eine Identifikationsvorrichtung aufweist.
3. Steuerungseinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Rufeingabeeinrichtung
(3) mit einer Eingangstür (6) und einem Eingangstableau (7) eines Gebäudes in Wirkverbindung
steht
4. Steuerungseinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Rufeingabeeinrichtungen
(3) in Wohnungen oder anderen Räumen der betreffenden Stockwerke angeordnet sind.
5. Steuerungseinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das vorbestimmte
Zielstockwerk eine Haupthaltestelle (E 0) ist.
6. Steuerungseinrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Identifikationsvorrichtung
eine Gegensprechanlage oder ein Telefon ist.
7. Steuerungseinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass bei Abarbeitung
eines durch zwei- oder mehrmaliges kurz aufeinanderfolgendes Drücken der zweiten Eingabetaste
(13) eingegebenen Rufes zuerst das Eingabestockwerk und danach ein weiteres vorbestimmtes
Zielstockwerk bedient wird.
8. Steuerungseinrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass das weitere vorbestimmte
Zielstockwerk eine Tiefgarage (E-1) ist.
9. Steuerungseinrichtung nach Anspruch 1, wobei das Eingangstableau (7) Namensschilder
(20) und diesen zugeordnete Signalgeber (21) sowie eine Gegensprechanlage aufweist,
dadurch gekennzeichnet, dass am Eingangstableau (7) eine Erkennungsvorrichtung (24)
vorgesehen ist.